19.01.2018 Aufrufe

2. Naturpark Magazin "Echt"

Seit 01.08.2018 ist die Region Ammergauer Alpen Naturpark. Auf 31 stellen wir Ihnen unseren Naturpark vor. Das Magazin erscheint halbjährlich.

Seit 01.08.2018 ist die Region Ammergauer Alpen Naturpark. Auf 31 stellen wir Ihnen unseren Naturpark vor. Das Magazin erscheint halbjährlich.

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Echt<br />

<strong>Naturpark</strong> Ammergauer Alpen<br />

<strong>2.</strong> Journal | April bis September 2018<br />

• Bad Bayersoien<br />

• Bad Kohlgrub<br />

• Ettal-Graswang<br />

• Oberammergau<br />

• Saulgrub-Altenau<br />

• Unterammergau<br />

www.ammergauer-alpen.de


„ Verehrte Leser ... ”<br />

„ Inhalt ”<br />

Anton Speer<br />

Landrat<br />

... der Landkreis Garmisch-<br />

Partenkirchen ist geprägt<br />

durch seine vielseitige Natur<br />

und Kultur. In diesem Jahr<br />

kommt dies ganz besonders<br />

im Ammertal zum Ausdruck,<br />

denn heuer findet vom 3. Mai<br />

bis zum 4. November die Bayerische<br />

Landesausstellung mit<br />

dem Titel „Wald, Gebirg und<br />

Königstraum – Mythos Bayern“<br />

im Kloster Ettal statt.<br />

Das Kloster Ettal inmitten<br />

des <strong>Naturpark</strong>s Ammergauer<br />

Alpen ist der ideale Ort, um<br />

der Entstehung des „Mythos<br />

Bayern“ auf die Spur zu kommen.<br />

Hier ist das vereinigt,<br />

was das Bild Bayerns in der<br />

Welt ausmacht: Berge, Wälder,<br />

unsere Almen und natürlich<br />

die reichen kulturellen Schätze<br />

wie Schloss Linderhof oder der<br />

Ausstellungsort selbst, Kloster<br />

Ettal.<br />

Die Landesausstellung wird<br />

auf rund 1.500 qm zu sehen<br />

sein. Dabei können beispielsweise<br />

eindrucksvolle Panora-<br />

men bestaunt werden, ebenso<br />

wie die gebauten und ungebauten<br />

Träume von König Ludwig<br />

II., die virtuell zur Wirklichkeit<br />

werden. Ein ganz besonderes<br />

historisches Zeugnis der<br />

Ausstellung ist ein 3.000 Jahre<br />

alter keltischer Einbaum.<br />

Begleitet wird die Landesaustellung<br />

von einem umfangreichen<br />

kulturellen Rahmenprogramm<br />

mit rund 80 Veranstaltungen<br />

im gesamten Landkreis.<br />

In jeder Gemeinde wird<br />

etwas geboten: Von Führungen<br />

durch die Natur über interessante<br />

Ausstellungen bis hin<br />

zu Konzerten und Theateraufführungen<br />

ist für jeden etwas<br />

dabei. Höhepunkte sind ein<br />

historischer Festzug durch den<br />

Markt Garmisch-Partenkirchen<br />

am 20. Mai sowie das Musiktheaterstück<br />

„Der Mond“ von<br />

Carl Orff zur totalen Mondfinsternis<br />

am 27. Juli.<br />

Wir freuen uns auf Ihren<br />

Besuch!<br />

Projekt <strong>Naturpark</strong>: Nun geht's<br />

an die Umsetzung.............. S. 4–11<br />

Regionale Küche: Das Murnau-<br />

Werdenfelser Rind.................S. 22<br />

© Foto: Guenther Dillingen (Pixabay)<br />

© Foto: Warbichlhof Oberammergau<br />

Unsere Kräuter, Folge 2:<br />

Die Kräuterpädagogin...........S. 16<br />

Abwechslungsreich: Wanderung<br />

auf den Pürschling...........S. 26–29<br />

© Foto: Website Haus Sternkopf<br />

© Foto: Heribert Riesenhuber<br />

Viel zu erleben: Veranstaltungshöhepunkte......................S.<br />

18–19<br />

Mythos Bayern: Die Landesausstellung<br />

beginnt bald.......S. 30<br />

Nehmen Sie doch<br />

einfach Kontakt mit<br />

uns auf:<br />

Ammergauer Alpen GmbH<br />

Eugen-Papst-Str. 9a<br />

82487 Oberammergau<br />

Tel. +49 (0) 8822-922 740<br />

Fax +49 (0) 8822-922 745<br />

info@ammergauer-alpen.de<br />

www.ammergauer-alpen.de<br />

© Foto: Staffelsee-Gymnasium Murnau<br />

© Abb.: Haus d. Bayer. Geschichte<br />

Historisches Trachtentreffen:<br />

Schauen, staunen, feiern.......S. 20<br />

Lüftlmalerei: Christina Dichtl<br />

verschönert Fassaden..... S. 32–33<br />

© Foto: Trachtenverein Bad Kohlgrub<br />

© Foto: Heribert Riesenhuber<br />

Titelseite: Im Lindergrieß · © Foto: Martina Melzer<br />

Blick auf Zugspitze, Ettaler Manndl und Laber · © Foto: Bernd Römmelt<br />

2 3


„ Mein Naturschauspiel ”<br />

Blick vom Laber über Kramer und Zugspitze<br />

© Foto: Bernd Römmelt<br />

4<br />

5


„ Ein wertvoller Beitrag für den Erhalt<br />

dieser einzigartigen Kulturlandschaft ”<br />

Seit 2012 wurde er vorbereitet,<br />

am 30. August 2017 ernannte<br />

die bayerische Umweltministerin<br />

Ulrike Scharf die Region<br />

des Ammertals und seine umliegenden<br />

Gebirge rückwirkend<br />

zum 1. August offiziell<br />

zum „<strong>Naturpark</strong>“.<br />

Er wird die herausragende<br />

Kulturlandschaft aus Gebirgen,<br />

Flusstälern und artenreichen<br />

Mooren sowie schonend bewirtschafteten<br />

Wiesen und<br />

Bergwäldern erhalten und soll<br />

neue Partnerschaften aus<br />

Tourismus, Forst- und Landwirtschaft<br />

sowie Naturschutz<br />

schaffen.<br />

Im Gespräch mit Christian Rauch<br />

erklärt Florian Hoffrohne, Geschäftsführer<br />

des Tourismusverbands<br />

Ammergauer Alpen<br />

GmbH und <strong>2.</strong> Vorstand des Na-<br />

turparkvereins, den aktuellen<br />

Status und die Planungen des<br />

„<strong>Naturpark</strong>s Ammergauer Alpen“.<br />

Die Verantwortung über den<br />

<strong>Naturpark</strong> hat nun der Trägerverein<br />

„<strong>Naturpark</strong> Ammergauer<br />

Alpen e.V.“. Wie ist er<br />

organisiert?<br />

Der Verein hat 13 stimmberechtigte<br />

Vorstände und 38 Mitglieder.<br />

Stimmberechtigt sind die<br />

sechs Gemeinden sowie die<br />

Bayerischen Staatsforsten, der<br />

Landkreis Garmisch-Partenkirchen<br />

und je ein Vertreter der<br />

lokalen Alm- und Weidegenossenschaften,<br />

Jagdgenossenschaften,<br />

Privatwaldgemeinschaften<br />

und der Ortsverbände<br />

des bayerischen Bauernverbands.<br />

Das Besondere: Die Kommunen<br />

und juristischen Personen<br />

entsenden jeweils den aktuellen<br />

Bürgermeister oder Vertreter<br />

im Amt. Bei den weiteren<br />

Verbänden, Vereinen und privaten<br />

Zusammenschlüssen wird<br />

jeweils die natürliche Person<br />

in den Vorstand gewählt. Der<br />

Tourismusverband Ammergauer<br />

Alpen GmbH hat auch<br />

nur eine Stimme im Vorstand<br />

und ist genauso beteiligt wie<br />

die Kommunen und anderen<br />

Verbände oder Interessengruppen.<br />

Welche Rolle übernimmt der<br />

frisch ernannte <strong>Naturpark</strong>koordinator?<br />

Er wird alle Aktivitäten und<br />

Projekte im <strong>Naturpark</strong> steuern.<br />

Dazu muss er mit dem Vorstand<br />

© Foto: Nidan (Pixabay)<br />

konkrete Projekte definieren.<br />

Sie werden sich hauptsächlich<br />

um Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft<br />

und den Erhalt der<br />

Kulturlandschaft drehen.<br />

Im ersten Jahr gehört dazu<br />

bestimmt auch eine Auseinandersetzung<br />

mit dem Insektensterben.<br />

Aufgrund der kleinzelligen<br />

bäuerlichen Landwirtschaft<br />

im Ammertal haben wir<br />

dieses Problem noch nicht so<br />

stark, umso mehr ist hier der<br />

richtige Ort, um sich mit günstigen<br />

Bedingungen für Insekten<br />

– und vor allem Bienen –<br />

zu beschäftigen.<br />

Der andere Projektschwerpunkt<br />

wird der Aufbau und die<br />

Erarbeitung eines Umweltbildungskonzeptes<br />

sein: Dazu gehören<br />

Führungen und Exkursionen<br />

bis zum langfristigen Ziel<br />

der Einrichtung von <strong>Naturpark</strong>schulen<br />

und <strong>Naturpark</strong>kindergärten.<br />

Führungen gibt es ja bereits,<br />

richtig?<br />

Richtig, es gibt Orchideenwanderungen,<br />

Exkursionen, um<br />

Adler zu sichten, Schautorfstechen<br />

im Moor und vieles<br />

mehr. Bisher werden solche<br />

Führungen in den Ammergauer<br />

Alpen von privaten Personen<br />

für Einheimische und Gäste<br />

angeboten.<br />

Der <strong>Naturpark</strong> könnte nun<br />

in enger Kooperation weitere<br />

Personen zertifizieren, Weiterbildungen<br />

organisieren und<br />

offizielle <strong>Naturpark</strong>-Ranger<br />

oder <strong>Naturpark</strong>-Botschafter<br />

ausbilden. Dazu haben wir bereits<br />

Gespräche mit dem <strong>Naturpark</strong><br />

Karwendel in Österreich<br />

aufgenommen, um von deren<br />

Erfahrungen zu profitieren.<br />

Dort existieren bereits <strong>Naturpark</strong>schulen<br />

und viele Konzepte<br />

zur Umweltbildung.<br />

Wie wird all das finanziert?<br />

Der <strong>Naturpark</strong>verein erhält<br />

jährlich einen festen Betrag<br />

von 165.000 Euro, der sich vor<br />

allem aus den Zuschüssen der<br />

Gemeinden über 100.000 Euro,<br />

aber auch aus den Zuschüssen<br />

des Landkreises Garmisch-Partenkirchen<br />

mit 25.000 Euro und<br />

vom Freistaat Bayern in Höhe<br />

von 40.000 Euro zusammensetzt.<br />

Um dieses Geld zu erhalten,<br />

muss der <strong>Naturpark</strong> ein<br />

jährliches Arbeitsprogramm<br />

aufstellen und nachweisen.<br />

Von dieser Basisfinanzierung<br />

wird einiges in die Verwaltung<br />

und in die Stelle des <strong>Naturpark</strong>koordinators<br />

fließen.<br />

Für die einzelnen Projekte<br />

kann der <strong>Naturpark</strong> allerdings<br />

zusätzliche Fördermittel beantragen,<br />

die nach Bewilligung<br />

durch die Verwaltungsbehörden<br />

und die Regierung von<br />

Oberbayern aus der Richtlinie<br />

zur Förderung von Maßnahmen<br />

des Natur- und Artenschutzes,<br />

der Landschaftspflege<br />

sowie der naturverträglichen<br />

Erholung in <strong>Naturpark</strong>en, kurz<br />

LNPR, zugeteilt werden. Bei<br />

einzelnen Projekten können so<br />

Förderhöhen von bis zu 90 %<br />

erreicht werden.<br />

Eine Aufgabe im <strong>Naturpark</strong><br />

wird die sogenannte „Besucherlenkung“<br />

sein. Heißt das,<br />

man wird offiziell nicht mehr<br />

alle Wege begehen können?<br />

Es geht nicht darum, etwas zu<br />

verbieten. Doch ein Kernanliegen<br />

im <strong>Naturpark</strong> ist es, wertvolle<br />

Biotope zu schützen und<br />

auch Gästen die Schönheit des<br />

<strong>Naturpark</strong>s zu zeigen. Daher<br />

wird die bis zum Ende des Jahres<br />

abgeschlossene Neubeschilderung<br />

von Wander- und<br />

Spazierwegen nicht mehr sämtliche<br />

kleine Pfade und Steige<br />

berücksichtigen. Zum einen<br />

können dafür die nun offiziellen<br />

Wege besser gepflegt werden,<br />

zum anderen werden,<br />

wie gesagt, Rückzugsräume<br />

von Pflanzen- und Tierarten<br />

geschont. Zusätzlich wird, soweit<br />

möglich, auf eine schöne<br />

Wegführung für den Gast zu<br />

einer Hütte oder auf einen<br />

Gipfel geachtet. Denn der direkteste<br />

oder kürzeste Anstieg<br />

muss nicht unbedingt der reizvollste<br />

sein, wenn es zum Beispiel<br />

um die Aussicht geht.<br />

Haben Einheimische die<br />

Möglichkeit, bei Projekten im<br />

<strong>Naturpark</strong> mitzuwirken?<br />

Jedes Projekt wird einen eigenen<br />

Beirat bekommen, der den<br />

Ablauf des Projekts überwacht,<br />

begleitet und sich mit Ideen<br />

einbringt. In diesen Beirat kann<br />

jeder und jede berufen werden.<br />

Einheimische, die sich mit einem<br />

Thema, wie beispielsweise<br />

den Bienen oder der Umweltbildung<br />

gut auskennen,<br />

können sich für den Beirat bewerben,<br />

sobald ein Projekt<br />

vom Vorstand beschlossen<br />

wurde. Natürlich können auch<br />

Projektvorschläge an den Vorstand<br />

oder den zukünftigen<br />

<strong>Naturpark</strong>-Koordinator herangetragen<br />

werden.<br />

Könnte der <strong>Naturpark</strong> in<br />

Zukunft wachsen?<br />

Es gab 2012 bei den ersten Gesprächen<br />

und der ersten Machbarkeitsstudie<br />

zum <strong>Naturpark</strong><br />

bereits einen engen Austausch<br />

mit angrenzenden Kommunen<br />

und Landkreisen. Vor allem<br />

nach Norden, bis Wildsteig im<br />

Pfaffenwinkel und nach Murnau<br />

im Blauen Land. Um den<br />

Abstimmungsbedarf nicht zu<br />

groß werden zu lassen, hat man<br />

sich im Lauf der Gespräche für<br />

die Kernlösung im Ammertal<br />

entschieden.<br />

Grundsätzlich ist eine Erweiterung<br />

denkbar, dies entscheidet<br />

aber nicht nur der <strong>Naturpark</strong><br />

allein, sondern auch die<br />

verantwortlichen Ministerien.<br />

Es muss in jedem Fall garantiert<br />

sein, dass mindestens<br />

50 % der Gesamtfläche Naturschutz-<br />

oder Landschaftsschutzgebiet<br />

oder ein ähnlich<br />

geschützter Raum sind. So<br />

schreiben es die Regeln für<br />

einen <strong>Naturpark</strong> vor.<br />

Zum Abschluss ein persönliches<br />

Wort. Was bedeutet<br />

Ihnen der <strong>Naturpark</strong>?<br />

Da ich ursprünglich in Augsburg<br />

aufgewachsen bin und<br />

meine Frau aus Trauchgau<br />

stammt, kannten wir die Region<br />

bereits, wenigstens dachten<br />

wir das. Persönlich kam ich<br />

mit dem Thema <strong>Naturpark</strong> vor<br />

anderthalb Jahren zum ersten<br />

Mal in direkte Berührung, als<br />

ich auch die Geschäftsführung<br />

der GmbH übernommen hatte.<br />

Seit dieser Zeit erkenne ich<br />

immer mehr die Vielfalt und<br />

Qualität auf kleinem Raum, die<br />

die einmalige Kulturlandschaft<br />

des Ammergebirges bietet.<br />

Ich wünsche mir, dass der<br />

<strong>Naturpark</strong> für den Erhalt dieser<br />

Kulturlandschaft einen wertvollen<br />

Beitrag leisten kann und<br />

wir auch in 20 Jahren noch<br />

Wiesen voller Wildblumen im<br />

Tal haben.<br />

Der Vorstand des Trägervereins (v.l.n.r.): Robert Stumpfecker, Nikolaus Stöger, Landrat Anton Speer, Arno Nunn,<br />

Peter Speer, Nikolaus Onnich, Gisela Kieweg, Josef Pössinger, Franz Degele, Michael Gansler, Rupert Speer, Klaus<br />

Solleder und Florian Hoffrohne<br />

© Foto: Arvis Robalds<br />

6 7


„ Harmonisches Miteinander<br />

von Mensch und Natur ”<br />

landschaft in Bad Bayersoien<br />

und um den Soier See.<br />

Einen winzig kleinen, aber<br />

wertvollen Teil zur geschützten<br />

Fläche im <strong>Naturpark</strong> tragen<br />

schließlich einzelne Naturdenkmäler<br />

und Geotope bei. In ihnen<br />

ist ein bestimmtes Merkmal<br />

einer Landschaft wie ein Baum<br />

oder ein Steinbruch vor Veränderungen<br />

geschützt. So die<br />

fast 300 Jahre alte Dorflinde<br />

von Bad Kohlgrub sowie die<br />

Schleifmühlklamm und die<br />

Wetzsteinbrüche von Unterammergau.<br />

Zusammen sind so<br />

rund 52 % der <strong>Naturpark</strong>fläche<br />

geschützt. Den „Rest“ bilden<br />

überwiegend die Talorte sowie<br />

Bergmassive wie der Laber,<br />

der Kolben und das Hörnle, die<br />

durch Bergbahnen erschlossen<br />

sind.<br />

Der <strong>Naturpark</strong> selbst verleiht<br />

allerdings keinen zusätzlichen<br />

Schutzstatus. In ihm enthaltene<br />

Gebiete, die schon zuvor geschützt<br />

waren, bleiben es. Ungeschützte<br />

Bereiche behalten<br />

ihren Status ebenfalls. Allerdings<br />

kann der öffentlich geförderte<br />

<strong>Naturpark</strong>verein (siehe<br />

Seite 6–7) mithilfe seiner Mitarbeiter<br />

und Sponsoren Projekte<br />

in Gang setzen, die zusätzliche<br />

Naturschutzmaßnahmen<br />

und Aktivitäten zur Umweltbildung<br />

mit Partnern vorantreiben.<br />

Zugleich schafft der<br />

<strong>Naturpark</strong> einen Rahmen um<br />

die Region und soll helfen, dass<br />

sich Einheimische und Gäste,<br />

Tourismus, Landwirtschaft und<br />

Naturschutz in ihren Bedürfnissen<br />

gegenseitig besser verstehen.<br />

Dazu tragen auch ein<br />

umfangreicheres Marketing<br />

regionaler Produkte bei und<br />

naturverträgliche Erholungsformen.<br />

Kein anderer unter den gut<br />

100 deutschen <strong>Naturpark</strong>s hat<br />

eine so große Höhenspanne<br />

und so große Kontraste aufzuweisen<br />

wie der neue <strong>Naturpark</strong><br />

Ammergauer Alpen. So<br />

teilen sich hier zu jeweils ähnlichen<br />

Prozentsätzen Grünland<br />

und alpine Rasen, Felsen und<br />

Schutt, Latschenkiefern, Moor<br />

und Wald die Flächen. Unter<br />

den Waldflächen sind die dank<br />

langjährig nachhaltiger Forstwirtschaft<br />

naturnah erhaltenen<br />

Buchen-Fichten-Tannen-Mischwälder<br />

sowie einzelne Lindenmischwälder<br />

im bayerischen<br />

Alpenraum einzigartig. In den<br />

ansonsten grauen und unwirtlichen<br />

Felswüsten des Kreuzspitzmassivs<br />

erhalten sich botanische<br />

Kostbarkeiten wie<br />

das Eisglöckchen (Soldanella<br />

minima), ein Relikt aus der Eiszeit.<br />

Am moorigen Ammerufer<br />

findet sich die größte deutsche<br />

Population des prächtig blühenden<br />

Karlszepters, während in<br />

den Schuttströmen des Friedergrieses<br />

der Baumwacholder<br />

gedeiht – an den Wildbächen<br />

wie auf den Pfeifengraswiesen<br />

und an den Hangquellmooren<br />

fühlen sich wiederum unterschiedlichste<br />

Insektenarten<br />

wohl. Christian Rauch<br />

Blick von der Klammspitze auf den Brunnen-, Hennen- und Teufelstättkopf · © Foto: Christian Rauch<br />

Rund die Hälfte des <strong>Naturpark</strong>s<br />

Ammergauer Alpen sind<br />

Naturschutzgebiete. Das Miteinander<br />

von Kulturlandschaft<br />

und wilder Natur soll der <strong>Naturpark</strong><br />

nachhaltig pflegen.<br />

Doch was sind eigentlich<br />

„Schutzgebiete?“<br />

Im „<strong>Naturpark</strong> Ammergauer<br />

Alpen“ wechseln sich Kulturlandschaft<br />

und noch recht urtümliche<br />

Natur ab. Hier steigen<br />

aus einem forstwirtschaftlich<br />

genutzten Wald jähe Felszacken<br />

auf, die kaum einer erklettert.<br />

Dort graben sich zwischen gemähten<br />

Wiesen tiefe Wildbäche<br />

ein. Und wer mit dem Bus zum<br />

Schloss Linderhof fährt, passiert<br />

streng geschützte Moorgebiete,<br />

in denen sehr seltene Tier- und<br />

Pflanzenarten überleben. Die<br />

Kräfte des Menschen und der<br />

Natur haben diese Landschaft<br />

gleichermaßen über Jahrhunderte<br />

geformt.<br />

Das Bayerische Naturschutzgesetz<br />

sieht vor, dass eine solche,<br />

durch „vielfältige Nutzungsformen<br />

geprägte Landschaft“<br />

ein <strong>Naturpark</strong> sein kann. Mit<br />

dem Ziel, diese Landschaft und<br />

ihre Arten- und Biotopvielfalt<br />

zu erhalten und zu entwickeln.<br />

Voraussetzung nach dem Gesetz<br />

ist, dass das Gebiet des<br />

<strong>Naturpark</strong>s mehr als die Hälfte<br />

Schutzgebiete enthält. Das<br />

können insbesondere Landschafts-<br />

und Naturschutzgebiete<br />

sein. Während in ersteren<br />

nur Maßnahmen verboten<br />

sind, die den grundlegenden<br />

Charakter der Landschaft verändern,<br />

sind die Auflagen in<br />

Naturschutzgebieten strenger.<br />

Zum Schutz der Artenvielfalt<br />

dürfen hier keinerlei neue Gebäude,<br />

Straßen oder Wege errichtet,<br />

keine Pflanzen entfernt<br />

und keine Bäche verändert<br />

werden – Ausnahmen sind nur<br />

für Land- und Forstwirtschaft<br />

oder mit besonderer Begründung<br />

möglich. Auch das Verlassen<br />

von Wegen kann in besonders<br />

gekennzeichneten<br />

Teilbereichen verboten sein.<br />

Ein solches Naturschutzgebiet<br />

sind große Teile der Ammergauer<br />

Alpen bereits seit 1986 –<br />

es ist das größte Naturschutzgebiet<br />

Bayerns. Der südliche<br />

Teil des neuen <strong>Naturpark</strong>s fällt<br />

mit einem Teil dieses Naturschutzgebiets<br />

zusammen: vom<br />

höchsten Gipfel des Gebirges,<br />

der felsigen, <strong>2.</strong>185 Meter hohen<br />

Kreuzspitze im Südwesten,<br />

vom Felder- und Brünstelskopf<br />

im Südosten bis zum Kofel,<br />

Pürschling und zu den waldigen<br />

Wachsbichln im Norden. Im<br />

Westen reicht die Fläche bis zur<br />

Klammspitze und Scheinbergspitze<br />

hinter Schloss Linderhof.<br />

Das allein macht fast die Hälfte<br />

des <strong>Naturpark</strong>gebiets aus.<br />

Dazu kommen etliche kleine<br />

Naturschutzgebiete weiter<br />

nördlich, wie im Ettaler Weidmoos,<br />

im Pulvermoos zwischen<br />

Unter- und Oberammergau, im<br />

Altenauer Moor und Kochelfilz,<br />

sowie in der Ammerschlucht<br />

bei Saulgrub, wo sich der Fluss<br />

der Ammer durch die sogenannte<br />

Scheibum zwängt. Zum<br />

Teil überschneiden sich diese<br />

deutschen Naturschutzgebiete<br />

mit FFH-Gebieten, die nach<br />

der europäischen Fauna-Flora-<br />

Habitat-Richtlinie geschützt<br />

sind. Hier sind bestimmte Arten<br />

und Lebensräume geschützt,<br />

nicht wie bei den Naturschutzgebieten<br />

die gesamte Fläche.<br />

Weitere FFH-Gebiete, die<br />

zum <strong>Naturpark</strong> gehören, liegen<br />

an den sonnigen Wiesmahdhängen<br />

unterhalb des Aufackermassivs<br />

und in der Moränen-<br />

Ein 1735 gepflanztes Naturdenkmal: die Dorflinde in Bad Kohlgrub<br />

© Foto: Christian Rauch<br />

8<br />

9


„ Themenwege, Führungen und<br />

Exkursionen – Erlebnisse für alle Sinne ”<br />

Prachtvoll und selten: Das Helm-Knabenkraut (Orchis militaris L.) aus der Familie der Orchideengewächse · © Foto: Robert Löffler<br />

Während der Dauer der Bayerischen<br />

Landesausstellung 2018<br />

in Ettal, die von Mai bis November<br />

stattfindet, organisieren<br />

die Bayerischen Staatsforsten<br />

zusammen mit dem Landkreis,<br />

dem Tourismusverband und<br />

Kloster Ettal einen Rad- und E-<br />

Bike-Verleih am Startpunkt in<br />

Ettal. Landschaftlicher Höhepunkt<br />

am neuen Waldblickweg<br />

ist etwa zur Tourmitte der wunderschöne<br />

Blick über das Dörfchen<br />

Graswang, umschlossen<br />

von den Bergketten der Ammergauer<br />

Alpen.<br />

Ab Sommer organisieren die<br />

Bayerischen Staatsforsten in der<br />

Region auch Führungen. Sie geleiten<br />

die Besucher in Wälder,<br />

in denen man mit etwas Glück<br />

Birk- oder Auerhähne erspähen<br />

kann. Weitere Führungen erklären<br />

einen nachgebauten<br />

historischen Kohlenmeiler, der<br />

aus Brennholz Kohle gewann,<br />

und gehen auf die lange Tradition<br />

der Jagd ein: vom einstigen<br />

Jäger König Max II. von Bayern,<br />

Vater von Ludwig II. und Erbauer<br />

der bis heute erhaltenen<br />

Berghäuser auf dem Pürschling<br />

und Brunnenkopf, bis zum heutigen,<br />

nachhaltigen Wildtiermanagement.<br />

Im September findet an zwei<br />

Der Waldblickweg ist 14 km lang und führt von Ettal über Graswang nach<br />

Linderhof · © Foto: Ammergauer Alpen<br />

Tagen die Führung „Technik im<br />

Wald“ statt. Teilnehmer können<br />

hier einer Seilkrananlage im<br />

laufenden Betrieb zusehen, die<br />

gefällte Bäume aus den Berghängen<br />

ins Tal transportiert.<br />

„Normalerweise sind Wege bei<br />

solchen Arbeiten abgesperrt,<br />

denn stürzende Bäume können<br />

lebensgefährlich sein“, erläutert<br />

Markus Schröck. „Bei dieser<br />

Führung ermöglichen wir die<br />

Besichtigung unter kontrollierten<br />

Bedingungen.“<br />

Weitere Führungen durch den<br />

<strong>Naturpark</strong> Ammergauer Alpen<br />

werden von verschiedenen<br />

Einheimischen geleitet, die die<br />

Region und ihre Natur- und<br />

Kulturlandschaft von Kindesbeinen<br />

an kennen: Kräuterund<br />

Moorexkursionen, Touren<br />

zu Singvögeln, Steinadlern und<br />

Fledermäusen sowie Führungen<br />

zu botanischen Kostbarkeiten.<br />

Den Orchideen hat sich der<br />

Unterammergauer Robert Löffler<br />

verschrieben. Der heute<br />

70-jährige hat schon als Junge<br />

gern die Blumen seiner Heimat<br />

fotografiert. „Wenigen ist bewusst,<br />

dass es bei uns auch<br />

viele Orchideen gibt, nicht nur<br />

in gezüchteter Form im Blumenladen,<br />

sondern auch in freier<br />

Natur.“ Im Ammertal erblühen<br />

im Frühsommer mehrere Dutzend<br />

Orchideenarten.<br />

Mindestens zehn verschiedene<br />

kann man bei einer gut<br />

dreistündigen Exkursion mit<br />

Robert Löffler entdecken.<br />

„Meist gehe ich durch das Ettaler<br />

Weidmoos oder am rechten<br />

Ammerufer zwischen Oberund<br />

Unterammergau“, erklärt<br />

der Blumenexperte. Dort finden<br />

sich Arten des Knabenkrauts,<br />

die prächtig in violettem Ton<br />

blühen. Der Blütenstand kann<br />

dabei so groß werden wie eine<br />

ausgestreckte Hand. Rotbraun<br />

blüht die Fliegen-Ragwurz, rosafarben<br />

die Bienen-Ragwurz.<br />

Doch natürlich weist Robert<br />

Löffler, der zu Hause einen eigenen<br />

Alpenblumengarten<br />

pflegt, auch auf andere Blumen<br />

während seiner Tour hin.<br />

Zum Beispiel den Fieberklee,<br />

Schwertlilien oder die Prachtnelke.<br />

Bis zu einen Meter hoch<br />

wächst das selten gewordene,<br />

gelb blühende Karlszepter.<br />

Auch Tiere wird man während<br />

der Wanderung erspähen<br />

können, z. B. Schmetterlinge,<br />

Wildenten und Greifvögel sowie<br />

Nagespuren der Biber. Robert<br />

Löfflers Führung, die sich<br />

„Orchideenwunder“ nennt,<br />

zeigt mehr Schätze aus Flora<br />

und Fauna, als der Name vermuten<br />

lässt. Christian Rauch<br />

Ob auf dem neuen Waldblickweg<br />

oder bei geführten Orchideenwanderungen,<br />

die Pracht<br />

der Pflanzen- und Tierwelt erkennt<br />

man im Großen wie im<br />

Kleinen, wenn man nur genau<br />

hinsieht.<br />

Sie sehen aus wie Fenster: die<br />

Informationstafeln des neuen<br />

Waldblickwegs. Durch eine<br />

große hölzerne Öffnung sehen<br />

Wanderer und Radler gezielt<br />

das, was im Wald passiert: junge<br />

Buchen, Fichten und Tannen;<br />

den Hochsitz eines Jägers oder<br />

ausgehöhlte, uralte Bäume, sogenanntes<br />

Totholz, ein Paradies<br />

für Insekten, Pilze und Vögel.<br />

„Uns war wichtig, dass Wanderer<br />

nicht mit Informationen<br />

überhäuft werden, wenn sie<br />

unseren neuen Themenweg begehen“,<br />

erklärt Markus Schröck<br />

vom Forstbetrieb Oberammergau.<br />

Neben dem großen Fenster<br />

an jeder Station stehen daher<br />

nur die wichtigsten Fakten.<br />

Wer jedoch mehr erfahren will,<br />

kann mittels QR-Code über sein<br />

Handy einen kurzen Film abrufen:<br />

Darin erklärt beispielsweise<br />

ein Förster, was er bei<br />

einer Waldverjüngung beachten<br />

muss. Oder ein Schreiner<br />

erläutert, was man aus Holz<br />

alles macht und was man rund<br />

um den Weg sehen kann: Bänke<br />

zum Rasten, Zäune, Häuser und<br />

ihre Möbel. Wer sein Handy<br />

während der Wanderung nicht<br />

benutzen will, kann Videos und<br />

weiterführende Informationen<br />

zu den Themen des Waldblickwegs<br />

auch bequem zu Hause<br />

am PC ansehen.<br />

Der Themenweg ist 14 km<br />

lang und führt von Ettal über<br />

Graswang bis Schloss Linderhof.<br />

Von dort ist die Rückfahrt<br />

mit dem Bus möglich. Auch<br />

Radler sind auf dem Weg willkommen,<br />

die Forststraße wurde<br />

dafür extra neu instand gesetzt.<br />

Der neue Waldblickweg<br />

© Karte: Heike Czerner in Zusammenarbeit mit Andreas Teindl<br />

10<br />

11


Bad Bayersoien<br />

„ Mein Lieblingsplatz ” „ Sechs Richtige ”<br />

Geschaffen wurde der Maurische Kiosk von Carl Diebitsch für die Pariser Weltausstellung 1867 als offizieller Beitrag Preußens,<br />

später von König Ludwig II. von Bayern für den Schlosspark Linderhof erworben · © Foto: Dreamstime<br />

Christina Bauer aus Oberammergau<br />

stellt ihre liebsten<br />

Orte im Park von Schloss<br />

Linderhof vor.<br />

Mitten in den Ammergauer<br />

Alpen ist es das kleinste unter<br />

König Ludwigs II. berühmten<br />

Prachtbauten. Und doch war<br />

es das Lieblingsschloss des<br />

Märchenkönigs – und das sicher<br />

auch wegen seines großartigen<br />

Parks. 58 Hektar ist er groß – so<br />

viel wie ca. <strong>2.</strong>000 Hausgärten.<br />

„Viele Schlossbesucher kennen<br />

den Park gar nicht richtig“,<br />

weiß Christina Bauer. Die ausgebildete<br />

Försterin betreibt in<br />

Oberammergau eine Ferienwohnung<br />

und bietet Führungen<br />

durch die Region an. Einen ausgiebigen<br />

Spaziergang durch<br />

den Schlosspark von Linderhof<br />

empfiehlt sie ihren Gästen gern.<br />

Auch selbst verbringt sie dort<br />

häufig Zeit, zusammen mit ihrem<br />

Mann und den beiden<br />

kleinen Söhnen. „Besonders<br />

beeindrucken mich stets die<br />

Sichtachsen und -fenster, die<br />

die Architekten und Gärtner<br />

des Parks vor rund 140 Jahren<br />

angelegt haben“, erklärt Christina<br />

Bauer. So der Blick vom<br />

Venustempel hinab auf die Terrassengärten<br />

und die bis zu 20<br />

Meter hohe Wasserfontäne –<br />

im Hintergrund das Schloss.<br />

Besonders schön kann man die<br />

unterschiedlichen Blickwinkel<br />

auf einer Rundwanderung<br />

durch den Park erleben: Über<br />

das Marokkanische Haus, das<br />

Ludwig 1878 auf der Weltausstellung<br />

in Paris erworben hatte,<br />

bergauf und vorbei an der<br />

wegen Umbau geschlossenen<br />

Venusgrotte zum Maurischen<br />

Kiosk. Zwischendurch lassen<br />

Baumgruppen die Sicht auf das<br />

Schloss zu und auf die Kulisse<br />

der Ammergauer Alpen.<br />

Am Maurischen Kiosk angekommen<br />

empfiehlt sie zunächst<br />

einen Blick ins Innere. „Wie aus<br />

einer anderen Welt“ empfindet<br />

sie es. Kostbare Glaslüster, ein<br />

Marmorbrunnen und ein Thron,<br />

umrahmt von drei bronzenen<br />

Pfauen, schmücken das Gebäude,<br />

das Ludwig II. damals ebenfalls<br />

käuflich erworben hatte.<br />

Danach sollte man sich in Ruhe<br />

auf die Stufen setzen und<br />

den Blick schweifen lassen:<br />

auf die Wiese unterhalb und<br />

die alten Bäume des Parks –<br />

von Tannen bis zu Buchen,<br />

Eichen und Ahornen – sowie<br />

auf die Bergketten im Süden<br />

und Osten, die man vom Maurischen<br />

Kiosk, einem der höchstgelegenen<br />

Punkte des Schlossparks,<br />

gut sehen kann.<br />

Endgültig ruhig und abseits<br />

des Trubels wird es, wenn man<br />

hinabsteigt zur Hundinghütte,<br />

ganz im Südosten des Parks.<br />

Ludwig II. ließ dieses Gebäude<br />

der Behausung Hundings in<br />

Richard Wagners Oper „Walküre“<br />

aus „Der Ring des Nibelungen“<br />

nachempfinden. Das ursprünglich<br />

an einem Berghang<br />

gelegene Original wurde leider<br />

aufgrund eines Brands zerstört,<br />

im Schlosspark erlebt man den<br />

originalgetreuen Nachbau. In<br />

der Mitte des Häuschens wächst<br />

ein Baum, in dem ein Schwert<br />

steckt.<br />

Christina Bauer mag die Orte<br />

des Parks. Sie inspirieren sie<br />

auch zu ihren Führungen durch<br />

die Ammergauer Alpen, bei<br />

denen sie für Groß und Klein<br />

die Bedeutung von Wald und<br />

Bäumen vermittelt: zum Beispiel<br />

was sie für Künstler, Literaten<br />

und Märchenerzähler<br />

bedeuteten. Der Blickwinkel<br />

der Romantiker also, wie auch<br />

Ludwig II. einer war.<br />

Information:<br />

Der Schlosspark ist von Mitte<br />

April bis Mitte Oktober frei<br />

zugänglich. Das Schlossinnere<br />

kann man ganzjährig gegen<br />

Gebühr bei einer Führung besichtigen.<br />

www.schlosslinderhof.de<br />

Erreichen kann man Schloss<br />

Linderhof auch auf einer leichten<br />

Wanderung durch das Graswangtal,<br />

Startpunkt ist Ettal<br />

oder Graswang. Rückfahrt ist<br />

auch mit dem Bus möglich.<br />

Christian Rauch<br />

www.ammergauer-alpen.de/<br />

Media/Touren/Wanderung-<br />

Durchs-Graswangtal-zum-<br />

Koenigsschloss<br />

Zur Person<br />

Foto: © Christian Rauch<br />

Christina Bauer (43) lebt mit<br />

ihrer Familie seit 2012 in Oberammergau.<br />

Die Dipl. Forstingenieurin,<br />

aktuell in Elternzeit, ist Forstbeamtin<br />

bei der Bayerischen<br />

Forstverwaltung. Sie bietet<br />

Führungen zu den Themen<br />

Natur, Wald und Forstwirtschaft<br />

an. Buchbar über:<br />

info@ammergauer-alpen.de<br />

oder christin74@gmx.de,<br />

Betreff „Naturführung“.<br />

Foto: © Hanspeter Schöne<br />

Foto: © Pixabay<br />

Foto: © Hanspeter Schöne Foto: © Ute Oberhauser<br />

Foto: © Ferienwohnung Hauswirth<br />

Foto: © Birgit Pössinger<br />

Am Eingangstor zu den Ammergauer Alpen liegt wunderschön<br />

eingebettet in die Voralpenlandschaft der Kur- und Ferienort Bad<br />

Bayersoien. Romantisch, farbenfroh und voller Lebensfreude präsentiert<br />

sich der Ort dem Besucher als eines der jüngsten Moorheilbäder<br />

Bayerns.<br />

Landschaftlich reizvoll, zwischen Wiesen und Mooren am malerischen<br />

Soier See gelegen, ist der Ort ein beliebtes Ferienziel für<br />

Kur-, Wellness-, Aktiv- und Fitnessurlauber.<br />

Bad Kohlgrub<br />

Über sieben Weiler dehnt sich Bad Kohlgrub aus, drei Höhenlagen<br />

nimmt der Ort mit seinen prächtigen Bauernhäusern ein – mit<br />

herrlichen Ausblicken: Auf der einen Seite zeigen die Alpen ihre<br />

volle Pracht, auf der anderen erstreckt sich die hügelig grüne<br />

Voralpenlandschaft mit zahlreichen Rundwanderwegen und Seen.<br />

Direkt vor Ort wird das dickbreiige alpine Bergkiefernhochmoor<br />

gewonnen, ein wertvolles Naturheilmittel, das im Moorkurort<br />

direkt angewandt wird.<br />

Ettal<br />

Der staatlich anerkannte Luftkurort mit seinen zwei weiteren Ortsteilen<br />

Graswang und Linderhof ist geprägt von Natur und Kultur.<br />

Bereits 1330 hat das romantisch gelegene „e-tal“ Kaiser Ludwig<br />

der Bayer dazu bewogen, hier ein Kloster zu stiften, eingerahmt<br />

von Bergen und Wäldern inmitten der Ammergauer Alpen – und<br />

auch König Ludwig II. hat den Zauber und die Ursprünglichkeit<br />

unseres Tals erkannt und seine „Sehnsucht nach dem Paradies“<br />

mit Schloss Linderhof und seinen Parkanlagen verwirklicht.<br />

Oberammergau<br />

Es sind nicht zuletzt die außergewöhnlichen Menschen, die Oberammergau<br />

zu dem gemacht haben, was es heute ist: eine bunte<br />

Mischung aus Kunst, Kultur und Tradition, aus bodenständiger<br />

Heimatverbundenheit und weltoffener Gastlichkeit.<br />

Meisterhafte Lüftlmalerei prangt an den Fassaden der Häuser,<br />

überall blühendes Kunsthandwerk, gemütliche Gaststätten und<br />

Cafés verlocken zur Einkehr. Lassen Sie sich vom kreativen Flair<br />

Oberammergaus verzaubern.<br />

Saulgrub-Altenau-Wurmansau<br />

Eingebettet in das Naturschutzgebiet Ammergauer Alpen liegt die<br />

Gemeinde Saulgrub mit seinen Ortsteilen Altenau und Wurmansau.<br />

Bereits in der Antike zogen hier auf der alten Römerstraße<br />

Handelszüge vom Norden des Landes bis nach Venedig. In den<br />

gemütlichen Dörfern erlebt man noch bayerische Lebensfreude<br />

und typisch alpenländische Herzlichkeit.<br />

Sportliche Gäste wählen zwischen bergigen, aber auch flachen<br />

Strecken für ausgedehnte Rad-, Wander- oder Langlauftouren.<br />

Unterammergau<br />

Kunstvoll bemalte Bauernhäuser prägen das Ortsbild: Dank vieler<br />

Ferienwohnungen und zahlloser Aktivitäten wie Fackelwanderungen<br />

ist das Dorf besonders für einen idealen Familienurlaub<br />

geeignet.<br />

Unterammergau war über Jahrhunderte geprägt durch das alte<br />

Handwerk der Wetzsteinmacherei: Kleine und große Forscher erkunden<br />

daher im Wetzsteinmuseum die Geschichte der „Stoaheigler“<br />

(Wetzsteinmacher) und begeben sich danach ins Geotop<br />

Wetzsteinbrüche, um selbst nach Steinen zu suchen.<br />

12 13


Ihre Anreise mit der<br />

Bahn, dem Auto oder<br />

Flugzeug<br />

© Karte: Galli-Verlag<br />

„ Seien Sie mobil, auch ohne Auto ”<br />

Eine der wohl aussichtsreichsten<br />

Zugstrecken an den Alpenrand<br />

bietet die Anreise per Bahn von<br />

München mit Umstieg in die<br />

Ammergau-Bahn in Murnau.<br />

Diese Fahrt, die man am günstigsten<br />

mit dem Bayern-Ticket<br />

bucht, dauert nur knapp zwei<br />

Stunden. Bahnreisende aus<br />

Richtung Innsbruck nehmen den<br />

Zug über Garmisch-Partenkirchen<br />

bis Oberau. Hier steigen<br />

sie um in die Regionalbusse<br />

Richtung Füssen.<br />

Barrierefreie Bahnsteige<br />

Die Bahnsteige Bad Kohlgrub<br />

und Saulgrub sind barrierefrei<br />

zugänglich und ohne fremde<br />

Hilfe zu erreichen. Der Zugang<br />

in Altenau, Unter- und Oberammergau<br />

ist nur teilweise barrierefrei<br />

möglich. Aufgrund<br />

des Höhenunterschieds zum<br />

Bahnsteig sind diese Bahnhöfe<br />

für Rollstuhlfahrer nicht geeignet.<br />

Mit dem Pkw sind wir von<br />

München über die A95 und die<br />

B23 in ca. einer Stunde zu erreichen.<br />

Aus Norden und Westen<br />

empfiehlt sich die Anreise über<br />

die A96, Landsberg a. Lech sowie<br />

die B23.<br />

Für Urlauber mit langem Anreiseweg<br />

liegen die Flughäfen<br />

München (130 km), Innsbruck<br />

(75 km) oder Memmingen<br />

(115 km) am nächsten. Der<br />

Münchner Flughafen bietet<br />

davon die besten Weiterreisemöglichkeiten<br />

mit dem ÖPNV.<br />

Herzlich willkommen!<br />

© Foto: Hans-Dieter Budde<br />

Wir möchten, dass Sie in Ihrem<br />

Urlaub in den Ammergauer Alpen<br />

auch ohne eigenes Auto<br />

mobil sind! Übernachtungsgäste<br />

erhalten daher bei der Anmeldung<br />

von den meisten Gastgebern<br />

die „Kur- und Gästekarte“<br />

im Scheckkartenformat. Damit<br />

sind zahlreiche Leistungen vergünstigt<br />

oder sogar kostenlos:<br />

Die regionalen Buslinien können<br />

gratis und beliebig oft während<br />

des Aufenthalts genutzt werden,<br />

es reicht, die Karte im Bus<br />

vorzuzeigen. Außerdem stehen<br />

viele Parkplätze kostenlos zur<br />

Verfügung.<br />

Einige Gastgeber sind „KönigsCard“-Partnerbetriebe.<br />

Bei<br />

diesen Gastgebern erhalten Sie<br />

statt der „Gästekarte“ die „Kö-<br />

nigsCard“ – ebenfalls eine Plastikkarte,<br />

die weitere Gratisleistungen<br />

beinhaltet. Beide Karten<br />

werden für Sie ohne Kosten<br />

bei den Gastgebern ausgegeben<br />

und sind käuflich nicht zu<br />

erwerben.<br />

Mit der KönigsCard, die während<br />

Ihres Aufenthaltes auch am<br />

An- und Abreisetag gültig ist,<br />

können über 250 Freizeitangebote<br />

in den Regionen Ammergauer<br />

Alpen, Allgäu, Blaues<br />

Land, Pfaffenwinkel und Tirol<br />

gratis genutzt werden.<br />

Bei den gekennzeichneten<br />

Häusern erhalten Sie neben der<br />

KönigsCard auch den Erlebnisführer,<br />

der alle Leistungen ausführlich<br />

beschreibt.<br />

Sie können aus verschiedenen<br />

Kategorien Ihre Wunschaktivitäten<br />

wählen:<br />

• Seilbahnen und Lifte<br />

• Bäder und Badeseen<br />

• Museen und Kultur<br />

• Freizeit- und Naturerlebnis<br />

• Sport und Wandern<br />

• Kinder und Familienprogramm<br />

Besserer Bergblick dank<br />

neuartiger Panorama-<br />

Webcams<br />

Mit einem Klick vom Laber über<br />

Kolbensattel und Steckenberg<br />

auf das Hörnle schwenken:<br />

Dies ermöglichen die in Zusammenarbeit<br />

der Ammergauer<br />

Bergbahnen aufgestellten neuartigen<br />

Kameras. So lässt sich<br />

mit einem Blick das Wetter im<br />

<strong>Naturpark</strong> mit Rundum-Panorama-Aussichten<br />

bequem von<br />

zu Hause aus überprüfen, bevor<br />

die Bergtour startet. Interaktive<br />

Möglichkeiten lassen<br />

kaum einen Wunsch offen:<br />

Beschriftung aller sichtbaren<br />

Berge, interaktive Linien zeigen<br />

die Position der Wanderwege<br />

oder Pisten, Zeitraffervideos,<br />

usw.<br />

Da der Betreiber alle erzeugten<br />

Bilder im Archiv speichert,<br />

können so sehr interessante<br />

Vergleiche der Wetterbedingungen<br />

von verschiedenen<br />

Jahren erfolgen. Eine Unterstützung<br />

aller mobilen Geräte<br />

und Betriebssysteme ist selbstverständlich.<br />

Die neuen Bilder finden Sie<br />

auf dieser Webseite:<br />

www.ammergauer-alpen.de/<br />

webcams sowie auf den Seiten<br />

der jeweiligen Bergbahnen.<br />

Unser Tipp für Radler:<br />

Ab Mai 2018 startet unser<br />

E-Bike-Verleih von MTB- und<br />

Tourenrädern in den Tourist-<br />

Infos von Bad Bayersoien,<br />

Unterammergau und Bad<br />

Kohlgrub, an der Oberammergauer<br />

Sportzentrale Papistock<br />

und im Rahmen der<br />

Landesausstellung im Gästehaus<br />

Ethiko in Ettal.<br />

© Foto: Martina Melzer<br />

Leihkosten:<br />

Tourenrad 24 €/Tag, MTB<br />

35 €/Tag. Ermäßigung für<br />

KönigsCard-Inhaber.<br />

Mehr Infos:<br />

www.ammergauer-alpen.de/<br />

radfahren<br />

„Meine Gästekarte „<br />

Oberammergau • Bad Kohlgrub •<br />

Bad Bayersoien • Ettal/Graswang/Linderhof •<br />

Unterammergau • Saulgrub/Altenau/Wurmansau<br />

14<br />

15


„ Kräuter im Ammertal ”<br />

Anzeige<br />

Folge 2:<br />

Auf Kräutertour<br />

mit Marianne<br />

Sternkopf.<br />

Wer die Bergwelt liebt, kennt<br />

die herrlichen Almwiesen, die<br />

im Frühling bunt erstrahlen und<br />

im Sommer einen würzigen<br />

Duft verströmen. Sie sind voll<br />

von faszinierenden Pflanzen,<br />

die als Kräuter oder Heilpflanzen<br />

seit Jahrhunderten vom<br />

Menschen genutzt werden.<br />

Aber obwohl diese Pflanzenvielfalt<br />

mancherorts noch üppig<br />

sprießt, ist sie hier auch bedroht.<br />

Gerade die Almwiesen befinden<br />

sich in einem oft empfindlichen<br />

Gleichgewicht. Denn<br />

nur auf den mageren, ungedüngten<br />

Wiesen wachsen besonders<br />

viele wertvolle Kräuter.<br />

Sie haben sich den Verhältnissen<br />

genau angepasst.<br />

Eine intensiv genutzte Weide,<br />

die regelmäßig gedüngt wird,<br />

ist zwar im Frühjahr sehr früh<br />

schon sehr schön grün und<br />

saftig – aber die Vielfalt der<br />

Pflanzen nimmt deutlich ab.<br />

Marianne Sternkopf aus Bad<br />

Kohlgrub ist ausgebildete Kräuterpädagogin<br />

und führt regelmäßig<br />

Interessierte auf ihren<br />

Kräutertouren. Sie zeigt ihnen,<br />

welche Pflanzen zwischen Berg<br />

und Moor wachsen und welche<br />

Bedeutung sie haben. Wer mit<br />

ihr unterwegs ist, lernt wie erstaunlich<br />

die „Apotheke“ der<br />

Natur wirken und wie viel Freude<br />

man an den Pflanzen haben<br />

kann. Ihr Ziel ist es allerdings<br />

nicht, den Menschen eine Anleitung<br />

zu geben, welche Wildkräuter<br />

sie sammeln sollen. In<br />

erster Linie ist es ihr wichtig,<br />

Freude an den Pflanzen zu<br />

wecken und auch ein Bewusstsein<br />

dafür zu schaffen, was für<br />

einen Schatz die Natur bereithält,<br />

den wir uns bewahren<br />

müssen.<br />

Sie selbst ist auf einem Hof<br />

in Bad Kohlgrub aufgewachsen.<br />

Die Liebe zu den Wildkräutern<br />

hat sie einst auf einem „Wildkräuterseminar“<br />

entdeckt.<br />

Bernd Trum, einer von Deutschlands<br />

Spitzenköchen im „Bio-<br />

Bereich“, ebenfalls ein geborener<br />

Bad Kohlgruber, lud sie ein,<br />

ihn auf einer seiner Kräuterwanderungen<br />

zu begleiten.<br />

Seither hat sie das Thema nicht<br />

mehr losgelassen. Marianne<br />

Sternkopf hat sich in vielen Seminaren<br />

aber auch im Selbststudium<br />

weitergebildet, bevor<br />

sie in Weilheim die Ausbildung<br />

zur Kräuterpädagogin machte.<br />

Besonders am Herzen liegen<br />

ihr die Pflanzen ihrer Heimat.<br />

Viele davon sind streng geschützt,<br />

und Marianne Sternkopf<br />

empfiehlt, diese in der<br />

Apotheke zu kaufen, wenn<br />

man sie verwenden will. An<br />

den Pflanzen, die man in der<br />

freien Natur entdeckt, soll man<br />

sich erfreuen. Aber manches<br />

wird natürlich auf ihren Kräuterwanderungen<br />

auch gesammelt,<br />

anschließend bestimmt und zu<br />

einem herzhaften Kräuterimbiss<br />

verarbeitet. „Ich finde es in<br />

Ordnung, wenn man Pflanzen,<br />

die nicht geschützt sind, für<br />

den eigenen Bedarf sammelt“,<br />

sagt Marianne Sternkopf und<br />

sie denkt dabei besonders an<br />

Pflanzen, die oft unterschätzt<br />

werden, wie die Brennnessel<br />

oder den Giersch, den mancher<br />

Gartenbesitzer aus leidvoller<br />

Erfahrung kennt. Man sollte es<br />

beim Sammeln nur nicht übertreiben.<br />

Tipp: Eine Pflanze, die jeder<br />

kennt und die man an geeigneten<br />

Stellen auch ohne Bedenken<br />

sammeln kann, ist der<br />

Löwenzahn. Er war ursprünglich<br />

nicht in den Alpen beheimatet,<br />

denn er liebt nährstoffreiche<br />

Böden. Schon Goethe<br />

schätzte ihn sehr. Der Löwenzahn<br />

ist auch für den Menschen<br />

eine sehr gesunde Pflanze,<br />

erklärt Marianne Sternkopf. Er<br />

enthält Bitterstoffe, die den<br />

Verdauungsapparat anregen,<br />

und man kann ihn gut in den<br />

Salat mischen. In der Signaturlehre<br />

steht er, aufgrund der<br />

gelben Farbe, für die Galle.<br />

Ein besonders schönes Rezept<br />

mit Löwenzahn sind die sogenannten<br />

„Wiesenoliven“. Dafür<br />

sammelt man die ganz jungen<br />

Knospen des Löwenzahns,<br />

wenn sie noch ganz geschlossen<br />

und nahe am Boden sind.<br />

Sie werden im Verhältnis 1:1<br />

mit Salz gemischt und für mindestens<br />

eine Woche im Kühlschrank<br />

aufbewahrt. Anschließend<br />

wird das Salz abgewaschen<br />

und die Knospen werden<br />

ein bis zwei Mal für je zehn<br />

Minuten gewässert, um das<br />

überschüssige Salz zu entfernen.<br />

Dann mit einem Tuch<br />

abtrocknen, in Gläser füllen,<br />

Gewürze wie Thymian, Rosmarin<br />

oder Knoblauch hinzugeben<br />

und mit einem guten<br />

Speiseöl auffüllen. Nach etwa<br />

zwei Tagen sind die „Wiesenoliven“<br />

fertig zum Genießen.<br />

Die Kräuterwanderungen, bei<br />

denen am Schluss immer ein<br />

kleiner Kräuterimbiss serviert<br />

wird, finden am 18. April , <strong>2.</strong><br />

und 16. Mai, 27. Juni, 11. und 21.<br />

Juli, 1. und 2<strong>2.</strong> August sowie<br />

am 5. September jeweils um<br />

14.00 Uhr statt.<br />

Anmeldung in der Tourist-<br />

Info Bad Kohlgrub, Tel. +49 (0)<br />

8845-742 20.<br />

Heribert Riesenhuber<br />

Der Obst- und Gartenbauverein hat im Bad Kohlgruber Kurpark mehrere<br />

Kräuter-Themenbeete angelegt. Beste Zeit zur Besichtigung ist von Mai<br />

bis September. Anhand von Tafeln kann man sich über die Wirkungweise<br />

und Verwendung der Kräuter informieren · © Fotos: Marianne Sternkopf<br />

Spaß und Naturerlebnis für die<br />

ganze Familie.<br />

Eines der beliebtesten Ausflugsziele<br />

der Ammergauer<br />

Alpen und weit darüber hinaus<br />

ist für Naturfreunde, Frischluftbegeisterte<br />

und Familien der<br />

Kolben. Von Oberammergau<br />

aus ist man schnell am Fuße<br />

eines Gebiets, das sich wegen<br />

seiner einmaligen Lage für fast<br />

jede Art von Bergfreizeit eignet.<br />

Im Winter kann man hier<br />

herrlich Ski fahren – aber auch<br />

im Sommer ist viel geboten.<br />

Ein wenig wirken die Hänge des<br />

„ Die Aktivarena am Kolben ”<br />

Der abenteuerliche Alpine Coaster: die erste, weltweit längste wetterfeste Rodelbahn mit Magnetbremsen · © Fotos: AktivArena am Kolben<br />

Kolben wie ein Naturtheater,<br />

das zum malerischen Ort hin<br />

gewendet ist. Auch einen herrlichen<br />

Blick auf den markanten<br />

Kofel, den Hausberg der Oberammergauer,<br />

hat man von hier<br />

aus.<br />

Wer es klassisch mag, kann<br />

auf gut ausgewiesenen Wegen<br />

herrlich wandern und wird dabei<br />

immer wieder mit einer<br />

schönen Aussicht belohnt. Auf<br />

1.270 Metern wartet auf jeden<br />

Fall eine urige Einkehrmöglichkeit,<br />

die Kolbensattelhütte. Die<br />

ist allerdings auch sehr bequem<br />

mit der Doppelsesselbahn zu<br />

erreichen.<br />

Die Kolbensesselbahn führt von der Talstation in Oberammergau (850 m)<br />

zur Bergstation am Kolbensattel (1.270 m) und direkt zur Kolbensattelhütte<br />

Wer mag, kann von hier aus<br />

hinüber zum Pürschling wandern,<br />

und auf geübte Bergwanderer<br />

wartet der Sonnenberggrat.<br />

Erst im vergangenen<br />

Jahr wurde ganz in der Nähe<br />

der Bergstation ein Kletterwald<br />

eröffnet. Auf einer der höchsten<br />

Natur-Kletteranlagen Deutschlands<br />

geht es in neun spannenden<br />

Parcours durch die Baumwipfel<br />

– natürlich gut gesichert.<br />

Für die jüngeren Wanderer<br />

und Bergfreunde gibt es am<br />

Kolbensattel einen liebevoll<br />

gestalteten Bergspielplatz.<br />

Wer den Abstieg vom Kolbensattel<br />

umgehen möchte,<br />

wem aber die Talfahrt mit dem<br />

Sessellift zu gemütlich ist, der<br />

kann mit dem Alpine Coaster,<br />

einer Sommerrodelbahn, durch<br />

grüne Bergwiesen zu Tal fahren.<br />

Rund 2,6 Kilometer pures<br />

Fahrvergnügen warten hier.<br />

Die Geschwindigkeit kann man<br />

dabei selbst regeln. Wer will,<br />

kann bis zu 40 km/h schnell<br />

werden und ist, dank moderner<br />

Technik, dabei völlig sicher.<br />

Und auch am Fuße der Aktivarena<br />

am Kolben gibt es stimmungsvolle<br />

Einkehrmöglichkeiten.<br />

Tipp: Mountainbiker finden<br />

im Bikerpark am Kolben sechs<br />

unterschiedliche Trails, die viel<br />

Vergnügen versprechen.<br />

www.kolbensattel.de<br />

16<br />

17


„ Erlebenswertes April bis September 2018 ”<br />

Hl. Blutfest<br />

König-Ludwig-Feuer<br />

Kabarett in Saulgrub<br />

Weisenblasen am Soier See<br />

© Foto: Blaskapelle Bad Bayersoien<br />

2<strong>2.</strong> April, Altenauer Dorfwirt:<br />

Bei uns gibt΄s Spezialiäten in Mundart.<br />

Bei uns werd gsunga, gstanzlt und<br />

coupliert, es werd derbleckt, gegrantlt<br />

und gwedad, mir san hoit ... de Bairisch<br />

Krem: Joe Heinrich, Angela Ascher, Die<br />

Isarschiffer.<br />

Weitere Infos: +49 (0) 8845-215 43 00<br />

Ab <strong>2.</strong> Mai (sowie weitere<br />

21 Termine bis Ende September),<br />

jeweils südliche<br />

Seeseite: Zwei Musiker/-<br />

innen der Blaskapelle<br />

Bad Bayersoien lassen<br />

in einem Kahn auf dem<br />

Soier See ihre Flügelhörner<br />

erklingen. Machen<br />

Sie doch einen schönen Spaziergang um den Soier See und<br />

lauschen bei Sonnenuntergang den romantischen Weisen.<br />

Vielleicht werden Sie beim einen oder anderen Termin von<br />

drei Alphörnern überrascht. Alle Gäste sind herzlich zu einer<br />

„besonderen Stunde“ am Soier See eingeladen (nur bei<br />

gutem Wetter). Eintritt frei, www.ammergauer-alpen.de/<br />

Media/Veranstaltungen/Weisenblasen-am-Soier-See<br />

Festwoche des G.T.E.V. „Edelweiß“ Bad Kohlgrub<br />

Waldfest Unterammergau<br />

© Foto: VTV Unterammergau<br />

Siehe Artikel auf Seite 20.<br />

Franziska Wanninger<br />

11. Mai, Altenauer Dorfwirt:<br />

In „furchtlos glücklich“ arbeitet sich<br />

der neue Zahnarzt der Bühnenfigur<br />

nicht nur mit seinem Bohrer tief in<br />

den schmerzhaften Karieskern, sondern<br />

auch in deren Herz. Mit ihrer<br />

grandiosen Art geht sie großen Themen<br />

mit leichtem Fuß auf die Spur.<br />

Weitere Infos: +49 (0) 8845-215 43 00<br />

26. Mai, 30. Juni und 14. Juli,<br />

jeweils ab 19.00 Uhr (am<br />

Waldfestplatz, Nähe Pürschlingsparkplatz):<br />

Traditionelles<br />

Waldfest mit Blaskapelle und<br />

Plattlereinlagen, für das leibliche<br />

Wohl ist mit bayerischen<br />

Schmankerln bestens gesorgt (nur bei schönem Wetter).<br />

© Foto: Presse Wanninger<br />

Johannifeuer am Soier See<br />

© Foto: Birgit und Hans Klöck<br />

Kloster Ettal<br />

© Foto: Kloster Ettal<br />

2<strong>2.</strong> Juni, ab 18.00 Uhr:<br />

Mit Auftritten der Schuhplattler und Goaßlschnalzer lädt<br />

Sie der Volks- und Trachtenverein „Ammertaler Bayersoien“<br />

an den Soier See ein. Musik von der Blaskapelle Bad Bayersoien,<br />

Entzündung des Feuers bei Einbruch der Dunkelheit.<br />

Der Soier See bildet die überaus reizvolle Kulisse für einen<br />

stimmungsvollen Sommerabend. Fürs leibliche Wohl ist gesorgt.<br />

Der Eintritt ist frei.<br />

Klassik Open Air im Klosterhof, 29. Juni, 20.00 Uhr<br />

Leoš Janáček, Sinfonietta · Richard Strauss „Eine Alpensinfonie<br />

op. 64“.<br />

30. Juni, 20.00 Uhr<br />

Sergei Prokofjew „Orchestersuite aus dem Ballett Romeo<br />

und Julia“, „Violinkonzert Nr. 2 g-Moll op. 63“ · Richard<br />

Strauss „Also sprach Zarathustra op. 30“.<br />

Tickets: richard-strauss-festival.de und bei München Ticket.<br />

Info bei unsicherem Wetter: +49 (0) 8821-910 59 99<br />

Klosterfest im Brauereihof, 14. und 15. Juli, 1<strong>2.</strong>00–18.00 Uhr<br />

Ein abwechslungsreiches Programm rund um das Kloster,<br />

den Landkreis Garmisch-Partenkirchen und die Bayerische<br />

Landesausstellung 2018 erwartet Sie. Musikalische Darbietungen<br />

von regionalen Gruppen bis zu den Ettaler Schülern,<br />

die ihr traditionelles Sommerkonzert darbieten werden.<br />

Vor der Bühne kann man im großen Biergarten kulinarische<br />

Angebote, präsentiert vom Klosterhotel „Ludwig der Bayer“,<br />

genießen. Zahlreiche regionale Künstler und Handwerker<br />

bieten ihre Produkte an. Bei jedem Wetter.<br />

© Foto: Hanspeter Schöne<br />

Passionstheater Oberammergau<br />

© Foto: Passionstheater GmbH<br />

© Foto: Arno Declair<br />

1. Juli, Wallfahrtskirche Hl. Blut:<br />

So heißt die Kappelkirche in<br />

Unterammergau eigentlich. Sie<br />

zählt wohl zu einer der ältesten<br />

Kirchen im Ammertal. Bereits im<br />

9. Jahrhundert soll sich der Einsiedler<br />

Eticho am Ort der heutigen<br />

Kirche niedergelassen haben. Nach dem Gottesdienst<br />

wird zum gemütlichen Zusammensitzen eingeladen: Blasmusik<br />

mit der Blaskapelle Unterammergau, Führungen vom<br />

Historischen Verein in der (sonst nicht immer zugänglichen)<br />

Kappelkirche und Bewirtung durch die Unterammergauer<br />

Gastgeberinnen sind geplant.<br />

Wilhelm Tell<br />

7., 20. und 21. Juli sowie 3., 4., 10. und 11. August,<br />

Beginn jeweils 20.00 Uhr, Premiere 6. Juli.<br />

Freiheit, Unabhängigkeit und Gerechtigkeit – die Pflicht jedes<br />

Menschen, Widerstand gegenüber schrankenloser staatlicher<br />

Macht zu leisten, sind die Themen, die Schiller in seinem<br />

Drama „Wilhelm Tell“ in den Vordergrund stellt.<br />

Der Brandner Kaspar und das ewigʼ Leben<br />

1<strong>2.</strong>7. und 13.7.<br />

Der Brandner Kaspar überlistet den Tod. Als der Boandlkramer<br />

kommt, um ihn zu holen, macht er ihn mit Kerschgeist<br />

betrunken und schwindelt ihm beim Kartenspiel<br />

einige weitere Lebensjahre ab.<br />

Karten: 44,- / 37,- / 31,- und 24,- Euro<br />

Vorverkauf: Ammergauer Alpen GmbH<br />

Eugen-Papst-Str. 9a · 82487 Oberammergau<br />

Tel. +49 (0) 8822-92 27 40 · info@ammergauer-alpen.de<br />

© Foto: Eberhard Starosczik<br />

24. August, ab 21.00 Uhr:<br />

Jedes Jahr am Vorabend<br />

des Geburtstags von König<br />

Ludwig II. lodern auf den<br />

Berggipfeln der Ammergauer<br />

Alpen Ludwigfeuer –<br />

und am markanten Hausberg<br />

Kofel wird eine brennende<br />

Königskrone errichtet.<br />

Bei Einbruch der<br />

Dunkelheit (gegen 21.00<br />

Uhr) eröffnen Bläser mit<br />

dem Choral „Die Himmel<br />

rühmen“ dieses flammende<br />

Gedenken an Ludwig II.<br />

Dann werden die Feuer<br />

am Kofel und auf den umliegenden Bergen entfacht, stimmungsvoll<br />

und weithin sichtbar.<br />

Während die Illumination auf dem Kofel allmählich erlischt,<br />

bewegt sich ein langer Zug von sogenannten „Feuermachern“<br />

mit Fackeln hinab ins Dorf, wo in den Gasthäusern bis in die<br />

frühen Morgenstunden gefeiert wird.<br />

Die Veranstaltung findet auch bei schlechtem Wetter statt.<br />

König-Ludwig-Nacht<br />

Zur Feier des 173.<br />

Geburtstags König<br />

Ludwigs II. am<br />

25. August:<br />

Bei Kerzenschein und<br />

Musik erwartet die<br />

Besucher ein umfangreiches<br />

Programm bis<br />

in die Nacht. Ein Konzert<br />

vor dem Schloss,<br />

Lesungen und Nachtführungen durch Schloss und Garten<br />

machen aus der Gedächtnisfeier zu Ehren des Königs ein<br />

unvergessliches Erlebnis.<br />

Infos: +49 (0) 8822-9 20 30, www.schlosslinderhof.de<br />

Ralf Winkelbeiner<br />

© Foto: Website Ralf Winkelbeiner<br />

14. September,<br />

Altenauer Dorfwirt:<br />

„Habedere“<br />

Der sympathische Oberbayer<br />

lässt keine Fragen<br />

offen: Wie sieht ein<br />

oberpfälzer Bierfahrer<br />

aus? Was reden Männer<br />

auf der Toilette?<br />

Wie kann ein Hund berufsunfähig werden? Ein bayerisches<br />

Original wie es im Buche steht: robust gebaut, stattliche<br />

Erscheinung und immer leicht am Granteln, aber mit einem<br />

Augenzwinkern. Weitere Infos: +49 (0) 8845-215 43 00<br />

Unseren Veranstaltungskalender finden Sie unter:<br />

https://veranstaltungen.ammergauer-alpen.de<br />

© Foto: Bayer. Schlösserverwaltung<br />

18 19


„ Die Lyrik aus dem Papiergefängnis<br />

befreien … ”<br />

© Fotos: Trachtenverein Bad Kohlgrub<br />

„ Brauchtumspflege und Gemeinschaft ”<br />

Das 19. Treffen der historischen<br />

Trachten von Altbayern in Bad<br />

Kohlgrub.<br />

Vor 110 Jahren, am Dreikönigstag<br />

1908, trafen sich in Bad<br />

Kohlgrub 31 junge Männer, um<br />

auch in ihrem Ort einen Trachtenverein<br />

zu gründen. Es war<br />

eine Zeit, in der die traditionelle<br />

Tracht mehr und mehr aus<br />

dem Alltag verschwand, und<br />

dem wollten sie etwas entgegensetzen.<br />

Dem neu gegründeten Verein<br />

gaben sie den Namen „Gebirgs-Trachten-Erhaltungs-Verein<br />

Edelweiß Bad Kohlgrub“.<br />

Es ist zwar nicht bekannt, ob<br />

auf dem Hörnle, an dessen Fuß<br />

Bad Kohlgrub liegt, jemals ein<br />

Edelweiß gesichtet wurde. Aber<br />

die Gebirgstrachten, die Lederhosen<br />

und die Dirndl zählten<br />

schon damals zu den beliebtesten<br />

bayerischen Trachten. Auch<br />

das in ganz Oberbayern gepflegte<br />

Schuhplattln ist mit diesen<br />

Trachten verbunden.<br />

Zum Jubiläum wird der Verein,<br />

der schnell gewachsen ist<br />

und heute gut 300 Mitglieder<br />

zählt, in Bad Kohlgrub das 19.<br />

Treffen der historischen Trachten<br />

von Altbayern ausrichten.<br />

Damit sind die festlichen Trachten<br />

gemeint, die man zum<br />

Kirchgang und zu Feiertagen<br />

in den Dörfern trug – und noch<br />

heute gerne trägt.<br />

Zur Festwoche, vom 9. bis<br />

zum 14. Mai hat man sich ein<br />

ganz besonderes und vielfältiges<br />

Programm ausgedacht, an<br />

dem sicher jeder seinen Spaß<br />

hat, egal ob er nun Tracht trägt<br />

oder nicht. Denn auch der Verein<br />

macht viel mehr, als nur in<br />

der Tracht durch den Ort zu ziehen.<br />

Brauchtumspflege gehört<br />

ebenso zu den Aufgaben wie<br />

Theaterspiel, Musik, Maibaumaufstellen<br />

und vieles mehr.<br />

Den Auftakt der Festwoche<br />

macht ein Auftritt der bayerischen<br />

„Kultband“ Dreisam-live<br />

im Festzelt. Damit ist schon<br />

mal gute Stimmung garantiert.<br />

Zum Höhepunkt der Festwoche,<br />

dem großen Treffen der Trachten<br />

Altbayerns, am Sonntag,<br />

werden Teilnehmer aus rund<br />

50 Vereinen erwartet. Im Anschluss<br />

an einen Festgottesdienst<br />

findet um 14.00 Uhr der<br />

große Festzug statt.<br />

Aber auch an den anderen<br />

Tagen wird einiges los sein.<br />

Für einen Auftritt im Festzelt<br />

wurde unter anderem der Europameister<br />

der Blasmusik von<br />

2003, Vlado Kumpan und seine<br />

Musikanten aus Tschechien<br />

eingeladen. Ein Oldtimerkorso<br />

steht am Donnerstag auf dem<br />

Programm, und den Abschluss<br />

macht am Montagabend die<br />

Kabarettistin Martina Schwarzmann<br />

aus Oberbayern, mit ihrem<br />

Programm „genau Richtig“.<br />

Bereits im Jahr 2000 hat sie<br />

ihren ersten Auftritt im Münchner<br />

Fraunhofer und beim Tollwoodfestival<br />

absolviert und<br />

anschließend sogar in Köln<br />

noch eine Comedyschule besucht.<br />

Es war ihr eben durchaus<br />

ernst mit der Heiterkeit.<br />

Sie war in Ottis Schlachthof<br />

zu Gast und hat für ihre Programme<br />

Preise von der Goldenen<br />

Weißwurst bis zum deutschen<br />

Kabarettpreis eingeheimst.<br />

Heribert Riesenhuber<br />

Das Programm<br />

Mi. 9.5. Dreisam-live, ab<br />

19.00 Uhr.<br />

Do. 10.5. Oldtimertreffen<br />

mit Bieranstich. 10.00 Uhr<br />

Eintreffen der Oldtimer am<br />

Festzelt. Musikalische Unterhaltung<br />

mit „De junga<br />

Oidbachna“, 13.30 Uhr Rundfahrt,<br />

19.00 Uhr Tag der<br />

Nachbarschaft und Betriebe.<br />

Sternmarsch mit Musikkapellen<br />

der Umgebung.<br />

Fr. 11.5. Vlado Kumpan und<br />

Musikanten, ab 19.00 Uhr.<br />

Sa. 1<strong>2.</strong>5. Aufstellung und<br />

Abmarsch zum Kriegerdenkmal<br />

mit Totengedenken,<br />

20.00 Uhr großer Festabend.<br />

So. 13.5. 19. Treffen der<br />

historischen Trachten von<br />

Altbayern, ca. 50 Vereine.<br />

10.00 Uhr Festgottesdienst,<br />

14.00 Uhr Festzug mit anschließendem<br />

Beisammensein<br />

mit der Musikkapelle<br />

Bad Kohlgrub, 18.00 Uhr<br />

Tanz mit den „Riadara<br />

Musikanten“.<br />

Mo. 14.5. Kabarett: Martina<br />

Schwarzmann, 20.00 Uhr.<br />

(ausverkauft)<br />

Mehr: www.trachtenvereinbad-kohlgrub.de<br />

Ein Haiku-Weg verbindet die<br />

Moorbäder Bad Kohlgrub und<br />

Bad Bayersoien.<br />

Um es gleich klarzustellen, Markus<br />

Fenner, Autor und Initiator<br />

des neuen Haiku-Wegs, mag<br />

es, wenn seine Texte zwischen<br />

zwei Buchdeckeln gefunden<br />

und gelesen werden.<br />

Der Haiku-Weg hat eine Länge von knapp acht Kilometern<br />

Trotzdem fand er die Vorstellung<br />

schön, Texte einmal<br />

unvermittelt in den Wald oder<br />

auf die Wiese zu versetzen,<br />

gewissermaßen als einzelne<br />

Fundstücke. Wem wird nicht<br />

ein wenig „poetisch“ zumute,<br />

wenn er auf eine Lichtung tritt<br />

und sich einem majestätischen<br />

Bergmassiv oder einem verwunschenen<br />

Waldsee gegenübersieht.<br />

Markus Fenner ist Drehbuchautor<br />

und Prosa-Schriftsteller,<br />

doch die Lyrik hat immer sein<br />

Schreiben begleitet. Allerdings<br />

bevorzugt er „angewandte“<br />

Lyrik, zum Beispiel als Liedtexte<br />

in einem Theaterstück. Das<br />

japanische Haiku hat er vor einigen<br />

Jahren für sich entdeckt.<br />

Ihm gefällt es, dass man sich<br />

kurzfassen muss, dass kein<br />

Raum bleibt für Verkünstelung<br />

und sprachliche Überhöhung.<br />

Ein Haiku ist die kürzeste<br />

Gedichtform überhaupt, es hat<br />

immer drei Zeilen mit insgesamt<br />

siebzehn Silben, die ungefähr<br />

den 17 japanischen „Moren“<br />

entsprechen. In dieser<br />

vom Zen-Buddhismus beeinflussten<br />

Beschränkung muss<br />

das Haiku etwas Gültiges einfangen.<br />

Meistens geschieht<br />

das über eine Natur-Wahrnehmung:<br />

Hörnle, weiß entrückt<br />

Bergwald im Eispelz: das sind<br />

So Aprilscherze<br />

In Japan ist das Haiku im 15.<br />

Jahrhundert entstanden, das<br />

Dichten von Haikus ist dort bis<br />

heute so etwas wie ein Volkssport,<br />

erzählt Markus Fenner.<br />

Die Schlichtheit und Direktheit<br />

des Haikus brachte ihn auf<br />

die Idee, ihn in einem ganz ungewohnten<br />

Rahmen zu präsentieren,<br />

nämlich als“ wanderbare<br />

Poesie“. Mit dieser Idee<br />

begeisterte er Uwe Reineke,<br />

den Vorsitzenden des Kunstund<br />

Kulturvereins von Bad<br />

Bayersoien. Der dachte gleich<br />

an das „Moorduo“ und eine<br />

Verbindung der Moorbadeorte<br />

Bad Kohlgrub und Bad Bayersoien.<br />

Im Juni 2018 wird es so weit<br />

sein: An 17 Standorten (17 ist<br />

die magische Zahl des Haikus)<br />

entlang der Route durchs<br />

Geizenmoos, auf einem der<br />

schönsten Wanderwege durch<br />

Moor, Wald und Wiese kann<br />

der Wanderer innehalten, die<br />

Haikus von Markus Fenner lesen,<br />

sinnieren und schmunzeln.<br />

Davon, so ist es der Wunsch<br />

der Schöpfer, soll man sich<br />

© Karte: Peter Tausch<br />

Zwei Standortbeispiele einer Haiku-Stele<br />

auch inspirieren lassen und<br />

vielleicht selbst einmal einen<br />

solchen Dreizeiler verfassen.<br />

Wer möchte kann seinen<br />

eigenen Text an die Touristinformation<br />

in Bad Kohlgrub<br />

schicken – und wenn es ein<br />

Haiku ist, wird er vielleicht im<br />

nächsten Jahr eine der extra<br />

angefertigten Stelen entlang<br />

des Wegs zieren.<br />

Geplanter Eröffnungstermin<br />

ist der <strong>2.</strong> Juni 2018.<br />

Genaueres dazu ab Mai auf<br />

www.kukubaba.de.<br />

© Stele: Architekt Peter Tausch<br />

KLETTERWALD<br />

OBERAMMERGAU<br />

Coaster &<br />

Kletterwald<br />

sind auch bei<br />

NÄSSE<br />

geöffnet<br />

Direkt in der familienfreundlichen<br />

AktivArena am Kolbensattel<br />

www.naturzeit.eu<br />

© Fotos: Peter Tausch<br />

20 21


„ Ihre Wanderausrüstung ist schon da! ”<br />

© Foto: Warbichlhof Oberammergau<br />

„ Das Murnau-Werdenfelser Rind ”<br />

Seit Jahrhunderten ist es zwischen<br />

Zugspitze, Oberammergau<br />

und Murnau zu Hause: das<br />

Murnau-Werdenfelser Rind.<br />

An das auch mal feuchte Klima<br />

der Region, an die steilen Berghänge<br />

und selbst an moorige<br />

Senken hat sich das Tier ideal<br />

angepasst. Und so war es noch<br />

bis vor gut 100 Jahren über die<br />

Region hinaus weit verbreitet:<br />

als Arbeits- und Zugtier sowie<br />

als Milch- und in höherem Alter<br />

als Fleischlieferant.<br />

Doch der Strukturwandel in<br />

der Landwirtschaft des 20. Jahrhunderts<br />

ließ die Rinderrasse<br />

beinahe aussterben. Milch-<br />

Hochleistungsrassen und Zugmaschinen<br />

verdrängten sie –<br />

im Jahr 2006 gab es insgesamt<br />

gerade noch rund 160 Kühe –<br />

das Murnau-Werdenfelser Rind<br />

war vom Aussterben bedroht.<br />

Um diese Zeit hatten einige<br />

Landwirte bereits die Gefahr<br />

erkannt. Zu Josef Jais (Eschenlohe)<br />

und Josef Seitz (Mittenwald),<br />

deren Familien diese<br />

Rinderrasse seit Generationen<br />

halten, gesellte sich neben<br />

weiteren Landwirten auch die<br />

Familie von Klement Fend aus<br />

Oberammergau. 2003 nahmen<br />

sie Murnau-Werdenfelser Rinder<br />

auf ihrem Hof im Norden<br />

Oberammergaus auf.<br />

Bald fanden sich mehr Mitstreiter,<br />

und 2016 gründete sich<br />

der „Verein zum Erhalt des<br />

Murnau-Werdenfelser Rindes<br />

im Landkreis Garmisch-Partenkirchen<br />

e.V.“ Landrat Anton<br />

Speer war bereit, den Vorsitz<br />

zu übernehmen. Heute beherbergen<br />

wieder mehr als 90 Betriebe<br />

im Landkreis rund 1.200<br />

Stück Vieh – Tendenz weiter<br />

steigend. In verschiedenen<br />

Supermärkten und Dorfläden<br />

der Region wird das zarte und<br />

aromatische Fleisch verkauft.<br />

Es lohne sich außerdem, in<br />

Restaurants und Gaststätten<br />

auf die Speisekarte zu schauen,<br />

empfiehlt Fend. „Zumindest<br />

saisonal haben etliche Gastwirte<br />

Fleisch vom Murnau-<br />

Werdenfelser Rind im Angebot:<br />

vom Gulasch über den<br />

Tafelspitz bis zum Steak.“<br />

Seit November letzten Jahres<br />

kauft die Schaukäserei Ammergauer<br />

Alpen in Ettal Milch der<br />

traditionsreichen Rinder ein<br />

und macht daraus einzigartigen<br />

Käse. Monatlich fallen rund<br />

550 Laibe dieses mild-würzigen<br />

und rahmigen „Murnau-Werdenfelser-Käses“<br />

an, der im<br />

Laden der Schaukäserei und in<br />

Geschäften der Umgebung erworben<br />

werden kann.<br />

Wer mehr über das Murnau-<br />

Werdenfelser Rind erfahren<br />

will, für den wird der Förderverein<br />

bald Führungen durch<br />

einige Höfe anbieten. „Wir probieren<br />

das Konzept der Führungen<br />

zunächst bei unseren<br />

Mitgliedern aus“, erklärt Klement<br />

Fend.<br />

Ab Sommer wird es dann<br />

Termine für alle interessierten<br />

Einheimischen und Gäste geben.<br />

Darüber hinaus lohnt es,<br />

bei Wanderungen durch die<br />

Region Ausschau nach speziellen<br />

Informationstafeln zu<br />

halten. Solche stehen seit Kurzem<br />

vor den Höfen, die Murnau-Werdenfelser<br />

Rinder halten,<br />

und informieren unter<br />

anderem über die farblichen<br />

Nuancen, an denen man die<br />

Rinder erkennt, ihr Gemüt und<br />

andere Eigenschaften sowie<br />

die traditionelle bäuerliche<br />

Landwirtschaft im Landkreis.<br />

Und wer aktiv am Erhalt dieser<br />

besonderen Tierrasse mitwirken<br />

will, kann – ohne Landwirt<br />

sein zu müssen – für einen geringen<br />

Betrag Fördermitglied<br />

im Verein werden.<br />

Christian Rauch<br />

Mehr: www.zugspitz-rind.de<br />

Ein Murnau-Werdenfelser Käselaib<br />

© Foto: Schaukäserei Ettal<br />

© Foto: Thorsten Unseld<br />

Bad Bayersoien bekommt das<br />

zweite Best of Wandern-Testcenter<br />

in den Ammergauer<br />

Alpen. Ein deutschlandweit<br />

einzigartiges, kostenfreies Angebot<br />

für Wanderausrüstung.<br />

Die Ammergauer Alpen GmbH<br />

hat sich bereits 2007 mit zwölf<br />

weiteren, bedeutenden Destinationen<br />

und derzeit elf führenden<br />

Outdoormarken zu „Best<br />

of Wandern“ zusammengeschlossen<br />

und unterhielt das<br />

bayernweit erste „Testcenter“:<br />

Im Ammertaler Hof in Saulgrub-<br />

Wurmansau können sich Aktive<br />

einen Tag lang kostenlos modernes<br />

Equipment vom Fernglas<br />

bis zum Wanderrucksack<br />

ausleihen, bevor sie sich auf<br />

Das Jägerhaus · Restaurant & Biergarten<br />

das Wanderwegenetz in den<br />

<strong>Naturpark</strong> begeben.<br />

Ende April wird die Region<br />

im Rathaus von Bad Bayersoien<br />

ein weiteres Testcenter<br />

erhalten und kann damit ein<br />

einzigartiges Angebot vorweisen:<br />

Mal reinschnuppern<br />

ins Wandern mit modernen<br />

Markenwanderschuhen und<br />

Trekkingstöcken, bei widrigem<br />

Wetter einen echten Trekkingschirm<br />

in Sturm und Regen<br />

testen, dank Klettersteigset<br />

die Gipfel des <strong>Naturpark</strong>s erklimmen,<br />

mit einem Fernglas<br />

der Extraklasse auf Entdeckertour<br />

gehen oder einfach mal<br />

besonders komfortabel wandern,<br />

mit technisch ausgereiften<br />

Wanderrucksäcken und<br />

Ein idyllisch gelegenes Ausflugslokal<br />

wie aus dem Bilderbuch<br />

Anzeige<br />

Kindertragen oder mit modernen<br />

und nachhaltig produzierten<br />

Outdoorjacken. GPS-Geräte<br />

samt Tourensoftware zur Orientierung<br />

dürfen nicht fehlen.<br />

Das kostenfreie Testen richtet<br />

sich an alle Interessierten,<br />

die Urlaub im <strong>Naturpark</strong> Ammergauer<br />

Alpen machen. Unabhängig<br />

davon, ob sie individuell<br />

oder in einer Gruppe<br />

wandern, ob eine Einzelperson<br />

oder mehrere das Angebot<br />

nutzen möchten. Der Service<br />

gilt für den Tag der Wanderung.<br />

In der Regel wird das Equipment<br />

nach der Wanderung am Nachmittag<br />

im Testcenter zurückgegeben.<br />

Die Eröffnung des Bad Bayersoier<br />

Testcenters findet am<br />

Die Wirtsleute Liliana und Sven Stieglitz<br />

Das Jägerhaus bei Bad Kohlgrub<br />

ist ein Ausflugslokal wie aus dem<br />

Bilderbuch. Es bietet dem Gast<br />

eine gemütliche Wirtsstube, eine<br />

Terrasse zum Bier- oder Kaffeetrinken<br />

und einen malerischen<br />

Blick in die Berge.<br />

Mit deftigen, bayerischen Brotzeiten,<br />

saisonalen Spezialitäten,<br />

aber auch einer Auswahl an<br />

selbst gemachten Kuchen, bietet<br />

die Küche dem Gast alles, was<br />

sein Herz begehrt.<br />

30. April 2018 um 10 Uhr statt.<br />

Interessenten sind dazu herzlich<br />

willkommen. Gisela Kieweg,<br />

Bürgermeisterin von Bad<br />

Bayersoien, ist begeistert: „Für<br />

unsere Gäste, aber auch für unsere<br />

Einheimischen ist dies ein<br />

tolles Angebot. Ich freue mich<br />

über viele Wanderbegeisterte<br />

und solche, die es werden<br />

wollen.“<br />

Nach der Eröffnung ist der<br />

Startschuss erteilt: Ab dann<br />

können Outdoorfreunde auch<br />

dort ihre Ausrüstung ausleihen<br />

und zurückbringen.<br />

Testcenter im Ammertaler Hof<br />

Wurmansau:<br />

Alte Römerstraße 10<br />

82442 Saulgrub<br />

Tel: +49 (0) 8845-75 89 42,<br />

info@gasthausammertalerhof.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo. bis Fr. 8–22 Uhr,<br />

Sa. und So. 11–22 Uhr<br />

Testcenter im Rathaus<br />

Bad Bayersoien:<br />

Dorfstraße 45<br />

82435 Bad Bayersoien<br />

Tel. +49 (0) 8845-703 06 20,<br />

bad-bayersoien@<br />

ammergauer-alpen.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo. bis Fr. 9–12 und 13–17 Uhr<br />

Für Familienfeiern, Betriebsfeste<br />

oder Jubiläen bietet unser<br />

Gasthaus das ideale Ambiente –<br />

in ruhiger, entspannter Atmosphäre.<br />

Das Jägerhaus kann man von<br />

Bad Kohlgrub aus leicht erwandern<br />

– mit dem Fahrrad oder<br />

Auto geht es aber auch.<br />

Das Jägerhaus<br />

www.dasjaegerhaus.de<br />

Jägerhaus 7<br />

82433 Bad Kohlgrub<br />

Ganzjährig:<br />

Mi.–So. 11.00–21.00 Uhr, Mo. und<br />

Di. Ruhetag (außer feiertags).<br />

Durchgehend warme Küche bis<br />

20.30 Uhr.<br />

Reservierungen:<br />

Tel. +49 (0) 8845-757 45 62<br />

22 23


© Foto: Nici Förg<br />

„ Kinder, der Timberland Trail<br />

ist vor allem für euch ”<br />

„Ab in die Schlucht!“<br />

Warum hält ein Ahornbaum<br />

den Boden fester zusammen<br />

als eine Fichte? Welche kleinen<br />

Lebewesen hausen an der Unterseite<br />

eines Steins im rauschenden<br />

Wildbach? Und warum<br />

ist die Buche die „Mutter<br />

des Waldes“?<br />

Auf solche Fragen bekommen<br />

Groß und Klein eine Antwort<br />

in der Ludwigschlucht in<br />

Bad Kohlgrub. Dort lädt seit gut<br />

zehn Jahren der Timberland<br />

Trail ein, mehr über die Vegetation<br />

in einem Schluchtwald<br />

zu erfahren. Stufen und Brücken<br />

führen den Wildbach hinab.<br />

An zahlreichen aus natürlichen<br />

Materialien errichteten<br />

Stationen kann man Rätsel zu<br />

Bäumen und Wurzeln lösen,<br />

Klanghölzer anschlagen und<br />

weit hinauf in eine Baumkrone<br />

blicken. Richtig mit dem Wasser<br />

„pritscheln“, wie man hierzulande<br />

sagt, kann man an einer<br />

besonderen Station. Jung und<br />

Alt können hier selbst prüfen,<br />

wie Wasser in den Waldboden<br />

einsickert und dieser hilft, es<br />

zu speichern und daraus Trinkwasser<br />

zu machen.<br />

Mitarbeiter des Outdoorunternehmens<br />

Timberland haben<br />

2007 den Bau des Wegs<br />

mit viel ehrenamtlichem Einsatz<br />

gestemmt. Verlängern kann<br />

man den Timberland Trail auf<br />

dem „Mythenweg“, der weiter<br />

hinab Richtung Kurpark führt.<br />

Höhepunkte am Mythenweg<br />

sind eine kleine Höhle, die an<br />

die Sage des Vendigermandls<br />

erinnert, und eine Schaukel<br />

der ganz besonderen Art: Ein<br />

kleines Holzscheit ist an einem<br />

langen Seil befestigt. Wer es<br />

wagt, sich drauf zu setzen,<br />

schwingt weit hinaus über den<br />

Abhang und fast hinein in die<br />

Äste und Zweige des Baums.<br />

Der Bodentrichter-Sickerversuch: Ob da unten Trinkwasser rauskommt?<br />

© Foto: Timberland<br />

Doch auf dem Mythenweg erfährt<br />

man auch viel über die<br />

geheimnisvollen Kräfte, die<br />

man früher dem Haselnussstrauch,<br />

Vogelbeerbaum und<br />

der Hainbuche nachsagte.<br />

Wer nach beiden Wegen<br />

noch immer Wissensdurst verspürt,<br />

kann den Köhlerweg anschließen,<br />

auf dem man lernt,<br />

wie Menschen früher Holzkohle<br />

gewannen. Letzter Abschnitt<br />

der großen Runde ist schließlich<br />

der Spurenweg, entlang<br />

dessen Tafeln die Spuren heimischer<br />

Wildtiere verraten.<br />

Info:<br />

Start ist an der Talstation<br />

der Hörnlebahn in Bad Kohlgrub.<br />

Von dort verläuft der Trail<br />

ausgeschildert in die Ludwigschlucht.<br />

Über den Mythenweg<br />

geht's in den Kurpark, dort hinab<br />

und immer rechts halten.<br />

Dann entweder links über den<br />

Köhlerweg (länger) oder rechts.<br />

Der Rückweg führt erneut<br />

durch die Ludwigschlucht oder<br />

nebenan (länger) über den<br />

Spurenweg in den Ortsteil<br />

Guggenberg zur Hörnlebahn.<br />

Gehzeit mit Kindern: ca. 1,5–2<br />

Stunden, je nach Runde. Gutes<br />

Schuhwerk erforderlich!<br />

Mehr: www.ammergaueralpen.de/timberlandtrail<br />

Bald wird der Timberland Trail<br />

noch spannender:<br />

Im Sommer 2018 sollen zusätzliche<br />

Stationen entstehen:<br />

unter anderem zur Vogel- und<br />

Tierwelt in der Schlucht, zum<br />

Nutzen des Waldes für den<br />

Menschen und zur Waldgeschichte.<br />

Dazu soll ein interaktiver<br />

Multimedia-Guide mit<br />

Hörspiel-Abenteuer implementiert<br />

werden.<br />

Christian Rauch<br />

© Foto: Timberland<br />

© Foto: Heribert Riesenhuber<br />

Seit über hundert Jahren hat<br />

Oberammergau ein eigenes<br />

Museum. Mitten im Ortszentrum<br />

ist auf drei Etagen eine<br />

umfangreiche und vielfältige<br />

Sammlung untergebracht.<br />

Leiterin des Hauses ist seit<br />

2003 Constanze Werner.<br />

Liebe Frau Werner, was ist aus<br />

Ihrer Sicht das Besondere am<br />

Museum in Oberammergau?<br />

Eine Besonderheit ist das<br />

frühe Gründungsdatum, 1910,<br />

und dass hier von Anfang an<br />

das künstlerische Erbe des<br />

eigenen Orts gezeigt werden<br />

sollte. Also vor allem kleine<br />

und große Skulpturen aus Holz.<br />

Dahinter stand auch ein kulturhistorischer<br />

Kontext.<br />

Welchen Grund hat das?<br />

Das Ammertal ist eine vielfältige<br />

kulturelle Landschaft,<br />

durch die schon immer Wege<br />

führten und eine Süd-Nord-<br />

Verbindung über die Alpen aufrechterhalten<br />

wurde. Schon die<br />

Römer sind beim Alpenfeldzug,<br />

auf dem Weg nach Augsburg,<br />

hier hindurch gezogen. Es gab<br />

immer das Bewahren von Altem,<br />

wie es in Bergtälern typisch<br />

ist. Aber es gab ebenso<br />

lungen. Bis heute werden im<br />

mittleren Stockwerk des Hauses<br />

Schnitzereien in allen ihren<br />

Formen gezeigt. Besonders interessant<br />

sind zum Beispiel die<br />

Tiere. Wenn man schaut, wie<br />

die Schnitzer Tiere gestalteten,<br />

die sie aus eigener Anschauung<br />

kannten, und das mit den Elefanten<br />

und Kamelen, die ja in<br />

den Krippen gerne verwendet<br />

wurden, vergleicht, dann kann<br />

man schon sehen, wie meisterhaft<br />

sie das ihnen Bekannte<br />

wiedergeben konnten und wie<br />

schwierig es dagegen ist, etwas<br />

dreidimensional darzustellen,<br />

das man in echt noch nie gesehen<br />

hat. Wenn ich in andere<br />

Regionen schaue, in denen seit<br />

Jahrhunderten geschnitzt wird,<br />

fällt mir vor allem der stete<br />

Wandel im Ammertal auf. Die<br />

Leute waren mit der Welt verbunden.<br />

Um 1830 wurden zum<br />

Beispiel die Abendmahlszenen<br />

nach dem berühmten Gemälde<br />

von Leonardo da Vinci ge-<br />

„ Ein einzigartiges Museum ”<br />

schnitzt. Oder zur Zeit des<br />

Wiener Kongresses tauchten<br />

plötzlich die Protagonisten,<br />

wie der Zar, im Repertoire auf.<br />

auch den Handel, und dadurch<br />

kamen z. B. Moden sehr schnell<br />

ins Ammertal. Der Grundstock<br />

des Museums war die Sammlung<br />

des Schnitzwarenverlegers<br />

Guido Lang, der das Gebäude<br />

eigens dafür errichten<br />

ließ. Langs Familie hatte seit<br />

Generationen mit Schnitzwaren<br />

gehandelt, und er hatte eine<br />

große Sammlung an Schnitzereien.<br />

Deshalb hat er beschlossen,<br />

seine Schätze in einem<br />

Museum zu zeigen.<br />

© Foto: Oberammergau Museum<br />

Das Oberammergau Museum<br />

ist also ein Schnitzereimuseum?<br />

Das ist der Kern der Samm-<br />

© Foto: Oberammergau Museum<br />

Was gibt es noch zu sehen?<br />

Ein wichtiger Sammlungsschwerpunkt<br />

ist die Hinterglasmalerei,<br />

die ja in der Region<br />

verbreitet war und Anfang des<br />

20. Jahrhunderts auch viele<br />

Künstler der Moderne interessiert<br />

hat. Man kann viel über<br />

die Geschichte des Passionsspiels<br />

in unserem Ort erfahren.<br />

Aber auch die ältere Kulturgeschichte<br />

des Ammertals ist<br />

sehr spannend.<br />

Was ist für Sie persönlich das<br />

Interessante an der Arbeit im<br />

Oberammergau Museum?<br />

Das Schöne an der Arbeit in<br />

einem kulturhistorisch orientierten<br />

Museum ist, dass man<br />

über die Epochen und Sparten<br />

hinweg tätig ist. Außerdem<br />

machen wir alles noch selbst,<br />

von der Idee über die Texte bis<br />

zur Grafik. Das gefällt mir. Wir<br />

möchten, dass die Besucher<br />

historische oder gesellschaftliche<br />

oder kulturelle Zusammenhänge<br />

nicht nur durch Texte<br />

entdecken, sondern durch<br />

die Art zu hängen oder assoziativ<br />

über Symbole.<br />

Und was würden Sie<br />

jemandem empfehlen, der<br />

im Ammertal zu Besuch ist –<br />

abgesehen natürlich vom<br />

Museum?<br />

Ich würde ihn durch Oberammergau<br />

und die anderen<br />

schönen Dörfer, aber auch ins<br />

romantische Graswangtal schicken,<br />

oder auf den Räter- und<br />

Römerweg zu einem rätischen<br />

Heiligtum am Döttenbichl.<br />

Heribert Riesenhuber<br />

Tipp<br />

4. Mai bis 4. November 2018:<br />

„Mit künstlerischem Gespür“ –<br />

Natur und Kultur des Ammertals<br />

als Inspiration. Mehr auf:<br />

www.oberammergaumuseum.de<br />

24<br />

25


„ Kommen Sie mit<br />

auf den Pürschling ”<br />

Die Josefskapelle am Weg zum Pürschling · © Foto: Heribert Riesenhuber<br />

26<br />

27


„ Auf den Spuren<br />

der Wetzsteinmacher ”<br />

Der Unterammergauer Bildhauer Sepp Erhardt<br />

hat hier das Antlitz Christi in den Fels gehauen,<br />

nachdem er glücklich und gesund aus dem Krieg<br />

heimgekehrt war · © Fotos: Heribert Riesenhuber<br />

Das Ammertal ist eine Naturund<br />

Kulturlandschaft mit einer<br />

reichen Geschichte. Bereits die<br />

Römer zogen auf ihrem Weg<br />

nach Norden hier durch. Viele<br />

Naturschönheiten aber auch<br />

bedeutende Kulturdenkmäler,<br />

wie zum Beispiel das von Ludwig<br />

II. erbaute Schloss Linderhof,<br />

liegen hier nahe beieinander.<br />

Manches sieht man allerdings<br />

nur, wenn man die Augen<br />

gut offen hält.<br />

Beispielsweise bei einer<br />

Wanderung auf den Pürschling,<br />

einen Berg im Ammertal, der<br />

vielleicht etwas in zweiter Reihe<br />

steht, den man aber von<br />

Unterammergau aus gut besteigen<br />

kann, und auf dessen<br />

anderer Flanke das malerische<br />

Graswangtal liegt.<br />

Für die nicht sehr schwierige,<br />

aber abwechslungsreiche Wanderung<br />

auf den Pürschling sollte<br />

man etwas Zeit mitbringen. In<br />

etwa vier Stunden schafft ein<br />

geübter Wanderer den Aufund<br />

Abstieg – man kann es<br />

aber auch gemütlich angehen.<br />

Start ist am Wanderparkplatz<br />

in Unterammergau, er befindet<br />

sich in der Nähe des Lifts und<br />

der Sommerrodelbahn. Ein<br />

Forstweg führt in Richtung<br />

Pürschling und Teufelsstättkopf.<br />

Aber das eigentliche Juwel<br />

dieses ersten Wegabschnitts<br />

befindet sich auf der rechten<br />

Seite: der romantische Schleifmühlenweg.<br />

Hier wurden in<br />

In der Schleifmühlklamm<br />

Auch König Ludwig II. war gerne hier in den Bergen unterwegs; sein Schloss Linderhof ist gar nicht weit entfernt<br />

früheren Zeiten die Wetzsteine<br />

abgebaut und hergestellt, für<br />

die Unterammergau berühmt<br />

war. Es gibt sogar heute noch<br />

eine Schleifmühle, in der man<br />

sehen kann, wie das damals<br />

gemacht wurde.<br />

Vorbei an rauschenden Wasserfällen<br />

und tiefen Gumpen<br />

kann man ein bisschen klettern<br />

und kraxeln. Der Weg ist gut<br />

gesichert und voll von beeindruckenden<br />

Bildern. Am Ende<br />

gelangt man wieder auf die<br />

Forststraße, der man weiter<br />

folgt. Die Figur des heiligen<br />

Christophorus am Wegrand,<br />

etwas weiter bergan, ist nicht<br />

zu übersehen. Ein wenig suchen<br />

muss man hingegen nach dem<br />

steinernen Christus-Antlitz im<br />

Fels oder den geschnitzten Holzfiguren,<br />

die manchmal im Wald<br />

stehen. Die meisten von ihnen<br />

stammen vom Holzbildhauer<br />

Ernst Franz aus Unterammergau,<br />

der hier in der freien Natur<br />

Schnitzkurse für Interessierte<br />

abhält. Seinen Vogel oder wilde<br />

Fratzen entdeckt man am<br />

Wegrand, bevor man zur kleinen<br />

Josephskapelle gelangt.<br />

Auch die lebensgroße Figur an<br />

der Hirtenhütte im Langtal, an<br />

dem man bei dieser Wanderung<br />

vorbeikommt, stammt von ihm.<br />

Der weitere Weg zum August-<br />

Schuster-Haus hinauf (1.564 m)<br />

führt vorbei an eindrucksvollen<br />

Felsformationen, die wie versteinerte<br />

Berggeister in den<br />

Himmel ragen, und weit hingestreckten<br />

Almwiesen. Etwas<br />

anstrengen muss man sich<br />

schon – aber wenn man sich<br />

dabei auch umschaut, gibt es<br />

viele Naturschönheiten zu entdecken.<br />

Von der schönen Sonnenterrasse<br />

der Hütte aus blickt man<br />

ins Graswangtal und hinüber<br />

zur sogenannten Pürschlingnadel,<br />

einer markanten Felsspitze,<br />

die eine Herausforderung<br />

für Kletterer ist. Wer ge-<br />

nügend Kondition hat, kann<br />

von hier aus noch weiter auf<br />

den 1.758 Meter hohen Teufelsstättkopf<br />

steigen. Dafür sollte<br />

man trittsicher sein, wird dann<br />

aber mit einer grandiosen Aussicht<br />

belohnt. Der Abstieg nach<br />

Linderhof, wo Ludwig II. das<br />

kleinste seiner Schlösser bauen<br />

ließ, ist von hier aus möglich,<br />

und es gibt auch einen bequemen<br />

Wanderweg in Richtung<br />

Oberammergau, hinüber zum<br />

Kolbensattel.<br />

Tipps: Um das Christusgesicht<br />

im Fels zu entdecken,<br />

muss man beim Aufstieg im<br />

unteren Streckenbereich den<br />

linken, steileren Weg wählen.<br />

Nach der Steigung sollte man<br />

die Felsen auf der rechten<br />

Wegseite im Auge behalten.<br />

Der Bildhauer Sepp Erhardt,<br />

der in Unterammergau lebte,<br />

hat hier das Antlitz Christi in<br />

den Fels gehauen, nachdem er<br />

glücklich und gesund aus dem<br />

Krieg heimgekehrt war.<br />

Schnitzkurse mit Ernst Franz<br />

finden im Sommer bis in den<br />

Herbst hinein statt:<br />

www.holzbildhauer-franz.de<br />

Von Juni bis September ist<br />

jeweils am <strong>2.</strong> Samstag des<br />

Monats die Schleifmühle in<br />

der Schleifmühlklamm zur Besichtigung<br />

geöffnet (13.00 bis<br />

16.00 Uhr).<br />

Heribert Riesenhuber<br />

28<br />

29


Abb.: © Stadtmuseum München (Entwurf: Paul Otto Engelhard)<br />

„Was ist der Mythos Bayern? ”<br />

Ein Mythos ist ja – im allgemeinen<br />

Sprachgebrauch – eine<br />

Sache, die jeder kennt, die<br />

aber doch meist nicht so ganz<br />

richtig ist. Was ist der Mythos<br />

von Bayern?<br />

Dr. Margot Hamm: Mythos<br />

meint zunächst ja nur so viel<br />

wie „Erzählung“, sie muss noch<br />

nicht einmal wahr sein. Mythos<br />

ist eine Erzählung, die famose<br />

Legitimation begründet. Der<br />

Mythos Bayern ist ein Musterbeispiel<br />

dafür. Nehmen Sie den<br />

Freistaat. Bis 1989 hieß von den<br />

deutschen Ländern nur Bayern<br />

so. Bayern signalisierte damit<br />

eine herausgehobene Stellung,<br />

obwohl es nach der Verfassung<br />

der Bundesrepublik genauso<br />

ein Bundesstaat war wie jeder<br />

andere.<br />

Trotzdem hat sich Bayern<br />

Sonderrechte herausgenommen,<br />

zum Beispiel eine eigene<br />

Außenpolitik, bei strenger Auslegung<br />

nicht ganz leicht mit<br />

dem Grundgesetz vereinbar.<br />

Für diesen Sonderstatus gibt<br />

es eine ungeschriebene Legitimation,<br />

das Bewusstsein, etwas<br />

Besonderes zu sein – und dahinter<br />

steckt eine Gründungslegende,<br />

eine Saga, eben der<br />

Mythos Bayern. Wie er zustande<br />

kam, zeigen wir in unserer<br />

Landesausstellung.<br />

Das Kloster Ettal ist ja ein<br />

laufender Kloster- und Schulbetrieb.<br />

Gibt es dort überhaupt<br />

genügend Platz für eine<br />

so große Ausstellung?<br />

Die Ausstellung findet im Südflügel<br />

des Klosters statt. Die<br />

Räume dort werden nicht von<br />

der Schule gebraucht. Aber Sie<br />

haben recht, die Mönche leben<br />

teilweise dort. Über den Ausstellungsräumen<br />

befindet sich<br />

die Klausur, und ein Ausstellungsraum<br />

war der Speisesaal<br />

des Klosters. Dass sich hier keine<br />

Probleme ergeben haben,<br />

ist dem Cellerar von Kloster<br />

Ettal, P. Johannes Bauer OSB zu<br />

verdanken. Er hat alles bestens<br />

organisiert und koordiniert.<br />

Wird der Besucher der Ausstellung<br />

auch „neue Einblicke“<br />

ins Kloster bekommen?<br />

Auf jeden Fall. Die Besucher<br />

haben die Möglichkeit, die Geschichte<br />

des Klosters und Geschichten<br />

zum heutigen Leben<br />

in einem Kloster im Rahmen<br />

einer kleinen Sonderausstellung<br />

im Kloster kennenzulernen.<br />

Zudem ist das ehemalige<br />

Alpinum des Klosters wiederhergerichtet<br />

worden und ab<br />

Mai als Alpenklimagarten im<br />

Klostergarten zu besichtigen.<br />

Welche Bedeutung hatte das<br />

Kloster Ettal für Ludwig II.?<br />

Zu Lebzeiten des Königs bestand<br />

Kloster Ettal nicht. Erst<br />

1900 wurde die Benediktinerabtei<br />

wiedererrichtet. Aber natürlich<br />

gab es Ettal, und Ludwig<br />

und sein Bruder Otto besuchten<br />

auf Ausflügen z. B. die Pfarrei.<br />

König Ludwig nannte ja sein<br />

Projekt Schloss Linderhof auch<br />

zunächst „Meicost Ettal“, eine<br />

Verballhornung von L’Etat c’est<br />

moi, dem Motto des französischen<br />

Königs Ludwig XIV. „der<br />

Staat bin ich“.<br />

Wie kommt man am besten<br />

zur Landesausstellung und<br />

wie viel Zeit sollte man mitbringen?<br />

Wir empfehlen die Anreise<br />

mit Bahn und Bus. Für die Anreisenden<br />

mit dem öffentlichen<br />

Nahverkehr gibt es bei Vorlage<br />

des tagesaktuellen Tickets sogar<br />

den ermäßigten Eintritt in<br />

die Landesausstellung. Eineinhalb<br />

bis zwei Stunden sollte<br />

man für die Ausstellung auf jeden<br />

Fall mitbringen, die traumhafte<br />

Umgebung lädt aber auch<br />

zu einem längeren Aufenthalt<br />

ein.<br />

König Ludwig II. stand ja bereits<br />

2011 bei einer Landesausstellung<br />

im Schloss Herrenchiemsee<br />

im Mittelpunkt.<br />

Warum jetzt erneut?<br />

Im Gegensatz zur Landesausstellung<br />

2011 steht er nicht<br />

im Mittelpunkt, darf aber auch<br />

nicht fehlen, wenn es um den<br />

Mythos Bayern geht. In einem<br />

eigens errichteten, mächtigen<br />

Panorama erzählen wir mit<br />

Theaterkulissen, medialen Einspielungen<br />

und Modellen, was<br />

dem König Landschaft bedeutete<br />

und wie sie sich mit seinen<br />

Schlössern, den gebauten und<br />

den nicht realisierten, verändert.<br />

Gibt es diesmal etwas, worauf<br />

Sie sich besonders freuen?<br />

Ich freue mich auf die Exkursionen<br />

mit den Förstern, die<br />

im Begleitprogramm von den<br />

Bayerischen Staatsforsten angeboten<br />

werden.<br />

Das älteste Artefakt in der<br />

Ausstellung ist ein Einbaum.<br />

Wieso gehört der in die Ausstellung?<br />

Der 3000 Jahre alte Einbaum,<br />

im Starnberger See gefunden<br />

und vielleicht schon ein Königsschiff,<br />

zeigt, dass das Klischee<br />

– die unberührten wilden bayerischen<br />

Seen und Berge – halt<br />

eine Legende ist. Für uns ist er<br />

die Verkörperung der Verbindung<br />

von Natur- und Kulturlandschaft<br />

und gleichzeitig<br />

steht er für die „Ewigkeit“ des<br />

Waldes.<br />

Was wird von der Landesausstellung<br />

2018 bleiben?<br />

Zunächst wird bleiben, dass<br />

wir in Ettal ein wichtiges Thema<br />

der bayerischen Geschichte<br />

angepackt haben. Denn jeder<br />

hat sein Bild von Bayern<br />

und keiner weiß so genau, wo<br />

es herkommt. Als dinglicher<br />

Wert vor Ort wird der eigens<br />

gebaute Pavillon bleiben.<br />

Der Waldlehrpfad oberhalb<br />

des Klosters, der Wald, der im<br />

Zusammenhang mit der Ausstellung<br />

in Schulprojekten<br />

während der Landesausstellung<br />

gepflanzt werden wird,<br />

ein Verbindungsweg von Ettal<br />

nach Linderhof mit medialen<br />

Fenstern zum Wald und der<br />

Waldarbeit einst und heute,<br />

den die bayerischen Staatsforsten<br />

anlegen.<br />

Heribert Riesenhuber<br />

Zur Person<br />

Dr. Margot Hamm, Projektleiterin<br />

der Bayerischen<br />

Landesausstellung 2018<br />

am Haus der Bayerischen<br />

Geschichte<br />

Foto: © Fred Schöllhorn<br />

Im Jahre 1330 von Kaiser Ludwig<br />

dem Bayern gegründet<br />

und eingebettet in die Ammergauer<br />

Berge, ist das Kloster Ettal<br />

spirituelles und kulturelles<br />

Zentrum der <strong>Naturpark</strong>region.<br />

Mit dem Kloster hielten handwerkliches<br />

Können, Wissen um<br />

die Heilkräfte der Natur sowie<br />

ursprüngliche Gastlichkeit Einzug<br />

in die raue Bergwelt der<br />

Region.<br />

Mittelpunkt der Klosteranlage<br />

ist die Basilika mit der Ettaler<br />

Madonna. Die barocke Kirche<br />

mit dem einzigartigen Deckenfresko<br />

von Johann Jakob Zeitler<br />

ist seit jeher Anziehungspunkt<br />

für Pilger und Besucher aus aller<br />

Welt. Alle Gäste sind herzlich<br />

eingeladen, an den Gebeten<br />

der Ettaler Mönche in der<br />

Basilika teilzunehmen.<br />

Die 33 Ettaler Benediktinermönche<br />

pflegen gemeinsam<br />

mit 170 Mitarbeitern die Traditionen<br />

des Klosters. Zum Erhalt<br />

der kulturellen Güter und zur<br />

Unterstützung des Benediktinergymnasiums<br />

engagiert sich das<br />

Kloster in vielen Bereichen und<br />

nimmt mit seinen Betrieben an<br />

der Entwicklung der Region teil.<br />

Aus dem 1619 gegründeten<br />

Klostergasthof ist über die Jahrhunderte<br />

das moderne 4 2 2 2 2 -<br />

Klosterhotel „Ludwig der Bayer“<br />

entstanden. Ob man sportlich<br />

aktiv sein will, in Ruhe entspannen<br />

möchte oder für eine<br />

Tagung eine stilvolle Atmosphäre<br />

sucht – die vielfältigen<br />

Möglichkeiten des Hauses begeistern<br />

die Gäste. Kulinarische<br />

Schmankerl aus dem Kloster<br />

und der Region können jederzeit<br />

im Bräustüberl des Hotels<br />

Anzeige<br />

Frater M. Vitalis Sittenauer OSB · © Foto: Matthias Fend<br />

„ Kloster Ettal –<br />

Herz der Ammergauer Alpen ”<br />

Im Mittelpunkt des Klosters: die Basilika · © Foto: Matthias Fend<br />

genossen werden. Großer Beliebtheit<br />

erfreuen sich Hochzeiten,<br />

Feste und Weihnachtsfeiern<br />

im Klosterhotel.<br />

Mit den Pilgern kam ab dem<br />

16. Jahrhundert auch der Bierdurst<br />

nach Ettal, was die Mönche<br />

veranlasste, im Jahr 1609<br />

eine Brauerei auf dem Klostergelände<br />

zu bauen. Herzstück<br />

der heutigen Klosterbrauerei<br />

ist das 2016 angeschaffte Sudhaus,<br />

das sich insbesondere<br />

für die Herstellung von Sonderbieren<br />

eignet. Die Zukunft der<br />

beliebten Ettaler Bockbiere ist<br />

damit langfristig gesichert.<br />

Himmlische Schmankerl<br />

© Angela und Lutz Stoess Photographie<br />

Das Reich von Frater M. Vitalis<br />

Sittenauer OSB ist die Likörmanufaktur<br />

des Klosters. Seit<br />

1596 werden hier der traditionelle<br />

grüne und gelbe Ettaler<br />

Kräuterlikör nach gleicher Rezeptur<br />

hergestellt. Inzwischen<br />

umfasst das Sortiment auch<br />

Heu- und Hopfenliköre sowie<br />

seit diesem Jahr einen Gin. Neben<br />

Likören stellt Frater Vitalis<br />

auch Tees, Einreibungen und<br />

Parfüme her.<br />

2018 wird das Kloster Ettal<br />

Schauplatz der bayerischen<br />

Landesausstellung „Wald, Gebirg<br />

und Königstraum – Mythos<br />

Bayern“ sein (siehe linke Seite).<br />

Auf 1.500 qm Ausstellungsfläche<br />

wird es herausragende<br />

Attraktionen geben, wie einen<br />

13 m langen Einbaum, der aus<br />

dem Starnberger See geborgen<br />

wurde, oder einen riesiger Holzpavillon,<br />

der den Besuchern<br />

einen Blick auf die gebauten<br />

und ungebauten Träume des<br />

bayerischen Märchenkönigs<br />

Ludwig II. ermöglicht.<br />

Klosterladen und Klostermarkt<br />

In den klostereigenen Läden<br />

können Besucher die vielfältigen<br />

Spezialitäten des Klosters<br />

erwerben. Der Klosterladen<br />

wartet zudem mit einer umfangreichen<br />

theologischen<br />

Buchhandlung auf. Der Klostermarkt<br />

begeistert mit tollen Geschenkideen.<br />

Führungen<br />

Das Kloster Ettal bietet regelmäßig<br />

öffentliche Führungen<br />

in Basilika, Brauerei, Likörmanufaktur<br />

und Klostermarkt<br />

an. Ab 20 Personen können<br />

Gruppenführungen gebucht<br />

werden. Mehr auf:<br />

www.kloster-ettal.de<br />

30 31


„ Barocke Pracht<br />

unter weißblauem Himmel ”<br />

Bayern ist unter anderem bekannt<br />

für seine barocke Lebensart.<br />

Gemeint ist das Schwelgerische,<br />

oft Überschäumende,<br />

die Freude am Genuss.<br />

Gemeint sind aber auch die<br />

wunderschönen barocken Kirchen<br />

und Klöster mit ihren<br />

kunstvoll verzierten Innenräumen<br />

und ihren Zwiebeltürmen.<br />

Und natürlich denkt man an<br />

die sogenannte Lüftlmalerei,<br />

die so typisch ist für die oberbayerischen<br />

Dörfer. Obwohl<br />

die Herkunft des Wortes „Lüftlmalerei“<br />

nicht gesichert ist –<br />

manche sagen, sie rühre daher,<br />

dass der Maler an der Luft<br />

arbeitet –, ist man in Oberammergau<br />

davon überzeugt, dass<br />

sie von hier stammt. „Zum<br />

Lüftl“ ist nämlich der Hausname<br />

jenes Hauses, aus dem einer<br />

der besten und bekanntesten<br />

Lüftlmaler seiner Zeit, Franz<br />

Seraph Zwinck (1748–1792),<br />

stammt.<br />

Die Geschichte der Lüftlmalerei<br />

hat im Ammertal auch mit<br />

dem durch den Verkauf von<br />

Wetzsteinen erworbenen Wohlstand<br />

zu tun, den man zeigen<br />

wollte. Die Fassadenmalerei<br />

kannte man von Schlössern und<br />

aus Kirchen, in denen gemalte<br />

Scheinkuppeln Säulen und<br />

Ornamente den Innenraum<br />

scheinbar vergrößerten. So fingen<br />

auch die wohlhabenden<br />

Bewohner im bayerischen<br />

Oberland an, ihre Häuser auf<br />

ähnliche Weise schmücken zu<br />

lassen. Oft mit biblischen Motiven,<br />

die meist auch einiges<br />

über die Bewohner des Hauses<br />

erzählten. So wurden die Dörfer<br />

zum Geschichten- und Bilderbuch.<br />

Und auch heute gibt es noch<br />

Hausbesitzer, deren Stolz und<br />

Ehrgeiz es ist, ihr Haus auf althergebrachte<br />

Weise zu verzieren.<br />

Die Üppigkeit der barocken<br />

Trompe-l’oeil-Malerei, bei der<br />

falsche Säulen und beeindruckende<br />

Perspektiven dem Auge<br />

etwas vorgaukeln, ist dabei<br />

einer schlichteren Verzierung<br />

gewichen.<br />

Christina Dichtl, eine Künstlerin<br />

in Bad Bayersoien, freut<br />

sich immer, wenn sie Aufträge<br />

Detail am Märchenhaus in der Ettalerstraße in Oberammergau<br />

Ein Hingucker in der Oberammergauer Kleppergasse · © Fotos: Heribert Riesenhuber<br />

bekommt, auf Häuserfassaden<br />

zu malen. Das ist meistens<br />

nicht mehr die traditionelle<br />

„Al Fresco Malerei“, bei der die<br />

Farbe auf den noch feuchten<br />

Putz aufgetragen wird – steht<br />

aber doch in der Tradition.<br />

Manchmal geht es nur darum,<br />

vorhandene Malereien zu ergänzen<br />

oder zu restaurieren,<br />

manchmal wird etwas ganz<br />

Neues geschaffen. Christina<br />

Dichtl selbst sieht sich allerdings<br />

nicht in erster Linie als<br />

Lüftlmalerin. Dafür gibt es<br />

wohl auch zu wenige Aufträge<br />

in dieser Richtung. „Ich bin da<br />

mehr so reingerutscht,“ erzählt<br />

sie. Schon ihr Vater habe Häuserfassaden<br />

mit Bildern bemalt<br />

und da habe sie halt immer<br />

mal wieder mitgeholfen. Das<br />

Arbeiten an der frischen Luft,<br />

gleichsam auf dem Präsentierteller,<br />

mag sie aber. Von den<br />

vielen beeindruckenden Hausfassaden<br />

im Ammertal gefällt<br />

ihr eine ganz besonders. Es ist<br />

die eines Hauses in der Kleppergasse<br />

in Oberammergau,<br />

auf der Tiere, darunter sogar<br />

ein Pfau, zu sehen sind, denn<br />

Christina Dichtl liebt es, Tiere<br />

zu malen. Ihre Hinterglasbilder<br />

von Vögeln und Schmetterlingen<br />

sind in der ganzen Region<br />

bekannt.<br />

Darum hat sie als Motiv auch<br />

die Bremer Stadtmusikanten<br />

ausgewählt, als sie beauftragt<br />

wurde, ein neues „Märchenhaus“<br />

in Oberammergau zu bemalen.<br />

Die sogenannten Märchenhäuser<br />

gehören zu einer<br />

heilpädagogischen Einrichtung<br />

der Jugendhilfe in der Ettaler<br />

Straße und sind, wie der Name<br />

erahnen lässt, mit Märchenmotiven<br />

bemalt.<br />

Tipp: Wer die vielfältigen<br />

Arbeiten von Christina Dichtl<br />

kennenlernen möchte, der<br />

sollte sie in ihrem Atelier in<br />

Bad Bayersoien aufsuchen, wo<br />

es immer etwas zu sehen und<br />

zu staunen gibt. Am besten<br />

vorher einen Termin ausmachen.<br />

Heribert Riesenhuber<br />

Christina Dichtl<br />

+49 (0) 845-70 36 44 oder<br />

+49 (0) 172-857 45 24<br />

christina-dichtl@t-online.de<br />

www.christina-dichtl.de<br />

Die Tradition der Lüftlmalerei<br />

im Ammertal.<br />

32<br />

33


© Foto: Ammergauer Alpen<br />

„ Neurodermitis – Hilfe dank Moor? ”<br />

Es ist bis zu 10.000 Jahre alt – zes Gold“ und führte Moorheil- sen leiden. Das Bergkiefernhochmoor<br />

das alpine Bergkiefernhochmoor<br />

in Bad Kohlgrub und Bad<br />

Bayersoien. 1872 erkannte man<br />

seine Bedeutung als „schwar-<br />

bäder ein.<br />

Bis heute helfen Moorbäder<br />

und -packungen Menschen, die<br />

an Rheuma, Gicht und Arthroschaftlich<br />

zählt zu den wissen-<br />

am besten untersuchten<br />

Badetorfen Europas.<br />

Nun soll in Zusammenarbeit<br />

mit der Ludwig-Maximilians-<br />

Universität (LMU) in München<br />

untersucht werden, ob eine<br />

Moortherapie auch bei Neurodermitis<br />

und anderen Hautkrankheiten<br />

positiv und verbessernd<br />

wirken kann. Ziel ist,<br />

ein größtmögliches Maß an<br />

Evidenz zur Wirkung von Mooranwendungen<br />

bei Neurodermitis<br />

zu generieren und damit den<br />

ersten Schritt zur Schaffung<br />

einer möglichen neuen Indikation<br />

für Moorheilbäder zu gehen.<br />

Zunächst ist eine Vorstudie<br />

in Bad Kohlgrub und Bad Bayersoien<br />

geplant. Mit einer Testgruppe,<br />

bestehend aus gesunden<br />

Kindern und Erwachsenen<br />

mit Neurodermitis, wird die<br />

Wirkung untersucht.<br />

Drei Mehrtageswanderungen führen durch die schönsten Ecken des<br />

Pfaffenwinkels. Startpunkt aller drei Touren ist der Hohe Peißenberg.<br />

Sprudelnde Quellen<br />

Die Nordschleife mit einer Länge von 96 km verbindet auf 7 Etappen den Hohen Peißenberg<br />

mit den Klöstern Wessobrunn, Andechs und Polling, durchquert dabei den Paterzeller<br />

Eibenwald ebenso wie die einzigartige Hardtlandschaft nördlich von Weilheim.<br />

Spiegelnde Wasser<br />

Auf der Ostschleife führen 8 Tagesetappen mit einer Gesamtlänge von 118 km zu den<br />

bedeutenden Klosterorten Polling, Bernried und Benediktbeuern. Landschaftlich geprägt ist<br />

die Route vom Starnberger See und den Osterseen sowie den unzähligen Seen und Weihern<br />

am Weg, in denen man sich und sein Leben wie im Spiegel betrachten kann.<br />

Wilde Flüsse<br />

Ammer und Lech prägen die Landschaft im Westen. Die etwas<br />

kürzeren, aber hügeligeren und anspruchsvolleren 6 Tagesetappen<br />

mit 76 km verbinden Highlights wie die wild-romantische<br />

Ammerschlucht, den Brettleweg durch das Wiesfilz oder die<br />

Besteigung des Auerbergs mit den Klosterorten Rottenbuch,<br />

Steingaden und Schongau und den bedeutendsten Kirchen der<br />

Region allen voran das UNESCO Welterbe Wieskirche.<br />

Tourismusverband Pfaffenwinkel<br />

Bauerngasse 5 · 86956 Schongau · Tel. 0 88 61 / 211 3200<br />

info@pfaffen-winkel.de · www.pfaffen-winkel.de<br />

www.heilige-landschaft.de<br />

Infoterminals<br />

fürs Ammertal<br />

Bis Anfang Mai<br />

sollen sie aufgestellt<br />

sein:<br />

sechs moderne Infoterminals,<br />

die von unseren<br />

Gästen und Besuchern<br />

rund um die Uhr genutzt<br />

werden können.<br />

Freie Unterkünfte<br />

können über einen 46-<br />

Zoll-Bildschirm ebenso<br />

gesucht werden wie aktuelle<br />

Veranstaltungen,<br />

Onlinewanderkarten,<br />

Gastronomie-Tipps, etc.<br />

Die Terminals werden<br />

bei den Tourist-Informationen<br />

in Ettal, Unterammergau,<br />

Saulgrub, Bad<br />

Kohlgrub und Bad Bayersoien<br />

barrierefrei installiert.<br />

Der Standort in<br />

Oberammergau ist die<br />

ehemalige HV-Bank.<br />

Die 3. Ausgabe dieses Journals<br />

erscheint im Oktober 2018<br />

Schöne Aussichten: Herbst und<br />

Winter können kommen<br />

© Herausgeber:<br />

Ammergauer Alpen GmbH<br />

Eugen-Papst-Straße 9a<br />

82487 Oberammergau<br />

Tel. +49 (0) 8822-92 27 40<br />

Fax +49 (0) 8822-92 27 45<br />

info@ammergauer-alpen.de<br />

www.ammergauer-alpen.de<br />

Layout, PrePress,<br />

Gesamtkoordination:<br />

Brandl und Team Werbeagentur,<br />

München<br />

© Foto: Eberhard Starosczik<br />

Die Gastgeber der<br />

Ammergauer<br />

Alpen bieten für<br />

jeden Geschmack<br />

die passende<br />

Unterkunft.<br />

„ Vorschau ”<br />

Wir sind <strong>Naturpark</strong>: Was war,<br />

was ist und was geplant wird<br />

Unsere Kräuter, Folge 3: Die Serie<br />

geht weiter<br />

Redaktion:<br />

Nicole Richter<br />

(Ammergauer Alpen GmbH)<br />

Norbert Brandl<br />

Christian Rauch<br />

Heribert Riesenhuber<br />

Gerhard Seidl (Lektorat)<br />

Anzeigenmanagement:<br />

Heribert Riesenhuber<br />

Druck:<br />

Druckerei Weixler, Oberammergau<br />

© Foto: Eberhard Starosczik<br />

© Foto: congerdesign (Pixabay)<br />

Impressum<br />

Weil es uns wert ist: Interessantes<br />

rund um die Gesundheit<br />

Altes Handwerk: Blick auf einen<br />

Moorwannenmacher<br />

Sämtliche<br />

abgebildeten,<br />

kostenlosen<br />

Broschüren<br />

senden wir Ihnen<br />

auf Wunsch<br />

gerne zu:<br />

Tel. +49 (0) 8822-92 27 40, Montag bis Freitag<br />

9.00 bis 18.00 Uhr, in der Hauptsaison<br />

zusätzlich Samstag 9.00 bis 13.00 Uhr oder<br />

info@ammergauer-alpen.de<br />

www.ammergauer-alpen.de/Prospekte<br />

Postskriptum:<br />

Dieses Journal ist urheberrechtlich<br />

geschützt. Jegliche weitere<br />

Verwertung von Wort und Bild –<br />

auch auszugsweise – ohne schriftliche<br />

Zustimmung des Herausgebers<br />

ist unzulässig.<br />

Sämtliche Inhalte wurden sorgfältig<br />

recherchiert, eine Garantie<br />

für die Richtigkeit sowie eine<br />

Haftung sind dennoch ausgeschlossen.<br />

© Foto: Wolfgang Ehn<br />

© Foto: Sibylle Kölmel<br />

Ammergaus Almen: Das Buch<br />

des Ettalers Martin Heigl<br />

Passionsspiele: Die Auftaktveranstaltung<br />

im Oktober<br />

Kartenvorverkauf in unseren<br />

Tourist-Informationen:<br />

Alle Tourist-Infos im Ammertal<br />

verkaufen Tickets für die<br />

Aufführungen im Passionstheater<br />

sowie Karten von<br />

„München-Ticket” für über<br />

4.500 Veranstaltungen im<br />

Großraum München.<br />

Wer direkt zum Schalter<br />

kommt, kann sich sogar seinen<br />

Wunschplatz auswählen und<br />

das Ticket gleich mitnehmen.<br />

Eine telefonische Bestellung<br />

ist ebenfalls möglich:<br />

Tel. +49 (0) 8822-92 27 40<br />

Für den Inhalt der Anzeigen sind<br />

die jeweiligen Betriebe verantwortlich.<br />

Irrtum und Änderungen vorbehalten.<br />

Stand: April 2018<br />

© Foto: Historischer Arbeitskreis<br />

Unterammergau<br />

© Foto: Jörg Christöphler<br />

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PASSIONS<br />

TH EATE R<br />

OBERAMMERGAU<br />

2018<br />

WWW.PASSIONSTHEATER.DE<br />

WILHELM TELL<br />

DER BRANDNER KASPAR<br />

VON FRIEDRICH SCHILLER<br />

INSZENIERT VON CHRISTIAN STÜCKL<br />

PREMIERE AM 6. JULI<br />

7. / 20. / 21. JULI<br />

3. / 4. / 10. / 11. AUGUST 2018 UM 20 UHR<br />

1<strong>2.</strong> / 13. JULI<br />

KARTEN 0882<strong>2.</strong>945 88 88 · WWW.PASSIONSTHEATER.DE<br />

HEIMATZEITUNGEN<br />

merkur.de tz.de

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