EISSPEEDWAY-WM Daniil Iwanow, Witali Komisewitsch und Franky Zorn (v.l.) Im GP: Franz Zorn, hier vor Andrej Divis und Simon Reitsma 12 BAHNSPORT AKTUELL Februar '18
Bei einer sehr starken Konkurrenz setzte sich Johann Weber in Örnsköldsvik durch und erreichte die GP-Finalserie. Schon in seinem ersten Lauf bezwang der Bayer Lokalmatador Niclas Svensson und kam hinter Dimitri Komisewitsch als Zweiter ins Ziel. In Heat 6 schaffte „Eishans“ ein weiteres Meisterstück. Diesmal schlug er keinen Geringeren als die schwedische Eisspeedwaylegende Stefan Svensson. Im dritten Durchgang wurde der 33-Jährige zwar nur Dritter, aber danach holte Hans Weber noch weitere 5 Zähler. Dabei schlug er unter anderem Günther Bauer. Mit 11 Punkten sicherte sich der Schlierseer den hervorragenden 5. Platz. Günther Bauer fing in Örnsköldsvik verheißungsvoll an. Der 46-Jährige beugte sich im Auftaktlauf zwar Daniil Iwanow, ließ aber Stefan Svensson hinter sich. Nach drei Durchgängen hatte der Bayer 6 Zähler auf dem Konto, später aber kamen nur noch 3 hinzu. Mit 9 Punkten musste der Deutsche ein Stechen um das letzte GP-Ticket gegen Stefan Svensson und Jimmy Olsen bestreiten. Dabei kam er mit dem Fuß unter das Hinterrad, verletzte sich und musste ins Innenfeld ausrollen. Bauer wurde in Skandinavien Achter, hat aber eine GP-Wildcard bekommen. „Es ist nicht alles nach Wunsch verlaufen, es hätte jedoch alles noch schlimmer kommen können. Eins vorweg: Mein Fuß, der im Stechen unters Hinterrad kam, wurde mit 28 Stichen genäht und es geht mir den Umständen entsprechend gut. Zum Sportlichen: Die anderen waren einfach schneller, das muss ich anerkennen. Auf gutem Eis zu Beginn des Rennens lief es super, da brauchte ich mich nicht zu verstecken. Doch bei minus 20 Grad und ausgefahrenem Eis, war ich nicht bei den Besten dabei. Gegen Stefan Svensson und Jimmy Olsen musste ich ins Stechen um den letzten GP-Platz, doch es sollte einfach nicht sein an diesem Tag. Und dann kam ich noch mit dem Fuß unters Hinterrad. Jetzt fahren wir erst mal nach Hause und dann werden wir weitersehen“, ließ der Pilot wissen. Wir wünschen Günther gute Besserung. Sieger des Rennens wurde Dimitri Komisewitsch, der auf dem 322 Meter langen Oval Punktemaximum erzielte. Den 2. Rang holte Daniil Iwanow, der sich im letzten Lauf seinem Landsmann beugen musste. Den niedrigsten Podiumsplatz sicherte sich Franz Zorn. Der Österreicher unterlag nur den Russen und schloss die WM-Qualifikation mit 13 Zählern ab. Niclas Svensson hatte nach zwei Durchgängen nur 2 Punkte, aber er fuhr in dieser Rennphase gegen die Topdrei des Rennens. In den restlichen Läufen erkämpfte der 27-Jährige drei Siege und belegte am Ende Rang 4. Das bereits erwähnte Stechen hatte es in sich. Nachdem Bauer schmerzerfüllt aufgeben musste, lieferten sich beide Schweden ein spannendes Duell. In der letzten Runde griff Svensson seinen jungen Landsmann innen an und beide stürzten. Der Lauf wurde abgebrochen, der 59-Jährige disqualifiziert und der Laufsieg Jimmy Olsen zugesprochen. Beim Sturz zog sich der 21-Jährige oberhalb des linken Knies eine Fleischwunde zu. Eigentlich hätte sich der Skandinavier schon in Heat 18 die Qualifikation sichern können, hätte er keine technischen Probleme gehabt und wäre nicht als Letzter ins Ziel gekommen. „In diesem Jahr war ich eigentlich sehr unsicher, ob ich mich für die WM qualifizieren würde, weil ich im Sommer nicht richtig trainieren konnte und die große Motivation irgendwie weg war. Aber zum Glück habe ich in meinem Umfeld tolle Leute, die mich unterstützen. Ohne sie hätte ich das nie so getan, wie ich es heute getan habe! Die WM-Quali war wie erwartet sehr hart. Leider hatte ich in meinem letzten Rennen Probleme mit dem Treibstoffschlauch, der in der letzten Runde heruntergefallen war. Dadurch verlor ich einen Punkt, der mir das Weiterkommen hätte sichern können. Im Stechen legte ich den besten Start hin und war bis zur letzten Runde in Führung, ehe ich von einem anderen Fahrer angefahren wurde und wir beide Richtung Schneewall flogen. Zum Glück brach der Referee den Lauf ab. Der Sieg wurde mir zugesprochen und ich bekam das GP-Ticket. Leider verletzte ich mich am Knie und die Wunde musste mit 17 Stichen genäht werden“, erzählte Olsen. Die Österreicher Charly Ebner und Josef Kreuzberger belegten Rang 9 bzw. 10 und schieden aus. Luca Bauer fuhr in Örnsköldsvik mit italienischer Lizenz. Der Sohn von Günther schrieb 2 Zähler, was nur für Platz 15 reichte. • Text: Georg Dobes; Action-Fotos: Nils Häglund Eisspeedway-WM - Qualifikationsrunde 2 - Örnsköldsvik/S 13.1.<strong>2018</strong> Ergebnis: Qualifiziert für Finalrunden: 1. Dimitri Komisewitsch, RUS, 15 Punkte; 2. Daniil Iwanow, RUS, 14; 3. Franz Zorn, A, 13; 4. Niclas Svensson, S, 11; 5. Johann Weber, D, 11; 6. Jimmy Olsen, S, 9+3. Wildcard: 8. Günther Bauer, D, 9+A. Ausgeschieden: 7. Stefan Svensson, S, 9+D; 9. Charly Ebner, A, 6; 10. Josef Kreuzberger, A, 6; 11. Simon Reitsma, NL, 4; 12. Jussi Nyrönen, FIN, 4; 13. Andrej Divis, CZ, 4; 14. Lukas Hutla, CZ, 3; 15. Luca Bauer, I, 2; 16. Tomi Kirilov, FIN, 0. Sieger Witali Komisewitsch vor dem sechstplatzierten Jimmy Olsen, Simon Reitsma und Luca Bauer Februar '18 BAHNSPORT AKTUELL 13