Diplomarbeit

um. Vater und Sohn trennten sich, der Sohn stieg ins Tal ab und der Vater bestieg voller
Ehrgeiz weiter den Gipfel. Der Bub ist beim Abstieg erfroren. Wir mussten am Tag darauf
den Leichnam des Sohnes bergen und flogen auf den Berg. Wir konnten ihm aber nicht
mehr helfen. An diesen Einsatz erinnere ich mich noch immer, da mir dieses Bild von dem
toten Jungen bis heute nicht mehr aus dem Kopf geht.
Man sieht brutale Dinge zum Beispiel bei einem Verkehrsunfall zwischen Radstadt und
Mandling bei dem ein junges Pärchen von der Straße abgekommen war und gegen ein
Brückengeländer gekracht war. Das Geländer hat dabei dem Mann am Beifahrersitz den
Gehirnschädel abgerissen.
Solche Einsätze beschäftigen einen natürlich, man darf sich solche Einsätze allerdings
persönlich nicht zu nahegehen lassen.
DS: Auf wie viele Stunden können Sie jetzt zurückblicken?
AW: Ich bin bis jetzt etwa 6000 Stunden geflogen, wobei vor allem bei der Flugrettung eher
die Landungen gezählt werden, da man ja immer nur kurz unterwegs ist.
DS: Wie sind Sie zum ÖAMTC gekommen?
AW: Ich habe mich ganz normal beworben. Man durchläuft ein Selektionsverfahren mit
psychologischen Untersuchungen sowie einem Fachgespräch, bei dem verschiedene
Voraussetzungen erfüllt werden müssen. Damals war es aber sicher leichter als heute da es
einfach schon so viele Piloten gibt.
Bis 2000 gab es 17 Piloten, heute 2016 zählen wir über 50 Piloten.
Ab 1.1.2017 beginnt der 24 Stunden Flugbetrieb beim Christophorus 2 in Krems, wodurch
auch wieder mehr Piloten gesucht werden Ab 2018 wird es voraussichtlich den 24-Stunden
Betrieb auch in der Steiermark geben.
DS: Welche Voraussetzungen sind im Selektionsverfahren vorgegeben?
AW: Im Operation Manual wird das genau vorgegeben. Voraussetzung sind mindestens
1500 Flugstunden, davon 500 Stunden Turbinenerfahrung, 500 Stunden Außenlast-
Erfahrung, Gebirgserfahrung, Bergetechniken etc.
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