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Vom Fußgänger zum Einsatzpiloten Schon von Beginn an träumte die Menschheit davon, wie ein Vogel fliegen zu können. Der erste Mensch, der sich aber wirklich damit auseinandersetzte jemals in die Luft zu steigen, war kein geringerer als Leonardo Da Vinci. Da Vinci, Maler und Universalgenie, beschäftigte sich immer schon mit verschiedensten Dingen wie der Anatomie des Menschen, Kriegsmaschinen, aber unter anderem auch mit Fluggeräten und dem Traum, wie ein Vogel fliegen zu können. Er konstruierte unzählige Konzepte und Studien für Flugobjekte, welche aber zum Großteil immer scheiterten. Außerdem tüftelte er auch an Plänen für einen Hubschrauber. Etliche weitere Jahre mit Entwicklungen der skurrilsten Flugmaschinen vergingen, bis der Traum vom Fliegen mittels Hubschrauber Realität wurde. Die Evolution und die Entwicklung der Luftfahrt hat sich aber nicht nur aus reinem Forscherdrang gewisser Persönlichkeiten ergeben, sondern auch aufgrund militärischem Interesse, etwa um einen punktgenauen Bombenabwurf aus der Luft durchzuführen. Dies konnte man nur durch eine senkrecht steigende und in der Luft schwebende Flugmaschine erreichen. 1 Laut dem Rotorsky Ausbildungshandbuch bezeichnet Hubschrauber ein Luftfahrzeug welches schwerer als Luft ist, das hauptsächlich durch die Reaktionskräfte der Luft auf einen oder mehrere motorgetriebene Rotoren auf im Wesentlichen senkrechten Achsen in der Luft gehalten wird. 2 Solcherlei Flugmaschinen erfordern jedoch eine umfangreiche Ausbildung und viel praktisches Training, um sich damit sicher fortbewegen zu können. Diese Pilotenausbildung wird in den kommenden Seiten übersichtlich erklärt. Luftfahrtrechtliche Erfordernisse Sämtliche Ausbildungen müssen im Rahmen einer luftfahrtbehördlich zugelassenen Flugschule stattfinden. Der Ausbildungsablauf ist auf Basis von europäischen Verordnungsbestimmungen, insbesondere der VO EU 1178/2011 europaweit einheitlich geregelt. 3 Der Flugschüler zum Erwerb der Hubschrauberpilotenlizenz muss vor seinem ersten Alleinflug mindestens 16 Jahre alt sein. Bei Ausstellung der Lizenz muss der Bewerber für eine PPL(H) Privatpilotenlizenz Hubschrauber mindestens 17 Jahre alt sein. 4 Das Mindestalter für die CPL Lizenz für Berufspiloten beträgt 18 Jahre. Um eine PPL(H) 1 Vgl. DA Österreichische Flugrettung, S.3 2 Rotorsky: Ausbildungshandbuch PPL(H), Begriffsbestimmungen (1998), S. 11. 3 Alfred Pritz, Fluglehrer und Pilot der Flugpolizei Salzburg, Ausbildungsablauf 4 Vgl. luftfahrtrecht.at/Europäisches Recht/EASA/FCL 10
Lizenz zu erwerben muss der Bewerber der Luftfahrtbehörde ein flugmedizinisches Tauglichkeitszeugnis (Medical Certificate) vorweisen können, welches die Tauglichkeitsvoraussetzungen des Part-MED der VO EU 1178/2011 erfüllt. 5 Der Flugschüler muss vor dem ersten Alleinflug im Besitz eines solchen Tauglichkeitszeugnisses sein. Eine fliegerärztliche Untersuchung ist dem Bewerber vor Ausbildungsbeginn anzuraten, um zumindest die angestrebte Lizenz der Tauglichkeitsklasse 1 zu erhalten. Außerdem ist dem Flugschüler mitzuteilen, dass medizinische Tauglichkeitszeugnisse bei längerer Krankheit oder Verletzungen überprüft bzw. erneuert werden müssen. 6 Alle Piloten von Luftfahrzeugen die auch am Sprechfunkverkehr im Flugfunkdienst teilnehmen, dürfen ihre erworbenen Berechtigungen nur ausüben, wenn sie in ihren Lizenzen einen Sprachvermerk für die englische Sprache oder der Sprache besitzen, die für den Funkverkehr verwendet wird. Sprache, das Niveau der Sprachkenntnisse sowie das Gültigkeitsdatum müssen in der Lizenz vermerkt sein. Der Bewerber muss vor Ausstellung der Lizenz eine Sprachkompetenz von mindestens Level 4 aufweisen. 7 Dabei ist es wichtig effektiv kommunizieren zu können, etwa bei rein akustischem Kontakt aber auch mit einem anwesenden Gesprächspartner. Außerdem muss die deutliche Kommunikation über alltägliche und arbeitsbezogene Themen, sowie der Austausch von Mitteilungen und die Erkennung und Aufhebung von Missverständen möglich sein. Zudem sollte mit einem Dialekt bzw. Akzent gesprochen werden, der in der Luftfahrt einwandfrei verstanden werden kann. Dieser Sprachenvermerk muss regelmäßig neu bewertet werden. Für Piloten mit Sprachkompetenzlevel 4, die für die normale Einsatzfähigkeit ausreicht, ist dies alle vier Jahre notwendig. Können erweiterte Sprachkenntnisse auf Expertenniveau nachgewiesen werden, muss der Sprachenvermerk nur mehr alle sechs Jahre neu bewertet werden. 8 5 Alfred Pritz, Fluglehrer und Pilot der Flugpolizei Salzburg, Medizinische Tauglichkeit 6 Vgl. Rotorsky, PPL(H) Teil A, S.19 7 Vgl. Rotorsky, PPL(H) Teil A, S.21 8 Vgl. luftfahrtrecht.at/dokument/aktuell.php?lawCode=Teil-FCL&docId=FCL_0055_act (Stand 06.12.2016) 11
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