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Contura 2012 Deutsch

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www.rhb.ch<br />

<strong>Contura</strong><br />

Das Magazin der Rhätischen Bahn<br />

Rheinschlucht<br />

Zwischen Fels<br />

und Wasser<br />

UNESCO Welterbe<br />

Auf Zeitreise im<br />

neuen Bahnmuseum<br />

Glacier Express<br />

Besuch in der<br />

Bordküche


Saoseo: Sagenhafter Blauer See<br />

Hoch oben im Valposchiavo, zwischen Bernina-Passhöhe und Poschiavo, liegt im Val di Campo<br />

ein Ort voller Ruhe und Zauber: der Lago di Saoseo. Der See strahlt leuchtend hellblau<br />

und ein Fels im Wasser spiegelt sich morgens darin. Manche sagen, man sehe dann das Gesicht<br />

eines Geistes. Laut einer Sage sah es vor langer Zeit endlich auch die Prinzessin, die<br />

von Herzen den Prinzen heiraten wollte. Blaue Blumen warf sie ins Wasser, weshalb der See<br />

noch seine Farbe hat. Erst wenn sie das Geister-Gesicht sähe, dürfe sie ihn heiraten, sagte<br />

der Prinz. Vielleicht funktioniert das ja heute noch?<br />

2 Lago Saoseo, 2 028 m ü. M. Der See ist ab der Station Poschiavo per Bus und zu Fuss zu erreichen.


Alles ist im Fluss<br />

Allegra, liebe Leserinnen und Leser<br />

Wissen Sie zufällig, wo sich die Bündner Quelle des Rheins<br />

befindet? Richtig, im Tomasee bei Sedrun im Bündner<br />

Oberland. Und wussten Sie auch, dass der schmächtige<br />

Vorderrhein Urheber der mächtigen Rheinschlucht – dem<br />

Grand Canyon der Schweiz – ist? Wieso ich frage? Weil uns<br />

eben diese Fragen bei der Rhätischen Bahn seit Langem<br />

Hans Amacker bewegen: Genau genommen feiern wir in diesem Jahr das<br />

Direktor<br />

100-jährige Jubiläum der Strecke Chur – Disentis entlang<br />

des Rheins auf der Route des weltberühmten Glacier Express. Zugleich ist <strong>2012</strong><br />

das Jahr des Wassers im Schweizer Tourismus. Konturenreich, ständig in Bewegung,<br />

kräftig und doch anpassungsfähig fasziniert das Element immer wieder<br />

aufs Neue. Darum steht das neue «<strong>Contura</strong>» ganz im Zeichen des Wassers.<br />

Wir heissen Sie herzlich willkommen in Graubünden<br />

und wünschen gute Unterhaltung.<br />

Von Zeit zu Zeit stellt die RhB die Weichen neu – und beschleunigt<br />

wieder, damit Sie zum Zug kommen. Das Resultat<br />

halten Sie gerade in Händen: Das neue Jahresheft<br />

«<strong>Contura</strong>» ist eine Mischung aus Magazin und Katalog.<br />

Und es ist mit allen Wassern gewaschen, denn es widmet<br />

sich allen Aggregatszuständen von H 2 O entlang unseres<br />

Martin Sturzenegger Streckennetzes. Blättern und staunen Sie: Über 40 sprudelnde<br />

Wasser in Scuol, über Wind und Wetter auf der<br />

Leiter Vertrieb und<br />

Marketing<br />

Wasserscheide Bernina oder über das Geheimnis des glatten<br />

Eis im Stadion vom Hockey Club Davos. Wir haben unzählige Quellen der<br />

Inspiration und Ausflugstipps für Sie gesucht – und gefunden.<br />

Viel Vergnügen bei dieser Gedankenreise<br />

und auf bald in Graubünden.<br />

PS: Neue Quellen entdeckt? Senden Sie uns Ihre Rückmeldungen,<br />

Schnappschüsse und Anregungen auf: contura@rhb.ch<br />

3


Wo geht’s lang?<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

32<br />

Ruinaulta<br />

Ruinaulta Hier versetzt der Rhein Berge<br />

26 38<br />

Berninalinie<br />

Wo Wetterfronten<br />

aufeinanderprallen<br />

Jubiläum Chur – Disentis<br />

R(h)ein und raus – seit<br />

100 Jahren<br />

42<br />

Glacier Express<br />

Im langsamsten<br />

Schnellzug der Welt ist<br />

die Küche express<br />

4<br />

Impressum: © Copyright /Herausgeber: Rhätische Bahn AG, Bahnhofstrasse 25, 7002 Chur | Technische Daten:<br />

Rhätische Bahn | Text: panta rhei pr gmbh | Grafik: Süsskind SGD Chur | Fotos: Archiv Rhätische Bahn,<br />

A. Badrutt, B. Baltis, R. Canal, P. Donatsch, H. Egger, M. Felder, M. Galli, Foto Geiger, M. Haas, U. Homberger,<br />

Sammlung F. Huonder, T. Keller, J. Langhans, J. Menolfi, A. Mettler, R. Moiola, K. Redmond, I. Rütten, Chr.<br />

Sonderegger, J. Schweizer (SLF), M. Vogel, M. Wildi, M. Zanghellini | Gedruckt in der Schweiz, 1. Auflage, <strong>2012</strong>


Mehr Informationen<br />

zum Bernina Express:<br />

Webcode 33<br />

16 Ohne Wasser ist alles nichts<br />

Scena<br />

12 Aus Berufung<br />

Der Saubermann vom Dienst<br />

16 Anschluss<br />

Sieben auf einen Streich:<br />

Von St. Moritz nach Venedig<br />

19 Hätten Sie das gewusst?<br />

Z a h l e n fl u s s<br />

20 Bahnmuseum Albula<br />

Neues Zuhause für<br />

das «Krokodil»<br />

26 Berninalinie<br />

Wo Wetterfronten<br />

aufeinanderprallen<br />

30 Fensterplatz<br />

32 Ruinaulta<br />

Hier versetzt der Rhein Berge<br />

38 Jubiläum Chur – Disentis<br />

R(h)ein und raus – seit<br />

100 Jahren<br />

42 Glacier Express<br />

Im langsamsten Schnellzug<br />

der Welt ist die Küche express<br />

48 V i a<br />

Veltliner – edler Tropfen<br />

aus Norditalien<br />

50 Platz an der Sonne<br />

Arosa: Sonnenterrassen –<br />

Vitamin D hoch sieben<br />

54 Was macht eigentlich ...<br />

… der Schnee- und Lawinenforscher<br />

im Sommer?<br />

… der Greenkeeper vom<br />

Golfplatz Kulm im Winter?<br />

58 Powerplay<br />

In den Katakomben des HCD<br />

64 Nächster Halt …<br />

… Scuol!<br />

68 Berühmte Namen<br />

Ein Ehrenplatz für die<br />

Botschafter Graubündens<br />

69 Reg. Nr. WR-S 3820<br />

Ein Piano im Gepäck<br />

70 Warum rutscht der Zug nicht ab?<br />

Das Geheimnis heisst Adhäsion<br />

72 Design<br />

Vrin, Vals und England<br />

in einem Zug vereint<br />

76 In Fahrt kommen<br />

Streckennetz der<br />

Rhätischen Bahn<br />

78 Für Ihre Agenda<br />

Die Veranstaltungen<br />

auf einen Blick<br />

80 Wettbewerb<br />

81 Rail Shop<br />

82 RhB handlich<br />

Broschüren und Erlebniskarten<br />

83 RhB im Netz<br />

Mehr Informationen<br />

Wie funktioniert der Webcode?<br />

Geben Sie auf www.rhb.ch die entsprechende Nummer im Feld «Webcode»<br />

ein und Sie erhalten mehr Informationen zum jeweiligen Angebot.<br />

5


Ohne Wasser ist alles nichts<br />

Scena<br />

Bernina Express:<br />

Beste Aussicht auf<br />

den Lago Bianco.<br />

33<br />

6<br />

Lago Bianco, 2 253 m ü. M.


Gletschergarten<br />

Cavaglia: Ein faszinierendes<br />

Naturschauspiel.<br />

1754<br />

Cavaglia, 1 752 m ü. M.<br />

7


Glacier Express: Über<br />

weite Schnee felder durch<br />

die Schweizer Alpen.<br />

34<br />

8<br />

Val Bever, 1 815 m ü. M.


Schlittelzüge ab Chur:<br />

6 Kilometer Schlittelspass<br />

von Preda nach<br />

Bergün. 223<br />

Preda, 1 789 m ü. M. – Bergün, 1 373 m ü. M.<br />

9


10 God Carolina bei Brail, 1568 m ü. M.<br />

Nationalpark Kombi-<br />

Ticket: Dem Inn entlang<br />

ins Nationalparkzentrum<br />

nach Zernez. 1039


Via Albula / Bernina:<br />

Zu Fuss zum Rastplatz<br />

am Wasser. 1317<br />

Palpuogna-See oberhalb Preda, 1 367 m ü. M.<br />

11


Aus Berufung<br />

Der Saubermann<br />

vom Dienst<br />

12<br />

www.rhb.ch/contura


Ruedi Pargetzi ist gelernter Bäcker/Konditor. Doch ihn zog es hinaus<br />

aus der Backstube – auf die Gleise der Rhätischen Bahn. Als<br />

Streckenwärter kontrollierte er jahrelang die Schienen zwischen<br />

Chur und St.Peter. Heute ist er im besten Sinne des Wortes der<br />

Saubermann vom Dienst: Mit seinem Team sorgt er jeden Tag für<br />

blitzblanke Züge.<br />

Im Schritttempo rollen zwei Panoramawagen des Glacier Express und ein<br />

nostalgischer blauer Waggon des Pullman Express in den «Tunnel». So nennen<br />

die Angestellten des Betriebsunterhalts der RhB die Zugwaschanlage<br />

in Landquart. Denn an einem Tor geht’s hinein und vier Reinigungsgänge<br />

später blitzblank durchs andere Tor wieder hinaus. Wie in einer überdimensionalen<br />

Autowaschanlage fährt eine riesige, rotierende Bürste rauschend<br />

und spritzend über Dach und Seitenwände der Wagen. Die Puffer<br />

und Treppen zwischen den einzelnen Wagen<br />

«Ich wollte raus aus reinigen die Mitarbeitenden mit Schrubbern. «Die<br />

der Backstube und Maschine würde den Anschlüssen und Kabeln an<br />

den Waggonverbindungen schaden, darum ist das<br />

etwas Handwerkliches<br />

Handarbeit», sagt Ruedi Pargetzi. Er ist Gruppenleiter<br />

im Betriebsunterhalt der RhB in Landquart.<br />

machen.»<br />

Ruedi Pargetzi, Gruppenleiter Im Innenraum der Wagen herrscht tosender Lärm.<br />

Ein Mitarbeiter trägt einen Staubsauger auf dem<br />

Rücken und ist dabei, die Polster der Sitze zu säubern. Eine Stunde Zeit<br />

haben die sechs Männer, um fünf Waggons zu putzen.<br />

Immer saubere Züge – das ist das Ziel der Rhätischen Bahn. Entsprechend<br />

ausgeklügelt ist das Reinigungskonzept. Ein mobiler Reinigungstrupp ist<br />

während der Fahrt in den Zügen unterwegs, kontrolliert WCs und leert<br />

Müllkübel. An den Bahnhöfen werden die Züge täglich geputzt, wenn sie<br />

einen längeren Halt machen. Einmal pro Woche durchläuft jede Lok und<br />

jeder Wagen den «Tunnel» in Landquart, wo sie aussen und innen gereinigt<br />

und anschliessend technisch überprüft werden. Die grosse Hauptreinigung<br />

steht einmal pro Jahr an.<br />

13


Bei Wind und Wetter auf den Schienen unterwegs<br />

«In zehn Monaten haben wir hier in Landquart 14700 wöchentliche und<br />

362 jährliche Reinigungen erledigt», sagt Ruedi Pargetzi stolz. Seit zehn<br />

Jahren arbeitet er im Betriebsunterhalt. Doch das ist nicht seine erste Station.<br />

Schon seit 30 Jahren arbeitet der 50-Jährige bei der Rhätischen Bahn.<br />

Ursprünglich lernte Pargetzi Bäcker/Konditor. «Aber ich wollte raus aus der<br />

Backstube und etwas Handwerkliches machen», erzählt er. Und so bewarb<br />

er sich als Bauarbeiter bei der RhB. Später wurde Pargetzi Streckenwärter.<br />

Täglich fuhr er für die Frühkontrolle der Schienen um vier Uhr morgens<br />

mit einer Draisine – einem Velo auf Schienen – die zwölf Kilometer lange<br />

Strecke von St.Peter nach Chur ab. Dabei stellte er sicher, dass der Weg für<br />

die rote Bahn frei ist, indem er Steine oder Äste aus dem Weg räumte. Anschliessend<br />

legte er dieselbe Strecke nochmals zu Fuss zurück und überprüfte<br />

die Gleise auf Brüche oder Schäden. «Ich war bei Wind und Wetter<br />

draussen – und dank der Arbeit natürlich topfit», sagt er.<br />

Die Heinzelmännchen der RhB<br />

Irgendwann sehnte sich der dreifache Vater jedoch nach einem Arbeitsplatz<br />

an einem festen Ort. «Ich mochte meinen Beruf als Streckenwärter<br />

zwar, aber ich hatte genug vom ständigen unterwegs sein», sagt er. Darum<br />

bewarb sich Pargetzi intern auf eine freie Stelle bei der Wagenreinigung in<br />

Chur. Schon kurze Zeit später holte man ihn als Gruppenleiter in den Betriebsunterhalt<br />

nach Landquart.<br />

«Ich liebe putzen und das tolle Gefühl, dass alles wieder blitzsauber ist»,<br />

sagt er. Die Arbeit von ihm und seinen Teams werde vom Fahrgast oftmals<br />

kaum wahrgenommen. «Wir sind sozusagen die Heinzelmännchen der RhB,<br />

die über Nacht alles sauber machen, damit am nächsten Tag alles bereitsteht.»<br />

Für ihn sei es das Schlimmste, wenn Leute abschätzig über Reinigungskräfte<br />

reden. «Das ist eine sehr anspruchsvolle Arbeit, auch körperlich»,<br />

sagt Pargetzi. Es brauche Fachkenntnisse über Materialien und die<br />

entsprechenden Chemikalien in den Reinigungsmitteln. «Wir laufen nicht<br />

einfach mit einem Putzlumpen herum und stauben ab.»<br />

14<br />

www.rhb.ch/contura


Jeder Wagen durchläuft einmal<br />

pro Woche den «Tunnel» in Landquart,<br />

wo ihn das Team Betriebsunterhalt<br />

reinigt und technisch überprüft.<br />

Eine Fehlermeldung der besonderen Art<br />

Sein Team beweist das an diesem Morgen bei der Hauptreinigung vom<br />

ALLEGRA-Triebzug «Carlo Janka». Ein Mitarbeiter kniet auf dem Boden und<br />

wischt die Fläche sauber, die sonst unter einem Teppich verborgen bleibt,<br />

ein anderer zieht ein Shampooniergerät hinter sich her und reinigt die<br />

Sitzpolster. «Unsere Mitarbeitenden kommen aus den unterschiedlichsten<br />

Berufsgattungen», erklärt der Gruppenleiter.<br />

«Ich liebe putzen und Darunter Köche, Maler oder ehemalige Angestellte<br />

aus der Gastronomie. Denn eine Ausbildung<br />

für Reinigungskräfte gebe es in der<br />

das tolle Gefühl, dass alles<br />

wieder blitzsauber ist.»<br />

Schweiz noch nicht. Deshalb bietet die Rhätische<br />

Ruedi Pargetzi, Gruppenleiter Bahn intern viele Weiterbildungsprogramme für<br />

ihre Mitarbeitenden an. «Wir bilden unsere eigenen<br />

Spezialisten aus, zum Beispiel für die Entfernung von Graffiti.»<br />

Rund 50 Mitarbeitende sorgen täglich im Dreischicht-Betrieb dafür, dass<br />

die roten Züge über Nacht sauber werden. «Unsere Arbeit sieht der Gast als<br />

erstes wenn er den Zug betritt – wenn auch unbewusst», sagt Pargetzi.<br />

«Denn es ist entweder sauber oder eben nicht – und das würde auffallen.»<br />

Manchmal sehen die Fahrgäste aber doch, welche Leistung hinter den<br />

blitzblanken Wagen steht. Dann bekommt das Reinigungsteam eine Fehlermeldung<br />

der besonderen Art: «Einige nutzen das Fehlermeldesystem<br />

der RhB, über das der Gast mögliche Störungen melden kann, um uns ein<br />

Lob für die Sauberkeit<br />

der Züge zu übermitteln»,<br />

erklärt Pargetzi<br />

und lacht. «Solche Meldungen<br />

drucken wir<br />

dann aus, hängen sie an<br />

unsere Pinnwand und<br />

freuen uns darüber.»<br />

Arbeiten bei der RhB:<br />

Wir suchen Menschen<br />

mit Zug – alle Infos<br />

unter 89<br />

15


Anschluss<br />

Sieben auf einen<br />

Streich: Von St. Moritz<br />

nach Venedig<br />

Vom mondänen St.Moritz bis in die Lagunenstadt Venedig in acht<br />

Stunden – die Rhätische Bahn und ein dichtes Netz an öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln machen es möglich. Die Kulturreise der besonderen<br />

Art verbindet bis zu sieben UNESCO Welterbestätten miteinander.<br />

Nicht in 80 Tagen um die Welt, dafür in acht Stunden von den Alpen bis<br />

ans Mittelmeer, von St.Moritz bis nach Venedig. Anschluss besteht überall<br />

– dank den Verbindungen zu den öffentlichen Verkehrsmitteln in Italien.<br />

Es lohnt sich allerdings, etwas mehr Zeit einzuplanen, um sich die vielen<br />

Sehenswürdigkeiten der Route genauer anzusehen.<br />

Von St.Moritz aus macht sich die Berninabahn auf der UNESCO Welterbestrecke<br />

auf in Richtung Süden. Die Strecke gilt als höchste Alpenquerung<br />

auf Schienen. 2253 Meter über Meer liegt der höchste Punkt der Strecke,<br />

das Ospizio Bernina. Hier bestaunen Gäste zwei Seen gleich nebeneinander<br />

– der dunkle kleine Lej Nair und der helle Lago Bianco. An diesen Seen<br />

trennen sich so manche Wege: Das Wasser fliesst entweder nach Osten in<br />

16<br />

www.rhb.ch/contura


Mit direktem Anschluss:<br />

Die Welterbe-Tour führt<br />

auf der Bernina linie<br />

Richtung Süden. 963<br />

die Donau oder nach Süden in den Po, die Wetterscheide entscheidet über<br />

Niederschlag oder Trockenheit, an der Sprachgrenze treffen sich das Rätoromanische<br />

und das Italienische.<br />

Ab hier schlängelt sich der Zug talwärts den Palmen des Südens entgegen.<br />

Gefälle von bis zu 70 Promille meistert der Zug mit Leichtigkeit. «Nächster<br />

Halt: Tirano», heisst es nach etwas mehr als zwei Stunden. Das mediterrane<br />

Städtchen hinter der italienischen Grenze liegt nur noch auf 429<br />

Meter über Meer.<br />

Ein Stück ursprüngliches Italien<br />

Viermal täglich bringt der italienische Perego-Bus Reisende von Tirano über<br />

den Apricapass und eine eindrückliche Panoramastrecke nach Edolo. Vom<br />

kleinen Städtchen führt der Zug ins Val Camonica, wo eine weitere Welterbestätte<br />

auf Besucher wartet: Die Felszeichnungen im «Parco Nazionale<br />

Naquane» bei der Ortschaft Capo di Ponte. Die<br />

Welterbe seit 2011:<br />

Zeichnungen im Stein der grössten Fundstätte<br />

prähistorischer Felsgravuren in Europa zei-<br />

In Brescia treffen Antike,<br />

gen Tiere, Waffen oder Ackergeräte. Die Ältesten<br />

sind auf 6000 Jahre vor Christus datiert.<br />

Mittelalter, Renaissance<br />

und Barock aufeinander. In den Thermalbädern im Dorf Boario Terme<br />

lässt es sich prächtig entspannen. Übrigens:<br />

Im nahen Lago Iseo liegt die autofreie Süsswasserinsel «Montisola». Sie<br />

ragt über 400 Meter aus dem Wasser.<br />

Die Kunststadt Brescia gehört seit 2011 zum UNESCO Welterbe. Bauwerke<br />

aus der Antike, dem Mittelalter, der Renaissance und aus dem Barock<br />

zieren das romantische Städtchen. Ein Besuch lohnt sich auch im Kloster<br />

Santa Giulia. Das moderne Museum im ehemaligen benediktinischen Nonnenkloster<br />

zeigt Funde verschiedener historischer Epochen, die Brescia<br />

geprägt haben.<br />

17


Die Kunststadt<br />

Brescia.<br />

Ein UNESCO Welterbe folgt dem nächsten<br />

Ab Brescia fährt der Intercity-Zug «Freccia Bianca» bis nach Venedig. Auf<br />

dieser Strecke reiht sich ein UNESCO Welterbe ans andere, beispielsweise<br />

die Altstadt von Verona mit dem antiken Amphitheater oder der botanische<br />

Garten von Padua, in dem über mehrere hundert Jahre alte Pflanzen<br />

wachsen.<br />

Wer die ganze Tour an einem Stück macht, fährt rund acht Stunden später<br />

in Venedig ein. Endstation. Die Tour endet am Mittelmeer, wo Millionen<br />

von Holzpfählen die Lagunenstadt Venedig über Wasser halten. Auch sie<br />

gehört zum UNESCO Welterbe. Anstatt Strassen und Schienen zieht sich hier<br />

ein dichtes Netz an Kanälen zwischen den Häusern hindurch. Gondoliere<br />

chauffieren Gäste auf ihren Gondolas durch die Stadt, unter unzähligen<br />

Brücken hindurch, vorbei an prächtigen Palästen oder zur bekannten Piazza<br />

San Marco. Unter den Arkaden auf der Piazza lässt sich in einem der Kaffeehäuser<br />

die Welterbe-Tour prima Revue passieren.<br />

10 Welterbestätten<br />

in 6 Tagen<br />

Eine sechstägige Reise führt<br />

beispielsweise von Venedig<br />

über St. Moritz nach Paris.<br />

Im Glacier Express geht’s durch<br />

das UNESCO Welterbe RhB bis<br />

nach Brig und im InterCity<br />

weiter nach Interlaken zum<br />

Jungfraujoch.<br />

www.rhb.ch/welterbe-tour<br />

18<br />

www.rhb.ch/contura


Hätten Sie das gewusst?<br />

Zahlenfluss<br />

3207 km 2 gross ist das Einzugsgebiet von Hinter- und Vorderrhein,<br />

das entspricht der Fläche des Kantons Waadt. 60 km lang fährt die<br />

Rhätische Bahn dem Inn entlang – doppelt so lang wie die Landwasser,<br />

der die RhB von A bis Z «folgt». 25 Jahre lang fliesst das Valserwasser<br />

1000 Meter durch die Tiefe, ehe es geläutert aus der St. Petersquelle<br />

austritt. 1,2 km 3 beträgt das Volumen des Morteratschgletschers –<br />

dem (zusammen mit dem Persgletscher) volumenstärksten Gletscher der<br />

Ostalpen. 1796,61 m ü. M. befindet sich der Seespiegel des Silsersees<br />

im Oberengadin, dem höchstgelegenen See Europas, auf dem kommerzieller<br />

Schiffsbetrieb stattfindet. 40° C heiss ist das höchstgelegene Sprudelbad<br />

Europas auf der Diavolezza. 18000 m 2 Fläche umfasst die grösste<br />

Natureisbahn Europas in Davos. 592 Brücken befährt die RhB auf ihrem<br />

Streckennetz. 3 Dampfloks stehen im Dienst der RhB. 641 Zentimeter<br />

beträgt die höchste Bündner Gesamtschneehöhe – gemessen 2001 auf<br />

dem Berninapass.<br />

Zusammenfluss von Hinter- und Vorderrhein in Reichenau, 592 m ü. M.<br />

19


Bahnmuseum Albula<br />

Neues Zuhause<br />

für das «Krokodil»<br />

Krokodillok: Ab Juni<br />

<strong>2012</strong> fahren Sie in der<br />

Krokodillok virtuell<br />

durch das Albulatal.<br />

1924<br />

20<br />

www.rhb.ch/contura


Infos zum neuen Bahnmuseum:<br />

www.rhb.ch/bahnmuseum<br />

Einsteigen, erleben, mitmachen: Das Bahnmuseum Albula entführt<br />

Eisenbahnfans im ehemaligen Zeughaus Bergün auf eine Reise in<br />

die Vergangenheit – mit über 400 Exponaten aus der Geschichte<br />

der RhB.<br />

Ab Juni <strong>2012</strong> ist die UNESCO Welterbestrecke Albula um eine Attraktion<br />

reicher – dank dem Bahnmuseum in Bergün (Eröffnung: 2. Juni <strong>2012</strong>).<br />

Auf 1300 m 2 Ausstellungsfläche lässt sich die Geschichte der<br />

Am Modell des Rhätischen Bahn nacherleben. Der Besucher wandelt durch<br />

Täler und Tunnel, erfährt Wissenswertes zu den Pioniertaten<br />

rund um den Bau der Strecke, besucht eine Station und<br />

Landwasserviadukts<br />

üben<br />

eine Werkstattgrube oder nimmt Teil an einem Gespräch<br />

Kinder die Konstruktion<br />

eines und einem aktiven Lokführer. Denn die Menschen rund um<br />

zwischen einem pensionierten Lokomotiv-Bauingenieur<br />

die RhB spielen im Museum ebenfalls eine wichtige Rolle:<br />

Gerüsts.<br />

Das Bahnmuseum Albula sammelt persönliche Geschichten,<br />

gefunden in Archiven und Zeitzeugenberichten, in historischen Filmfragmenten<br />

und Fotografien, in Radioreportagen und Zeitungsartikeln. Auch<br />

die Geschichten der Besucher sind gefragt: Schulreisen, Begegnungen mit<br />

Menschen in der Bahn oder andere unvergessliche Erlebnisse in der RhB<br />

können nebst Bildern via Webseite übermittelt werden.<br />

Der Zeitreisende wird Teil des Erlebnisses Bahnmuseum. Er ist eingeladen,<br />

mitzudenken und anzupacken, zum Beispiel an Diskussionen zur Streckenführung<br />

am eigens für das Bahnmuseum entwickelten Topografie-Simulator,<br />

der nebst anderen Simulationen zum Mitmachen anregt.<br />

Kinder finden einen für sie gestalteten Weg durch die Ausstellung,<br />

mit kindgerechten Informationen oder Aufgaben: Am Modell des<br />

berühmten Solisviadukts üben Nachwuchs-Baumeister die Konstruktion<br />

eines Gerüsts und im Büro der Station versuchen sich<br />

junge Stationsvorsteher im Umgang mit Stellwerken und Signalen.<br />

21


Erlebniszug: Im offenen<br />

Aussichtswagen zum<br />

Bahnmuseum – Frischluft<br />

und gute Laune inklusive.<br />

1858<br />

Fahrsimulator: Gäste lenken das «Krokodil»<br />

Das «Rahmenprogramm» zur eigentlichen Ausstellung verspricht ebenfalls<br />

kurzweilige Momente. So können dank der Lage direkt an den Gleisen<br />

nostalgische Zugkompositionen vorfahren. Und in einer der letzten erhaltenen<br />

Lokomotiven der Baureihe RhB Ge 6/6, genannt «Krokodil», lassen<br />

sich im Fahrsimulator im Führerstand virtuelle Fahrten durch das Albulatal<br />

unternehmen. Klar, dass auch die kleine Stärkung und Erfrischung nach<br />

dem Museumsbesuch stilecht geschieht. Das Museumsgebäude beherbergt<br />

neben den Ausstellungsräumen auch das Buffet, dessen Inneneinrichtung<br />

aus originalen Sitzmöbeln verschiedener Speise- und Salonwagen besteht.<br />

22<br />

www.rhb.ch/contura


Bahnmuseum<br />

Albula<br />

Bergün/Bravuogn<br />

1373 m ü.M.<br />

Plaz-Tunnel<br />

262 m<br />

God-Tunnel<br />

487 m<br />

Bahnerlebnisweg Albula<br />

Auf dem Bahnerlebnisweg lüften<br />

Sie die Geheimnisse der UNESCO<br />

Welterbestrecke und ihrer Kunstbauten.<br />

Auf rund acht Kilometern<br />

wandern Sie von Preda nach<br />

Bergün. Viadukte, Berge und einen<br />

rauschenden Wildbach erleben<br />

Sie aus nächster Nähe.<br />

www.rhb.ch/bahnerlebnisweg<br />

Bahnerlebnisweg<br />

Rugnux-Tunnel<br />

686 m<br />

Albula-Viadukte I-IV<br />

Viadukt<br />

Val Tisch<br />

Toua-Tunnel<br />

677 m<br />

Zuondra-Tunnel<br />

515 m<br />

Naz<br />

Preda<br />

1789 m ü.M.<br />

Albula-Tunnel<br />

5865 m<br />

23


«Geschichte und Technik der Rhätischen Bahn<br />

sind einfach faszinierend!»<br />

Yves Broggi (58) ist Stiftungsratspräsident der Stiftung Bahnmuseum<br />

Albula, die für das Sammeln von erhaltenswertem und historischem<br />

Bahnmaterial verantwortlich ist. Im Bahnmuseum Albula<br />

wird die Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Museum<br />

hat für Broggi eine grosse Bedeutung – in vielerlei Hinsicht.<br />

Herr Broggi, welche Bedeutung hat das Bahnmuseum Albula für die Region?<br />

Touristisch und wirtschaftlich ist das Bahnmuseum Albula in Bergün von<br />

grösster Bedeutung. Es werden neue Arbeitsplätze geschaffen, die Zahl der<br />

Tagestouristen wird steigen – das Bahnmuseum ist im Sommer auch eine<br />

gute Kombination mit dem Bahnerlebnisweg Albula.<br />

Was macht das Bahnmuseum Albula einzigartig?<br />

Die Ausstellungen im Museum werden Besucher aller Altersklassen begeistern.<br />

Denn die Geschichte und die Technik der Rhätischen Bahn sind<br />

einfach faszinierend!<br />

Wie wichtig ist beim Museum der Mitmach-Faktor, zu dem die Besucher<br />

ausdrücklich aufgerufen sind?<br />

Uns ist wichtig, dass sich die Besucher aktiv betätigen können. Zum Beispiel<br />

können sie am Bremssimulator ihre Geschicklichkeit prüfen, im Halten<br />

eines Zuges mittels einer Vakuumbremse. Es gibt viele digitale und analoge<br />

Interaktionsmöglichkeiten. Dies wird auch Schulen zu einem Museumsbesuch<br />

animieren können.<br />

Welches der über 400 Exponate ist Ihr Lieblingsstück?<br />

Es gibt viele interessante Exponate, aber die Krokodillok mit dem Simulator<br />

wird eine spezielle Attraktion sein. Schenkungen von ehemaligen Bähnlern<br />

und Bahnfreunden, wie Modellbauten und Gebrauchsgegenstände sind im<br />

Museum ebenfalls zu bestaunen.<br />

24 www.rhb.ch/contura


ch<br />

Moesa<br />

Thusis<br />

Rhein<br />

Albula<br />

U B Ü<br />

Bergell<br />

Maira<br />

Bergün<br />

St. Moritz<br />

N D E<br />

Inn<br />

N<br />

Berninagruppe<br />

Veltlin ( I )<br />

Adda<br />

Inn<br />

Poschiavo<br />

Tirano (I)<br />

Viaducts and bridges<br />

Viadukte und Brücken<br />

Tu nels<br />

Tu nels<br />

Revetment wa ls<br />

Stützmauern<br />

Ga leries<br />

Galerien<br />

Dam embankments<br />

Da mböschungen<br />

Large reception building<br />

Grö seres Aufnahmegebäude<br />

Medium-size reception building<br />

Mi tleres Aufnahmegebäude<br />

Sma l reception building<br />

Kleineres Aufnahmegebäude<br />

Wartehäuschen<br />

Linesman's hut<br />

Wärterbude<br />

Shed<br />

Remise<br />

Workshop<br />

Werkstä te<br />

Covered turntable<br />

Gedeckte Drehscheibe<br />

Turntable<br />

Drehscheibe<br />

Water crane<br />

Wa serkran<br />

Churches and chapels<br />

Kirchen und Kape len<br />

Forts and residential towers<br />

Burgen, Türme, Schlö ser<br />

Aristocratic and u per-cla s houses,<br />

farmhouses, hotels and museums<br />

Häuser, Hotels, Pala zi, Mus en<br />

Locations of archaelogical finds<br />

Archäologische Fundste len<br />

Ore storage sites<br />

Erzlagerstä ten<br />

Therapeutic springs<br />

Heilque len<br />

Reservoirs<br />

Staus en und Staubecken<br />

Control centres, power plants<br />

and converter stations<br />

Zentralen, Werke und Umformerstationen<br />

Viaducts and bridges<br />

Viadukte und Brücken<br />

Tu nels<br />

Tu nels<br />

Revetment wa ls<br />

Stützmauern<br />

Ga leries<br />

Galerien<br />

Dam embankments<br />

Da mböschungen<br />

Large reception building<br />

Grö seres Aufnahmegebäude<br />

Medium-size reception building<br />

Mi tleres Aufnahmegebäude<br />

Sma l reception building<br />

Kleineres Aufnahmegebäude<br />

Linesman's hut<br />

Wartehäuschen<br />

Shed<br />

Remise<br />

Workshop<br />

Werkstä te<br />

Covered turntable<br />

Gedeckte Drehscheibe<br />

Turntable<br />

Drehscheibe<br />

Water crane<br />

Wa serkran<br />

Churches and chapels<br />

Kirchen und Kape len<br />

Forts and residential towers<br />

Burgen, Türme, Schlö ser<br />

Aristocratic and u per-cla s houses,<br />

farmhouses, hotels and museums<br />

Häuser, Hotels, Pala zi, Mus en<br />

Locations of archaelogical finds<br />

Archäologische Fundste len<br />

Ore storage sites<br />

Erzlagerstä ten<br />

Therapeutic springs<br />

Heilque len<br />

Ein Meisterwerk mit Baujahr<br />

1902: In 65 Metern<br />

Höhe führt der Landwasserviadukt<br />

direkt in den Fels.<br />

21.8<br />

Was macht für Sie die Faszination RhB aus?<br />

Am meisten imponiert mir der Pioniergeist vor über hundert Jahren. Und<br />

das gesamte Bauwerk der Rhätischen Bahn beeindruckt jedermann. Als<br />

Kernstück des UNESCO Welterbes gelten der Landwasserviadukt und die<br />

Strecke zwischen Bergün und Preda mit den Kehrtunnels. Die RhB-Strecke<br />

ist wie ein Eco-Museum – ein Museum in der Natur.<br />

Piktogramme<br />

Streckenplan<br />

Reiseführer<br />

UNESCO Welterbe<br />

Rhätische Bahn in der Landschaft<br />

Albula/Bernina<br />

Valle Mesolcina<br />

Hinterrhein<br />

Domleschg<br />

Lago di Como<br />

G R A<br />

Unterengadin<br />

RhB UNESCO Welterbe Pass<br />

Ihr Freipass: 2 Tage freie Fahrt<br />

in allen Zügen zwischen<br />

Thusis und Tirano (ohne<br />

Bernina- und Glacier Express)<br />

mit dem UNESCO Welterbe Pass.<br />

Oberhalbstein<br />

Landwassertal<br />

Albulatal<br />

Oberengadin<br />

Val Poschiavo<br />

Ab CHF 53.00<br />

inklusive Reiseführer<br />

www.rhb.ch/welterbepass<br />

25


Berninalinie<br />

Wo Wetterfronten<br />

aufeinanderprallen<br />

Wer mit der RhB auf der Berninalinie unterwegs ist, wird Zeuge eines<br />

meteorologischen Phänomens: der Wetterscheide. Sie teilt das Wetter<br />

der Alpennord- und Alpensüdseite. Im Interview erklärt Wetterexperte<br />

Thomas Bucheli (50) vom Schweizer Fernsehen, welche Bedeutung das<br />

Berninamassiv für das Wetter in der Schweiz hat und weshalb er oft<br />

zum Fotoapparat greift, wenn er an einer Wetterscheide steht.<br />

Herr Bucheli, was ist unter einer Wetterscheide zu verstehen?<br />

Per Definition ist das «die Bezeichnung für einen Landschaftsteil, der durch<br />

seinen Einfluss unterschiedliche Wetterbedingungen in seiner Umgebung<br />

schafft». Dieser Einfluss muss wirkungsvoll genug sein, um die Temperatur-<br />

und Feuchteverhältnisse der Luft auf ihrem Weg von der einen zur<br />

anderen Seite dieses Landschaftsteils nachhaltig zu beeinflussen. Gebirgskämme<br />

sind wohl die bekanntesten Wetterscheiden. Aber auch Talabschnitte<br />

mit markanten Höhenstufen und / oder Richtungsänderungen<br />

respektive mit Engpässen und sogar grössere Seen können als Wetterscheiden<br />

in Erscheinung treten.<br />

26 www.rhb.ch/contura


Wie entsteht ein solches Phänomen, welche<br />

Faktoren spielen eine Rolle?<br />

Die wirkungsvollsten Wetterscheiden sind hohe Gebirgszüge,<br />

die quer zur Anströmungsrichtung des<br />

Windes stehen. Die herangeführte Luft wird am Hindernis<br />

gestaut, muss entweder seitlich ausweichen<br />

oder wird zum Aufsteigen gezwungen. Die damit<br />

verbundenen Temperatur- und Feuchteänderungen<br />

führen auf der Wind zugewandten Seite des Gebirges<br />

vielfach zu Nebel-, Wolken- und Niederschlagsbildung.<br />

Derweil auf der Wind abgewandten Seite<br />

die Luft deutlich trockener, wärmer und das Wetter<br />

generell schöner ist (Föhn-Effekt). Manche Wüsten<br />

unserer Erde liegen übrigens unmittelbar hinter Wetterscheiden.<br />

Das trockene Tibetische Hochland beispielsweise<br />

liegt im Regenschatten des Himalajas, die Atacamawüste in<br />

Nordchile liegt im Lee der Anden.<br />

Welche Bedeutung hat die Bernina-Wetterscheide<br />

für die Schweiz?<br />

Die Berninagruppe als höchster Gebirgszug der Ostalpen<br />

wirkt bei südlicher Anströmung als erste markante<br />

Wetterscheide – insbesondere auf das Wetter im Oberengadin.<br />

Sie kann ihren Einfluss aber durchaus auch<br />

weiter im Norden geltend machen. Typisch sind dann<br />

die Stauniederschläge am Alpensüdhang, während im<br />

Oberengadin kaum Regen oder Schnee fällt und in Mittelbünden<br />

der Föhn bläst. Die beste Wirkung erzielt die<br />

Wetterscheide am Bernina, wenn in den oberen Luftschichten<br />

nicht zu viel Feuchtigkeit mit im Spiel ist.<br />

Dann stecken das Puschlav und die Talschaften südlich<br />

davon vielfach unter Hochnebel, derweil im Engadin<br />

ganztags die Sonne scheint.<br />

Thomas Bucheli ist seit<br />

1995 Redaktionsleiter der<br />

Wettersendung «SF Meteo»<br />

des Schweizer Fernsehens.<br />

27


Wie prägt eine Wetterscheide die Landschaft?<br />

Wetterscheiden haben nachhaltigen Einfluss auf das Feuchte- und Niederschlagsangebot.<br />

Im Lee des Gebirges, also auf der vom Wind abgewandten<br />

Seite, ist es deutlich trockener als im Luv. Damit prägen sie das<br />

Landschaftsbild auch hinsichtlich der Vegetation, wirken sich auf die Beschaffenheit<br />

der Böden und auf die Landwirtschaft aus. Da das Engadin<br />

beidseitig von hohen Bergketten umgeben ist, gehört es zusammen mit<br />

dem Wallis zu den trockensten Regionen der Schweiz.<br />

Welche Konsequenzen kann die Wetterscheide für Bergsportler<br />

wie Wanderer, Biker oder Tourengänger haben?<br />

Auf die schützende Wirkung der Wetterscheide Bernina darf man sich nicht<br />

blind verlassen. Wenn die Windrichtung ändert oder wenn immer mehr<br />

Feuchte mit ins Spiel kommt, dann kann es mitunter sehr schnell einnebeln.<br />

Somit gilt es die Situation laufend zu verfolgen. Mit Vorteil konsultieren<br />

die Bergsportler vor der Planung ihrer Tour den Wetterbericht!<br />

Inwiefern beziehen Sie als Meteorologe<br />

die Wetterscheide in Ihre Berechnungen und<br />

Prognosen mit ein?<br />

Wetterscheiden sind immer Teil meiner Berechnungen.<br />

Unser Land besteht eigentlich nur aus<br />

Wetterscheiden, seien es zum Beispiel der Jura,<br />

die Hügelzüge des Mittellandes, die erste Voralpenkette<br />

oder alle weiteren Gebirgszüge der Alpen.<br />

Wann immer ich eine Prognose für einen Ort<br />

erstelle, gilt es zunächst zu wissen: Woher bläst<br />

der Wind? Die zweite Frage lautet: Welcher Berg<br />

steht der Luft im Weg?<br />

Ökostromlehrpfad:<br />

Wie gelangt Elektrizität in die<br />

Steckdose? Antworten geben<br />

zwölf Informationstafeln auf<br />

dem Lehrpfad. 1749<br />

28 www.rhb.ch/contura


Alp Grüm: Das einzige<br />

Restaurant mit «Nur-Bahnanschluss»<br />

und feine<br />

Pizzoccheri. 1038<br />

Was ist für Sie das Faszinierendste<br />

an der Wetterscheide?<br />

Wann immer sich eine Föhnmauer an einer Wetterscheide<br />

bildet, habe ich den inneren Zwang,<br />

diese zu fotografieren. Darunter ist eine markante<br />

Wolkenwand vor fast blauem Himmel zu<br />

verstehen. Ich verfüge über eine stattliche Zahl<br />

an fantastischen Aufnahmen von Föhnmauern<br />

aus den verschiedensten Regionen der Schweiz.<br />

Zum Schluss: Wagen Sie eine Prognose für<br />

das Wetter <strong>2012</strong>?<br />

Durch den sich verändernden Sonnenstand werden<br />

wir zwangsläufig auch im <strong>2012</strong> wieder die<br />

verschiedenen Jahreszeiten durchlaufen. Wie<br />

sich diese wettermässig konkret äussern und<br />

ob sie zu unser aller Zufriedenheit dahin gehen,<br />

steht indes noch völlig in den Sternen …<br />

Von den Gletschern<br />

zu den Palmen<br />

Die Albula- und Berninastrecke<br />

verbindet den Norden und<br />

den Süden Europas in Schlangenlinien<br />

und ohne Zahnrad.<br />

Ein besonderer Hochgenuss ist<br />

die Panoramafahrt im Bernina<br />

Express – vorbei an Gletschern,<br />

hinunter zu den Palmen, durch<br />

55 Tunnels und über 196 Brücken.<br />

Im Sommer von Chur nach Tirano<br />

ab CHF 41.00<br />

(Basis 2. Klasse mit Halbtax, inklusive<br />

obligatorische Sitzplatzreservation)<br />

www.rhb.ch/berninaexpress<br />

29


Fensterplatz<br />

Martina Jägli,<br />

17 Jahre,<br />

Zeichnerin EFZ<br />

Fachrichtung<br />

Architektur,<br />

Fideris.<br />

«Ich habe gerne Gesellschaft im Zug.<br />

Frauen reden bekanntlich ja viel!»<br />

Dürfen wir uns setzen?<br />

Ja klar, nur zu!<br />

Wie oft sind Sie mit der RhB unterwegs?<br />

Vier Mal pro Woche, zwei Mal am Tag und<br />

ab und zu am Wochenende, wenn ich Skifahren<br />

gehe.<br />

Welche Strecke fahren Sie?<br />

Ich fahre morgens mit meinem Nachbarn<br />

zum Bahnhof Fideris und nehme dann den<br />

Zug bis nach Chur. Dort gehe ich auf den Bus<br />

der mich praktisch vor meinem Büro absetzt.<br />

Abends gehe ich wieder in Chur auf die<br />

RhB und fahre bis nach Jenaz. Von dort aus<br />

bringt mich dann mein Freund nach Hause.<br />

Welche RhB-Strecke würden Sie einem<br />

tippsuchenden Touristen empfehlen?<br />

Durch meine Heimat, das Prättigau, ist<br />

es immer schön zu fahren. Touristen können<br />

dort viel erleben, wie zum Beispiel Schlitteln<br />

auf den Fideriser Heubergen oder bei einer<br />

Wanderung auf die Schmugglerpfade an der<br />

österreichischen Grenze gelangen.<br />

Ihre Lieblingsbeschäftigungen im Zug?<br />

Ich habe gerne Gesellschaft im Zug. Bekanntlich<br />

reden Frauen ja gerne und viel.<br />

Morgens trifft das nicht gerade auf mich zu,<br />

aber abends auf dem Heimweg meistens<br />

schon (lacht). Wenn ich alleine Zug fahre,<br />

lese ich sehr gerne.<br />

Welcher Blick aus dem Zugfenster hat<br />

Sie bisher am meisten erfreut?<br />

Der Blick am Morgen in die Sonne, die hinter<br />

den Bergen aufgeht. Wenn die warmen Sonnenstrahlen<br />

durchs Fenster scheinen und einem<br />

das Gesicht wärmen, ist das herrlich.<br />

Wie viele Brücken befährt die RhB auf<br />

ihrem gesamten Streckennetz?<br />

Was schätzen Sie?<br />

Ich glaube, das mussten wir mal in der Primarschule<br />

lernen, aber das ist schon lange<br />

her. Ich schätze es sind etwa 150 Brücken.<br />

Es sind 592.<br />

Was, so viele? Hoppla, da habe ich mich ja<br />

gewaltig verschätzt.<br />

30<br />

www.rhb.ch/contura


«Die Reise mit dem Glacier Express<br />

muss man erlebt haben!»<br />

Ist hier noch frei?<br />

Ja klar.<br />

Wohin geht die Reise?<br />

Ich bin mit meiner Lebenspartnerin mit<br />

dem Glacier Express von Zermatt nach<br />

St. Moritz unterwegs. Wir haben Gutscheine<br />

geschenkt erhalten und ein Bekannter<br />

hat uns den Glacier Express ans Herz gelegt.<br />

Wie oft waren Sie schon mit der RhB<br />

unterwegs?<br />

Dies ist die erste Fahrt für mich an Bord eines<br />

RhB-Zuges – und sie gefällt mir sehr!<br />

Da stört es mich auch nicht, dass es ab und<br />

zu Wolken und Nebelschwaden hat.<br />

Welcher Blick aus dem Zugfenster hat<br />

Sie bisher am meisten erfreut?<br />

Kein bestimmter, ich finde die Landschaft<br />

als Ganzes eindrücklich. Diesen Teil der<br />

Schweiz habe ich überhaupt noch nie gesehen.<br />

Interessant finde ich zudem die Erklärungen<br />

via Kopfhörer.<br />

Mit welchen Worten beschreiben Sie<br />

zuhause Ihre Fahrt im Glacier Express?<br />

Die ist schwierig zu beschreiben. Ich<br />

empfehle jedem, die Fahrt am besten<br />

gleich selber zu machen, denn man muss<br />

sie erlebt haben!<br />

Service an Bord:<br />

Nach dem 3-Gang Menü<br />

schmeckt der Kaffee<br />

hervorragend.<br />

34<br />

Hätten Sie’s gewusst: Wie viele Brücken<br />

befinden sich auf dem gesamten<br />

Streckennetz der RhB?<br />

Hm ... keine Ahnung. Ich hätte jetzt 200<br />

gesagt aber es würde mich nicht wundern,<br />

wenn es 500 wären.<br />

Es sind sogar noch mehr: insgesamt 592.<br />

Tatsächlich. Das ist nicht schlecht!<br />

Christian Rais,<br />

52 Jahre,<br />

Tourist aus dem<br />

Tessin.<br />

31


Ruinaulta<br />

Hier versetzt<br />

der Rhein<br />

Berge<br />

32 www.rhb.ch/contura


Ruinaulta-Ticket:<br />

R(h)ein und raus – mit dem<br />

Ruinaulta-Ticket den ganzen<br />

Tag beliebig oft mit Bahn und<br />

PostAuto fahren. 776<br />

Ausblick vom «Mauersegler» auf die Rheinschlucht, 580 m ü. M. 33


Ruinaulta heisst aus dem Rätoromanischen übersetzt «hohe Geröllhalde».<br />

Denn wo sich heute der türkisfarbene Vorderrhein durch<br />

die weissen Felswände der imposanten Rheinschlucht schlängelt,<br />

rutschte einst eine Gesteinsmenge so gross wie zehn Matterhörner<br />

gleichzeitig in die Tiefe. «<strong>Contura</strong>» war im Grand Canyon der<br />

Schweiz unterwegs.<br />

Der Zug der Rhätischen Bahn rattert auf den Schienen direkt neben dem<br />

Wanderweg, der von der Station Versam-Safien aus in die Rheinschlucht<br />

führt. Seit genau 100 Jahren zieht sich die Bahnlinie der RhB durch die<br />

Schlucht und bringt Reisende von Chur bis nach Disentis – oder mit dem<br />

Glacier Express bis nach Zermatt. Die vorbeifahrende Bahn sorgt für einen<br />

kräftigen Luftzug, der das Laub aufwirbelt. Ihr<br />

Das Volumen des<br />

leuchtendes Rot bildet einen starken Kontrast zum<br />

türkisfarbenen Wasser des Vorderrheins. Dieser<br />

Flimser Bergsturzes<br />

schlängelt sich durch die steilen Wände der Schlucht,<br />

entspricht etwa zehn helle Kiesbänke säumen die Kurven. Die Sonne bringt<br />

Matterhörnern.<br />

den weissen Kalkstein zum Leuchten.<br />

Der gewaltige Flimser Bergsturz vor rund 10000 Jahren<br />

nach dem Rückzug des Rheingletschers gilt als<br />

34<br />

www.rhb.ch/contura


Wanderweg Ruinaulta:<br />

Durchgehend von Rei–<br />

chenau nach Trin und<br />

von Versam nach Ilanz.<br />

Geburtsstunde der Rheinschlucht. Wahrscheinlich auf einen Schlag brach<br />

zwischen den Bergen Flimserstein und Piz Grisch der grösste Teil der über<br />

10 000 Millionen Kubikmeter Felsmasse ab und begrub das damalige Tal<br />

des Vorderrheins. Der Flimser Bergsturz war der grösste Bergsturz der Alpen<br />

mit einem Volumen von etwa zehn Matterhörnern.<br />

Heimat seltener Vögel und Orchideen<br />

Da der Vorderrhein nach dem Bergsturz nicht mehr abfliessen<br />

konnte, staute sich das Wasser: der Ilanzer See entstand. Den<br />

Namen hat er deshalb erhalten, weil die heutige Ortschaft Ilanz<br />

auf dem damaligen Seegrund gebaut ist. Nach etwa 1 000 Jahren<br />

frass sich der Rhein schliesslich durch den natürlichen Staudamm<br />

des Sees. Zwar lief das Wasser nicht ganz ab, aber der Seespiegel<br />

sank. Über die Jahrtausende schnitt sich der Fluss weiter durch<br />

die Bergsturzmassen, der See verschwand. Zurück blieb ein Naturparadies:<br />

die Rheinschlucht. Über 76 Kilometer windet sich<br />

der Vorderrhein von seiner Quelle, dem Tomasee am Oberalppass,<br />

durch die Ruinaulta bis nach Reichenau, wo er mit dem Hinterrhein zusammenfliesst.<br />

Bis zu 350 Meter sind die Steilwände hoch, das Wasser hat<br />

aus ihnen verschiedene Höhlen ausgewaschen. Ein Netz aus Wanderwegen<br />

mit verschiedenen Aussichtsplattformen und Grillplätzen zieht sich durch<br />

dieses Paradies. Vier Uferabschnitte des Vorderrheins stehen unter Naturschutz.<br />

Denn seine Auen bilden wichtige Brutplätze für seltene Vogelarten<br />

wie den Flussregenpfeifer oder den Flussuferläufer. In den ausgedehnten<br />

Nadelwäldern der Schluchthänge wachsen zudem viele Orchideenarten, wie<br />

zum Beispiel der seltene Frauenschuh.<br />

Der seltene Frauenschuh<br />

ist in den<br />

Wäldern der Rheinschlucht<br />

zu finden.<br />

Noch immer stürzt der Fels<br />

Ruinaulta heisst die Rheinschlucht auf Rätoromanisch. Der Name setzt sich<br />

aus den Worten «ruina» (Geröllhalde, Steinbruch) und «aulta» (hoch) zusammen.<br />

Dieser Name wird der geologischen Beschaffenheit der Rheinschlucht<br />

gerecht. So homogen wie das Gestein auf den ersten Blick scheint,<br />

ist es nicht. Beim gigantischen Sturz brach der Fels in unendlich viele kleine<br />

35


Der Fels prägt<br />

die imposante<br />

Rheinschlucht.<br />

Stücke, die das Tal in eine Geröllhalde verwandelten und heute eine Art<br />

dreidimensionales Puzzle bilden. Zusammengehalten werden die Puzzleteile<br />

von Kalk, der ursprünglich im Wasser gelöst war, das durchs Geröll<br />

floss und der sich über die Jahrtausende abgelagert hat – versintert, wie<br />

Geologen sagen. Die Masse ist jedoch nicht so stabil wie massiver Fels. Mit<br />

blossen Fingern lassen sich ein paar Stücke aus einer Gesteinsfläche am<br />

Wegesrand bröckeln. Bei der ungleichmässigen Beschaffenheit<br />

des Gesteins ist Vorsicht geboten, wenn man hier etwas<br />

Das heutige Ilanz<br />

bauen will. Denn die einzelnen Schichten der Felssturzmasse<br />

sind unterschiedlich hart. Deshalb muss das Gestein an<br />

ist auf einem<br />

ehemaligen Seegrund<br />

gebaut. Bauten die Bagger auffahren. Für eine Analyse der Felsqua-<br />

der geplanten Stelle untersucht werden, bevor für etwaige<br />

lität klettern Geologen immer wieder in den Steinen umher,<br />

vermessen Felsspalten, stellen Berechnungen an und simulieren am Computer<br />

aufgrund der Ergebnisse mögliche Steinschlagereignisse und Felsstürze.<br />

Die Rhätische Bahn ist für ihren Gleisbau auf solches Expertenwissen<br />

angewiesen. Kleinere Felsstürze gibt es immer wieder – vermehrt im<br />

Frühling oder Spätherbst. Dann dringt Wasser in die Ritzen und Spalten<br />

des Gesteins. Wenn dieses gefriert, dehnt es sich aus und löst die Brocken.<br />

Davon betroffen war auch schon die Strecke der RhB. Im Jahr 2007 ging<br />

bei Valendas gleich ein grösserer Felssturz auf die Schienen nieder. Deshalb<br />

erweiterte man an dieser Stelle schliesslich die Galerie, um die Bahnlinie<br />

vor Steinschlag zu schützen.<br />

36 www.rhb.ch/contura


Ein «Flug» mit dem Mauersegler<br />

Vorbei an der Chrummwag, wie die starke Windung des Vorderrheins genannt<br />

wird, führt der Wanderweg über eine Brücke in Richtung Conn. Der<br />

Pfad verläuft durch einen Wald, der hauptsächlich aus Föhren besteht. Fast<br />

allen Bäumen fehlt aber die Spitze. Schuld daran ist der Schnee. Wenn die<br />

Last der weissen Pracht im Winter zu gross wird, knicken die Spitzen der<br />

Föhren ab und die Bäume wachsen dann ohne sie weiter. In Conn angekommen,<br />

bietet die Aussichtsplattform «il Spir» – übersetzt «der Mauersegler»<br />

– einen grandiosen Ausblick über die Ruinaulta. Die Plattform<br />

ragt mit 12,5 Metern Höhe schräg über den Abgrund und sieht aus wie ein<br />

Mauersegler im Startflug, die Flügel weit ausgebreitet. 400 Meter unter<br />

ihr fliesst der Vorderrhein. Auf dem Weg von Conn nach Flims begegnet<br />

man weiteren Zeitzeugen des Flimser Bergsturzes: Dem Cauma- und dem<br />

Cresta see. Im Sommer locken sie zu einem erfrischenden Bad. Wer mag,<br />

führt seine Tour von dort aus auf einem der vielen Wanderwege fort – zum<br />

Beispiel in Richtung Ilanz. Sind die Beine müde, bringt der Bus die Schluchtenwanderer<br />

von Flims aus zurück ins Tal.<br />

Perspektiven wie ein<br />

Mauersegler: Staunen<br />

von der Aussichtsplattform<br />

«il Spir» in Conn.<br />

37


Jubiläum Chur – Disentis<br />

R(h)ein und<br />

raus – seit<br />

100 Jahren<br />

38 www.rhb.ch/contura


Dampffahrten: B e z a u-<br />

bernd alte Züge rollen noch<br />

heute durch Graubünden –<br />

nicht nur im Jubiläumsjahr.<br />

235<br />

Disentis anno 1912, 1 014 m ü. M.<br />

39


Hier geht die Bahn ab: Die RhB feiert am 16. und 17. Juni <strong>2012</strong> das<br />

100-jährige Jubiläum der Bahnstrecke zwischen Chur und Disentis.<br />

Auf acht Festplätzen feiern Gäste mit – bei Anlässen mit Folklore,<br />

Kultur, Natur, Kulinarik oder Technik. Auf der rollenden Konzertbühne<br />

durch die Surselva unterhält «Marie Louise Werth and the Rolling<br />

Mountain Swing Big Band» mit ihren Hits. Ein weiterer Höhepunkt<br />

ist die kunstvoll beleuchtete Rheinschlucht – einmalig in den nächsten<br />

100 Jahren. Und das Beste: Mit dem Jubiläumsbillett reisen Sie<br />

an diesem Wochenende beliebig oft von Festplatz zu Festplatz.<br />

Auf der ganzen Linie verkehren Extrazüge<br />

Verschiedene Erlebniszüge sorgen für eine attraktive Verbindung vom einen<br />

Festplatz zum andern. Am Wochenende verkehren nebst den fahrplanmässigen<br />

Zügen folgende zusätzliche Erlebniszüge:<br />

Alpine Classic Pullman Express<br />

Der mondäne und beliebte Luxuszug der 30er-Jahre führt als besondere<br />

Attraktion den schönsten RhB-Gesellschaftswagen: den Piano-Bar-Wagen.<br />

An diesem Wochenende sind die Jubiläumsbillette der zweiten Klasse auch<br />

für diesen Erstklass-Zug gültig.<br />

Historischer Zug<br />

Wie anno dazumal zieht die legendäre<br />

Krokodillokomotive die grünen Drittklasswagen<br />

durch die Schlucht.<br />

Railrider<br />

Die speziellen Aussichtswagen verkehren<br />

für einmal in der wildromantischen<br />

Rheinschlucht und der Surselva. Hier ist<br />

der Bündner Himmel zum Greifen nah.<br />

Das Jubiläumsbillett<br />

Jubiläumsbillette (Tageskarte 2. Klasse, gültig für be liebige<br />

Fahrten auf der Jubi läumsstrecke) sind bei den Infopoints<br />

auf allen Festplätzen und entlang der Jubiläumsstrecke<br />

an allen bedienten RhB-Bahnhöfen erhältlich.<br />

Spezialpreis<br />

CHF 10.00 für Kinder (6 – 16 Jahre) und Erwach sene<br />

mit Halbtax; CHF 20.00 für Erwachsene.<br />

www.rhb.ch/chur-disentis<br />

40<br />

www.rhb.ch/contura


Herzlichen Dank unseren Sponsoren<br />

Hauptsponsoren<br />

Co-Sponsoren<br />

Medienpartner<br />

Mit freundlicher Unterstützung<br />

41


Glacier Express<br />

Im langsamsten<br />

Schnellzug der<br />

Welt ist die<br />

Küche express<br />

42 www.rhb.ch/contura


Bahn frei für den<br />

Genuss: Jeder Handgriff<br />

sitzt in der Bordküche<br />

des Glacier Express.<br />

1587<br />

Bordküche Glacier Express, Zug 910 43


Der Beruf als Koch oder Servicemitarbeiter im langsamsten Schnellzug<br />

der Welt ist nichts für Anfänger. Stets drängt die Zeit, jeder<br />

Handgriff muss sitzen und die kurvenreiche Strecke erfordert ein<br />

gutes Gleichgewicht. Ein Tag in der Küche des Glacier Express, wo<br />

stets frisch gekocht wird.<br />

In Brig ist der Braten tranchiert. 11.12 Uhr ist es, als der Glacier Express<br />

im Oberwalliser Städtchen einfährt, wo weitere Passagiere auf dem Weg<br />

in Richtung St.Moritz zusteigen. Es sind Passagiere mit grosser Vorfreude<br />

auf die Fahrt im berühmten Panoramazug. Und mit grossem Appetit: Seit<br />

9.52 Uhr und der Abfahrt im Startort Zermatt ist Koch Sinthusan Tharumalingam<br />

bereits daran, das Menü des Tages vorzubereiten: Gefüllter Schweinsbraten<br />

mit Dörrpflaumen, Petersilienspätzli und gedämpfter<br />

Blattspinat, vorab Bouillon mit Backerbsen<br />

«Es braucht einen<br />

und Bergkräutern, danach Domleschger Kirschkuchen.<br />

stabilen Stand.<br />

Die Bordküche des Glacier Express ist das Reich des<br />

Schliesslich soll nichts<br />

28-jährigen Zugkochs aus Sri Lanka – ein knapp zehn<br />

versalzen werden.» Meter langer, schmaler Raum mit knapp einem Meter<br />

Sinthusan Tharumalingam, Platz zwischen den Arbeitsflächen, zwei Fenstern und<br />

Bord-Koch<br />

jeder Menge Stauraum: Essgeschirr, Besteck, Kochgeschirr<br />

sowie alle Apparaturen sind auf engstem Raum<br />

untergebracht. Hier bereitet Tharumalingam ganz alleine sämtliche Speisen<br />

frisch für die Reisegäste aus aller Welt zu. «Heute sind es etwa 40 Menüs<br />

und ein Dutzend A-la-Carte-Gerichte, die wir servieren», rechnet er vor.<br />

Hektische Mittagszeit<br />

Kurz nach zwölf fährt der Glacier Express in Oberwald ein. Jetzt nimmt die<br />

Hektik in der Küche zu – und das, obwohl der Zug heute nicht bis auf den<br />

letzten Platz besetzt ist. Und während sich die Passagiere nach der Essensbestellung<br />

in ihren Sitzen zurücklehnen, brät der Koch die Spätzli und<br />

den Spinat in einer grossflächigen Pfanne, setzt Wasser für die Bouillon auf<br />

und kontrolliert regelmässig den Braten, den er kurz vor Brig zum Warmhalten<br />

in den Ofen geschoben hat. Gelegenheit, aus dem Küchenfenster<br />

zu schauen und die Landschaft zu geniessen, hat er im Gegensatz zu den<br />

44 www.rhb.ch/contura


Im Glacier Express<br />

servieren wir das frisch<br />

zubereitete 3-Gang Menü<br />

direkt am Sitzplatz.<br />

34<br />

Reisegästen kaum. Zumal nebst dem Zubereiten des Menüs immer noch<br />

mehr Arbeit dazukommt: Die Kellnerinnen geben pausenlos Bestellungen<br />

rein – versuchen den drohenden Stress indes gleich wieder abzufedern:<br />

«Zwei Gulaschsuppen und zwei Käseteller. Aber piano, piano», beruhigt<br />

Kellnerin Margarita Thoma. Die Service-Crew greift dem Koch regelmässig<br />

unter die Arme, hilft beim Anrichten oder schreitet auch mal ein – etwa<br />

wenn eine Gerstensuppe überzukochen droht, während Tharumalingam<br />

auf der Fensterseite gerade einen Prättigauer Bauernteller mit Bündnerfleisch,<br />

Rohschinken und Bergkäse vorbereitet.<br />

Wichtig: Sicherer Stand<br />

Die Küchenbrigade – nebst Koch Tharumalingam bestehend aus Oberkellner<br />

Mijo Maric und den Kellnerinnen Margarita Thoma und Birgit Wellig<br />

– wirkt eingespielt, trotz Hektik und Platznot. Manchmal stehen alle<br />

vier gleichzeitig im engen «Schlauch», aber dennoch läuft das Programm<br />

wie am Schnürchen. Ab und an fällt ein lockerer Spruch. Doch wer dem<br />

aus vier Ländern stammenden Team zusieht, merkt rasch, dass der Beruf<br />

mit schnellen Handgriffen und mehreren Aufgaben gleichzeitig die volle<br />

Aufmerksamkeit fordert. Kommt dazu, dass der Zug immer wieder etwas<br />

45


3-Gang Menü<br />

oder Tagesteller –<br />

auf dem Glacier<br />

Express bereiten<br />

die Köche alles<br />

frisch zu.<br />

schwankt. Auf der kurvenreichen Strecke gilt es, sicheren Stand und eine<br />

ruhige Hand zu beweisen, schliesslich sollte nichts versalzen oder gar verschüttet<br />

werden. «Ich trage besonders robuste Schuhe», erklärt Koch Tharumalingam.<br />

An das Schwanken hätten sie sich alle rasch gewöhnt, sagen<br />

die Crewmitglieder, die vorher zumeist in Restaurants gearbeitet haben.<br />

Und wenn doch einmal etwas daneben geht, wenn der Zugführer etwa<br />

abrupt bremsen muss, sei dies kein Beinbruch, findet Oberkellner Maric,<br />

denn «die Reisegäste haben Verständnis».<br />

Menüs werden vorbestellt<br />

Heute läuft aber alles glatt. Als der Glacier Express kurz vor eins in Andermatt<br />

ankommt, haben die Kellner den Weg von der Küche in einen der vier<br />

Waggons bereits x-mal zurückgelegt. Sie sind mal einzeln unterwegs, mal<br />

im Duo und manchmal auch zu dritt – wenn sie das Menü mit Braten,<br />

Spätzli und Spinat direkt am schön aufgedeckten Sitzplatz schöpfen. Spätestens<br />

beim Servieren des Hauptgangs läuft auch denjenigen Reisegästen<br />

das Wasser im Mund zusammen, die bisher noch<br />

nichts bestellt haben. «Der Braten sieht aber gut<br />

aus, hast du das gesehen?», sagt eine Passa-<br />

gierin, als das Trio an ihr vorbeiläuft. Sie<br />

kommt mit ihrer anschliessenden Bestel-<br />

lung allerdings zu spät: Das Bratenmenü ist<br />

bereits ausverkauft – viele Reisegäste<br />

haben das täglich wechselnde Menü<br />

bereits beim Ticketkauf vorbestellt.<br />

Total schräg: Das weltberühmte<br />

Glas aus dem<br />

Glacier Express – erhältlich<br />

für CHF 22.00 im<br />

Rail Shop. 541<br />

46 www.rhb.ch/contura


Spontane Gäste können aber jederzeit ein Gericht aus der Menükarte wählen,<br />

die verschiedene Spezialitäten aus den Glacier Express Kantonen Graubünden<br />

und Wallis bereithält. Die Auswahl der Menüs und Gerichte macht<br />

die RailGourmino swissAlps AG in Chur. Sie ist das Gastro-Unternehmen<br />

des Glacier Express, der Rhätischen Bahn sowie der Matterhorn Gotthard<br />

Bahn. Nur Pommes-Frites bietet die Küche nicht an. «Frittieren wäre wegen<br />

des Schwankens und des heissen Öls zu gefährlich», erklärt Koch Tharumalingam.<br />

«Ich könnte mir<br />

eine Rückkehr in<br />

ein Restaurant<br />

«Besser als im Restaurant»<br />

Um 14 Uhr ist der Mittagsstress vorbei. Der Zug steht für einen mehrminütigen<br />

Zwischenhalt in Disentis, wo Rangierarbeiten anstehen. Der Bordkoch<br />

nützt die Pause, um etwas frische Luft zu schnappen und durchzuatmen.<br />

nicht vorstellen.»<br />

Mijo Maric, Oberkellner<br />

Auch viele Reisegäste vertreten sich hier kurz die Füsse. Feierabend<br />

ist in der Bordküche aber noch lange nicht. Auf<br />

der Weiterfahrt in Richtung Rheinschlucht wird Kaffee und<br />

Kuchen serviert und es ist ein erster<br />

Abwasch angesagt. Während die<br />

Abwaschmaschine das Essgeschirr<br />

und das Besteck spült, ist das Reinigen<br />

des Kochgeschirrs Handarbeit.<br />

Es wird immer wieder aufs Neue gebraucht. Auch<br />

am Nachmittag verspürt der eine oder andere Reisegast<br />

Hunger. «Wir haben erst in St. Moritz Feierabend,<br />

der Endstation des Glacier Express», sagt<br />

Oberkellner Maric, der sich jeweils persönlich von<br />

den Gästen verabschiedet. Um am nächsten Tag in<br />

umgekehrter Richtung erneut für kulinarische Erlebnisse<br />

an Bord des Glacier Express zu sorgen. Die<br />

Küchenbrigade tuts mit grosser Freude. Denn ihnen<br />

gefällt der Job im langsamsten Schnellzug der<br />

Welt. «Es macht Spass. Jeder Tag ist anders und wir<br />

haben viele internationale Gäste an Bord», sagt<br />

Oberkellner Maric. «Ich könnte mir eine Rückkehr<br />

in ein Restaurant nicht vorstellen.»<br />

Der langsamste<br />

Schnellzug der Welt<br />

Die 7½-stündige Reise prägt<br />

sich ein – mit Höhepunkten<br />

am Anfang und am Ende.<br />

In St. Moritz grüsst die Welt<br />

der Schönen und Reichen, in<br />

Davos die Höhenluft und in<br />

Zermatt das Matterhorn.<br />

Dazwischen servieren wir Vorspeise,<br />

Hauptgang und Dessert<br />

frisch aus der Bordküche.<br />

Im Winter von St. Moritz nach<br />

Zermatt ab CHF 124.00<br />

inkl. 3-Gang Menu am Sitzplatz<br />

(Basis 2. Klasse mit Halbtax, inklusive<br />

obligatorische Sitzplatzreservation)<br />

www.rhb.ch/glacierexpress<br />

47


Via<br />

Veltliner –<br />

edler Tropfen<br />

aus Norditalien<br />

Der Veltliner ist ein Wein mit bewegter Geschichte:<br />

Im 19. und Anfang 20. Jahrhundert war der Weinbau<br />

im Veltlin ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, Ende<br />

des letzten Jahrhunderts folgte die Durststrecke. Mittlerweile sind<br />

die Tropfen aus dem sonnenreichen norditalienischen Alpental<br />

wieder gefragt – besonders auch in der benachbarten Schweiz.<br />

Schmugglerpfad:<br />

Auf den Spuren der Säumer<br />

durch Graubünden – ab<br />

CHF 590.00 mit 4 Übernachtungen.<br />

520<br />

Der Weinbau ist im Veltlin omnipräsent: 2500 Kilometer Trockenmauern<br />

säumen die steilen Weinterrassen im Tal und prägen das Bild der Landschaft.<br />

Schon die alten Veltliner wussten, weshalb sie die Reben nicht<br />

auf dem Talgrund, sondern an erhöhter Lage anpflanzten: Auf den Terrassenanlagen<br />

ist die Zahl der Sonnenstunden mit Gebieten in Süditalien<br />

vergleichbar – 1900 sind es pro Jahr. Auch heute noch gedeiht der Wein<br />

im Veltlin auf bis zu 700 Metern über Meer und profitiert nebst der vielen<br />

Sonne von mineralreichen Granitböden.<br />

Zu den wichtigsten Abnehmern der sonnengereiften Tropfen zählten<br />

schon früh die Schweizer. Vom 16. bis Ende des 18. Jahrhunderts gedieh<br />

der Veltliner sogar auf helvetischem Boden: Bis 1797 zählte das Alpental<br />

48<br />

www.rhb.ch/contura


RhB UNESCO Welterbe Pass:<br />

2 Tage freie Fahrt zwischen<br />

Thusis und Tirano – ab<br />

CHF 53.00. 1069<br />

«Veltliner sind<br />

elegante, vielschichtige<br />

Weine.»<br />

Giovanni Triacca, Weinbauer<br />

südlich des Puschlav politisch zur Bündner Herrschaft. Doch<br />

auch nach der Befreiung blieb das Veltlin von den Nachbarn<br />

abhängig – zumindest wirtschaftlich. Zwei Drittel der Weinernte<br />

gelangte in Fässern in die Schweiz. Der Transport geschah<br />

zunächst per Maulesel, später dann in den Wagen der<br />

Berninabahn.<br />

In den 1980er-Jahren geriet der Veltliner indes in eine Krise, weil Flaschenweine<br />

zulasten der im Veltlin üblichen Fässer Marktanteile gewannen.<br />

Heute aber erlebt der Veltliner eine Renaissance. Experten sagen der<br />

traditionellen Weinbauregion eine solide Zukunft voraus. Zu verdanken<br />

ist das unter anderem jungen Winzern, die neue Traubensorten ins Veltlin<br />

brachten. Zusammen mit alteingesessenen Kellereien bilden sie einen<br />

ausgewogenen Mix und bepflanzen insgesamt 800 Hektar Land mit Reben.<br />

Zu den renommiertesten Betrieben gehört das Weingut La Gatta der Fratelli<br />

Triacca in Bianzone und mit Geschäftssitz in der Schweiz. Das Weingut<br />

wurde vor 500 Jahren gebaut – als Dominikanerkloster. Erst die Weinbauernfamilie<br />

Mascioni aus dem Puschlav brachte La Gatta zum Wein. Die Firmengeschichte<br />

begann 1897, heute produzieren die Fratelli<br />

(Giovanni und Luca) Triacca 300 000 Flaschen pro Jahr.<br />

Was ist für sie<br />

das Speziellste<br />

an den Veltlinern?<br />

«Es sind<br />

enorm elegante,<br />

eigenständige, vielschichtige,<br />

rassige Weine, in denen<br />

die Düfte des Veltlins zu finden<br />

sind: Himbeere und Waldfrüchte<br />

in der Jugend, Steinpilze,<br />

Laub und Heu im Alter.»<br />

Die Experten verraten, welcher<br />

Wein am besten zu den schen Pizzoccheri<br />

typipasst.<br />

Tipp<br />

Pizzoccheri – die Spezialität<br />

aus dem Puschlav<br />

Pizzoccheri gehören im Valposchiavo<br />

einfach dazu. Die Teigwaren<br />

aus Buchweizen- und<br />

Weizenmehl werden vermischt<br />

mit Wirsing und Kartoffeln sowie<br />

Käse serviert. Giovanni Triacca<br />

empfiehlt dazu sein Casa La Gatta:<br />

«Das ist ein rassiger Rotwein<br />

mit einer intensiven, frischen<br />

Blume und Himbeernote, der<br />

bestens zu den Teigwaren passt.»<br />

49


Platz an der Sonne<br />

Arosa:<br />

Sonnenterrassen –<br />

Vitamin D<br />

hoch sieben<br />

50<br />

www.rhb.ch/contura


Die Sonne lacht im Wappen von Arosa nicht von ungefähr: Es steht<br />

für die besonders sonnige Höhenlage des Ferienorts im Schanfigg.<br />

«<strong>Contura</strong>» stellt sieben Aroser Winterterrassen mit Vitamin-D-<br />

Garantie vor – von gemütlich bis trendig.<br />

Weisshorngipfel<br />

Die höchste Terrasse Arosas<br />

Dem Himmel so nah: Arosas Topterrasse<br />

in Sachen Höhenmeter<br />

(2653 m ü.M.) lockt mit einer Panoramasicht<br />

auf 400 Berggipfel.<br />

Berg-Gipfeli gibt es ebenfalls zu<br />

geniessen: Sie werden hinter den<br />

Kulissen frisch gebacken – in der<br />

höchstgelegenen Bäckerei Europas.<br />

Weisshorn-Beck Jürg Gadient<br />

versüsst die sonnige Ruhepause<br />

auf der Aussichtsplattform zudem<br />

mit Torten, Patisserie und Pralinen.<br />

Tschuggenhütte<br />

Trendterrasse am Schneestrand<br />

Die Tschuggenhütte ist der In-Treffpunkt<br />

im Arosa-Winter. Kein Wunder:<br />

Am Schneestrand reihen sich<br />

Liegestühle aneinander, so weit das<br />

Auge reicht. Insgesamt 300 stehen<br />

für sonnenhungrige Skifahrer, Snowboarder<br />

und Spaziergänger bereit.<br />

Verschiedene Restaurants und Bars<br />

im Tschuggendörfli hinter der riesigen<br />

Terrasse sorgen für etwas Warmes<br />

im Magen – mit Deftigem von<br />

Fast Food bis Raclette. Bei Partylöwen<br />

beliebt ist die Kuhbar: Hier<br />

geht jeweils bis 19 Uhr die Post ab.<br />

51


Arosa Bahn: 1 000 Hö -<br />

hen meter in 1 Stunde<br />

ab Chur – ab CHF 7.10.<br />

552<br />

Sattelhütte<br />

Windgeschützt entspannen<br />

Entschleunigung liegt im Trend. Arosa<br />

widmet dem neuen Feriengefühl gleich<br />

einen ganzen Berg – und erklärte das<br />

Brüggerhorn zum Entspannungsberg.<br />

Auf den Pisten ist Gemütlichkeit Trumpf.<br />

Auf der Terrasse bei der Sattelhütte<br />

(2 401 m ü. M.) geht’s in der windgeschützten<br />

Lounge ruhiger zu und her als<br />

anderswo: In den riesigen Sesseln lässt<br />

sich prima ein Nickerchen halten, und<br />

auf der Karte steht Entspannungstee.<br />

Den traumhaften Blick auf die umliegenden<br />

Berge gibt’s obendrein.<br />

Brüggerstuba<br />

Ein Platz für alle Fälle<br />

Die Terrasse auf halber Höhe Richtung<br />

Weisshorn ist auch dann eine Option,<br />

wenn die Sonne mal nicht scheint – der<br />

schliessbare Wintergarten der Brüggerstuba<br />

machts möglich. Skifahrer stärken<br />

sich mit allerlei Nudel-Kreationen, bevor<br />

es zurück auf die Piste geht. Wer länger<br />

bleiben möchte: Party-Stimmung verspricht<br />

die Sternenbar unter dem grossen<br />

Schirm – zum Beispiel bei einem<br />

«Schneeflöckli» (Caramellikör mit einem<br />

Tupfer Rahm).<br />

52 www.rhb.ch/contura


Carmennahütte<br />

Für Geniesser und Partymäuse<br />

Festen und geniessen lautet das Credo<br />

der Carmennahütte. Die Betreiber haben<br />

mit dem «Munggapfupf» sogar einen eigenen<br />

Drink kreiert, den sie im Partylokal<br />

Munggaloch mixen. Entertainer und<br />

Bands sorgen draussen für Stimmung.<br />

Geniesser bestellen auf der bedienten<br />

Hüttenterrasse Köstliches aus der Küche<br />

oder lassen sich eine heisse Schoggi an<br />

den Liegestuhl servieren. Fussgänger gelangen<br />

ab Hotel Erzhorn per Pistenbully<br />

zum beliebten Skitreff auf 2131 m ü.M.<br />

Hörnlihütte<br />

Terrasse nicht nur für Ski-Asse<br />

Auf 2513 m ü.M. thront die Steinhütte<br />

auf dem Gipfel des Hörnli. Aussicht<br />

und frische Höhenluft lassen sich auf<br />

der gemütlichen Terrasse rund um das<br />

Haus geniessen. Dass Hörnli hier auch<br />

auf den Teller kommen (zum Beispiel mit<br />

Gehacktem, Tomatensauce oder als Salat<br />

zum Wienerli) versteht sich fast von<br />

selbst – serviert am Tisch oder am Liegestuhl.<br />

Übrigens: Wer hier viele besonders<br />

begabte Skifahrer loswedeln sieht, muss<br />

sich nicht wundern. Die Hörnlihütte ist<br />

auch das Klublokal des Skiclub Arosa.<br />

Sit Hütte<br />

Boarder-Hochsitz mit Burg’Air<br />

Die Snowboarder treffen sich quasi zur<br />

«Sitzung» am Tschuggen. In der Sit-<br />

Hütte auf genau 2000 m ü.M. sind «jibben»<br />

im Funpark oder «chillen» in der<br />

Lounge auf der Terrasse angesagt. Zur<br />

Stärkung in der Sonne gibt’s Standesgemässes<br />

wie «Freeride Salat», einen<br />

«MC Twist Burg’Air» oder einen «Homeboy<br />

Z’morge», die Drinks heissen «Voodoo<br />

Kaffee» oder «Holdrio». Dazu läuft<br />

«kuhle» Musik – alles ganz nach dem<br />

Gusto der Boarder.<br />

53


Was macht eigentlich ...<br />

…der Schnee- und<br />

Lawinenforscher im<br />

Sommer?<br />

Yves Bühler (33),<br />

wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter am SLF.<br />

Im Winter haben die Wissenschaftler vom WSL-Institut<br />

für Schnee- und Lawinenforschung SLF, Davos alle<br />

Hände voll zu tun. Sie vermessen unter anderem niedergegangene<br />

Lawinen per GPS, Laserscanning oder<br />

anderen Fernerkundungs-Sensoren aus der Luft und<br />

beantworten dabei Fragen wie «Wo sind sie angerissen?»,<br />

«Welchen Weg bahnten sie sich?», «Wie schnell<br />

donnerten sie zu Tale?», und «Wie weit sind sie gekommen?».<br />

Anschliessend entwickeln sie daraus Werkzeuge<br />

für die Planung von Schutzmassnahmen für betroffene<br />

Gebiete in der Schweiz und international. Ein Job für<br />

Winterfans: «Wir sind oft draussen in den Bergen und in der Kälte, und<br />

die meisten von uns erfreuen sich an verschneiten Landschaften mehr als<br />

an grünen Alpwiesen», sagt Yves Bühler (33), wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

am SLF.<br />

Doch was machen die Spezialisten, wenn der Schnee geschmolzen, die<br />

letzte Lawine zu Tale gedonnert ist? Wer denkt, die Forscher würden sich<br />

im Sommer monatelang am Ufer des Davosersees suhlen, irrt. Denn die<br />

Lawinen-Experten liegen in der schneefreien Zeit alles andere als auf der<br />

faulen Haut. «Wir werten die Erkenntnisse aus dem Winter aus, erstellen<br />

Modelle und Laborsimulationen und verfassen Berichte», erklärt Bühler.<br />

Zudem beschränkt sich das Forschungsgebiet der Davoser Wissenschaftler<br />

54<br />

nicht mehr bloss auf die weisse Bedrohung. «Wir untersuchen auch Murwww.rhb.ch/contura


1-Franken Vergnügen:<br />

Für einen Franken wird<br />

die Ski-Tageskarte auch<br />

zum Bahnbillett.<br />

222<br />

Automatische Schnee- und Wetterstationen<br />

liefern wichtige Messdaten für das Lawinenbulletin.<br />

gänge und Steinschlag. Unser Institut hat seine Forschungstätigkeiten auch<br />

auf andere alpine Naturgefahren ausgeweitet.» Beim Sommerjob rund um<br />

die Schlamm- und Gesteinslawinen kann das Forschungsinstitut von den<br />

Erfahrungen aus dem Bereich Schneelawinen profitieren. «Wir haben ein<br />

Computer-Modell entwickelt, das sich mit Anpassungen auf alle drei Prozesse<br />

anwenden lässt», erklärt Bühler.<br />

Keine Daten verpassen<br />

Trotz genug Arbeit auch nach der Schneeschmelze buchen die Leute vom<br />

SLF ihre Ferien mehrheitlich in der warmen Jahreszeit. «Ich könnte im<br />

Winter theoretisch schon Ferien beziehen, aber dann würde ich interessante<br />

Daten im Zusammenhang mit der Lawinenforschung verpassen»,<br />

sagt Bühler, der aus diesem Grund meist im Frühling Urlaub nimmt. «Dann<br />

ist es in den Bergen meist recht karg, während im Flachland alles blüht.»<br />

Kommt dazu, dass der gebürtige Winterthurer in den Skiferien immer auch<br />

das Berufliche im Kopf hat. «Mein Interesse schwenkt auf der Piste schnell<br />

mal auf die Eigenschaften des Geländes und des Schnees um. Da leide ich<br />

ein bisschen unter ‹déformation professionelle› ...»<br />

55


Was macht eigentlich ...<br />

…der Greenkeeper<br />

vom Golfplatz Kulm<br />

im Winter?<br />

Bart Davey (43) ist verantwortlich<br />

für einen<br />

perfekten Rasen auf dem<br />

Kulm Golfplatz St.Moritz.<br />

Im Sommer steht bei Greenkeeper Bart Davey der Rasen<br />

der Golfanlage Kulm in St.Moritz im Mittelpunkt.<br />

Zwischen sechs und acht Uhr morgens beginnt sein Tag.<br />

«Je nachdem ob Turniere oder viele Reservationen anstehen,<br />

muss ich früher bereit sein als sonst», sagt der<br />

43-Jährige. Von Mitte April bis Ende Oktober sorgt der<br />

gebürtige Neuseeländer für einen optimalen Golfrasen.<br />

Dafür mäht, belüftet und düngt er ihn. «Als Greenkeeper<br />

ist man bei jedem Wetter draussen», sagt er. «Das<br />

gefällt mir an meiner Sommerstelle.» Zudem sei Rasen<br />

eine lebendige Materie, die auf Wettereinflüsse oder<br />

Beanspruchung unterschiedlich reagiere. «Das und auch<br />

der Kontakt mit den Golfern machen meine Arbeit sehr vielseitig», sagt Davey.<br />

Ausserdem seien auch immer wieder prominente Gäste auf «seinem»<br />

Green anzutreffen, wie zum Beispiel die Golfstars Caroline Rominger und<br />

Robert Baker oder die Fussballmannschaft des FC Basel.<br />

In Neuseeland hat Bart Davey eine landwirtschaftliche Ausbildung absolviert.<br />

Seit 20 Jahren ist er in der Schweiz und hier nach verschiedenen<br />

Anstellungen und einer Greenkeeper-Ausbildung zur Golfanlage Kulm gekommen.<br />

«Der Platz ist traumhaft», schwärmt Davey. Er liegt am Dorfrand<br />

von St.Moritz und ist dennoch sehr ruhig. Ausserdem hat der Platz eine<br />

spannende Geschichte. Dieser wurde nämlich 1891 angelegt und ist einer<br />

der ältesten Golfplätze auf dem europäischen Festland. Im Winter kreuzt<br />

56<br />

www.rhb.ch/contura


Wander-Tipp: Auf dem<br />

Panoramaweg von Muottas<br />

Muragl zur Segantini-Hütte.<br />

1609<br />

Abschlag vor grosser Kulisse: Auf einem der<br />

höchstgelegenen Plätze Europas lässt es sich<br />

prima am Handicap arbeiten.<br />

die Olympia-Bobbahn den Golfplatz und die Driving Range. 1928 und 1948<br />

diente der Platz gar für das Olympia-Stadion. «Besonders schön finde ich<br />

ausserdem den uralten Baumbestand auf der Anlage», sagt der Greenkeeper.<br />

Der Schnee isoliert den Rasen im Winter<br />

Auch wenn Bart Davey die Golfanlage im Sommer hegt und pflegt – eine<br />

Abneigung gegen den Winter kennt er nicht. «Der Schnee ist für den Rasen<br />

im Winter eine Isolation und schützt ihn vor der Kälte. Im Frühling bewahrt<br />

die Schneedecke den Platz vor dem Austrocknen», erklärt Davey. «Deshalb<br />

ist diese gar nicht so schlecht, wie man denken könnte.» Allerdings sei es<br />

wichtig, dass der Rasen in einem einwandfreien und gesunden Zustand<br />

sei, bevor der erste Schnee falle. Ab Mitte April befreit der Greenkeeper den<br />

Platz dann aber doch von der weissen Pracht. «Dann braucht der Rasen<br />

Sonne und Luft.» Bis es aber so weit ist, hält der Golfplatz unter einer dicken<br />

Schneedecke Winterschlaf – und Bart Davey arbeitet während dieser<br />

Zeit in einem Sportgeschäft, wo er Skier wartet und vermietet.<br />

57


Powerplay<br />

In den<br />

Katakomben<br />

des HCD<br />

58<br />

www.rhb.ch/contura


Extrazug: Fans reisen im<br />

Extrazug 20 % günstiger<br />

zu den Heimspielen des<br />

HC Davos! 974<br />

Die Vaillant Arena ist die Heimat des legendären Hockey Club Davos<br />

(HCD). Ein Blick hinter die Kulissen des Stadions zeigt, warum der<br />

rote Teppich hier viel Arbeit bedeutet, was ein Einkaufswagen in<br />

der Garderobe der Hockeystars zu suchen hat und warum die vier<br />

Eismeister zugleich Künstler sind.<br />

Der Puck zischt über die Eisfläche. Der Stock von HCD-Stürmer Dino Wieser<br />

schwingt, der Puck fliegt und knallt vor die Plexiglasscheibe am Spielfeldrand.<br />

Ein Kanister voller Pucks steht in der Mitte des Spielfelds. Aus diesem<br />

bedienen sich die beiden HCD-Spieler, die an diesem Morgen in der Vaillant<br />

Arena in Davos trainieren. Einzig auf dem Spielfeld ist Bewegung. Ansonsten<br />

herrscht Ruhe im Stadion. Nur ein Mann ist auf der Tribüne zu sehen,<br />

wo sonst tausende Fans dem Sieg ihrer Mannschaft entgegen fiebern. Er<br />

sprüht Putzmittel auf jeden Sitz und wischt sie mit einem Lappen sauber.<br />

Hoch oben unter der eindrücklichen Holzkuppel der Arena hängt<br />

das Trikot mit der Nummer 5 – zu Ehren von Marc Gianola. Der<br />

ehemalige Verteidiger und Teamkapitän des HCD ist eine Hockeylegende.<br />

Vor zwei Jahren hat er seine Sportlerkarriere nach etlichen<br />

Erfolgen beendet. Heute arbeitet er als Marketing-Verantwortlicher<br />

des Clubs. «Manchmal vermisse ich die Zeit in der<br />

Mannschaft schon», sagt er. «Jetzt bin ich ein Einzelkämpfer. Daran<br />

musste ich mich zuerst gewöhnen.» Aber es sei schön, auch<br />

nach der Sportkarriere im Umfeld des HCD zu arbeiten. An diesem<br />

Morgen gewährt er einen Blick hinter die Kulissen «seiner»<br />

Mannschaft und führt in eine Welt, die den Zuschauern sonst<br />

verborgen bleibt.<br />

Marc Gianola (39),<br />

Marketing-Leiter<br />

und Ex-Spieler<br />

beim HC Davos.<br />

59


Der richtige Schliff entscheidet<br />

Das Herzstück der HCD-Heimat ist die Garderobe. Schlittschuhe und Helme<br />

hängen von der Decke, die Trikots und Trainingsanzüge in den Schränken.<br />

Überall prangt das Steinbock-Logo des Clubs. Der Teppichboden hat – wie<br />

könnte es anders sein – ein Eishockeyfeld aufgezeichnet.<br />

Mitten auf dem textilen Spielfeld<br />

«Von stumpf bis scharf:<br />

steht ein leerer Einkaufswagen. Mit ihm fahren<br />

die Spieler aber nicht etwa ihre Einkäufe<br />

Jeder hat andere Vorlieben.»<br />

Marc Gianola, Marketing-Leiter<br />

her. «Das ist unser Wäschewagen», erklärt Marc<br />

beim HC Davos<br />

Gianola. «Nach dem Training wirft jeder seine<br />

Schmutzwäsche rein und dann geht diese in die<br />

hauseigene Waschküche.» Dort hängen die Matchtrikots in Reih und Glied<br />

am Bügel, bereit für ihren nächsten Einsatz.<br />

Im Aufenthaltsraum sitzt Starstürmer Reto von Arx. Der Fernseher läuft, es<br />

riecht nach Kaffee. Marc Gianola wechselt ein paar Worte mit dem ehemaligen<br />

Mannschaftskollegen und führt weiter durch die Katakomben des<br />

Clubs: Massageraum, Wellness und die Schleifwerkstatt für die Schlittschuhe.<br />

«Das ist ein sehr wichtiger Raum», betont Gianola. Denn es sei entscheidend,<br />

dass die Kufen den richtigen Schliff hätten. Materialwart Stefan<br />

Steiner weiss genau, wie er den Schlittschuh für jeden Spieler schleifen<br />

muss. «Jeder hat da andere Vorlieben», erklärt Gianola. Die einen mögen<br />

ihren Schuh lieber stumpf, andere ganz scharf, die einen wollen die Kufen<br />

fast nach jedem Training schleifen, andere wiederum nur drei Mal im Jahr.<br />

60 www.rhb.ch/contura


Oben: Alles wird sauber – die Spielertrikots in der<br />

Waschküche oder die Sitzplätze für die Zuschauer.<br />

Unten: Auf dem roten Teppich trainieren die Spieler<br />

Kraft und Koordination. Das rote Tor ist das Ziel beim<br />

täglichen Schusstraining.<br />

Jeden Tag: Schusstraining im «Kommandoraum»<br />

Auf dem weiteren Weg durchs Stadion öffnet Marc Gianola eine Türe mit<br />

der Aufschrift «Kommandoraum». Eine Holztreppe führt hinunter in einen<br />

fast leeren Kellerraum. Ganz hinten an der Wand steht ein Hockeygoal.<br />

«Hier ist während der Spiele die Zentrale der Polizei und der Security», erklärt<br />

der Marketing-Verantwortliche. «Wenn aber nicht gerade ein Match<br />

läuft, ist das unser Schussraum», sagt Gianola. «Eine halbe Stunde täglich<br />

muss hier drin jeder Spieler immer wieder aufs Goal schiessen und seine<br />

Schusstechnik trainieren.»<br />

72000 Liter: Stündlich reinigen die Eismeister das Feld<br />

Das Foyer des Südeingangs, in dem sich sonst in der Spielpause die Besucher<br />

tummeln, ist dunkel und leer. Eine Bahn aus Schaumstoffmatten zieht<br />

sich wie ein roter Teppich durch den ganzen Gang. Wichtige Gäste erwartet<br />

der HCD an diesem Morgen aber nicht. Dieser «rote Teppich» bedeutet für<br />

die Spieler harte Arbeit. «Auf diesen Matten macht die Mannschaft Sprungtraining,<br />

um Geschwindigkeit und Koordination zu verbessern», erklärt<br />

Gianola auf dem Weg in die Garage der Eismaschine. Diese fährt soeben<br />

ein. Am Steuer sitzt Eismeister Reto Fümm. Er ist einer von vier Eismeistern<br />

in der Vaillant Arena. 72000 Liter Wasser sind in der 1800 Quadratmeter<br />

61


Zwei starke Botschafter Graubündens:<br />

Seit 2006 unterstützt die RhB<br />

den HC Davos als Co-Sponsor.<br />

grossen und fünf Zentimeter dicken Eisfläche eingefroren. Nur von April bis<br />

August ist die Halle eisfrei. Dann stehen die Wartungsarbeiten der Kühlanlage<br />

auf dem Programm. Zielsicher steuert Fümm rückwärts ein Betonbecken<br />

im Boden an. Die nächste Ladung Schnee ist auf dem Weg. «Das Eis<br />

zu putzen ist eine Kunst für sich», sagt Fümm. «Wir müssen abschätzen,<br />

wie tief die Kratzer und Rillen im Eis sind, wie viel<br />

«Regeln für das Eisputzen Wasser wir rauslassen müssen und wie stark wir<br />

das Eis mit dem breiten Messer der Eismaschine<br />

gibt es nicht. Erfahrung<br />

abschaben.» Immer gleiche Regeln gebe es dafür<br />

nicht, Erfahrung sei das Wichtigste. Denn so-<br />

ist das Wichtigste.»<br />

Reto Fümm, Eismeister<br />

bald der Eismeister das Spielfeld mit der Maschine<br />

verlässt, sollten keine Pfützen zurückbleiben und<br />

alles Wasser wieder gefroren sein. «Auch die Spieler geben uns Rückmeldung<br />

zur Beschaffenheit der Eisfläche», sagt Fümm. «Da tauschen wir uns<br />

ständig aus, um ein optimales Ergebnis zu erhalten.» Eine Stunde hat die<br />

Maschine Pause. Dann ist die nächste Runde auf dem Eis fällig.<br />

62 www.rhb.ch/contura


«Es gäbe bestimmt viele, die für einen derartigen<br />

Einblick bezahlen würden.»<br />

Piotr Caviezel (38) ist Leiter Marktbearbeitung Schweiz/International<br />

bei der Rhätischen Bahn. Sein Herz schlägt für den Hockey Club Davos,<br />

den die RhB als Co-Sponsor unterstützt. Während des legendären<br />

Spengler Cups zwischen Weihnachten und Neujahr betreut Caviezel<br />

Gastmannschaften wie Spartak Moskau oder 2011 Vitkovice Steel.<br />

Herr Caviezel, wie sieht Ihr Tagesablauf aus,<br />

wenn Sie als Teambetreuer tätig sind?<br />

Dies ist vor allem vom Spielplan abhängig.<br />

Fixpunkte sind Training, Teambesprechungen<br />

und die Mahlzeiten. Rundherum stehen die<br />

unterschiedlichsten Jobs an. Beispielsweise<br />

die Organisation von Medienterminen, Transporte,<br />

Wäscheservice, tägliche Besprechung<br />

der Team-Hosts und so weiter. Höhepunkte<br />

sind die Spiele, die man mit dem Team an der<br />

Bande und in der Kabine erlebt. Es gäbe bestimmt<br />

viele, die für einen derartigen Einblick<br />

bezahlen würden.<br />

Als Teambetreuer sind sie den ausländischen<br />

Mannschaften sehr nah. Welches Erlebnis<br />

erzählen Sie immer wieder?<br />

Da gibt es einige, aber eine Geschichte ist mir<br />

besonders geblieben. Vor dem Auftaktspiel<br />

2010 von Spartak Moskau bemerkte ich, dass<br />

der neue Trainer der Russen, Andrej Jakowenko,<br />

keine Ahnung über den HC Davos hatte.<br />

Ich fragte ihn, ob ich kurz über die stärksten<br />

Spieler des HCD informieren solle. Jakowenko<br />

meinte lediglich etwas abschätzig: «Das ist<br />

nur ein Schweizer Team.» Ich blieb hartnäckig<br />

und schilderte ihm in zwei Sätzen die Stärken<br />

der Davoser Leistungsträger wie Reto von Arx<br />

oder Beat Forster. Aber er meinte: «Das sind<br />

nur Schweizer Spieler.» Spartak verlor das Spiel<br />

mit 2:4 gegen den HC Davos und war praktisch<br />

chancenlos. Aufgetrumpft hatte Reto von Arx<br />

mit zwei Toren und zwei Zuspielen. Nach dem<br />

Spiel klopfte mir Jakowenko lachend auf die<br />

Schulter und meinte: «Piotr, ich hätte mir anhören<br />

sollen, was du über diesen von Arx zu<br />

sagen hast.»<br />

Haben Sie schon Freundschaften mit<br />

ausländischen Spielern geknüpft?<br />

Ich hatte zu einigen Spielern von Spartak<br />

Moskau einen tollen, ganz persönlichen Kontakt.<br />

Bis heute pflege ich einen Mail-Kontakt<br />

zum slowakischen Spitzenspieler Branko Radivojevic<br />

und zum wohl grössten Torhüter<br />

aller Zeiten aus Tschechien, Dominik Hasek.<br />

Leider liegt Moskau nicht gerade um die Ecke,<br />

ansonsten hätte ich sicherlich schon die Einladungen<br />

von Radivojevic und Co. angenommen<br />

und sie besucht.<br />

Was zeigen Sie den ausländischen Teams<br />

von Ihrer Heimat Graubünden?<br />

Zwischen den Spielen, Trainings, Erholung<br />

und Medienterminen bleibt eigentlich nicht<br />

so viel Zeit. Daher sind Ausflüge in der näheren<br />

Umgebung, wie eine Kutschenfahrt in<br />

ein Davoser Seitental, ein Shopping-Ausflug<br />

mit der Rhätischen Bahn für die Spielerfrauen<br />

nach Chur oder eine Fahrt auf einen Davoser<br />

Aussichtsberg gefragt. Der Eishockey-Weltstar<br />

Dominik Hasek versicherte mir aber, dass er<br />

unbedingt mal eine Fahrt mit dem Glacier Express<br />

machen wolle.<br />

63


Nächster Halt …<br />

… Scuol!<br />

Im Sommer gurgelts, sprudelts und fliessts, im Winter zeigt es sich<br />

von seiner eisigen Seite: Das (Mineral-)Wasser von Scuol. Wer in der<br />

Unterengadiner RhB-Endstation Halt macht, befindet sich buchstäblich<br />

am Quell des modernen Thermalbädertourismus – und<br />

löscht gleich noch den Durst. Jederzeit und überall.<br />

Luzius, Carola und Bonifazius: Diesen klingenden Namen hat Scuol zu verdanken,<br />

was es heute ist. Es sind drei der rund zwanzig Quellen, die in<br />

der Gegend um den bekannten Kurort aus dem Boden sprudeln und Scuol<br />

zum Mineralwasserdorf werden liessen. Luzius und Co. befördern Wasser<br />

ans Tageslicht, das nach einer bis zu 25-jährigen Reise im Untergrund aus<br />

dem Boden tritt – angereichert mit Mineralien wie Sulfat, Carbon oder Magnesium.<br />

Ein Reichtum auf kleinstem Raum, der auf ein in den Alpen einmaliges<br />

geologisches Phänomen zurückzuführen ist: das Unterengadiner<br />

Fenster. Dabei handelt es sich um eine unterirdische, geologische Schicht,<br />

die nach dem Zusammenprall der europäischen und afrikanischen Kontinentalplatten<br />

entstanden ist.<br />

64<br />

www.rhb.ch/contura


Bade-Kombi: Bahnspass<br />

und Badespass in einem –<br />

mit der RhB 20 % günstiger.<br />

553<br />

Wo einst das erste Römisch-Irische<br />

Bad der Schweiz stand, öffnet<br />

das Engadin Bad Scuol <strong>2012</strong> mit<br />

neuen Angeboten.<br />

Wasser mit Geschichte<br />

Im 14. Jahrhundert wurde das gesunde Nass aus Scuol zum ersten Mal urkundlich<br />

erwähnt und lockte schon bald den bürgerlichen Stand zur jährlichen<br />

Badefahrt ins Unterengadin. Seine Blütezeit hatte der Bädertourismus<br />

aber erst ein ganzes Weilchen später: Nach dem Bau der Talstrasse in der<br />

zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts pilgerten die Schönen und Reichen<br />

scharenweise nach Scuol, um bei Trink- und Badekuren zu entschlacken.<br />

Darunter auch viele Adlige: Zum Beispiel Wilhelmine, die damalige<br />

Königin der Niederlande. Auch Carola, Königin von Sachsen,<br />

reiste mehrmals an. Nach ihr wurde sogar eine der Scuoler fliesst das Was-<br />

Rund 25 Jahre<br />

Quellen benannt. Klar, dass die Gutbetuchten das Heilwasser ser durch den<br />

auch bei sich zuhause in Berlin, London oder New York trinken<br />

Untergrund, bis<br />

wollten. So wurde das Scuoler Wasser zum Exportschlager. Scuol<br />

war ganz oben, liess als «Bäderkönigin der Alpen» in der Gunst es aus dem Boden<br />

tritt.<br />

der Reisegäste sogar St. Moritz hinter sich. Noch heute zeugen<br />

die 150-jährige Trinkhalle in Tarasp oder das Hotel Scuol Palace<br />

von der damaligen Glanzzeit.<br />

Diese Hierarchie hat sich mittlerweile verschoben: Heute kann Scuol der<br />

noblen Schwester aus dem Oberengadin in Sachen Champagner-Klima das<br />

Wasser nicht mehr reichen. Im Unterengadin aber ist das sprudelnde Wasser<br />

der Quell des Tourismus geblieben. Und der bleibt heutzutage glücklicherweise<br />

nicht mehr nur den Reichen vorbehalten. Heute kuren die Gäste<br />

im Bogn Engiadina, dem Engadin-Bad mitten im Dorf. Nach einer umfassenden<br />

Renovation Anfang der Neunzigerjahre machten die Betreiber aus<br />

dem alten Badehaus mit seinen Holzbadewannen einen modernen Wohlfühltempel,<br />

der als Vorreiter der modernen Wellness-Oasen gilt. Vor allem<br />

mit seinem Römisch-Irischen Bad, dem ersten, das in der Schweiz eröffnet<br />

65


Das Wasser sprudelt pausenlos: Auf<br />

einer Dorfführung erfahren Besucher<br />

Wissenswertes über das Wasser und<br />

die umliegenden Quellen.<br />

wurde. Dabei handelt es sich quasi um ein kultur-übergreifendes Baderitual,<br />

bei dem der Gast in einer Kombination aus verschieden warmem Dampf<br />

(so machten es die alten Römer) und trockener Hitze (darauf schwörten die<br />

Iren) entspannt. Abschalten können Bogn-Besucher aber auch in den 6000<br />

Kubikmetern Wasser der zwölf Aussen- und Innenbecken – Aussicht auf die<br />

Unterengadiner Bergwelt inklusive. Bis <strong>2012</strong> wird das Engadin-Bad Schritt<br />

für Schritt renoviert und lockt nun mit neuen Angeboten.<br />

Eine Frage des Geschmacks<br />

Das Wasser bleibt aber auch in der aufgefrischten Verpackung das, was es<br />

immer war: wohltuend und gesund. Dem blauen Gold lassen sich gleich<br />

mehrere positive Eigenschaften zuschreiben: Ein Mineralbad wirkt abhärtend,<br />

fördert die Durchblutung, massiert die Haut, lockert<br />

Scuol ist international<br />

als «Bä-<br />

im Körperinnern entfaltet es seine Wirkung. Zum Beispiel<br />

die Muskeln und sorgt für eine verbesserte Ausdauer. Auch<br />

mit Effekt auf die Blase: Das Bonifazius-Wasser wirkt harntreibend<br />

und wird zur Ergänzung bei Eisenmangel empfohderkönigin<br />

der<br />

Alpen» bekannt. len. Lucius und Emerita wiederum zählen zu den stärksten<br />

Glaubersalzquellen Europas und werden unter anderem für<br />

Magen-, Darm- und Gallenblasenleiden angewendet. Für Stoffwechselvorgänge<br />

und die Steuerung von Muskeln und Nervensystem ist die Lischana-Quelle<br />

mit ihrem hohen Magnesiumgehalt von Bedeutung. Ein<br />

(Geschmacks-)Erlebnis ist eine Mineralwasserdegustation in Scuol in jedem<br />

Fall. Als Faustregel gilt: Je stärker mineralisiert ein Wasser ist, desto<br />

gewöhnungsbedürftiger ist es im Geschmack.<br />

Degustieren kann man die diversen Sorten in Scuol praktisch überall. Etwa<br />

in der Trinkhalle des Bogn Engiadina oder in der prächtigen Trinkhalle Ta-<br />

66 www.rhb.ch/contura


asp, die im Jahr 1875 / 76 erbaut wurde. Hier schreitet man buchstäblich<br />

zur Trinkkur. Auch aus den Brunnen im Dorf sprudelt der gesunde Durstlöscher<br />

pausenlos. Auf einer Führung durch den historischen Ortskern erfährt<br />

man Wissenswertes rund um die verschiedenen Wasser aus den umliegenden<br />

Quellen. Und auch die Scuoler Restaurants schenken «Aua Minerala»<br />

aus – direkt ab Hahn oder abgefüllt in Flaschen ab der Carola-Quelle.<br />

Für Wissensdurstige<br />

Wer wissen will, woher das Wasser stammt, das aus der Trinkhallenleitung<br />

oder aus dem Dorfbrunnen fliesst, stillt seinen Wissensdurst auf dem Mineralwasserweg.<br />

Der Lehrgang startet bei der Bonifaziusquelle, im kleinen<br />

Gebäude der Quellfassung westlich von Scuol, und führt über 30 Kilometer<br />

entlang der verschiedenen Quellen des Unterengadins. Zweisprachige<br />

Infotafeln geben Auskunft über die Herkunft des Namens, den Quelltyp,<br />

die wichtigsten Inhaltsstoffe und mögliche Anwendungen. Angelegt hat<br />

diesen Weg die «Fundaziun Pro Aua Minerala»: eine Stiftung, die Scuol mit<br />

einigen Nachbargemeinden am 22. März 2002 gegründet hat – just am<br />

Weltwassertag. Die Fundaziun hat sich gleich mehrere Ziele auf die Fahnen<br />

geschrieben: Sie bemüht sich um den Schutz der Quellen und damit<br />

um die Wasserqualität, und sie will das Interesse und die Kenntnis rund<br />

um das Mineralwasser fördern. Das wichtigste Anliegen der Stiftung ist es<br />

aber zu zeigen, welch grossen Schatz das Unterengadin an seinen Mineralquellen<br />

hat.<br />

Schloss Tarasp: 1 000 Jahre<br />

alte Mauern mit 20 %<br />

Rabatt besuchen – und<br />

speisen zum Spezialpreis.<br />

1269<br />

67


Berühmte Namen<br />

Ein Ehrenplatz für die Botschafter Graubündens<br />

Dario Cologna tourt jeden Tag durch Graubünden – aber nicht auf Langlaufskiern,<br />

sondern auf den Gleisen der RhB. Sie hat dem Ausnahmesportler<br />

den ALLEGRA-Triebzug mit der Nummer 3504 gewidmet. Die rote Zugskomposition<br />

trägt seither den Namen des Bündner Langlauf-Olympiasiegers.<br />

Als erster Schweizer Langläufer gewann der 26-jährige Dario Cologna 2009 die Tour<br />

de Ski sowie den Gesamtweltcup – und wiederholte dieses Kunststück 2011 und<br />

<strong>2012</strong>. Im Jahr 2010 holte er gar Olympiagold in Vancouver. Die Rhätische Bahn hat<br />

darum einen ihrer ALLEGRA-Triebzüge nach dem Langlaufprofi aus dem Val Müstair<br />

benannt. «Die Rhätische Bahn gehört zu meiner Heimat Graubünden wie der Steinbock<br />

oder die Berge. Es ist eine Ehre, meinen Namen auf einem der berühmten roten<br />

Züge zu sehen», sagt Dario Cologna stolz.<br />

Prägende Persönlichkeiten<br />

Zwei Sportlern wurde diese Ehre zuteil.<br />

Neben Dario Cologna hat auch Skirennfahrer<br />

Carlo Janka «seinen» Zug. Einen Ehrenplatz<br />

auf einem der 15 ALLEGRA-Triebzüge<br />

vergab die RhB an Persönlichkeiten, welche<br />

die Geschichte Graubündens und der<br />

RhB besonders geprägt haben. Die Nummer<br />

3501 zum Beispiel ist dem niederländischen<br />

Kapitän und Kaufmann Willem Jan<br />

Holsboer, der den Grundstein für die Rhätische<br />

Bahn gelegt hat, gewidmet. Auch<br />

Alberto Giacometti oder Giovanni Segantini,<br />

die Mitbegründerin des Kantonsspitals<br />

Anna von Planta oder Simeon Bavier,<br />

erster Bundesrat aus dem Kanton Grau-<br />

bünden, gaben einem ALLEGRA-Triebzug<br />

einen Namen.<br />

Welchen Zug fahren Sie?<br />

Alle Zugnamen nachschauen<br />

unter 1395<br />

68<br />

www.rhb.ch/contura


Reg. Nr. WR-S 3820<br />

Ein Piano im Gepäck<br />

Hinter der Register-Nummer WR-S 3820 verbergen sich ein Piano,<br />

schwarze Ledersessel, ein weicher Teppich, eine Theke aus Nussholz<br />

und eine Kaffeemaschine. Es ist die Register-Nummer des Piano-<br />

Barwagens der RhB.<br />

Im nostalgischen Wagen geniessen die Reisenden ein Glas Malanser Rotwein<br />

oder einen Churer Röteli. Auf den grünen Specksteintischen stehen<br />

feine Häppchen bereit. Ein Pianist untermalt die Fahrt mit sanften Jazzklängen<br />

oder fröhlichem Swing. Der gediegene Wagen ist Zeitzeuge der<br />

erfolgreichen Bündner Tourismusgeschichte der 1920er-Jahre.<br />

Die Schweizerische Waggonfabrik in Schlieren baute den heutigen Piano-<br />

Barwagen im Jahr 1928. Als Salon-Speisewagen rollte er auf der damaligen<br />

Berninabahn. Zwischenzeitlich verkauft und von der Rhätischen Bahn<br />

später wieder erworben, baute ihn diese im Jahr 2000 in einen Salonwagen<br />

um. Erst zehn Jahre später machte ihn der Verein Pro Salonwagen RhB<br />

gemeinsam mit der Rhätischen Bahn zur Piano-Bar, die als Charterwagen<br />

für besondere Anlässe zur Verfügung steht. Heute rollt das historische<br />

Schmuckstück als Teil des Alpine Classic<br />

Pullman Express stilecht durch die<br />

Berglandschaft Graubündens.<br />

Charterfahrten<br />

<strong>2012</strong> / 2013<br />

Auserlesen: Ihr Anlass in unserem Zug<br />

Charterfahrten: Zusammen<br />

in Fahrt kommen<br />

Unterwegs mit der Rhätischen<br />

Bahn lassen sich Anlass und Reise<br />

perfekt verbinden. Geniessen<br />

Sie Graubünden mit der ganzen<br />

Firma, Ihrem Verein oder mit<br />

Freunden. Alle Informationen<br />

finden Sie in unserer Charterbroschüre<br />

oder im Internet:<br />

www.rhb.ch/charterwagen<br />

69


Warum rutscht der Zug nicht ab?<br />

Das Geheimnis heisst Adhäsion<br />

Die Züge der Rhätischen Bahn rollen auf steilen Schienen den Berg hinauf<br />

und hinunter. Aber warum können die roten Züge so steil den Berg<br />

hochfahren, ohne dass sie rückwärts wieder herunter rutschen? Warum<br />

Ohne Zahnrad aber nicht<br />

ganz ohne Tricks überwindet<br />

die RhB grosse Höhenunterschiede.<br />

drehen die Räder aus Eisen auf den glatten Schienen<br />

nicht durch, obwohl diese so steil den Berg hochführen?<br />

Das Zauberwort heisst Adhäsion. Dieses schwierige<br />

Wort bezeichnet eine Kraft, durch welche die Räder der<br />

roten Bahn an den Schienen haften. Man könnte diese<br />

Kraft auch als unsichtbaren Kleber bezeichnen. Wenn<br />

die Schiene zu steil wird, hält dieser Kleber nicht mehr.<br />

Der Zug möchte zwar hochfahren, kann aber nicht, weil<br />

die Kraft nicht stark genug ist. Dann könnte es passieren,<br />

dass die Räder durchdrehen oder der Zug rückwärts<br />

den Berg hinunter rutscht.<br />

Clever: Der Kreisviadukt macht den Weg flacher<br />

Damit so etwas auf keinen Fall geschieht, hat die Rhätische Bahn verschiedene<br />

Bauwerke errichtet, die den Weg der Schienen weniger steil machen.<br />

Der Kreisviadukt in Brusio zum Beispiel führt den Zug über eine Spirale nach<br />

oben. Durch die Schneckenform hat die Bahn dann einen viel längeren,<br />

aber nicht so steilen Weg, als wenn die Schiene auf direktem Weg auf den<br />

Berg führen würde. Wenn eine Strecke für einen Zug zu steil ist und die<br />

Adhäsion nicht mehr wirkt, braucht er Hilfe. Dann kommt zum Beispiel ein<br />

Zahnrad oder ein Seil zum Einsatz, welche die Bahn den Berg hinauf ziehen.<br />

Die Rhätische Bahn ist aber so gebaut, dass sie auf ihrer Fahrt in den<br />

Bergen niemals auf ein Zahnrad oder ein Seil angewiesen ist. Das macht sie<br />

so speziell. Die Strecke des Bernina Express ist die höchste offene, ganzjährig<br />

befahrbare Alpenüberquerung, die es mit einem Zug gibt.<br />

max.7%<br />

0 m 100 m<br />

7 m<br />

Auf einer Strecke<br />

von 100 Metern<br />

kann die RhB<br />

maximal sieben<br />

Höhenmeter bewältigen.<br />

70<br />

www.rhb.ch/contura


400 m<br />

200 m<br />

100 m<br />

20 m<br />

300 m<br />

0 m<br />

730 m ü.M.<br />

400 m<br />

20 m<br />

710 m ü.M.<br />

400 m<br />

300 m<br />

200 m<br />

100 m<br />

0 m<br />

Über 20 Höhenmeter klettert die RhB dank dem<br />

Kreisviadukt auf engem Raum hoch. Das Bauwerk<br />

verlängert die Strecke und verringert so die Steigung.<br />

Die Grafik zeigt, wie der Viadukt auf einer<br />

geraden Strecke aussähe.<br />

71


Design<br />

Vrin, Vals<br />

und England<br />

in einem Zug<br />

vereint<br />

72<br />

www.rhb.ch/contura


Fünf neue ALLEGRA-Triebzüge nimmt die RhB <strong>2012</strong> in Betrieb. Deren<br />

Interieur nimmt die Optik typischer Bündner Baumaterialien<br />

auf: Holz und Stein. Für den Stoff der Sitzbezüge hat sich Designer<br />

Christian Harbeke aber von englischen Karomustern inspirieren lassen<br />

– denn die Engländer waren es, die einst den Schweizer Bergtourismus<br />

in Schwung brachten. Hergestellt wird der Stoff in der<br />

Schweiz, bei der Firma Lantal Textiles im Kanton Bern.<br />

Christian Harbeke war überwältigt, als er zufällig nach dem Biken im Bündnerland<br />

in «seinen» ALLEGRA-Triebzug stieg: «Obwohl wir die Muster für<br />

Sitze, Böden und Wände selbst entworfen haben, war es ein besonderer<br />

Moment, in diesem Zug zu fahren», sagt er. Christian Harbeke ist Industriedesigner<br />

bei der Zürcher Nose AG und Schöpfer des neuen RhB-Interieurs.<br />

Den Stoff der Sitzbezüge hat er eigens für die neuen Zugskompositionen<br />

kreiert. «Für das karierte Muster liess ich mich von den typisch englischen<br />

Karostoffen inspirieren», erklärt Harbeke. Damit verewigt er ein Stück Tourismus-Geschichte<br />

in den Zügen der RhB. Denn die Engländer gelten als Erfinder<br />

des Schweizer Bergtourismus. In karierten Hosen bestiegen sie einst<br />

die Bündner Gipfel. «Noch heute begegnet man dem typischen Muster, ob<br />

bei den Hosen der Golfer oder den Decken der Schlittenpferde», sagt der<br />

Designer. Deshalb habe er das englische Karomuster aufgenommen und für<br />

die Sitze der RhB-Züge modern interpretiert – die 1. Klasse in elegantem<br />

Schwarz mit farbigen Akzenten, die 2. Klasse in frischem Blau.<br />

3744 Garnspulen ergeben einen Stoff<br />

Die Sitzstoffe lässt die Rhätische Bahn im bernischen Melchnau in der Produktionsstätte<br />

der Lantal Textiles AG herstellen. «Gemeinsam mit dem<br />

Team der Lantal haben wir die Designidee in Textilgewebe umgesetzt»,<br />

sagt Christian Harbeke. In der dortigen Weberei drehen die Spulen munter<br />

auf ihren Halterungen und geben Meter für Meter ihr Garn frei. Unermüdlich<br />

rattert der Webstuhl und fügt die einzelnen Farben zusammen. Eine<br />

Rolle wickelt schliesslich den fertigen Stoff auf.<br />

73


107 Webstühle sind hier im Einsatz. Die Jacquard-Webmaschine produziert<br />

den Stoff für die Rhätische Bahn – rund zehn Laufmeter Stoff schafft sie<br />

pro Stunde. Der Stoff ist ein Velours. Er wird dick gewoben und anschlies–<br />

send von der Webmaschine in der Mitte aufgeschnitten. So entstehen die<br />

Oberfläche mit den plüschigen Härchen und doppelt so viele Laufmeter<br />

Stoff. Die Mitarbeitenden stecken dafür 3744 Garnspulen auf ihre Halterungen<br />

– jedes Garn muss genau an den richtigen Platz, damit das Muster<br />

am Ende stimmt. Sechs Stunden lang arbeiten vier Mitarbeitende, um<br />

die Maschine von einem Design auf das nächste umzustellen. «Wir bieten<br />

höchste Qualität», erklärt Thomas Hofer, Leiter<br />

«Die Engländer gelten als Verkauf bei Lantal. «Deshalb setzen wir auf die<br />

Erfinder des Schweizer Produktion in der Schweiz von A bis Z.» Hier erfolgen<br />

alle Schritte vor Ort. In der eigenen Färberei<br />

Bergtourismus. In karierten<br />

Hosen bestiegen sie zwei Fäden werden in der hauseigenen Zwirnerei<br />

erhält die Rohwolle die gewünschte Farbe. Jeweils<br />

einst die Bündner Gipfel.» zu Garn zusammengedreht. Am Ende spannen die<br />

Christian Harbeke, Designer Mitarbeitenden dieses in den Webstuhl.<br />

Ist der Stoff fertig, prüfen die Mitarbeiterinnen<br />

auf riesigen Schautischen jeden Meter des karierten RhB-Stoffes genau.<br />

Unter ihren Stühlen sammeln sich Flusen und Fäden in allen Farben. Von<br />

Hand bessern sie kleinere Webfehler aus: Ausnähen nennt das der Fachmann.<br />

50 Quadratmeter kontrolliert eine Ausnäherin pro Stunde. Dann ist<br />

der Stoff bereit für die Sitze im ALLEGRA-Triebzug. Rund zehn Jahre soll der<br />

Stoff auf den Zugsitzen überstehen – ohne alt auszusehen.<br />

74 www.rhb.ch/contura


Rosinenpicker? Designer testen Material mit Birchermüesli<br />

In den modernen Sitzen der ALLEGRA-Triebzüge lehnen sich die Gäste der<br />

Rhätischen Bahn zurück und geniessen innen und aussen, Ausblick und<br />

Ambiente. Passend zur vorbeiziehenden Berglandschaft hat Designer Christian<br />

Harbeke die Kulturlandschaft Graubündens im gesamten Design des<br />

neuen RhB-Interieurs einfliessen lassen. Angelehnt an die Arbeit weltbekannter<br />

zeitgenössischer Bündner Architekten wie Gion A. Caminada oder<br />

Peter Zumthor ist ein Innenraum entstanden, der den Charakter des Bergkantons<br />

verkörpert. Deshalb trägt die Wandverkleidung in täuschend echter<br />

Holzlattenoptik den Namen «Vrin» – benannt nach dem Heimat- und<br />

Schaffensort Caminadas. Wie eine seiner markanten Holzfassaden zieht<br />

sich die Wandverkleidung quer durch den ganzen Zug. «Vals» heisst die<br />

Verkleidung der Apparateschränke – angelehnt an die eindrückliche Therme<br />

Vals von Architekt Zumthor. Das Muster erinnert an die geschichteten<br />

Steine, die der Therme ihren Charakter geben. Der Teppich in der 1. Klasse<br />

nimmt wieder das Karomuster auf. In der zweiten Klasse muss der Bodenbelag<br />

vor allem robust sein. Schneematsch, Staub oder die kleinen Kiesel<br />

aus dem Profil der Wanderschuhe dürfen dem Boden nichts anhaben. Ausserdem<br />

soll der Schmutz auf ihm möglichst unsichtbar sein. Mit einem ganz<br />

besonderen Test prüfen die Designer deshalb, ob der Belag für die Bahn in<br />

den Alpen geeignet ist: dem Birchermüesli-Test. «Wir nehmen eine Hand<br />

voll trockenes Birchermüesli und streuen dieses auf dem Boden aus», erklärt<br />

Harbeke. «Wenn man die Haferflöckchen und Rosinen kaum sieht, ist<br />

der Bodenbelag geeignet und der Zug für Winter und Sommer gerüstet.»<br />

Inspiriert von<br />

den englischen<br />

Karomustern:<br />

Die Sitze in<br />

den ALLEGRA-<br />

Triebzügen.<br />

75


Ve<br />

Valendas-Sa<br />

Das Streckennetz der Rhätischen Bahn<br />

Höhepunkte<br />

1<br />

Rheinschlucht<br />

N<br />

Basel<br />

Zürich<br />

2<br />

Langwieserviadukt<br />

Bern<br />

SCHWEIZ<br />

Genève<br />

Zermatt<br />

Chur<br />

Graubünden<br />

Lugano<br />

3<br />

4<br />

Landwasserviadukt<br />

Wiesnerviadukt<br />

Oberalppass<br />

Andermatt<br />

Visp<br />

Zermatt<br />

Rueun<br />

Waltensburg-Vuorz<br />

Tavanasa-Breil/Brigels<br />

Trun<br />

Rabius-Surrein<br />

Sumvitg-Cumpadials<br />

Disentis/<br />

Mustér<br />

Sedrun<br />

Vorderrhein<br />

S u r s e l v<br />

Castrisch<br />

Ilanz<br />

Vals<br />

a<br />

5<br />

Albulaviadukte und -Kehrtunnels<br />

Lukmanier<br />

Biasca<br />

SCHWEIZ<br />

SWITZERLAND<br />

SVIZZERA<br />

San Bernardino<br />

6<br />

Ospizio Bernina<br />

7<br />

Kreisviadukt Brusio<br />

Bellinzona<br />

Lugano<br />

Milano<br />

76<br />

www.rhb.ch/contura<br />

Lugano


«K606-01 © swiss<br />

Flims Trin<br />

rsam-Safien<br />

gogn<br />

1<br />

Zürich<br />

St. Gallen<br />

Landquart Ried<br />

Igis<br />

Zizers<br />

Untervaz-Trimmis<br />

Haldenstein<br />

Chur Wiesental<br />

Chur West<br />

Felsberg<br />

Domat/Ems<br />

Ems Werk<br />

Calanda<br />

2806 m<br />

Bonaduz<br />

Rhäzüns<br />

Rothenbrunnen<br />

Rodels-Realta<br />

Cazis<br />

Piz Beverin<br />

2998 m<br />

Reichenau-<br />

Tamins<br />

Thusis<br />

Hinterrhein<br />

Rhein/Rhine/Reno<br />

Chiavenna<br />

Lugano<br />

Landquart<br />

Chur<br />

Tiefencastel<br />

Plessur<br />

Weisshorn<br />

2806 m<br />

Lenzerheide<br />

Savognin<br />

Malans<br />

Seewis-Valzeina<br />

Grüsch<br />

Schiers<br />

Furna<br />

Jenaz<br />

Fideris<br />

Chur Stadt<br />

Küblis<br />

Lüen-Castiel<br />

St. Peter-Molinis<br />

Saas<br />

Peist<br />

Klosters Dorf<br />

Langwies<br />

Litzirüti<br />

Arosa<br />

3<br />

P r<br />

Filisur<br />

2<br />

ä t t<br />

Bergün/Bravuogn<br />

Preda<br />

i g a<br />

Landwasser<br />

Landquart<br />

u<br />

Albula Tunnel<br />

Samedan<br />

St. Moritz<br />

Cavadürli<br />

Davos Laret<br />

Davos Wolfgang<br />

Davos Dorf<br />

Davos Platz<br />

Davos Frauenkirch<br />

Davos Glaris<br />

Davos Monstein<br />

Davos Wiesen<br />

Piz Ela<br />

3339 m<br />

Piz Nair<br />

3057 m<br />

Maloja<br />

4<br />

5<br />

Spinas<br />

Celerina<br />

Celerina Staz<br />

Pontresina<br />

Klosters Platz<br />

Vereina Tunnel<br />

O b e r e n g a<br />

Bever<br />

d i n<br />

Zuoz<br />

Madulain<br />

La Punt Chamues-ch<br />

Punt Muragl<br />

Punt Muragl Staz<br />

Surovas<br />

Morteratsch<br />

Bernina Suot<br />

Piz Bernina<br />

4049 m<br />

Piz Palü<br />

3905 m<br />

Valposchiavo<br />

ÖSTERREICH<br />

AUSTRIA<br />

AUSTRIA<br />

Susch<br />

Poschiavo<br />

U n<br />

Sagliains<br />

Zernez<br />

Cinuos-chel-Brail<br />

S-chanf<br />

Muottas Muragl<br />

2450 m<br />

6<br />

Berninapass<br />

Piz Linard<br />

3411 m<br />

t e r<br />

Ftan<br />

Ardez<br />

Guarda<br />

Lavin<br />

e n g<br />

Na tiona lpa rk<br />

Livigno<br />

Bernina Diavolezza<br />

Bernina Lagalb<br />

Ospizio Bernina<br />

Alp Grüm<br />

Cavaglia<br />

Cadera<br />

Privilasco<br />

7<br />

Li Curt<br />

Le Prese<br />

Miralago<br />

Brusio<br />

Campascio<br />

Campocologno<br />

Tirano<br />

Samnaun<br />

i n<br />

a d<br />

Inn<br />

Scuol-Tarasp<br />

Müstair<br />

Rhätische Bahn<br />

UNESCO Welterbe RhB<br />

PostAuto / Bus<br />

Bernina Express Bus<br />

Landeck<br />

Mals<br />

Meran<br />

Lugano<br />

Edolo<br />

Val Camonica<br />

Brescia<br />

ITALIEN<br />

ITALY<br />

ITALIA<br />

77


neu<br />

speziell<br />

Für Ihre Agenda<br />

Die Veranstaltungen auf einen Blick<br />

Bahnmuseum Albula<br />

Offen ab dem 2. Juni <strong>2012</strong><br />

Lassen Sie sich auf eine Reise in die Vergangenheit<br />

entführen –mit über 400 Exponaten<br />

der RhB-Geschichte. 1924<br />

Auf und davon<br />

Klick für Klick statt Schritt für Schritt<br />

kommen Sie der Via Albula/Bernina von<br />

zuhause aus näher. 131<br />

Bernina Express Bus<br />

1. April bis 21. Oktober <strong>2012</strong><br />

Reisen Sie aussichtsreich von Tirano nach<br />

Lugano oder umgekehrt. 1875<br />

Schlittelbahn Preda-Bergün<br />

ab 14. Dezember <strong>2012</strong> offen<br />

Auf weltberühmten Schienen zum rassigen<br />

Vergnügen auf Kufen. 223<br />

78<br />

www.rhb.ch/contura


speziell<br />

neu<br />

Erlebniszug Albula (jeden Sonntag)<br />

vom 3. Juni bis 2. September <strong>2012</strong><br />

Reisen Sie in den nostalgischen Holz- und<br />

den offenen Aussichtswagen mitten ins<br />

Bahnparadies im UNESCO Welterbe RhB.<br />

1858<br />

100 Jahre Chur–Disentis/Mustér<br />

16./17. Juni <strong>2012</strong><br />

R(h)ein ins Vergnügen: Die Rhätische Bahn<br />

feiert ihre Jubiläumslinie Chur-Disentis.<br />

Erleben Sie ein spannendes Festprogramm.<br />

1804<br />

Samichlausfahrt<br />

1./2. Dezember <strong>2012</strong><br />

Suche mit der Märli-Fee den Samichlaus<br />

im tiefen Wald. 1580<br />

Vollmondfahrt<br />

Januar, Februar, März 2013<br />

Hier geht ein Licht auf: Vollmondfahrten<br />

auf der Berninastrecke. 987<br />

79


Wie gut kennst du die RhB?<br />

Gewinne monatlich einen Plüsch-Steinbock!<br />

So funktioniert’s:<br />

Löse die neun Rätselfragen. Die richtigen Antwort-Buchstaben (von oben<br />

nach unten gelesen) ergeben das Lösungswort. Sende die Lösung mit dem Betreff<br />

«Wettbewerb» an contura@rhb.ch oder schicke uns eine Postkarte an:<br />

Rhätische Bahn, Marketingkommunikation, Bahnhofstrasse 25, 7002 Chur. Wir<br />

verlosen jeden Monat einen Plüsch-Steinbock, letztmals am 31. Dezember <strong>2012</strong>.<br />

Teilnahmebedingungen:<br />

Die Teilnahme ist gratis und unverbindlich. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Eine Barauszahlung<br />

ist nicht möglich. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt und der Rechtsweg ist<br />

ausgeschlossen. Die persönlichen Daten werden vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben.<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

6.<br />

7.<br />

8.<br />

9.<br />

1. Der langsamste Schnellzug der Welt<br />

2. Ortschaft, wo's sprudelt und fliesst<br />

3. RhB-Wagen mit der Register-Nummer WR-S 3820<br />

4. Fährt von Chur / Davos / St. Moritz nach Tirano<br />

5. Partner-Hockeyclub der RhB<br />

6. Hier steht der berühmte Kreisviadukt<br />

7. Berühmtester Viadukt der RhB<br />

8. Berühmtes Schloss<br />

9. Darum rutscht der Zug nicht ab<br />

Plüsch-Steinbock: Für<br />

steinbockstarke Erinnerungen<br />

in Graubünden bin ich auch<br />

im Rail Shop erhältlich.<br />

541<br />

80 www.rhb.ch/contura


I CH FL A<br />

Sate litenkarte<br />

Ausflugsid en<br />

w.rhb.ch/via<br />

UNESCO Welterbe<br />

Reiseführer<br />

Rhätische Bahn in der Landschaft<br />

Albula/Bernina<br />

Via Albula / Bernina<br />

w.rhb.ch/unesco<br />

Streckenplan<br />

RhB UNESCO Welterbe Pa s<br />

Erfahren Sie das UNESCO Welterbe<br />

Rhätische Bahn in der Landschaft Albula / Bernina<br />

w.rhb.ch / gru pen<br />

G R A<br />

U B Ü<br />

N D E<br />

Erlebni se im<br />

RhB UNESCO Welterbe<br />

Gru penangebote 2010 / 20 1<br />

Reiseführer<br />

N<br />

Piktogra me<br />

UNESCO Welterbe<br />

Rhätische Bahn in der Landschaft<br />

Albula/Bernina<br />

Landquart<br />

Thusis<br />

RhB in der Landschaft Albula / Bernina<br />

Streckenplan<br />

G R A<br />

U B Ü<br />

Chur<br />

N D E<br />

RhB UNESCO Welterbe Pa s<br />

N<br />

Piktogra me<br />

Bergün<br />

Davos<br />

St. Moritz<br />

Sondrio (I)<br />

Zernez<br />

Poschiavo<br />

Scuol<br />

Müstair<br />

Tirano (I)<br />

Herausgeber:<br />

CH-7 02 Chur<br />

www.rhb.ch<br />

<br />

Moesa<br />

Thusis<br />

Moesa<br />

Rhein<br />

Rhein<br />

Thusis<br />

Scharans<br />

G R A<br />

Tiefencastel<br />

Albula<br />

U B<br />

U B Ü<br />

Bergell<br />

Filisur<br />

Maira<br />

Maira<br />

Bergün<br />

Albulatal<br />

Ü N D<br />

Bergün<br />

Preda<br />

St.Moritz<br />

N D E<br />

St. Moritz<br />

Spinas<br />

Inn<br />

N<br />

E N<br />

Berninagruppe<br />

Berninagruppe<br />

Inn<br />

Veltlin ( I )<br />

Adda<br />

Inn<br />

Ospizio Bernina<br />

Veltlin ( I )<br />

Adda<br />

Poschiavo<br />

Cavaglia<br />

Le Prese<br />

Tirano (I)<br />

Tirano (I)<br />

Viaducts and bridges<br />

Viadukte und Brücken<br />

Tu nels<br />

Tu nels<br />

Revetment wa ls<br />

Stützmauern<br />

Ga leries<br />

Galerien<br />

Dam embankments<br />

Da mböschungen<br />

Large reception building<br />

Grö seres Aufnahmegebäude<br />

Medium-size reception building<br />

Mi tleres Aufnahmegebäude<br />

Sma l reception building<br />

Kleineres Aufnahmegebäude<br />

Wartehäuschen<br />

Linesman's hut<br />

Wärterbude<br />

Shed<br />

Remise<br />

Workshop<br />

Werkstä te<br />

Covered turntable<br />

Gedeckte Drehscheibe<br />

Turntable<br />

Drehscheibe<br />

Water crane<br />

Wa serkran<br />

Churches and chapels<br />

Kirchen und Kape len<br />

Forts and residential towers<br />

Burgen, Türme, Schlö ser<br />

Aristocratic and u per-cla s houses,<br />

farmhouses, hotels and museums<br />

Häuser, Hotels, Pala zi, Mus en<br />

Locations of archaelogical finds<br />

Archäologische Fundste len<br />

Ore storage sites<br />

Erzlagerstä ten<br />

Therapeutic springs<br />

Heilque len<br />

Reservoirs<br />

Staus en und Staubecken<br />

Control centres, power plants<br />

and converter stations<br />

Zentralen, Werke und Umformerstationen<br />

Viaducts and bridges<br />

Viadukte und Brücken<br />

Tu nels<br />

Tu nels<br />

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Werkstä te<br />

Covered turntable<br />

Gedeckte Drehscheibe<br />

Turntable<br />

Drehscheibe<br />

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Wa serkran<br />

Churches and chapels<br />

Kirchen und Kape len<br />

Forts and residential towers<br />

Burgen, Türme, Schlö ser<br />

Aristocratic and u per-cla s houses,<br />

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Souvenirs für Gross und Klein<br />

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Entdecken Sie unsere Souvenirs, Reiseführer oder<br />

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RhB-Bahnhof oder bestellen Sie online unter<br />

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Holzeisenbahn: Für jedes Kinderzimmer<br />

Mit dem ALLEGRA-Triebzug rückt der Lokführer-Traum<br />

ein kleines Stück näher. Über Brücken und durch<br />

Tunnels führt die Holzeisenbahn garantiert nicht<br />

aufs Abstellgleis.<br />

Das RhB- Sackmesser: Ein treuer Begleiter<br />

Es ist immer dabei – für alle Fälle. Beim Picknick<br />

schneidet es Brot in Scheiben und öffnet den feinen<br />

Veltliner. Das Sackmesser ist ein praktischer Helfer.<br />

Erhältliche Führer und Angebote<br />

UNESCO Welterbe Freie Fahrt zwischen Thusis und Tirano<br />

Via Albula/Bernina<br />

10 Wanderungen durch das UNESCO Welterbe «Rhätische Bahn in der<br />

Landschaft Albula/Bernina»<br />

DerBahnwandererKlausFrost(BeraterundDesigner)schreibt:<br />

«Mit70JahrenhabeichmireinenJugendtraumerfü lt.GeträumtimFlachland,weitwegvomOrtdesJetztgeschehens:MeinepersönlicheAlpenquerung<br />

in10Eta penzuFu sundauchperBahndurchdieAlpenweltGraubündens.<br />

VonNordnachSüdderSo neentgegen,vonChur(Schweiz)nachTirano(Italien)undzurückindieFrischedesNordens.Aufder«ViaAlbula/Bernina»–der<br />

UNESCOWelterbeRoute.<br />

ImmerwiederberührtderWeitwanderwegdieLinienderRhätischenBahn.<br />

DiesgabmirdieSicherheit,jederzeitswitchen,umsteigen,zukö nen.Endlich<br />

eineTourfürjederma n,warenmeineGedanken.DieRhätischeBahn,kurz<br />

RhB,inderLandschaftAlbula/BerninaistUNESCOWelterbe,fürmichaberder<br />

guteFreundanmeinerWege seite,beigro semWe terumschwungundkleinenKondition<br />

schwächen.<br />

DieFreiheit,diesesnaturkundlich,auchwa serklimatisch,kulturhistorisch<br />

undalpineinzigartigeErlebnisüberdenAlbulapa s,durchdasEngadinund<br />

denBerninapa ssolockererholsamzudurchwandern,istmeinpersönliches<br />

Highlight.EsistmehralseinalpinerWanderweg.Ichka nnurho fen,da s<br />

meineInspirationaufdieLeserübergreiftundsiedazuverleitet,selbstden<br />

Schri tzuwagen.»<br />

StefanBarandun Via Albula/Bernina<br />

Wanderführer<br />

Via Albula/Bernina<br />

10WanderungendurchdasUNESCOWelterbe<br />

«RhätischeBahninderLandschaftAlbula/Bernina»<br />

Via Albula/Bernina<br />

Inhalt<br />

Valle Mesolcina<br />

Domleschg<br />

Hinterrhein<br />

Lago di Como<br />

1<br />

2<br />

Oberhalbstein<br />

Bergell<br />

Landwassertal<br />

3<br />

4<br />

Albulatal<br />

Oberengadin<br />

5<br />

6<br />

7<br />

Unterengadin<br />

Val Poschiavo<br />

Seite<br />

Wanderführer Via Albula / Bernina<br />

In zehn Etappen entlang der UNESCO Welterbestrecke<br />

RhB: Der Autor und Wanderleiter Stefan Barandun<br />

stellt auf 224 Seiten die schönsten Wanderungen und<br />

Sehenswürdigkeiten des Weitwanderwegs Via Albula<br />

/ Bernina vor.<br />

8<br />

9<br />

10<br />

Einführung 2<br />

UNESCOWelterbe«RhätischeBahninderLandschaftAlbula/Bernina»6<br />

Wanderti ps 10<br />

DiesechsWanderungenzwischenThusisundSt.MoritzimÜberblick 16<br />

1 Thusis—Tiefencastel 20<br />

2 Tiefencastel—Filisur 4<br />

3 Filisur—Bergün/Bravuogn 60<br />

4 Bergün/Bravuogn—Preda 76<br />

5 Preda—Spinas 96<br />

6 Spinas—St.Moritz 14<br />

DievierWanderungenzwischenSt.MoritzundTiranoimÜberblick 128<br />

7 St.Moritz—OspizioBernina 130<br />

8 OspizioBernina—Cavaglia 146<br />

9 Cavaglia—LePrese 162<br />

10 LePrese—Tirano 172<br />

EinwenigBahngeschichte<br />

SchweizerischesEisenbah netz 1 8<br />

BahnlandGraubünden 190<br />

AlbulabahnThusis—St.Moritz 196<br />

BerninabahnSt.Moritz—Tirano 210<br />

Anhang 218<br />

Piktogramme<br />

I CH FL A<br />

Sate litenkarte<br />

Rhätische Bahn AG<br />

Bahnhofstrase 25<br />

www.rhb-unesco.ch<br />

Preis: CHF 15.–<br />

Reiseführer<br />

UNESCO Welterbe<br />

Rhätische Bahn in der Landschaft<br />

Albula/Bernina<br />

Streckenplan<br />

Valle Mesolcina<br />

Domleschg<br />

Hinterrhein<br />

Lago di Como<br />

G R A<br />

Oberhalbstein<br />

Landwassertal<br />

Oberengadin<br />

Reiseführer UNESCO Welterbe Rhätische Bahn<br />

So verpassen Sie keine Sehenswürdigkeiten mehr:<br />

Der Reiseführer führt auf 102 Seiten kompetent<br />

durch das UNESCO Welterbe RhB. Brillieren Sie mit<br />

Hintergrundwissen. Der Reiseführer ist reich bebildert<br />

und umfassend dokumentiert.<br />

Val Poschiavo<br />

Unterengadin<br />

81


D E F I<br />

1<br />

Erlebniskarte<br />

Merano<br />

Meran<br />

Mals/Mà les<br />

Venezia<br />

Venedig<br />

Scuol-Tarasp<br />

Tirano-Thusis<br />

1 2,3 km UNESCO<br />

Welterbe RhB<br />

Tirano (IT)<br />

Lugano<br />

Ova Spin<br />

Valchava<br />

Ofenpa s<br />

Müstair<br />

Tschierv<br />

UNESCO Biosfera<br />

Val Müstair<br />

Parc Naziunal<br />

UNESCO<br />

Weltkulturerbe<br />

Kloster St. Johann<br />

Ardez Guarda<br />

Ftan Bareigla<br />

Mo ta Naluns<br />

Piz Buin<br />

1<br />

Meran Campo-<br />

Le Prese<br />

Miralago<br />

Li Curt<br />

Campascio<br />

Brusio<br />

Campo-<br />

cologno<br />

Kreisviadukt<br />

Brusio<br />

2<br />

Lago di Livigno<br />

Poschiavo<br />

Susch<br />

Sagliains<br />

Lavin<br />

Piz Linard<br />

Davosers e<br />

Wolfgang<br />

Autoverlad<br />

Schwarzsee<br />

Vereina<br />

Davos Laret<br />

Gotschnagrat<br />

Selfranga<br />

Gotschnaboden<br />

Cavadürli<br />

Klosters<br />

Klosters Dorf<br />

Madrisa<br />

Cavaglia<br />

Privilasco<br />

Livigno (IT)<br />

Zernez<br />

9<br />

Davos Platz<br />

Davos Dorf<br />

Serneus<br />

S as<br />

Küblis<br />

8<br />

Piz Palü<br />

Piz Bernina Piz Roseg<br />

Savognin<br />

Wiesner-<br />

viadukt<br />

Glaris<br />

Monstein<br />

Wiesen<br />

Frauenkirch<br />

Schatzalp<br />

Landwa serviadukt<br />

Alvaneu Bad<br />

Wei sfluh<br />

Tiefencastel<br />

Surava<br />

Wei shorn<br />

Solis-<br />

Wei sfluhjoch<br />

viadukt<br />

Rothorn<br />

Lenzerheide<br />

Cazis<br />

Litzirüti<br />

Rodels/Realta<br />

Feldis<br />

Razén<br />

Langwies<br />

Langwieserviadukt<br />

Rhäzüns<br />

Brambrüesch<br />

Bonaduz<br />

Peist<br />

Domat/Ems<br />

Ems Werk<br />

Chur West<br />

Reichenau-<br />

Tamins<br />

Felsberg<br />

Fideris<br />

Haldenstein<br />

Calanda<br />

Jenaz<br />

Untervaz-Trimmis<br />

Furna<br />

Zizers<br />

Igis<br />

Landquart Ried<br />

Schiers<br />

Grüsch S ewis-<br />

Malans<br />

Valzeina<br />

Diavole za<br />

Morteratschgletscher<br />

Alp Grüm<br />

Lago Bianco<br />

Piz Lagalb<br />

Ospizio<br />

Bernina<br />

Lej Nair<br />

Bernina<br />

Diavole za<br />

Bernina<br />

Lagalb<br />

Bernina<br />

Suot<br />

Morteratsch<br />

Lej da San Murezzan<br />

zan<br />

Surovas<br />

Celerina-<br />

Staz<br />

Muo tas Muragl<br />

Punt Muragl<br />

Celerina-Schlarigna<br />

En / Inn<br />

n<br />

Bever<br />

Spinas<br />

La Punt<br />

Chamues-ch<br />

Preda<br />

Zuoz<br />

Madulain<br />

Piz Kesch<br />

S-chanf<br />

Albula-<br />

viadukte<br />

Cinuos-chel<br />

Brail<br />

10<br />

Pontresina<br />

6<br />

Samedan<br />

Albulatunnel<br />

Piz Corvatsch<br />

Corviglia<br />

Lej da Silvaplauna<br />

Piz Nair<br />

Piz Ela<br />

Parc Ela<br />

Maloja<br />

Lej da Segl<br />

<strong>2012</strong><br />

Sommer <strong>2012</strong><br />

Arosa<br />

2<br />

4<br />

Landquart<br />

2<br />

Filisur<br />

Bergün/<br />

Bravuogn<br />

5<br />

St.Moritz<br />

7<br />

Chur<br />

Tiefencastel<br />

Sommer <strong>2012</strong><br />

2<br />

3<br />

Sommer <strong>2012</strong><br />

1<br />

Thusis<br />

Piz Beverin<br />

Thusis-Tirano<br />

1 2,3 km UNESCO<br />

Welterbe RhB<br />

Trin<br />

Vals<br />

Versam-Safien<br />

Flimserstein<br />

Rheinquelle<br />

le<br />

Oberal pass<br />

Castrisch<br />

Valendas-Sagogn<br />

Ilanz<br />

h<br />

Brig<br />

Disentis/<br />

Mustér<br />

Caumasee<br />

e<br />

Ma terhorn<br />

Oberalpstock Göschenen<br />

Tödi<br />

Sumvitg-Cumpadials<br />

Rabius<br />

Trun<br />

Tavanasa-Breil/Brigels<br />

Waltensburg/Vuorz<br />

Rueun<br />

Falera<br />

Zerma t<br />

Visp<br />

L ax<br />

Laaxers axers e<br />

Flims<br />

Anderma t<br />

Vorab<br />

Tschingelhörner<br />

Crestas e<br />

UNESCO<br />

Welterbe<br />

Sardona<br />

Martinsloch<br />

RhB handlich: Broschüren und Erlebniskarten<br />

www.rhb.ch/broschueren<br />

Weitere Ideen gefragt?<br />

Entdecken Sie unsere Broschüren und Erlebniskarten<br />

zum downloaden unter www.rhb.ch/broschueren<br />

www.berninaexpre s.ch<br />

Bernina Express<br />

Chur/Davos/St. Moritz — Tirano — Lugano<br />

Bernina Express<br />

Von den Gletschern zu den Palmen<br />

Erleben Sie eine der spektakulärsten Alpenüberquerungen:<br />

Die Albula- und Berninastrecke der Rhätischen<br />

Bahn. Ein besonderer Hochgenuss ist die<br />

Panoramafahrt im Bernina Express – vorbei an Gletschern,<br />

hinunter zu den Palmen.<br />

The slowest expre s train in the world<br />

Glacier Express<br />

Der langsamste Schnellzug der Welt<br />

Sie rollen bis zu den Wolken, durch intakte Berglandschaften,<br />

über mächtige Gebirgsflüsse und vorbei an<br />

schroffen Felswänden. Die Panoramafahrt im Glacier<br />

Express durch die Schweizer Alpen prägt sich ein –<br />

mit Höhepunkten am Anfang und am Ende.<br />

Piz Bernina Piz Roseg Ma terhorn<br />

www.rhb.ch<br />

<strong>Contura</strong><br />

Das Magazin der Rhätischen Bahn<br />

UNESCO Welterbe Rhätische Bahn<br />

Resciapa s<br />

Poschiavo<br />

Le Prese<br />

Vereinatu nel<br />

Bahnerlebnisse<br />

Auf Entdeckungstour mit der RhB<br />

Roseg<br />

Val<br />

Ausflugstipps<br />

Zug um Zug zum Erlebnis<br />

St.Peter-Molinis Lüen-Castiel<br />

Rhein<br />

Ausflugstipps<br />

Zug um Zug zum Erlebnis<br />

Escursioni<br />

Sommer <strong>2012</strong><br />

Sommer <strong>2012</strong><br />

UNESCO Welterbe RhB<br />

Ausflugstipps<br />

lungo la va le del trenino ro so e St. Moritz<br />

Erlebniswelt<br />

Zug um Zug zum Erlebnis<br />

Ruinalta / Rheinschlucht<br />

Sedrun Göschenen<br />

Rheinschlucht UNESCO Welterbe<br />

Glacier Expre s<br />

Zwischen Fels Auf Zeitreise im Besuch in der<br />

und Wasser neuen Bahnmuseum Bordküche<br />

<strong>Contura</strong><br />

Das Magazin inspiriert und zeigt die<br />

schönsten Ecken und die spannendsten<br />

Geschichten rund um die Rhätische<br />

Bahn. Immer wieder neu.<br />

Erlebniskarten<br />

Unsere neuen Erlebniskarten zeigen<br />

Ihnen die schönsten Strecken und Ausflugsziele<br />

auf dem Netz der RhB.<br />

Neues erfahren:<br />

Abonnieren Sie sich das<br />

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www.rhb.ch/contura<br />

82 www.rhb.ch/contura


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Sie auf der Facebook-Fansite «Rhätische Bahn AG».<br />

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Wie räumt die Dampfschneeschleuder im Winter die<br />

Gleise frei? Welche Landschaften durchqueren unsere<br />

Züge bei Wind und Wetter? Wo gehen Kulinarik<br />

und Zugfahren Hand in Hand?<br />

www.rhb.ch/youtube<br />

Die Rhätische Bahn ist die grösste Alpenbahn der<br />

Schweiz. Mit ihren einzigartigen Gebirgsstrecken,<br />

dem UNESCO Welterbe und berühmten Produkten<br />

wie dem Glacier- und Bernina Express bürgt sie für<br />

erstklassige Bahnerlebnisse. Zudem bietet sie fantastische<br />

Ausblicke.<br />

www.rhb.ch/flickr<br />

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RhB UNESCO Welterbe App fürs iPhone<br />

Mobiler Reiseführer auf der UNESCO Welterbestrecke.<br />

Die iPhone App der RhB weist Ihnen den Weg – per<br />

GPS entlang der Albula- und Bernina linie.<br />

Wissenswertes zur Bahn, Orten und Sehenswürdigkeiten<br />

erfahren Sie auf einen Klick.<br />

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Rhätische Bahn AG<br />

Bahnhofstrasse 25<br />

CH-7002 Chur<br />

Tel +41 (0)81 288 65 65<br />

Fax +41 (0)81 288 61 05<br />

railservice@rhb.ch<br />

www.rhb.ch

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