Unser Blättsche · Ausgabe 89· Juni 2012 - VDesign Agentur für ...
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6<br />
In Vorbereitung:<br />
Horst Wilhelm:<br />
Heiligenwald – Geschichte und Geschichten<br />
Eine Sammlung von Beiträgen über das Dorf Heiligenwald – die<br />
Geschichte seiner Entstehung, sein Wachsen und Werden, über<br />
seine Menschen, seine Grube, seine Schulen, seine Kirchen,<br />
seine Vereine und vieles mehr, was bisher in „<strong>Unser</strong> <strong>Blättsche</strong>“<br />
sowie in Festschriften und Zeitungsbeiträgen hierzu erschienen<br />
ist. Ausgeschmückt wird die Broschüre mit zahlreichen Fotos.<br />
Beamtentableau Reden/Itzenplitz 1895 mit zahlreichen noch heute<br />
im Ort vertretenen Familiennamen<br />
<strong>Unser</strong> <strong>Blättsche</strong> <strong>·</strong> <strong>Ausgabe</strong> 89<strong>·</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
nischen Verbesserungen. Für die Bergleute blieb Itzenplitz oder<br />
Reden „Mei Gruub“.<br />
Mit der Zeit begann die Bürgerschaft sich zu differenzieren: Neben<br />
den Bergleuten ließen sich schon bald die von den Gruben <strong>für</strong><br />
den Auf- und Ausbau der modernen Industrieanlagen mit ihrer<br />
komplizierten Technologie benötigten Fachleute, Steiger und<br />
Ingenieure der verschiedenen Fachrichtungen, im Ort nieder.<br />
Bereits 1869 errichtete die Itzenplitzer Grubenverwaltung im<br />
Grubenbereich an der oberen Itzenplitzstraße vier Wohnhäuser<br />
mit 7 Wohnungen <strong>für</strong> Grubensteiger. Daneben hatte die entstehende<br />
Siedlung auch großen Bedarf an Baufachleuten jeder Art:<br />
Architekten und Baumeister, Steinbrecher, Ziegler, Maurer,<br />
Zimmerleute, Schreiner, Klempner und Spengler. Die Bauwirtschaft,<br />
vertreten durch die Bauunternehmer Nikolaus Zimmer,<br />
Heinrich Lang, Peter Broschard und Jakob Rausch, boomte während<br />
vieler Jahre. Kaufleute boten eine breite Palette an Waren des<br />
täglichen Bedarfs an. Gasthäuser wurden eröffnet, Vereine gegründet<br />
und die Kirchengemeinden sammelten ihre Schäfchen.<br />
Und so entwickelte und komplettierte sich schließlich eine<br />
Ortschaft, deren durchschnittlich<br />
jüngere und<br />
von Berufs wegen eher<br />
technisch orientierte<br />
Zuwanderer sich von<br />
der eher bäuerlich<br />
geprägten alteingesessenen<br />
Einwohnerschaft<br />
der Muttergemeinde<br />
Schiffweiler erheblich<br />
unterschieden. Dieser<br />
Unterschied zeigte sich<br />
auch in der „Dorfarchitektur“:<br />
Neben den<br />
kleinen Einfamilienhäusern<br />
der Bergleute<br />
entstanden in den<br />
Hauptstraßen zahlreicheMehrfamilienhäuser<br />
und Geschäftshäuser<br />
im Gründerstil<br />
der Kaiserzeit.<br />
Fassade Haus Gordner (heute Neubau Mehler)<br />
Neuer Siedlungsbedarf zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />
Der Bauboom hatte am Ende des 19. Jahrhunderts mit insgesamt<br />
440 Neubauten und annähernd 4000 Einwohnern einen ersten<br />
Höhepunkt erreicht. Und mit dem neuen Jahrhundert endete die<br />
große erste Phase der Ansiedlung im Umkreis der beiden Gruben.<br />
Die Bemühungen zur Integration der Bergleute mit unterschiedlicher<br />
Herkunft und Mentalität war gelungen. Mit der Erweiterung<br />
des Mitarbeiterbestandes der beiden Gruben in den beiden ersten<br />
Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts entstand neuer Wohnungsbedarf.<br />
➛ Ab etwa 1900 konnten 42 Parzellen in der oberen Kaiserstraße<br />
rechtsseitig zwischen der Bergstraße II bis zur Illinger Straße<br />
zügig bebaut werden.<br />
Bergarbeitersiedlung Margarethenstraße (1903