Lichterfelde West Journal Nr. 1/2018
Journal für Lichterfelde West, Botanischer Garten und Schweizer Viertel - Februar / März 2018
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<strong>Lichterfelde</strong> <strong>West</strong> <strong>Journal</strong> 25<br />
Für Cerstin Richter-Kotowski liegt<br />
das Gute so nah: Sie favorisiert<br />
für sich das Museum für Naturkunde,<br />
„weil es ein gutes Beispiel<br />
dafür ist, wie Althergebrachtes<br />
sich neu erfinden kann“. Und<br />
auch das historische Museum<br />
besucht sie öfter, „weil es dort<br />
immer wieder neue Facetten<br />
eines komplexen Themas zu<br />
entdecken gibt“. Prof. Rump hingegen<br />
mag es weiter weg: Sein<br />
Museumsfavorit ist der Louvre in<br />
Abu Dhabi mit für ihn zeitgemäßem<br />
Konzept: Bei unbegrenztem<br />
Budget werden dort Kunstwerke<br />
der zweiten Wahl aus dem Pariser<br />
Louvre präsentiert.<br />
Einen Siebenmeilen-Museumsschritt<br />
von Abu Dhabi nach Dahlem<br />
wagte der Chefkurator des<br />
Humboldt Forums. Paul Spies<br />
brachte das Auditorium zum<br />
Raunen, als er das Museumsdorf<br />
Düppel begeistert lobte: „So etwas<br />
kann man in Berlin-Mitte<br />
nicht machen“, betonte er. Einen<br />
unvergesslichen Tag könne der<br />
Besucher in dem Museumsdorf<br />
erleben, ganz ohne Meisterwerke,<br />
dafür aber mit umso mehr<br />
erlebbarer Geschichte. Ein zeitgemäßes<br />
Museum müsse eben<br />
intelligent sein und partizipativ.<br />
– Das fände man übrigens<br />
auch im Museum of Liverpool,<br />
wo Kinderbetreuung, Popmusik,<br />
Empire-Kritik und Kiezgeschichte<br />
ein durchdachtes Ganzes schaffen,<br />
das die unterschiedlichsten<br />
Geschmäcker und Bedürfnisse<br />
der Besucher anspricht. Und<br />
Prof. Rump ergänzte: „Im Berliner<br />
Südwesten gibt es wunderbare<br />
Gebäude und gute Sammlungen.<br />
Sie zu bewahren und zu<br />
präsentieren, bildet für mich eine<br />
sehr gute Ausgangslage für das<br />
`Schaufenster Humboldt Forum<br />
Dahlem´.“ Einen drauf setzte dann<br />
noch Prof. Moritz Wullen, Gründungsintendanz<br />
im Humboldt<br />
Forum, der mit der National Gallery<br />
of Singapur einen Aktionsort<br />
mit „Partizipation pur“ favorisiert:<br />
Über 2.000 Quadratmeter erwarten<br />
dort Kinder und Jugendliche<br />
zum spielerischen Lernen. Workshops<br />
für alle jüngeren Altersklassen<br />
werden angeboten und<br />
die Eltern darüber geschickt mit<br />
ins Museumsgeschehen eingebunden.<br />
Denn: „Kinder sind<br />
wichtig, um Eltern ins Museum<br />
zu bekommen.“ Und: Immerhin<br />
26 Prozent der Weltbevölkerung<br />
sind unter 18 Jahren. Zum alten<br />
und neuen Museumsstandort erklärte<br />
er: „Beide Orte bilden ein<br />
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