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stahlmarkt 2.2018 (Februar)

Aus dem Inhalt: Stahlhandel & Stahl-Service-Center, IT im Stahlmarkt / Digitalisierung, Metallbearbeitung

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46 K Metallbearbeitung<br />

Virtuelles Ebenbild des Werkzeugs<br />

Der digitale Zwilling wird für den Zerspanungsprozess immer wichtiger<br />

Düsseldorf. Mit Blick auf Industrie 4.0, digitalisierte Daten und<br />

vernetzte Prozesse in smarten Fabriken nimmt das Zerspanungswerkzeug<br />

eine zentrale Rolle ein. Beispiele für die wirtschaftliche Umsetzung und<br />

Werkzeug integration wird die Metav in Düsseldorf präsentieren.<br />

Der Datenaustausch bei Werkzeugen<br />

und das Verständnis dafür gewinnen zunehmend<br />

an Bedeutung. »Wie bei jedem realen<br />

Zerspanungsprozess das reale Zerspanungswerkzeug<br />

eine wichtige Rolle spielt, so ist<br />

für die virtuelle Abbildung von Prozessen<br />

das virtuelle Werkzeug entscheidend«, sagt<br />

Claudia Kleinschrodt, wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

am Lehrstuhl für Konstruktionslehre<br />

und CAD der Universität Bayreuth. Sie<br />

beschäftigt sich dort mit den Problematiken<br />

beim CAD-Datenaustausch von Werkzeugmodellen.<br />

Dieser sogenannte digitale Zwilling<br />

vereint alle Eigenschaften des realen<br />

Werkzeugs und kann dieses durchgängig in<br />

allen digitalen Prozessen abbilden.<br />

Eine durchgängige Digitalisierung »erlaubt<br />

beispielsweise eine virtuelle Inbetriebnahme<br />

oder die simulative Optimierung von Prozessparametern.<br />

Da es möglich ist, sämtliche<br />

Informationen über das Werkzeug zentral<br />

abzulegen, kann auf Veränderungen des<br />

Werkzeugs während seiner Lebenszeit –<br />

etwa durch Nachschleifen – reagiert werden,<br />

die Parameter können angepasst werden<br />

und somit wird eine gleichbleibende Qualität<br />

der Produkte gewährleistet«, erläutert Kleinschrodt.<br />

Jedes Werkzeug benötigt seinen digitalen Zwilling, um in der virtuellen Welt abgebildet zu<br />

werden. An das virtuelle Werkzeug werden jedoch andere Anforderungen als an das reale<br />

Objekt gestellt. Ein ausreichender Informationsgehalt des digitalen Zwillings ist die Voraussetzung<br />

für funktionierende digitale Prozesse.<br />

(Fotos: Uni Bayreuth)<br />

Toolmanagementsysteme sind<br />

Voraussetzung für Automatisierung<br />

und Vernetzung<br />

Um einen Überblick über die große Anzahl<br />

an verwendeten Werkzeugen in Betrieben<br />

zu erhalten, sind effiziente Toolmanagementsysteme<br />

(TMS) unabdingbar. Sie stellen<br />

eine Voraussetzung für Automatisierung<br />

und Vernetzung dar. Ein funktionierender<br />

Datenaustausch ist dabei nicht nur wichtig,<br />

um das TMS mit den benötigten Informationen<br />

zu versorgen. Er ist vielmehr für jeden<br />

digitalen Schritt in der Prozesskette entscheidend.<br />

Hierbei stellt neben dem Informationsgehalt<br />

vor allem die Kompatibilität<br />

zwischen den unterschiedlichsten Systemen<br />

eine Herausforderung dar. Große Erwartungen<br />

mit Blick auf dieses Thema hat die Digitalisierungsexpertin<br />

Claudia Kleinschrodt an<br />

die bevorstehende Metav: »Speziell im Hinblick<br />

auf den Datenaustausch und die virtuelle<br />

Fertigung interessieren mich vor allem<br />

»<br />

Ich erwarte, dass der Trend der<br />

vergangenen Jahre anhält und die<br />

Bedeutung der digitalen<br />

Werkzeugdaten weiter steigt.<br />

die Entwicklungen im Bereich Smart Factory<br />

und die wirtschaftliche Umsetzung der an<br />

Forschungseinrichtungen entwickelten Theorien.«<br />

Zerspanungswerkzeuge sind Teil<br />

der digitalen Prozesskette<br />

»Beim Stichwort Industrie 4.0 denkt man<br />

meist an digitale Fabriken, ans Internet der<br />

Dinge, an Datenspeicherung in der Cloud<br />

oder vielleicht auch an robotergestützte Fertigung.<br />

Zerspanungswerkzeuge werden in<br />

diesem Zusammenhang kaum wahrgenommen«,<br />

sagt Thomas Funk, Mitarbeiter im<br />

Technischen Büro der Emuge-Werk Richard<br />

Glimpel GmbH & Co. KG aus Lauf an der<br />

Pegnitz. »Der digitale Zwilling des Zerspanungswerkzeugs,<br />

der für diese Situation<br />

geschaffen wurde, enthält alle notwendigen<br />

Informationen, um alle Stationen, die das<br />

Werkzeug in der Fabrik durchläuft, virtuell<br />

abzubilden«, erläutert Funk.<br />

»Ich erwarte, dass der Trend der vergangenen<br />

Jahre anhält und die Bedeutung der<br />

digitalen Werkzeugdaten weiter steigt. Die<br />

Nachfrage nach Daten steigt stetig und deshalb<br />

werden wir auf der Metav u. a. unsere<br />

neue Homepageanwendung präsentieren,<br />

auf der der digitale Zwilling zu vielen unserer<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>

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