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stahlmarkt 2.2018 (Februar)

Aus dem Inhalt: Stahlhandel & Stahl-Service-Center, IT im Stahlmarkt / Digitalisierung, Metallbearbeitung

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10 K Steel International<br />

Energiewende fordert Stahlerzeuger heraus<br />

Innovative Erzeugnisse für regenerative Energieträger entwickeln<br />

Seoul. Klimawandel und Energiewende wirbeln angestammte Märkte<br />

durcheinander. Der zunehmende Wechsel von fossilen Energieträgern zu<br />

erneuerbaren Quellen bietet Stahlerzeugern Eintrittsmöglichkeiten in neue<br />

Märkte und den Ausgleich wegbrechender Geschäfte. Der Bedarf an<br />

innovativen Stahlerzeugnissen für Mikronetze und Energiespeichersysteme<br />

dürfte künftig weiter steigen.<br />

Nachfrage nach primärer Energie<br />

81% 78% 75%<br />

13.634<br />

14%<br />

5%<br />

21%<br />

31%<br />

29%<br />

2014 2025 2035<br />

* Megatonne Öleinheiten<br />

15.341<br />

16%<br />

6%<br />

22%<br />

30%<br />

26%<br />

17.057<br />

18%<br />

6%<br />

24%<br />

28%<br />

24%<br />

in Mtoe*<br />

Fossile Brennstoffe<br />

Erneuerbare Energie<br />

Nuklearenergie<br />

Gas<br />

Öl<br />

Kohle<br />

Quelle: World Energy Outlook 2016, IEA, POSRI<br />

Die Experten des südkoreanischen<br />

Posco Research Institute empfehlen allen<br />

Stahlerzeugern, die Energiewende fest in<br />

den Blick zu nehmen. Um die in Paris vereinbarten<br />

Klimaziele zu erreichen, würden<br />

bereits viele Nationen den Einsatz von Kohle<br />

reduzieren. Außerdem fördern sie das<br />

Nutzen regenerativer Energien und den<br />

Kauf von Elektrofahrzeugen. Diese nicht<br />

mehr aufzuhaltende Entwicklung und der<br />

effizientere Einsatz von Energie dürften den<br />

Bedarf an fossilen Brennstoffen in den kommenden<br />

Jahren reduzieren.<br />

Das Umdenken der Regierungen zahlt<br />

sich für die Umwelt bereits aus. Seit dem<br />

Jahr 2014 sinken die globalen CO 2<br />

-Emissionen.<br />

Was möglich ist, zeigen drei Rekorde:<br />

Erstens erzeugte Deutschland am 30. April<br />

2017 für einige Stunden 85 % des Strombedarfes<br />

aus erneuerbaren Quellen. Zweitens<br />

deckte Großbritannien am 21. April<br />

2017 den gesamten Stromeinsatz des Landes<br />

erstmals ohne die Verbrennung von<br />

Kohle. Drittens hatten die Dänen in einer<br />

besonders windigen Nacht im Jahr 2015<br />

nicht nur ihre gesamte Stromnachfrage mit<br />

Windenergie befriedigt, sondern den<br />

40%igen Überschuss nach Deutschland,<br />

Norwegen und Schweden exportiert.<br />

Da weltweit immer mehr Wind-, Wasserund<br />

Solarkraftwerke entstehen, sind erneuerbare<br />

Energien nach Einschätzung des<br />

Posco Research Institute nicht länger »alternative«<br />

Energieträger. Sie hätten sich längst<br />

in der Gesellschaft etabliert.<br />

Sinkende Kosten für die Erzeugung regenerativer<br />

Energien haben diese Entwicklung<br />

begünstigt. Die Preise für Photovoltaikanlagen<br />

sowie Windfarmen auf dem Land und<br />

im Wasser sind signifikant gefallen. Es be -<br />

steht Netzparität, das heißt, dass Strom aus<br />

erneuerbaren Energiequellen genauso viel<br />

oder weniger kostet als Strom aus konventionellen<br />

Kraftwerken.<br />

Ölpreise geben den Ausschlag<br />

Die Entwicklung der Ölpreise spielt weiterhin<br />

eine wichtige Rolle für geplante Investitionen<br />

in die Suche, die Förderung, den<br />

Transport, die Lagerung und die Veredelung<br />

fossiler Brennstoffe. Außerdem wirken sich<br />

Preisschwankungen auf den Automobilmarkt<br />

und beispielsweise die Beliebtheit von<br />

Geländewagen aus. Aus diesem Grund sollten<br />

Stahlerzeuger die Volatilitäten ebenfalls<br />

beobachten.<br />

Nach Berechnungen der Internationalen<br />

Energieagentur (IEA) dürften künftig die<br />

Ausgaben für die Entwicklung, den Transport<br />

und die Speicherung erneuerbarer<br />

Energien kräftig steigen. Hier sehen die Südkoreaner<br />

Chancen für Stahlerzeuger. Die<br />

Industrie für regenerative Energien benötigt<br />

eine Reihe unterschiedlicher Stahlerzeugnisse.<br />

So bestehen Rohrtürme, die 65 % des<br />

Gewichtes von Windkraftanlagen ausmachen,<br />

vor allem aus Stahl. Zudem werden für<br />

die Herstellung von Solarpanelen nichtrostende<br />

Stahlfeinbleche und Stahlrahmen<br />

benötigt.<br />

Die vielfachen Einsatzmöglichkeiten von<br />

Stahlerzeugnissen eröffnen den Stahlerzeugern<br />

zusätzliche Geschäftsmöglichkeiten.<br />

Auch der Bereich Stromübertragung und<br />

-verteilung, inklusive der Hochspannungsmasten,<br />

ist traditionell sehr stahlintensiv.<br />

(sm 180205909)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>

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