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Fünf neue ALLEGRA-Triebzüge nimmt die RhB <strong>2012</strong> in Betrieb. Deren<br />
Interieur nimmt die Optik typischer Bündner Baumaterialien<br />
auf: Holz und Stein. Für den Stoff der Sitzbezüge hat sich Designer<br />
Christian Harbeke aber von englischen Karomustern inspirieren lassen<br />
– denn die Engländer waren es, die einst den Schweizer Bergtourismus<br />
in Schwung brachten. Hergestellt wird der Stoff in der<br />
Schweiz, bei der Firma Lantal Textiles im Kanton Bern.<br />
Christian Harbeke war überwältigt, als er zufällig nach dem Biken im Bündnerland<br />
in «seinen» ALLEGRA-Triebzug stieg: «Obwohl wir die Muster für<br />
Sitze, Böden und Wände selbst entworfen haben, war es ein besonderer<br />
Moment, in diesem Zug zu fahren», sagt er. Christian Harbeke ist Industriedesigner<br />
bei der Zürcher Nose AG und Schöpfer des neuen RhB-Interieurs.<br />
Den Stoff der Sitzbezüge hat er eigens für die neuen Zugskompositionen<br />
kreiert. «Für das karierte Muster liess ich mich von den typisch englischen<br />
Karostoffen inspirieren», erklärt Harbeke. Damit verewigt er ein Stück Tourismus-Geschichte<br />
in den Zügen der RhB. Denn die Engländer gelten als Erfinder<br />
des Schweizer Bergtourismus. In karierten Hosen bestiegen sie einst<br />
die Bündner Gipfel. «Noch heute begegnet man dem typischen Muster, ob<br />
bei den Hosen der Golfer oder den Decken der Schlittenpferde», sagt der<br />
Designer. Deshalb habe er das englische Karomuster aufgenommen und für<br />
die Sitze der RhB-Züge modern interpretiert – die 1. Klasse in elegantem<br />
Schwarz mit farbigen Akzenten, die 2. Klasse in frischem Blau.<br />
3744 Garnspulen ergeben einen Stoff<br />
Die Sitzstoffe lässt die Rhätische Bahn im bernischen Melchnau in der Produktionsstätte<br />
der Lantal Textiles AG herstellen. «Gemeinsam mit dem<br />
Team der Lantal haben wir die Designidee in Textilgewebe umgesetzt»,<br />
sagt Christian Harbeke. In der dortigen Weberei drehen die Spulen munter<br />
auf ihren Halterungen und geben Meter für Meter ihr Garn frei. Unermüdlich<br />
rattert der Webstuhl und fügt die einzelnen Farben zusammen. Eine<br />
Rolle wickelt schliesslich den fertigen Stoff auf.<br />
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