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Wanderweg Ruinaulta:<br />
Durchgehend von Rei–<br />
chenau nach Trin und<br />
von Versam nach Ilanz.<br />
Geburtsstunde der Rheinschlucht. Wahrscheinlich auf einen Schlag brach<br />
zwischen den Bergen Flimserstein und Piz Grisch der grösste Teil der über<br />
10 000 Millionen Kubikmeter Felsmasse ab und begrub das damalige Tal<br />
des Vorderrheins. Der Flimser Bergsturz war der grösste Bergsturz der Alpen<br />
mit einem Volumen von etwa zehn Matterhörnern.<br />
Heimat seltener Vögel und Orchideen<br />
Da der Vorderrhein nach dem Bergsturz nicht mehr abfliessen<br />
konnte, staute sich das Wasser: der Ilanzer See entstand. Den<br />
Namen hat er deshalb erhalten, weil die heutige Ortschaft Ilanz<br />
auf dem damaligen Seegrund gebaut ist. Nach etwa 1 000 Jahren<br />
frass sich der Rhein schliesslich durch den natürlichen Staudamm<br />
des Sees. Zwar lief das Wasser nicht ganz ab, aber der Seespiegel<br />
sank. Über die Jahrtausende schnitt sich der Fluss weiter durch<br />
die Bergsturzmassen, der See verschwand. Zurück blieb ein Naturparadies:<br />
die Rheinschlucht. Über 76 Kilometer windet sich<br />
der Vorderrhein von seiner Quelle, dem Tomasee am Oberalppass,<br />
durch die Ruinaulta bis nach Reichenau, wo er mit dem Hinterrhein zusammenfliesst.<br />
Bis zu 350 Meter sind die Steilwände hoch, das Wasser hat<br />
aus ihnen verschiedene Höhlen ausgewaschen. Ein Netz aus Wanderwegen<br />
mit verschiedenen Aussichtsplattformen und Grillplätzen zieht sich durch<br />
dieses Paradies. Vier Uferabschnitte des Vorderrheins stehen unter Naturschutz.<br />
Denn seine Auen bilden wichtige Brutplätze für seltene Vogelarten<br />
wie den Flussregenpfeifer oder den Flussuferläufer. In den ausgedehnten<br />
Nadelwäldern der Schluchthänge wachsen zudem viele Orchideenarten, wie<br />
zum Beispiel der seltene Frauenschuh.<br />
Der seltene Frauenschuh<br />
ist in den<br />
Wäldern der Rheinschlucht<br />
zu finden.<br />
Noch immer stürzt der Fels<br />
Ruinaulta heisst die Rheinschlucht auf Rätoromanisch. Der Name setzt sich<br />
aus den Worten «ruina» (Geröllhalde, Steinbruch) und «aulta» (hoch) zusammen.<br />
Dieser Name wird der geologischen Beschaffenheit der Rheinschlucht<br />
gerecht. So homogen wie das Gestein auf den ersten Blick scheint,<br />
ist es nicht. Beim gigantischen Sturz brach der Fels in unendlich viele kleine<br />
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