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stahlmarkt 2.2018 (Februar)

Aus dem Inhalt: Stahlhandel & Stahl-Service-Center, IT im Stahlmarkt / Digitalisierung, Metallbearbeitung

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32 K IT, Digitalisierung<br />

Digitale Prozesse im Stahlhandel stehen erst am Anfang<br />

Oberkochen. Die Stahlbranche liebt das Papier noch immer – das ist die zentrale Schlussfolgerung einer<br />

aktuellen Studie von Günther + Schramm, denn trotz entsprechender Angebote durch die Händler ist die<br />

elektronische Auftragsabwicklung via EDI erst wenig verbreitet.<br />

Ein weiteres Ergebnis: Digitalisierung<br />

ist für die befragten Unternehmen aus der<br />

Metall be- und verarbeitenden Industrie<br />

mehrheitlich ein Trend für die Zukunft. Hoch<br />

im Kurs stehen hingegen individuell zugeschnittene<br />

Servicekonzepte des Handels.<br />

Analoge Bestellmethoden sind in der Stahlbranche<br />

nach wie vor weit verbreitet. Nur<br />

23 % der 77 befragten Unternehmen aus<br />

der Metall be- und verarbeitenden Industrie<br />

nutzen die papierlose Auftragsabwicklung.<br />

EDI-Nutzer sehen darin deutliche Vorteile,<br />

wie etwa den schnellen Datentransfer und<br />

den zügigen Bestellvorgang. 67 % erzielen<br />

damit eine Entlastung des Personals und<br />

genauso viele reduzieren mittels EDI ihre<br />

Prozess- und Verwaltungskosten. »Bestellvorgänge<br />

via Onlineportal sind im Augenblick<br />

eher ein Thema für Trendsetter als für<br />

die breite Masse. Was wir aber an unserem<br />

eigenen Onlineangebot sehen, ist, dass viele<br />

Kunden dort beispielsweise die Verfügbarkeit<br />

von Produkten prüfen oder Zolltarifnummern<br />

recherchieren«, sagt Jörg Mayer,<br />

Leiter Material- und Prozesslogistik bei Günther<br />

+ Schramm.<br />

Händler als strategische Partner<br />

Angesichts der zunehmenden Komplexität<br />

der Materiallogistik versprechen sich die Studienteilnehmer<br />

von individuell zugeschnittenen<br />

Servicekonzepten (85 %) oder durch<br />

Just-in-time-Belieferung (81 %) deutlich<br />

größere Optimierungspotenziale. Ein komplettes<br />

Outsourcing ist trotz des steigenden<br />

Kostendrucks und des zunehmenden Be -<br />

darfs an Produktionsflächen nur für acht<br />

Prozent der Metall verarbeitenden Betriebe<br />

eine Lösung.<br />

www.gs-stahl.de (sm 180205814)<br />

/<br />

Industrie 4.0 verbreitet sich eher schleppend<br />

Stuttgart. In 45 % der Unternehmen kommt Industrie 4.0 zum Einsatz – das sind nur vier Prozentpunkte mehr<br />

als vor einem Jahr und sechs Prozentpunkte mehr als vor zwei Jahren.<br />

Das sind Ergebnisse einer Studie der<br />

Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY<br />

(Ernst & Young), für die über 550 Unternehmen<br />

des verarbeitenden Gewerbes in<br />

Deutschland befragt wurden. Im Durchschnitt<br />

rechnen die Unternehmen, die<br />

Potenzial in der Kostenreduktion sehen, mit<br />

Einsparungen von mehr als 5 % durch In -<br />

dustrie-4.0-Lösungen.<br />

Den Anschluss zu verlieren, droht dagegen<br />

den Unternehmen, die sich Industrie- 4.0-<br />

Lösungen nicht leisten können oder nicht<br />

das entsprechende Know-how haben: Im -<br />

merhin 59 % sehen in den hohen Investitionskosten<br />

das größte Hemmnis, Industrie<br />

4.0 einzuführen. Auch der Fachkräftemangel<br />

(57 %) wird wie in den Vorjahren als<br />

großes Hindernis gesehen. Es folgen Sicherheitsbedenken<br />

(48 %) und mangelnde Standards<br />

(46 %). Oftmals fehle kleinen Unternehmen<br />

das Geld, aber Kooperationen oder<br />

standardisierte Software könnten helfen.<br />

Bley verweist auf die Anfang September von<br />

mehreren Maschinenbauunternehmen und<br />

der Software AG gegründete Softwarefirma<br />

Adamos, die anderen Unternehmen Lösungen<br />

für Fernwartungen anbieten will.<br />

Prozesse optimieren<br />

Attraktiv ist Industrie 4.0 für die Unternehmen<br />

vor allem deshalb, weil viele Prozesse in<br />

der Produktion dadurch optimiert werden<br />

können. 72 % schreiben Industrie 4.0 etwa<br />

ein großes Potenzial bei der Erhöhung der<br />

Produktionsflexibilität zu, gefolgt von schnelleren<br />

Reaktionszeiten (52 %) und einer Erhöhung<br />

der Gesamtanlageneffektivität (47 %).<br />

Vorreiter in Sachen Industrie 4.0 ist v. a.<br />

der Automobilbau. Hier setzt jedes zweite<br />

Unternehmen (50 %) auf die vernetzte Produktion.<br />

Auch 46 % der Unternehmen aus<br />

der Konsumgüterindustrie haben die Vorteile<br />

erkannt. Es folgen die Elektrotechnik<br />

(37 %) und der Maschinenbau (34 %).<br />

89 % erwarten steigende<br />

Bedeutung<br />

Mit Blick auf die kommenden fünf Jahre<br />

sagen 89 % der befragten Unternehmen,<br />

dass die strategische Bedeutung der Industrie<br />

4.0 für ihr Unternehmen zunehmen<br />

wird. Im Durchschnitt investieren Anbieter<br />

und Planer derzeit 5 % des Jahresumsatzes<br />

in den Bereich Industrie 4.0; davon fließen<br />

43 % in Personalkosten und 38 % in Softwaresysteme<br />

und -konzepte. 76 % der<br />

Unternehmen wollen diese Investitionen<br />

weiter ausbauen. 2016 waren es noch zehn<br />

Prozentpunkte weniger (66 %).<br />

/<br />

www.de.ey.com (sm 180205843)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>

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