31.01.2018 Aufrufe

Contura 2012 Deutsch

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

«Es gäbe bestimmt viele, die für einen derartigen<br />

Einblick bezahlen würden.»<br />

Piotr Caviezel (38) ist Leiter Marktbearbeitung Schweiz/International<br />

bei der Rhätischen Bahn. Sein Herz schlägt für den Hockey Club Davos,<br />

den die RhB als Co-Sponsor unterstützt. Während des legendären<br />

Spengler Cups zwischen Weihnachten und Neujahr betreut Caviezel<br />

Gastmannschaften wie Spartak Moskau oder 2011 Vitkovice Steel.<br />

Herr Caviezel, wie sieht Ihr Tagesablauf aus,<br />

wenn Sie als Teambetreuer tätig sind?<br />

Dies ist vor allem vom Spielplan abhängig.<br />

Fixpunkte sind Training, Teambesprechungen<br />

und die Mahlzeiten. Rundherum stehen die<br />

unterschiedlichsten Jobs an. Beispielsweise<br />

die Organisation von Medienterminen, Transporte,<br />

Wäscheservice, tägliche Besprechung<br />

der Team-Hosts und so weiter. Höhepunkte<br />

sind die Spiele, die man mit dem Team an der<br />

Bande und in der Kabine erlebt. Es gäbe bestimmt<br />

viele, die für einen derartigen Einblick<br />

bezahlen würden.<br />

Als Teambetreuer sind sie den ausländischen<br />

Mannschaften sehr nah. Welches Erlebnis<br />

erzählen Sie immer wieder?<br />

Da gibt es einige, aber eine Geschichte ist mir<br />

besonders geblieben. Vor dem Auftaktspiel<br />

2010 von Spartak Moskau bemerkte ich, dass<br />

der neue Trainer der Russen, Andrej Jakowenko,<br />

keine Ahnung über den HC Davos hatte.<br />

Ich fragte ihn, ob ich kurz über die stärksten<br />

Spieler des HCD informieren solle. Jakowenko<br />

meinte lediglich etwas abschätzig: «Das ist<br />

nur ein Schweizer Team.» Ich blieb hartnäckig<br />

und schilderte ihm in zwei Sätzen die Stärken<br />

der Davoser Leistungsträger wie Reto von Arx<br />

oder Beat Forster. Aber er meinte: «Das sind<br />

nur Schweizer Spieler.» Spartak verlor das Spiel<br />

mit 2:4 gegen den HC Davos und war praktisch<br />

chancenlos. Aufgetrumpft hatte Reto von Arx<br />

mit zwei Toren und zwei Zuspielen. Nach dem<br />

Spiel klopfte mir Jakowenko lachend auf die<br />

Schulter und meinte: «Piotr, ich hätte mir anhören<br />

sollen, was du über diesen von Arx zu<br />

sagen hast.»<br />

Haben Sie schon Freundschaften mit<br />

ausländischen Spielern geknüpft?<br />

Ich hatte zu einigen Spielern von Spartak<br />

Moskau einen tollen, ganz persönlichen Kontakt.<br />

Bis heute pflege ich einen Mail-Kontakt<br />

zum slowakischen Spitzenspieler Branko Radivojevic<br />

und zum wohl grössten Torhüter<br />

aller Zeiten aus Tschechien, Dominik Hasek.<br />

Leider liegt Moskau nicht gerade um die Ecke,<br />

ansonsten hätte ich sicherlich schon die Einladungen<br />

von Radivojevic und Co. angenommen<br />

und sie besucht.<br />

Was zeigen Sie den ausländischen Teams<br />

von Ihrer Heimat Graubünden?<br />

Zwischen den Spielen, Trainings, Erholung<br />

und Medienterminen bleibt eigentlich nicht<br />

so viel Zeit. Daher sind Ausflüge in der näheren<br />

Umgebung, wie eine Kutschenfahrt in<br />

ein Davoser Seitental, ein Shopping-Ausflug<br />

mit der Rhätischen Bahn für die Spielerfrauen<br />

nach Chur oder eine Fahrt auf einen Davoser<br />

Aussichtsberg gefragt. Der Eishockey-Weltstar<br />

Dominik Hasek versicherte mir aber, dass er<br />

unbedingt mal eine Fahrt mit dem Glacier Express<br />

machen wolle.<br />

63

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!