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<strong>Frühling</strong> / <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong><br />
<strong>Contura</strong><br />
Das Magazin der Rhätischen Bahn<br />
Aus Berufung<br />
Herr der Lüfte<br />
und der Gleise<br />
UNESCO Welterbe RhB<br />
Unterwegs auf der<br />
Via Albula / Bernina<br />
Botschafterin<br />
Und ewig<br />
grüsst Heidi
Freibillett<br />
Robert Indermaur<br />
Bündnerland<br />
Graubünden –<br />
Bündnerland und<br />
BündnerInnenland<br />
und Binnenland.<br />
Alpenland,<br />
Bergland,<br />
Wanderland,<br />
<strong>Sommer</strong>land,<br />
Winterland und<br />
Wunderland.<br />
Des Föhnes Land –<br />
ein schönes Land!<br />
Ein Oberland<br />
viel Unterland<br />
und Hinterland.<br />
Grischaland,<br />
Weideland<br />
und Heideland –<br />
und Heidiland.<br />
Dann Peterland,<br />
Öhi- und Klaraland<br />
und Detiland –<br />
Kreti- und Pletiland.<br />
Bunkerland<br />
und Bankerland.<br />
Stauland<br />
und Schauland.<br />
Durch Unverstand<br />
manchmal auch Disneyland<br />
und blosser Zweckverband<br />
am Alpenrand.<br />
Leicht angebrannt –<br />
aber nicht abgebrannt.<br />
Und vorderhand<br />
noch kaum ein Morgenland!<br />
Manchmal ein Sorgenland –<br />
Fast-zum-Verworgen-Land!<br />
Doch – eben Mutterland<br />
und Vaterland<br />
und unserer Kinder Land,<br />
ein Zukunftspfand –<br />
und –<br />
allerhand!<br />
Robert Indermaur<br />
August 2001<br />
2<br />
www.rhb.ch/contura
Editorial<br />
Beweglich seit der Stunde null<br />
Es gibt wahrscheinlich kein Unternehmen, das nicht von<br />
sich behauptet, innovativ zu sein. Sprich: Eine Firma, die<br />
nicht Innovation und Tradition zu koppeln weiss, verschwindet<br />
von der Landkarte. Für ein Bahnunternehmen<br />
wie die Rhätische Bahn ist Erfindertum geradezu überlebenswichtig,<br />
bewegen wir uns doch in einem sehr spezi-<br />
Christian Florin ellen, hochalpinen Umfeld. Auf Gleisen, die unsere Vorfahren<br />
gelegt haben. Wir spinnen also das Netz und die<br />
Leiter Infrastruktur<br />
Ideen der RhB-Pioniere weiter. Und hoffen, dass wir mit den grossen Investitionen,<br />
die wir aktuell tätigen, das Fundament legen für eine neue RhB. Auch<br />
«<strong>Contura</strong>» spannt den Bogen: von der Tradition bis in die Zukunft, von der<br />
ersten Elektrifizierung bis zu den neuen ALLEGRA-Triebzügen.<br />
Entdecken Sie mit uns eine RhB, die stets in Bewegung ist.<br />
Kennen Sie Arvenkissen? Gefüllt mit Bündner Arvenholzspänen<br />
statt Federn? Nicht? Ich lange auch nicht. Bis ich es<br />
in meiner früheren Karriere gemeinsam mit zwei Partnern<br />
erfunden hatte. Innovation begleitet mich zeitlebens.<br />
Auch bei der Rhätischen Bahn. Mobilität heisst automatisch:<br />
in Bewegung sein. Und wer für den öffentlichen Verkehr<br />
arbeitet, der muss sich laufend praktischen Fragen<br />
Markus Barth<br />
Leiter Produktion des Vorwärtskommens stellen. Zum Beispiel: Wie trimmen<br />
wir unsere RhB für den Halbstunden-Taktfahrplan fit? Oder: Wie machen wir<br />
unser Rollmaterial noch behinderten- und familienfreundlicher? Aber auch: Wohin<br />
geht die Reise in Sachen Informationstechnologien für Kunden? Sie sehen:<br />
Wir ruhen uns nie auf den Lorbeeren aus und stehen nie still, seit der Stunde null.<br />
Ich wünsche Ihnen bewegende Erlebnisse – auf 384 Kilometern RhB.<br />
PS: Wie sieht Ihre RhB der Zukunft aus? Senden Sie uns Ihre<br />
Rückmeldungen, Ideen und Anregungen auf: contura@rhb.ch<br />
3
Inhaltsverzeichnis<br />
Wo geht’s lang?<br />
14<br />
Brauchtum Heidi lebt: Botschafterin beständiger Werte<br />
20 26 32<br />
Kultur<br />
Hier spricht man: <strong>Deutsch</strong>,<br />
Romanisch, Italienisch<br />
UNESCO Welterbe RhB<br />
Hin und weg … auf der<br />
Via Albula / Bernina<br />
Jubiläum<br />
Unter Strom: 100 Jahre<br />
Bever – Scuol-Tarasp<br />
4<br />
Impressum: © Copyright /Herausgeber: Rhätische Bahn AG, Bahnhofstrasse 25, 7002 Chur | Technische Daten:<br />
Rhätische Bahn | Konzept / Text: panta rhei pr gmbh | Grafik: Süsskind SGD Chur | Fotos: Archiv Rhätische Bahn,<br />
E. Ammon, S. Barandun, Chr. Benz, R. Bösch, R. Canal, Engadin Press, R. Fischer, M. Galli, S. Heldstab, B. Lochmatter,<br />
D. Pasini, Praesens-Film AG, M. Schade, Chr. Sonderegger, SRF, Südtirol Marketing, A. M. Zarn, © 1975 Zuiyo<br />
Pro duction / © <strong>2013</strong> Studio 100 Media GmbH, www.studio100.de | Gedruckt in der Schweiz, Ausgabe Nr. 2, <strong>2013</strong>
Spannende <strong>Contura</strong>-Artikel sowie<br />
weiteres Bild- und Videomaterial<br />
gibt’s für Ihren iPad als App unter<br />
www.rhb.ch/app oder direkt<br />
online via www.rhb.ch/contura<br />
16 Scena<br />
Ein Stück Graubünden<br />
10 Aus Berufung<br />
Herr der Lüfte und der Gleise:<br />
Daniel Hauser<br />
14 Brauchtum<br />
Heidi lebt: Botschafterin<br />
beständiger Werte<br />
19 Hätten Sie das gewusst?<br />
Zahlenkarussell<br />
20 Kultur<br />
Hier spricht man: <strong>Deutsch</strong>,<br />
Romanisch, Italienisch<br />
24 Fensterplatz<br />
26 UNESCO Welterbe RhB<br />
Hin und weg … auf der<br />
Via Albula / Bernina<br />
32 Jubiläum<br />
Unter Strom: 100 Jahre<br />
Bever – Scuol-Tarasp<br />
36 Aus der Werkstätte<br />
Test, Test: Endspurt für<br />
neue Triebzüge<br />
42 Tradition<br />
Eva Durisch: ein Leben<br />
für die Bündner Tracht<br />
48 Was machen eigentlich …<br />
… Kajak-Lehrer aus der<br />
Rheinschlucht im Winter?<br />
50 Nächster Halt<br />
Vinschgau: Paradies<br />
jenseits des Prellbocks<br />
54 Wir stellen vor:<br />
As 1141 alias<br />
Alpine Classic Pullman<br />
55 Berühmte Namen<br />
Alberto Giacometti<br />
56 Streckennetz<br />
Höhepunkte der<br />
Rhätischen Bahn<br />
58 Gut zu wissen<br />
Der Zug als Kraftwerk<br />
60 Wettbewerb<br />
Wie gut kennen Sie die RhB?<br />
61 Für Ihre Agenda<br />
Die Veranstaltungen<br />
auf einen Blick<br />
62 RhB handlich<br />
Broschüren und<br />
Erlebniskarten<br />
63 Railshop<br />
Souvenirs für Gross und Klein<br />
Mehr Informationen<br />
zum Bernina Express:<br />
Webcode ▶ ▶ 33<br />
Wie funktioniert der Webcode?<br />
Geben Sie auf www.rhb.ch die entsprechende Nummer im Feld «Webcode»<br />
ein und Sie erhalten mehr Informationen zum jeweiligen Angebot.<br />
5
Scena<br />
Ein Stück<br />
Graubünden<br />
Erlebniszug Albula :<br />
Mit den Holz- und Aussichtswagen<br />
ins Bahnparadies.<br />
1856<br />
6 Landwasserviadukt, 1048 m ü. M.
Glacier Express:<br />
Panoramasicht<br />
bei 3-Gang Menü.<br />
34<br />
Glacier Express zwischen St. Moritz und Zermatt<br />
7
8 Chur, 585 m ü. M.<br />
Clà Ferrovia:<br />
Auf fantastischer<br />
Reise mit dem Kinder-<br />
Kondukteur der RhB.<br />
1580
Kulinarik Train:<br />
Von Gaststätte zu Gast -<br />
stätte fahren und feine<br />
Spezialitäten geniessen.<br />
2268<br />
Lavin, 1432 m ü. M.<br />
9
Aus Berufung<br />
Herr der Lüfte<br />
und der Gleise:<br />
Daniel Hauser<br />
Führerstandsfahrten:<br />
Steuern Sie mit einem<br />
Fachmann eine RhB-Lok!<br />
256<br />
10 www.rhb.ch/contura
Davon träumt jeder Bub, jedes Mädchen: Daniel Hauser (40) hat<br />
zwei Traumberufe in einem. Drei Wochen pro Monat steuert er<br />
durch die Lüfte – als Kapitän von Edelweiss Air. Und eine Woche im<br />
Monat rollt er durch Graubünden, als Lokführer für die Rhätische<br />
Bahn. Der beneidenswerte Einsiedler ist ein Weltenbummler – heute<br />
da und morgen dort. Und doch ist er auf dem Teppich geblieben.<br />
13.44 Uhr, Touchdown von WK 177 aus Antalya, auf der Runway 14 in<br />
Zürich. Vier Minuten später steht der Vogel still, am Gate E47. Am Steuer<br />
sitzt Daniel Hauser. Der 40-jährige Einsiedler ist seit 12 Stunden auf<br />
den Beinen. Oder besser gesagt: in der Luft. Routiniert, ruhig und zugleich<br />
relaxed wirkt der Pilot, obwohl es im Flieger, der nun zwei Stunden<br />
am Boden stehen wird, bevor er wieder nach Skopje abhebt, wie in<br />
einem Bienenhaus zu- und hergeht. Die Flight<br />
«Pilot oder Lokführer: Attendants bestücken die Sitztaschen neu, die<br />
Reinigungscrew ist mit mobilen Staubsaugern<br />
Beides ist anspruchsvoll<br />
unterwegs, die Kabinenchefin lobt eine Air Hostess,<br />
die eben ihren dritten Flug mit Bravour be-<br />
und faszinierend zugleich.»<br />
Daniel Hauser<br />
standen hat. Daniel Hauser wischt sich die Hände<br />
mit einem Feuchttüechli, bevor er sich auf den<br />
letzten Check-Rundgang um seine «Victoria», den Airbus 320, macht. Papierarbeit<br />
muss sein. Konzentriert geht er die Sache an: Kontrollblick in<br />
die Triebwerke, Check der Pneus, des Leitwerks und der Aussenhaut des<br />
Fliegers. Alles in Ordnung, Unterschrift und fertig. Daniel Hauser packt seine<br />
Siebensachen im Cockpit. Im Crewcenter geht er zielstrebig zum Operations-Control-Büro.<br />
Dann taucht er ab, in den Untergrund: in die Gänge<br />
mit den endlos langen Schrankreihen, fast wie im Sportcenter. Hier hängen<br />
sie, die Uniformen der unzähligen Piloten, die gerade irgendwo in der Luft<br />
schweben. Für Daniel Hauser heisst es fliegender Wechsel: von der Edelweiss-<br />
in die RhB-Uniform.<br />
11
Happy End – trotz verhängnisvollem Satz<br />
Daniel Hauser macht keine halben Sachen – und trotzdem ist er Diener<br />
zweier Herren. Seit September 2002 ist er Lokführer bei der RhB, seit Oktober<br />
2004 düst er für Edelweiss Air um die Welt. Aber der Reihe nach:<br />
«Eigentlich habe ich im Januar 1999 die Ausbildung als Pilot, damals noch<br />
bei der Swissair, gemacht. Nach anderthalb Jahren war ich startklar, aber<br />
nach gut einem Jahr kam das berühmte Grounding und ich war arbeitslos.»<br />
Was tun? Der studierte Geograf ist um keinen Ausweg verlegen – und<br />
bewirbt sich bei den Schweizerischen Bundesbahnen auf eine Lokführerstelle.<br />
Er kassiert eine Absage. Weil seine Mutter aus dem Val Lumnezia<br />
stammt, schlägt sein Herz seit Kindsbeinen für die Rhätische Bahn. Er<br />
wagt es und schickt eine Blindbewerbung. Der Chefausbildner «Lokführer»<br />
lädt ihn ein. Und stellt ihm beim Vorstellungsgespräch die folgenreiche<br />
Frage: «Wenn Sie je wieder die Chance zum Fliegen kriegen würden,<br />
würden Sie zusagen?» – «Ja klar.» Diesen Satz hätte er besser nicht<br />
gesagt. Die Personalleiterin schüttelt den Kopf. «Das war’s dann wohl.»<br />
Aber nein: Hauser bekommt seine Chance, die Schnupperfahrt gefällt. Und<br />
nach 18 Monaten ist er fertig ausgebildet und für<br />
«Piloten und Lokführer die RhB in Fahrt. Doch dann klingelt das Telefon<br />
erneut: Der Chefausbildner von Edelweiss will wissen,<br />
ob es ihn nicht gelüste, wieder als Pilot zu ar-<br />
müssen immer auf der<br />
Höhe der Situation sein, beiten. «Um Himmels willen, ich will doch gar nicht<br />
unter allen Umständen.» weg von der Bahn, schon gar nicht jetzt», schiesst<br />
Daniel Hauser<br />
es Hauser durch den Kopf. Kaum zu fassen, das<br />
undenkbare Szenario war eingetreten. Und das<br />
Happy End ebenso: Denn weil Edelweiss Air, die damals noch Kuoni gehörte,<br />
sowieso nur eine 50-Prozent-Anstellung bieten konnte, erfüllte sich<br />
der Traum vieler Jungs und Mädels. Und jener von Daniel Hauser erst recht.<br />
Immer gern auf Achse<br />
So steht er heute zu 80 Prozent (oder drei Wochen pro Monat) im Dienst<br />
seiner Fluggesellschaft – zu 20 Prozent arbeitet er für seine RhB. Und was<br />
ist anstrengender, Flug oder Zug? «Beides ist anspruchsvoll und faszinierend<br />
zugleich. Und bei beiden Jobs geht es um das Gleiche: Man muss<br />
12 www.rhb.ch/contura
Jeder Handgriff sitzt: Wenn Daniel<br />
Hauser seine Maschine betritt, läuft<br />
alles nach Plan. Die Agenda steht im<br />
Kopf und im roten Logbuch.<br />
Natur und Technik in Einklang bringen, die Maschine bei Wind und Wetter<br />
im Griff haben. Zudem arbeiten wir im Dienstleistungsgewerbe primär für<br />
Feriengäste. Meine Passagiere sollen sich jederzeit gut aufgehoben fühlen,<br />
sei es im Flugzeug oder im Zug. Und last but not least: Beide Arbeitgeber<br />
zählen zu den besten Marken des Schweizer Tourismus», erklärt ein sichtlich<br />
stolzer Daniel Hauser, der mit Leib und Seele für<br />
beide Unternehmen einsteht. Rund um die Uhr ist er<br />
«Man muss Natur und<br />
auf Achse, mal kurz ein Boxenstopp daheim in Einsiedeln,<br />
mal in Trimmis, wo er ein Zimmer hat, dann<br />
Technik miteinander in<br />
Einklang bringen.» wieder im Personalhaus im Depot Samedan. Sein Leben<br />
ist eines, das von hoher Disziplin und grossem<br />
Daniel Hauser<br />
Durchhaltewillen geprägt ist. Kennt Daniel Hauser so<br />
etwas wie Jetlag? «Eigentlich nicht. Auch hier kommt mir zugute, dass das<br />
Bahnfahren ähnlich wie das Fliegen einen anderen Rhythmus kennt. Schon<br />
oft habe ich um 3.30 Uhr frühmorgens meinen Güterzug zusammengestellt.<br />
Beim Fliegen ist es immerhin erst 5.00 Uhr, wo ich zum Briefing mit<br />
meinen Kollegen am Flughafen sein muss», meint Hauser augenzwinkernd.<br />
Schon als Kind steuerte er Modellflieger<br />
Und was macht er, wenn er nicht fliegt oder Zug fährt? Dann rollt er trotzdem.<br />
Mit seinem Bike erkundet er die Berge. Oder er lässt sein Modellflugzeug<br />
fliegen, das er, wie sollte es anders sein, seit Kindsbeinen besitzt. Und<br />
was möchte ein Mensch, der eigentlich schon alle Traumberufe ausüben<br />
kann, künftig noch lernen:<br />
«Ich halte mich da<br />
an die drei ominösen<br />
L-Berufe: Lokführer, Linienpilot<br />
und – wer weiss<br />
– vielleicht eines Tages:<br />
Lehrer für Geografie.»<br />
Einen geeigneteren Lehrer<br />
für Erdkunde gäbe es<br />
wohl kaum auf Erden.<br />
Ausbildungspartner:<br />
Die RhB bietet eine<br />
Vielzahl Jobs und<br />
Lehrstellen. 89<br />
13
Brauchtum<br />
Heidi lebt:<br />
Botschafterin<br />
beständiger Werte<br />
14<br />
www.rhb.ch/contura
«Heidi, deine Welt sind die Berge», heisst es im Lied der bekannten<br />
(japanischen!) Zeichentrickserie von 1974. Heidi gehört zu den<br />
berühmtesten Exportartikeln der Schweiz, konkret: des Bündnerlands.<br />
Doch aus welchen Bergen die erfolgreiche Botschafterin genau<br />
kommt, darüber ist man sich bis heute nicht ganz einig.<br />
Der Alpöhi, der Geissenpeter, Fräulein Rottenmeier, die gehbehinderte<br />
Klara und natürlich Heidi: Die ganze Welt kennt die Protagonisten der<br />
«Heidi»-Bücher. Johanna Spyris Geschichte vom Bergmädchen, das mit<br />
seinem unbeholfenen Charme der grossen Welt – oder zumindest den<br />
Frankfurter Stadtbewohnern – und ihrem knorrigen<br />
Grossvater das Herz öffnet, ist eine der<br />
«Weil ich tausendmal<br />
erfolgreichsten Kindergeschichten weltweit. In<br />
lieber heim will zum Grossvater<br />
auf die Alm, als<br />
den die Bücher «Heidis Lehr- und Wanderjahre»<br />
wenigen Jahren nach der Erstpublikation wur-<br />
sonst alles auf der Welt.» (1880) und «Heidi kann brauchen, was es gelernt<br />
Heidi<br />
hat» (1881) zum Welterfolg. In über 50 Sprachen<br />
wurden die beiden «Heidi»-Bücher bisher übersetzt,<br />
rund um den Erdball wird «Heidi» gelesen und viele Film- oder Fernsehadaptionen<br />
sind weitherum berühmt. Heidi ist damit eine Markenbotschafterin<br />
par excellence – das hat natürlich das Bündnerland schon längst<br />
erkannt. Nur: Bis heute ist man geteilter Meinung darüber, wo Heidi denn<br />
nun wirklich herstammt – aus der Bündner Herrschaft oder vielleicht doch<br />
eher aus der Gegend um St. Moritz?<br />
Heidi zieht um<br />
«Vom freundlichen Dorfe Maienfeld führt ein Fussweg durch grüne, baumreiche<br />
Fluren bis zum Fusse der Höhen, die von dieser Seite gross und ernst<br />
auf das Tal herniederschauen. [...] Auf diesem schmalen Bergpfade stieg<br />
am hellen, sonnigen Junimorgen ein grosses, kräftig aussehendes Mädchen<br />
dieses Berglandes hinan, ein Kind an der Hand führend [...]». So beginnt<br />
die Geschichte von Heidi, wie es von seiner Tante Dete zum Alpöhi<br />
gebracht wird. Ganz klar also: Heidi ist in der Umgebung von Maienfeld, in<br />
der Bündner Herrschaft geboren.<br />
15
Doch der bekannte «Heidi»-Film von 1952 mit Elsbeth Sigmund als Heidi<br />
und Heinrich Gretler als Alpöhi lässt das Mädchen weiter südlich aufwachsen:<br />
Das Dorf Maienfeld war zu dieser Zeit baulich bereits zu stark verändert,<br />
weshalb als Schauplatz vor allem die Gegend um Bergün gewählt<br />
wurde. Und schliesslich gibt es die erfolgreiche Fernsehserie von 1978 mit<br />
Katia Polletin (notabene Österreicherin) als Heidi und dem Bündner Stefan<br />
Arpagaus als Geissenpeter, die im Oberengadin – in der Region rund um<br />
das mondäne St. Moritz – gedreht wurde. Und damit war der Kampf um die<br />
wohl berühmteste Markenbotschafterin der Schweiz endgültig eröffnet .<br />
Eine Region leiht sich Heidi<br />
«De Schneller isch de Gschwinder»: Als findiger Kurdirektor von St. Moritz<br />
wollte Hanspeter Danuser – übrigens auch Mitinitiant beim Relaunch des<br />
16<br />
www.rhb.ch/contura
Der erste deutschsprachige «Heidi»-Film,<br />
mit Elsbeth Sigmund als Heidi (1952).<br />
Übrigens: «Heidi» ist auch eine Lok.<br />
Die Dampflok G 3/4 Nr. 11 der RhB ist<br />
auf den Namen «Heidi» getauft.<br />
Glacier Express und der Bewerbung der RhB für das UNESCO Welterbe – auf<br />
die Erfolgswelle der in seiner Gegend gedrehten Fernsehserie aufspringen<br />
und liess den Begriff «Heidiland» 1979 ins Markenregister eintragen. Doch<br />
der Markenname konnte sich in St. Moritz nicht durchsetzen. Vielleicht,<br />
weil das beschauliche, treuherzige Image des Alpmädchens Heidi doch<br />
nicht so ganz zum eleganten St. Moritz passen wollte? Das bleibt dahingestellt.<br />
Doch Danusers Engagement war trotzdem nicht für die Katz: Seit<br />
1985 vermarktet St. Moritz den Markennamen «Heidiland» und lizenziert<br />
ihn seit 1989 an Mövenpick und die gleichnamige Autobahnraststätte bei<br />
Maienfeld sowie seit 1997 an «Heidiland Tourismus».<br />
Die Krux dabei: Das Gebiet, das seinen Namen dem berühmten Heidi entlehnt,<br />
hat zu weiten Teilen mit der Herkunft des Bergmädchens wenig zu<br />
tun. Die Ferienregion «Heidiland» zieht sich nämlich dem ganzen Walensee<br />
entlang, von Weesen über Walenstadt und Sargans bis nach Bad Ragaz und<br />
Maienfeld, wo schliesslich das Gebiet beginnt, aus dem Heidi gemäss Buchquelle<br />
tatsächlich stammt. Bewusst arbeitet Heidiland Tourismus deshalb<br />
nicht ausschliesslich mit der literarischen Figur Heidi – obwohl natürlich<br />
das Heidi-Dorf ob Maienfeld mit seinem Heidi-Haus durchaus ans Buch<br />
anknüpft –, sondern vermarktet auch den umfassenderen «Mythos Heidi»,<br />
der die Integration weiterer Assoziationen und damit Angebote ins Heidiland-Konzept<br />
zulässt: Werte wie Freundschaft, Geborgenheit und Heimat<br />
sind für Produktgestaltung und Vermarktung zentral. Das gefällt – offenbar<br />
– vor allem Schweizern, <strong>Deutsch</strong>en und Niederländern, die sich an der<br />
Spitze der Logiernächtestatistik im Heidiland befinden. So lebt Heidi immer<br />
weiter, wird adaptiert und neu interpretiert – wie im Fall von Japan, wo<br />
Heidi bis heute sehr erfolgreich ist –, aber bleibt dabei, was sie immer war:<br />
eine Botschafterin, die für Werte wie Natur und Freundschaft einsteht.<br />
17
Einfach, natürlich, niedlich:<br />
Heidi in Japan<br />
Die Beziehung von Japan zu Heidi ist ganz besonders: Heidi ist bei<br />
den Japanern so populär wie fast nirgends sonst auf der Welt. Dabei<br />
ist die uns bekannte literarische Figur aber intensiv adaptiert<br />
und transformiert worden. Losgelöst von der Romanvorlage und<br />
den bekannten Verfilmungen steht Heidi in Japan für ein kulturelles<br />
Konzept der Einfachheit, Natürlichkeit und Niedlichkeit.<br />
Mit der 1974 produzierten Zeichentrickserie «Heidi», die typische Elemente<br />
der Anime-Kultur in den Charakter Heidi transportierte, wirkte Japan<br />
massgeblich auf das globale Bild von Heidi ein. Um die Landschaft in der<br />
Serie möglichst realistisch zu gestalten, reisten die Schöpfer Isao Takahata<br />
und Hayao Miyazaki in die Schweiz und die Gegend von Maienfeld. Sie<br />
legten Wert auf einen international verständlichen Zeichenstil, der die<br />
«Heidi»-Geschichte entgrenzte und sie zu einer zeit- und ortsunabhängigen<br />
Parabel machte – sie internationalisierten Heidi. Bis heute ist Heidi<br />
in Japan ein Symbol für kindliche Unschuld sowie eine reine Natur und<br />
bedient damit die japanische Sehnsucht nach blauem Himmel, Bergen mit<br />
weissen Gipfeln, grünen Wiesen, Bergtieren und Unverdorbenheit. Der in<br />
«Heidi» thematisierte Gegensatz zwischen dem urbanen Frankfurt und<br />
der Alp spiegelt einen Konflikt wider, den auch Japan durchlief: die rasche,<br />
umfassende Industrialisierung und Modernisierung in einem Land, das sich<br />
selbst aufgrund seines religiösen Hintergrunds (Shintoismus und Buddhismus)<br />
als eng mit den Geistern der Natur verbunden sieht.<br />
In der Zeichentrickserie<br />
wurde Heidi mit einem<br />
niedlich-liebenswürdigen<br />
Kawaii-Appeal versehen:<br />
Kawaii als ästhetisches<br />
Konzept, das Unschuld<br />
und Kindlichkeit betont,<br />
ist in Japan bis heute<br />
weit verbreitet.<br />
18<br />
www.rhb.ch/contura
Hätten Sie das gewusst?<br />
Zahlenkarussell<br />
29 Auflagen gibt es vom Kinderbuch «Schellen-Ursli» der Bündner Autorin Selina<br />
Chönz – über 2000000 Mal ging das Bilderbuch mit den Zeichnungen von Alois Carigiet<br />
bereits über die Ladentheke. 3 Sprachen spricht man in Graubünden: <strong>Deutsch</strong>,<br />
Italienisch und Rätoromanisch. Seit 1938 gilt Romanisch als 4. Landessprache, und<br />
seit 2001 ist Rumantsch Grischun offizielle Amtssprache im Kanton. Den Dicziunari<br />
Rumantsch Grischun, das bündnerromanische Wörterbuch, gibt es seit 1939 – inzwischen<br />
wird der 13. Band produziert. Im Jahr 1919 wurde die Lia Rumantscha als Dachorganisation<br />
aller romanischen Vereine gegründet: Sie fördert die rätoromanische<br />
Sprache und Kultur. Seit 1854 wandern die Churer Schulkinder 1 Mal im Jahr bei der<br />
«Maiensässfahrt» Ende Mai mit ihren Lehrern zu den umliegenden Maiensässen. Im<br />
Februar 1948 wurde Brechts «Antigone des Sophokles» im Stadttheater Chur uraufgeführt.<br />
Am 01.08.1914 wurde der Schweizerische Nationalpark in Zernez gegründet.<br />
Die Wiederansiedlung des Steinbocks im Kanton Graubünden begann im Jahr 1920.<br />
Als Wappentier erscheint der Steinbock erstmals auf einem Dokument von 1291,<br />
seit 1933 gehört das einstige Emblem des Gotteshausbundes offiziell zum Bündner<br />
Kantonswappen. Seit 2012 hat Graubünden seine eigene (inoffizielle) Hymne:<br />
die Steinbock-Polonaise, intoniert von den kultigen Steinböcken Gian und Giachen.<br />
ALLEGRA-Triebzug 3511<br />
19
Kultur<br />
Hier spricht man:<br />
<strong>Deutsch</strong>, Romanisch,<br />
Italienisch<br />
20 Simon Rohner, Leiter Verkauf in Scuol
Graubünden ist weitläufig und vielsprachig. Die Wege sind<br />
weit, die Berge hoch, die Kulturen grundverschieden –<br />
dies- und jenseits von Albula und Bernina. Eines verbindet<br />
sie alle: Die Rhätische Bahn – und hier sprechen alle die<br />
gleiche Sprache. Eine Interview-Stafette mit den Leitern<br />
Verkauf in Scuol, Poschiavo und Thusis.<br />
Vom Namen her<br />
Unterländer, im<br />
Herzen Unterengadiner:<br />
Simon Rohner<br />
lebt für die RhB und<br />
sein Scuol, am Ende<br />
des RhB-Netzes.<br />
Hotel Bellaval in Scuol. Wir treffen Simon Rohner. Er ist in Lavin<br />
aufgewachsen, arbeitet seit 1995 bei der RhB und ist seit 1997<br />
Leiter Verkauf in Scuol. Und er spricht fünf Sprachen.<br />
Apropos: Welche Sprache brauchen Sie am häufigsten?<br />
Schwer zu sagen. Im Unterengadin ist Rätoromanisch sehr präsent.<br />
Weil wir aber auch eine stark touristisch geprägte Region<br />
sind, spielt das <strong>Deutsch</strong>e schon eine wichtige Rolle.<br />
Und RhB-intern?<br />
Auch <strong>Deutsch</strong>. Es ist einfacher so. In Chur sprechen eh die meisten<br />
deutsch. Und mit meinen Kollegen aus der Rumantschia wird es<br />
schwierig. Da muss man sich ganz schön konzentrieren, wenn ein<br />
Bündner Oberländer mit einem spricht. Vieles sagt man da halt<br />
anders als bei uns.<br />
Und Sie, zieht es Sie eigentlich eher nach Süden oder nach Norden?<br />
(lacht) Schwierig. Sagen wir so: Strukturell gehört der Bahnhof<br />
Scuol zur Vertriebsregion Süd. Und damit schlägt auch unser Herz<br />
südlicher. Jenseits des Albulas ticken die Uhren anders. Und ennet<br />
dem Berninapass erst recht. Da lässt man auch mal eine Fünf gerade<br />
sein. Mit der Gründung der Berninabahn vor gut 100 Jahren kam<br />
die Italianità über den Berg. Und bis heute ist diese traumhafte<br />
Strecke ein Unikat innerhalb der RhB – technisch wie auch kulturell.<br />
Man muss automatisch mehr improvisieren können im Süden.<br />
Und im Norden?<br />
Wir im Süden sind die Tourismusspezialisten – im Norden haben<br />
sie dafür viel mehr Know-how wie das Pendlergeschäft läuft.<br />
Trotzdem: Nicht zu vergessen sind die Tourismusorte ennet des<br />
Vereina, Davos und Klosters, von denen wir stark profitieren.<br />
Ein Espresso in Ehren<br />
kann niemand verwehren:<br />
Dino Godenzi,<br />
seit 40 Jahren bei der<br />
RhB, ist ein Poschiaviner,<br />
wie er im Buche<br />
steht.<br />
Fabio Caderas, Leiter<br />
Verkauf am Bahnhof<br />
Thusis und damit<br />
fest verankert im<br />
deutschsprachigen<br />
Norden – von Haus<br />
aus Italiener und<br />
Romane zugleich.<br />
21
Zu guter Letzt: Was wollten Sie Ihren Kollegen<br />
Godenzi in Poschiavo schon lange fragen?<br />
Mich nimmt wunder, wie er es schafft, auch nach<br />
so vielen Jahren so gelassen zu bleiben – auch in<br />
hitzigen Zeiten.<br />
13.00 Uhr, am Brunnen auf der Piazza Comunale.<br />
Dino Godenzi, Leiter Bahnhof, begrüsst uns. Er ist<br />
einen Kilometer von Poschiavo entfernt geboren,<br />
im Tal aufgewachsen und seit dem 1. Mai 1973<br />
bei der RhB!<br />
Herr Godenzi – hat man hier, weit weg von der<br />
Zentrale, eigentlich ein lockereres Leben?<br />
(lacht laut) Ja können Sie denken. Ich kann Sie beruhigen: Auch wir arbeiten<br />
viel und hart. Kommen Sie doch mal während Ferragosto hierher!<br />
Kein Dolcefarniente also?<br />
Definitiv nicht. Aber sicher eine völlig andere Kultur als jenseits des Albulas.<br />
Der direkte Kontakt mit dem Gast ist das A und O. Und ich liebe die<br />
Diskussionen ebenso. Wir Südländer sind Schnattertanten. Die Leute wollen<br />
sich unterhalten, nicht alles elektronisch<br />
buchen und online kaufen.<br />
Und über die Berge gehen Sie nur,<br />
wenn Sie müssen?<br />
Von den Gletschern<br />
Im Gegenteil: Fast jeder Poschiaviner ist bis<br />
zu den Palmen<br />
heute «gezwungen», nach Chur zu gehen. Ich<br />
Die Albula- und die Bernina strecke<br />
verbinden den Norden und den half schon mit zehn in Fischingen TG bei einem<br />
Bauern. 56 Stationen habe ich bislang in<br />
Süden Europas und schlagen<br />
Brücken zwischen Sprachregionen meinem Leben absolviert. Bei der RhB war ich<br />
und Kulturen. Ein beson derer<br />
schon fast überall, darunter zum Beispiel zehn<br />
Hochgenuss ist die Pano ramafahrt<br />
im Bernina Express.<br />
Jahre in Samedan, also ennet dem Bernina.<br />
Wir fahren gleich nach Thusis. Was sollen wir<br />
Im <strong>Sommer</strong> von Chur nach Tirano<br />
ab CHF 42.00<br />
Ihrem Kollegen Caderas ausrichten?<br />
(Basis 2. Klasse mit Halbtax, inkl.<br />
Fragen Sie ihn, wie er sich als Südländer im<br />
obligatorische Sitzplatzreservation)<br />
Norden so fühle und wo er lieber arbeite.<br />
www.rhb.ch/berninaexpress<br />
22<br />
www.rhb.ch/contura
17.35 Uhr, Thusis, Café Giger. Fabio Caderas, Leiter<br />
Verkauf, sitzt bei Kaffee und Kuchen. Seine Mutter<br />
stammt aus Salerno, sein Vater aus Ladir im Bündner<br />
Oberland. <strong>Deutsch</strong> ist eigentlich eine Fremdsprache<br />
für ihn. Bei der RhB hat er über 30 Dienstjahre<br />
auf dem Buckel.<br />
Ganz ehrlich, gefällt es Ihnen hier in Thusis?<br />
Zu 100 Prozent. Ich fühle mich hier perfekt aufgehoben,<br />
an der Drehscheibe zwischen Chur und Engadin,<br />
am Ausgangspunkt zu Viamala, San Bernardino<br />
und Via Spluga.<br />
Kein Heimweh?<br />
Nicht im Geringsten. Ich habe die Chance, an einem<br />
belebten Bahnhof alle Facetten der RhB erleben<br />
zu dürfen. Am Morgen und Abend die grossen Kundenströme im<br />
Vorortsverkehr, dazwischen laufend Touristen.<br />
Das heisst, auch hier spricht man nicht nur deutsch?<br />
Nicht nur. Natürlich ist <strong>Deutsch</strong> am verbreitetsten. Aber auch Italienisch<br />
ist hier sehr gängig, ein Heimspiel für mich. Romanisch hingegen brauche<br />
ich selten.<br />
Und wie verstehen Sie sich mit den Einheimischen?<br />
Sehr gut. Zum einen haben wir ganz viele Stammkunden, die ein Bündner<br />
Generalabo lösen. Zudem spinnen wir aktuell mit dem Gemeindevorstand<br />
Ideen, wie wir den Startpunkt der UNESCO Welterbestrecke vom Dorf bis<br />
zum Bahnhof spektakulärer in Szene setzen können.<br />
Wenn Sie wählen könnten: Hätten Sie lieber den Job in Scuol<br />
oder jenen in Poschiavo?<br />
Weder noch. Obwohl ich natürlich beide Kollegen sehr schätze. Mit Simon<br />
Rohner telefoniere ich regelmässig, er ist ein Crack für Softwarefragen. Und<br />
Dino Godenzi ist eines meiner grossen Vorbilder, immer pflichtbewusst und<br />
zugleich immer für ein Fest zu haben. Wenn ich denn müsste, würde ich<br />
am liebsten wohl wieder nach Arosa gehen, wo meine Karriere begann.<br />
23
Fensterplatz<br />
Bahn & Bike: Die RhB<br />
bietet Kombi-Angebote<br />
und Tourenvorschläge.<br />
684<br />
Manuela Gallati, 28 Jahre,<br />
arbeitet seit Anfang <strong>2013</strong><br />
bei der RhB, lebt in Davos<br />
und ist dort oft mit dem<br />
Bike unterwegs.<br />
«Dank der RhB kann ich die Touren beliebig kürzen.»<br />
Dürfen wir Ihnen helfen?<br />
Danke, es geht bestens. In den neuen<br />
Zügen ist man auch mit dem Bike mobil.<br />
Auf welcher Bikestrecke sind Sie denn<br />
am meisten anzutreffen?<br />
Ich mag die Tour durch die Zügenschlucht.<br />
Weil sie abwechslungsreich ist und weil<br />
tolle Aussichten dabei sind. Zudem kann<br />
ich so einen Boxenstopp einlegen: Im<br />
«Statiönli» in Wiesen, bei selbstgemachter<br />
Wähe, aber leider ohne Bier aus Monstein<br />
– denn ich muss ja noch fahren.<br />
Filisur fahren kann. So müssen wir nur<br />
den Biketransport bezahlen.<br />
Setzen Sie sich eigentlich immer in die<br />
Nähe des Bikes?<br />
Zumindest in Sichtweite muss es sein. So<br />
hat man den Überblick. Meistens habe<br />
ich ja noch mehr Material dabei, besonders,<br />
wenn ich voll ausgerüstet mit<br />
Protektoren zur Freeridepiste nach Klosters<br />
reise. Dann schätze ich die Fahrt mit<br />
dem Zug – vor allem zurück, weil es da<br />
aufwärts geht (lacht).<br />
Es sei denn, Sie nehmen den Zug zurück ...<br />
Genau – und das kommt ab und zu vor.<br />
Apropos: Was schätzen Sie an der RhB,<br />
wenn Sie mit dem Bike unterwegs sind?<br />
Ich finde es super, dass ich mit meinen<br />
Bikerkollegen aus dem Unterland in Davos<br />
/ Klosters dank der All-inclusive Card<br />
gratis mit der RhB zwischen Klosters und<br />
Und wenn es talabwärts geht?<br />
Dann nutze ich eine der schönen Strecken<br />
im Prättigau. Dank der Bahn kann<br />
ich meine Touren beliebig abkürzen,<br />
sodass ich mich auch nach Feierabend<br />
noch rasch aufs Rad schwingen kann.<br />
Zum Beispiel mit der RhB nach Davos<br />
Glaris und von da aufs Rinerhorn – hinauf,<br />
wohlgemerkt.<br />
24<br />
www.rhb.ch/contura
Alexandra Disch-Guetg,<br />
36 Jahre, aus Chur, mit<br />
Giulio (12 Wochen alt)<br />
auf Entdeckungstour.<br />
«Der Trick: retour rein, retour raus.»<br />
Dürfen wir Ihnen helfen?<br />
Vielen Dank, das ist nett. Ich bin froh,<br />
wenn Sie mir kurz die Türe blockieren.<br />
Gibt es den klassischen Gentleman<br />
noch, der einem zur Hand geht?<br />
Um ehrlich zu sein, auf der Strasse oder<br />
im Bus eher selten. Nicht so bei der RhB:<br />
Hier sind die Zugbegleiter aufmerksam.<br />
Vor allem wissen sie, wie man einen<br />
Kinderwagen sachgerecht transportiert.<br />
Und was wünschen Sie sich von der RhB<br />
in Sachen Kinderfreundlichkeit?<br />
Genügend Platz in Pendlerzügen für<br />
mehrere Kinderwagen. Sprich: Wenn<br />
eventuell noch ein Rollstuhlfahrer dazukommt,<br />
wird’s eher eng. Wobei ich<br />
sagen muss: Die neuen ALLEGRA-Triebzüge<br />
sind hier perfekt ausgerüstet. Und<br />
zweitens: grosse Scheiben, damit mein<br />
Giulio und andere Kinder so richtig staunen<br />
können.<br />
Nämlich?<br />
Es gibt einen kleinen Trick: retour rein, retour<br />
raus. So geht’s am bequemsten. Und<br />
mein Sohn kann ruhig weiterschlafen.<br />
Apropos: Was bringt Sie aus der Ruhe?<br />
Wenn die Zeit zum Ein- und Aussteigen<br />
knapp wird. Dann kommt man als Mutter<br />
ins Rudern. Und prompt verhaken sich<br />
die Räder, man bleibt hängen oder unterschätzt<br />
die Breite des Kinderwagens.<br />
Worüber zum Beispiel?<br />
Wenn er etwas grösser ist, will ich ihm<br />
unbedingt den Morteratschgletscher und<br />
den Landwasserviadukt zeigen. Das muss<br />
er gesehen haben.<br />
Das heisst, Sie schenken Ihrem Sohn<br />
schon bald ein GA?<br />
Mit Sicherheit ein BÜGA, damit er frei im<br />
Kanton herumfräsen kann.<br />
25
UNESCO Welterbe RhB<br />
Hin und weg …<br />
auf der<br />
Via Albula/Bernina<br />
UNESCO Welterbe Pass:<br />
Lernen Sie die über 100-jährige<br />
Bahnstrecke über Albula<br />
und Bernina kennen: ein Stück<br />
Bahnpionierzeit! 1069<br />
26 «Sentiero Panoramico»
Das Wandern ist längst nicht mehr nur des Müllers, sondern<br />
unser aller Lust: Die naturnahe Freizeitaktivität ist<br />
bei Jung und Alt beliebt. Und was gehört beim Wandern<br />
stets dazu? Die Rast an einem gemütlichen Plätzchen!<br />
«<strong>Contura</strong>» stellt die schönsten Rastplätze im UNESCO Welterbe<br />
in der Landschaft Albula / Bernina vor – echte Geheimtipps<br />
von Stefan Barandun, dem Lokalmatador auf<br />
der Via Albula / Bernina.<br />
«Meine Begeisterung für die Bahn und das Wandern<br />
ist so gross, dass ich den Wanderführer Via Albula<br />
/ Bernina verfasst habe», schwärmt Stefan Barandun.<br />
Selbstredend, dass er das Gebiet wie seine<br />
eigene Hosentasche kennt. Hier verrät der Wanderleiter<br />
seine drei liebsten Rast- und Aussichtsplätze.<br />
Stefan Barandun<br />
wurde 1945 in Filisur Naturschönheit – vom Gletscher geerbt<br />
geboren. Er war als «Auf der Strecke vom Ospizio Bernina nach Cavaglia<br />
– genauer gesagt auf Etappe 8 der Via Albu-<br />
Raumplaner tätig und<br />
ist seit der Pensionierung<br />
2005 als Wanla<br />
/ Bernina, zwischen Sassal Mason (L 10.0137 /<br />
B 46.3898) und Alp Grüm – lohnt sich der Besuch<br />
derleiter unterwegs.<br />
Heute wohnt er mit des Gletschersees Lagh da Caralin, der sich durch<br />
seiner Frau in Chur. den Rückzug des Palügletschers bildete», so Stefan<br />
Barandun. Auf dem so genannten «Sentiero Panoramico»<br />
liegen zwei Rastplätze, ausgestattet mit Sitzbänken, die<br />
eine grandiose Sicht auf die Alp Grüm und das sich in Serpentinen<br />
den Berg hinaufschlängelnde Bahntrassee der Berninalinie<br />
gewähren. Unterhalb liegt die Alp Palü mit dem<br />
für die Wassernutzung gestauten Lagh da Palü.<br />
Auf seinem Rückzug hat der Gletscher hier eine<br />
Landschaft mit geschliffenen Felsen, Moränen<br />
und Gletschervorfeldern gestaltet. Im Osten er-<br />
27
hebt sich das Grenzgebirge zu Italien mit seinen markanten Berggipfeln.<br />
Besonders schön: «Der in der Sonne glitzernde Palügletscher im Westen»,<br />
weiss Barandun. Eindrücklicher Abstecher: der Gletschergarten in Cavaglia.<br />
Sagenhafter Märchenweg<br />
«Mitten im Wald gibt es eine Stadt mit tausend Strassen. In jener Stadt lebt<br />
ein kleines Volk, das überall bekannt ist, weil es so arbeitsfreudig ist. Vom<br />
Morgen bis zum Abend sind alle unentwegt bei der Arbeit. Sie klettern auf<br />
die Bäume und schaffen viel Holz nach Hause. Wenn einem die Last zu schwer<br />
wird, kommt ihm ein anderer zu Hilfe. Eines Tages ereignet sich jedoch ein<br />
grosses Unglück ...», so beginnt eine der sagenhaften Geschichten auf dem<br />
Märchenweg im idyllischen Val Bever (L 9.74710 / B 46.5356) zwischen Spinas<br />
Webwandern:<br />
Erleben Sie vom Wohnzimmer<br />
aus die Via Albula/<br />
Bernina in HD-Qualität:<br />
www.webwandern.ch<br />
28<br />
www.rhb.ch/contura
N<br />
10 km<br />
Lugano ( CH )<br />
270 m ü. M.<br />
Landquart<br />
Thusis<br />
Rhein<br />
Reichenau<br />
Chur<br />
Scharans<br />
G R A<br />
Tiefencastel<br />
10 km<br />
U B Ü<br />
Maira<br />
Filisur<br />
ViaAlbula/Bernina<br />
Nr. 3<br />
UNESCOWelterbe<br />
Albula-/Berninalinie<br />
derRhätischenBahn<br />
AndereStreckender<br />
RhätischenBahn<br />
Davos<br />
Bergün<br />
Preda<br />
St.Moritz<br />
Spinas<br />
Samedan<br />
N<br />
Berninagruppe<br />
Sondrio (I)<br />
Pontresina<br />
Veltlin ( I )<br />
Adda<br />
Inn<br />
Zernez<br />
Ospizio Bernina<br />
Poschiavo<br />
Cavaglia<br />
Le Prese<br />
Tirano (I)<br />
<br />
Müstair<br />
Seite<br />
Imposante<br />
Erlebnisse: Auszeit<br />
auf der Via<br />
Albula / Bernina.<br />
und St. Moritz (Etappe 6). Gleich sechs Plätzchen laden hier zum Verweilen<br />
ein: An jedem dieser von hohen Lärchen umgebenen Orte sind in Massivholz<br />
eingefassten, übergrossen Märchenbüchern Geschichten in drei Sprachen zu<br />
lesen. Die Vorleserin oder der Vorleser thront auf dem Baumstammsitz, die<br />
Zuhörenden nehmen auf den hölzernen Hockern Platz und lauschen den<br />
spannenden Erzählungen. «Eine zauberhafte Atmosphäre, um in die Welt<br />
der Gnomen, Feen, Hexen, Bären, Wölfe und anderer Fabelwesen einzutauchen»,<br />
erzählt Stefan Barandun. An einzelnen Erzählorten sind auch Skulpturen<br />
einheimischer Künstler aufgestellt, welche die Märchen in der Fantasie<br />
der Zuhörenden zum Leben erwecken.<br />
Imposant: grosse Welt, ganz klein<br />
Als drittes und letztes verrät uns Stefan Barandun den Weg zu einem etwas<br />
abseits der Via Albula / Bernina gelegenen Rastplatz – seinem Favoriten.<br />
Der gut zweistündige Abstecher nach Fallò / Signal (L 9.74229 / B 46.5887),<br />
auf Etappe 4 gelegen, beginnt in Naz auf 1750 m ü. M. Der steile Weg folgt<br />
CO Welterbe «Rhätische Bahn in der<br />
terundDesigner)schreibt:<br />
erBahndurchdieAlpenweltGraubündens.<br />
Jugendtraumerfü lt.GeträumtimFlachschehens:MeinepersönlicheAlpenquerung<br />
tgegen,vonChur(Schweiz)nachTirano(ItasNordens.Aufder«ViaAlbula/Bernina»–der<br />
wanderwegdieLinienderRhätischenBahn.<br />
rzeitswitchen,umsteigen,zukönnen.Endlich<br />
nmeineGedanken.DieRhätischeBahn,kurz<br />
BerninaistUNESCOWelterbe,fürmichaberder<br />
seite,beigro semWe terumschwungundkleindlich,auchwa<br />
serklimatisch,kulturhistorisch<br />
nisüberdenAlbulapa s,durchdasEngadinund<br />
rholsamzudurchwandern,istmeinpersönliches<br />
inalpinerWanderweg.Ichkannnurho fen,da s<br />
Leserübergreiftundsiedazuverleitet,selbstden<br />
StefanBarandun Via Albula/Bernina<br />
Wanderführer<br />
Via Albula/Bernina<br />
10WanderungendurchdasUNESCOWelterbe<br />
«RhätischeBahninderLandschaftAlbula/Bernina»<br />
Valle Mesolcina<br />
Via Albula/Bernina<br />
Moesa<br />
10WanderungendurchdasUNESCOWelterbe«RhätischeBahninderLandschaft<br />
Albula/Bernina»<br />
Hinterrhein<br />
Domleschg<br />
Lago di Como<br />
1<br />
2<br />
Oberhalbstein<br />
Bergell<br />
3<br />
Landwassertal<br />
4<br />
Albulatal<br />
Oberengadin<br />
N D E<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
Val Poschiavo<br />
Unterengadin<br />
10<br />
Inhalt<br />
Wanderführer«ViaAlbula/Bernina»<br />
Einführung 2<br />
UNESCOWelterbe«RhätischeBahninderLandschaftAlbula/Bernina» 6<br />
Wandertipps 10<br />
DiesechsWanderungenzwischenThusisundSt.MoritzimÜberblick 16<br />
1 Thusis—Tiefencastel 20<br />
2 Tiefencastel—Filisur 44<br />
3 Filisur—Bergün/Bravuogn 60<br />
4 Bergün/Bravuogn—Preda 76<br />
Wanderführer<br />
Via Albula / Bernina<br />
In zehn Etappen entlang der UNESCO<br />
Welterbestrecke RhB: Wanderleiter Stefan<br />
Barandun beschreibt die schönsten Wanderungen<br />
und Sehenswür digkeiten auf<br />
dem Weit wan derweg Via Albula / Bernina<br />
(ISBN 978-3-7298-1170-9).<br />
5 Preda—Spinas 96<br />
6 Spinas—St.Moritz 114<br />
DievierWanderungenzwischenSt.MoritzundTiranoimÜberblick 128<br />
7 St.Moritz—OspizioBernina 130<br />
8 OspizioBernina—Cavaglia 146<br />
9 Cavaglia—LePrese 162<br />
10 LePrese—Tirano 172<br />
EinwenigBahngeschichte<br />
SchweizerischesEisenbahnnetz 188<br />
BahnlandGraubünden 190<br />
AlbulabahnThusis—St.Moritz 196<br />
BerninabahnSt.Moritz—Tirano 210<br />
Anhang 218<br />
CHF 34.90<br />
29
hier dem in seinem natürlichen Bett wild herabstürzenden Bach. Beim<br />
zweiten Wegweiser zweigt der Pfad nach rechts ab und steigt hinauf bis<br />
zur Waldgrenze auf etwa 2 140 m ü. M., wo der Rastplatz liegt. «Die fantastische<br />
Aussicht in die umliegenden Berge der Albulakette lohnt aber<br />
den Aufstieg», verspricht Stefan Barandun. Das Besondere jedoch ist die<br />
Sicht auf die Bahnstrecke, die zwischen Bergün/Bravuogn und Preda verläuft:<br />
Von hier lassen sich die Züge beobachten, wie sie sich zwischen den<br />
Kehr- und Spiraltunnels und über zahlreiche Viadukte karussellähnlich hinaufschrauben,<br />
als wäre es eine Leichtigkeit, bis zu 400 Tonnen mit einer<br />
Geschwindigkeit von 50 Stundenkilometern<br />
über die steile Rampe<br />
«RhB UNESCO Welterbe»-App<br />
zu ziehen. «Aus dieser Vogelschau<br />
wirkt die ganze<br />
Mit der kostenlosen «RhB UNESCO<br />
Welterbe»-App fürs iPhone<br />
haben Sie alle Details zu den<br />
Bahnanlage wie eine Modelleisenbahn.»<br />
Wander-Etappen der Via Albula<br />
/ Bernina immer mit dabei!<br />
Gletschergarten<br />
Cavaglia – ein<br />
faszinierendes<br />
Naturschauspiel.<br />
www.rhb.ch/app<br />
30<br />
www.rhb.ch/contura
UNESCO: Welterbebahnen<br />
UNESCO Welterbe Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/Bernina<br />
Sie sind der Stolz der Rhätischen Bahn, denn ihre Namen finden sich seit<br />
2008 auf der Liste des UNESCO Welterbes wieder: Die Albula- und die Berninalinie.<br />
Die Albulalinie verbindet Thusis mit St. Moritz, die Berninalinie<br />
führt von St. Moritz bis ins italienische Tirano. Sie gilt als höchstgelegene<br />
Alpentransversale und mit bis zu 70 ‰ Neigung als<br />
eine der steilsten Adhäsionsbahnen der Welt. Auch<br />
die Albulalinie hat viel zu bieten: Mit 55 Brücken und<br />
39 Tunnels gehört sie weltweit zu den eindrucksvollsten<br />
Schmalspurbahnen. www.rhb.ch/unesco<br />
UNESCO Welterbe Gebirgseisenbahnen in Indien<br />
Die drei Gebirgseisenbahnen in Indien sind Schmalspurstrecken,<br />
die gegen Ende des 19. Jahrhunderts<br />
während der britischen Kolonialzeit angelegt wurden.<br />
Die Darjeeling Himalayan Railway wurde 1999 als herausragendes<br />
Beispiel für die damalige Ingenieurskunst<br />
in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen,<br />
die Nilgiri Mountain Railway – unterwegs<br />
in Südindien – folgte 2005. Die Kalka-Shimla Railway<br />
bewegt sich wie die Darjeeling Himalayan Railway in<br />
den Ausläufern des Himalaya und wurde unter anderem<br />
dank der spektakulären Aussichten im Jahr 2008<br />
in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.<br />
UNESCO Welterbe Semmeringbahn<br />
Wie ihr Name verrät, überquert die österreichische<br />
Semmeringbahn den Semmeringpass. Bei ihrer Entstehung<br />
1854 war sie die erste normalspurige Gebirgsbahn<br />
Europas, ihre Strecke und der Bau ihrer<br />
Lokomotive gelten als Meilensteine der Eisenbahngeschichte.<br />
Eine Fahrt mit der Semmeringbahn wird aufgrund der charakteristischen<br />
Abfolge von Viadukten und Tunnels auch heute noch als besonderes<br />
Erlebnis geschätzt. Seit 1998 ist sie Teil des UNESCO Weltkulturerbes.<br />
31
Jubiläum<br />
Unter Strom:<br />
100 Jahre<br />
Bever – Scuol-Tarasp<br />
32<br />
www.rhb.ch/contura
Jubiläum: Erfahren Sie<br />
mehr über die historische<br />
Engadinerlinie unter:<br />
www.rhb.ch/bever-scuol<br />
Scuol-Tarasp anno 1913, 1286 m ü. M.<br />
33
Die Rhätische Bahn feiert einen Runden: Am Wochenende vom 29. und<br />
30. Juni <strong>2013</strong> lässt das ganze Engadin die 100-jährige Strecke zwischen Bever<br />
und Scuol-Tarasp mit einer bunten Mischung aus Natur, Kultur, Sprache<br />
und Technik hochleben. Mit gutem Grund: Auf der Engadinerlinie wurde ab<br />
Juli 1913 ein bahnbrechender Versuchsbetrieb durchgeführt: die «elektrische<br />
Revolution» der RhB.<br />
Seit dem 1. Juli 1913 verbindet die RhB Bever im Oberengadin mit Scuol-Tarasp im<br />
Unterengadin. Die 49 Kilometer lange Engadinerlinie ermöglichte erstmals direkten<br />
Bahnanschluss an die Kantonshauptstadt Chur via Albulalinie. Das war aber nicht<br />
das einzige Novum der Strecke: Im Hinblick auf die Elektrifizierung des gesamten<br />
Bahnnetzes sammelte die RhB auf dieser Linie erste Erfahrungen mit elektrischen<br />
Zügen. Für die Ingenieure und Maschinenbauer war es eine grosse Herausforderung,<br />
die teilweise schwierigen klimatischen Bedingungen zu überwinden.<br />
Abschied vom Dampfzeitalter<br />
Zunächst fand der elektrische Fahrbetrieb auf der Versuchsstrecke zwischen Bever<br />
und Scuol-Tarasp wenig Nachahmer in der Schweiz. Der Erste Weltkrieg brachte<br />
den Umbruch: Die wachsende Kohlennot und die sich drehende Preisspirale führten<br />
bei vielen Bahngesellschaften zu Existenzproblemen. Der elektrische Bahnbetrieb<br />
erwies sich in dieser Zeit nicht nur als Alternative, sondern als bessere Lösung.<br />
Der hohe Kohlepreis, umweltpolitische Argumente, das Rauchgas in den Tunnels<br />
sowie die aufwändige und personalintensive Führung beförderten die Dampflok<br />
aufs Abstellgleis. Zudem konnten regionale Wasserwerke in Graubünden den erforderlichen<br />
Strom produzieren. Dank der<br />
guten Erfahrungen mit dem Versuchsbetrieb<br />
zwischen Bever und Scuol-Tarasp<br />
liess sich der Siegeszug der elekt-<br />
Jubiläumsfestivitäten auf und neben der Schiene<br />
Die Jubiläumshöhepunkte<br />
in Bever, Zuoz, Lavin und Scuol-Tarasp.<br />
rischen Triebfahrzeuge bei der RhB nicht<br />
100 Jahre unter Strom:<br />
mehr bremsen. 1918 entschied der Verwaltungsrat,<br />
alle RhB-Linien nach und Rollende Konzertbühne:<br />
Technische Pionierleistungen zum Staunen<br />
nach zu elektrifizieren.<br />
«The Vintage Big Band» und «Ils Fränzlis da Tschlin»<br />
«Camera obscura» und Ausstellung<br />
100 Jahre Bever – Scuol-Tarasp<br />
34<br />
www.rhb.ch/contura
Herzlichen Dank unseren Sponsoren<br />
Hauptsponsoren<br />
Co-Sponsoren<br />
Das Jubiläumsbillett<br />
Jubiläumsbillette (Tageskarte 2. Klasse, gültig für<br />
beliebige Fahrten auf der Jubiläumsstrecke) sind auf<br />
allen Festplätzen und entlang der Jubiläumsstrecke<br />
an allen bedienten RhB-Bahnhöfen erhältlich.<br />
Spezialpreis<br />
CHF 20.00 für Erwachsene<br />
CHF 10.00 für Kinder (6 –16 Jahre) und<br />
Erwachsene mit Halbtax.<br />
35
Aus der Werkstätte<br />
Test, Test:<br />
Endspurt für<br />
neue Triebzüge<br />
36 www.rhb.ch/contura
BÜGA: Mit dem Bündner<br />
Generalabo lässt es sich auf<br />
Schienen dahingleiten, über<br />
die Strasse rollen oder ganz<br />
abheben. 74<br />
Geprüft auf Herz und Nieren: die ersten viergliedrigen Triebzüge der ALLEGRAGeneration<br />
37
Ganz unscheinbar stehen sie da, auf zwei Abstellgleisen. Es sind die<br />
ersten viergliedrigen Triebzüge aus der ALLEGRA-Generation, die<br />
hier auf Herz und Nieren getestet werden. Fachleute von Stadler<br />
Rail und RhB arbeiten auf Hochtouren – kurz bevor die ersten Passagierfahrten<br />
stattfinden. Ein Augenschein mit André Bieri.<br />
Ob er keine Bedenken habe, dass hier Werkspionage betrieben werden<br />
könnte, will ich wissen, als wir zum Gleis 10a und 10b am Bahnhof Landquart<br />
schreiten. «Nein, gar nicht. Denn was wir hier tun, ist bekannt: Die RhB<br />
bringt die nächste Generation ihrer Pendelzüge auf die Schiene. Und Kunden<br />
wie Mitbewerber sollen dies ruhig sehen. Zumindest von aussen.» Womit<br />
auch gesagt wäre, dass es drinnen brodelt. Im besten Sinne des Wortes.<br />
Überall hängen Drähte und Fühler<br />
Denn aktuell laufen die letzten Tests mit der Klimaanlage. Hier schlängelt<br />
sich ein schwarzer Draht mit Temperaturfühler von der Decke, dort hängt einer,<br />
provisorisch mit Malerklebeband fixiert, an der Wandverkleidung. Und<br />
aus der Decke strömt kühle Luft, zumindest dort, wo sie durch die mit feinen<br />
Löchern durchsetzte Decke nach aussen treten kann. Denn etliche Luft<br />
Haben idealerweise<br />
eine Lebensdauer<br />
von mindestens<br />
40 bis 60<br />
Jahren: Die neuen<br />
Triebzüge der RhB<br />
wollen sorg fältig<br />
geplant sein.<br />
38<br />
www.rhb.ch/contura
«Mit dreigliedrigen löcher sind mit blauem Abdeckband versiegelt. Weshalb? Weil<br />
Formationen konnten die Techniker akribisch die beste Verteilung des Luftstroms,<br />
eines Gemischs aus Um- und Frischluft, erproben. Sprich: Den<br />
wir wichtige Erfahrungen<br />
sammeln.» wehen. Zugleich sollen sie nicht schwitzen müssen, wenn sie<br />
Gästen darf der angenehme Wind nicht zu sehr um die Ohren<br />
André Bieri, Projektleiter die wohltuende Kühle nicht erreicht. Noch schwieriger wird<br />
die Aufgabe, weil es bei der RhB nicht nur ums Kühlen geht,<br />
sondern auch ums Heizen. «Minus 10, 20 Grad sind in Graubünden gang<br />
und gäbe. Dies muss eine Steuerung erst einmal verkraften können», erklärt<br />
Projektleiter André Bieri. Das oberste Klimaziel heisst denn auch: möglichst<br />
wenig Schwankungen erzeugen. Und da braucht es Fingerspitzengefühl, für<br />
Millimeter und Zentigrad. Sobald die Auswertungen vorliegen, werden die<br />
Deckenverkleidungen noch einmal entfernt, entsprechend abgedichtet und<br />
neu montiert. Das Gleiche gilt für die Fühler. Sie müssen, präzis platziert,<br />
ihr Bestes geben. Nichts bleibt dem Zufall überlassen.<br />
39
Zeile um Zeile abarbeiten<br />
Noch allerdings ist sie lang, die Pendenzenliste, die im provisorischen Büro<br />
im Erstklassabteil an den Scheiben klebt. Da ist alles notiert – von der Bagatelle<br />
bis zu Grundsätzlichem, vom Fensterrouleau, das klemmt, bis zur<br />
Abteiltür, die es zu ersetzen gilt, weil sie zu sehr scheppert, wenn der Zug<br />
in der Kurve liegt. «Hier wollen wir noch besser werden. Die Fahrgeräusche<br />
sind auch bei den topmodernen Kompositionen bisweilen unüberhörbar, je<br />
nach Radius halt», erläutert André Bieri. Hier feilen die Techniker vom Hersteller<br />
Stadler Rail und der Betreiberin RhB buchstäblich, bis sie die beste<br />
Lösung gefunden haben. Eben sind die neuen Fahrgestelle angeliefert<br />
worden, auch die frischen Achsen liegen bereit. Und diese sollen künftig<br />
so beschaffen sein, dass ein Schalldämpfer auf die Radscheibe aufgepresst<br />
wird. Die Tests laufen bereits.<br />
40<br />
www.rhb.ch/contura
Frisch eingetroffen, fein säuber lich<br />
verpackt: die neuen Achsen für die<br />
vierglie drigen ALLEGRA-Triebzüge.<br />
Und täglich wird an den Details gefeilt.<br />
Jeder Passagier zählt<br />
Auch anderweitig haben die Planer dazugelernt. So sind neu bei jeder Türe<br />
diskret drei Fahrgastzähler angebracht. Ein ausgeklügeltes Infrarotsystem<br />
ermittelt, wie viele Passagiere den Zug besteigen oder verlassen. Dank der<br />
zusätzlichen Zähleinrichtung zwischen 1. und 2. Klasse kann die RhB nun<br />
tagtäglich ablesen, wie sich die Passagiere auf welchen Strecken in welchen<br />
Klassen verteilen. Auch sonst gilt es, die Raumverhältnisse im Zug<br />
systematisch zu erproben. Für einmal noch ohne Menschen, sondern mit<br />
Sandsäcken. Sie markieren jeweils einen Fahrgast. «Zugleich dienen uns<br />
die Sandbehälter für die Berechnung der Bremsleistung. Denn wir bremsen<br />
mit Luft und dafür müssen wir abschätzen können, ob ein Kompressor pro<br />
Einheit genügt oder ob mehrere notwendig sind», so der Projektleiter. Die<br />
Hochrechnungen sind gar nicht so einfach, denn die neuen Triebzüge verfügen<br />
ja über eine Wageneinheit mehr als ihre Vorgänger. Und so tüfteln<br />
sie bis zur letzten Minute, die RhB-Fachleute. Sie sind kaum zu bremsen.<br />
Der Countdown rollt. Und per <strong>2013</strong> sind sie dann fahrplanmässig unterwegs:<br />
die fünf viergliedrigen Stammnetztriebzüge.<br />
41
Tradition<br />
Eva Durisch:<br />
ein Leben für<br />
die Bündner<br />
Tracht<br />
42 www.rhb.ch/contura
Für Trachtenfans:<br />
Schweizerisches Volkstanzfest<br />
am 15. und<br />
16. Juni <strong>2013</strong> in Chur.<br />
Wenn es um Bündner Trachten geht, hat Eva Durisch alle Fäden in der Hand<br />
43
Es ist kein Dirndl, keine Uniform, kein Lifestyle-Schnickschnack,<br />
was Eva Durisch (75) fasziniert. Es ist die Bündner Tracht oder besser:<br />
die Trachtenvielfalt im grössten Kanton der Schweiz, für die ihr<br />
Herz schlägt. Die gestrenge Schneiderin aus dem Schanfigg ist die<br />
oberste Expertin für das Trachtenschneidern und Chefin der Bündner<br />
Trachtenvereinigung. Ein Besuch in ihrem Atelier.<br />
«Dies hier wird eine spezielle Tracht. Eine Tracht fürs Leben gewissermassen.»<br />
Stolz steht Eva Durisch neben ihrem neuesten Prachtstück: einer<br />
Festtagstracht, die an einem der nächsten Samstage zum Einsatz gelangen<br />
wird. Als Hochzeitstracht für eine junge Kundin, die ihren Bund fürs Leben<br />
in diesem Outfit schliessen will. Beileibe keine Traditionalistin sei sie, nein,<br />
sondern einfach eine Frau, welche das Kulturwissen rund um Trachten<br />
weitervermitteln will. Zwar ist die blaue oder rostrote Sonntagstracht in<br />
Graubünden eigentlich aus der schwarzen Tracht heraus entstanden, der<br />
Kirchen- oder Trauertracht, die man zu Begräbnissen trug. Aber wie sich<br />
zeigt, eignen sich Trachten auch für die schönen Momente im Leben. Und<br />
sie erzählen Geschichten, die das Leben schreibt – und begleiten einen von<br />
der Geburt bis zum Tode. Auf dem Nähtisch von Eva Durisch liegt nämlich<br />
eine zweite Tracht. Überall sind Nähte aufgetrennt, neue abgesteckt, dazwischen<br />
schaut ein Gerippe aus Fischbein- oder feinen Metallstäbchen<br />
hervor. Was ist passiert? «Ich ändere hier das Oberteil einer Tracht ab. Das<br />
ist fast wie eine Tracht neu schneidern. Drei Nummern kleiner soll sie wer<br />
Jede Tracht ist ein<br />
Unikat – auch der<br />
Stickerei wegen.<br />
Eva Durisch<br />
entwirft für jede<br />
Tracht ein neues<br />
Muster.<br />
44<br />
www.rhb.ch/contura
den. Das heisst: alles raustrennen», erklärt Eva Durisch. Wieso abändern<br />
statt neu machen? «Weil diese Tracht ein Erbstück ist. Die Trauzeugin hat<br />
sie von ihrer Mutter geschenkt erhalten.» Die Tradition lebt weiter. Schnitt.<br />
Buchstäblich ein Lehrstück<br />
Wie denn ihre erste Tracht ausgesehen habe, will ich wissen. Nichts sei<br />
ihr geschenkt worden. Sprich: Auch die Meisterin des Fachs hat sich ihre<br />
Sporen abverdienen müssen. Und weil die gelernte Schneiderin es einst<br />
hatte wissen wollen, griff sie zu Fingerhut, Nadel und Faden und nähte<br />
eigenhändig ihr Meisterwerk, das zugleich ihr Lehrstück war. Denn Eva<br />
Durisch, die Damenschneiderin gelernt hatte, also eigentlich Couture, war<br />
schon immer von Trachten fasziniert. Sie stammt aus einer grossen Familie<br />
aus dem Schanfigg, jenem Tal, das sich von Chur nach Arosa erstreckt. Aus<br />
Castiel, genau genommen. Und weil die Mutter ihr keine Tracht vermacht<br />
hatte, machte sie aus der Not eine Tugend und schneiderte sich auf die<br />
Lehrabschlussprüfung ihre erste Tracht. Ihre ureigene Tracht. «Ich kam mir<br />
darin vor wie eine Königin.» Schnitt.<br />
45
Heimatverbunden, weit gereist<br />
Heute hat sie alle Fäden in der Hand, wenn es um Trachten in Graubünden<br />
geht. Sie ist ein wandelndes Lexikon. Jedes Schnittmuster, jedes Dessin,<br />
jedes Detail kennt sie, ob Werktags- oder Sonntagstracht. «Schauen Sie:<br />
Das erste illustrierte Trachtenbuch in Graubünden erschien zur Calvenfeier<br />
im Jahre 1899. Mir wurde es einst für 600 Franken angeboten, aber - noch<br />
schöner: Ich erhielt es später geschenkt», erzählt Durisch stolz. 1992 hat<br />
Durisch mit Kolleginnen der Bündner Trachtenvereinigung die komplizierten<br />
Richtlinien, wie eine richtige Bündner Tracht hergestellt und genäht werden<br />
muss, überarbeitet. Satz für Satz verständlicher gemacht. Ordner reiht sich<br />
an Ordner in ihrem Atelier. Damit auch die jungen Leute wieder Trachten<br />
schneidern. Eine Sonntagstracht ist in Graubünden überall gleich aufgebaut,<br />
sie hat blau, schwarz und rostrot zu sein. Wobei sie eigentlich ursprünglich<br />
rot war, zumindest bei den damaligen Bäuerinnen. Die Bündner<br />
Arbeitstracht hingegen ist braun, grün, rot oder blau. Die Hauptmaterialien<br />
46<br />
www.rhb.ch/contura
sind Wolle und Leinen für die Werktagstracht, für die Sonntagskleidung verwendet<br />
man Seide. Und was kostet so eine Tracht? Bei einer Festtagstracht<br />
muss Frau mit rund 8000 Franken (wohlgemerkt: ohne Schmuck) rechnen,<br />
eine Churer Tracht kann gut und gerne 10 000 Franken<br />
«Reich wird man kosten. Rund 100 bis 120 Näh- und weitere 150 Stickstunden<br />
stecken in einem solchen Werk. «Wir arbeiten<br />
mit dem Schneidern<br />
zu einem Stundenlohn von knapp 20 Franken. Da können<br />
von Trachten nicht.<br />
Sie selber rechnen. Reich wird man damit nicht. Aber wir<br />
Wir sind alles<br />
sind ja eh alle Idealistinnen.» Es ist schwierig, neue Leute<br />
zu finden, die das Handwerk erlernen wollen. In Kur<br />
Idealistinnen.»<br />
Eva Durisch<br />
sen geben Eva Durisch und andere ausgebildete Damenschneiderinnen<br />
ihr Profiwissen an junge Schneiderinnen<br />
weiter. Und was geschieht mit dem Sackgeld? «Ich nähe, um zu reisen.<br />
Mexiko. Teneriffa. Und natürlich ans internationale Trachtenfest in Karlsruhe.»<br />
Schliesslich will die Schweiz, will Graubünden vertreten sein. Schnitt.<br />
Keine halben Sachen – keine Uniform<br />
Swissness zieht, Edelweiss, Landhausstil sowie Heidi<br />
und Co. sind in. Eine ganze Souvenirindustrie ist rund<br />
um den Heimatstil herum entstanden. Diese Zeitgeistverschnitte<br />
mit Trachten- und Dirndlelementen<br />
mag Eva Durisch gar nicht: «Schliesslich verziert man<br />
ein Engadiner Haus auch nicht mit violetten Fensterläden»,<br />
meint sie pointiert. Sie ist eine Puristin, aus<br />
vollster Überzeugung und im besten Sinne des Wortes.<br />
Und was ist der Unterschied zwischen einer Tracht und<br />
einer Uniform? Hat denn nicht jede Tracht auch etwas<br />
von einer Uniform an sich? «Ja und nein», meint Eva<br />
Durisch. Die Tracht sei im Prinzip eine allgemeine Gebrauchskleidung,<br />
die im 18. Jahrhundert entstanden<br />
ist. Als Basis diente das Mieder. Eine Uniform hingegen<br />
sei für spezifische Anlässe oder Umfelder konzipiert.<br />
Zum Beispiel fürs Militär. Oder eben als Merkmal eines<br />
Unternehmens wie der Rhätischen Bahn.<br />
Eine Tracht fürs Leben:<br />
Eva Durisch mit dem neuesten<br />
Prachtstück.<br />
47
Was machen eigentlich …<br />
… Kajak-Lehrer aus<br />
der Rheinschlucht<br />
im Winter?<br />
Während der Saison von Mai bis Anfang Oktober haben die Paddler<br />
in der Rheinschlucht, dem Grand Canyon der Schweiz, alle Hände voll<br />
zu tun. Kajak-Kurse sind dabei nur ein Angebot unter vielen – Kanadier-,<br />
Funyak- und Rafting-Touren zählen ebenso dazu. «Während<br />
der Saison arbeiten bei uns zehn Personen Vollzeit, sogar mehr als<br />
100 Prozent», erklärt Thomas Rogenmoser, Teilhaber der Kanuschule<br />
Versam. «Zu Spitzenzeiten im Juli und August stehen nochmals rund<br />
20 Personen auf Abruf bereit, vor allem am Wochenende.»<br />
Der Vorderrhein ist beliebt bei Freizeitsportlern und passionierten Wildwassercracks<br />
– und Kajak-Lehrer für viele Besucher ein abenteuerlicher<br />
(Traum-)Beruf. Das sieht auch Thomas Rogenmoser so: «Wir haben unser<br />
Hobby zum Beruf gemacht, egal, wie abgedroschen das klingen mag.»<br />
Nur der gelernte Elektroniker und die zwei anderen Teilhaber arbeiten das<br />
ganze Jahr hindurch in der Kanuschule Versam. Die saisonalen Arbeitskräfte<br />
verbringen die kalte Jahreszeit ganz unterschiedlich: Vom Naturwissenschaftler<br />
über den Chefkoch bis zum Prediger gehen viele Paddler im<br />
48<br />
www.rhb.ch/contura
In Aktion: Kajak-Lehrer<br />
Kees van Kuipers in<br />
seinem Element.<br />
Winter ihrem ganz normalen Beruf nach. Es gibt aber auch andere. Jene,<br />
die über den Winter nach Südamerika fliegen und ihrer liebsten Freizeitbeschäftigung<br />
nachgehen: dem Kajakfahren.<br />
Von Versam nach Venezuela<br />
«In Graubünden ist das Paddeln mein Beruf. Nach der Saison zieht es mich<br />
nach Südamerika. Dort ist es mein Hobby», erklärt der Holländer Kees van<br />
Kuipers. Jenseits des Atlantiks ist der passionierte Kajak-Fahrer unterwegs<br />
auf dem ganzen Subkontinent – egal ob in Kolumbien, Ecuador, Chile oder<br />
Venezuela. «In Südamerika bin ich rund vier Monate mit dem Kajak wegs. Hier treffe ich meine Freunde aus der ganzen<br />
unter-<br />
Welt.» Die Vorfreude ist van Kuipers anzumerken.<br />
Am wichtigsten ist ihm dabei die Abwechslung.<br />
Paddeln, picknicken, paddeln, am Strand liegen,<br />
surfen, paddeln, grillieren, paddeln und im Zelt<br />
übernachten. Das Abenteuer ruft: Immer wieder<br />
gibt es neue Flüsse zu entdecken. Da kommt es<br />
schon einmal vor, dass sich die Kajak-Fahrer drei<br />
Tage durch den kolumbianischen Dschungel kämpfen, weil sie im Fluss die<br />
falsche Abzweigung genommen haben. «Das ist aber die Ausnahme. Eine<br />
gute Vorbereitung ist das A und O. Wir sprechen mit Fischern, um mehr<br />
über den Flusslauf zu erfahren, und die Bauern erklären uns, wo es Trinkwasser<br />
zu finden gibt. Das ist einiges komplizierter als am Vorderrhein:<br />
In Südamerika verlaufen keine Schienen dem ganzen<br />
Fluss entlang», witzelt der Holländer. Aber auch dort<br />
reist man wenn möglich mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
oder nimmt zur Not ein Taxi. «Manchmal hält<br />
der Bus nicht. Das macht aber gar nichts, denn Zeit<br />
hat man in Südamerika genug», erklärt er. Er warte<br />
gerne stundenlang auf die nächste Fahrgelegenheit.<br />
So habe er Zeit, mit anderen Kajak-Verrückten<br />
zu plaudern. Und was macht Kees van Kuipers nach<br />
seinem Abenteueraufenthalt in Südamerika? «Ferien.<br />
Am liebsten am Strand.»<br />
Ruinaulta-Ticket: Reissende<br />
Bäche, skurrile Sandsteintürme,<br />
weite Wälder: Erforschen<br />
Sie die monumentale Rheinschlucht.<br />
776<br />
Thomas Rogenmoser,<br />
Teilhaber der Kanuschule Versam.<br />
49
Nächster Halt<br />
Vinschgau:<br />
Paradies jenseits<br />
des Prellbocks<br />
50<br />
www.rhb.ch/contura
Grenzverkehr: Ins Münstertal<br />
und durch den<br />
Vinschgau nach Meran<br />
oder aber zum Shoppen<br />
nach Livigno. 705<br />
In Scuol ist die Bahnreise beendet. Und zwar nicht irgendeine beliebige<br />
Bahnreise, nein, sie alle: Hier enden die Gleise der RhB.<br />
Projekte, die Bahnstrecke bis in den Vinschgau zu verlängern, existieren<br />
zwar, wurden aber (noch) nicht umgesetzt – und dabei gibt<br />
es auf dieser Strecke so viel zu sehen und zu erleben!<br />
Keine 20 Kilometer sind es von Scuol bis zur italienischen Grenze. Ein Katzensprung<br />
könnte man meinen. Und doch eine Hürde, die – zumindest mit<br />
der Bahn – nicht so einfach zu nehmen ist. In Scuol ist nämlich Endstation:<br />
Eine Bahnverbindung zwischen dem Engadin und dem Südtiroler Vinschgau<br />
existiert nicht. Seit 2009 setzt sich das «Internationale Aktionskomitee<br />
Bahnverbindung Engadin–Vinschgau» dafür ein, diese Lücke im europäischen<br />
Eisenbahnnetz zu schliessen. Seit letztem Herbst ist allerdings bekannt,<br />
dass dieses Projekt von der Bündner Regierung vorläufig zurückgestellt<br />
wurde. Aber keine Sorge, dank der RhB und ihren Partnern gelangen<br />
Reisende trotzdem in den Vinschgau: per Postauto und Bus von Scuol oder<br />
Zernez bis nach Mals, von wo es mit der neuen Vinschgerbahn weitergeht.<br />
Übrigens: Graubünden und den Vinschgau verbindet eine jahrhundertealte<br />
Legende. Benedetg Fontana, der politische Vermittler und Schweizer<br />
Hauptmann auf der Fürstenburg im Vinschgau, tat sich im Schwabenkrieg<br />
1499 heldenhaft hervor: In der Schlacht an der Calven im Val Müstair soll<br />
er, kurz vor dem Tod, die Mitkämpfer angefeuert haben: «Heute Bündner<br />
und Bünde* oder nimmermehr.» Nach dem Helden ist auch ein RhB-Zug<br />
benannt: der Triebzug 3507 heisst Benedetg Fontana. (* Kanton Graubünden)<br />
51
U n t e r e n g a d<br />
i n<br />
Martina<br />
] [<br />
Nauders<br />
Reschen<br />
A<br />
Scuol<br />
CH<br />
I<br />
◀ Zernez<br />
Mals<br />
Schluderns<br />
Naturns<br />
Meran<br />
V a l M ü s t a i r<br />
Müstair<br />
Laas<br />
Schlanders<br />
Latsch<br />
Lana<br />
V i n s<br />
c h g<br />
a u<br />
Genusskammer in den Bergen<br />
Kulinarisch kommen im Vinschgau sicherlich alle auf ihre Kosten:<br />
Im <strong>Frühling</strong> gibt es Spargel aus dem unteren Vinschgau und im<br />
<strong>Sommer</strong> ist es Zeit für Kirschen, Erdbeeren und Aprikosen, den so genannten<br />
Vinschger Marillen. Und beinahe legendär sind die Vinschger Äpfel, die<br />
einst an den Kaiserhof nach Wien und sogar an den Zarenhof in St. Petersburg<br />
verschickt wurden. Der Apfelanbau im Vinschgau erstreckt sich von<br />
Partschins nördlich von Meran bis nach Schluderns im mittleren Vinschgau.<br />
Die klimatischen Bedingungen des Tales und die vielen Sonnentage<br />
begünstigen das Wachstum beliebter Apfelsorten, wie beispielsweise von<br />
Golden Delicious.<br />
———— Rhätische Bahn<br />
———— PostAuto<br />
———— Vinschgerbahn<br />
———— SAD-Bus<br />
Von Rittern und Mönchen<br />
Wer sich für mittelalterliche Kultur interessiert, muss im Vinschgau wohl<br />
mehrmals Halt machen. Zum Beispiel in der Nähe des Reschenpasses, wo<br />
die Etsch ihren Ursprung hat und ein einsamer Kirchturm aus dem Wasser<br />
des Stausees ragt. Oder im Benediktinerkloster Marienberg in Burgeis.<br />
Auch das Schloss Churburg bei Schluderns mit dem Arkadengang und der<br />
grössten Sammlung an Ritterrüstungen Europas lohnt den Besuch, genauso<br />
wie Reinhold Messners Schloss Juval.<br />
52<br />
www.rhb.ch/contura
Dolcefarniente<br />
Bereits seit vielen Jahrhunderten ist Meran beim Adel für sein mildes und<br />
wohltuendes Klima bekannt. Im Laufe der Zeit entwickelten die Meraner<br />
ihre Kurkompetenz geschickt weiter. So wurde aus dem Klimakurort 1940<br />
auch ein Thermalkurort, Anfang der 70er-Jahre entstand das Kurbad Meran,<br />
und im Dezember 2005 wurde schliesslich die Therme Meran eröffnet<br />
– mit einem vom weltbekannten Designer Matteo Thun gestalteten Innenleben.<br />
Zu den bekanntesten Meran-Liebhabern aus früheren Zeiten zählen<br />
übrigens Kaiserin Sissi von Österreich sowie die Schriftsteller Morgenstern,<br />
Rilke, Schnitzler und Kafka.<br />
Das weisse Gold<br />
Ein ganz besonderes Vinschger Unikat stammt aus Laas und Göflan: der<br />
weisse Marmor, der seit der Antike am Nördersberg abgebaut wird. Im<br />
19. Jahrhundert wurde der Laaser Marmor in neoklassizistischen Prachtbauten<br />
in Metropolen wie Wien, London, Rom oder Berlin verarbeitet –<br />
und die Halle des Hauptbahnhofes in New York ist ebenfalls mit diesem<br />
Stein bestückt. Der älteste Nachweis über die Verwendung von Laaser<br />
Marmor ausserhalb Tirols findet sich allerdings in Chur: Der Churer Präses<br />
Viktor liess um 720 n. Chr. aus dem Vinschgau einen Marmorgrabstein<br />
herbeischaffen. Bekannt ist auch die Marmorstatue von Karl dem Grossen<br />
im Kloster St. Johann in Müstair, das seit 1983 zum Weltkulturerbe der<br />
UNESCO gehört.<br />
Einkaufsausflug nach Livigno<br />
Das italienische Livigno, nur wenige Kilometer hinter der Schweizer Grenze,<br />
ist bekannt als zollfreies Einkaufsparadies. Mit dem Postauto ab Zernez<br />
ist das Städtchen in weniger als einer Stunde zu erreichen! Von Zernez via<br />
Punt La Drossa geht es durch den Tunnel, über die Staumauer der Engadiner<br />
Kraftwerke zur italienischen Grenze und entlang dem Stausee nach Livigno.<br />
Der Sport- und Ferienort ist ideal für den Kauf von Parfüm und Spirituosen,<br />
Elektronik, Sportartikel und Luxusmarken.<br />
53
Wir stellen vor<br />
As 1141 alias Alpine Classic Pullman<br />
Der Alpine Classic Pullman ist mehr als bequeme Fauteuils, kostbares Teakholz,<br />
Messing und Damast: Der Alpine Classic Pullman ist Eisenbahngeschichte.<br />
Die Rhätische Bahn ist im Besitz der vier Pullman-Wagen As 1141<br />
bis 1144 aus den 1930er-Jahren. Noch heute trifft man die Klassiker dann<br />
und wann auf den Gleisen an.<br />
Charterwagen gesucht? Die vier Wagen mit je 32<br />
Sitzplätzen bieten perfektes Ambiente für Firmenausflüge,<br />
Geburtstagsreisen, Kundenanlässe oder Pullman, geboren im Bundesstaat New York<br />
Der Name ist Programm: George Mortimer<br />
Hochzeitsgesellschaften. Ideal kombinierbar mit am 3. März 1831. Der amerikanische Erfinder<br />
entwickelte ab 1858 den komfortablen<br />
weiteren Wagen wie beispielsweise der Piano Bar:<br />
www.rhb.ch/charterwagen<br />
Schlafwagen «Pionier». Der luxuriöse Waggon<br />
kostete mehr als fünfmal so viel wie ein üblicher<br />
Bahnwagen. Trotzdem gelang Pullman der Durchbruch: Er arrangierte, dass der<br />
Leichnam von Abraham Lincoln in einem Pullman-Schlafwagen von Washington D.C.<br />
nach Springfield überführt wurde. Für den Pionier begradigten die Eisenbahnunternehmen<br />
eigens Kurven und passten Perrons an. Ganz so alt ist der Alpine Classic<br />
Pullman der Rhätischen Bahn nicht: Die Wagen bezaubern im Art-déco-Stil des frühen<br />
20. Jahrhunderts. Gemeinsam mit dem Verein «Pro Salonwagen RhB» wurden<br />
die Zeitzeugen stilgerecht restauriert. Mittlerweile verkehren die Pullman-Wagen<br />
zwischen St. Moritz und Zermatt oder Pontresina und Tirano. Gezogen werden sie<br />
meistens von einem weiteren Klassiker: der berühmten Krokodil-Lok.<br />
54<br />
www.rhb.ch/contura
Berühmte Namen<br />
Alberto Giacometti<br />
Alberto Giacometti wäre «3510» gefahren. Dies ist die Nummer des ALLEGRA-<br />
Triebzugs, der dem Bündner Ehrenmann gewidmet ist. Giacometti (1901 bis<br />
1966) zählt zu den bedeutendsten Bildhauern und Malern der Schweiz im<br />
20. Jahrhundert. Sein markantes Gesicht kennen alle Schweizerinnen und<br />
Schweizer: Es ziert die 100-Franken-Note.<br />
Am Anfang von Alberto Giacomettis erfolgreichem Künstlerleben steht das Bergdorf<br />
Borgonovo im Bergell, wo er geboren wurde. Schon mit 18 Jahren zog es ihn nach<br />
Genf, wo er Kunst studierte. Über Umwege liess sich Giacometti schliesslich in Paris<br />
nieder. In der Künstlermetropole richtete er sein erstes Atelier ein. Der Bündner<br />
kam mit namhaften Künstlern zusammen und durchlebte die Epochen des Kubismus,<br />
des Surrealismus sowie der Neuzeit. Giacometti widmete sich immer wieder<br />
der Malerei, wurde aber vor allem durch seine Skulpturen bekannt. Dabei versuchte<br />
er, die Menschen oder einzelne Körperteile in verschiedenen Distanzen abzubilden.<br />
Seine berühmtesten Werke stellen sehr schmale und hohe Figuren dar, meist<br />
aus metallenen Materialien oder aus Gips. Einige seiner wichtigen Werke stehen im<br />
Kunstmuseum in Chur.<br />
Lebenslang heimatverbunden<br />
Zwar lebte und arbeitete Alberto Giacometti mehrheitlich in Paris, kehrte aber immer<br />
wieder in seine Heimat im Bergell zurück, um seine Familie zu besuchen und sich von<br />
der wunderschönen Landschaft und Natur inspirieren zu lassen. An der Loëstrasse<br />
in Chur erhielt Giacometti sein erstes skulpturales Denkmal. Es ist eine Hommage<br />
an den Künstler und macht die Biegung<br />
an der Loëstrasse zu einem Ort der Erinnerung.<br />
Genauso der ALLEGRA-Triebzug<br />
3510. Hier fühlen sich die Passagiere<br />
dem grossen Schweizer Künstler und<br />
«seinem» Graubünden ein Stück näher.<br />
Freizeit-Bons: Damit<br />
kommen Sie günstig zu<br />
Klassikern aus Kunst<br />
und Kultur. 2186<br />
55
Ve<br />
Valendas-Sa<br />
Streckennetz<br />
Höhepunkte der Rhätischen Bahn<br />
1<br />
Rheinschlucht<br />
N<br />
Basel<br />
Zürich<br />
2<br />
Langwieserviadukt<br />
Bern<br />
SCHWEIZ<br />
Genève<br />
Zermatt<br />
Chur<br />
Graubünden<br />
Lugano<br />
3<br />
Landwasserviadukt<br />
Oberalppass<br />
Rueun<br />
Waltensburg-Vuorz<br />
Tavanasa-Breil/Brigels<br />
Trun<br />
Rabius-Surrein<br />
Sumvitg-Cumpadials<br />
Disentis/<br />
Mustér<br />
Sedrun<br />
Vorderrhein<br />
S u r s e l v<br />
Castrisch<br />
Ilanz<br />
a<br />
4<br />
Wiesnerviadukt<br />
Andermatt<br />
Visp<br />
Zermatt<br />
Vals<br />
5<br />
Albulaviadukte und -kehrtunnels<br />
Lukmanier<br />
Biasca<br />
SCHWEIZ<br />
SWITZERLAND<br />
SVIZZERA<br />
San Bernardino<br />
6<br />
Ospizio Bernina<br />
7<br />
Kreisviadukt Brusio<br />
Bellinzona<br />
Lugano<br />
Milano<br />
56<br />
www.rhb.ch/contura<br />
Lugano
graubündenPASS:<br />
In 1 Woche an 3 Tagen<br />
oder in 2 Wochen an<br />
5 Tagen Graubünden<br />
entdecken! 1037<br />
Flims Trin<br />
rsam-Safien<br />
gogn<br />
1<br />
Zürich<br />
St. Gallen<br />
Landquart Ried<br />
Igis<br />
Zizers<br />
Untervaz-Trimmis<br />
Haldenstein<br />
Chur Wiesental<br />
Chur West<br />
Felsberg<br />
Domat/Ems<br />
Ems Werk<br />
Calanda<br />
2806 m<br />
Bonaduz<br />
Rhäzüns<br />
Rothenbrunnen<br />
Rodels-Realta<br />
Cazis<br />
Piz Beverin<br />
2998 m<br />
Reichenau-<br />
Tamins<br />
Thusis<br />
Hinterrhein<br />
Rhein/Rhine/Reno<br />
Chiavenna<br />
Lugano<br />
Landquart<br />
Chur<br />
Tiefencastel<br />
Plessur<br />
Weisshorn<br />
2806 m<br />
Lenzerheide<br />
Savognin<br />
Malans<br />
Seewis-Valzeina<br />
Grüsch<br />
Schiers<br />
Furna<br />
Jenaz<br />
Fideris<br />
Chur Stadt<br />
Küblis<br />
Lüen-Castiel<br />
St. Peter-Molinis<br />
Saas<br />
Peist<br />
Klosters Dorf<br />
Langwies<br />
Litzirüti<br />
Arosa<br />
3<br />
P r<br />
Filisur<br />
2<br />
ä t t<br />
Bergün/Bravuogn<br />
Preda<br />
i g a<br />
Landwasser<br />
Landquart<br />
u<br />
Albula Tunnel<br />
Samedan<br />
St. Moritz<br />
Cavadürli<br />
Davos Laret<br />
Davos Wolfgang<br />
Davos Dorf<br />
Davos Platz<br />
Davos Frauenkirch<br />
Davos Glaris<br />
Davos Monstein<br />
Davos Wiesen<br />
Piz Ela<br />
3339 m<br />
Piz Nair<br />
3057 m<br />
Maloja<br />
4<br />
5<br />
Spinas<br />
Celerina<br />
Celerina Staz<br />
Pontresina<br />
Klosters Platz<br />
Vereina Tunnel<br />
O b e r e n g a<br />
Bever<br />
d i n<br />
Zuoz<br />
Madulain<br />
La Punt Chamues-ch<br />
Punt Muragl<br />
Punt Muragl Staz<br />
Surovas<br />
Morteratsch<br />
Bernina Suot<br />
Piz Bernina<br />
4049 m<br />
Piz Palü<br />
3905 m<br />
Piz Linard<br />
3411 m<br />
Valposchiavo<br />
ÖSTERREICH<br />
AUSTRIA<br />
AUSTRIA<br />
Susch<br />
Poschiavo<br />
U n<br />
Sagliains<br />
Zernez<br />
Cinuos-chel-Brail<br />
S-chanf<br />
Muottas Muragl<br />
2450 m<br />
6<br />
Berninapass<br />
t e r<br />
Ftan<br />
Ardez<br />
Guarda<br />
Lavin<br />
e n g<br />
Na tiona lpa rk<br />
Livigno<br />
Bernina Diavolezza<br />
Bernina Lagalb<br />
Ospizio Bernina<br />
Alp Grüm<br />
Cavaglia<br />
Cadera<br />
Privilasco<br />
7<br />
Li Curt<br />
Le Prese<br />
Miralago<br />
Brusio<br />
Campascio<br />
Campocologno<br />
Tirano<br />
Samnaun<br />
i n<br />
a d<br />
Inn<br />
Scuol-Tarasp<br />
Müstair<br />
Rhätische Bahn<br />
UNESCO Welterbe RhB<br />
Post Auto / Bus<br />
Bernina Express Bus<br />
Landeck<br />
Mals<br />
Meran<br />
Lugano<br />
Edolo<br />
Val Camonica<br />
Brescia<br />
ITALIEN<br />
ITALY<br />
ITALIA<br />
57
Gut zu wissen<br />
Der Zug als Kraftwerk<br />
Wie vier bergab fahrende Züge einen Zug den Berg hinaufziehen<br />
Damit die Züge der Rhätischen Bahn die oft steilen Strecken den Berg hoch<br />
fahren können, benötigen sie Energie. Diese Energie erhalten die Lokomotiven<br />
und Züge vom Stromnetz, an das sie via Fahrleitungen – also<br />
Oberleitungen oder Stromschienen – angeschlossen sind. Aber die RhB<br />
verbraucht auf ihren Fahrten nicht nur Strom und Energie, nein, sie produziert<br />
auch Energie. Die modernen Lokomotiven des Typs Ge 4/4 III und<br />
die neuen ALLEGRA-Triebzüge sind wie kleine Kraftwerke. Doch wie funktioniert<br />
das genau?<br />
Praktisch: Die Kraft der Bremsen nutzen<br />
Die RhB-Lokomotiven der neueren Generation und die neuen ALLEGRA-<br />
Triebzüge sind mit sogenannten Nutzbremsen ausgestattet: Bremst die<br />
Maschine, wird die dabei entstehende Wärme – die Bewegungsenergie<br />
– dank dieser speziellen Bremsen in elektrische Energie zurückverwandelt.<br />
Diese wiedergewonnene Energie wird direkt zurück ins Stromnetz<br />
eingespeist, sodass damit wieder andere Lokomotiven und Züge in Fahrt<br />
gebracht werden können. Das heisst konkret: Vier bergab fahrende Züge<br />
erzeugen beim Bremsen so viel Energie, dass damit ein Zug den Berg hoch<br />
fahren kann. Dieses Prinzip der Energierückgewinnung nennt sich Rekuperation,<br />
ein Begriff aus dem Lateinischen: «recuperare» bedeutet «wiedererlangen»,<br />
«wiedergewinnen».<br />
Energierückgewinnung beim Velo<br />
Das Pedelec, eine Art des Elektrovelos, wird<br />
von einem Elektromotor unterstützt, wenn<br />
der Fahrer in die Pedale tritt. Dieser Elek tromotor<br />
wird durch einen Akku betrieben,<br />
der regelmässig aufgeladen werden muss.<br />
Wie bei den RhB-Loks gibt es auch hier<br />
Modelle, die zur Rekuperation fähig sind:<br />
Einige Elek tro mo toren nutzen die beim<br />
Bremsen erzeugte Energie und speisen sie<br />
zurück in den Motor, statt sie un genutzt als<br />
Wärme an die Umgebung abzugeben. So<br />
bleibt auch der Akku des Pedelecs länger fit.<br />
58<br />
www.rhb.ch/contura
4x<br />
➔<br />
1x ➔<br />
Die neuen Züge der Rhätischen Bahn<br />
sind wie kleine Kraftwerke: Sie erzeugen<br />
beim Bremsen elektrische Energie.<br />
Technik und Mensch<br />
Wie viel Energie wiedergewonnen werden kann, hängt von verschiedenen<br />
Faktoren ab. Neben neuem, energieeffizientem Rollmaterial – der Lokomotiven<br />
und Züge – ist zum Beispiel auch der Standort der Lok entscheidend:<br />
Um möglichst viel Energie rekuperieren zu können, sollte die Lok<br />
bei der Talfahrt am hinteren Zugsende stehen. Aber auch der Mensch trägt<br />
seinen Teil dazu bei: Die Schulung von Lokführern und weiteren Arbeitenden<br />
im Fahrbetrieb soll noch grössere Energieeinsparungen ermöglichen.<br />
Übrigens: Rekuperation gibt es nicht nur bei der Eisenbahn, sondern auch<br />
bei Bussen, Trams oder Autos. Während bei Bus und Tram die Energie wie<br />
bei der RhB via Fahrleitungen zurück ins Stromnetz gelangt, wird bei Elektro-<br />
oder Hybridautos mit Nutzbremsen die entstehende Energie in einen<br />
Energiespeicher im Fahrzeug geleitet und von dort wieder verteilt.<br />
59
Wettbewerb<br />
Wie gut kennen Sie die RhB?<br />
Im Frühjahr 1909 begann die RhB mit den<br />
Bauarbeiten der Strecke Bever – Scuol-Tarasp.<br />
Am 28. und 29. Juni 1913 wurde die En -<br />
gadinerlinie feierlich eröffnet. Heute kostet<br />
ein einfaches Billett 2. Klasse CHF 24.00.<br />
Vor 100 Jahren – so viel sei verraten – war<br />
der Fahrschein preisgünstiger.<br />
Die Rätselfrage:<br />
Wie viel kostete vor 100 Jahren ein Billett<br />
2. Klasse von Bever nach Scuol-Tarasp?<br />
a) CHF 4.00 b) CHF 11.40<br />
c) CHF 7.95 d) CHF 15.55<br />
Wir verlosen jeden Monat einen Plüsch-Steinbock, letztmals im Oktober <strong>2013</strong>.<br />
Senden Sie Ihre Antwort mit dem Betreff «Wettbewerb» an contura@rhb.ch oder schicken Sie eine<br />
Postkarte an: Rhätische Bahn, Marketing Kommunikation & E-Business, Bahnhofstrasse 25, 7002 Chur.<br />
Die Teilnahme ist gratis und unverbindlich. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Eine Barauszahlung der Preise<br />
ist nicht möglich. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt und der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die<br />
persönlichen Daten werden vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben.<br />
60 www.rhb.ch/contura
Für Ihre Agenda<br />
Die Veranstaltungen auf einen Blick<br />
Bernina Express Bus<br />
29. März bis 20. Oktober <strong>2013</strong><br />
Für mehr Italianità: Mit dem Bernina Express<br />
Bus reisen Sie von Tirano aussichtsreich<br />
weiter nach Lugano – oder umgekehrt.<br />
▶ ▶ 1875<br />
100 Jahre Bever – Scuol-Tarasp<br />
29. / 30. Juni <strong>2013</strong><br />
Die RhB feiert das Streckenjubiläum<br />
Bever – Scuol-Tarasp mit einer bunten Mischung<br />
aus Natur, Kultur, Sprache und Technik.<br />
▶ ▶ 2082<br />
Erlebniszug Albula (jeden Sonntag)<br />
2. Juni bis 1. September <strong>2013</strong><br />
Ab ins Bahnparadies im UNESCO Welterbe RhB:<br />
mit den nostalgischen Holz- und den offenen<br />
Aussichtswagen. ▶ ▶ 1856<br />
Clà Ferrovia – der Kinder-Kondukteur<br />
20. / 21. April sowie 19. / 20. Oktober <strong>2013</strong><br />
Unterwegs zu Abenteuern mit dem<br />
Kinder-Kondukteur der Rhätischen Bahn<br />
und Linard Bardill. ▶ ▶ 1580<br />
61
D E F I<br />
The slowest express train in the world<br />
so_Bahnerlebni se_d.in d 1 07.12.12 13:36<br />
inkl. 3-Gang Menü<br />
Erwachsene 87. 0<br />
Halbtax / GA / Kinder 73. 0<br />
gültig. Nicht mit anderen Vergünstigungen<br />
kumulierbar.<br />
3 Dampfschn eschleuder<br />
4 Erlebniszug Albula<br />
5<br />
Führerstandsfahrten<br />
6<br />
Pu lman Bernina<br />
7<br />
Pu lman Expre s<br />
8<br />
Kulinarische Fahrten<br />
9 Vo lmondfahrten<br />
10<br />
Die nächtlichen Sonderfahrten<br />
Wild durch Graubünden<br />
4-Gang Menü inkl. Wein,<br />
Mineralwaser, Ka f e und Gebäck 196. 0<br />
B urametzgeta<br />
3-Gang Menü<br />
inkl. Ka f e und Gebäck 148. 0<br />
Erlebniskarte<br />
Merano<br />
Meran<br />
Mals/Màlles<br />
les<br />
Venezia<br />
Venedig<br />
Die ro lende Versuchung<br />
Scuol-Tarasp<br />
Ova Spin<br />
Valchava<br />
Ofenpass<br />
s<br />
Müstair<br />
Tschierv<br />
UNESCO Biosfera<br />
Val Müstair<br />
Parc Naziunal<br />
UNESCO<br />
Weltkulturerbe<br />
Kloster St. Joha n<br />
Ftan Bareigla<br />
Preisbeispiele<br />
Erwachsene inkl. Übernachtung<br />
im Do pelzimmer mit Frühstück 1250. 0<br />
Tirano-Thusis<br />
1 2,3 km UNESCO<br />
Welterbe RhB<br />
In unserer nostalgischen Piano Bar feiern Sie<br />
Ihre Feste unterwegs – oder feiern Sie unterwegs<br />
zum Fest.<br />
Fahrplanbeispiele<br />
übernachten Sie in einem gemütlichen<br />
Ber gasthof, bevor Sie die berühmte Krokodi<br />
lok am nächsten Tag weiter zieht.<br />
zer Alpen. Sie starten in St. Moritz oder Zerma<br />
t und halten hier un da. In Anderma t<br />
In den stilecht restaurierten Alpine Cla sic<br />
Pu lmanwagen aus den 30er Jahren reisen<br />
Sie während zwei Tagen durch die Schwei-<br />
Mo ta Naluns<br />
1<br />
Tirano (IT)<br />
Lugano<br />
Ardez Guarda<br />
2<br />
Tipp: Apèro auf Achse<br />
1 1<br />
⁄1 ⁄2<br />
Piz Buin<br />
Agenda<br />
Januar<br />
Einfach luxuriös<br />
Februar<br />
März<br />
Meran Campo-<br />
Le Prese<br />
Miralago<br />
Li Curt<br />
Campascio<br />
Brusio<br />
Campo-<br />
cologno<br />
Kreisviadukt<br />
Brusio<br />
April<br />
Mai<br />
Juni<br />
Juli<br />
2<br />
Pontresina – Tirano<br />
Erwachsene 80. 0<br />
Halbtax 60. 0<br />
GA / Kinder 40. 0<br />
Genie sen Sie die Fahrt im historischen Ber-<br />
Es zischt und dampft, es pfeift und raucht:<br />
Die Krokodilok mit Baujahr 1926 setzt sich<br />
Davon träumt jeder Bahnfreund: Mit einem<br />
Ma nehme: Eine zauberhafte Bündner<br />
Im Prä tigau, im Landwasertal und in der<br />
schleuder Xrot 9213 aus dem Jahr 1910<br />
in Bewegung – mit dem Erlebniszug Albula<br />
nina Pu lmanzug auf der UNESCO Welterbestrecke<br />
Pontresina – Tirano. Erfahren Sie<br />
tetes Menü und einen zuvorkommenden<br />
Land schaft, gute Laune, ein frisch zuberei-<br />
im Schle ptau. Immer so ntags reisen Sie<br />
RhB-Lokomotive durch das Albulatal oder<br />
cken ist eine historische Zugkomposition<br />
mauern an der Bernina. Bei der Schn eräumung<br />
auf der höchsten Bahn-Transversale<br />
nen Au sichtswagen mi ten ins Bahnparapen,<br />
die Berninalinie. Sie steuern den Zug<br />
feine Köstlichkeiten in unserem Speise wa-<br />
in den nostalgischen Holz- und den o fe-<br />
über die höchste Bahn-Transversale der Al-<br />
mehr über die Geschichte der liebevol re-<br />
Service. Genie sen Sie Alpenpanorama und<br />
der Rhätischen Bahn, Baujahr 1906 – ein<br />
Juwel auf Schienen. Die bezaubernden, alten<br />
Züge ro len regelmä sig durch das wei-<br />
Schn egestöber.<br />
mit gültigem Bahnbi le t.<br />
übe raffinierte Kunstbauten.<br />
oder einzigartige Themenfahrten – Lehnen<br />
der Alpen sind die Gäste der RhB mi ten im<br />
dies im UNESCO Welterbe RhB: für CHF 10. 0<br />
in Schlangenlinien durch schro fe Täler und<br />
restaurierten Bernina-Krokodi lok.<br />
gen «Gourmino». Ob eine Gourmetreise<br />
te Graubünden.<br />
Sie zurück und la sen Si e sich gut gehen.<br />
Die nostalgischen Pu lmanzüge verkehren<br />
Dieses Jahr führen die Dampfschn eschleuder<br />
und die Bernina-Krokodilok einen Teil<br />
über 4 0 Exponate aus mehr als 1 0 Jahren<br />
ren Gru penausflug.<br />
Das Bahnmuseum Albula in Bergün zeigt<br />
Im Bahnmuseum Albula in Bergün testen<br />
auch als individueler Charterwagen für Ih-<br />
Preisbeispiele Themenfahrten<br />
teur Clà Fe rovia im Dampfzug anzutrefen.<br />
der Fahrt gemeinsam durch.<br />
Bahngeschichte.<br />
lok ihre Bahn-Fähigkeiten.<br />
Preis pro Person<br />
Preisbeispiele<br />
Preisbeispiele<br />
Preis pro Person<br />
Preis pro Person<br />
Preis pro Person<br />
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staurierten Pu lmanwagen un der kürzlich<br />
Lago di Livigno<br />
Ti p: Elegant unterwegs<br />
Poschiavo<br />
Susch<br />
Sagliains<br />
Lavin<br />
Piz Linard<br />
Davosersee<br />
Wolfgang<br />
Autoverlad<br />
Schwarzs e<br />
Vereina<br />
Davos Laret<br />
Gotschnagrat<br />
Selfranga<br />
Gotschnaboden<br />
Cavadürli<br />
Rhätische Bahn<br />
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railservice@rhb.ch<br />
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Klosters<br />
Klosters Dorf<br />
Madrisa<br />
Cavaglia<br />
Privilasco<br />
Livigno (IT)<br />
Elegantes Reisen<br />
Zernez<br />
August<br />
September<br />
Oktober<br />
November<br />
9<br />
Davos Platz<br />
Davos Dorf<br />
Serneus<br />
Saas<br />
as<br />
Küblis<br />
inkl. Anfahrt in der 1. Kl. 1 ⁄1 mit GA<br />
Erwachsene 850. 0 8 0. 0<br />
Ho by-Lokführer im Simulator der Krokodil-<br />
Fachma n steuern Sie im Führerstand einer<br />
Ti p: Übung macht den Meister<br />
8<br />
Piz Palü<br />
Piz Bernina Piz Roseg<br />
Savognin<br />
viadukt<br />
Glaris<br />
Monstein<br />
Wiesen<br />
Frauenkirch<br />
Schatzalp<br />
Landwa serviadukt<br />
Alvaneu Bad Wei sfluh<br />
Tiefencastel<br />
Surava<br />
Wiesner-<br />
Wei shorn<br />
Solis-<br />
Wei sfluhjoch<br />
viadukt<br />
Rothorn<br />
Lenzerheide<br />
Cazis<br />
Litzirüti<br />
Rodels/Realta<br />
Feldis<br />
Razén<br />
Langwies<br />
Langwieserviadukt<br />
Rhäzüns<br />
Brambrüesch<br />
Bonaduz<br />
Peist<br />
Domat/Ems<br />
Ems Werk<br />
Chur West<br />
Reichenau-<br />
Tamins<br />
Felsberg<br />
Fideris<br />
Haldenstein<br />
Calanda<br />
Jenaz<br />
Untervaz-Trimmis<br />
Furna<br />
Zizers<br />
Igis<br />
Landquart Ried<br />
Schiers<br />
Grüsch<br />
S ewis-<br />
Malans<br />
Valzeina<br />
Diavolezza<br />
za<br />
Morteratschgletscher<br />
Alp Grüm<br />
Lago Bianco<br />
Piz Lagalb<br />
Ospizio<br />
Bernina<br />
Lej Nair<br />
Bernina<br />
Diavolezza<br />
za<br />
Bernina<br />
Lagalb<br />
Bernina<br />
Suot<br />
Morteratsch<br />
Lej da San Murezzan<br />
zan<br />
Surovas<br />
Celerina-<br />
Staz<br />
Muo tas Muragl<br />
Punt Muragl<br />
Celerina-Schlarigna<br />
En / I n<br />
Bever<br />
Spinas<br />
La Punt<br />
Chamues-ch<br />
Preda<br />
Zuoz<br />
Madulain<br />
Piz Kesch<br />
S-chanf<br />
Albula-<br />
viadukte<br />
Cinuos-chel<br />
Brail<br />
10<br />
An erster Ste le vorfahren<br />
2. Kla se, retour<br />
inkl. Erlebniszug<br />
Chur – Bergün 64. 0 37. 0<br />
1 ⁄1<br />
1 ⁄2<br />
Ti p: Das Ziel – Bahnmuseum Albula<br />
Pontresina<br />
6<br />
Samedan<br />
Albulatu nel<br />
Piz Corvatsch<br />
Corviglia<br />
Lej da Silvaplauna<br />
Piz Nair<br />
Piz Ela<br />
Parc Ela<br />
Maloja<br />
Lej da Segl<br />
<strong>2013</strong><br />
Arosa<br />
2<br />
<strong>Sommer</strong> 2012<br />
Auf ins Bahnparadies<br />
4<br />
Landquart<br />
2<br />
Filisur<br />
Bergün/<br />
Bravuogn<br />
5<br />
inkl. Mi tage sen in Alp Grüm<br />
Erwachsene 289. 0<br />
St.Moritz<br />
7<br />
kämpft sich durch die meterhohen Schn e-<br />
Ein kleines Weltwunder: Die Dampfschn e-<br />
Chur<br />
Tiefencastel<br />
<strong>Sommer</strong> 2012<br />
Ti p: Tre fen zweier Giganten<br />
2<br />
3<br />
<strong>Sommer</strong> 2012<br />
Das Bernina Ungeheuer<br />
Rundreise Davos 1 ⁄1<br />
Erwachsene 85. 0<br />
Kinder (6– 15 Jahre) 30. 0<br />
Im April und Oktober ist der Kinder-Konduk-<br />
Surselva. Unterwegs auf spektakulären Stre-<br />
Ti p: Unterwegs zu Abenteuern<br />
1<br />
Unsere Geheimtipps<br />
Thusis<br />
Kinderträume werden wahr<br />
Piz Beverin<br />
Thusis-Tirano<br />
1 2,3 km UNESCO<br />
Welterbe RhB<br />
Trin<br />
Regionale Ausflüge<br />
Damp fahrten<br />
Vals<br />
Versam-Safien<br />
Flimserstein<br />
Preisbeispiele<br />
Fahrplanbeispiele<br />
Rheinquelle<br />
Oberalppa pa s<br />
Castrisch<br />
Valendas-Sagogn<br />
1<br />
Ilanz<br />
h<br />
1<br />
⁄2<br />
Brig<br />
Disentis/<br />
Mustér<br />
Caumasee<br />
Ma terhorn<br />
Oberalpstock<br />
Göschenen<br />
Tödi<br />
Sumvitg-Cumpadials<br />
Rabius<br />
Trun<br />
Tavanasa-Breil/Brigels<br />
Waltensburg/Vuorz<br />
Rueun<br />
Falera<br />
Zerma t<br />
Visp<br />
L ax<br />
L axersee<br />
e<br />
Flims<br />
Andermatt<br />
Vorab<br />
Tschingelhörner<br />
Crestasee<br />
e<br />
UNESCO<br />
Welterbe<br />
Sardona<br />
Martinsloch<br />
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Bernina Express<br />
Chur / Davos / St. Moritz — Tirano — Lugano<br />
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Bernina Express<br />
Von den Gletschern zu den Palmen<br />
Erleben Sie eine der spektakulärsten Alpenüberquerungen:<br />
die Albula- und die Berninastrecke der<br />
RhätischenBahn.EinbesondererHochgenussistdie<br />
Panoramafahrt im Bernina Express – vorbei an Gletschern,<br />
hinunter zu den Palmen.<br />
Glacier Express<br />
Der langsamste Schnellzug der Welt<br />
Sie rollen bis zu den Wolken, durch intakte Berglandschaften,übermächtigeGebirgsflüsseundvorbeianschroffenFelswänden.DiePanoramafahrtimGlacier<br />
Express durch die Schweizer Alpen prägt sich ein –<br />
mitHöhepunktenamAnfangundamEnde.<br />
<strong>Frühling</strong> / <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong><br />
<strong>Contura</strong><br />
Das Magazin der Rhätischen Bahn<br />
Aus Berufung<br />
Herr der Lüfte<br />
und der Gleise<br />
UNESCO Welterbe RhB<br />
Unterwegs auf der<br />
Via Albula / Bernina<br />
Botschafterin<br />
Und ewig<br />
grüsst Heidi<br />
<strong>Contura</strong>_<strong>Sommer</strong>_<strong>2013</strong>_DE.in d 1 06.02.13 15:02<br />
Freizeit-Bon<br />
Hier geht jedem ein Licht auf: Bei Vo lmond<br />
erklimmen Gäste die Bernina mit der RhB.<br />
Nach einem Einstimmungsapéro im Panoramawagen<br />
geht’s los entlang des UNESCO<br />
Welterbes. Auf 2091 Metern über M er –<br />
im Restaurant Alp Grüm – wird da n das<br />
Gletscherfondue serviert. Die Dämmerung<br />
setzt ein, der Vo lmond geht auf am Bündner<br />
Firmament. Auf der Rückfahrt gehen<br />
dem Zug die Lichter aus. Kla sische Musik<br />
erklingt. Der Veltliner mundet do pelt.<br />
Preis pro Person<br />
Entspannend-spannende<br />
Wintererlebni se mit der RhB<br />
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Kulinarik, Kultur oder Aktiv- und Familienerlebnise<br />
– wer mit der Bahn anreist<br />
oder einen Ausflug innerhalb des<br />
Genu s von zahlreichen vorteilhaften<br />
den Freizeit-Partnern der RhB.<br />
RhB-Netzes unternimmt, kommt in den<br />
Reduktionen oder Zusatzleistungen bei<br />
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schönsten Ecken und die spannendsten<br />
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UNESCO Welterbe Rhätische Bahn<br />
Resciapa s<br />
Unterwegs Uxxxx mit der RhB<br />
Dasxxxxxxx Engadin von oben nach unten<br />
Glacier Expre s<br />
Der langsamste Schne lzug der Welt<br />
St. Moritz / Davos – Zerma t<br />
pen prägt sich ein – mit Höhepunkten am Anfang<br />
das urtümliche Wa liser Bergtal Goms. Über Kopf-<br />
Auf Augenschmaus folgt Gaumenschmaus<br />
Poschiavo<br />
Le Prese<br />
Vereinatunnel<br />
Vereinatunnel<br />
Piz Bernina Piz Roseg Ma terhorn<br />
Roseg Roseg<br />
Val<br />
Ausflugstipps<br />
Zug um Zug zum Erlebnis<br />
St.Peter-Molinis Lüen-Castiel<br />
Rhein<br />
Ausflugstipps<br />
Zug um Zug zum Erlebnis<br />
Escursioni<br />
<strong>Sommer</strong> 2012<br />
<strong>Sommer</strong> 2012<br />
UNESCO Welterbe RhB<br />
Ausflugstipps<br />
Bernina Expre s<br />
lungo la va le del trenino rosso e St. Moritz<br />
Von den Gletschern zu den Palmen<br />
Erlebniswelt<br />
Zug um Zug zum Erlebnis<br />
meistfotografierte Berg, das Ma terhorn. Dazwi-<br />
Sa 19. Dampfschn eschleuderfahrt<br />
Sa 03. Dampffahrt Davos<br />
So 20. 4 Jahreszeiten *<br />
So 04. Erlebniszug Albula<br />
Sa 26. Vo lmondfahrt<br />
So 1. Erlebniszug Albula<br />
So 27. Vollmondfahrt<br />
So 18 Erlebniszug Albula<br />
Mo 28. Vollmondfahrt<br />
So 18. Pullman Bernina<br />
So 25. Erlebniszug Albula<br />
Fr 30. Pullman Express St. Moritz – Zerma t<br />
So 17. Damp fahrt Surselva<br />
Sa 31. Pu lman Express St. Moritz – Zermatt<br />
Sa 23. Dampfschn eschleuderfahrt<br />
So 24. Vo lmondfahrt<br />
Mo 25. Vo lmondfahrt<br />
So 01. Erlebniszug Albula<br />
Di 26. Vo lmondfahrt<br />
So 01. Pu lman Expre s Zerma t – St. Moritz<br />
Mo 02. Pullman Expre s Zerma t – St. Moritz<br />
Sa 14. Damp fahrt Davos Do peltraktion<br />
Sa 23. Bündner Gourmetfahrt *<br />
So 29. 4 Jahreszeiten *<br />
Di 26. Vollmondfahrt<br />
Mi 27. Vo lmondfahrt<br />
Do 28. Vo lmondfahrt<br />
So 13. Wild durch Graubünden *<br />
Sa 19. Clà Fe rovia<br />
So 20. Clà Fe rovia<br />
Mo 01. Osterfahrt *<br />
So 27. Bündner Gourmetrundfahrt *<br />
Sa 20. Clà Fe rovia<br />
So 21. 4 Jahreszeiten *<br />
So 21. Clà Fe rovia<br />
So 17. B urametzgeta *<br />
Sa 18. Spargelfahrt *<br />
So 02. Erlebniszug Albula<br />
Reservieren Sie Ihren Sitzplatz für<br />
So 09. Erlebniszug Albula<br />
die Kulinarischen Erlebnisfahrten direkt bei:<br />
So 16. Erlebniszug Albula<br />
RailGourmino swi sAlps<br />
Fr 21. Pullman Expre s St. Moritz – Zerma t<br />
Sa 22. Pu lman Expre s St. Moritz – Zermatt<br />
Tel +41 (0)81 15 15<br />
Sie ro len bis zu den Wolken, durch intakte Berglandschaften,<br />
über mächtige Gebirgsflüse und<br />
So 23. Erlebniszug Albula<br />
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Vorspeise, Hauptgang und De sert reichen wir<br />
Sa 2. 4 Jahreszeiten *<br />
Fax +41 (0)81 3 0 15 16<br />
vorbei an schro fen Felswänden. Die Panoramafahrt<br />
im Glacier Expre s durch die Schweizer Al-<br />
Bündnerfleisch aus der Region.<br />
Mo 24. Pu lman Expre s Zerma t – St. Moritz<br />
bestelen Sie einen Bauernteler – natürlich mit<br />
So 23. Pullman Expre s Zerma t – St. Moritz<br />
So 30. Erlebniszug Albula<br />
und am Ende, über 291 Brücken und durch 91<br />
Tu nels.<br />
So 07. Erlebniszug Albula<br />
Wie funktioniert der Webcode?<br />
In St. Moritz grü st die Welt der Schönen und Reichen,<br />
in Davos die Höhenluft und in Zerma t der<br />
So 21. Erlebniszug Albula<br />
Nummer im Feld «Webcode» ein und Sie erhalten<br />
So 14. Erlebniszug Albula<br />
Geben Sie auf www.rhb.ch die entsprechende<br />
Fr 26. Pu lman Expre s St. Moritz – Zerma t<br />
mehr Informationen zum jeweiligen Angebot.<br />
Sa 27. Pu lman Expre s St. Moritz – Zermatt<br />
schen fahren Sie im Glacier Expre durch die<br />
So 28. Erlebniszug Albula<br />
Rheinschlucht, über den Oberal pa s und durch<br />
So 28. Pu lman Expre s Zerma t – St. Moritz<br />
A le Preise in CHF pro Person.<br />
Mo 29. Pu lman Expre s Zermatt – St. Moritz<br />
hörer erfahren Sie a les Wi senswerte zur Strecke<br />
quer durch die Alpen.<br />
www.rhb.ch | webcode 34 www.rhb.ch | webcode 3<br />
Tel +41 (0)81 2 8 65 65<br />
frisch aus der Bordküche direkt am Sitzplatz. Oder<br />
St. Moritz – Zerma t, inkl.<br />
Platzreservation, 3-Gang Menü<br />
1. Kla se 330. 203. 0<br />
2. Kla se 21. 0 148.50<br />
St. Moritz ab 09.15 Zerma an 17. 0<br />
Davos Platz ab 10.41 Zerma t an 18.32<br />
A le Erlebnisfahrten im Überblick<br />
Beratung / Reservation / Verkauf<br />
* Kulinarische Erlebnisfahrt<br />
Preis- und Angebotsänderungen bleiben vorbehalten.<br />
Gedruckt in der Schweiz, 12/2012<br />
Bahnerlebnisse<br />
Auf Entdeckungstour mit der RhB<br />
Mit Erlebniskarte<br />
der Rhätischen Bahn!<br />
Unsere Klassiker<br />
Unverge sliche Bahnerlebni se<br />
Chur / Davos / St. Moritz – Tirano – Lugano<br />
Erleben Si eine der spektakulärsten Alpenüberquerungen:<br />
Die Albula- und Berninastrecke der<br />
Rhätischen Bahn. Sie verbindet in Schlangenlinien<br />
und ohne Zahnra den Norden un den Süden<br />
Europas, schlägt Brücken zwischen Sprachregionen<br />
und Kulturen.<br />
Ein besonderer Hochgenuss ist die Panoramafahrt<br />
im Bernina Expre s – vorbei an Gletschern,<br />
und Steigungen von bis zu 70 Promile meistert<br />
der Zug mit Leichtigkeit. Auf 253 Metern über<br />
M er thront das Dach der RhB, Ospizio Bernina.<br />
Die Strecke von Thusis bis Tirano gehört zum<br />
UNESCO Welterbe. Ein Markenzeichen.<br />
hinunter zu den Palmen. 5 Tu nels, 196 Brücken<br />
Tipp: Mehr Italianità<br />
Ruinalta / Rheinschlucht<br />
Mit dem Bernina Expre s Bus von Tirano entlang<br />
des Comers es nach Lugano.<br />
Chur – Tirano inkl. Platzreservation 1<br />
⁄1<br />
1. Kla se 17. 64.50<br />
2. Kla se 72. 0 42. 0<br />
Chur ab 08.32 Tirano an 12.36<br />
Davos Platz ab 08.14 Tirano an 12.02<br />
St. Moritz ab 1. 2 Tirano an 13.26<br />
Tirano ab 10.03 St. Moritz an 12.17<br />
Sedrun Göschenen<br />
Erlebniskarten<br />
Unsere Erlebniskarten zeigen Ihnen die<br />
schönstenStreckenundAusflugszieleauf<br />
dem Netz der RhB.<br />
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Mehr Rhb – rund um die Uhr und überall<br />
Entdecken Sie unser umfangreiches Sortiment<br />
an Geschenkartikeln und Erinnerungsstücken.<br />
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Schöner tragen<br />
Damit haben Sie immer ein Stück<br />
der Glacier Express Welt dabei:<br />
Der Rucksack im Glacier Express Look<br />
eignet sich für Wanderer und Biker<br />
oderalspraktischesHandgepäckfür<br />
den täglichen Gebrauch.<br />
Freund und Helfer<br />
Ob Brot und Käse schneiden<br />
oderdenVeltlineröffnen:<br />
das RhB-Sackmesser ist immer<br />
dannschnellzurHand,wenn<br />
es am meisten gebraucht wird.<br />
Traumstrecke bauen<br />
Neun Gleise, eine Weiche, drei Brücken<br />
und ein Tunnel – fertig ist die eige -<br />
ne RhB-Strecke, wo kleine und<br />
grosse Lokführer mit dem<br />
rotenALLEGRA-Holztriebzugvorwärtsrollen<br />
können.<br />
63
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Rhätische Bahn AG<br />
Bahnhofstrasse25<br />
CH-7002Chur<br />
Tel +41(0)812886565<br />
Fax+41(0)812886105<br />
railservice@rhb.ch<br />
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