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RSV Planungsgrundlagen Notbeleuchtung deutsch 10_2013 _03

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6| DIN VDE 0<strong>10</strong>8-<strong>10</strong>0 Sicherheitsbeleuchtung<br />

<strong>Planungsgrundlagen</strong> · <strong>Notbeleuchtung</strong><br />

14<br />

<strong>10</strong>-stöckiges Bürogebäude Endstromkreise 1)<br />

• 6.7 Nennbetriebsdauer<br />

Nach DIN EN 1838 beträgt die Nennbetriebsdauer<br />

der Sicherheitsbeleuchtung<br />

für Rettungswege mindestens 1 h. Für<br />

Sicherheitsbeleuchtung für Arbeitsplätze<br />

mit besonderer Gefährdung nach DIN EN<br />

1838 muss die Nennbetriebsdauer dem<br />

Zeitraum entsprechen, während der die<br />

potentielle Gefährdung für Menschen<br />

besteht. Die Nennbetriebsdauer entspricht<br />

der Bemessungsbetriebsdauer nach DIN V<br />

VDE V 0<strong>10</strong>8-<strong>10</strong>0 und DIN EN 60598-2-22.<br />

• 6.8 Grenzbetriebsdauer<br />

Der Begriff Grenzbetriebsdauer aus VDE<br />

0<strong>10</strong>8-1 wird in der neuen DIN V VDE V<br />

0<strong>10</strong>8-<strong>10</strong>0 nicht mehr genutzt. Mit Grenzbetriebsdauer<br />

war in der VDE 0<strong>10</strong>8-1<br />

festgelegt, dass 1 Stunden-Anlagen nach<br />

langjährigem Gebrauch noch mindestens<br />

40 Minuten und 3 Stunden-Anlagen noch<br />

mindestens 2 Stunden wirksam sein müssen.<br />

• 6.9 Einschaltverzögerung<br />

Einschaltverzögerung ist die Zeit zwischen<br />

dem Ausfall der Allgemeinbeleuchtung<br />

und dem Einschalten der <strong>Notbeleuchtung</strong>.<br />

Diese Zeit beträgt je nach baulicher Anlage<br />

zwischen 0,5 s und 15 s. In DIN VDE 0<strong>10</strong>8<br />

sind unterschiedliche Umschaltzeiten für<br />

4-Leitungssystem<br />

die Ersatzstromquelle in Abhängigkeit der<br />

Nutzung der Gebäude definiert (0,5 s, 1 s<br />

und 15 s). DIN EN 1838 definiert aus lichttechnischer<br />

Sicht nach welcher Zeit eine<br />

bestimmte Beleuchtungsstärke erreicht<br />

sein muss (z.B. nach 5 s 50 % und nach<br />

60 s <strong>10</strong>0 % der geforderten Beleuchtungsstärke<br />

für die Sicherheitsbeleuchtung der<br />

Rettungswege).<br />

• 6.<strong>10</strong> Leitungskonzepte – zentral<br />

versorgte Sicherheitsbeleuchtung<br />

Grundsätzlich ist die Funktionssicherheit<br />

der Sicherheitsbeleuchtung im Brandfall<br />

durch unabhängig voneinander verlegte<br />

Leitungen von der Zentralbatterie zu den<br />

jeweiligen Brandabschnitten sicherzustellen.<br />

Diese Versorgungsleitungen sind bis<br />

zur ersten Leuchte oder bis zum ersten<br />

Verteiler im Brandabschnitt in Funktionserhalt<br />

auszuführen und einzeln elektrisch<br />

abzusichern. Durch diese Art der Leitungsverlegung<br />

kann bei einem Gebäudebrand<br />

davon ausgegangen werden, dass sich der<br />

Brand erst auf einen begrenzten Bereich<br />

eines Gebäudes auswirkt und die Sicherheitsbeleuchtung<br />

im übrigen Teil des Gebäudes<br />

weiter betriebsbereit bleibt.<br />

Der vollständige Ausfall der Sicherheitsbeleuchtung<br />

im von Brand betroffenen<br />

Leuchten<br />

Flure pro Etage ein Flur, der als Rettungsweg ausgewiesen ist <strong>10</strong> x 4 = 40 <strong>10</strong> x 4 à 6 W <strong>10</strong> x 6 à 58 W<br />

Treppenräume 2 notwendige Treppenräume 2 x 4 = 8 2 x 11 à 6 W 2 x 22 à 58 W<br />

Keller 1 Flur als Rettungsweg ausgewiesen 1 x 4 = 4 1 x 4 à 6 W 1 x 5 à 8 W<br />

Technikraum Hauptverteiler, Technikraum im Keller 1 x 3 = 3 1 x 1 à 6 W 1 x 2 à 8 W<br />

Batterieleistung<br />

Gebäudeteil wird weiter durch folgende<br />

Redundanz verzögert. Nach E VDE 0<strong>10</strong>8-<br />

<strong>10</strong>0 sind bei mehr als zwei Sicherheitsleuchten<br />

in einem Raum oder an einem<br />

Rettungsweg diese an zwei unabhängige<br />

Schutzeinrichtungen alternierend anzuschließen.<br />

„Im klassischen Sinn“ erfordert<br />

diese Redundanz mindestens vier Leitungen<br />

in Funktionserhalt von der Batterieanlage<br />

zu jedem Brandabschnitt, da die<br />

Rettungszeichenleuchten und die Sicherheitsleuchten<br />

üblicherweise an getrennten<br />

Stromkreisen liegen (siehe Bild <strong>10</strong>) und jede<br />

zweite Leuchte eines Typs alternierend<br />

an jeweils dem anderen Endstromkreis<br />

anzuschließen ist.<br />

Es ist möglich, die gleiche Sicherheit durch<br />

den sogenannten Stromkreismischbetrieb<br />

zu erzielen (siehe Bild 11). Hier liegen<br />

Leuchten im Dauerbetrieb und im Bereitschaftsbetrieb<br />

auf einem Endstromkreis.<br />

Wiederum müssen die Leuchten alternierend<br />

aufgeschaltet sein. Sollte also ein<br />

Endstromkreis ausfallen, ist trotzdem noch<br />

jede zweite Sicherheits- und jede zweite<br />

Rettungszeichenleuchte weiterhin aktiv.<br />

Mit der Auslagerung der Stromkreismodule<br />

zur Umschaltung von Netz- auf Notstrom<br />

(Batterie) in die Brandabschnitte ist es<br />

<strong>RSV</strong> Ruhstrat Stromversorgungen GmbH · Heinestraße 12 · D-37120 Bovenden · Tel.: +49-55 93-9 37 22-0 · Fax: +49-55 93-9 37 22-222 · E-Mail: info@ruhstrat.eu · Web: www.ruhstrat.eu<br />

DL<br />

BL<br />

55 402 W 6088 W<br />

Leistungsermittlung<br />

402 W + 6088 W = 6490 W<br />

+ <strong>10</strong>% Reserve 3 ~7150 W<br />

Batterieentladungsstrom 7150 W/216 V ~ 33,1 A<br />

3h Bemessungsbetriebsdauer<br />

~ 99,3 Ah<br />

+ 25 % Reserve 4 99,3 Ah x 1,25 124,13 Ah 2<br />

Batteriekapazität<br />

1)<br />

Bei diesem Beispiel ist eine 4-Leitungsanlage ge-<br />

Tabelle 5:<br />

Beispielhafte Bestimmung der notwendigen<br />

2)<br />

Je nach Batteriehersteller ist entsprechend die<br />

passende Batterietype C<strong>10</strong> auszuwählen<br />

3)<br />

diese Reserve ist optional eingerechnet, um ggf.<br />

4)<br />

diese Reserve muss eingerechnet werden, um der<br />

Batteriealterung Rechnung zu tragen<br />

wählt. Keiner der Endstromkreise überschreitet<br />

die 60 % Grenze des zulässigen Nennstroms der<br />

Schutzeinrichtung<br />

noch nachträglich Leuchten zusätzlich anschließen<br />

zu können

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