Bahnsport 02/2018
Liebe BSA-Leser, wer es hat, muss jetzt auch gar nicht erst lange überlegen, von was die Frau denn eigentlich spricht und schreibt. Die Headline spricht ein-fach für sich, die Eissaison hat hierzulande be-gonnen und schon sind wir auch mittendrin im Geschehen. Gerade erst aus Weissenbach im schönen Lech-tal zurück ins Rhein-Main-Gebiet gekehrt, liegt kurzum ein Hammer-Rennwochenende hinter uns und wir freuen uns mit Ihnen gemeinsam auch schon auf die nächsten Events...
Liebe BSA-Leser, wer es hat, muss jetzt auch gar nicht erst lange überlegen, von was die Frau denn eigentlich spricht und schreibt. Die Headline spricht ein-fach für sich, die Eissaison hat hierzulande be-gonnen und schon sind wir auch mittendrin im Geschehen. Gerade erst aus Weissenbach im schönen Lech-tal zurück ins Rhein-Main-Gebiet gekehrt, liegt kurzum ein Hammer-Rennwochenende hinter uns und wir freuen uns mit Ihnen gemeinsam auch schon auf die nächsten Events...
- Keine Tags gefunden...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
INTERNATIONAL<br />
RUSSLAND<br />
Dimitri Koltakow ist Russischer Meister<br />
Danii<br />
Einzelmeisterschaft<br />
Koltakow verteidigt Titel<br />
SEMIFINALS - 23./24.12.2017<br />
Die Semifinals zur russischen Einzelmeisterschaft brachten einige Überraschungen.<br />
In Schadrinsk schied Igor Saidullin aus. Der Europameister<br />
von 2013 erzielte im Torpedo-Stadion 16 Punkte und wurde Siebter, direkt<br />
hinter seinem jüngeren Bruder Jewgeni. In Westsibirien triumphierte erwartungsgemäß<br />
Dimitri Koltakow. Der Weltmeister kam auf insgesamt<br />
29 Punkte und unterlag nur Dimitri Komisewitsch. Der Start des 32-Jährigen<br />
im Semifinale war sicherlich die größte Sensation, denn eine Woche<br />
zuvor war er ja in Kamensk-Uralskij schwer gestürzt und seine Teilnahme<br />
an den Rennen in Schadrinsk galt zunächst als ausgeschlossen. Doch genaue<br />
medizinische Untersuchungen brachten die Entwarnung. Die Bänder<br />
am linken Bein waren nicht gerissen und die Ärzte gaben „Komi“ grünes<br />
Licht. Der Exweltmeister war logischerweise stark gehandicapt, erkämpfte<br />
jedoch 22 Punkte und qualifizierte sich als Fünfter für die Finals<br />
in Togliatti und Kamensk-Uralskij.<br />
Etwas überraschend wurde Dinar Walejew Sieger in Neftekamsk. Der<br />
22-Jährige schloss das Semifinale mit 29 Zählern ab und beugte sich nur<br />
seinem Teamkollegen Nikita Tarasow. Gesamtzweiter wurde Igor Kononow.<br />
Dass Tarasow und Mikhail Litwinow (beide Mega-Lada) in die Finals<br />
einzogen, war eher nicht zu erwarten, aber die größte Überraschung war<br />
sicherlich das Ausscheiden von Dimitri Bulankin. Der Exweltmeister<br />
schrieb insgesamt 17 Punkte, was lediglich für Rang 8 reichte.<br />
Das Semifinale in Ufa war am schwächsten besetzt, aber es hatte nicht mit<br />
einer unkorrekten Verteilung der Teilnehmer zu tun, sondern mit kurzfristigen<br />
Änderungen auf der Starterliste. Zunächst gab nämlich Nikolaj Krasnikow<br />
bekannt, dass er nicht um den Titel kämpfen würde. Auch im Vorjahr<br />
blieb der 32-Jährige dem Wettbewerb fern. Seinen Platz nahm Wydrin,<br />
ein Nachwuchsfahrer aus Ufa, ein. Auch Iwan Tschitschkow konnte<br />
nicht an den Start gehen. Der 20-Jährige hatte vor einigen Monaten seinen<br />
Militärdienst angetreten. Da seine Einheit in der Nähe von Ufa stationiert<br />
ist, hatte man gehofft, dass er von seinen Vorgesetzten die Freigabe<br />
für das Rennen bekommen würde. Das passierte jedoch letztendlich<br />
nicht. Vor dem Semifinale rechnete man mit einem anderen Sieger als Andrej<br />
Schischegow, der insgesamt auf 29 Punkte kam. Daniil Iwanow war<br />
vor seinem letzten Lauf noch ungeschlagen, aber er blieb in Heat 39 mit<br />
technischen Problemen am Start stehen und wurde letztendlich Gesamtzweiter.<br />
Unter den Erwartungen fuhr Sergej Makarow. Der Fahrer aus Luchowitsy<br />
erzielte nur 20 Punkte und musste sich mit dem Reserveplatz begnügen.<br />
Ergebnisse - Schadrinsk - qualifiziert für Finalrunden in Togliatti und Kamensk-Uralskij: 1. Dimitri<br />
Koltakow, 29 Punkte; 2. Sergej Karatschintsew, 28; 3. Wassili Nesytych, 24; 4. Jewgeni Scharow,<br />
24; 5. Dimitri Komisewitsch, 22; Reserve* 6. Jewgeni Saidullin, 19. Ausgeschieden: 7. Igor Saidullin,<br />
16; 8. Konstantin Kolenkin, 16; 9. Artjom Akulow, 14; 10. Iwan Kuzin, 13; 11. Juri Olejnik, 12;<br />
12. Rustam Akumbajew, 9; 13. Dimitri Borodin, 6; 14. Alexander Maslow, 4; 15. Wiktor Jaroslawcew,<br />
3; 16. Jewgeni Maximow, 1.<br />
Ufa - qualifiziert für Finalrunden in Togliatti und Kamensk-Uralskij: 1. Andrej Schischegow,<br />
29 Punkte; 2. Daniil Iwanow, 27; 3. Dimitri Soljannikow, 25; 4. Wladimir Bobin, 23; 5. Nikita Schadrin,<br />
21; Reserve* 6. Sergej Makarow, 20. Ausgeschieden: 7. German Khanmurzin, 16; 8. Nikita<br />
Bogdanow, 15; 9. Wadim Swinuchow, 14; 10. Jewgeni Urakow, 11; 11. Elisej Widrin, 10; 12. Andrej<br />
Schdanow, 10; 13. Alexander Moskowka, 8; 14. Artjom Afanasjew, 4; 15. Wiatcheslaw Rogoschin,<br />
3; 16. Nikita Panow, 2; 17. Nikolaj Makarow, 1.<br />
Neftekamsk - qualifiziert für Finalrunden in Togliatti und Kamensk-Uralskij: 1. Dinar Walejew,<br />
29 Punkte; 2. Igor Kononow, 28; 3. Nikita Tarasow, 24; 4. Mikhail Litwinow, 23; 5. Nikita Toloknow,<br />
23; Reserve* 6. Eduard Krysow, 20. Ausgeschieden: 7. Alexej Iwanow, 17; 8. Dimitri Bulankin, 17;<br />
9. Maxim Karpuchin, 12; 10. Maxim Maslikow, 12; 11. Iwan Wolkow, 8; 12. Anton Sosikin, 8; 13. Alexander<br />
Kosyrew, 7; 14. Dimitri Strelkow, 7; 15. Wladimir Baschmakow, 3; 16. Daniil Luschnikow, 2.<br />
*) Die Reservisten hatten vor dem ersten Finalrennen in Togliatti einen Qualifikationslauf<br />
bestritten, dessen Sieger sich den letzten Startplatz sicherte.<br />
FINALRENNEN<br />
Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren gab es in der Einzelmeisterschaft<br />
eine Regeländerung. Diesmal gingen alle Resultate in die Wertung<br />
ein, und nicht – wie in den letzten Jahren – nur die drei besten Ergebnisse<br />
aus vier Rennen. Die Piloten konnten sich keinen schwachen Renntag<br />
mehr erlauben und am Ende gab es ein prominentes „Opfer“ aufgrund<br />
dieser Änderung.<br />
Das erste Finalrennen fand am 29. Dezember in Togliatti statt. Man hatte<br />
sich große Gedanken gemacht, ob die Veranstaltung reibungslos durchgeführt<br />
werden könnte. Wegen milder Witterung hatte man kurzfristig beschlossen,<br />
das Training am Vortag des Rennens abzusagen. Man wollte<br />
die Eisschicht nicht unnötig strapazieren. Bevor es dann am Freitag richtig<br />
losging, musste ein Qualifikationslauf durchgeführt werden. Drei Piloten,<br />
die in den Semifinals jeweils Sechste geworden waren, sollten untereinander<br />
ermitteln, wer sich von ihnen den letzten Startplatz sichern<br />
wird. Der 17-jährige Jewgeni Saidullin legte den besten Start hin und setzte<br />
sich an die Spitze, während Sergej Makarow in der Startkurve innen<br />
ganz dicht an der Innenlinie fuhr und seinen jungen Rivalen danach drei<br />
Runden lang gnadenlos außen attackierte. In der vorletzten Kurve zog der<br />
33-Jährige plötzlich nach innen, überraschte damit seinen Widersacher,<br />
zog an Saidullin vorbei und überquerte den Zielstrich als Sieger. Eduard<br />
Krysow konnte nicht ins Geschehen eingreifen und wurde Dritter.<br />
Dinar Walejew wurde mit 14 Punkten Sieger des ersten Renntages im Anatoli-Stepanow-Stadion.<br />
Der junge Pilot aus Kamensk-Uralskij war nach<br />
vier Durchgängen noch ungeschlagen, beugte sich jedoch in Lauf 17 Dimitri<br />
Koltakow. Der Titelverteidiger kam auf insgesamt 13 Zähler. Da Daniil<br />
Iwanow mit ihm punktgleich war, wurde ein Stechen angeordnet, aus dem<br />
Koltakow letztendlich als Triumphator hervorging. Hätte Sergej Karatschintsew<br />
in Heat 16 in Führung liegend die Innenlinie nicht überfahren,<br />
hätte der 26-Jährige höchstwahrscheinlich 3 Punkte mehr auf dem Konto<br />
gehabt und wäre im Zusatzlauf auch dabei gewesen. So kam der aus Nowosibirsk<br />
stammende Fahrer auf 10 Zähler, was für Platz 5 reichte. Dimitri<br />
Komisewitsch belegte mit 11 Zählern Tagesrang 4. Die Plustemperaturen<br />
hatten dazu geführt, dass das Eis sehr weich war und es keine schnellen<br />
Außenlinien gab. Mit diesen Verhältnissen kam Igor Kononow überhaupt<br />
nicht zurecht. Der Vizeweltmeister konnte am Freitag keinen Sieg verbuchen<br />
und wurde mit nur 7 Punkten Siebter.<br />
Die Nacht vor dem zweiten Rennen war deutlich kälter und es war den Organisatoren<br />
gelungen, die Bahn besser zu präparieren. Nutznießer dieser<br />
Umstände war Kononow. Der 30-Jährige konnte sich im Vergleich zum Vortag<br />
enorm steigern und holte am Ende 14 Zähler. Überraschend musste er<br />
sich in Lauf 38 dem 18-jährigen Dimitri Soljannikow geschlagen geben.<br />
Koltakow kam erneut auf 13 Punkte und übernahm in der Gesamtwertung<br />
die Führung. Auch Karatschintsew schloss am Samstag das Rennen mit<br />
13 Punkten ab, diesmal sahen die Organisatoren jedoch von einem Ste-<br />
22 BAHNSPORT AKTUELL Februar '18