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Contura Frühling/Sommer 2013 Deutsch

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Happy End – trotz verhängnisvollem Satz<br />

Daniel Hauser macht keine halben Sachen – und trotzdem ist er Diener<br />

zweier Herren. Seit September 2002 ist er Lokführer bei der RhB, seit Oktober<br />

2004 düst er für Edelweiss Air um die Welt. Aber der Reihe nach:<br />

«Eigentlich habe ich im Januar 1999 die Ausbildung als Pilot, damals noch<br />

bei der Swissair, gemacht. Nach anderthalb Jahren war ich startklar, aber<br />

nach gut einem Jahr kam das berühmte Grounding und ich war arbeitslos.»<br />

Was tun? Der studierte Geograf ist um keinen Ausweg verlegen – und<br />

bewirbt sich bei den Schweizerischen Bundesbahnen auf eine Lokführerstelle.<br />

Er kassiert eine Absage. Weil seine Mutter aus dem Val Lumnezia<br />

stammt, schlägt sein Herz seit Kindsbeinen für die Rhätische Bahn. Er<br />

wagt es und schickt eine Blindbewerbung. Der Chefausbildner «Lokführer»<br />

lädt ihn ein. Und stellt ihm beim Vorstellungsgespräch die folgenreiche<br />

Frage: «Wenn Sie je wieder die Chance zum Fliegen kriegen würden,<br />

würden Sie zusagen?» – «Ja klar.» Diesen Satz hätte er besser nicht<br />

gesagt. Die Personalleiterin schüttelt den Kopf. «Das war’s dann wohl.»<br />

Aber nein: Hauser bekommt seine Chance, die Schnupperfahrt gefällt. Und<br />

nach 18 Monaten ist er fertig ausgebildet und für<br />

«Piloten und Lokführer die RhB in Fahrt. Doch dann klingelt das Telefon<br />

erneut: Der Chefausbildner von Edelweiss will wissen,<br />

ob es ihn nicht gelüste, wieder als Pilot zu ar-<br />

müssen immer auf der<br />

Höhe der Situation sein, beiten. «Um Himmels willen, ich will doch gar nicht<br />

unter allen Umständen.» weg von der Bahn, schon gar nicht jetzt», schiesst<br />

Daniel Hauser<br />

es Hauser durch den Kopf. Kaum zu fassen, das<br />

undenkbare Szenario war eingetreten. Und das<br />

Happy End ebenso: Denn weil Edelweiss Air, die damals noch Kuoni gehörte,<br />

sowieso nur eine 50-Prozent-Anstellung bieten konnte, erfüllte sich<br />

der Traum vieler Jungs und Mädels. Und jener von Daniel Hauser erst recht.<br />

Immer gern auf Achse<br />

So steht er heute zu 80 Prozent (oder drei Wochen pro Monat) im Dienst<br />

seiner Fluggesellschaft – zu 20 Prozent arbeitet er für seine RhB. Und was<br />

ist anstrengender, Flug oder Zug? «Beides ist anspruchsvoll und faszinierend<br />

zugleich. Und bei beiden Jobs geht es um das Gleiche: Man muss<br />

12 www.rhb.ch/contura

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