Bahnsport 02/2018

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EISSPEEDWAY-WM Fahrervorstellung in Weissenbach • Foto: Thorsten Horn Finale: Franz Zorn vor Jasper Iwema und Hansi Weber, der den Holländer aber noch passieren kann • Foto: Thorsten Horn Schön, dass er wieder dabei ist: Manfred Seifter vor Charly Ebner und Josef Kreuzberger • Foto: Jesper Veldhuizen genommen hat. Hier und jetzt weiterzufahren, ist mir einfach zu heiß“, meinte der 39-jährige Ruhpoldinger nach seiner überzeugenden Leistung, zu der er noch nicht einmal immer ans Limit gehen musste. Zum Beispiel in seinem zweiten Lauf, der, nachdem Jasper Iwema gestürzt war und dessen herrenloses Bike „Pletschi“ und Reini Greisel ins Aus beförderte, neu gestartet werden musste. Zu diesem trat Johann Weber nicht mehr an. Souverän in Führung liegend, war er mit seinem Fuß, ähnlich wie Günther Bauer in der Vorwoche in Örnsköldsvik, unters Hinterrad geraten. Zwar war auch sein Stiefel ziemlich zerfetzt, doch glücklicherweise hatte er keine Fleischwunde davongetragen. „Zum Glück, aber irgendwie hat’s mir die Hax’n ziemlich verdreht, sodass ich jetzt höllische Schmerzen habe“, meinte der „Eishans“ zwischendurch. Bei seinem darauffolgenden Lauf rollte er zwar wieder ans Startband und fuhr auch einen weiteren Dreier ein, doch das relativ aufrecht fahrend und mit herunterhängendem Fuß. Nachdem das Schmerzmittel seinen Dienst wunschgemäß verrichtete, war Hans Weber wieder fast der Alte, sodass er beim entscheidenden Finale Franz Zorn zwar ziehen lassen musste, den nach wie vor im Straßenrennstil fahrenden Jasper Iwema aber erst überholen und dann in Schach halten konnte. „Schade, dass es ein bisschen warm geworden ist und das Eis aufweichte, aber ich finde, dass es einfach dazugehört, die Rennen im Umkreis mitzunehmen und die Arbeit der Veranstalter zu würdigen. Ich nehme ein paar gute Gedanken mit, ein 2. Platz und ein Pokal sind nie schlecht“, meinte Hans Weber anschließend. Und weiter: „Die Bedingungen waren zwar schwierig, aber dafür war es mal sehr interessant zu erfahren, wie die Kiste reagiert, wenn sie über zwei Räder zu marschieren anfängt. Das sind Sachen, die man nicht so oft hat, aber man konnte es kontrollieren und durchaus was lernen. Hinsichtlich der nun beginnenden WM muss ich sagen: Der Mensch braucht Ziele, sodass wir uns als Team einen Platz in den Topten als Ziel gesetzt haben. Jeder kocht mit Wasser und jeder ist schlagbar. Wenn ich einen guten Tag habe, brauche ich mich nicht verstecken. In der DM bin ich ein paarmal am Titel vorbeigeschrammt, sodass ich diesmal in Berlin endlich einmal die Meisterschaft gewinnen möchte, da brauche ich nicht lange drum herumzureden. Ich respektiere jeden Fahrer, doch nach meinem Qualiergebnis fühle ich mich durchaus derzeit als bester Deutscher. Ich möchte bei dieser Gelegenheit meinem Team danken, allen voran meinem Chef, Förderer, Mentor und guten Freund Christian Platzer, sowie meinem Mechaniker Rudi Schatz, die im Hintergrund die ganze Arbeit machen. Die Qualifikation haben wir als Team geschafft.“ Lobende Worte für den aufopferungsvoll arbeitenden Veranstalter fand auch der neuerliche Sieger Franky Zorn. Er sagte: „Es waren schon eigenartige Bedingungen heute, aber die Abwicklung hat tadellos funktioniert. Der Club hat wieder das Möglichste getan. Das Wetter war etwas warm und dazu kam noch der Schneefall. Dadurch war das Eis an der Oberfläche ziemlich weich, was nicht jedermanns Sache ist. Das hat es etwas schwieriger, aber auch interessanter gemacht, denn man weiß nicht genau, wo man steht. Ich komme gerade von der Quali in Schweden, dort hatte es immer über minus 20 Grad und das Motorrad ist dementsprechend eingestellt. Man musste sich komplett umstellen. Wenn man der Beste sein will, muss man mit allen Verhältnissen
Siegertrio (v.l.): Hansi Weber, Franky Zorn und Jasper Iwema • Foto: Helmut Kuhn Nicht schlecht: Marc Geyer bei seinem ersten Rennen auch noch mit der Startnummer 1 – ein großes Dankeschön dem MSC Weissenbach • Foto: Thorsten Horn Freunde und Familie mussten dabei sein (v.l. Tanja, Mechaniker Luis, Mama Karin, Neffe und Mechaniker Björn, Volker, Mechaniker Felix, Dieter, Tante und BSA- Redaktionsleiterin Brigitte Geyer-Bernhardt, Papa Helmut, Tante Anita, Bruder Erik und Cousine und BSA-Mitarbeiterin Nadine Pfeiffer) • Foto: Jesper Veldhuizen „Eishans“ Weber vor Manfred Seifter und Andrej Divis • Foto: Jesper Veldhuizen klarkommen. Im Grand Prix ist es dasselbe, da musst du dich auch schnell und kurzfristig auf die entsprechenden Bedingungen einstellen. Ich bin jetzt 25 Jahre unterwegs, da nimmst du natürlich auch die Routine in der Abstimmung mit. Ich bin auch mächtig stolz auf das Training, das ich in Schweden organisiert habe, denn alle, die mit mir in Schweden waren und Quali gefahren sind, sind im Grand Prix. Vor allem freue ich mich für Jasper, der ein super Typ ist und als Ex-Straßenrennfahrer unserem Sport guttut. Die Wildcard, die er gekriegt hat, war nicht geschenkt, denn als Siebter hat er sich die verdient.“ Das hörte besagter Jasper Iwema natürlich gern, der folgende Gedanken in sich trägt: „Ich war jedes Jahr in Assen zum Eisspeedway und bin ein großer Fan. Ich habe mir früher schon überlegt, wenn ich mal nicht mehr auf Asphalt fahre, möchte ich Eisspeedwayfahrer werden. Nach meinem ersten Rennen vor fast auf den Tag genau vor einem Jahr in Steingaden bin ich jetzt schon im Grand Prix. Ich will den Mund nicht zu voll nehmen, aber ich mache das nicht nur zum Spaß, ich will irgendwann schon gewinnen und Weltmeister werden, das ist zumindest mein Ziel.“ Hinter Charly Ebner wurde Max Niedermaier Sechster, was der amtierende Deutsche Meister vom Team Eisspeedwayunion Berlin folgendermaßen kommentierte: „Das war wahrscheinlich, bis auf Inzell, das einzige Rennen in diesem Jahr bei uns in der Umgebung, da muss man einfach dabei sein. Trotzdem war es für mich mehr ein Spaßrennen, denn durch die zu warmen Temperaturen hat einen das Eis nicht so gehalten, wie es sein sollte. Natürlich muss jeder darauf fahren, doch fahre ich halt lieber auf einer Kunsteisbahn. Andererseits war meine Leistung nicht so schlecht – ich bin eigentlich zufrieden.“ • Text: Thorsten Horn; Fotos: Thorsten Horn und Jesper Veldhuizen Eisspeedway Weissenbach/A - 20.1.<strong>2018</strong> Ergebnis: 1. Franz Zorn, A, 15+3 Punkte; 2. Hans Weber, D, 11+2; 3. Jasper Iwema, NL, 11+1; 4. Stefan Pletschacher, D, 14+0; 5. Charly Ebner, A, 11; 6. Max Niedermaier, D, 10; 7. Manfred Seifter, A, 8; 8. Lukas Hutla, CZ, 8; 9. Josef Kreuzberger, A, 7; 10. Andrej Divis, CZ, 6; 11. Franz Mayerbüchler, D, 4; 12. Luca Bauer, D, 4; 13. Reinhard Greisel, D, 4; 14. Marc Geyer, D, 4; 15. Sebastian Gegenbauer, D, 2; 16. Beat Dobler, CH, 0; 17. Jiri Wildt, CZ, 0. B-Lizenz: 1. Jirka Wildt, CZ, 11 Punkte; 2. David Lizak, CZ, 7; 3. Mario Pohler, A, 4; 4. Kevin Arzl, A, 2. Jeden Cent wert daytona ® ist der Inbegriff für hochwertige Motorradstiefel. 38 Modelle für die Straße und den Rennsport. Handarbeit aus über 100 hochwertigen Einzelteilen. Unser Stiefel des Monats: Road Star GTX ® Der meistgefahrene daytona ® Motorradstiefel mit vielen Test-Auszeichnungen. Oft kopiert, nie erreicht. Made in Germany Ihren Händler finden Sie unter www.daytona.de. daytona® used under license by ISC. | GORE-TEX® ist eine Marke von W.l. GORE & Associates.
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