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Märkische LebensArt Märkische LebensArt

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5. Jahrgang - Frühjahr 2011<br />

www.maerkische-lebensart.de<br />

www.maerkische-lebensart.de<br />

<strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong><br />

Das Magazin für Scharmützelsee & Oder-Spree-Seenlandschaft<br />

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2 <strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong> Frühjahr 2011<br />

HALLO NACHBARN, LIEBE GÄSTE,<br />

ist es nach diesen kalten Wintertagen nicht herrlich,<br />

wenn die Sonne vom blauen Himmel strahlt, die<br />

Schneeglöckchen, Winterlinge und Krokusse ihre<br />

Köpfchen emporstrecken und erste Knospen sprießen?<br />

Zwischendurch darf es auch mal ein bisschen<br />

regnen, damit alles gut wachsen kann.<br />

Schauen Sie lieber einmal mehr hin, um sich am<br />

Schönen zu erfreuen. Das stärkt die Seele, denn es<br />

gibt noch genügend Unerfreuliches, für das man<br />

Kraft braucht.<br />

Am 4. März wurde nun in Frankfurt offiziell das<br />

Kleist-Jahr eröffnet. Großer Bahnhof unweit der<br />

Oder, mit schönen Reden, einem Konzert und einer<br />

Theateraufführung. Kleist aus heutiger Sicht. Und<br />

vor allem mit dem ersten Spatenstich für einen Erweiterungsbau<br />

des Kleist-Museums.<br />

Heinrich von Kleist - der vergeblich nach Glück,<br />

Selbsterkenntnis und Erfolg Suchende, der so tragisch<br />

an der Welt zerbrach, wird heute gefeiert als<br />

einer der größten Erneuerer deutscher Dichtung.<br />

Kleist, der in seinen Stücken den Menschen einen<br />

Spiegel vorhielt, der die Welt verbessern wollte und<br />

Gerechtigkeit um jeden Preis. Aber er fand zu seiner<br />

Zeit keine Anerkennung.<br />

Was würde er wohl sagen, wenn er jetzt auf die Welt<br />

schauen könnte? Auf den Ruhm, der ihm zuteil wird.<br />

Auf den Zustand der heutigen Verhältnisse. Würde<br />

er dem „deutschen Michel“ raten, zum neuen Michael<br />

Kohlhaas zu werden, um sich gegen Unrecht<br />

zu wehren? Oder würde er resignieren und sich<br />

abermals eine Kugel in den Kopf schießen?<br />

Wir Brandenburger können stolz auf diesen Dichter<br />

aus unserer Heimat sein, der uns heute noch viel zu<br />

sagen hat. Wer sich darauf einlässt, Kleist jenseits<br />

der Schule neu zu lesen, wird überrascht sein und<br />

Wichtiges für sein eigenes Leben erfahren.<br />

Ich wünsche Ihnen wunderschöne Frühlingstage<br />

und anregende Schmökerstunden mit Kleist oderdem<br />

einen oder anderen Titel von unseren Buchempfehlungen.<br />

Und: Lassen Sie sich von der Unbill des Alltags nicht<br />

unterkriegen, bleiben Sie zuversichtlich und neugierig<br />

auf das Leben.<br />

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Titelseite: Frühlingsimpression<br />

Fotos in dieser Ausgabe: Wolfgang Hoffmann<br />

Der brandenburgische Ministerpräsident<br />

Matthias Platzeck<br />

bei der Eröffnungsrede / Dr.<br />

h.c. Hinrich Enderlein, Vorstand<br />

der Kleist-Gedenk- und Forschungsstätte e.V., Frau Prof. Dr. Dr. Sabine<br />

Kunst, Brandenburgische Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur,<br />

Bernd Neumann, Staatsminister für Kultur und Medien, Dr. Martin Wilke Oberbürgermeister<br />

von Frankfurt (Oder), Dr. Wolfgang de Bruyn, Direktor des Kleistmuseums<br />

Frankfurt (Oder) beim ersten Spatenstich. (von rechts)<br />

FRÜHJAHRSPREISAUSSCHREIBEN 2011<br />

Das am 4. März offiziell eröffnete Kleist-Jahr bietet<br />

beinahe bis zum Jahresende zahlreiche interessante<br />

Veranstaltungen unterschiedlichster<br />

Art, um sich mit Leben und Werk des Dichters<br />

vertrauter zu machen.<br />

Kleist, der ewig Suchende, ist viel gereist. 1799<br />

verkündete er auf einem schlesischen Berg im<br />

Riesengebirge seine „Hymne an die Sonne“.<br />

Welcher Berg war das?<br />

Viel Erfolg bei der Suche nach der richtigen Antwort.<br />

Ihre Antwort senden Sie bitte wie immer an:<br />

per Post: Magazin <strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong>,<br />

Möllendorfer Straße 19 – Limsdorf, 15859 Storkow<br />

oder<br />

per E-Mail: info@maerkische-lebensart.de<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Freundeskreis <strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong> e.V.<br />

Verlag <strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong><br />

Möllendorfer Straße 19 - Limsdorf<br />

15859 Storkow (Mark)<br />

Telefon: 033677-62062 ,Fax: 033677-62064<br />

Redaktion: Hannelore Hoffmann<br />

Layout&Gestaltung: Wolfgang Hoffmann<br />

E-Mail: info@maerkische-lebensart.de<br />

www.maerkische-lebensart.de<br />

Druck: Hans Gieselmann Druck und Medienhaus Potsdam<br />

Alle Angaben erfolgen nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr.<br />

Copyright für alle Beiträge beim Verlag <strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong>.<br />

Alle Rechte vorbehalten.<br />

Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages.<br />

SEHEN • ERKENNEN • UMSETZEN<br />

Hans Gieselmann<br />

Druck- und Medienhaus<br />

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Lösung unseres Weihnachtspreisrätsels:<br />

Die richtige Antwort war: Heinrich von Kleist.<br />

Natürlich war die Frage für aufmerksame Leser<br />

leicht zu beantworten, aber dass wir von so vielen<br />

Einsendungen überschüttet wurden, hätten wir<br />

selbst nicht für möglich gehalten. So entschied<br />

auch diesmal wieder das Los.<br />

Herzlichen Glückwunsch den folgenden 12<br />

Gewinnern, die sich auf ein Buch-überraschungspäckchen<br />

freuen können:<br />

Petra Böttger, Berlin; Manfred Clukas, Ragow-<br />

Merz; Klaus Korn, Bad Saarow; Elka & Norbert<br />

Kroker, Rietz-Neuendorf; B. Haupt, Dresden; Rainer<br />

Seidel, Beeskow; Angela Ringk, Kolpin; Margot<br />

und Harry Wels, Groß Eichholz; Kerstin Liepe,<br />

Storkow; Gertraud Krappmann, Reichenwalde;<br />

Barbara Janacek, Herzberg; Ingrid Jänicke, Eisenhüttenstadt.<br />

Ein herzliches Dankeschön für die großzügigen<br />

Buch- und CD-Spenden gilt folgenden<br />

Verlagen: AufbauVerlag, Eulenspiegel Verlagsgruppe,<br />

Allegria, rororo, Droemer, Das<br />

Neue Berlin, Knaur.<br />

Tel.: 033200/80 120 • Fax: 033200/80 128<br />

ISDN-Datentransfer: (Leonardo) 033200/82 404 • (Fritz) 033200/82 406<br />

14558 Nuthetal/OT Bergholz-Rehbrücke · Arthur-Scheunert-Allee 2


Frühjahr 2011 <strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong><br />

IM FOKUS: DIE POLITIK IN DEUTSCHLAND UND DIE WIRKLICHEN PROBLEME DER WELT<br />

Angesichts der verheerenden Katastrophe in Japan<br />

stellen sich jetzt eher wichtigere Fragen, als<br />

die nach dem Gewicht deutscher Probleme. Wie<br />

kann man den Betroffenen in ihrer Not helfen?<br />

Oder, was sollten wir daraus lernen? Was wird<br />

aus unseren Atomkraftwerken? Das Erdbeben der<br />

Stärke 9 verschob sogar die Achse der Erdrotation<br />

um etwa 10 cm. Es soll zu den fünf heftigsten<br />

seit Menschengedenken zählen und hat nicht nur<br />

einen furchtbaren Tsunami mit abertausenden<br />

Opfern verursacht, sondern mit einer gewaltigen<br />

Wucht riesige Landmassen verschoben. Das wird<br />

noch ungeahnte Folgen für den Lauf der Welt mit<br />

sich bringen.<br />

Davor darf keiner die Augen verschließen. Und<br />

dennoch leben wir jetzt und hier. Immer mehr<br />

sagen: So kann es nicht mehr weitergehen. Sie<br />

meinen den Alltag mit wachsender sozialer Unsicherheit.<br />

Mit - parteienübergreifend - sehr oft<br />

selbstherrlichen und inkompetenten Politikern.<br />

Ärgern sich über Verwaltungen,<br />

die sich überwiegend<br />

selbst verwalten, statt für die<br />

Bürger da zu sein. Über kontraproduktive<br />

bürokratische<br />

Entscheidungen, die alles andere<br />

als bürgerfreundlich sind.<br />

Im Volk wächst der Zorn über<br />

die arrogante Allmachtsherrschaft<br />

Unfähiger, die -besonders<br />

vor Wahlen- von einer<br />

hektischen Aktion in die andere<br />

stolpern. Ebenso über die<br />

zunehmende Korruption und<br />

allgegenwärtige Verflechtung von Politik, Banken<br />

und Wirtschaftskonzernen. Nicht zu vergessen die<br />

verstärkte Gleichschaltung der Medien. Was ist<br />

geworden aus einst kritischen Blättern? Ob „Die<br />

Zeit“ oder „Spiegel“, sie werden immer zahmer.<br />

Dafür stürzen sich dann alle auf solcherart gefundene<br />

Fressen wie die Guttenbergsche Doktorarbeit.<br />

Natürlich ist das wissenschaftlich gar nicht<br />

sauber. Vermutlich hat er ja tatsächlich gar nicht<br />

selbst abgekupfert, sondern ein „Ghostwriter“<br />

arbeitete für viel Geld schlampig. Auch das soll<br />

nicht schöngeredet werden. Doch die Häme, mit<br />

der fast unisono zugetreten wird, ist einfach unerträglich.<br />

Ende jeglicher Kultur war die perverse<br />

indirekte Selbstmordempfehlung eines Linken in<br />

der Bundestagsdebatte. Tröstlich, dass es das Resonanzgesetz<br />

gibt. Diese Herrschaften in Politik<br />

und Medien, die sich begeistert der Häme bedienen,<br />

vergessen das gern oder wissen es gar nicht<br />

einmal. Aber sie werden es erleben, dass eigenes<br />

Tun und Sagen, ob gut oder böse, irgendwann zurückkommt<br />

wie ein Bumerang. Immer.<br />

Fakt bleibt: Deutschland fehlen in der Politik engagierte<br />

kluge Menschen mit Leidenschaft, Charisma<br />

und Empathie. Verwundert reiben sich<br />

Mediengewaltige ihre Augen, wenn das Volk anderer<br />

Meinung ist und mit Gleichmut über die<br />

moralischen Verfehlungen des einstigen Verteidigungsministers<br />

hinwegsieht. Woran liegt das<br />

wohl? Daran, dass es gar nichts anderes erwartet?<br />

An den in der Politik allgegenwärtigen Lügen<br />

und demagogisch-heuchlerischen Sonntagsreden,<br />

in denen Wasser gepredigt und Wein getrunken<br />

wird? Oder weil das Internet sowieso überall<br />

als großer Selbstbedienungsladen benutzt wird?<br />

Hausaufgaben.de von Schülern oder Wikipedia<br />

von Studenten und Journalisten. Oder liegt es daran,<br />

dass sich Banker, Industrielle oder Leute wie<br />

Maschmeier und Konsorten der Freundschaft mit<br />

Politikern öffentlich brüsten? Wie unabhängig ist<br />

eigentlich ein Politiker, gar ein Bundespräsident,<br />

der solche Freunde hat? Andererseits traut sich<br />

die Politik nicht, gegen den Mörder und Terroristen<br />

Gadhafi einzuschreiten. Weil sie ihn zuvor<br />

hochgepäppelt und ihm profitabel deutsche Qua-<br />

litätswaffen verkauft hat? Ja, es bestünde tatsächlich<br />

die Gefahr, dass deutsche „Friedenstruppen“<br />

mit deutschen Waffen totgeschossen werden.<br />

Es ist offensichtlich: So darf es nicht mehr weitergehen.<br />

Es gibt Bücher aller Art über die angekündigte<br />

Wende 2012. Von Titeln wie „2012 – die<br />

große Zeitenwende“, das sachlich anhand gut recherchierter<br />

Fakten über die Prophezeiungen der<br />

Mayas informiert, bis hin zu abstrusen Weltuntergangsverkündigungen.<br />

Die Lektüre lässt staunen,<br />

was die Mayas vor 5000 Jahren schon wussten.<br />

Wie sie ohne heutige Hightech die Zusammenhänge<br />

der Welt und des Kosmos erkannten und<br />

Schlussfolgerungen zogen. Ebenso, was Hildegard<br />

von Bingen uns überlieferte. Oder was schon<br />

in der Bibel steht. Woher konnten sie damals von<br />

der Zunahme heutiger Naturkatastrophen und<br />

Kriege wissen? Wer das alles abtut als Astrologie<br />

und Scharlatanerie, hat nichts verstanden. Wer<br />

dies jedoch als Chance für lebensnotwendige Veränderungen<br />

versteht, kann nur gewinnen, denn<br />

so wie bisher kann es definitiv nicht bleiben.<br />

Raubbau an der Natur, Abholzung des Regenwaldes.<br />

Auch märkische Wälder werden immer<br />

leerer. Ersatzpflanzungen? Warum denn, wir brau-<br />

3<br />

chen noch mehr Flächen für Raps und Sonnenblumen<br />

zur alternativen Bioenergie-Gewinnung. Oder<br />

für Genmaisfelder. In der Lausitz werden gnadenlos<br />

weitere Dörfer der Kohle geopfert. Den Müll,<br />

ob CO ² oder sonstwas, verstecken wir trotz aller<br />

Proteste einfach im ostbrandenburgischen Boden.<br />

Hauptsache der Profit ist sicher. Alleebäume fallen<br />

der Säge zum Opfer, weil sie angeblich die autofahrenden<br />

Menschen gefährden. Gewissenlos werden<br />

die Ressourcen der Welt verbraucht. Doch dagegen<br />

gibt es ja jetzt Energiesparlampen und die<br />

bösen Glühbirnen werden einfach verboten -kurzsichtige<br />

Klimarettungsaktionen ohne Effekt. Aber<br />

offenbar war die mediale Verdummungsmaschinerie<br />

doch nicht erfolgreich genug. Das Volk erkennt<br />

Mogelpackungen zunehmend besser. Wenn<br />

auch viele Gammelfleisch, Antibiotika oder Dioxin<br />

in Lebensmitteln noch ignorieren, weil man es<br />

dem panierten Schnitzel oder dem tiefgefrorenen<br />

Pangasiusfilet aus Vietnam ja nicht mehr ansieht,<br />

woher es kommt. Auch ist der<br />

Schaden beim Menschen erst<br />

mal nicht zu bemerken. Aber<br />

nun diese perfide E 10-Idee<br />

mit dem angeblichen Biosprit.<br />

Wie kann man sich überhaupt<br />

ausdenken, Lebensmittel zu<br />

verbrennen, um Benzin herzustellen?<br />

Anderswo auf der Welt<br />

hungern Menschen. Kinder<br />

müssen sterben, weil sie nichts<br />

zu essen haben.<br />

Diese Mogelpackung E 10 soll<br />

gut für die Umwelt sein? Oder<br />

vielleicht doch eher für den Profit der Mineralölkonzerne<br />

und die Benzinsteuereinnahmen?<br />

Aber unerwartet gab es Probleme. Das Volk spielt<br />

einfach nicht mit. Wenn das Auto -„des Deutschen<br />

liebstes Kind“- gefährdet ist, sieht eben alles anders<br />

aus. Ungeprüft wurde von den Regierenden<br />

das Risiko den Autofahrern übergeholfen. Wenn<br />

euer Auto kaputtgeht, kauft euch doch ein neues.<br />

Das kurbelt die Wirtschaft an. Vielleicht gibt es<br />

mal wieder eine Abwrackprämie für E-10-geschädigte<br />

Schrottautos. Doch das uninformierte Volk<br />

fühlt sich erneut betrogen und legt auch keinen<br />

Wert darauf, zu den weltweit belachten deutschen<br />

Umweltrettern zu gehören. Wer hätte das gedacht,<br />

auch so kann sich Zivilcourage ausprägen. Weiter<br />

so. Liebe Brandenburger, verweigert euch und<br />

tankt möglichst in Polen. Das ist besser fürs Auto<br />

und spart obendrein noch Geld.<br />

Protestdemos überall im Land. Sogar 60.000<br />

Schwaben waren erneut auf der Straße, diesmal<br />

um gegen die deutschen Atomkraftwerke zu demonstrieren.<br />

Kommt in Deutschland etwas in Bewegung?<br />

Die Hoffnung wächst.<br />

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4 <strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong> Frühjahr 2011<br />

Zuerst war es nur eine Sommerlaune. Am<br />

Rande des 1. Saarower Kultursommers<br />

2002 kamen ausstellende Künstler miteinander<br />

ins Gespräch und ließen ihrer<br />

Phantasie freien Lauf. Der Traum wurde<br />

Wirklichkeit. Nun - im neunten Jahr ihres<br />

Bestehens - präsentiert sich die Galerie<br />

KUNSTraum Saarow am historischen Bahnhof<br />

von Bad Saarow. Eine Gruppenausstellung<br />

im November 2002 war die Premiere<br />

Eva Böddinghaus und Elke Teske<br />

im KUNSTraum, damals noch im historischen Gebäude der ehemaligen Post<br />

von Bad Saarow an der Ulmenstraße.<br />

Mit Pastellzeichnungen des Grafikers und Kunsterziehers Alfred Weniger<br />

(Groß-Rietz), Ölgemälden der Kunsterzieherin Josefine Laue (Langewahl)<br />

und Zeichnungen<br />

der Max Kaus-<br />

Schülerin Annelise<br />

Pietà (München/Berlin),<br />

ergänzt mit Arbeiten<br />

des Hobby-MalersGerhard<br />

Guhl und<br />

Holzskulpturen<br />

von Gerhard Stadie,<br />

bot sich den<br />

zahlreich zur Eröffnungerschienenen<br />

Gästen eine<br />

Kunstausstellung<br />

heterogenen Charakters.<br />

Das Zufällige<br />

und auch<br />

Provisorische war<br />

nicht zu übersehen.<br />

Die große Reso-<br />

Erwin Hahs „Presto“ 1930<br />

nanz motivierte<br />

die Ausstellungsmacher, das spontane Projekt fortzusetzen. Persönliche<br />

Kontakte halfen in den Anfängen, andere Künstler für eine Ausstellung zu<br />

gewinnen, die meisten stammten aus der Region zwischen Oder und Spree.<br />

Die Gründung des Vereins KUNSTraum Saarow e.V. schuf eine gute Basis,<br />

damit sich aus dem Provisorium eine Galerie etablieren konnte, auch für<br />

die organisatorischen und finanziellen Verpflichtungen.<br />

An Künstlern und Künstlerinnen, die in Bad Saarow ausstellen wollten,<br />

Christian Pietà eröffnet die Exposition von<br />

Martin Gietz im Februar 2011<br />

bestand bald kein Mangel mehr. Mit jeder<br />

neuen Ausstellung wuchs das Portfolio professioneller<br />

Künstler, und immer wieder<br />

wurde die gute Ausstellungsatmosphäre<br />

und die engagierte Betreuung gelobt.<br />

Mit Erwin Hahs (1887-1970) präsentierte<br />

der KUNSTraum Saarow 2007 ein aus politischen<br />

Gründen zu Unrecht in Vergessenheit<br />

geratenes künstlerisches Werk. In<br />

seiner ästhetisch-formalen ebenso wie in<br />

seiner inhaltlichen Bildauffassung hat es<br />

die klassische Moderne von Cézanne bis Picasso in einer höchst eigenständigen<br />

Ausdrucksform aufgenommen und weiterentwickelt. Für Erwin<br />

Hahs ist das Kunstwerk „Entäußerung und Interpretation“ aller grundlegenden<br />

Fragen des menschlichen Daseins.<br />

Die Ausstellung „Akt<br />

und Landschaft“ - am<br />

6. Oktober 2007 eröffnet<br />

- wurde zum unvergleichlichen<br />

Glanz- und<br />

Höhepunkt von fünf<br />

Jahren Galerietätigkeit<br />

im ehemaligen Postamt<br />

von Bad Saarow. Dass<br />

alle folgenden Ausstellungen<br />

an ihr gemessen<br />

würden, war zugleich<br />

Bürde und Ansporn für<br />

die ehrenamtlichen Galeristen<br />

Elke Teske und<br />

Christian Pietà.<br />

Christin Lutze „Stadtlandschaft“<br />

Willkommen oder Abschied<br />

Im Mai 2008 eröffnete der KUNSTraum im restaurierten Bahnhof von Bad<br />

Saarow seine neuen Räume mit der jungen Malerin und Meisterschülerin Christin<br />

Lutze aus Berlin. Ihre geometrisch strukturierten Stadtlandschaften fügten<br />

sich wunderbar in die klare Architektur des Raumes, der subtile Klang ihrer Farben<br />

belebt das dem Menschen innewohnende Bedürfnis nach Utopie und Traum.<br />

Ein Bahnhof lädt ein zu reisen. Die Galerie am Bahnhof lädt ein zu einer Reise<br />

in die Welt der Kunst. Mit der Magie der Farben, mit dem Geheimnis ihrer<br />

Zeichen aus Form und Struktur führt sie den Besucher in Momente der Stille<br />

und Kontemplation. „Unter der Suprematie der Empfindung öffnet sich<br />

das Kunstwerk dem Betrachter“, formulierte der russische Maler Kasimir<br />

Malewitsch um 1919. Diese Beziehung zwischen Produzent und Konsument<br />

gilt immer noch.


Frühjahr 2011 <strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong><br />

Die Kriterien, nach denen Kunstwerke, unabhängig<br />

von den Regeln des Kunstmarktes, zu beurteilen<br />

sind, folglich auch Kriterien, die bei der Auswahl<br />

eines Künstlers, einer Künstlerin gelten, definieren<br />

sich nicht nach „schön“ oder „hässlich“, nicht nach<br />

„konkret“ oder „abstrakt“. Es geht vor allem um die<br />

Bildhaftigkeit eines Themas, einer Botschaft. Es geht<br />

darum, ob es unsere subjektiven Empfindungen erreicht,<br />

Gefühle auslöst, etwas in uns anregt, herausfordert,<br />

irritiert, Fragen stellt, um „das Unsichtbare<br />

sichtbar (zu) machen“. (Paul Klee).<br />

Noch bis zum 27. März zeigt die Galerie Arbeiten des<br />

Berliner Grafikers Martin Gietz, der mit kräftigem,<br />

expressivem Strich ebenso wie mit behutsam gesetzten<br />

Farbwerten seine Interpretationen der uns umgebenden<br />

Welt liefert.<br />

In starkem Kontrast dazu wird die Malerin Evelin Grunemann<br />

aus Franfurt (0der) im April 2011 eine sublime<br />

Bildlichkeit präsentieren unter dem Titel „Von<br />

Erdblumen und Tierseelen“. Und im Juli 2011 zeigt Ute<br />

Laux aus Schwerin farbenstarke und phantasievolle Arbeiten<br />

unter dem Titel „Lebenstanz“. So unterschiedlich<br />

die Sujets auch sind, haben sie doch ein feminines<br />

Formverständnis gemeinsam.<br />

Fotos: Galerie KUNSTraum, Ch. Pietà & W. Hoffmann<br />

Christin Lutze „Berliner Dom“<br />

Links und Oben: Impressionen von der Austellungseröffnung Martin Gietz im Februar<br />

2011 in der Galerie KUNSTraum im Bahnhof von Bad Saarow<br />

Bildhauerarbeiten gehören zur Tradition der Ausstellungen des KUNSTraumes. Im August werden<br />

Arbeiten von Jörg Engelhardt aus Jäckelsbruch unter dem Titel „Jörg und die Affen“zu sehen sein.<br />

Engelhardt tritt nicht nur in die Fußstapfen seines Vaters Horst Engelhardt, er hat sein Handwerk u.a.<br />

an der Bremer Kunsthochschule gelernt, von der auch die Bildhauerin Susanne Kraißer kommt, mit<br />

der die Galerie das Ausstellungsjahr 2010 sehr erfolgreich beenden konnte.<br />

Seine Tradition literarisch-musikalischer Veranstaltungen setzt der KUNSTraum mit einem Tango-<br />

Abend am 30. April (Bettina Born am Akkordeon, Wolfram Born am Flügel) fort. Es folgt am 25. Juni<br />

ein international besetztes Jazz-Konzert. Beide Konzerte finden in Zusammenarbeit mit dem Bahnhofshotel<br />

„Die Bühne“ gleich nebenan im Saal am Bahnhofsplatz 3 statt.<br />

Der Journalist und Autor Uwe Rada wird im Rahmen des 10. Saarower Kultursommers in Zusammenarbeit<br />

mit dem Förderverein Kurort Bad Saarow e.V. am 29. Juli aus seinem neuen Buch „Die Memel<br />

– Kulturgeschichte eines europäischen Stromes“ in der Bibliothek im „Saarow-Centrum“ lesen.<br />

5<br />

Christian Pietà


6 <strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong> Frühjahr 2011<br />

Vorsicht! Lesen gefährdet die Dummheit! Fragen Sie erst Ihren Fallmanager oder Bibliothekar!<br />

SEELENRISSE<br />

Wir werden immer schneller, immer leistungsfähiger<br />

und immer besser. Und immer mehr Menschen<br />

werden aus der Bahn geworfen. Es trifft<br />

mittlerweile jeden fünften.<br />

Depressive Erkrankungen<br />

sind heutzutage in allen Berufsgruppen<br />

zu finden und<br />

in allen Altersklassen. Doch<br />

trotzdem ist es noch eine<br />

verborgene Krankheit. Nur<br />

wenige wagen sich, ihre Diagnose<br />

überhaupt zu nennen.<br />

Viele Ärzte und Patienten<br />

verstecken sich hinter dem beschönigend-entschuldigenden<br />

„Born-out-Syndrom“. Große Teile<br />

der Öffentlichkeit wurden erst hellhörig, als der<br />

tragische Freitod des Fußballstars Robert Enke<br />

durch alle Medien ging. Betroffenheit und Trauer<br />

waren groß.<br />

Und was ist mit denen, die nicht im Rampenlicht<br />

stehen? Was überhaupt macht Menschen depressiv?<br />

Sind sie einfach nur schwach? Also selbst<br />

schuld?<br />

Ines Geipel nähert sich behutsam dem Phänomen<br />

dieses Leidens der Seele. Sie fragt nach Ursachen,<br />

sucht nach den Zusammenhängen zwischen Leistungsdruck<br />

und Depression. Vor allem sucht sie<br />

nach den Wurzeln dieser Krankheit in der Gesellschaft.<br />

Und die Autorin weiß, wovon sie redet. War<br />

sie doch dereinst selbst als Leistungssportlerin unter<br />

permanenten Druck gesetzt, von anderen und<br />

von sich selbst.<br />

In einfühlsamen, unter die Haut gehenden Berichten<br />

schildert sie Schicksale unterschiedlichster<br />

Menschen mit gleicher Diagnose. Sie bringt sie<br />

dem Leser nahe, indem sie einfach von ihnen erzählt,<br />

von ihrem Leben, ihren Träumen und Hoffnungen.<br />

Und vor allem von ihrem einsamen Leid<br />

und der Hilflosigkeit, die Seele zu heilen. Neben<br />

Robert Enke steht das Schicksal von Ute Krause.<br />

Einst als Schwimmerin Olympiakader, erinnert sie<br />

sich an ein Leben wie ein Fisch in einem Kasten aus<br />

Wasser. Es folgten Bulimie, Selbstmordgedanken,<br />

Psychiatrie, Neubeginn. Doch die Krankheit bleibt<br />

allgegenwärtig.<br />

Neben Einzelschicksalen beleuchtet Ines Geipel<br />

auch die jüngere deutsche Geschichte, sucht hier<br />

nach Ursachen. Welche Rolle spielen Kollektivschuld<br />

oder Entwurzelung? Was können Psychoanalyse<br />

und Psychotherapie gegen Ängste und<br />

Schwermut bewirken? Es ist ein mutiges Buch, das<br />

wichtige Informationen vermittelt, einfühlsam reflektiert,<br />

viele Fragen stellt und keine einfachen<br />

Antworten präsentiert. Aber es rührt die Seele an,<br />

macht sensibler und aufmerksam.<br />

Hannelore Hoffmann<br />

Ines Geipel: Seelenriss. Depression und Leistungsdruck.<br />

Klett-Cotta. 18,95 €<br />

DER GESANG DES WINDES<br />

Wohl alle Menschen sind auf der Suche nach dem Glück. Auch Omar, ein junger Hirte in einem orientalisch<br />

anmutenden Land vor unserer Zeit sucht Glück, Wahrheit und Freiheit. Diese poetische Parabel von<br />

der Sinnsuche ist eine Geschichte die verzaubert. So wie der Schafhirte Omar auf die Reise geht, um seinen<br />

Lebenstraum herauszufinden, folgt ihm der Leser in Gedanken. In einer schlichten<br />

klaren Sprache philosophiert der alte Weise mit Omar über die Geheimnisse<br />

des Lebens und all die Dinge zwischen Himmel und Erde, die nicht immer so einfach<br />

zu durchschauen sind. Er macht ihn aufmerksam auf das, was leicht übersehen<br />

wird, hilft ihm, die Sprache der Seele zu verstehen, Stille zu erleben und eins<br />

mit sich zu werden. So gelingt es Omar, der Sprache des Windes, der Sonne oder<br />

eines Baumes zu lauschen. Und er hört dem Meister zu, der ihm sagt: „Du kannst<br />

den Lauf der Welt mit deinen sorgenvollen Gedanken nicht verändern. Sorgen<br />

verdunkeln dein Gemüt wie Schatten, sie sind eine nutzlose Last. Wende dich<br />

von ihnen ab und tauche in das Leben ein, das sich dir im Augenblick bietet.<br />

Das wird dir inneren Frieden bringen.“<br />

Einfach der Sehnsucht der Seele zu folgen, zu tun, was notwendig ist, ohne sich in Kummer oder Sorgen zu<br />

verstricken, gehört zu Omars Erkenntnissen dieser Reise, die einer Pilgerwanderung ähnelt. Seine Träume<br />

oder märchenhafte Begegnungen - wie mit der merkwürdigen alten Frau und dem geheimnisvollen Kristall -<br />

lassen den Leser gemeinsam mit Omar lernen, welche große Kraft unsere Gedanken besitzen.<br />

Diesem Buch sind viele Leser zu wünschen, die mit offenem Herzen die Geschichte Omars in sich aufnehmen.<br />

Voller Herzenswärme und Poesie bereichert es jeden, gibt Kraft und Zuversicht. Und sie lässt die Welt<br />

mit anderen Augen sehen, all ihre Mysterien und die unendliche Kraft der Liebe verstehen.<br />

Jill A. Moebius: Der Gesang des Windes. MensSana bei Knaur. 14,95 €<br />

Hannelore Hoffmann<br />

80 JAHRE UND EINEN „OSCAR“ DAZU – ARMIN MUELLER-STAHL<br />

Einen „Oscar“ als Geburtstaggeschenk zu bekommen, ist nicht gerade alltäglich, selbst wenn es der 80.<br />

ist. Doch Armin Mueller-Stahl ist ja auch nicht alltäglich, sondern schon eine Ausnahmeerscheinung. Er<br />

machte öfter mal etwas Untypisches. Auf vielversprechendem Weg zum Konzertviolinisten, ließ er sich<br />

von der Schauspielerei verführen. Außerdem begann er zu malen sowie Lieder und Gedichte zu schreiben.<br />

Die Schauspielschule verließ er bald wieder, beendete jedoch erfolgreich sein Musikstudium. Fast<br />

25 Jahre Volksbühne prägen ihn, aber ebenso ab 1956 die DEFA. Der ewig Unangepasste spielt im Fernsehdreiteiler<br />

„Das unsichtbare Visier“ einen Stasimann und Erfolgsspion mit eigenen Interpretationen.<br />

Mielke soll seine Spielweise gelobt haben: „Endlich haben wir eine Figur, wie wir sie immer wünschen,<br />

eine, die nicht so nach Partei riecht.“ Vielfach ausgezeichnet<br />

geht er einen erfolgreichen Weg.<br />

Nach der Biermann-Affäre verlässt er 1979 die DDR. Schon<br />

etwa ein Jahrzehnt später erobert er Hollywood. In Deutschland<br />

ist gewiss nicht nur seine großartige Interpretation Thomas<br />

Manns im Breloer-Filmepos vielen sehr gegenwärtig.<br />

Gabriele Michel und der Aufbau Verlag „schenkten“ ihm zum<br />

Geburtstag nun eine Biographie. Die Autorin erzählt dieses<br />

spannende und abwechslungsreiche Leben in perfekt dazu<br />

passender Art. Ein Mosaik aus sachlich-biographischen Informationen,<br />

Zeitzeugnissen und lebendigen Gesprächsaufzeichnungen wird ergänzt durch eine Filmographie<br />

und umfangreiches Bildmaterial. Diese Biographie auf 463 Seiten ist mehr als nur die spannende<br />

Geschichte eines vielfältigen Lebens. Es ist ebenso eine Geschichte der Länder, die Armin Mueller-Stahl<br />

Heimat waren und sind. Und es ist überaus lebendige Filmgeschichte.<br />

Das zweite Geburtstagsgeschenk des Aufbau Verlages trägt den Titel „Die Jahre werden schneller“. Der<br />

anspruchsvoll gestaltete Band ist eine Autobiographie in Versen. Hier versammeln sich poetisch-ironische<br />

Lieder und Gedichte, illustriert von faszinierenden Zeichnungen, Lithographien und Aquarellen<br />

des vielseitigen Künstlers. In beeindruckenden, unterschiedlichsten Stilformen und Techniken zeigt Mueller-Stahl<br />

auch hier, wie er sich „Knoten aus der Seele“ gemalt und geschrieben hat. Die phantasieanregenden<br />

Bilder des „Malers, der auch schaupielert“, wie er selbst sagt, ziehen den Blick des Betrachters<br />

in ihren Bann.<br />

Krönung des Ganzen ist eine CD, die einzigartigen Hörgenuss bietet. Armin Mueller-Stahl singt seine<br />

Lieder, begleitet von Günther Fischer und Tobias Morgenstern. Hannelore Hoffmann<br />

Gabriele Michel: Armin Mueller-Stahl. Die Biographie. atb - AufbauVerlag. 12,95 €.<br />

Armin Mueller-Stahl: Die Jahre werden schneller. Lieder und Gedichte inkl. CD. AufbauVerlag. 24,95 €


Frühjahr 2011 <strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong><br />

Vorsicht! Lesen gefährdet die Dummheit! Fragen Sie erst Ihren Fallmanager oder Bibliothekar!<br />

NACHTS IM SÄGEWERK<br />

Der Held der Geschichte gehört zu den Terroristen,<br />

die nachts die Schlafzimmer zur Hölle auf Erden machen.<br />

Jedenfalls für alle, die neben ihnen schlafen<br />

müssen. Markus heißt der<br />

junge Mann, genauso wie der<br />

Autor übrigens. Er ist Schnarcher.<br />

Schnarcher der Extraklasse.<br />

Eigentlich hat er davon<br />

sogar Vorteile. Er muss<br />

mit niemandem lange ein<br />

Hotelzimmer teilen und nach<br />

einer wilden Kuschelnacht<br />

flüchten die Frauen im Morgengrauen<br />

vor ihm. Aber dann kommt der Tag, an<br />

dem sich Markus in eine Frau verliebt und richtig mit<br />

ihr zusammensein will. Erst verheimlicht er ihr seine<br />

Schnarchnase, schließlich will er sie nicht in der ersten<br />

Nacht vertreiben. Doch allmählich wird das Versteckspiel<br />

anstrengend. Als seine geliebte Lena ihm<br />

auf die Schliche kommt, heißt es für Markus aktiv<br />

zu werden und das Schnarchen irgendwie abzustellen.<br />

Eine Irrtour durch Apotheken, Arztpraxen und<br />

Schlaflabore beginnt. Aber Heilung ist nicht in Sicht<br />

und die Beziehung zu Lena ist hart strapaziert. Doch<br />

einer kann dem Kranken dennoch helfen und alles<br />

wird gut. Oder doch nicht? Als Markus seinen geliebten<br />

Nachwuchs auf der Entbindungstation sieht,<br />

staunt er nicht schlecht und ist mächtig stolz. Das<br />

Würmchen liegt friedlich lächelnd in seinem Bettchen<br />

und ... ?<br />

Empfehlenwerte Lektüre für Ehefrauen und solche,<br />

die es werden wollen. Männer kennen die Leiden ja<br />

zur Genüge, können aber trotzdem herzhaft mitlachen.<br />

Wolfgang Hoffmann<br />

Markus Götting, Nachts im Sägewerk, Ullstein, 8,95 €<br />

AUF DEM FRANZISKUSWEG<br />

Heutzutage wird aus jeder längeren Wanderung<br />

gleich eine Pilgerreise. Man muss nur auf den Spuren<br />

eines Heiligen wandern. Und natürlich muss fast<br />

jeder darüber auch ein Buch schreiben. In diesem<br />

Fall schrieben Simone und Anton Ochsenkühn ihre<br />

Wandererfahrungen auf.<br />

Was lehrt uns das Buch? In Italien<br />

gibt es kein ordentliches<br />

Frühstück. Also Wandervögel,<br />

die deutsche Dauerwurst nicht<br />

vergessen oder Italien annehmen<br />

wie es ist. Desweiteren:<br />

Nur unbedarfte Deutsche quälen<br />

sich im August durch Italien.<br />

Aber die deutsche Seele leidet ja gern.<br />

Die wirklich wichtige Erkenntnis für wohlstandsgesättigte<br />

Deutsche ist jedoch: man braucht nicht viel<br />

zum Leben und Glücklichsein. Wandern kann kaputte<br />

Beziehungen retten oder zumindest die Beziehung<br />

klären.<br />

Auf ihrem Weg durch eine bezaubernde Landschaft,<br />

von Assisi nach Rom, kommen sich Simone und Anton<br />

wieder näher und erkennen, was sie aneinander<br />

haben.<br />

Der Leser kann die Tagebucheinträge der beiden<br />

synchron verfolgen und bekommt außerdem einen<br />

authentischen Reiseführerbericht der Tagesetappen.<br />

Gar nicht so langweilig wie befürchtet und vielleicht<br />

eine Anregung zur Paartherapie oder Selbstfindung.<br />

Den Mut, loszulaufen, muss man schon selbst aufbringen.<br />

Allerdings lieber nicht im Hochsommer.<br />

Und ein neues Beziehungskistenbuch muss dabei ja<br />

auch nicht entstehen.<br />

Wolfgang Hoffmann<br />

Anton & Simone Ochsenkühn, Auf dem Franziskusweg,<br />

Herder, 240 Seiten, 17,95 €<br />

DIE BRAUT VON ASSISI<br />

Kann es gewesen sein, dass der rebellische heilige<br />

Franz von Assisi Anfang des 13. Jahrhunderts das<br />

Keuschheitsgelübde gebrochen hat? Was verband ihn<br />

wirklich mit seiner treuesten Anhängerin, der Äbtissin<br />

Klara? Warum verschleiern viele Jahre später die<br />

Schwestern des Klosters Damiano den Tod der Nonne<br />

Magdalena? Antwort auf diese<br />

und viele weitere Fragen gibt<br />

die Historikerin Brigitte Riebe<br />

in ihrem spannenden Buch.<br />

Aus dem historischen Roman<br />

wird unversehens ein aufregender<br />

Krimi, der sich so leicht<br />

nicht aus der Hand legen lässt.<br />

Den Leser erwartet eine aufregende<br />

Reise nach Umbrien und<br />

Assisi zur Zeit des Mittelalters. Der Autorin gelingt es,<br />

diese ferne Welt lebendig wiedererstehen zu lassen,<br />

ohne in eine kitschige Fantasy-Geschichte abzugleiten.<br />

Sie erzählt authentisch und unterhaltsam, aber dennoch<br />

weitgehend entlang der historisch verbürgten<br />

Fakten aus Leben und Zeit des Franz von Assisi und<br />

seiner Wegbegleiter, das ein ganz anderes war, als die<br />

Kirche heute glauben machen will. Der heilige Franziskus<br />

war ein Mensch mit all seinen Fehlern und Schwächen,<br />

in seiner Jugend sogar ein reicher Taugenichts<br />

und Lebemann. Erst nach schweren Krisen wandte er<br />

sich Gott zu, lebte bedingungslos in Armut und verzichtete<br />

fortan auf jeglichen Besitz. Aber er war auch<br />

ein aufrechter Rebell, der seinen Glauben wahrhaftig<br />

lebte und der heuchlerischen, korrupten Herrschaftskirche<br />

mutig entgegentrat. Das schaffte ihm Freunde,<br />

aber auch viele Feinde. Der heilige Franziskus spielt<br />

dennoch nicht die Hauptrolle in diesem historischen<br />

Krimi. Das sind der Mönch Leo, der mit Aufklärung<br />

der ominösen Todesfälle betraut ist und die Nonne<br />

Stella. Unübersehbar sind seltsame Parallelen zur<br />

Gegenwart. Woher kommt der menschenverachtende<br />

Fanatismus, für eine Idee zu töten? Wie ist es<br />

möglich, dass Religion zum Auslöser für Hass und<br />

Gewalt wird? Was unterscheidet die damalige christlich-abendländische<br />

Kirche von heutigen religösen<br />

7<br />

Fanatikern anderer Glaubensrichtungen? Wer profitiert<br />

von Weglassungen und Geschichtsfälschungen?<br />

In diesem Roman wird Geschichte wirklich lebendig<br />

und aufregend erzählt. Es macht Freude, lesend einzutauchen<br />

in die fremde Kultur längst vergangener<br />

Zeiten, dort aber Menschen zu begegnen, die – selbst<br />

als Romanfiguren - einem rasch vertraut werden wie<br />

gute Freunde. Hannelore Hoffmann<br />

Brigitte Riebe: Die Braut von Assisi.<br />

Diana Verlag. 19,99 €<br />

WENN NICHT JETZT, WANN DANN?<br />

Liz ist erfolgreiche Hochzeitsplanerin. Annemie kämmt<br />

ihre Teppichfransen und zaubert romantische Tortenkunstwerke.<br />

Nina ist geschäftstüchtige Tochter des wohlhabenden<br />

Juweliers Winter. Das sind die drei Frauen,<br />

die im Mittelpunkt dieses fröhlichenFrühlings-Unterhaltungsromans<br />

stehen. Drei Frauen,<br />

wie sie unterschiedlicher kaum<br />

sein können. Alle drei ahnen<br />

nicht, wie sehr sich ihr Leben<br />

in kürzester Zeit verändern<br />

wird. „Hochzeitsfieber“ heißt<br />

die Agentur, die glücklichen Paaren<br />

einen großartigen und stressfreien „schönsten Tag<br />

im Leben“ garantiert. Seltsam nur, dass die Inhaberin<br />

Liz zwar schon in den Dreißigern ist, jedoch noch Single.<br />

Ob der nüchterne Pragmatismus echt ist oder nur<br />

Selbstschutz, erweist sich im Laufe der Geschichte. Die<br />

schüchterne Annemie ist bereits 64 und nach langer<br />

unglücklicher Ehe verwitwet. Hochzeitstorten sind ihre<br />

stille Leidenschaft. Nina weiß, was sie will und wird in<br />

vier Wochen Fabian heiraten, den besten Goldschmied<br />

aus der väterlichen Firma. Das glamouröse Fest soll auf<br />

Wunsch des Vaters Liz‘ Agentur „Hochzeitsfieber“ perfekt<br />

organisieren. Ein Fahrradunfall jedoch wirbelt alle<br />

Planungen völlig durcheinander. Liz liegt für Wochen<br />

im Krankenhaus. Annemie kann ihrer Nachbarin nichts<br />

abschlagen und übernimmt voller Ängste die Vertretung.<br />

In dieser Zeit wächst sie über sich selbst hinaus. Natürlich<br />

kommen dann noch weitere Männer ins Spiel,<br />

beispielsweise ein sympatischer Arzt und ein Gärtner,<br />

der seine Blumen nicht verkaufen will, dazugehörende<br />

Turbulenzen und Verwicklungen eingeschlossen. Es ist<br />

amüsant zu lesen, wie kompliziert Hochzeitsvorbereitungen<br />

sein können, welch unnötige Konflikte zwischen<br />

Eltern und Kindern entstehen, wenn die Kommunikation<br />

nicht stimmt und wie man mit Schuhkäufen Frust<br />

bekämpfen kann. Die Autorin Astrid Rupppert schreibt<br />

mit leichter Hand und feiner Ironie über die einfachen<br />

Dinge des Lebens, die oft so schwer zu meistern sind.<br />

Über Liebe und Eifersucht, Mut und Hilfsbereitschaft,<br />

Freundschaft und Zerwürfnisse. Auch darüber, dass mit<br />

Humor alles leichter wird und man die Hoffnung nie<br />

aufgeben sollte. Es macht Spaß, all das zu lesen.<br />

Hannelore Hoffmann<br />

Astrid Ruppert: Wenn nicht jetzt, wann dann?<br />

Marion von Schröder Verlag. 14,99 €


8 <strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong> Frühjahr 2011<br />

Am Kurpark 1, 15526 Bad Saarow (im linken Wandelgang an der Therme)<br />

Telefon: 033631-86 82 31 � Fax: 033631-86 82 50<br />

www.beauty-badsaarow.de � info@beauty-badsaarow.de<br />

Behandlungszeiten: täglich, auch an Sonn- und Feiertagen<br />

Termine nach Vereinbarung<br />

„Was wir nicht haben, brauchen Sie nicht“ soll<br />

zu DDR-Zeiten am Konsum Hirschfelde zu lesen<br />

gewesen sein. Hirschfelde<br />

heißt im Buch<br />

Dieter Moors allerdings<br />

Amerika. Das<br />

soll vielleicht etwas<br />

interessanter klingen.<br />

Oder es soll nicht<br />

jeder gleich genau<br />

wissen, wo das nun<br />

wirklich liegt. Nun,<br />

mittlerweile war es im<br />

Fernsehen, denn der<br />

gute alte Konsum ist<br />

gerade eben wiedereröffnet worden. Allerdings<br />

als „Bio“-Konsum. „Ganz schön teuer hier“, bemerkte<br />

eine Dorfbewohnerin. Nun könnte man<br />

sagen, seid froh, dass ihr überhaupt wieder einen<br />

Laden habt. Anderswo würden die Leute inzwischen<br />

gern etwas mehr bezahlen, wenn es<br />

überhaupt einen gäbe. Das war jetzt eine Abschweifung,<br />

aber das Buch des aus der Schweiz<br />

emigrierten Fernsehmanns – mittlerweile nebenberuflich<br />

Biobauer – müssen Sie sowieso selber<br />

lesen. So viel Vergnügen hat man heutzutage<br />

nämlich selten. Moor schildert wirklich erlebnisecht,<br />

wie er mit seiner österreichischen Frau<br />

von einer Schweizer Alm kommend, versucht,<br />

Veränderung zum Frühlingsbeginn<br />

Individuelle Farbtypberatung<br />

So wie der Frühling nach langem Winterschlaf die Natur erneuert, weckt er auch bei den Menschen<br />

frische Energie und Lust auf Veränderung. Die aktuelle Modesaison lockt mit verführerischer<br />

Frühjahrsgarderobe. Die Sonne lässt die Farben freundlicher leuchten und ermutigt, sich<br />

mal neu zu erfinden. Lebensfreude und Selbstbewusstsein wachsen.<br />

Doch ist es Ihnen auch schon passiert, dass Sie von einem wundervollen Kleidungsstück zum<br />

Kauf verführt wurden und zu Hause hat es Ihnen gar nicht mehr gefallen? Das kann daran liegen,<br />

dass die modische Farbe zwar faszinierend aussieht, aber nicht zu Ihrem Typ passt.<br />

Wir helfen Ihnen, künftig solche Enttäuschungen zu vermeiden.<br />

Gemeinsam mit Ihnen finden wir Ihren Farbtyp heraus; die Farben, die Ihre Persönlichkeit unterstreichen<br />

und Sie immer vorteilhaft aussehen lassen. Mit den passenden Farbnuancen fühlen<br />

Sie sich einfach wohl. Unsere spezifische Beratung vermittelt Ihnen ein sicheres Gespür für Ihren<br />

Typ und entwickelt Ihr individuelles Farbgefühl. So können Sie selbstbewusster zeigen, wer Sie<br />

sind und Ihre Schönheit perfekt in Szene setzen.<br />

Eine umfassende typgerechte Make-up-Beratung sowie Empfehlungen für Frisur und Schmuck<br />

komplettieren unser Angebot.<br />

Und zur Erinnerung können Sie ein VORHER-NACHHER-Foto mit nach Hause nehmen, das den<br />

Beratungserfolg dokumentiert.<br />

120 Minuten Beratung inklusive Analysepass 99 €<br />

Kleine Wohltaten, große Wirkung<br />

GESCHICHTEN AUS DER ARSCHLOCHFREIEN ZONE<br />

auf dem platten Land der brandenburgischen<br />

Weiten Wurzeln zu schlagen. Köstlich sind die<br />

Dialoge, in denen Moor die typisch österreichische<br />

Intonation seiner Frau Sonja wiedergibt.<br />

Ist schon der Bericht über die Anreise mit Jeep<br />

und Hänger und zwei Hunden ein Erlebnis voller<br />

Überraschungen, so ebenfalls die Ankunft in der<br />

„blühenden Landschaft“. Das Staunen über die<br />

„ungeahnten“ Einkaufmöglichkeiten ist ebensogroß<br />

wie seine Mühe und sein Beharrungsvermögen,<br />

im Dorfkonsum unbedingt frische und<br />

keine H-Milch kaufen zu wollen. Wie sich Moor<br />

dann einen „Hürlimann“ anschafft und welche<br />

Nachbarschaftskommunikation sich daraus ergibt<br />

sei hier ebensowenig verraten wie der Rest<br />

der Geschichte. Einzig noch: Moor hat trotz alledem<br />

nicht kapituliert. Jetzt hat Hirschfelde alias<br />

Amerika außer einem Bio-Bauernhof, den<br />

die perfekt ausgebildete Fachfrau Sonja leitet,<br />

sogar wieder einen Konsum und bald noch ein<br />

Café dazu. Siehe oben. Zu vermuten ist, dass es<br />

demnächst auch einen Film geben könnte. Potential<br />

zu einem umfangreichen und erfolgversprechenden<br />

Mehrteiler hat das witzig-ironische<br />

Buch jedenfalls. Lesespaß ist garantiert - nicht<br />

nur für Städter . Hannelore Hoffmann<br />

Dieter Moor: Was wir nicht haben, brauchen<br />

Sie nicht. rororo 8,95 €<br />

POTSDAM - LEXIKON<br />

Der Dichter Jean Paul bezeichnete einmal Potsdam<br />

als die schönste Vorstadt Berlins. In der Tat<br />

hält der Zuzug an Neubürgern und Touristen seit<br />

den 90er Jahren an. Zunehmend interessieren<br />

sich die Menschen auch wieder für die Geschichte<br />

ihrer Heimat.<br />

Der Plan, ein regionalgeschichtlichesNachschlagewerk,<br />

das den<br />

neuesten Forschungsstand<br />

widerspiegelt, zu<br />

erarbeiten, entstand<br />

bereits in Vorbereitung<br />

der 1000-Jahr-Feier.<br />

Ein ehrgeiziges Projekt,<br />

das nun als Buch<br />

vorliegt. Über 50 Autoren<br />

haben in leichtverständlicher Form 700 Artikel<br />

zur Potsdamer Geschichte erarbeitet. Diese<br />

Darstellung in Stichwörtern bietet erstmals umfassend<br />

und reich bebildert einen Überblick über<br />

die tausendjährige Geschichte der Brandenburger<br />

Landeshauptstadt. Begriffe aus den Bereichen<br />

von Architektur, Handel, Militär, Religion, Politik,<br />

Brauchtum und Stadtentwicklung erlauben einen<br />

schnellen Zugriff auf die Stadtgeschichte. Das<br />

Potsdam-Lexikon ist informativ und aufschlussreich<br />

nicht nur für Potsdamer. W.H.<br />

Potsdam-Lexikon, vbb - Verlag für Berlin-Brandenburg,<br />

432 Seiten, 24,90 €.


Frühjahr 2011 <strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong><br />

Seit mehr als zwei Jahren sorgt die sogenannte<br />

„Altanschließer“-Problematik im Land Brandenburg<br />

für große Aufregung. Mehrere Zweckverbände<br />

haben die Beitragsbescheide bereits<br />

verschickt, bei einigen stehen sie noch aus. Zahlreiche<br />

Widerspruchsverfahren sind eingeleitet,<br />

auch erste Klagen liegen bei den Gerichten vor.<br />

Der Erklärungsbedarf ist trotz mehrfacher Berichte<br />

in diversen Medien noch immer hoch. Nun<br />

haben sich Kummersdorfer Bürger direkt von der<br />

Stadtverordnetenversammlung Storkow und der<br />

Bürgermeisterin Hilfe erbeten, weil sie sich vom<br />

Wasser- und Abwasserzweckverband Scharmützelsee-Storkow<br />

(WAS) ungerecht behandelt fühlen.<br />

<strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong> sprach über diese heftig<br />

diskutierten Fragen mit der WAS-Geschäftsführerin<br />

Kerstin Menge.<br />

<strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong>: Sowohl der brandenburgische<br />

Landtag als auch das Oberverwaltungsgericht<br />

Berlin-Brandenburg waren zu der<br />

Auffassung gelangt, es diene der Gerechtigkeit,<br />

„Altanschließer“ 20 Jahre nach der Wende nachträglich<br />

mit Investitionskosten zu belasten. Die<br />

Bürger sehen das anders.<br />

Jetzt wurden mehrfach aus SPD-Reihen Stimmen<br />

laut, dies sei von der Landesregierung so gar<br />

nicht beabsichtigt gewesen. Es dürften nur die<br />

Kosten umgelegt werden, die zu einer Verbesserung<br />

der „Altanschließer“ dienten.<br />

Woraus resultieren diese unterschiedlichen Auffassungen?<br />

Kerstin Menge: Es gibt keine unterschiedlichen<br />

Auffassungen. Es wird meiner Ansicht nach nur<br />

falsch interpretiert. Von den Zweckverbänden<br />

werden tatsächlich nur die und ausschließlich<br />

die Kosten im Rahmen der Beitragsermittlung<br />

berücksichtigt, die erst seit Bestehen der Zweckverbände,<br />

also definitiv erst nach der Wende entstanden<br />

sind. Was nur immer falsch verstanden<br />

wird ist die Tatsache, dass die Diskussion immer<br />

am „Anschluss“-Begriff festgemacht wird.<br />

Aber es geht um die gesamten öffentlichen Anlagen<br />

und da gehört noch mehr dazu als nur das<br />

Stückchen Rohr vor dem jeweiligen Grundstück.<br />

Dazu gehören neu errichtete Anlagen wie die<br />

Kläranlage Storkow und die sanierten Wasserwerke.<br />

Denn ich denke, dass wir in den letzten<br />

Jahren sehr viel in die Stabilität unserer Anlagen<br />

investiert haben und das dies auch jedem Bürger<br />

egal ob „Alt“- oder Neuanschließer zugute gekommen<br />

ist. Denn der Stand der Technik ist heute<br />

nicht mehr der wie vor 20 Jahren und dem haben<br />

wir in vielfältiger Weise Rechnung getragen.<br />

<strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong>: Es heißt, das Gesetz von<br />

2009 habe den Zweckverbänden die Möglichkeit<br />

eingeräumt, bei den Gebühren zwischen Alt- und<br />

Neuanschließern zu differenzieren und Beiträge<br />

in gestaffelter Höhe zu erheben. Nicht nur die<br />

Kummersdorfer fragen jetzt, warum der WAS davon<br />

keinen Gebrauch gemacht hat?<br />

Kerstin Menge: Der WAS macht deshalb davon<br />

keinen Gebrauch, weil dies erstens eine rechtlich<br />

unsichere Geschichte ist. Bisher hat jeder Jurist,<br />

ob Anwalt oder Richter, vor einer solchen Verfahrensweise<br />

gewarnt. Grundsätzlich gilt nämlich<br />

der Gleichbehandlungsgrundsatz und der ist gerade<br />

bei dieser Differenzierung nicht gewahrt.<br />

Und zweitens würde dies auch zwangsläufig zu<br />

differenzierten Gebühren führen. Das heißt, der<br />

Beitragszahler, der einen geringeren Beitrag,<br />

zahlt, zahlt eine höhere Verbrauchsgebühr. Letztendlich<br />

zahlt er also auch den gleichen Beitrag<br />

nur nicht gleich, sondern jährlich in Raten in<br />

Form der höheren Gebühren. Und aus meiner<br />

Sicht ist das auch keine Lösung, sondern nur ein<br />

„ALIBI“ in der Argumentation der Landespolitiker.<br />

<strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong>: Im Gesetz wird von Vorteilszuwachs<br />

gesprochen. Was ist darunter überhaupt<br />

zu verstehen? Und stimmt es, dass sich z.B.<br />

für Kummersdorf, wie auch für manch andere<br />

Orte, gar keine Vorteile ergeben haben?<br />

Kerstin Menge: Tja, was unter „Vorteilszuwachs“<br />

zu verstehen ist, müssen Sie diejenigen<br />

fragen, die sich den Begriff ausgedacht haben.<br />

Darunter soll wohl verstanden werden, dass ein<br />

Grundstück, welches über diverse Anschlüsse<br />

verfügt mehr wert ist als ein Grundstück ohne.<br />

<strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong>: Gibt es überhaupt im<br />

Lande einen Zweckverband, der gestaffelte Beiträge<br />

für Altanschließer erhebt?<br />

Kerstin Menge: Davon ist mir tatsächlich nichts<br />

bekannt. Es haben zwar einige vorher angekündigt.<br />

Die haben allerdings nach Prüfung alle wieder<br />

einen Rückzieher gemacht. Eben wegen der<br />

schon erwähnten Rechtsunsicherheit. Wir gehen<br />

alle davon aus, dass entsprechende Klagen bei<br />

den Verwaltungsgerichten eingereicht werden<br />

und da möchte kein Zweckverband zusätzliche<br />

Risiken eingehen.<br />

<strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong>: Haben Sie als Geschäftsführerin<br />

das Vorgehen in eigener Verantwortung<br />

auf der Grundlage des Gesetzes alleine<br />

entschieden? Oder hatte die Verbandsversammlung<br />

ein Mitspracherecht?<br />

Kerstin Menge: Grundsätzlich entscheide ich<br />

gar nichts, sondern immer nur und ausschließlich<br />

die Verbandsversammlung. Bei Gründung<br />

des Zweckverbandes 1992 hat die damalige<br />

Verbandsversammlung beschlossen, dass der<br />

Zweckverband sich durch Beiträge und Gebühren<br />

finanzieren soll. Und deshalb war und ist<br />

eine nochmalige Entscheidung hierzu weder<br />

notwendig noch rechtlich überhaupt möglich<br />

gewesen. Die Gesetze gelten nun einmal für alle<br />

gleich.<br />

9<br />

<strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong>: Wer überhaupt sind die<br />

stimmberechtigten Mitglieder in der Verbandsversammlung?<br />

Kerstin Menge: Das sind jetzt die gewählten<br />

hauptamtlichen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister<br />

und die ehrenamtlichen Vertreter bei<br />

amtsangehörigen Gemeinden die von ihren Gemeindevertretungen<br />

dazu gewählt wurden.<br />

<strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong>: Welche Möglichkeiten<br />

haben denn die Vertreter der Kommunen in der<br />

Verbandsversammlung genutzt, sich für die Interessen<br />

der betroffenen „Altanschließer“ – z.B.<br />

für eine differenzierte Berechnung - einzusetzen?<br />

Gab es andere Auffassungen oder Gegenstimmen?<br />

Kerstin Menge: Wir haben schon recht lange<br />

über diese Problematik diskutiert. Alle Argumente,<br />

Für und Wider, sowie natürlich auch alle<br />

Bedenken, die jetzt durch die Bürger geäußert<br />

werden, sind ausführlich beleuchtet worden. Ich<br />

denke, jeder Vertreter in der Verbandsversammlung<br />

hat sicher schon schlaflose Nächte dieses<br />

Themas wegen erlebt. Aber am Ende kommen<br />

wir alle nicht an den gesetzlichen Regelungen<br />

und den mahnenden Worten der Juristen vorbei.<br />

Wir müssen nun mit dieser Situation umgehen<br />

und das machen wir.<br />

Wie bereits gesagt, es gab keine Abstimmung zu<br />

dieser Beitragsveranlagung und vom Gefühl her<br />

stimmt wohl jeder gegen diese Beiträge.<br />

<strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong>: Haben Sie als Zweckverband<br />

manchmal das Gefühl, dass dieses heikle<br />

Thema von den Regierenden aus politischen<br />

Gründen auf Sie abgewälzt wurde? Die Zweckverbände<br />

sozusagen als „Sündenböcke“, die<br />

jetzt diese nicht zuende gedachten Entscheidungen<br />

der Politik ausbaden müssen?<br />

Kerstin Menge: Ja natürlich, so ist das.<br />

<strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong>: Es gibt ja in der Bevölkerung<br />

eine Menge Schadenfreude darüber, dass<br />

offenbar die Regierenden „übersehen“ haben,<br />

dass selbst für Liegenschaften des Landes „Altanschließerbeiträge“<br />

in dreistelliger Millionenhöhe<br />

zu zahlen sind. Das trifft zwar keinen von<br />

ihnen privat, sind ja „nur“ Steuergelder, aber ist<br />

das vielleicht doch eine Form von Gerechtigkeit?<br />

Kerstin Menge: Tja…, ist nur schade, dass die<br />

dann an anderer Stelle fehlen.<br />

<strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong>: Wenn Sie als Geschäftsführerin<br />

des WAS einen Wunsch an unsere Politiker<br />

in Land und Kommunen frei hätten, was zu<br />

diesem Thema würden Sie von den Entscheidern<br />

erwarten oder erhoffen?<br />

Kerstin Menge: Sich vorher gründlicher über<br />

die Konsequenzen Gedanken zu machen.<br />

<strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong> dankt der WAS-Geschäftsführerin<br />

Kerstin Menge herzlich für diese Informationen.


10 <strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong> Frühjahr 2011<br />

Der Tod gehört zum Leben. Das sagt sich leicht.<br />

Doch wenn er naht oder plötzlich da ist, sieht alles<br />

anders aus. Viele Menschen können sich nicht<br />

damit abfinden, dass die Lebenszeit eines geliebten<br />

Menschen endlich ist. Ob es die pflegebedürftige<br />

Mutter ist oder der hochbetagte Opa, der<br />

früher geduldig mit den Enkeln bastelte, erzählte<br />

oder ihnen Freude an der Natur vermittelte.<br />

Die meisten Menschen, die den Tod nahen fühlen,<br />

wollen dann oft mit den Angehörigen darüber<br />

sprechen. Doch die Kinder, denen es weh tut,<br />

dem Zerfall des Körpers hilflos zusehen zu müssen,<br />

das Leiden nicht lindern zu können, sind oft<br />

ratlos. Und in ihrer Unsicherheit weichen viele<br />

aus, wollen das Thema Tod vermeiden, als könne<br />

man ihn so verhindern. Doch damit hilft man weder<br />

dem Sterbenden noch sich selbst.<br />

<strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong> sprach mit der<br />

Bestatterin Eleonore Riedel aus Bad Saarow<br />

darüber, wie man am besten mit diesen Fragen<br />

umgeht.<br />

<strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong>: Frau Riedel, warum<br />

sollte man mit seinen Angehörigen,<br />

besonders mit den Eltern oder Großeltern,<br />

über den Tod sprechen?<br />

Eleonore Riedel: Nehmen wir als Beispiel<br />

die geliebte Mutter: Früher war sie stets für<br />

uns präsent. Uneigennützig half sie, wenn die<br />

Kinder krank waren, wir aber auf unserer<br />

Arbeitsstelle nicht fehlen durften. Mutti kam<br />

und umsorgte mit Geduld und viel Liebe ihre<br />

Enkel. Ja, sie kochte für die Kleinen die Lieblingsspeise<br />

- für uns gleich mit - wusch anfallende<br />

Wäsche, räumte auf, was wir in der<br />

Eile liegen ließen, goss die Blumen und kaufte<br />

ganz nebenbei für uns ein. In den Ferien konnten<br />

unsere Kinder jederzeit zu Oma und Opa fahren,<br />

um dort umsorgt und auch verwöhnt zu werden,<br />

denn Großeltern dürfen das. Jetzt ist die Zeit<br />

gekommen, etwas von dieser Liebe zurückzugeben,<br />

indem wir für Mutter oder Vater da sind,<br />

zuhören und ihnen helfen, sich in Frieden verabschieden<br />

zu können.<br />

<strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong>: Wann ist denn der<br />

richtige Zeitpunkt für solch ein Gespräch?<br />

Eleonore Riedel: Man sollte möglichst früh mit<br />

den Eltern oder Großeltern über den Tod sprechen.<br />

Den meisten älteren Menschen ist es sehr<br />

wichtig, diese Fragen beizeiten zu klären. Zu sagen,<br />

welche Wünsche sie haben, ob sie eine Erdoder<br />

eine Feuerbestattung wünschen. Viele Ältere<br />

wissen genau, was sie wollen, denken oft darüber<br />

nach. Besonders, wenn Mutter oder Vater<br />

pflegebedürftig geworden sind, sprechen sie oft<br />

zu uns über ihren nahen Tod. Sie spüren, dass<br />

die Zeit gekommen ist und möchten das eine<br />

oder andere gern noch regeln. Uns tut es weh,<br />

diesen einst so vitalen Menschen auf dem Krankenlager<br />

zu sehen und gegen das Leiden oder<br />

den Verfall des Körpers nicht helfen zu können.<br />

Doch wir können der Seele des Menschen helfen,<br />

Frieden zu finden.<br />

<strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong>: Was kann man am<br />

besten tun, damit der Angehörige spürt,<br />

dass uns seine letzten Wünsche und Bedürfnisse<br />

wichtig sind? Welchen Rat geben<br />

sie aus Ihrer Erfahrung für diese schweren<br />

Gespräche in den Stunden des Abschieds?<br />

Eleonore Riedel: Der sterbende Mensch<br />

braucht zuallererst liebevolle Zuwendung. Es<br />

ist wichtig, ruhig und verständnisvoll zu bleiben,<br />

auch wenn es schwer fällt. Erlauben Sie Ihrer<br />

Mutter oder dem Vater, alles zu sagen, was<br />

ihr/ihm auf dem Herzen liegt. Wiegeln Sie nicht<br />

ab, weil es Ihnen weh tut. Die Gedanken und Gefühle<br />

sind das Wichtigste in der dem Sterbenden<br />

noch verbleibenden Zeit; seine Wünsche, wie er<br />

bestattet werden möchte, wie die Trauerfeier ab-<br />

laufen soll oder was ihm sonst noch wichtig ist.<br />

Hören Sie aufmerksam zu und versprechen Sie<br />

sanft, alles genau so zu tun, wie gewünscht. Sagen<br />

Sie auch, lieber einmal mehr als zu wenig,<br />

wie schön es für Sie ist, solch liebevolle Mutter<br />

oder fürsorglichen Vater zu haben. Dass Sie viel<br />

von ihr/ihm gelernt haben und dankbar sind für<br />

alles. Das erleichtert den Abschied und Sie haben<br />

später nicht das hilflose Gefühl, dass Sie versäumten,<br />

dem Verstorbenen noch Wichtiges zu<br />

sagen. Sie werden dann mit dem Tod und Ihrer<br />

Trauer besser umgehen können.<br />

<strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong>: Und wenn das Unausweichliche<br />

eingetreten ist,was gibt es dabei<br />

zu beachten?<br />

Eleonore Riedel: Wenn der Arzt den Tod festgestellt<br />

hat, stellt er einen Totenschein aus, den Sie<br />

später dem Bestatter übergeben. Geraten Sie in<br />

diesem Moment nicht in Panik. Nach dem Bestattungsgesetz<br />

darf der Tote noch bis zu 24 Stunden<br />

zu Hause verbleiben. Er muss nicht sofort - beispielsweise<br />

mitten in der Nacht - vom Bestatter<br />

abgeholt werden. Den Zeitpunkt bestimmen Sie.<br />

Es ist durchaus möglich, dass Sie am nächsten<br />

Tag gemeinsam mit anderen Familienangehörigen<br />

noch in Ruhe Abschied nehmen.<br />

Wie Sie sich in diesem Fall am besten verhalten,<br />

erklärt Ihnen das Bestattungsinstitut Ihres Vertrauens.<br />

Wenn Sie sich schon frühzeitig unverbindlich<br />

und ohne Zeitdruck informiert haben,<br />

erleichtert Ihnen das die schweren Stunden nach<br />

dem Tod eines Angehörigen sehr.<br />

Beim Vergleich der Institute sollten Sie auf Ihre<br />

Gefühle achten. Fühlen Sie sich vom Bestatter<br />

ernst genommen? Bekommen Sie Antwort und<br />

Hilfe bei allen Fragen? Spüren Sie selbst anteilnehmende<br />

Zuwendung? Dann wissen Sie auch Ihren<br />

Angehörigen in guten Händen und können<br />

alles Notwendige vertrauensvoll dem Bestatter<br />

überlassen.<br />

<strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong>: Dennoch sind in kürzester<br />

Zeit viele bürokratische Dinge zu erledigen.<br />

Welche Papiere werden dafür gebraucht?<br />

Eleonore Riedel: Für die Beurkundung benötigt<br />

das Standesamt den Personalausweis,<br />

die Geburtsurkunde und die Eheschließungsurkunde.<br />

War der Verstorbene verwitwet, wird<br />

auch die Sterbeurkunde des Ehepartners gebraucht<br />

oder, falls der Verstorbene geschieden<br />

war, das Scheidungsurteil. Sämtliche Dokumente<br />

müssen im Original eingereicht werden,<br />

sonst findet keine Beurkundung statt und es<br />

gibt Stress.<br />

<strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong>: Die Trauer beim<br />

Verlust eines lieben Menschen ist ja<br />

schon schwierig genug. Wie kann man<br />

denn am besten solche zusätzliche Belastungssituation<br />

vermeiden?<br />

Eleonore Riedel: Alle wichtigen Papiere sollten<br />

in jedem Haushalt an einem bestimmten Platz<br />

beieinander aufbewahrt werden, damit sie im<br />

Notfall leicht gefunden werden. Und dies sollten<br />

eben auch die Angehörigen oder Vertrauenspersonen<br />

wissen, die einmal alles regeln werden.<br />

Auch hier erweist es sich als Vorteil, beizeiten alles<br />

zu besprechen, damit man im Ernstfall nicht<br />

noch unnötige Probleme bekommt.<br />

<strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong>: Kann man sich bei<br />

Ihnen denn auch ohne konkreten Todesfall<br />

über all diese Fragen beraten lassen?<br />

Eleonore Riedel: Selbstverständlich. Ein Gespräch<br />

in Ruhe ist sehr nützlich, denn es dient<br />

der Vorsorge und die rechtzeitige Information<br />

gibt Sicherheit. Ich habe dafür ein Merkblatt zusammengestellt,<br />

auf dem alle Hinweise zusammengefasst<br />

und die benötigten Papiere aufgeführt<br />

sind. So kann man durch gute Vorbereitung<br />

seinen Kindern oder anderen Angehörigen eine<br />

schwere Zeit zumindest etwas leichter machen.<br />

<strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong> dankt Eleonore Riedel<br />

herzlich für dieses hilfreiche Gespräch.


Frühjahr 2011 <strong>Märkische</strong> <strong>LebensArt</strong><br />

DEM WUNDER DER HEILUNG AUF<br />

DER SPUR<br />

Unerklärliche Fälle von Spontanheilung werfen<br />

viele Fragen auf. Können Heiler heilen? Kann<br />

Glaube „Berge versetzen“?<br />

Gibt es wirklich heilende<br />

Orte? Warum sind Menschen<br />

stärker, wenn Sie an<br />

eine göttliche Kraft glauben?<br />

Muss man gegen eine<br />

Krankheit kämpfen?<br />

Die Autorin, selbst von<br />

Krankheit geplagt, folgte den<br />

Spuren von Selbstheilern<br />

wie Felix Kuby, namhaften<br />

Heilern und heilenden Orten. Und sie staunte zunehmend<br />

über die neuesten Erkenntnisse der<br />

Quantenphysik und anderer Wissenschaften, die<br />

unerwartet jahrtausendealtes mystisches Wissen<br />

beweisen. Die Psychologin sprach mit Ärzten, die<br />

ihr bestätigten, dass wir mit Gefühlen und Gedanken,<br />

mit Wort und Tat unsere Wirklichkeit erschaffen,<br />

unser Leben selbst gestalten. Dass wir zuerst<br />

die Seele heilen müssen, damit der Körper heil<br />

werden kann. Dass Heilung auch heißt, die Angst<br />

zu besiegen. Dass wir auf der Welt sind, um glücklich<br />

zu sein und dafür alle Blockaden beseitigen<br />

müssen. Wer sich auf diese Buch einlässt kann<br />

leicht nachvollziehbar lernen, Schritt für Schritt<br />

alte Muster und hinderliche Überzeugungen zu<br />

ersetzen durch ein neues Überzeugungsprogramm.<br />

Die Autorin stellt 13 einfache und praktische<br />

Heilungsfragen, macht aufmerksam auf<br />

wichtige Grundhaltungen, die den Heilungsprozess<br />

blockieren können. In den unterschiedlichen<br />

Interviews, Gesprächen und Berichten können<br />

Sie hilfreiche Impulse für Ihre persönliche Hei-<br />

lung finden. Für viele dürften besonders die Meinungen<br />

von Schulmedizinern interessant sein, die<br />

aus ihrem medizinischen Fachwissen und der ärztlichen<br />

Erfahrung staunenswerte Beispiele und Erklärungen<br />

für sensationelle Heilungen geben. Die<br />

aber auch beklagen, dass die wissenschaftliche Erforschung<br />

ungewöhnlicher Heilungen leider noch<br />

immer vernachlässigt wird.<br />

Hannelore Hoffmann<br />

Sabine Standenat: Wie Heilung geschieht. Mens-<br />

Sana bei Knaur. 8,99 €<br />

QUANTENHEILUNG – MEDIZIN MIT<br />

HERZ UND VERSTAND<br />

Nicht erst seit dem berühmten<br />

Film „Bleep“ ist<br />

die Quantenphysik vielen<br />

Menschen ein Begriff geworden.<br />

Selbst wer früher<br />

in der Schulzeit kein besonders<br />

gutes Verhältnis zur<br />

Physik hatte, kann die wichtigsten<br />

Erkenntnisse der<br />

Quantenphysik verstehen<br />

und für seine eigene Gesundheit nutzen.<br />

Der Autor Andreas Diemer ist Diplom-Physiker<br />

und auch Arzt für Allgemeinmedizin und Naturheilverfahren.<br />

Weil besonders bei vielen chronischen<br />

oder lebensbedrohlichen Erkrankungen die Schulmedizin<br />

immer häufiger an ihre Grenzen stößt,<br />

sucht er nach Alternativen. Aus seinem umfassenden<br />

Wissen und den Erfahrungen der ärztlichen<br />

Praxis zog er die Erkenntnis, dass ganzheitliches<br />

Heilen ein neuer Weg ist. Weil die ganzheitliche<br />

Medizin davon ausgeht, dass alle Ebenen des Seins<br />

miteinander verbunden sind, müssen folglich auch<br />

alle Bereiche im Zusammenhang gesehen werden.<br />

Das Körperliche<br />

und das Seelische<br />

lassen sich eben<br />

nicht ohne Nachteilevoneinander<br />

losgelöst betrachten.<br />

Daraus<br />

hat Diemer ein<br />

Gesundheitskonzept<br />

entwickelt,<br />

das außer schulmedizinischem<br />

Wissen gleichermaßenquantenphysikalischeErkenntnisse<br />

sowie<br />

naturheilkundliche<br />

und energetische<br />

Komponenten einbezieht.<br />

Dieses<br />

ganzheitliche Heilen<br />

arbeitet nicht<br />

gegen die Schulmedizin,<br />

sondern<br />

MEINUNGSMACHE<br />

11<br />

versteht sich als eine sinnvolle Ergänzung, die im<br />

Interesse der kranken Menschen unterschiedliche<br />

Heilverfahren miteinander verbindet. Dies ist ein<br />

verständlich geschriebenes Buch, das Neues verständlich<br />

erklärt und Menschen Mut macht, auch<br />

ungewohnte und ungewöhnliche Wege zu gehen,<br />

um heil zu werden und sich dabei von Skeptikern<br />

nicht irritieren zu lassen.<br />

Hannelore Hoffmann<br />

Andreas Diemer: Die fünf Dimensionen der<br />

Quantenheilung. MensSana bei Knaur. 8,99 €<br />

Albrecht Müller, langjähriger Leiter der Planungsabteilung<br />

im Bundeskanzleramt unter Willy<br />

Brandt und Helmut Schmidt, stellt in seinem<br />

Buch „Meinungsmache - wie Wirtschaft, Politik<br />

und Medien uns das Denken abgewöhnen wollen“<br />

folgende Thesen auf: 1) Meinung macht<br />

Politik. 2) In vielen Fällen bestimmen tonangebende<br />

Personen, Gruppen und Medien mit ihrer<br />

einheitlichen Meinung politische Entscheidungen.<br />

3) Meinung kann man machen. 4) Wer über<br />

viel Geld und/oder publizistische<br />

Macht verfügt beeinflusst<br />

politische Entscheidungen.<br />

5) Die totale<br />

Manipulation, das gleichgerichtete<br />

Denken vieler Menschen<br />

ist möglich.<br />

Seine Beweisführung leitet<br />

er mit einem Zitat aus dem<br />

Orwell-Buch „1984“ ein. „Und wenn alle anderen<br />

die von der Partei verbreitete Lüge glaubten<br />

- wenn alle Aufzeichnungen gleich lauteten - ,<br />

dann ging die Lüge in die Geschichte ein und<br />

wurde Wahrheit.“ Dieser Satz im Hinterkopf lässt<br />

so manches Verwirrstück um uns herum in anderem<br />

Licht erscheinen. Und wer noch der Mär vom<br />

unabhängigen, kritischen Journalismus anhängt,<br />

wird in diesem Buch eines Besseren belehrt. Sehr<br />

detail- und faktenreich seziert Albrecht Müller<br />

die gleichgeschaltete Kampagnenpresse von Spiegel<br />

bis ZDF. Die Fäden aber ziehen diskret im Hintergrund<br />

mächtige PR-Agenturen, die haarklein<br />

vorbereiten, wie beispielweise aus einem aus der<br />

Versenkung geholten Pfarrer ein liebenswerter<br />

Präsidentschaftskandidat gemacht wird. Oder,<br />

warum alle Angst vor der Altersarmut haben sollen.<br />

Es sind Mythen, Legenden und Lügen, um das<br />

Volk gleich- und auszuschalten zum Vorteil eines<br />

Macht- und Profitklüngels aus Wirtschaft, Medien<br />

und Politik.<br />

Aber die Menschen sind nicht hilflos, sie dürfen<br />

und müssen nicht alles glauben. Gerade in Zeiten<br />

des Internets haben kritische Geister die Möglichkeit,<br />

viele Gegenöffentlichkeiten zu schaffen, wie<br />

zum Beispiel die NachDenkSeiten.de.<br />

Bürger, lasst Euch nicht für dumm verkaufen.<br />

Wolfgang Hoffmann<br />

Knaur Taschenbuch, 493 Seiten, 9,99 €


DER MITTELSTANDSVEREIN STORKOW E.V. – EIN STARKER MOTOR FÜR DIE REGION STORKOW<br />

Mehr als 60 Handwerksbetriebe, Gewerbetreibende<br />

und mittelständische Unternehmen haben sich im<br />

Mittelstandsverein Storkow zusammengeschlossen,<br />

der sich zwar als Interessenvertreter der regionalen<br />

Wirtschaft versteht, jedoch keineswegs nur den Interessen<br />

der Unternehmer dient. Die Vereinigung<br />

der wichtigsten regionalen Arbeitsgeber vertritt gleichermaßen<br />

die Anliegen der über 1.000 Beschäftigten,<br />

die in diesen heimatlichen Unternehmen arbeiten<br />

und hier ihren Lebensunterhalt für sich und<br />

ihre Familien verdienen.<br />

Mit diesen über 1.000 Arbeitsplätzen erbringen die<br />

kleinen und mittelständischen Unternehmen einen<br />

erheblichen Anteil am direkten und indirekten Steueraufkommen<br />

der Stadt. Hinzu kommen die umfangreichen<br />

freiwilligen finanziellen Zuwendungen<br />

zur Unterstützung sozialer und kultureller Projekte<br />

sowie des regionalen Sports. Als Beispiele sei hier<br />

nur das Eltern-Kind-Zentrum und die Storkower Tafel<br />

genannt. Angesichts der desaströsen Haushaltslage<br />

der Stadt wird die finanzielle Unterstützung des<br />

gesellschaftlichen Lebens in Storkow und seinen<br />

Gemeinden durch Mäzene aus der Wirtschaft künftig<br />

noch wichtiger werden.<br />

Wir als Mittelstandsverein bekennen uns nachdrücklich<br />

zu unserer unternehmerischen Verantwortung<br />

für unser Gemeinwesen in der Stadt<br />

Storkow und den zugehörenden Dörfern. Dieses<br />

wichtige sozialpolitische Gebot zu erfüllen, ist allen<br />

Mitgliedern Ehrensache und Verpflichtung zugleich.<br />

Deshalb engagieren wir uns in unterschiedlichsten<br />

Bereichen. Dazu gehören vorrangig verbesserte<br />

Rahmenbedingungen zur weiteren Ansiedlung von<br />

neuen Unternehmen und für den Erhalt der bestehenden.<br />

Es lohnt sich, um jeden einzelnen Arbeitsplatz<br />

in Storkow und den Ortsteilen zu kämpfen.<br />

Dieser Kampf kann jedoch nur erfolgreich sein,<br />

wenn unsere intensiven Mühen ebenso von allen<br />

politisch Verantwortlichen mitgetragen werden.<br />

Wie aber sieht die Realität in Storkow aus?<br />

Wir vermissen Leidenschaft und persönliches Engagement<br />

der kommunalen Storkower Verantwortungsträger,<br />

um die ungenügend entwickelte Infrastruktur<br />

endlich zu verbessern. Die Unternehmen<br />

in Storkow und den Ortsteilen haben durch die<br />

schlechten Standortbedingungen - wie beispielsweise<br />

die fehlende Breitbandversorgung - mit erheblichen<br />

Wettbewerbsnachteilen zu kämpfen.<br />

Deshalb verfolgen wir mit großer Sorge das zunehmend<br />

gestörte Verhältnis zwischen der Stadtverwaltung<br />

und der Stadtverordnetenversammlung,<br />

dem von den Bürgern gewählten Parlament. Auch<br />

die Kooperation mit den in der Storkower Region<br />

ansässigen Gewerbetreibenden ist nicht zufriedenstellend.<br />

Statt Hindernisse zu beseitigen und unbürokratische<br />

Unterstützung zu geben, werden oft genug<br />

von der Stadtverwaltung existentielle Anliegen<br />

ignoriert und sogar neue Hürden aufgetürmt. Zum<br />

Beispiel werden Investitionsvorhaben beträcht-<br />

lichen Ausmaßes, wenn überhaupt, nur gleichgültig<br />

begleitet. Halbherzig bearbeitete und deshalb<br />

fehlerhafte Förderanträge und Bauunterlagen<br />

führten zu erheblichen Verzögerungen wichtiger<br />

geplanter Investitionen, wie beispielsweise beim<br />

Feuerwehrerweiterungsbau in Limsdorf. Mehrfach<br />

verspielte die Stadt Storkow durch eine verfehlte<br />

Ansiedlungspolitik immense Steuereinnahmen und<br />

dringend benötigte Kaufkraft. Zahlreiche der in hiesigen<br />

Betrieben arbeitenden Fachkräfte haben sich<br />

bereits andernorts angesiedelt, weil sie in Storkow<br />

keine akzeptablen Rahmenbedingungen fanden.<br />

Welche maßgeblichen Initiativen gehen<br />

derzeit von der Storkower Verwaltung aus?<br />

Nicht nur der Mittelstandsverein vermisst konkrete<br />

Taten für unsere Stadtentwicklung. Warum<br />

gelingt es anderen Kommunen, für ihre Bewohner<br />

schnelles Internet zu organisieren? Heutzutage für<br />

immer mehr Menschen und Unternehmen ein<br />

unverzichtbarer Mindeststandard. Ständig wiederholte<br />

wortreiche Bekundungen haben bisher<br />

nichts bewegt, um die wirtschaftlichen Chancen<br />

durch den künftigen Flughafen BBI für Storkow<br />

zu erschließen. Dabei könnte die Stadtverwaltung<br />

am Beispiel unseres Nachbarorts Wendisch Rietz<br />

leicht lernen, wie man mit bescheidenen Mitteln<br />

Visionen lebendig werden lässt und nachhaltige<br />

wirtschaftliche Erfolge erzielt, ohne die Finanzen<br />

der Kommune unnötig zu beanspruchen.<br />

Wer verantwortet die selbstherrlich-ignorante<br />

Entscheidung, den Tourismusverein<br />

Scharmützelsee verlassen zu wollen?<br />

Die Zusammenarbeit der Region Storkow, Bad<br />

Saarow und Wendisch Rietz birgt ein großes Potential<br />

für die Weiterentwicklung von Tourismus<br />

und Dienstleistungen. Storkow ist als Gründungsmitglied<br />

dieses im Landesvergleich führenden Tourismusvereins<br />

mit Sitz und Stimme auch im Vorstand<br />

vertreten. Um so schädlicher ist der Versuch<br />

von Bürgermeisterin und Tourismusmanager, zum<br />

Nachteil aller regionalen Dienstleister und gegen<br />

den erklärten Willen der gewählten Volkvertreter,<br />

den Tourismusverein Scharmützelsee im Alleingang<br />

zu verlassen. Dies hat zu einem gravierenden<br />

Vertrauens- und Imageverlust geführt, der nicht<br />

nur den touristisch ausgerichteten Unternehmen<br />

schadet. Der Mittelstandsverein bekennt sich mit<br />

seinem Eintritt in den Tourismusverein Scharmützelsee<br />

nachdrücklich zur Bedeutung dieser Kooperation<br />

für die Stärkung unserer Region.<br />

Wie wird in Storkow ehrenamtliches Engagement<br />

der Bürger gewürdigt?<br />

Der Wiederaufbau der Burg, die 800-Jahrfeier,<br />

die Treckertreffen von Philadelphia sowie zahlreiche<br />

Kultur und Sportveranstaltungen, Schützen-<br />

feste, Dorffeste und viele weitere Aktivitäten haben<br />

in den vergangenen Jahren eindrucksvoll gezeigt,<br />

was engagierte Menschen bewirken können. Unermüdlich<br />

haben sie ihre Freizeit für ein vielseitiges<br />

Vereinsleben geopfert, um das Leben in der Region<br />

interessanter und liebenswerter zu gestalten. Erst<br />

durch das ehrenamtliche Tun wurden diese Veranstaltungen<br />

möglich. Der Erfolg war den engagierten<br />

Bürgern Anerkennung und Lob genug. Doch dieses<br />

ehrenamtliche Potential muss anerkannt und gepflegt<br />

sowie bewusst und ehrlich in die Stadtentwicklung<br />

einbezogen werden. An dieser Stelle muss<br />

auch mal die Frage gestellt werden, welche der o.g.<br />

Höhepunkte aus Ideen und Tun der dafür bezahlten<br />

Verwaltung resultieren. Selbst die Burg Storkow<br />

wäre ohne<br />

die Entschlossenheit<br />

und<br />

Leidenschaft<br />

beherzter Lokalpatrioten<br />

noch immer<br />

ein Trümmerhaufen.<br />

Wie geht es weiter mit der Agenda 2010?<br />

„Storkow will eine unternehmerfreundliche Stadt<br />

sein. Ortsansässige Unternehmen sowie neue Investoren<br />

gut zu betreuen und zu fördern, liegt der<br />

Stadt am Herzen. Die Amtsverwaltung ist Partner<br />

und Dienstleister für Wirtschaft und Bevölkerung.<br />

... Mit der Entwicklung Storkows zum anerkannten<br />

Erholungsort soll der Tourismus weiter<br />

forciert und der Arbeitsmarkt belebt werden.“<br />

(Zitat aus der Agenda 2010)<br />

Für die Entwicklung der Agenda 2010 opferten vor<br />

Jahren zahlreiche engagierte Bürger ungezählte<br />

Stunden ihrer Freizeit und bündelten ihre Ideen für<br />

ein lebens- und liebenswertes Storkow. Heute ist es<br />

nötiger denn je, diese Ziele tatsächlich konsequent<br />

umzusetzen und weiterzuentwickeln, denn ohne<br />

ein solides Netzwerk aus konzertierter strategischer<br />

Führung der Stadtverwaltung, vernünftigem Stadtmarketing<br />

und Bündelung des gesamten regionalen<br />

Potentials kann es nicht vorwärts gehen.<br />

Der Mittelstandsverein Storkow stellt sich dieser<br />

Aufgabe und sieht darin seinen Beitrag zur nachhaltigen<br />

Entwicklung unserer Stadt und aller Ortsteile.<br />

Wir sind entschlossen, von Verantwortung nicht nur<br />

zu reden, sondern aktiv unseren Teil zu leisten. Wir<br />

scheuen uns auch nicht, Hemmnisse und die dafür<br />

Verantwortlichen klar zu benennen und Rechenschaft<br />

zu verlangen.<br />

Als unabhängiger, couragierter Partner verstehen<br />

wir es im Allgemeininteresse gleichzeitig als unsere<br />

Pflicht, parteienübergreifend zu wirken, Wege zu<br />

Veränderungen aufzuzeigen und alle verfügbaren Fähigkeiten<br />

und Kräfte wirksam zu bündeln, zum Wohl<br />

der Stadt und ihrer Bürger.<br />

Der Mittelstandsverein Storkow e.V.

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