Märkische LebensArt Märkische LebensArt
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5. Jahrgang - Frühjahr 2011<br />
www.maerkische-lebensart.de<br />
www.maerkische-lebensart.de<br />
<strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong><br />
Das Magazin für Scharmützelsee & Oder-Spree-Seenlandschaft<br />
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2 <strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong> Frühjahr 2011<br />
HALLO NACHBARN, LIEBE GÄSTE,<br />
ist es nach diesen kalten Wintertagen nicht herrlich,<br />
wenn die Sonne vom blauen Himmel strahlt, die<br />
Schneeglöckchen, Winterlinge und Krokusse ihre<br />
Köpfchen emporstrecken und erste Knospen sprießen?<br />
Zwischendurch darf es auch mal ein bisschen<br />
regnen, damit alles gut wachsen kann.<br />
Schauen Sie lieber einmal mehr hin, um sich am<br />
Schönen zu erfreuen. Das stärkt die Seele, denn es<br />
gibt noch genügend Unerfreuliches, für das man<br />
Kraft braucht.<br />
Am 4. März wurde nun in Frankfurt offiziell das<br />
Kleist-Jahr eröffnet. Großer Bahnhof unweit der<br />
Oder, mit schönen Reden, einem Konzert und einer<br />
Theateraufführung. Kleist aus heutiger Sicht. Und<br />
vor allem mit dem ersten Spatenstich für einen Erweiterungsbau<br />
des Kleist-Museums.<br />
Heinrich von Kleist - der vergeblich nach Glück,<br />
Selbsterkenntnis und Erfolg Suchende, der so tragisch<br />
an der Welt zerbrach, wird heute gefeiert als<br />
einer der größten Erneuerer deutscher Dichtung.<br />
Kleist, der in seinen Stücken den Menschen einen<br />
Spiegel vorhielt, der die Welt verbessern wollte und<br />
Gerechtigkeit um jeden Preis. Aber er fand zu seiner<br />
Zeit keine Anerkennung.<br />
Was würde er wohl sagen, wenn er jetzt auf die Welt<br />
schauen könnte? Auf den Ruhm, der ihm zuteil wird.<br />
Auf den Zustand der heutigen Verhältnisse. Würde<br />
er dem „deutschen Michel“ raten, zum neuen Michael<br />
Kohlhaas zu werden, um sich gegen Unrecht<br />
zu wehren? Oder würde er resignieren und sich<br />
abermals eine Kugel in den Kopf schießen?<br />
Wir Brandenburger können stolz auf diesen Dichter<br />
aus unserer Heimat sein, der uns heute noch viel zu<br />
sagen hat. Wer sich darauf einlässt, Kleist jenseits<br />
der Schule neu zu lesen, wird überrascht sein und<br />
Wichtiges für sein eigenes Leben erfahren.<br />
Ich wünsche Ihnen wunderschöne Frühlingstage<br />
und anregende Schmökerstunden mit Kleist oderdem<br />
einen oder anderen Titel von unseren Buchempfehlungen.<br />
Und: Lassen Sie sich von der Unbill des Alltags nicht<br />
unterkriegen, bleiben Sie zuversichtlich und neugierig<br />
auf das Leben.<br />
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Titelseite: Frühlingsimpression<br />
Fotos in dieser Ausgabe: Wolfgang Hoffmann<br />
Der brandenburgische Ministerpräsident<br />
Matthias Platzeck<br />
bei der Eröffnungsrede / Dr.<br />
h.c. Hinrich Enderlein, Vorstand<br />
der Kleist-Gedenk- und Forschungsstätte e.V., Frau Prof. Dr. Dr. Sabine<br />
Kunst, Brandenburgische Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur,<br />
Bernd Neumann, Staatsminister für Kultur und Medien, Dr. Martin Wilke Oberbürgermeister<br />
von Frankfurt (Oder), Dr. Wolfgang de Bruyn, Direktor des Kleistmuseums<br />
Frankfurt (Oder) beim ersten Spatenstich. (von rechts)<br />
FRÜHJAHRSPREISAUSSCHREIBEN 2011<br />
Das am 4. März offiziell eröffnete Kleist-Jahr bietet<br />
beinahe bis zum Jahresende zahlreiche interessante<br />
Veranstaltungen unterschiedlichster<br />
Art, um sich mit Leben und Werk des Dichters<br />
vertrauter zu machen.<br />
Kleist, der ewig Suchende, ist viel gereist. 1799<br />
verkündete er auf einem schlesischen Berg im<br />
Riesengebirge seine „Hymne an die Sonne“.<br />
Welcher Berg war das?<br />
Viel Erfolg bei der Suche nach der richtigen Antwort.<br />
Ihre Antwort senden Sie bitte wie immer an:<br />
per Post: Magazin <strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong>,<br />
Möllendorfer Straße 19 – Limsdorf, 15859 Storkow<br />
oder<br />
per E-Mail: info@maerkische-lebensart.de<br />
Impressum<br />
Herausgeber: Freundeskreis <strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong> e.V.<br />
Verlag <strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong><br />
Möllendorfer Straße 19 - Limsdorf<br />
15859 Storkow (Mark)<br />
Telefon: 033677-62062 ,Fax: 033677-62064<br />
Redaktion: Hannelore Hoffmann<br />
Layout&Gestaltung: Wolfgang Hoffmann<br />
E-Mail: info@maerkische-lebensart.de<br />
www.maerkische-lebensart.de<br />
Druck: Hans Gieselmann Druck und Medienhaus Potsdam<br />
Alle Angaben erfolgen nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr.<br />
Copyright für alle Beiträge beim Verlag <strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong>.<br />
Alle Rechte vorbehalten.<br />
Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages.<br />
SEHEN • ERKENNEN • UMSETZEN<br />
Hans Gieselmann<br />
Druck- und Medienhaus<br />
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Lösung unseres Weihnachtspreisrätsels:<br />
Die richtige Antwort war: Heinrich von Kleist.<br />
Natürlich war die Frage für aufmerksame Leser<br />
leicht zu beantworten, aber dass wir von so vielen<br />
Einsendungen überschüttet wurden, hätten wir<br />
selbst nicht für möglich gehalten. So entschied<br />
auch diesmal wieder das Los.<br />
Herzlichen Glückwunsch den folgenden 12<br />
Gewinnern, die sich auf ein Buch-überraschungspäckchen<br />
freuen können:<br />
Petra Böttger, Berlin; Manfred Clukas, Ragow-<br />
Merz; Klaus Korn, Bad Saarow; Elka & Norbert<br />
Kroker, Rietz-Neuendorf; B. Haupt, Dresden; Rainer<br />
Seidel, Beeskow; Angela Ringk, Kolpin; Margot<br />
und Harry Wels, Groß Eichholz; Kerstin Liepe,<br />
Storkow; Gertraud Krappmann, Reichenwalde;<br />
Barbara Janacek, Herzberg; Ingrid Jänicke, Eisenhüttenstadt.<br />
Ein herzliches Dankeschön für die großzügigen<br />
Buch- und CD-Spenden gilt folgenden<br />
Verlagen: AufbauVerlag, Eulenspiegel Verlagsgruppe,<br />
Allegria, rororo, Droemer, Das<br />
Neue Berlin, Knaur.<br />
Tel.: 033200/80 120 • Fax: 033200/80 128<br />
ISDN-Datentransfer: (Leonardo) 033200/82 404 • (Fritz) 033200/82 406<br />
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Frühjahr 2011 <strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong><br />
IM FOKUS: DIE POLITIK IN DEUTSCHLAND UND DIE WIRKLICHEN PROBLEME DER WELT<br />
Angesichts der verheerenden Katastrophe in Japan<br />
stellen sich jetzt eher wichtigere Fragen, als<br />
die nach dem Gewicht deutscher Probleme. Wie<br />
kann man den Betroffenen in ihrer Not helfen?<br />
Oder, was sollten wir daraus lernen? Was wird<br />
aus unseren Atomkraftwerken? Das Erdbeben der<br />
Stärke 9 verschob sogar die Achse der Erdrotation<br />
um etwa 10 cm. Es soll zu den fünf heftigsten<br />
seit Menschengedenken zählen und hat nicht nur<br />
einen furchtbaren Tsunami mit abertausenden<br />
Opfern verursacht, sondern mit einer gewaltigen<br />
Wucht riesige Landmassen verschoben. Das wird<br />
noch ungeahnte Folgen für den Lauf der Welt mit<br />
sich bringen.<br />
Davor darf keiner die Augen verschließen. Und<br />
dennoch leben wir jetzt und hier. Immer mehr<br />
sagen: So kann es nicht mehr weitergehen. Sie<br />
meinen den Alltag mit wachsender sozialer Unsicherheit.<br />
Mit - parteienübergreifend - sehr oft<br />
selbstherrlichen und inkompetenten Politikern.<br />
Ärgern sich über Verwaltungen,<br />
die sich überwiegend<br />
selbst verwalten, statt für die<br />
Bürger da zu sein. Über kontraproduktive<br />
bürokratische<br />
Entscheidungen, die alles andere<br />
als bürgerfreundlich sind.<br />
Im Volk wächst der Zorn über<br />
die arrogante Allmachtsherrschaft<br />
Unfähiger, die -besonders<br />
vor Wahlen- von einer<br />
hektischen Aktion in die andere<br />
stolpern. Ebenso über die<br />
zunehmende Korruption und<br />
allgegenwärtige Verflechtung von Politik, Banken<br />
und Wirtschaftskonzernen. Nicht zu vergessen die<br />
verstärkte Gleichschaltung der Medien. Was ist<br />
geworden aus einst kritischen Blättern? Ob „Die<br />
Zeit“ oder „Spiegel“, sie werden immer zahmer.<br />
Dafür stürzen sich dann alle auf solcherart gefundene<br />
Fressen wie die Guttenbergsche Doktorarbeit.<br />
Natürlich ist das wissenschaftlich gar nicht<br />
sauber. Vermutlich hat er ja tatsächlich gar nicht<br />
selbst abgekupfert, sondern ein „Ghostwriter“<br />
arbeitete für viel Geld schlampig. Auch das soll<br />
nicht schöngeredet werden. Doch die Häme, mit<br />
der fast unisono zugetreten wird, ist einfach unerträglich.<br />
Ende jeglicher Kultur war die perverse<br />
indirekte Selbstmordempfehlung eines Linken in<br />
der Bundestagsdebatte. Tröstlich, dass es das Resonanzgesetz<br />
gibt. Diese Herrschaften in Politik<br />
und Medien, die sich begeistert der Häme bedienen,<br />
vergessen das gern oder wissen es gar nicht<br />
einmal. Aber sie werden es erleben, dass eigenes<br />
Tun und Sagen, ob gut oder böse, irgendwann zurückkommt<br />
wie ein Bumerang. Immer.<br />
Fakt bleibt: Deutschland fehlen in der Politik engagierte<br />
kluge Menschen mit Leidenschaft, Charisma<br />
und Empathie. Verwundert reiben sich<br />
Mediengewaltige ihre Augen, wenn das Volk anderer<br />
Meinung ist und mit Gleichmut über die<br />
moralischen Verfehlungen des einstigen Verteidigungsministers<br />
hinwegsieht. Woran liegt das<br />
wohl? Daran, dass es gar nichts anderes erwartet?<br />
An den in der Politik allgegenwärtigen Lügen<br />
und demagogisch-heuchlerischen Sonntagsreden,<br />
in denen Wasser gepredigt und Wein getrunken<br />
wird? Oder weil das Internet sowieso überall<br />
als großer Selbstbedienungsladen benutzt wird?<br />
Hausaufgaben.de von Schülern oder Wikipedia<br />
von Studenten und Journalisten. Oder liegt es daran,<br />
dass sich Banker, Industrielle oder Leute wie<br />
Maschmeier und Konsorten der Freundschaft mit<br />
Politikern öffentlich brüsten? Wie unabhängig ist<br />
eigentlich ein Politiker, gar ein Bundespräsident,<br />
der solche Freunde hat? Andererseits traut sich<br />
die Politik nicht, gegen den Mörder und Terroristen<br />
Gadhafi einzuschreiten. Weil sie ihn zuvor<br />
hochgepäppelt und ihm profitabel deutsche Qua-<br />
litätswaffen verkauft hat? Ja, es bestünde tatsächlich<br />
die Gefahr, dass deutsche „Friedenstruppen“<br />
mit deutschen Waffen totgeschossen werden.<br />
Es ist offensichtlich: So darf es nicht mehr weitergehen.<br />
Es gibt Bücher aller Art über die angekündigte<br />
Wende 2012. Von Titeln wie „2012 – die<br />
große Zeitenwende“, das sachlich anhand gut recherchierter<br />
Fakten über die Prophezeiungen der<br />
Mayas informiert, bis hin zu abstrusen Weltuntergangsverkündigungen.<br />
Die Lektüre lässt staunen,<br />
was die Mayas vor 5000 Jahren schon wussten.<br />
Wie sie ohne heutige Hightech die Zusammenhänge<br />
der Welt und des Kosmos erkannten und<br />
Schlussfolgerungen zogen. Ebenso, was Hildegard<br />
von Bingen uns überlieferte. Oder was schon<br />
in der Bibel steht. Woher konnten sie damals von<br />
der Zunahme heutiger Naturkatastrophen und<br />
Kriege wissen? Wer das alles abtut als Astrologie<br />
und Scharlatanerie, hat nichts verstanden. Wer<br />
dies jedoch als Chance für lebensnotwendige Veränderungen<br />
versteht, kann nur gewinnen, denn<br />
so wie bisher kann es definitiv nicht bleiben.<br />
Raubbau an der Natur, Abholzung des Regenwaldes.<br />
Auch märkische Wälder werden immer<br />
leerer. Ersatzpflanzungen? Warum denn, wir brau-<br />
3<br />
chen noch mehr Flächen für Raps und Sonnenblumen<br />
zur alternativen Bioenergie-Gewinnung. Oder<br />
für Genmaisfelder. In der Lausitz werden gnadenlos<br />
weitere Dörfer der Kohle geopfert. Den Müll,<br />
ob CO ² oder sonstwas, verstecken wir trotz aller<br />
Proteste einfach im ostbrandenburgischen Boden.<br />
Hauptsache der Profit ist sicher. Alleebäume fallen<br />
der Säge zum Opfer, weil sie angeblich die autofahrenden<br />
Menschen gefährden. Gewissenlos werden<br />
die Ressourcen der Welt verbraucht. Doch dagegen<br />
gibt es ja jetzt Energiesparlampen und die<br />
bösen Glühbirnen werden einfach verboten -kurzsichtige<br />
Klimarettungsaktionen ohne Effekt. Aber<br />
offenbar war die mediale Verdummungsmaschinerie<br />
doch nicht erfolgreich genug. Das Volk erkennt<br />
Mogelpackungen zunehmend besser. Wenn<br />
auch viele Gammelfleisch, Antibiotika oder Dioxin<br />
in Lebensmitteln noch ignorieren, weil man es<br />
dem panierten Schnitzel oder dem tiefgefrorenen<br />
Pangasiusfilet aus Vietnam ja nicht mehr ansieht,<br />
woher es kommt. Auch ist der<br />
Schaden beim Menschen erst<br />
mal nicht zu bemerken. Aber<br />
nun diese perfide E 10-Idee<br />
mit dem angeblichen Biosprit.<br />
Wie kann man sich überhaupt<br />
ausdenken, Lebensmittel zu<br />
verbrennen, um Benzin herzustellen?<br />
Anderswo auf der Welt<br />
hungern Menschen. Kinder<br />
müssen sterben, weil sie nichts<br />
zu essen haben.<br />
Diese Mogelpackung E 10 soll<br />
gut für die Umwelt sein? Oder<br />
vielleicht doch eher für den Profit der Mineralölkonzerne<br />
und die Benzinsteuereinnahmen?<br />
Aber unerwartet gab es Probleme. Das Volk spielt<br />
einfach nicht mit. Wenn das Auto -„des Deutschen<br />
liebstes Kind“- gefährdet ist, sieht eben alles anders<br />
aus. Ungeprüft wurde von den Regierenden<br />
das Risiko den Autofahrern übergeholfen. Wenn<br />
euer Auto kaputtgeht, kauft euch doch ein neues.<br />
Das kurbelt die Wirtschaft an. Vielleicht gibt es<br />
mal wieder eine Abwrackprämie für E-10-geschädigte<br />
Schrottautos. Doch das uninformierte Volk<br />
fühlt sich erneut betrogen und legt auch keinen<br />
Wert darauf, zu den weltweit belachten deutschen<br />
Umweltrettern zu gehören. Wer hätte das gedacht,<br />
auch so kann sich Zivilcourage ausprägen. Weiter<br />
so. Liebe Brandenburger, verweigert euch und<br />
tankt möglichst in Polen. Das ist besser fürs Auto<br />
und spart obendrein noch Geld.<br />
Protestdemos überall im Land. Sogar 60.000<br />
Schwaben waren erneut auf der Straße, diesmal<br />
um gegen die deutschen Atomkraftwerke zu demonstrieren.<br />
Kommt in Deutschland etwas in Bewegung?<br />
Die Hoffnung wächst.<br />
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4 <strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong> Frühjahr 2011<br />
Zuerst war es nur eine Sommerlaune. Am<br />
Rande des 1. Saarower Kultursommers<br />
2002 kamen ausstellende Künstler miteinander<br />
ins Gespräch und ließen ihrer<br />
Phantasie freien Lauf. Der Traum wurde<br />
Wirklichkeit. Nun - im neunten Jahr ihres<br />
Bestehens - präsentiert sich die Galerie<br />
KUNSTraum Saarow am historischen Bahnhof<br />
von Bad Saarow. Eine Gruppenausstellung<br />
im November 2002 war die Premiere<br />
Eva Böddinghaus und Elke Teske<br />
im KUNSTraum, damals noch im historischen Gebäude der ehemaligen Post<br />
von Bad Saarow an der Ulmenstraße.<br />
Mit Pastellzeichnungen des Grafikers und Kunsterziehers Alfred Weniger<br />
(Groß-Rietz), Ölgemälden der Kunsterzieherin Josefine Laue (Langewahl)<br />
und Zeichnungen<br />
der Max Kaus-<br />
Schülerin Annelise<br />
Pietà (München/Berlin),<br />
ergänzt mit Arbeiten<br />
des Hobby-MalersGerhard<br />
Guhl und<br />
Holzskulpturen<br />
von Gerhard Stadie,<br />
bot sich den<br />
zahlreich zur Eröffnungerschienenen<br />
Gästen eine<br />
Kunstausstellung<br />
heterogenen Charakters.<br />
Das Zufällige<br />
und auch<br />
Provisorische war<br />
nicht zu übersehen.<br />
Die große Reso-<br />
Erwin Hahs „Presto“ 1930<br />
nanz motivierte<br />
die Ausstellungsmacher, das spontane Projekt fortzusetzen. Persönliche<br />
Kontakte halfen in den Anfängen, andere Künstler für eine Ausstellung zu<br />
gewinnen, die meisten stammten aus der Region zwischen Oder und Spree.<br />
Die Gründung des Vereins KUNSTraum Saarow e.V. schuf eine gute Basis,<br />
damit sich aus dem Provisorium eine Galerie etablieren konnte, auch für<br />
die organisatorischen und finanziellen Verpflichtungen.<br />
An Künstlern und Künstlerinnen, die in Bad Saarow ausstellen wollten,<br />
Christian Pietà eröffnet die Exposition von<br />
Martin Gietz im Februar 2011<br />
bestand bald kein Mangel mehr. Mit jeder<br />
neuen Ausstellung wuchs das Portfolio professioneller<br />
Künstler, und immer wieder<br />
wurde die gute Ausstellungsatmosphäre<br />
und die engagierte Betreuung gelobt.<br />
Mit Erwin Hahs (1887-1970) präsentierte<br />
der KUNSTraum Saarow 2007 ein aus politischen<br />
Gründen zu Unrecht in Vergessenheit<br />
geratenes künstlerisches Werk. In<br />
seiner ästhetisch-formalen ebenso wie in<br />
seiner inhaltlichen Bildauffassung hat es<br />
die klassische Moderne von Cézanne bis Picasso in einer höchst eigenständigen<br />
Ausdrucksform aufgenommen und weiterentwickelt. Für Erwin<br />
Hahs ist das Kunstwerk „Entäußerung und Interpretation“ aller grundlegenden<br />
Fragen des menschlichen Daseins.<br />
Die Ausstellung „Akt<br />
und Landschaft“ - am<br />
6. Oktober 2007 eröffnet<br />
- wurde zum unvergleichlichen<br />
Glanz- und<br />
Höhepunkt von fünf<br />
Jahren Galerietätigkeit<br />
im ehemaligen Postamt<br />
von Bad Saarow. Dass<br />
alle folgenden Ausstellungen<br />
an ihr gemessen<br />
würden, war zugleich<br />
Bürde und Ansporn für<br />
die ehrenamtlichen Galeristen<br />
Elke Teske und<br />
Christian Pietà.<br />
Christin Lutze „Stadtlandschaft“<br />
Willkommen oder Abschied<br />
Im Mai 2008 eröffnete der KUNSTraum im restaurierten Bahnhof von Bad<br />
Saarow seine neuen Räume mit der jungen Malerin und Meisterschülerin Christin<br />
Lutze aus Berlin. Ihre geometrisch strukturierten Stadtlandschaften fügten<br />
sich wunderbar in die klare Architektur des Raumes, der subtile Klang ihrer Farben<br />
belebt das dem Menschen innewohnende Bedürfnis nach Utopie und Traum.<br />
Ein Bahnhof lädt ein zu reisen. Die Galerie am Bahnhof lädt ein zu einer Reise<br />
in die Welt der Kunst. Mit der Magie der Farben, mit dem Geheimnis ihrer<br />
Zeichen aus Form und Struktur führt sie den Besucher in Momente der Stille<br />
und Kontemplation. „Unter der Suprematie der Empfindung öffnet sich<br />
das Kunstwerk dem Betrachter“, formulierte der russische Maler Kasimir<br />
Malewitsch um 1919. Diese Beziehung zwischen Produzent und Konsument<br />
gilt immer noch.
Frühjahr 2011 <strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong><br />
Die Kriterien, nach denen Kunstwerke, unabhängig<br />
von den Regeln des Kunstmarktes, zu beurteilen<br />
sind, folglich auch Kriterien, die bei der Auswahl<br />
eines Künstlers, einer Künstlerin gelten, definieren<br />
sich nicht nach „schön“ oder „hässlich“, nicht nach<br />
„konkret“ oder „abstrakt“. Es geht vor allem um die<br />
Bildhaftigkeit eines Themas, einer Botschaft. Es geht<br />
darum, ob es unsere subjektiven Empfindungen erreicht,<br />
Gefühle auslöst, etwas in uns anregt, herausfordert,<br />
irritiert, Fragen stellt, um „das Unsichtbare<br />
sichtbar (zu) machen“. (Paul Klee).<br />
Noch bis zum 27. März zeigt die Galerie Arbeiten des<br />
Berliner Grafikers Martin Gietz, der mit kräftigem,<br />
expressivem Strich ebenso wie mit behutsam gesetzten<br />
Farbwerten seine Interpretationen der uns umgebenden<br />
Welt liefert.<br />
In starkem Kontrast dazu wird die Malerin Evelin Grunemann<br />
aus Franfurt (0der) im April 2011 eine sublime<br />
Bildlichkeit präsentieren unter dem Titel „Von<br />
Erdblumen und Tierseelen“. Und im Juli 2011 zeigt Ute<br />
Laux aus Schwerin farbenstarke und phantasievolle Arbeiten<br />
unter dem Titel „Lebenstanz“. So unterschiedlich<br />
die Sujets auch sind, haben sie doch ein feminines<br />
Formverständnis gemeinsam.<br />
Fotos: Galerie KUNSTraum, Ch. Pietà & W. Hoffmann<br />
Christin Lutze „Berliner Dom“<br />
Links und Oben: Impressionen von der Austellungseröffnung Martin Gietz im Februar<br />
2011 in der Galerie KUNSTraum im Bahnhof von Bad Saarow<br />
Bildhauerarbeiten gehören zur Tradition der Ausstellungen des KUNSTraumes. Im August werden<br />
Arbeiten von Jörg Engelhardt aus Jäckelsbruch unter dem Titel „Jörg und die Affen“zu sehen sein.<br />
Engelhardt tritt nicht nur in die Fußstapfen seines Vaters Horst Engelhardt, er hat sein Handwerk u.a.<br />
an der Bremer Kunsthochschule gelernt, von der auch die Bildhauerin Susanne Kraißer kommt, mit<br />
der die Galerie das Ausstellungsjahr 2010 sehr erfolgreich beenden konnte.<br />
Seine Tradition literarisch-musikalischer Veranstaltungen setzt der KUNSTraum mit einem Tango-<br />
Abend am 30. April (Bettina Born am Akkordeon, Wolfram Born am Flügel) fort. Es folgt am 25. Juni<br />
ein international besetztes Jazz-Konzert. Beide Konzerte finden in Zusammenarbeit mit dem Bahnhofshotel<br />
„Die Bühne“ gleich nebenan im Saal am Bahnhofsplatz 3 statt.<br />
Der Journalist und Autor Uwe Rada wird im Rahmen des 10. Saarower Kultursommers in Zusammenarbeit<br />
mit dem Förderverein Kurort Bad Saarow e.V. am 29. Juli aus seinem neuen Buch „Die Memel<br />
– Kulturgeschichte eines europäischen Stromes“ in der Bibliothek im „Saarow-Centrum“ lesen.<br />
5<br />
Christian Pietà
6 <strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong> Frühjahr 2011<br />
Vorsicht! Lesen gefährdet die Dummheit! Fragen Sie erst Ihren Fallmanager oder Bibliothekar!<br />
SEELENRISSE<br />
Wir werden immer schneller, immer leistungsfähiger<br />
und immer besser. Und immer mehr Menschen<br />
werden aus der Bahn geworfen. Es trifft<br />
mittlerweile jeden fünften.<br />
Depressive Erkrankungen<br />
sind heutzutage in allen Berufsgruppen<br />
zu finden und<br />
in allen Altersklassen. Doch<br />
trotzdem ist es noch eine<br />
verborgene Krankheit. Nur<br />
wenige wagen sich, ihre Diagnose<br />
überhaupt zu nennen.<br />
Viele Ärzte und Patienten<br />
verstecken sich hinter dem beschönigend-entschuldigenden<br />
„Born-out-Syndrom“. Große Teile<br />
der Öffentlichkeit wurden erst hellhörig, als der<br />
tragische Freitod des Fußballstars Robert Enke<br />
durch alle Medien ging. Betroffenheit und Trauer<br />
waren groß.<br />
Und was ist mit denen, die nicht im Rampenlicht<br />
stehen? Was überhaupt macht Menschen depressiv?<br />
Sind sie einfach nur schwach? Also selbst<br />
schuld?<br />
Ines Geipel nähert sich behutsam dem Phänomen<br />
dieses Leidens der Seele. Sie fragt nach Ursachen,<br />
sucht nach den Zusammenhängen zwischen Leistungsdruck<br />
und Depression. Vor allem sucht sie<br />
nach den Wurzeln dieser Krankheit in der Gesellschaft.<br />
Und die Autorin weiß, wovon sie redet. War<br />
sie doch dereinst selbst als Leistungssportlerin unter<br />
permanenten Druck gesetzt, von anderen und<br />
von sich selbst.<br />
In einfühlsamen, unter die Haut gehenden Berichten<br />
schildert sie Schicksale unterschiedlichster<br />
Menschen mit gleicher Diagnose. Sie bringt sie<br />
dem Leser nahe, indem sie einfach von ihnen erzählt,<br />
von ihrem Leben, ihren Träumen und Hoffnungen.<br />
Und vor allem von ihrem einsamen Leid<br />
und der Hilflosigkeit, die Seele zu heilen. Neben<br />
Robert Enke steht das Schicksal von Ute Krause.<br />
Einst als Schwimmerin Olympiakader, erinnert sie<br />
sich an ein Leben wie ein Fisch in einem Kasten aus<br />
Wasser. Es folgten Bulimie, Selbstmordgedanken,<br />
Psychiatrie, Neubeginn. Doch die Krankheit bleibt<br />
allgegenwärtig.<br />
Neben Einzelschicksalen beleuchtet Ines Geipel<br />
auch die jüngere deutsche Geschichte, sucht hier<br />
nach Ursachen. Welche Rolle spielen Kollektivschuld<br />
oder Entwurzelung? Was können Psychoanalyse<br />
und Psychotherapie gegen Ängste und<br />
Schwermut bewirken? Es ist ein mutiges Buch, das<br />
wichtige Informationen vermittelt, einfühlsam reflektiert,<br />
viele Fragen stellt und keine einfachen<br />
Antworten präsentiert. Aber es rührt die Seele an,<br />
macht sensibler und aufmerksam.<br />
Hannelore Hoffmann<br />
Ines Geipel: Seelenriss. Depression und Leistungsdruck.<br />
Klett-Cotta. 18,95 €<br />
DER GESANG DES WINDES<br />
Wohl alle Menschen sind auf der Suche nach dem Glück. Auch Omar, ein junger Hirte in einem orientalisch<br />
anmutenden Land vor unserer Zeit sucht Glück, Wahrheit und Freiheit. Diese poetische Parabel von<br />
der Sinnsuche ist eine Geschichte die verzaubert. So wie der Schafhirte Omar auf die Reise geht, um seinen<br />
Lebenstraum herauszufinden, folgt ihm der Leser in Gedanken. In einer schlichten<br />
klaren Sprache philosophiert der alte Weise mit Omar über die Geheimnisse<br />
des Lebens und all die Dinge zwischen Himmel und Erde, die nicht immer so einfach<br />
zu durchschauen sind. Er macht ihn aufmerksam auf das, was leicht übersehen<br />
wird, hilft ihm, die Sprache der Seele zu verstehen, Stille zu erleben und eins<br />
mit sich zu werden. So gelingt es Omar, der Sprache des Windes, der Sonne oder<br />
eines Baumes zu lauschen. Und er hört dem Meister zu, der ihm sagt: „Du kannst<br />
den Lauf der Welt mit deinen sorgenvollen Gedanken nicht verändern. Sorgen<br />
verdunkeln dein Gemüt wie Schatten, sie sind eine nutzlose Last. Wende dich<br />
von ihnen ab und tauche in das Leben ein, das sich dir im Augenblick bietet.<br />
Das wird dir inneren Frieden bringen.“<br />
Einfach der Sehnsucht der Seele zu folgen, zu tun, was notwendig ist, ohne sich in Kummer oder Sorgen zu<br />
verstricken, gehört zu Omars Erkenntnissen dieser Reise, die einer Pilgerwanderung ähnelt. Seine Träume<br />
oder märchenhafte Begegnungen - wie mit der merkwürdigen alten Frau und dem geheimnisvollen Kristall -<br />
lassen den Leser gemeinsam mit Omar lernen, welche große Kraft unsere Gedanken besitzen.<br />
Diesem Buch sind viele Leser zu wünschen, die mit offenem Herzen die Geschichte Omars in sich aufnehmen.<br />
Voller Herzenswärme und Poesie bereichert es jeden, gibt Kraft und Zuversicht. Und sie lässt die Welt<br />
mit anderen Augen sehen, all ihre Mysterien und die unendliche Kraft der Liebe verstehen.<br />
Jill A. Moebius: Der Gesang des Windes. MensSana bei Knaur. 14,95 €<br />
Hannelore Hoffmann<br />
80 JAHRE UND EINEN „OSCAR“ DAZU – ARMIN MUELLER-STAHL<br />
Einen „Oscar“ als Geburtstaggeschenk zu bekommen, ist nicht gerade alltäglich, selbst wenn es der 80.<br />
ist. Doch Armin Mueller-Stahl ist ja auch nicht alltäglich, sondern schon eine Ausnahmeerscheinung. Er<br />
machte öfter mal etwas Untypisches. Auf vielversprechendem Weg zum Konzertviolinisten, ließ er sich<br />
von der Schauspielerei verführen. Außerdem begann er zu malen sowie Lieder und Gedichte zu schreiben.<br />
Die Schauspielschule verließ er bald wieder, beendete jedoch erfolgreich sein Musikstudium. Fast<br />
25 Jahre Volksbühne prägen ihn, aber ebenso ab 1956 die DEFA. Der ewig Unangepasste spielt im Fernsehdreiteiler<br />
„Das unsichtbare Visier“ einen Stasimann und Erfolgsspion mit eigenen Interpretationen.<br />
Mielke soll seine Spielweise gelobt haben: „Endlich haben wir eine Figur, wie wir sie immer wünschen,<br />
eine, die nicht so nach Partei riecht.“ Vielfach ausgezeichnet<br />
geht er einen erfolgreichen Weg.<br />
Nach der Biermann-Affäre verlässt er 1979 die DDR. Schon<br />
etwa ein Jahrzehnt später erobert er Hollywood. In Deutschland<br />
ist gewiss nicht nur seine großartige Interpretation Thomas<br />
Manns im Breloer-Filmepos vielen sehr gegenwärtig.<br />
Gabriele Michel und der Aufbau Verlag „schenkten“ ihm zum<br />
Geburtstag nun eine Biographie. Die Autorin erzählt dieses<br />
spannende und abwechslungsreiche Leben in perfekt dazu<br />
passender Art. Ein Mosaik aus sachlich-biographischen Informationen,<br />
Zeitzeugnissen und lebendigen Gesprächsaufzeichnungen wird ergänzt durch eine Filmographie<br />
und umfangreiches Bildmaterial. Diese Biographie auf 463 Seiten ist mehr als nur die spannende<br />
Geschichte eines vielfältigen Lebens. Es ist ebenso eine Geschichte der Länder, die Armin Mueller-Stahl<br />
Heimat waren und sind. Und es ist überaus lebendige Filmgeschichte.<br />
Das zweite Geburtstagsgeschenk des Aufbau Verlages trägt den Titel „Die Jahre werden schneller“. Der<br />
anspruchsvoll gestaltete Band ist eine Autobiographie in Versen. Hier versammeln sich poetisch-ironische<br />
Lieder und Gedichte, illustriert von faszinierenden Zeichnungen, Lithographien und Aquarellen<br />
des vielseitigen Künstlers. In beeindruckenden, unterschiedlichsten Stilformen und Techniken zeigt Mueller-Stahl<br />
auch hier, wie er sich „Knoten aus der Seele“ gemalt und geschrieben hat. Die phantasieanregenden<br />
Bilder des „Malers, der auch schaupielert“, wie er selbst sagt, ziehen den Blick des Betrachters<br />
in ihren Bann.<br />
Krönung des Ganzen ist eine CD, die einzigartigen Hörgenuss bietet. Armin Mueller-Stahl singt seine<br />
Lieder, begleitet von Günther Fischer und Tobias Morgenstern. Hannelore Hoffmann<br />
Gabriele Michel: Armin Mueller-Stahl. Die Biographie. atb - AufbauVerlag. 12,95 €.<br />
Armin Mueller-Stahl: Die Jahre werden schneller. Lieder und Gedichte inkl. CD. AufbauVerlag. 24,95 €
Frühjahr 2011 <strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong><br />
Vorsicht! Lesen gefährdet die Dummheit! Fragen Sie erst Ihren Fallmanager oder Bibliothekar!<br />
NACHTS IM SÄGEWERK<br />
Der Held der Geschichte gehört zu den Terroristen,<br />
die nachts die Schlafzimmer zur Hölle auf Erden machen.<br />
Jedenfalls für alle, die neben ihnen schlafen<br />
müssen. Markus heißt der<br />
junge Mann, genauso wie der<br />
Autor übrigens. Er ist Schnarcher.<br />
Schnarcher der Extraklasse.<br />
Eigentlich hat er davon<br />
sogar Vorteile. Er muss<br />
mit niemandem lange ein<br />
Hotelzimmer teilen und nach<br />
einer wilden Kuschelnacht<br />
flüchten die Frauen im Morgengrauen<br />
vor ihm. Aber dann kommt der Tag, an<br />
dem sich Markus in eine Frau verliebt und richtig mit<br />
ihr zusammensein will. Erst verheimlicht er ihr seine<br />
Schnarchnase, schließlich will er sie nicht in der ersten<br />
Nacht vertreiben. Doch allmählich wird das Versteckspiel<br />
anstrengend. Als seine geliebte Lena ihm<br />
auf die Schliche kommt, heißt es für Markus aktiv<br />
zu werden und das Schnarchen irgendwie abzustellen.<br />
Eine Irrtour durch Apotheken, Arztpraxen und<br />
Schlaflabore beginnt. Aber Heilung ist nicht in Sicht<br />
und die Beziehung zu Lena ist hart strapaziert. Doch<br />
einer kann dem Kranken dennoch helfen und alles<br />
wird gut. Oder doch nicht? Als Markus seinen geliebten<br />
Nachwuchs auf der Entbindungstation sieht,<br />
staunt er nicht schlecht und ist mächtig stolz. Das<br />
Würmchen liegt friedlich lächelnd in seinem Bettchen<br />
und ... ?<br />
Empfehlenwerte Lektüre für Ehefrauen und solche,<br />
die es werden wollen. Männer kennen die Leiden ja<br />
zur Genüge, können aber trotzdem herzhaft mitlachen.<br />
Wolfgang Hoffmann<br />
Markus Götting, Nachts im Sägewerk, Ullstein, 8,95 €<br />
AUF DEM FRANZISKUSWEG<br />
Heutzutage wird aus jeder längeren Wanderung<br />
gleich eine Pilgerreise. Man muss nur auf den Spuren<br />
eines Heiligen wandern. Und natürlich muss fast<br />
jeder darüber auch ein Buch schreiben. In diesem<br />
Fall schrieben Simone und Anton Ochsenkühn ihre<br />
Wandererfahrungen auf.<br />
Was lehrt uns das Buch? In Italien<br />
gibt es kein ordentliches<br />
Frühstück. Also Wandervögel,<br />
die deutsche Dauerwurst nicht<br />
vergessen oder Italien annehmen<br />
wie es ist. Desweiteren:<br />
Nur unbedarfte Deutsche quälen<br />
sich im August durch Italien.<br />
Aber die deutsche Seele leidet ja gern.<br />
Die wirklich wichtige Erkenntnis für wohlstandsgesättigte<br />
Deutsche ist jedoch: man braucht nicht viel<br />
zum Leben und Glücklichsein. Wandern kann kaputte<br />
Beziehungen retten oder zumindest die Beziehung<br />
klären.<br />
Auf ihrem Weg durch eine bezaubernde Landschaft,<br />
von Assisi nach Rom, kommen sich Simone und Anton<br />
wieder näher und erkennen, was sie aneinander<br />
haben.<br />
Der Leser kann die Tagebucheinträge der beiden<br />
synchron verfolgen und bekommt außerdem einen<br />
authentischen Reiseführerbericht der Tagesetappen.<br />
Gar nicht so langweilig wie befürchtet und vielleicht<br />
eine Anregung zur Paartherapie oder Selbstfindung.<br />
Den Mut, loszulaufen, muss man schon selbst aufbringen.<br />
Allerdings lieber nicht im Hochsommer.<br />
Und ein neues Beziehungskistenbuch muss dabei ja<br />
auch nicht entstehen.<br />
Wolfgang Hoffmann<br />
Anton & Simone Ochsenkühn, Auf dem Franziskusweg,<br />
Herder, 240 Seiten, 17,95 €<br />
DIE BRAUT VON ASSISI<br />
Kann es gewesen sein, dass der rebellische heilige<br />
Franz von Assisi Anfang des 13. Jahrhunderts das<br />
Keuschheitsgelübde gebrochen hat? Was verband ihn<br />
wirklich mit seiner treuesten Anhängerin, der Äbtissin<br />
Klara? Warum verschleiern viele Jahre später die<br />
Schwestern des Klosters Damiano den Tod der Nonne<br />
Magdalena? Antwort auf diese<br />
und viele weitere Fragen gibt<br />
die Historikerin Brigitte Riebe<br />
in ihrem spannenden Buch.<br />
Aus dem historischen Roman<br />
wird unversehens ein aufregender<br />
Krimi, der sich so leicht<br />
nicht aus der Hand legen lässt.<br />
Den Leser erwartet eine aufregende<br />
Reise nach Umbrien und<br />
Assisi zur Zeit des Mittelalters. Der Autorin gelingt es,<br />
diese ferne Welt lebendig wiedererstehen zu lassen,<br />
ohne in eine kitschige Fantasy-Geschichte abzugleiten.<br />
Sie erzählt authentisch und unterhaltsam, aber dennoch<br />
weitgehend entlang der historisch verbürgten<br />
Fakten aus Leben und Zeit des Franz von Assisi und<br />
seiner Wegbegleiter, das ein ganz anderes war, als die<br />
Kirche heute glauben machen will. Der heilige Franziskus<br />
war ein Mensch mit all seinen Fehlern und Schwächen,<br />
in seiner Jugend sogar ein reicher Taugenichts<br />
und Lebemann. Erst nach schweren Krisen wandte er<br />
sich Gott zu, lebte bedingungslos in Armut und verzichtete<br />
fortan auf jeglichen Besitz. Aber er war auch<br />
ein aufrechter Rebell, der seinen Glauben wahrhaftig<br />
lebte und der heuchlerischen, korrupten Herrschaftskirche<br />
mutig entgegentrat. Das schaffte ihm Freunde,<br />
aber auch viele Feinde. Der heilige Franziskus spielt<br />
dennoch nicht die Hauptrolle in diesem historischen<br />
Krimi. Das sind der Mönch Leo, der mit Aufklärung<br />
der ominösen Todesfälle betraut ist und die Nonne<br />
Stella. Unübersehbar sind seltsame Parallelen zur<br />
Gegenwart. Woher kommt der menschenverachtende<br />
Fanatismus, für eine Idee zu töten? Wie ist es<br />
möglich, dass Religion zum Auslöser für Hass und<br />
Gewalt wird? Was unterscheidet die damalige christlich-abendländische<br />
Kirche von heutigen religösen<br />
7<br />
Fanatikern anderer Glaubensrichtungen? Wer profitiert<br />
von Weglassungen und Geschichtsfälschungen?<br />
In diesem Roman wird Geschichte wirklich lebendig<br />
und aufregend erzählt. Es macht Freude, lesend einzutauchen<br />
in die fremde Kultur längst vergangener<br />
Zeiten, dort aber Menschen zu begegnen, die – selbst<br />
als Romanfiguren - einem rasch vertraut werden wie<br />
gute Freunde. Hannelore Hoffmann<br />
Brigitte Riebe: Die Braut von Assisi.<br />
Diana Verlag. 19,99 €<br />
WENN NICHT JETZT, WANN DANN?<br />
Liz ist erfolgreiche Hochzeitsplanerin. Annemie kämmt<br />
ihre Teppichfransen und zaubert romantische Tortenkunstwerke.<br />
Nina ist geschäftstüchtige Tochter des wohlhabenden<br />
Juweliers Winter. Das sind die drei Frauen,<br />
die im Mittelpunkt dieses fröhlichenFrühlings-Unterhaltungsromans<br />
stehen. Drei Frauen,<br />
wie sie unterschiedlicher kaum<br />
sein können. Alle drei ahnen<br />
nicht, wie sehr sich ihr Leben<br />
in kürzester Zeit verändern<br />
wird. „Hochzeitsfieber“ heißt<br />
die Agentur, die glücklichen Paaren<br />
einen großartigen und stressfreien „schönsten Tag<br />
im Leben“ garantiert. Seltsam nur, dass die Inhaberin<br />
Liz zwar schon in den Dreißigern ist, jedoch noch Single.<br />
Ob der nüchterne Pragmatismus echt ist oder nur<br />
Selbstschutz, erweist sich im Laufe der Geschichte. Die<br />
schüchterne Annemie ist bereits 64 und nach langer<br />
unglücklicher Ehe verwitwet. Hochzeitstorten sind ihre<br />
stille Leidenschaft. Nina weiß, was sie will und wird in<br />
vier Wochen Fabian heiraten, den besten Goldschmied<br />
aus der väterlichen Firma. Das glamouröse Fest soll auf<br />
Wunsch des Vaters Liz‘ Agentur „Hochzeitsfieber“ perfekt<br />
organisieren. Ein Fahrradunfall jedoch wirbelt alle<br />
Planungen völlig durcheinander. Liz liegt für Wochen<br />
im Krankenhaus. Annemie kann ihrer Nachbarin nichts<br />
abschlagen und übernimmt voller Ängste die Vertretung.<br />
In dieser Zeit wächst sie über sich selbst hinaus. Natürlich<br />
kommen dann noch weitere Männer ins Spiel,<br />
beispielsweise ein sympatischer Arzt und ein Gärtner,<br />
der seine Blumen nicht verkaufen will, dazugehörende<br />
Turbulenzen und Verwicklungen eingeschlossen. Es ist<br />
amüsant zu lesen, wie kompliziert Hochzeitsvorbereitungen<br />
sein können, welch unnötige Konflikte zwischen<br />
Eltern und Kindern entstehen, wenn die Kommunikation<br />
nicht stimmt und wie man mit Schuhkäufen Frust<br />
bekämpfen kann. Die Autorin Astrid Rupppert schreibt<br />
mit leichter Hand und feiner Ironie über die einfachen<br />
Dinge des Lebens, die oft so schwer zu meistern sind.<br />
Über Liebe und Eifersucht, Mut und Hilfsbereitschaft,<br />
Freundschaft und Zerwürfnisse. Auch darüber, dass mit<br />
Humor alles leichter wird und man die Hoffnung nie<br />
aufgeben sollte. Es macht Spaß, all das zu lesen.<br />
Hannelore Hoffmann<br />
Astrid Ruppert: Wenn nicht jetzt, wann dann?<br />
Marion von Schröder Verlag. 14,99 €
8 <strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong> Frühjahr 2011<br />
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Behandlungszeiten: täglich, auch an Sonn- und Feiertagen<br />
Termine nach Vereinbarung<br />
„Was wir nicht haben, brauchen Sie nicht“ soll<br />
zu DDR-Zeiten am Konsum Hirschfelde zu lesen<br />
gewesen sein. Hirschfelde<br />
heißt im Buch<br />
Dieter Moors allerdings<br />
Amerika. Das<br />
soll vielleicht etwas<br />
interessanter klingen.<br />
Oder es soll nicht<br />
jeder gleich genau<br />
wissen, wo das nun<br />
wirklich liegt. Nun,<br />
mittlerweile war es im<br />
Fernsehen, denn der<br />
gute alte Konsum ist<br />
gerade eben wiedereröffnet worden. Allerdings<br />
als „Bio“-Konsum. „Ganz schön teuer hier“, bemerkte<br />
eine Dorfbewohnerin. Nun könnte man<br />
sagen, seid froh, dass ihr überhaupt wieder einen<br />
Laden habt. Anderswo würden die Leute inzwischen<br />
gern etwas mehr bezahlen, wenn es<br />
überhaupt einen gäbe. Das war jetzt eine Abschweifung,<br />
aber das Buch des aus der Schweiz<br />
emigrierten Fernsehmanns – mittlerweile nebenberuflich<br />
Biobauer – müssen Sie sowieso selber<br />
lesen. So viel Vergnügen hat man heutzutage<br />
nämlich selten. Moor schildert wirklich erlebnisecht,<br />
wie er mit seiner österreichischen Frau<br />
von einer Schweizer Alm kommend, versucht,<br />
Veränderung zum Frühlingsbeginn<br />
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So wie der Frühling nach langem Winterschlaf die Natur erneuert, weckt er auch bei den Menschen<br />
frische Energie und Lust auf Veränderung. Die aktuelle Modesaison lockt mit verführerischer<br />
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mal neu zu erfinden. Lebensfreude und Selbstbewusstsein wachsen.<br />
Doch ist es Ihnen auch schon passiert, dass Sie von einem wundervollen Kleidungsstück zum<br />
Kauf verführt wurden und zu Hause hat es Ihnen gar nicht mehr gefallen? Das kann daran liegen,<br />
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GESCHICHTEN AUS DER ARSCHLOCHFREIEN ZONE<br />
auf dem platten Land der brandenburgischen<br />
Weiten Wurzeln zu schlagen. Köstlich sind die<br />
Dialoge, in denen Moor die typisch österreichische<br />
Intonation seiner Frau Sonja wiedergibt.<br />
Ist schon der Bericht über die Anreise mit Jeep<br />
und Hänger und zwei Hunden ein Erlebnis voller<br />
Überraschungen, so ebenfalls die Ankunft in der<br />
„blühenden Landschaft“. Das Staunen über die<br />
„ungeahnten“ Einkaufmöglichkeiten ist ebensogroß<br />
wie seine Mühe und sein Beharrungsvermögen,<br />
im Dorfkonsum unbedingt frische und<br />
keine H-Milch kaufen zu wollen. Wie sich Moor<br />
dann einen „Hürlimann“ anschafft und welche<br />
Nachbarschaftskommunikation sich daraus ergibt<br />
sei hier ebensowenig verraten wie der Rest<br />
der Geschichte. Einzig noch: Moor hat trotz alledem<br />
nicht kapituliert. Jetzt hat Hirschfelde alias<br />
Amerika außer einem Bio-Bauernhof, den<br />
die perfekt ausgebildete Fachfrau Sonja leitet,<br />
sogar wieder einen Konsum und bald noch ein<br />
Café dazu. Siehe oben. Zu vermuten ist, dass es<br />
demnächst auch einen Film geben könnte. Potential<br />
zu einem umfangreichen und erfolgversprechenden<br />
Mehrteiler hat das witzig-ironische<br />
Buch jedenfalls. Lesespaß ist garantiert - nicht<br />
nur für Städter . Hannelore Hoffmann<br />
Dieter Moor: Was wir nicht haben, brauchen<br />
Sie nicht. rororo 8,95 €<br />
POTSDAM - LEXIKON<br />
Der Dichter Jean Paul bezeichnete einmal Potsdam<br />
als die schönste Vorstadt Berlins. In der Tat<br />
hält der Zuzug an Neubürgern und Touristen seit<br />
den 90er Jahren an. Zunehmend interessieren<br />
sich die Menschen auch wieder für die Geschichte<br />
ihrer Heimat.<br />
Der Plan, ein regionalgeschichtlichesNachschlagewerk,<br />
das den<br />
neuesten Forschungsstand<br />
widerspiegelt, zu<br />
erarbeiten, entstand<br />
bereits in Vorbereitung<br />
der 1000-Jahr-Feier.<br />
Ein ehrgeiziges Projekt,<br />
das nun als Buch<br />
vorliegt. Über 50 Autoren<br />
haben in leichtverständlicher Form 700 Artikel<br />
zur Potsdamer Geschichte erarbeitet. Diese<br />
Darstellung in Stichwörtern bietet erstmals umfassend<br />
und reich bebildert einen Überblick über<br />
die tausendjährige Geschichte der Brandenburger<br />
Landeshauptstadt. Begriffe aus den Bereichen<br />
von Architektur, Handel, Militär, Religion, Politik,<br />
Brauchtum und Stadtentwicklung erlauben einen<br />
schnellen Zugriff auf die Stadtgeschichte. Das<br />
Potsdam-Lexikon ist informativ und aufschlussreich<br />
nicht nur für Potsdamer. W.H.<br />
Potsdam-Lexikon, vbb - Verlag für Berlin-Brandenburg,<br />
432 Seiten, 24,90 €.
Frühjahr 2011 <strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong><br />
Seit mehr als zwei Jahren sorgt die sogenannte<br />
„Altanschließer“-Problematik im Land Brandenburg<br />
für große Aufregung. Mehrere Zweckverbände<br />
haben die Beitragsbescheide bereits<br />
verschickt, bei einigen stehen sie noch aus. Zahlreiche<br />
Widerspruchsverfahren sind eingeleitet,<br />
auch erste Klagen liegen bei den Gerichten vor.<br />
Der Erklärungsbedarf ist trotz mehrfacher Berichte<br />
in diversen Medien noch immer hoch. Nun<br />
haben sich Kummersdorfer Bürger direkt von der<br />
Stadtverordnetenversammlung Storkow und der<br />
Bürgermeisterin Hilfe erbeten, weil sie sich vom<br />
Wasser- und Abwasserzweckverband Scharmützelsee-Storkow<br />
(WAS) ungerecht behandelt fühlen.<br />
<strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong> sprach über diese heftig<br />
diskutierten Fragen mit der WAS-Geschäftsführerin<br />
Kerstin Menge.<br />
<strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong>: Sowohl der brandenburgische<br />
Landtag als auch das Oberverwaltungsgericht<br />
Berlin-Brandenburg waren zu der<br />
Auffassung gelangt, es diene der Gerechtigkeit,<br />
„Altanschließer“ 20 Jahre nach der Wende nachträglich<br />
mit Investitionskosten zu belasten. Die<br />
Bürger sehen das anders.<br />
Jetzt wurden mehrfach aus SPD-Reihen Stimmen<br />
laut, dies sei von der Landesregierung so gar<br />
nicht beabsichtigt gewesen. Es dürften nur die<br />
Kosten umgelegt werden, die zu einer Verbesserung<br />
der „Altanschließer“ dienten.<br />
Woraus resultieren diese unterschiedlichen Auffassungen?<br />
Kerstin Menge: Es gibt keine unterschiedlichen<br />
Auffassungen. Es wird meiner Ansicht nach nur<br />
falsch interpretiert. Von den Zweckverbänden<br />
werden tatsächlich nur die und ausschließlich<br />
die Kosten im Rahmen der Beitragsermittlung<br />
berücksichtigt, die erst seit Bestehen der Zweckverbände,<br />
also definitiv erst nach der Wende entstanden<br />
sind. Was nur immer falsch verstanden<br />
wird ist die Tatsache, dass die Diskussion immer<br />
am „Anschluss“-Begriff festgemacht wird.<br />
Aber es geht um die gesamten öffentlichen Anlagen<br />
und da gehört noch mehr dazu als nur das<br />
Stückchen Rohr vor dem jeweiligen Grundstück.<br />
Dazu gehören neu errichtete Anlagen wie die<br />
Kläranlage Storkow und die sanierten Wasserwerke.<br />
Denn ich denke, dass wir in den letzten<br />
Jahren sehr viel in die Stabilität unserer Anlagen<br />
investiert haben und das dies auch jedem Bürger<br />
egal ob „Alt“- oder Neuanschließer zugute gekommen<br />
ist. Denn der Stand der Technik ist heute<br />
nicht mehr der wie vor 20 Jahren und dem haben<br />
wir in vielfältiger Weise Rechnung getragen.<br />
<strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong>: Es heißt, das Gesetz von<br />
2009 habe den Zweckverbänden die Möglichkeit<br />
eingeräumt, bei den Gebühren zwischen Alt- und<br />
Neuanschließern zu differenzieren und Beiträge<br />
in gestaffelter Höhe zu erheben. Nicht nur die<br />
Kummersdorfer fragen jetzt, warum der WAS davon<br />
keinen Gebrauch gemacht hat?<br />
Kerstin Menge: Der WAS macht deshalb davon<br />
keinen Gebrauch, weil dies erstens eine rechtlich<br />
unsichere Geschichte ist. Bisher hat jeder Jurist,<br />
ob Anwalt oder Richter, vor einer solchen Verfahrensweise<br />
gewarnt. Grundsätzlich gilt nämlich<br />
der Gleichbehandlungsgrundsatz und der ist gerade<br />
bei dieser Differenzierung nicht gewahrt.<br />
Und zweitens würde dies auch zwangsläufig zu<br />
differenzierten Gebühren führen. Das heißt, der<br />
Beitragszahler, der einen geringeren Beitrag,<br />
zahlt, zahlt eine höhere Verbrauchsgebühr. Letztendlich<br />
zahlt er also auch den gleichen Beitrag<br />
nur nicht gleich, sondern jährlich in Raten in<br />
Form der höheren Gebühren. Und aus meiner<br />
Sicht ist das auch keine Lösung, sondern nur ein<br />
„ALIBI“ in der Argumentation der Landespolitiker.<br />
<strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong>: Im Gesetz wird von Vorteilszuwachs<br />
gesprochen. Was ist darunter überhaupt<br />
zu verstehen? Und stimmt es, dass sich z.B.<br />
für Kummersdorf, wie auch für manch andere<br />
Orte, gar keine Vorteile ergeben haben?<br />
Kerstin Menge: Tja, was unter „Vorteilszuwachs“<br />
zu verstehen ist, müssen Sie diejenigen<br />
fragen, die sich den Begriff ausgedacht haben.<br />
Darunter soll wohl verstanden werden, dass ein<br />
Grundstück, welches über diverse Anschlüsse<br />
verfügt mehr wert ist als ein Grundstück ohne.<br />
<strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong>: Gibt es überhaupt im<br />
Lande einen Zweckverband, der gestaffelte Beiträge<br />
für Altanschließer erhebt?<br />
Kerstin Menge: Davon ist mir tatsächlich nichts<br />
bekannt. Es haben zwar einige vorher angekündigt.<br />
Die haben allerdings nach Prüfung alle wieder<br />
einen Rückzieher gemacht. Eben wegen der<br />
schon erwähnten Rechtsunsicherheit. Wir gehen<br />
alle davon aus, dass entsprechende Klagen bei<br />
den Verwaltungsgerichten eingereicht werden<br />
und da möchte kein Zweckverband zusätzliche<br />
Risiken eingehen.<br />
<strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong>: Haben Sie als Geschäftsführerin<br />
das Vorgehen in eigener Verantwortung<br />
auf der Grundlage des Gesetzes alleine<br />
entschieden? Oder hatte die Verbandsversammlung<br />
ein Mitspracherecht?<br />
Kerstin Menge: Grundsätzlich entscheide ich<br />
gar nichts, sondern immer nur und ausschließlich<br />
die Verbandsversammlung. Bei Gründung<br />
des Zweckverbandes 1992 hat die damalige<br />
Verbandsversammlung beschlossen, dass der<br />
Zweckverband sich durch Beiträge und Gebühren<br />
finanzieren soll. Und deshalb war und ist<br />
eine nochmalige Entscheidung hierzu weder<br />
notwendig noch rechtlich überhaupt möglich<br />
gewesen. Die Gesetze gelten nun einmal für alle<br />
gleich.<br />
9<br />
<strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong>: Wer überhaupt sind die<br />
stimmberechtigten Mitglieder in der Verbandsversammlung?<br />
Kerstin Menge: Das sind jetzt die gewählten<br />
hauptamtlichen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister<br />
und die ehrenamtlichen Vertreter bei<br />
amtsangehörigen Gemeinden die von ihren Gemeindevertretungen<br />
dazu gewählt wurden.<br />
<strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong>: Welche Möglichkeiten<br />
haben denn die Vertreter der Kommunen in der<br />
Verbandsversammlung genutzt, sich für die Interessen<br />
der betroffenen „Altanschließer“ – z.B.<br />
für eine differenzierte Berechnung - einzusetzen?<br />
Gab es andere Auffassungen oder Gegenstimmen?<br />
Kerstin Menge: Wir haben schon recht lange<br />
über diese Problematik diskutiert. Alle Argumente,<br />
Für und Wider, sowie natürlich auch alle<br />
Bedenken, die jetzt durch die Bürger geäußert<br />
werden, sind ausführlich beleuchtet worden. Ich<br />
denke, jeder Vertreter in der Verbandsversammlung<br />
hat sicher schon schlaflose Nächte dieses<br />
Themas wegen erlebt. Aber am Ende kommen<br />
wir alle nicht an den gesetzlichen Regelungen<br />
und den mahnenden Worten der Juristen vorbei.<br />
Wir müssen nun mit dieser Situation umgehen<br />
und das machen wir.<br />
Wie bereits gesagt, es gab keine Abstimmung zu<br />
dieser Beitragsveranlagung und vom Gefühl her<br />
stimmt wohl jeder gegen diese Beiträge.<br />
<strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong>: Haben Sie als Zweckverband<br />
manchmal das Gefühl, dass dieses heikle<br />
Thema von den Regierenden aus politischen<br />
Gründen auf Sie abgewälzt wurde? Die Zweckverbände<br />
sozusagen als „Sündenböcke“, die<br />
jetzt diese nicht zuende gedachten Entscheidungen<br />
der Politik ausbaden müssen?<br />
Kerstin Menge: Ja natürlich, so ist das.<br />
<strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong>: Es gibt ja in der Bevölkerung<br />
eine Menge Schadenfreude darüber, dass<br />
offenbar die Regierenden „übersehen“ haben,<br />
dass selbst für Liegenschaften des Landes „Altanschließerbeiträge“<br />
in dreistelliger Millionenhöhe<br />
zu zahlen sind. Das trifft zwar keinen von<br />
ihnen privat, sind ja „nur“ Steuergelder, aber ist<br />
das vielleicht doch eine Form von Gerechtigkeit?<br />
Kerstin Menge: Tja…, ist nur schade, dass die<br />
dann an anderer Stelle fehlen.<br />
<strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong>: Wenn Sie als Geschäftsführerin<br />
des WAS einen Wunsch an unsere Politiker<br />
in Land und Kommunen frei hätten, was zu<br />
diesem Thema würden Sie von den Entscheidern<br />
erwarten oder erhoffen?<br />
Kerstin Menge: Sich vorher gründlicher über<br />
die Konsequenzen Gedanken zu machen.<br />
<strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong> dankt der WAS-Geschäftsführerin<br />
Kerstin Menge herzlich für diese Informationen.
10 <strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong> Frühjahr 2011<br />
Der Tod gehört zum Leben. Das sagt sich leicht.<br />
Doch wenn er naht oder plötzlich da ist, sieht alles<br />
anders aus. Viele Menschen können sich nicht<br />
damit abfinden, dass die Lebenszeit eines geliebten<br />
Menschen endlich ist. Ob es die pflegebedürftige<br />
Mutter ist oder der hochbetagte Opa, der<br />
früher geduldig mit den Enkeln bastelte, erzählte<br />
oder ihnen Freude an der Natur vermittelte.<br />
Die meisten Menschen, die den Tod nahen fühlen,<br />
wollen dann oft mit den Angehörigen darüber<br />
sprechen. Doch die Kinder, denen es weh tut,<br />
dem Zerfall des Körpers hilflos zusehen zu müssen,<br />
das Leiden nicht lindern zu können, sind oft<br />
ratlos. Und in ihrer Unsicherheit weichen viele<br />
aus, wollen das Thema Tod vermeiden, als könne<br />
man ihn so verhindern. Doch damit hilft man weder<br />
dem Sterbenden noch sich selbst.<br />
<strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong> sprach mit der<br />
Bestatterin Eleonore Riedel aus Bad Saarow<br />
darüber, wie man am besten mit diesen Fragen<br />
umgeht.<br />
<strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong>: Frau Riedel, warum<br />
sollte man mit seinen Angehörigen,<br />
besonders mit den Eltern oder Großeltern,<br />
über den Tod sprechen?<br />
Eleonore Riedel: Nehmen wir als Beispiel<br />
die geliebte Mutter: Früher war sie stets für<br />
uns präsent. Uneigennützig half sie, wenn die<br />
Kinder krank waren, wir aber auf unserer<br />
Arbeitsstelle nicht fehlen durften. Mutti kam<br />
und umsorgte mit Geduld und viel Liebe ihre<br />
Enkel. Ja, sie kochte für die Kleinen die Lieblingsspeise<br />
- für uns gleich mit - wusch anfallende<br />
Wäsche, räumte auf, was wir in der<br />
Eile liegen ließen, goss die Blumen und kaufte<br />
ganz nebenbei für uns ein. In den Ferien konnten<br />
unsere Kinder jederzeit zu Oma und Opa fahren,<br />
um dort umsorgt und auch verwöhnt zu werden,<br />
denn Großeltern dürfen das. Jetzt ist die Zeit<br />
gekommen, etwas von dieser Liebe zurückzugeben,<br />
indem wir für Mutter oder Vater da sind,<br />
zuhören und ihnen helfen, sich in Frieden verabschieden<br />
zu können.<br />
<strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong>: Wann ist denn der<br />
richtige Zeitpunkt für solch ein Gespräch?<br />
Eleonore Riedel: Man sollte möglichst früh mit<br />
den Eltern oder Großeltern über den Tod sprechen.<br />
Den meisten älteren Menschen ist es sehr<br />
wichtig, diese Fragen beizeiten zu klären. Zu sagen,<br />
welche Wünsche sie haben, ob sie eine Erdoder<br />
eine Feuerbestattung wünschen. Viele Ältere<br />
wissen genau, was sie wollen, denken oft darüber<br />
nach. Besonders, wenn Mutter oder Vater<br />
pflegebedürftig geworden sind, sprechen sie oft<br />
zu uns über ihren nahen Tod. Sie spüren, dass<br />
die Zeit gekommen ist und möchten das eine<br />
oder andere gern noch regeln. Uns tut es weh,<br />
diesen einst so vitalen Menschen auf dem Krankenlager<br />
zu sehen und gegen das Leiden oder<br />
den Verfall des Körpers nicht helfen zu können.<br />
Doch wir können der Seele des Menschen helfen,<br />
Frieden zu finden.<br />
<strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong>: Was kann man am<br />
besten tun, damit der Angehörige spürt,<br />
dass uns seine letzten Wünsche und Bedürfnisse<br />
wichtig sind? Welchen Rat geben<br />
sie aus Ihrer Erfahrung für diese schweren<br />
Gespräche in den Stunden des Abschieds?<br />
Eleonore Riedel: Der sterbende Mensch<br />
braucht zuallererst liebevolle Zuwendung. Es<br />
ist wichtig, ruhig und verständnisvoll zu bleiben,<br />
auch wenn es schwer fällt. Erlauben Sie Ihrer<br />
Mutter oder dem Vater, alles zu sagen, was<br />
ihr/ihm auf dem Herzen liegt. Wiegeln Sie nicht<br />
ab, weil es Ihnen weh tut. Die Gedanken und Gefühle<br />
sind das Wichtigste in der dem Sterbenden<br />
noch verbleibenden Zeit; seine Wünsche, wie er<br />
bestattet werden möchte, wie die Trauerfeier ab-<br />
laufen soll oder was ihm sonst noch wichtig ist.<br />
Hören Sie aufmerksam zu und versprechen Sie<br />
sanft, alles genau so zu tun, wie gewünscht. Sagen<br />
Sie auch, lieber einmal mehr als zu wenig,<br />
wie schön es für Sie ist, solch liebevolle Mutter<br />
oder fürsorglichen Vater zu haben. Dass Sie viel<br />
von ihr/ihm gelernt haben und dankbar sind für<br />
alles. Das erleichtert den Abschied und Sie haben<br />
später nicht das hilflose Gefühl, dass Sie versäumten,<br />
dem Verstorbenen noch Wichtiges zu<br />
sagen. Sie werden dann mit dem Tod und Ihrer<br />
Trauer besser umgehen können.<br />
<strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong>: Und wenn das Unausweichliche<br />
eingetreten ist,was gibt es dabei<br />
zu beachten?<br />
Eleonore Riedel: Wenn der Arzt den Tod festgestellt<br />
hat, stellt er einen Totenschein aus, den Sie<br />
später dem Bestatter übergeben. Geraten Sie in<br />
diesem Moment nicht in Panik. Nach dem Bestattungsgesetz<br />
darf der Tote noch bis zu 24 Stunden<br />
zu Hause verbleiben. Er muss nicht sofort - beispielsweise<br />
mitten in der Nacht - vom Bestatter<br />
abgeholt werden. Den Zeitpunkt bestimmen Sie.<br />
Es ist durchaus möglich, dass Sie am nächsten<br />
Tag gemeinsam mit anderen Familienangehörigen<br />
noch in Ruhe Abschied nehmen.<br />
Wie Sie sich in diesem Fall am besten verhalten,<br />
erklärt Ihnen das Bestattungsinstitut Ihres Vertrauens.<br />
Wenn Sie sich schon frühzeitig unverbindlich<br />
und ohne Zeitdruck informiert haben,<br />
erleichtert Ihnen das die schweren Stunden nach<br />
dem Tod eines Angehörigen sehr.<br />
Beim Vergleich der Institute sollten Sie auf Ihre<br />
Gefühle achten. Fühlen Sie sich vom Bestatter<br />
ernst genommen? Bekommen Sie Antwort und<br />
Hilfe bei allen Fragen? Spüren Sie selbst anteilnehmende<br />
Zuwendung? Dann wissen Sie auch Ihren<br />
Angehörigen in guten Händen und können<br />
alles Notwendige vertrauensvoll dem Bestatter<br />
überlassen.<br />
<strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong>: Dennoch sind in kürzester<br />
Zeit viele bürokratische Dinge zu erledigen.<br />
Welche Papiere werden dafür gebraucht?<br />
Eleonore Riedel: Für die Beurkundung benötigt<br />
das Standesamt den Personalausweis,<br />
die Geburtsurkunde und die Eheschließungsurkunde.<br />
War der Verstorbene verwitwet, wird<br />
auch die Sterbeurkunde des Ehepartners gebraucht<br />
oder, falls der Verstorbene geschieden<br />
war, das Scheidungsurteil. Sämtliche Dokumente<br />
müssen im Original eingereicht werden,<br />
sonst findet keine Beurkundung statt und es<br />
gibt Stress.<br />
<strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong>: Die Trauer beim<br />
Verlust eines lieben Menschen ist ja<br />
schon schwierig genug. Wie kann man<br />
denn am besten solche zusätzliche Belastungssituation<br />
vermeiden?<br />
Eleonore Riedel: Alle wichtigen Papiere sollten<br />
in jedem Haushalt an einem bestimmten Platz<br />
beieinander aufbewahrt werden, damit sie im<br />
Notfall leicht gefunden werden. Und dies sollten<br />
eben auch die Angehörigen oder Vertrauenspersonen<br />
wissen, die einmal alles regeln werden.<br />
Auch hier erweist es sich als Vorteil, beizeiten alles<br />
zu besprechen, damit man im Ernstfall nicht<br />
noch unnötige Probleme bekommt.<br />
<strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong>: Kann man sich bei<br />
Ihnen denn auch ohne konkreten Todesfall<br />
über all diese Fragen beraten lassen?<br />
Eleonore Riedel: Selbstverständlich. Ein Gespräch<br />
in Ruhe ist sehr nützlich, denn es dient<br />
der Vorsorge und die rechtzeitige Information<br />
gibt Sicherheit. Ich habe dafür ein Merkblatt zusammengestellt,<br />
auf dem alle Hinweise zusammengefasst<br />
und die benötigten Papiere aufgeführt<br />
sind. So kann man durch gute Vorbereitung<br />
seinen Kindern oder anderen Angehörigen eine<br />
schwere Zeit zumindest etwas leichter machen.<br />
<strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong> dankt Eleonore Riedel<br />
herzlich für dieses hilfreiche Gespräch.
Frühjahr 2011 <strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong><br />
DEM WUNDER DER HEILUNG AUF<br />
DER SPUR<br />
Unerklärliche Fälle von Spontanheilung werfen<br />
viele Fragen auf. Können Heiler heilen? Kann<br />
Glaube „Berge versetzen“?<br />
Gibt es wirklich heilende<br />
Orte? Warum sind Menschen<br />
stärker, wenn Sie an<br />
eine göttliche Kraft glauben?<br />
Muss man gegen eine<br />
Krankheit kämpfen?<br />
Die Autorin, selbst von<br />
Krankheit geplagt, folgte den<br />
Spuren von Selbstheilern<br />
wie Felix Kuby, namhaften<br />
Heilern und heilenden Orten. Und sie staunte zunehmend<br />
über die neuesten Erkenntnisse der<br />
Quantenphysik und anderer Wissenschaften, die<br />
unerwartet jahrtausendealtes mystisches Wissen<br />
beweisen. Die Psychologin sprach mit Ärzten, die<br />
ihr bestätigten, dass wir mit Gefühlen und Gedanken,<br />
mit Wort und Tat unsere Wirklichkeit erschaffen,<br />
unser Leben selbst gestalten. Dass wir zuerst<br />
die Seele heilen müssen, damit der Körper heil<br />
werden kann. Dass Heilung auch heißt, die Angst<br />
zu besiegen. Dass wir auf der Welt sind, um glücklich<br />
zu sein und dafür alle Blockaden beseitigen<br />
müssen. Wer sich auf diese Buch einlässt kann<br />
leicht nachvollziehbar lernen, Schritt für Schritt<br />
alte Muster und hinderliche Überzeugungen zu<br />
ersetzen durch ein neues Überzeugungsprogramm.<br />
Die Autorin stellt 13 einfache und praktische<br />
Heilungsfragen, macht aufmerksam auf<br />
wichtige Grundhaltungen, die den Heilungsprozess<br />
blockieren können. In den unterschiedlichen<br />
Interviews, Gesprächen und Berichten können<br />
Sie hilfreiche Impulse für Ihre persönliche Hei-<br />
lung finden. Für viele dürften besonders die Meinungen<br />
von Schulmedizinern interessant sein, die<br />
aus ihrem medizinischen Fachwissen und der ärztlichen<br />
Erfahrung staunenswerte Beispiele und Erklärungen<br />
für sensationelle Heilungen geben. Die<br />
aber auch beklagen, dass die wissenschaftliche Erforschung<br />
ungewöhnlicher Heilungen leider noch<br />
immer vernachlässigt wird.<br />
Hannelore Hoffmann<br />
Sabine Standenat: Wie Heilung geschieht. Mens-<br />
Sana bei Knaur. 8,99 €<br />
QUANTENHEILUNG – MEDIZIN MIT<br />
HERZ UND VERSTAND<br />
Nicht erst seit dem berühmten<br />
Film „Bleep“ ist<br />
die Quantenphysik vielen<br />
Menschen ein Begriff geworden.<br />
Selbst wer früher<br />
in der Schulzeit kein besonders<br />
gutes Verhältnis zur<br />
Physik hatte, kann die wichtigsten<br />
Erkenntnisse der<br />
Quantenphysik verstehen<br />
und für seine eigene Gesundheit nutzen.<br />
Der Autor Andreas Diemer ist Diplom-Physiker<br />
und auch Arzt für Allgemeinmedizin und Naturheilverfahren.<br />
Weil besonders bei vielen chronischen<br />
oder lebensbedrohlichen Erkrankungen die Schulmedizin<br />
immer häufiger an ihre Grenzen stößt,<br />
sucht er nach Alternativen. Aus seinem umfassenden<br />
Wissen und den Erfahrungen der ärztlichen<br />
Praxis zog er die Erkenntnis, dass ganzheitliches<br />
Heilen ein neuer Weg ist. Weil die ganzheitliche<br />
Medizin davon ausgeht, dass alle Ebenen des Seins<br />
miteinander verbunden sind, müssen folglich auch<br />
alle Bereiche im Zusammenhang gesehen werden.<br />
Das Körperliche<br />
und das Seelische<br />
lassen sich eben<br />
nicht ohne Nachteilevoneinander<br />
losgelöst betrachten.<br />
Daraus<br />
hat Diemer ein<br />
Gesundheitskonzept<br />
entwickelt,<br />
das außer schulmedizinischem<br />
Wissen gleichermaßenquantenphysikalischeErkenntnisse<br />
sowie<br />
naturheilkundliche<br />
und energetische<br />
Komponenten einbezieht.<br />
Dieses<br />
ganzheitliche Heilen<br />
arbeitet nicht<br />
gegen die Schulmedizin,<br />
sondern<br />
MEINUNGSMACHE<br />
11<br />
versteht sich als eine sinnvolle Ergänzung, die im<br />
Interesse der kranken Menschen unterschiedliche<br />
Heilverfahren miteinander verbindet. Dies ist ein<br />
verständlich geschriebenes Buch, das Neues verständlich<br />
erklärt und Menschen Mut macht, auch<br />
ungewohnte und ungewöhnliche Wege zu gehen,<br />
um heil zu werden und sich dabei von Skeptikern<br />
nicht irritieren zu lassen.<br />
Hannelore Hoffmann<br />
Andreas Diemer: Die fünf Dimensionen der<br />
Quantenheilung. MensSana bei Knaur. 8,99 €<br />
Albrecht Müller, langjähriger Leiter der Planungsabteilung<br />
im Bundeskanzleramt unter Willy<br />
Brandt und Helmut Schmidt, stellt in seinem<br />
Buch „Meinungsmache - wie Wirtschaft, Politik<br />
und Medien uns das Denken abgewöhnen wollen“<br />
folgende Thesen auf: 1) Meinung macht<br />
Politik. 2) In vielen Fällen bestimmen tonangebende<br />
Personen, Gruppen und Medien mit ihrer<br />
einheitlichen Meinung politische Entscheidungen.<br />
3) Meinung kann man machen. 4) Wer über<br />
viel Geld und/oder publizistische<br />
Macht verfügt beeinflusst<br />
politische Entscheidungen.<br />
5) Die totale<br />
Manipulation, das gleichgerichtete<br />
Denken vieler Menschen<br />
ist möglich.<br />
Seine Beweisführung leitet<br />
er mit einem Zitat aus dem<br />
Orwell-Buch „1984“ ein. „Und wenn alle anderen<br />
die von der Partei verbreitete Lüge glaubten<br />
- wenn alle Aufzeichnungen gleich lauteten - ,<br />
dann ging die Lüge in die Geschichte ein und<br />
wurde Wahrheit.“ Dieser Satz im Hinterkopf lässt<br />
so manches Verwirrstück um uns herum in anderem<br />
Licht erscheinen. Und wer noch der Mär vom<br />
unabhängigen, kritischen Journalismus anhängt,<br />
wird in diesem Buch eines Besseren belehrt. Sehr<br />
detail- und faktenreich seziert Albrecht Müller<br />
die gleichgeschaltete Kampagnenpresse von Spiegel<br />
bis ZDF. Die Fäden aber ziehen diskret im Hintergrund<br />
mächtige PR-Agenturen, die haarklein<br />
vorbereiten, wie beispielweise aus einem aus der<br />
Versenkung geholten Pfarrer ein liebenswerter<br />
Präsidentschaftskandidat gemacht wird. Oder,<br />
warum alle Angst vor der Altersarmut haben sollen.<br />
Es sind Mythen, Legenden und Lügen, um das<br />
Volk gleich- und auszuschalten zum Vorteil eines<br />
Macht- und Profitklüngels aus Wirtschaft, Medien<br />
und Politik.<br />
Aber die Menschen sind nicht hilflos, sie dürfen<br />
und müssen nicht alles glauben. Gerade in Zeiten<br />
des Internets haben kritische Geister die Möglichkeit,<br />
viele Gegenöffentlichkeiten zu schaffen, wie<br />
zum Beispiel die NachDenkSeiten.de.<br />
Bürger, lasst Euch nicht für dumm verkaufen.<br />
Wolfgang Hoffmann<br />
Knaur Taschenbuch, 493 Seiten, 9,99 €
DER MITTELSTANDSVEREIN STORKOW E.V. – EIN STARKER MOTOR FÜR DIE REGION STORKOW<br />
Mehr als 60 Handwerksbetriebe, Gewerbetreibende<br />
und mittelständische Unternehmen haben sich im<br />
Mittelstandsverein Storkow zusammengeschlossen,<br />
der sich zwar als Interessenvertreter der regionalen<br />
Wirtschaft versteht, jedoch keineswegs nur den Interessen<br />
der Unternehmer dient. Die Vereinigung<br />
der wichtigsten regionalen Arbeitsgeber vertritt gleichermaßen<br />
die Anliegen der über 1.000 Beschäftigten,<br />
die in diesen heimatlichen Unternehmen arbeiten<br />
und hier ihren Lebensunterhalt für sich und<br />
ihre Familien verdienen.<br />
Mit diesen über 1.000 Arbeitsplätzen erbringen die<br />
kleinen und mittelständischen Unternehmen einen<br />
erheblichen Anteil am direkten und indirekten Steueraufkommen<br />
der Stadt. Hinzu kommen die umfangreichen<br />
freiwilligen finanziellen Zuwendungen<br />
zur Unterstützung sozialer und kultureller Projekte<br />
sowie des regionalen Sports. Als Beispiele sei hier<br />
nur das Eltern-Kind-Zentrum und die Storkower Tafel<br />
genannt. Angesichts der desaströsen Haushaltslage<br />
der Stadt wird die finanzielle Unterstützung des<br />
gesellschaftlichen Lebens in Storkow und seinen<br />
Gemeinden durch Mäzene aus der Wirtschaft künftig<br />
noch wichtiger werden.<br />
Wir als Mittelstandsverein bekennen uns nachdrücklich<br />
zu unserer unternehmerischen Verantwortung<br />
für unser Gemeinwesen in der Stadt<br />
Storkow und den zugehörenden Dörfern. Dieses<br />
wichtige sozialpolitische Gebot zu erfüllen, ist allen<br />
Mitgliedern Ehrensache und Verpflichtung zugleich.<br />
Deshalb engagieren wir uns in unterschiedlichsten<br />
Bereichen. Dazu gehören vorrangig verbesserte<br />
Rahmenbedingungen zur weiteren Ansiedlung von<br />
neuen Unternehmen und für den Erhalt der bestehenden.<br />
Es lohnt sich, um jeden einzelnen Arbeitsplatz<br />
in Storkow und den Ortsteilen zu kämpfen.<br />
Dieser Kampf kann jedoch nur erfolgreich sein,<br />
wenn unsere intensiven Mühen ebenso von allen<br />
politisch Verantwortlichen mitgetragen werden.<br />
Wie aber sieht die Realität in Storkow aus?<br />
Wir vermissen Leidenschaft und persönliches Engagement<br />
der kommunalen Storkower Verantwortungsträger,<br />
um die ungenügend entwickelte Infrastruktur<br />
endlich zu verbessern. Die Unternehmen<br />
in Storkow und den Ortsteilen haben durch die<br />
schlechten Standortbedingungen - wie beispielsweise<br />
die fehlende Breitbandversorgung - mit erheblichen<br />
Wettbewerbsnachteilen zu kämpfen.<br />
Deshalb verfolgen wir mit großer Sorge das zunehmend<br />
gestörte Verhältnis zwischen der Stadtverwaltung<br />
und der Stadtverordnetenversammlung,<br />
dem von den Bürgern gewählten Parlament. Auch<br />
die Kooperation mit den in der Storkower Region<br />
ansässigen Gewerbetreibenden ist nicht zufriedenstellend.<br />
Statt Hindernisse zu beseitigen und unbürokratische<br />
Unterstützung zu geben, werden oft genug<br />
von der Stadtverwaltung existentielle Anliegen<br />
ignoriert und sogar neue Hürden aufgetürmt. Zum<br />
Beispiel werden Investitionsvorhaben beträcht-<br />
lichen Ausmaßes, wenn überhaupt, nur gleichgültig<br />
begleitet. Halbherzig bearbeitete und deshalb<br />
fehlerhafte Förderanträge und Bauunterlagen<br />
führten zu erheblichen Verzögerungen wichtiger<br />
geplanter Investitionen, wie beispielsweise beim<br />
Feuerwehrerweiterungsbau in Limsdorf. Mehrfach<br />
verspielte die Stadt Storkow durch eine verfehlte<br />
Ansiedlungspolitik immense Steuereinnahmen und<br />
dringend benötigte Kaufkraft. Zahlreiche der in hiesigen<br />
Betrieben arbeitenden Fachkräfte haben sich<br />
bereits andernorts angesiedelt, weil sie in Storkow<br />
keine akzeptablen Rahmenbedingungen fanden.<br />
Welche maßgeblichen Initiativen gehen<br />
derzeit von der Storkower Verwaltung aus?<br />
Nicht nur der Mittelstandsverein vermisst konkrete<br />
Taten für unsere Stadtentwicklung. Warum<br />
gelingt es anderen Kommunen, für ihre Bewohner<br />
schnelles Internet zu organisieren? Heutzutage für<br />
immer mehr Menschen und Unternehmen ein<br />
unverzichtbarer Mindeststandard. Ständig wiederholte<br />
wortreiche Bekundungen haben bisher<br />
nichts bewegt, um die wirtschaftlichen Chancen<br />
durch den künftigen Flughafen BBI für Storkow<br />
zu erschließen. Dabei könnte die Stadtverwaltung<br />
am Beispiel unseres Nachbarorts Wendisch Rietz<br />
leicht lernen, wie man mit bescheidenen Mitteln<br />
Visionen lebendig werden lässt und nachhaltige<br />
wirtschaftliche Erfolge erzielt, ohne die Finanzen<br />
der Kommune unnötig zu beanspruchen.<br />
Wer verantwortet die selbstherrlich-ignorante<br />
Entscheidung, den Tourismusverein<br />
Scharmützelsee verlassen zu wollen?<br />
Die Zusammenarbeit der Region Storkow, Bad<br />
Saarow und Wendisch Rietz birgt ein großes Potential<br />
für die Weiterentwicklung von Tourismus<br />
und Dienstleistungen. Storkow ist als Gründungsmitglied<br />
dieses im Landesvergleich führenden Tourismusvereins<br />
mit Sitz und Stimme auch im Vorstand<br />
vertreten. Um so schädlicher ist der Versuch<br />
von Bürgermeisterin und Tourismusmanager, zum<br />
Nachteil aller regionalen Dienstleister und gegen<br />
den erklärten Willen der gewählten Volkvertreter,<br />
den Tourismusverein Scharmützelsee im Alleingang<br />
zu verlassen. Dies hat zu einem gravierenden<br />
Vertrauens- und Imageverlust geführt, der nicht<br />
nur den touristisch ausgerichteten Unternehmen<br />
schadet. Der Mittelstandsverein bekennt sich mit<br />
seinem Eintritt in den Tourismusverein Scharmützelsee<br />
nachdrücklich zur Bedeutung dieser Kooperation<br />
für die Stärkung unserer Region.<br />
Wie wird in Storkow ehrenamtliches Engagement<br />
der Bürger gewürdigt?<br />
Der Wiederaufbau der Burg, die 800-Jahrfeier,<br />
die Treckertreffen von Philadelphia sowie zahlreiche<br />
Kultur und Sportveranstaltungen, Schützen-<br />
feste, Dorffeste und viele weitere Aktivitäten haben<br />
in den vergangenen Jahren eindrucksvoll gezeigt,<br />
was engagierte Menschen bewirken können. Unermüdlich<br />
haben sie ihre Freizeit für ein vielseitiges<br />
Vereinsleben geopfert, um das Leben in der Region<br />
interessanter und liebenswerter zu gestalten. Erst<br />
durch das ehrenamtliche Tun wurden diese Veranstaltungen<br />
möglich. Der Erfolg war den engagierten<br />
Bürgern Anerkennung und Lob genug. Doch dieses<br />
ehrenamtliche Potential muss anerkannt und gepflegt<br />
sowie bewusst und ehrlich in die Stadtentwicklung<br />
einbezogen werden. An dieser Stelle muss<br />
auch mal die Frage gestellt werden, welche der o.g.<br />
Höhepunkte aus Ideen und Tun der dafür bezahlten<br />
Verwaltung resultieren. Selbst die Burg Storkow<br />
wäre ohne<br />
die Entschlossenheit<br />
und<br />
Leidenschaft<br />
beherzter Lokalpatrioten<br />
noch immer<br />
ein Trümmerhaufen.<br />
Wie geht es weiter mit der Agenda 2010?<br />
„Storkow will eine unternehmerfreundliche Stadt<br />
sein. Ortsansässige Unternehmen sowie neue Investoren<br />
gut zu betreuen und zu fördern, liegt der<br />
Stadt am Herzen. Die Amtsverwaltung ist Partner<br />
und Dienstleister für Wirtschaft und Bevölkerung.<br />
... Mit der Entwicklung Storkows zum anerkannten<br />
Erholungsort soll der Tourismus weiter<br />
forciert und der Arbeitsmarkt belebt werden.“<br />
(Zitat aus der Agenda 2010)<br />
Für die Entwicklung der Agenda 2010 opferten vor<br />
Jahren zahlreiche engagierte Bürger ungezählte<br />
Stunden ihrer Freizeit und bündelten ihre Ideen für<br />
ein lebens- und liebenswertes Storkow. Heute ist es<br />
nötiger denn je, diese Ziele tatsächlich konsequent<br />
umzusetzen und weiterzuentwickeln, denn ohne<br />
ein solides Netzwerk aus konzertierter strategischer<br />
Führung der Stadtverwaltung, vernünftigem Stadtmarketing<br />
und Bündelung des gesamten regionalen<br />
Potentials kann es nicht vorwärts gehen.<br />
Der Mittelstandsverein Storkow stellt sich dieser<br />
Aufgabe und sieht darin seinen Beitrag zur nachhaltigen<br />
Entwicklung unserer Stadt und aller Ortsteile.<br />
Wir sind entschlossen, von Verantwortung nicht nur<br />
zu reden, sondern aktiv unseren Teil zu leisten. Wir<br />
scheuen uns auch nicht, Hemmnisse und die dafür<br />
Verantwortlichen klar zu benennen und Rechenschaft<br />
zu verlangen.<br />
Als unabhängiger, couragierter Partner verstehen<br />
wir es im Allgemeininteresse gleichzeitig als unsere<br />
Pflicht, parteienübergreifend zu wirken, Wege zu<br />
Veränderungen aufzuzeigen und alle verfügbaren Fähigkeiten<br />
und Kräfte wirksam zu bündeln, zum Wohl<br />
der Stadt und ihrer Bürger.<br />
Der Mittelstandsverein Storkow e.V.