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17.35 Uhr, Thusis, Café Giger. Fabio Caderas, Leiter<br />
Verkauf, sitzt bei Kaffee und Kuchen. Seine Mutter<br />
stammt aus Salerno, sein Vater aus Ladir im Bündner<br />
Oberland. <strong>Deutsch</strong> ist eigentlich eine Fremdsprache<br />
für ihn. Bei der RhB hat er über 30 Dienstjahre<br />
auf dem Buckel.<br />
Ganz ehrlich, gefällt es Ihnen hier in Thusis?<br />
Zu 100 Prozent. Ich fühle mich hier perfekt aufgehoben,<br />
an der Drehscheibe zwischen Chur und Engadin,<br />
am Ausgangspunkt zu Viamala, San Bernardino<br />
und Via Spluga.<br />
Kein Heimweh?<br />
Nicht im Geringsten. Ich habe die Chance, an einem<br />
belebten Bahnhof alle Facetten der RhB erleben<br />
zu dürfen. Am Morgen und Abend die grossen Kundenströme im<br />
Vorortsverkehr, dazwischen laufend Touristen.<br />
Das heisst, auch hier spricht man nicht nur deutsch?<br />
Nicht nur. Natürlich ist <strong>Deutsch</strong> am verbreitetsten. Aber auch Italienisch<br />
ist hier sehr gängig, ein Heimspiel für mich. Romanisch hingegen brauche<br />
ich selten.<br />
Und wie verstehen Sie sich mit den Einheimischen?<br />
Sehr gut. Zum einen haben wir ganz viele Stammkunden, die ein Bündner<br />
Generalabo lösen. Zudem spinnen wir aktuell mit dem Gemeindevorstand<br />
Ideen, wie wir den Startpunkt der UNESCO Welterbestrecke vom Dorf bis<br />
zum Bahnhof spektakulärer in Szene setzen können.<br />
Wenn Sie wählen könnten: Hätten Sie lieber den Job in Scuol<br />
oder jenen in Poschiavo?<br />
Weder noch. Obwohl ich natürlich beide Kollegen sehr schätze. Mit Simon<br />
Rohner telefoniere ich regelmässig, er ist ein Crack für Softwarefragen. Und<br />
Dino Godenzi ist eines meiner grossen Vorbilder, immer pflichtbewusst und<br />
zugleich immer für ein Fest zu haben. Wenn ich denn müsste, würde ich<br />
am liebsten wohl wieder nach Arosa gehen, wo meine Karriere begann.<br />
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