s'Magazin usm Ländle, 21. Jänner 2018
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QUIZFRAGE WINTERSPORT TOPMODEL<br />
Der gebürtige Dornbirner Franco<br />
Sottopietra über die<br />
Millionenshow und Pubs<br />
Neuer Wintersport für Genießer:<br />
Grillen ist auch in der kalten<br />
Jahreszeit ein Vergnügen<br />
In ihren 20ern war sie Topmodel,<br />
in ihren 30ern startet sie neu<br />
durch: Rebecca Gaspers<br />
<br />
SONNTAG, <strong>21.</strong> JÄNNER <strong>2018</strong><br />
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<strong>21.</strong> JÄNNER <strong>2018</strong> | INHALT<br />
Wo ist das her,was steckt da drin?<br />
Pizza Calzone aus Italien!<br />
10<br />
Lässt niemanden kalt:<br />
Grillen im Winter<br />
17<br />
18<br />
Die einstige Beauty-Queen:<br />
Heute immer noch schön!<br />
4<br />
Fragen über Fragen:<br />
Franco Sottopietra hat meist Antworten!<br />
4 WISSEN IST MACHT<br />
Der gebürtige Dornbirner Franco<br />
Sottopietra bei der Millionenshow<br />
6 INTERVIEW<br />
Was für Bernadette Mennel<br />
in der Politik wirklich zählt<br />
9 SCHNEIDERS BRILLE<br />
Kolumnist RobertSchneider gesteht<br />
Sebastian kurz einen Punkt zu<br />
10 DER GRILLER<br />
Mit Know-how macht<br />
Grillenauch im WinterSpaß<br />
12 GSIBERGER Z’WIAN<br />
Carola Purtscher trifft den<br />
Rechtsanwalt Paul Fussenegger<br />
13 PORTRÄT<br />
Harry Bischofberger<br />
greift in die Saiten<br />
14 HISTORISCHES BILD<br />
Skipioniere in Zürs anno 1906<br />
15 MUNDART<br />
Bei jeder „Verlochete“dabei?<br />
Stefan Vögel weiß, warum!<br />
16 EVENTS<br />
Was Sie diese Woche auf<br />
keinen Fall verpassen sollten!<br />
17 KULINARIK<br />
Versteckte Köstlichkeit:<br />
Pizza Calzone<br />
18 WAS WURDE AUS ...<br />
...Rebecca Gaspers?<br />
Fotos: ORF,Daniela Lais, Rebecca Gaspers, weber/Madlener<br />
s’Magazin 3
WISSEN<br />
Bei der Millionenfrage stieg Sottopietra<br />
aus –erhatte zwar den richtigen<br />
Riecher,war sich aber unsicher.<br />
Ein Mann mit Antworten<br />
Er studiert Japanologie und Jus, nimmt an Europa- und Weltmeisterschaften<br />
teil, liest täglich zehn Newsletter mit Nachrichten, Tratsch<br />
und Klatsch, liebt Sumo und spielt vielleicht bald Dudelsack. Achja,<br />
in der Millionenshowwar er auch: Franco Sottopietra.<br />
Während vielenvon uns<br />
allzu viele Fragen<br />
eher denNerv ziehen,<br />
sucht Sottopietra die<br />
Fragen –wahrscheinlich<br />
deshalb, weil er meist eine Antwort<br />
hat. Angefangen hatseine Quiz-Leidenschaft<br />
vor einigen Jahren im Wiener<br />
CaféBenno.Dortwird einmalwöchentlich<br />
ein sogenanntes Pub Quiz veranstaltet<br />
–ein Zeitvertreibfür wandelende<br />
Lexika, die auch dem Alkohol nicht<br />
ganz abgeneigt sind, werden die Gewinner<br />
doch mit Getränkerunden belohnt.<br />
Wenig überraschend also, dass diese<br />
Quiz-Tradition in England geboren<br />
wurde. Noch heute ist der Japanologie-<br />
Student jeden Montag im Pub, um sich<br />
mit anderen zu messen. Die Organisation<br />
der Frage-Antwort-Spiele ist aber<br />
mittlerweile professionell aufgezogen:<br />
DerösterreichischeQuizverband veranstaltet<br />
Staatsmeisterschaften, und auch<br />
international kann man sich beweisen:<br />
bei den Europa- und Weltmeisterschaften.<br />
Alle vier Jahre werden die Denksportler<br />
sogar zu den olympischenSpielen<br />
geladen, das nächste Mal wieder im<br />
Jahr 2020.<br />
Sottopietras Ziel ist es –abgesehen<br />
vom Wunsch, sich einen Dudelsack anzuschaffen<br />
–, sich auf einem Platzunter<br />
den Top 20weltweit zu etablieren. Ein<br />
Stück harte Arbeit. Nichts, was einem<br />
4<br />
s’Magazin
WISSEN<br />
Franco Sottopietrastudiert<br />
Jus und Japanologie –und<br />
macht nebenbei eine<br />
Ausbildung zum<br />
Fremdenführer.<br />
Sein Auftritt<br />
in der ORF<br />
Millionenshow<br />
brachte dem<br />
gebürtigen<br />
Dornbirner<br />
immerhin<br />
300.000<br />
Euro<br />
Gewinn ein.<br />
einfach zufliegt: Dem 27-Jährigen flattern<br />
täglich zehn Newsletter mit Nachrichten<br />
aus aller Weltins Haus, darüber<br />
hinaus hat er zahlreiche Zeitungs- und<br />
Zeitschriftenabos und einige Apps, mit<br />
denen sich zum Beispiel Geografie pauken<br />
lässt. Ganz analog sind dagegen<br />
Sottopietras selbst geschriebene Karteikärtchen,<br />
die sich ebenfalls bestens eignen,<br />
um das Gedächtnis zutrainieren.<br />
Alldas kostetrecht viel Zeit, gibtSottopietra<br />
zu. Geld gibt es dafür kaum. Nur<br />
ganzwenige Quizzer habenesbishergeschafft,<br />
ihr Wissen zuGeld zumachen.<br />
Deshalb bieten sich Teilnahmen an Formaten<br />
wie der Millionenshow natürlich<br />
an.<br />
Sottopietras Lieblingsthemen drehen<br />
sich übrigens umSport. In Sachen Sumo<br />
ist er Spezialist –und „es gab noch<br />
keine einzige Basketballfrage,<br />
die ich nicht richtig beantwortet<br />
hätte.“ Manchmal<br />
braucht esaber auch ein<br />
wenig Glück. Bei einem<br />
schriftlichen Einzelquiz<br />
musste Sottopietra folgende<br />
Frage beantworten: „Welcher<br />
berühmte Kolumbianer wurde<br />
am 2. Juli 1994 in Medellin, Kolumbien<br />
ermordet?“ Sottopietra<br />
war nicht ganz sicher, tippte auf<br />
den berüchtigten Drogenboss und<br />
schrieb „Escobar“. Die Frage zielte<br />
aber nicht auf den Drogenboss, sondern<br />
auf einen Fußballer, der nach<br />
einem Eigentorbei derWMvermutlich<br />
von einem Fan erschossen wurde. Sottopietras<br />
Glück: Auch dessen Name<br />
lautetEscobar. Angelika Drnek<br />
Sottopietraliest<br />
alles: Derzeit<br />
etwa ein Buch<br />
über die<br />
Geschichte von<br />
Musik-Videos.<br />
s’Magazin 5
POLITIK<br />
Hatsich Ihr Menschenbild<br />
verändert, Frau Mennel?<br />
INTER<br />
VIEW<br />
18 Jahre lang war Bernadette Mennel in der Landespolitik tätig –zuletzt als Landesrätin<br />
für Bildung, Gesetzgebung und Sport. Vor Kurzem gab die ÖVP-Politikerin völlig<br />
überraschend ihren Rückzug aus allen Ämtern bekannt. Im Interview mit Emanuel Walser<br />
blickt sie auf eine spannende, herausfordernde aber auch bereichernde Zeit zurück.<br />
•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />
Zum Interview empfängt<br />
uns eine bestens gelaunte<br />
Landesrätin, aufgeräumt<br />
und überaus<br />
freundlich. Bernadette<br />
Mennel ist offensichtlich mit sich im<br />
Reinen, sie sagt mit erhobenen<br />
Haupt „Adieu“. Ungleich schwerer,<br />
gibt sie zu,falle ihr allerdings derAbschied<br />
von ihren langjährigen Mitarbeitern:<br />
„Das berührt mich schon<br />
sehr.“<br />
Frau Mennel,es heißt,sobald maneine<br />
tief greifende Entscheidung getroffen<br />
hat,würde eine Last voneinem abfallen.<br />
Wardies im Falle Ihres Rücktritts<br />
ebenso?<br />
Ja,schon.Ich habe die Entscheidung<br />
für mich schon vor einigenMonaten<br />
getroffen und diese mit Landeshauptmann<br />
Markus Wallner auch<br />
zeitgerecht besprochen. Letztlich<br />
ging’s nur noch um die Frage, wann<br />
und wie ich meinen Rücktritt öffentlich<br />
mache.Mir war wichtig, dass ich<br />
meinen Entschluss selbst kommuniziere<br />
und nichts bereits im Vorfeld<br />
nach außen dringt.Das ist zweifellos<br />
gelungen.<br />
Sie sind aus persönlichen Gründen<br />
zurückgetreten. Was heißt das konkret?<br />
Ich bin seit über 18 Jahren in der<br />
Politik und werde dieses Jahr 59<br />
Jahre alt. Die nächsten Landtagswahlenstehen<br />
ineineinhalbJahren<br />
an–dastellt sich dann naturgemäß<br />
die Frage, ob man nocheinenZyklus<br />
mitmachen will. Und ich habe<br />
für mich beschlossen, nicht noch<br />
einmalantreten zu wollen undmein<br />
Amt geordnet zu übergeben.<br />
Außerdem hab ich ja den ganzen<br />
Bogen durchgemacht, war erst Abgeordnete,<br />
später Landtagspräsidentin,<br />
schließlich Landesrätin. Es<br />
waren spannende Zeiten, schöne<br />
Zeiten, aber eben auch kräftezehrendeZeiten.<br />
Für das Amt der Landesrätin haben<br />
Sie sich ja nicht gerade aufgedrängt.<br />
Nach dem Rücktritt vonSiegi Stemer<br />
sind Sie sozusagen über Nacht in die<br />
Landesregierung aufgerückt.Und habendafürdasAmtder<br />
Landtagspräsidentin,<br />
vondem es heißt,dass es Ihnen<br />
auf den Leib geschneidert war,<br />
aufgegeben. Haben Sie diese Entscheidung<br />
je bereut?<br />
Nein. AberFakt ist:Die Aufgabe als<br />
Landesrätin war letztlich die weit<br />
größereHerausforderung–der Zeitaufwand<br />
ist enorm, die Arbeit ungleichintensiver.<br />
Zudem habe ich ein<br />
sehr breites Ressort übernommen,<br />
neben dem sehr komplexen Bildungsbereich<br />
war ich ja auch noch<br />
für die gesamte Gesetzgebung und<br />
den Sport zuständig. Am Ende war<br />
die Aufgabe für mich aber auch unglaublich<br />
bereichernd –und als ehemalige<br />
Lehrerinauch eine echte Herzensangelegenheit.<br />
Wasich wohl am<br />
meisten vermissen werde, ist der<br />
Kontakt zu jungen Menschen –<br />
gleich ob in den Schulen oder im<br />
Sportbereich.<br />
Zum Abschied wurde Ihnen, auch von<br />
den politischen Mitbewerbern, viel<br />
Wertschätzung entgegengebracht –<br />
gerade auch für ihr Wirken als Landtagspräsidentin.<br />
Es hieß, Sie seien integer,<br />
mit einem großen Gerechtigkeitssinn<br />
ausgestattet und immer um<br />
Konsens bemüht. Aber muss man in<br />
der Regierungsverantwortung nicht<br />
auch mal auf den Tisch klopfen können?<br />
Ja, es stimmt, ich habe einen <br />
6<br />
s’Magazin
POLITIK<br />
s’Magazin 7
POLITIK<br />
FORTSETZUNG<br />
Wenn Sie auf die vergangenen Jahrezurückblicken:<br />
Gab’s Momente, in denen<br />
Sie sich gefragt haben, ob sich der ganze<br />
Aufwand lohnt?<br />
Selbstverständlich gab’s nicht nur<br />
Highlights, sondernauch jede Menge<br />
Ärger. Undman ist ja auch nicht jeden<br />
Tag gleich empfindsam, ab und an<br />
geht einem die Kritik doch etwas näher.<br />
Da konnteesschon mal sein,dass<br />
ich mit vollem Kopf unddickemHals<br />
am Abend schnellen Schrittes den<br />
Pfänder hoch gelaufen bin und weder<br />
die Vögel singen gehört noch den<br />
Wald gesehen habe. –Lacht. Doch<br />
beim Runtergehen ging’s dann wieder<br />
besser! In der Politik muss man sich<br />
eine dicke Haut zulegen. Esbraucht<br />
viel Kraft, Quellen des Ausgleichs –<br />
und nicht zuletzt auch eine Portion<br />
Humor. Am wichtigsten ist aber ein<br />
gutes Umfeld. Unddas hatte ich–beruflich<br />
wie privat. Mein Mann Johannes<br />
hat mich all die Jahre hindurch<br />
großartig unterstützt und enorm viel<br />
Verständnis aufgebracht. Ein großer<br />
Dank auch an all die vielentollen Mitarbeiter<br />
und langjährigen Wegbegleigroßen<br />
Gerechtigkeitssinnund versuche<br />
immer, zuerst den Weg des Konsens<br />
zugehen. Wenn es sein muss,<br />
kann ich aber durchaus auch einmal<br />
auf den Tisch klopfen. Allerdings bin<br />
ichüberzeugt davon, dass es gerade in<br />
einem so sensiblen Feld wie der Bildung,<br />
die bessere Strategie ist, alle –<br />
Eltern, Lehrer, Schüler, politische<br />
Mitbewerber –anBord zu holen und<br />
gemeinsam aneinem Strang zu ziehen.<br />
Unddas ist uns ja auch gelungen,<br />
wie nicht zuletzt der Landtagsbeschluss<br />
zur Gemeinsamen Schule der<br />
Zehn- bis14-Jährigen, der ja von allen<br />
Parteien mitgetragen wurde, beweist.<br />
Die Schaffung einer Modellregion Vorarlbergfür<br />
die Gemeinsame Schule war<br />
eines Ihrer Leitprojekte. Derzeit sieht es<br />
allerdings nicht danach aus, als würde<br />
die Modellregion in Bälde verwirklicht<br />
werden, der Bund hat Ihnen ja einige<br />
Prügel in den Weggelegt.Ein unvollendetes<br />
Projekt?<br />
Ich sehe das ganz anders. Bei der GemeinsamenSchuleistniemandsoweit<br />
gekommen wie wir, keiner hatsoeine<br />
tiefgreifende, auf Daten basierende<br />
Grundlagegeschaffen–und dafür habenwir<br />
in ganzÖsterreichBeachtung<br />
gefunden. Natürlich sind wir noch<br />
nicht am Ziel, doch einAnfangist gemacht.Vor<br />
ein paar Jahren hätte doch<br />
niemand daran gedacht, dass die<br />
Schaffung einer Modellregioneinmal<br />
gesetzlich verankert werden würde –<br />
wenn auch unter Bedingungen, die<br />
einer raschen Umsetzung nichtgerade<br />
förderlichsind. Die Tür ist zumindest<br />
einSpaltweitaufgegangen,auchwenn<br />
ich mir natürlich mehr Offenheit gewünschthätte.<br />
Darüberhinaus konnten<br />
wirjaauch in der Unterrichts- und<br />
Personalentwicklung wichtige Schrittesetzen.<br />
Dasgilt übrigens fürden gesamten<br />
Bildungsbogen –von der frühen<br />
Sprachförderung, über das Volksschulpaket,dem<br />
Talentecheck, bis hin<br />
zur der Stärkung der dualen Ausbildung,<br />
um nureinigeBeispiele zu nen-<br />
STECK<br />
BRIEF<br />
Geboren am 26. September 1959 in Bregenz.Nach der Matura<br />
Studium der Rechtswissenschaften in Innsbruck, wo sie 1984 promovierte.<br />
Es folgten Lehrtätigkeiten an der Tourismusschule Bludenz<br />
und der HAK Bregenz.Ab1999 Abgeordnete des Landtags,<br />
dem sie zwischen 2009 und 2012 vorstand. Seit November 2012<br />
Landesrätin für Bildung,Gesetzgebung und Sport.Verheiratet.<br />
·········································································································································<br />
nen. Wir sind in Vorarlberg aufeinem<br />
guten Weg, auchwennsich die positiven<br />
Effekteerst in einigenJahren zeigen<br />
werden.<br />
ter, ohne die ich das alles nicht geschafft<br />
hätte. Da sind über die Jahre<br />
echte Freundschaften entstanden.<br />
Als Politiker(in) ist man ständig in der<br />
Öffentlichkeit, man kommt mit vielen<br />
Menschen in Kontakt.Hat sich ihr Menschenbild<br />
dadurch verändert?<br />
Nun ja, teilweise lernst du die Menschen<br />
fast ein wenig zu gut kennen.<br />
Genauso aber gab es unzähligepositive<br />
Erlebnisse. Mir war’s immer ein<br />
Anliegen, den Menschen zuhelfen.<br />
Daher habeich mich auch immerpersönlich<br />
um die diversen Anliegen gekümmert<br />
–und dafür auch sehr viel<br />
Wertschätzung erfahren. Wissen Sie,<br />
was die wichtigste Grundvoraussetzung<br />
für eine politische Tätigkeit ist?<br />
Man muss die Menschenmögen! Umso<br />
trauriger macht es mich, wenn ich<br />
sehe, mit welcherMaßlosigkeit Politiker<br />
teilweiseangeschüttet werden, etwa<br />
über die sozialen Medien. Das tut<br />
unserer Demokratie nichtgut.<br />
Wenn Ihnen vor 18Jahren jemand gesagt<br />
hätte, dass Sie einmal politische<br />
Spitzenämter innehabenwerden. ..<br />
...dann hätte ich das nie undnimmer<br />
geglaubt! Ich komme zwar aus einem<br />
politischen Haushalt, war aber davor<br />
weder politisch aktiv noch Mitglied<br />
einer Partei. Bis mich Bürgermeister<br />
8<br />
s’Magazin
POLITIK<br />
Die scheidende<br />
Landesrätin<br />
Bernadette<br />
Mennel (ÖVP)<br />
im Gespräch<br />
mit Emanuel<br />
Walser.<br />
·························································································<br />
MarkusLinhartgefragthat,obichmir<br />
vorstellen könnte, das Bregenzer<br />
Landtagsmandat anzunehmen. Und<br />
nachein paar TagenBedenkzeithabe<br />
ich dannden Sprung inskalte Wasser<br />
gewagt.<br />
Hand aufsHerz:Werden Sie Macht und<br />
Einfluss vermissen?<br />
Überhaupt nicht! Macht war mir nie<br />
wichtig. Ich hatte auch nie konkrete<br />
Karriereziele, sondern habe, wie’s so<br />
schön heißt, nur den Zufällen genug<br />
Angriffsfläche geboten. Vor allem<br />
aber bin ich auf Menschen getroffen,<br />
die mir etwas zugetraut und mich geförderthaben.Für<br />
mich bedeuteteein<br />
politischesAmt vor allem eines:Dass<br />
mir Zeit geliehen wurde, um nachbestem<br />
Wissenund Gewissenzum Wohle<br />
der Allgemeinheit etwas weiterzubringen.Eine<br />
große Verantwortung.<br />
Frau Mennel,Sie sind jaerst 58Jahrealt.<br />
Wissen Sie schon wie Sie die neuen Freiheiten<br />
füllen werden? Gibt’s bereits berufliche<br />
Pläne?<br />
Nein. Ich lasse mir das ganz bewusst<br />
noch offen. Nur eines weiß ich: Nach<br />
dem 31. <strong>Jänner</strong> werde ichersteinmal<br />
mitmeinemManneineWocheaufFuerteventura<br />
fliegen – mein erster<br />
Urlaub seit ewigen Zeiten ohne<br />
Diensthandy. Darauf freue ich mich!<br />
Fotos: Mathis Fotografie<br />
<br />
Eins zu Null für Kurz<br />
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Wassich unlängst in der Talkrunde „Maischberger“<br />
zugetragen hat,ist exemplarisch für einen journalistischen<br />
Impetus, der in den Neunzigern im<br />
Schwang war,heute aber so infantil daherkommt,<br />
dass, ob man will oder nicht,einen der Journalist zu<br />
dauern anfängt.Esist die Taktik der Festlegung des<br />
Gegenübersumjeden Preis. Der ORF-Anchorman<br />
Armin Wolf ist so ein bedauernswertesBeispiel<br />
hierzulande. In Deutschland ist es SandraMaischberger.Die<br />
lud den österreichischen Bundeskanzler<br />
Sebastian Kurz in ihreShow ein, nicht ahnend, dass<br />
Kurz einer Generation angehört,die schlichtweg resistent<br />
ist gegen persönliche Provokation. Frau<br />
Maischberger strampelte sich redlich ab. Vonder<br />
erotischen Anspielung –Kurz sei die „süßeste Versuchung,seit<br />
es Populismus gibt“ –, ich nehme an,<br />
dass Frau Maischberger das selbst als sexistisch<br />
empfinden würde –, bis zum permanenten Versuch,<br />
Kurz via Koalitionspartner FPÖ ins ultrarechte Lager<br />
abzudrängen. Wasnahm sie nicht alles Worte in den<br />
Mund! VomBurka-Verbot über Neonazis, vonOpportunismus<br />
bis Rechtsruck. Es tropfte am Kanzler<br />
ab. Das engagierte Gehabe vonFrauMaischberger,<br />
die scheinbar investigativeJournalistin,die Jägerin<br />
der Wahrheit,all das kam bei dem jungen Mann einfach<br />
nicht an. Frau Maischberger holte sich Schützenhilfebei<br />
Jürgen Trittin. Der sich jovial gebende,<br />
gemütliche Trittin, blies auch ein wenig ins rechte<br />
Horn, bis Sebastian Kurz plötzlich schmunzelnd den<br />
Kopf schüttelte und Trittin höflich unterbrach. Er<br />
halte es für ziemlich antiquiert,sagte Kurz,zumeinen,<br />
es gebe die Themen der Rechten und die Themen<br />
der Linken. Das Migrationsthema sei ein Thema<br />
Europas. Schluck. Trittin grinste. Frau Maischberger<br />
schwieg. Eine wohltuende Fernsehsekunde. ..<br />
Sie wissen, dass ich kein Kurzianer bin. Aber hier<br />
anerkenne ich neidlos 1:0 für Sebastian Kurz.1:0 für<br />
eine Generation, die gegen diesen Steinzeitjournalismus<br />
immun ist.Was hätte Frau Maischberger von<br />
Kurz'Regierungskonzept wirklich erfahren können,<br />
wäresie ihm mit Respekt begegnet.<br />
s’Magazin 9
WINTERGRILLEN<br />
Christian Madlener<br />
in seinem Reich –<br />
Top-Markengrills<br />
aller Art warten hier<br />
das ganzeJahr über<br />
auf einen neuen<br />
Besitzer.<br />
Grillen bei Minusgraden<br />
Jacke an und ran an den Grill –nicht nur im<br />
Sommer kann die Kohle zum Glühen gebracht<br />
werden! Die „Krone Vorarlberg“ hat sich im<br />
Grillshop von Christian Madlener Tipps geholt.<br />
Bereits 52<br />
Prozent der<br />
Österreicher grillen<br />
im Winter –und es<br />
werden immer mehr.<br />
Der Trendist bei uns<br />
angekommen.<br />
Christian Madlener<br />
Die Grill-Bewegung ist<br />
längst im <strong>Ländle</strong> angekommen.<br />
Das weiß<br />
wohl niemand besser<br />
als Christian Madlener.<br />
In seinem Shop inDornbirn gibt<br />
es alles, was das Herz von Grill-Liebhabern<br />
und denen, die es noch werden<br />
wollen, höher schlagen lässt –<br />
egal ob Beefer, eine ganze Outdoor-<br />
Küche oder die neuesten Gas- und<br />
Holzkohle-Grills. Und eines darf natürlich<br />
nicht fehlen: Fleisch! Und<br />
zwar vom Black Angus Tomahawk-<br />
Steak bis hin zuSpareribs. Gewürze,<br />
Saucen und Öle runden das leckere<br />
Angebot ab. Wichtig ist Madlener,<br />
dass das ganzeJahr über das gesamte<br />
Sortiment erhältlich ist. „Warum<br />
sollte man nur im Sommer grillen?<br />
Ich ermutige jeden, sich einfach einmal<br />
zu trauen. Jacke an und los<br />
geht’s!“<br />
Die bis zu 30 Grad Unterschied zu<br />
sommerlichen Temperaturen überbrückt<br />
man einfach mit einem leis-<br />
10<br />
s’Magazin
WINTERGRILLEN<br />
tungsstarken Markengrill. Wer<br />
dann doch noch friert, der muss<br />
sich ebenselbst einheizen –mit Infrarotstrahlern<br />
etwa. „Winter-Grillen<br />
liegt im Trend. Und der Spaßfaktor<br />
nimmt dank neuen Gadgets<br />
und smarten Geräten stetig zu“,<br />
erklärt der Fachmann.<br />
Ein moderner Grill kann heute<br />
schon fast alles –braten, grillen,<br />
garen und sogar backen. Wem<br />
das nicht reicht, der kann sich<br />
einen „Dutch Oven“ besorgen<br />
und sogar Omas Buchteln am<br />
Rost zaubern.<br />
Auch das Räuchern feiere laut<br />
Madlener ein Revival. Natürlich<br />
gibt es auch hier passendes Zubehör<br />
wie Holzchips, die man in<br />
die Glut wirft und somit das<br />
Fleisch haltbarer macht und<br />
mit einem rauchigem Aroma<br />
Kochbücher zum Thema mit Anleitung und<br />
Rezepten oder Zubehör wie ein „Dutch<br />
Oven“erleichtern das Wintergrillen<br />
erheblich –sogelingt’s bestimmt.<br />
würzt. Obwohl sich das Grillen<br />
auch dank neuer High-Tech-Geräte<br />
stetig verändert, eines ist geblieben:<br />
Grillen ist doch eher<br />
eine Männerdomäne. „Diese urigen<br />
Dinge wie Rauch, Asche und<br />
Feuer sind eher Männersache.<br />
Dass gegrilltes Fleisch gesünder<br />
ist als gebratenes, ist aber auch<br />
denDamen bewusst.Die entscheiden<br />
sich dann aber eher für einen<br />
komfortablen Gasgrill“, berichtet<br />
Madlener aus seinem Geschäftsalltag.<br />
Außerdem müsse man die weniger<br />
putzen – und dagegen hat<br />
wohl niemand etwaseinzuwenden!<br />
Erlaubt ist, was schmeckt, Ausprobierenist<br />
gefragt. Wer aufNummer<br />
sicher gehen will, kann aber<br />
auch bei einem Grill-Seminar vom<br />
Profi lernen. In Gesellschaft grillt’s<br />
sich nämlich nochvielbesser! SN<br />
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GESELLSCHAFT<br />
Paul Fussenegger<br />
Rechtsanwalt<br />
••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />
Mit einer netten Geschichte überrascht mich<br />
mein heutiger Gsiberger Paul Fussenegger (37): Er<br />
hatte schon früh Bezug zur Kronenzeitung,daerals<br />
Oberministrant in Dornbirn-Hatlerdorf jeden Sonntag<br />
nach der Messe vomPfarrer zum Zeitungsständer<br />
geschickt wurde, um ihm eine druckfrische<br />
Sonntags-Ausgabe zu sichern. Heute ist er selbst im<br />
Medium, als erfolgreicher Rechtsanwalt,spezialisiert<br />
auf Wirtschafts-, Insolvenz- und Immobilienrecht.Das<br />
Jusstudium wollte Paul nach der Matura<br />
unbedingt weit weg vonzuHause antreten, so fiel<br />
die Wahl damals auf Wien. Der Liebe wegen wechselte<br />
er aber nach seinem Diplom nach Innsbruck,<br />
wo er sein Doktorat absolvierte. Als Konzipient<br />
arbeitete er in zwei renommierten Großkanzleien.<br />
Fünf Jahrelang war er in der Stabsstelle Recht der<br />
Telekom unter anderem mit Compliance-Schulungen<br />
für die Mitarbeiter beschäftigt.ImJahr 2014<br />
setzte er dann den Schritt in die Selbstständigkeit,<br />
„den ich noch keine Minute bereut habe“, wie der<br />
Hobby-Läufer erklärt.Im<strong>Ländle</strong> ist er mindestens<br />
dreimal proJahr,um<br />
seine Eltern und Geschwister<br />
zu besuchen.<br />
Und heuer erwartet<br />
ihn ein Highlight:Sein<br />
Göti-Kind<br />
Konrad feiert im<br />
Frühjahr Erstkommunion.<br />
Die Vorarlberger Kommunikationsberaterin<br />
Carola<br />
Purtscher (PR-Agentur<br />
Purtscher Relations) lebt<br />
seit über 30 Jahren in Wien.<br />
Als Netzwerkerin lädt sie<br />
regelmäßig zu ihrer exklusiven<br />
„Tafelrunde“.<br />
twitter.com/<br />
CarolaPurtscher<br />
Sein Selfie: Der Anwalt Paul<br />
Fussenegger in seiner Kanzlei<br />
voreinem Urlaubsmotiv.<br />
American Way<br />
of <strong>Ländle</strong><br />
Wenn jemand „den Blues“ hat, ist er laut<br />
Volksmund eher traurig. Harry<br />
Bischofberger hat den Blues (aber auch den<br />
Rock und den Soul) und ist dennoch –oder<br />
deshalb –einer der positivsten Menschen<br />
weit und breit. Seit bald 50 Jahren<br />
begeistert der Sänger/Gitarrist mit seiner<br />
Musik, für die er sich in zahlreichen<br />
USA-Besuchen immer wieder Inspiration –<br />
und dies nicht nur musikalisch –holt.<br />
Seinen ersten Kontakt mit<br />
der Muse hatte er Ende<br />
der 60er Jahre, als der<br />
Teenager Beatles- und<br />
Stones-Titel im Radio<br />
entdeckte. „Als ich die britischen<br />
Bands, aber auch die US-Soulsänger<br />
erstmals hörte, hat das bei mir<br />
jede Menge Emotionen ausgelöst –<br />
und dieses Feeling hat mich nie<br />
mehr verlassen“, so der gebürtige<br />
Bregenzer. Auch wenn er die Musikschule<br />
bald hinschmiss („ein<br />
Jahr ,Am Brunnen vor dem Tore’<br />
war genug“), die Rockmusik lies ihn<br />
nicht mehr los. „Ein Tanzmusiker<br />
brachte mir dann wirklich etwas bei<br />
–mein erster Song war ,Mendocino’“,<br />
erinnert sich der Virtuose an<br />
seine frühen musikalischen Gehversuche.<br />
„Man kann das nicht mit<br />
heute vergleichen. Wir besorgten<br />
uns Schallplatten von Lkw-Fahrern<br />
aus England, weil es hier ja nichts<br />
gab. Und für eine E-Gitarre, die ich<br />
dann über einen alten Radio spielte,<br />
legte die ganze Familie zusammen!“<br />
Eine Investition, die sich lohnte:<br />
Mit seiner Band „Blackberries“<br />
kam er bei einem Bandwettbewerb<br />
gleich aufs Stockerl und spielte bald<br />
das Vorprogramm für die verehrten<br />
12<br />
s’Magazin
ORIGINAL<br />
Lokalmatadoren „Gamblers“. Bald<br />
war er selbst so etwas wie ein Star –<br />
auch wenn er seinen bürgerlichen<br />
Beruf als Kaufmann („Ich war wohl<br />
der erste Angestellte in einer Vorarlberger<br />
Bank mit langen Haaren“)<br />
nie aufgab.<br />
Keine Neidgesellschaft<br />
Mit „Badge“ feierte Harry in den<br />
80ern veritable Erfolge –sie nahmen<br />
in London die Single „Jogging“<br />
auf, konzertierten mit Opus und der<br />
EAV in Pinkafeld und füllten das<br />
Wiener „Metropol“. Für eine Profikarriere<br />
unter der Knute einer Plattenfirma<br />
konnte er sich –trotz eines<br />
Angebots von CBS –dennoch nicht<br />
erwärmen: „Um mit einer grünen<br />
Samthose mit goldenen Sternen in<br />
einer Shopping-Mall zu spielen, dafür<br />
ist mir Musik einfach zu wertvoll“,<br />
meint der dreifache Vater,<br />
dem –vor allem künstlerische –Unabhängigkeit<br />
stets wichtig war. Sein<br />
Vorbild, vor allem was die Einstellung<br />
betrifft, sind Musiker inden<br />
USA, die er x-mal besuchte. „In den<br />
kleinsten Clubs spielen die besten<br />
Cracks, plaudern mit jedem und geben<br />
dir Tipps. Wir reden hier von<br />
Kapazundern wie Gary Cherrone<br />
(Van Halen) oder Vinnie Colaiuta<br />
(u.a. Sting) – von der Neidgesellschaft,<br />
wie ich sie hier oft erfahren<br />
habe, ist dort keine Spur!“ meint der<br />
erstaunlich jungenhaft wirkende 64-<br />
Jährige zu seinen Erfahrungen in<br />
Kalifornien. Seine Liebe zu den<br />
USA zeigt sich auch in seinem Haus<br />
in Hohenweiler, das er ganz im<br />
Blockhouse-Stil erbaute. Und natürlich<br />
in seiner Musik: Mit dem<br />
„Harry Bischofberger Trio“ ist er<br />
immer noch gern gesehener Gast in<br />
den Clubs der Region; dank seiner<br />
Authentizität, seiner Bescheidenheit<br />
(„lieber einfachere Songs gut<br />
spielen, als komplizierte so mittel“)<br />
und seiner ungebrochenen Power<br />
auf der Bühne. Let’s rock forever...<br />
Raimund Jäger<br />
Foto: Lisa Mathis<br />
s’Magazin 13
SkipioniereinZürsamArlberganno 1906<br />
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Wer weiß, ob es ohne die<br />
Herren auf obigen Bild die<br />
wundersame Entwicklung der<br />
Arlbergregion zum Wintersport-Mekka<br />
überhaupt gegeben<br />
hätte? Im Jahre 1906<br />
hielt der aus Bregenz stammende<br />
SkipionierViktor Sohm<br />
(Bildmitte) in Zürs den ersten<br />
Skikurs für Einheimische ab–<br />
und trat damit eine erstaunliche<br />
Entwicklung los. Abden<br />
20er-Jahren blühte der Ort so<br />
richtig auf: Hotels und Pensionen<br />
wurden errichtet, eine<br />
Skischule gegründet. 1937<br />
wurde in Zürs der erste<br />
Schlepplift Österreichs in Betreib<br />
genommen –entwickelt<br />
von den Seilbahnpionieren<br />
Sepp Bildstein und Emil Doppelmayr.<br />
Nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg folgte die sukzessive<br />
Erschließung des Skigebiets<br />
mittels neuer Sessellifte.<br />
Mit der Inbetriebnahme der<br />
Rüfikopfbahn wurden 1957<br />
schließlich die Skigebiete von<br />
Lech und Zürs miteinander<br />
verbunden –seitdem gibt es<br />
auch die berühmte Skirundfahrt<br />
„Der Weiße Ring“, wel-<br />
14<br />
s’Magazin
MUNDART<br />
<br />
che durch Lech, Zürs, Zug<br />
und Oberlech führt.<br />
Haben Sie auch historische Fotoschätze<br />
zuhause, dann schicken<br />
Sie sie uns per E-Mail an vorarlberg@kronenzeitung.at.<br />
Die besten<br />
Bilder werden veröffentlicht.<br />
Foto: Sammlung Risch-Lau,Vorarlberger Landesbibliothek<br />
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Das Verb verlochen ist nicht nur ein wunderbar bildhaftes<br />
und aussagekräftiges Zeitwort,sondern auch ein<br />
ökonomisches, da es zwei Tätigkeiten in einem Gedanken<br />
zusammenfasst:das Graben eines Loches und das Verscharren<br />
einer Sache in ebendiesem.Inder<br />
Umgangssprache –imDialekt wie im<br />
Hochdeutschen –wirdmeistens<br />
<br />
verlocha,Verlochete<br />
Zeit-und Hauptwort<br />
Geld verlocht,welches anderweitig<br />
hätte sinnvoller verwendet<br />
werden können. Im Alemannischenwirddas<br />
Zeitwort<br />
verlocha vomrustikaleren Sprecher<br />
darüber hinaus für das tatsächliche<br />
Vergraben einer Sache<br />
oder gar eines (hoffentlich toten)<br />
Menschen verwendet:„Letsch Samstig<br />
„Dass mir dr Rudi<br />
hür no verlochen,<br />
es hettioned<br />
denkt.“<br />
hon mer dr Edi verlocht.Gad ersch simmer no zemmaghockt.“<br />
Dieser faktisch präzisen, wenn auch pietätlosen<br />
Handlungsbeschreibung (Ausschaufeln, Reinschmeißen,<br />
Zuschaufeln) folgend, bezeichnet der unsensiblereAlemanne<br />
eine Beerdigung als Verlochete. Wie jedem Leser<br />
bekannt sein dürfte, gibt es Zeitgenossen, die –sei es aus<br />
Langeweile, sei es aus einem krankhaften Bedürfnisnach<br />
Grusel –sogut wie jede Beerdigung aufsuchen, selbst<br />
vonsolchen Mitbürgern, mit denen sie weder verwandt<br />
noch sonst privat oder beruflich in Kontakt waren. Derlei<br />
morbide Gestalten sind laut alemannischem Volksmund<br />
sprichwörtlich be jederaHunds-Verlochete dabei. Ob dabei<br />
tatsächlich ein Vierbeiner begraben wirdoder lediglich<br />
ein zweibeiniger Hundesohn oder gar ein ehrbarer<br />
Bürger,tut nichts zur Sache.<br />
s’Magazin 15
EVENTS<br />
Foto: Elad Sarig<br />
Rückschau-dern<br />
mit Alfred<br />
Aigelsreiter im<br />
Alten Kino<br />
Alfred Aigelsreiter<br />
lädt<br />
zum „Rückschau-dern<br />
2017“ ein. Am<br />
Mittwoch,<br />
dem 24. <strong>Jänner</strong>,<br />
imAlten<br />
Kino in Rankweil<br />
(20 Uhr).<br />
Bereits zum<br />
siebenten<br />
Mal schreibt<br />
„Brennessel“-Texter Alfred Aigelsreiter<br />
aufmerksam mit,was<br />
Sache war im Laufe des Jahres.<br />
Er seziert mit spitzer Zunge<br />
wahnwitzig und wortgewandt<br />
die letzten 12 Monate. Infos<br />
und Tickets: www.alteskino.at<br />
Simon Fujiwara: „Hope House“<br />
im Kunsthaus Bregenz<br />
Simon Fujiwaras Ausstellung „Hope House“ wird am<br />
Freitag, dem 26. <strong>Jänner</strong>, um19Uhr im Kunsthaus Bregenz<br />
eröffnet.Die Ausstellung läuft bis 8. April und ist Di<br />
bis So,von 10 bis 18 Uhr,und Do von10bis 20 Uhr geöffnet.<br />
Infos: www.kunsthaus-bregenz.at<br />
Foto: Altes Kino<br />
Dirty Dancing<br />
Die Filmvorlage gilt als einer der<br />
aufregendsten Tanzfilme aller Zeiten,<br />
die Bühnenshow des Kinohits<br />
hat weltweit schon mehr als acht<br />
Millionen Besucher begeistert.<br />
„Dirty Dancing –das Original live<br />
on Tour“ macht nächste Woche<br />
•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />
•<br />
Halt im Festspielhaus in Bregenz.<br />
Aufführungstermine sind: Dienstag,<br />
Mittwoch, Donnerstag und<br />
Freitag (23. 1. -26. 1.) jeweils um 20<br />
Uhr,Samstag (27.1.) um 15 und 20<br />
Uhr und Sonntag (28. 1.) um 14 und<br />
19 Uhr. Tickets: www.v-ticket.at<br />
„Variationen des Seins“im<br />
Saal am LindaplatzinSchaan<br />
In der vergangenen<br />
Saison berührte<br />
das Tanzensemble<br />
des Luzerner<br />
Theaters<br />
mit dem feinsinnigen<br />
und magischen<br />
Abend<br />
„Die Kinder des<br />
Olymp“. Mit der<br />
aktuellen Produktion<br />
„Variationen<br />
des Seins“, einer Choreografie vonGeorg Reischl,<br />
ist das Ensemble am Dienstag, 23. <strong>Jänner</strong> um 20 Uhr<br />
hautnah im SAL, Schaan, zu erleben. Infos und Tickets:<br />
vorverkauf@tak.li oder 00423 237 5969<br />
Foto: Jens Hauer<br />
Foto: TaK<br />
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Impressum<br />
Medieninhaber: KRONE-Verlag GmbH &Co. KG .Herausgeber und Chefredakteur: Dr.Christoph Dichand<br />
Verleger: Mediaprint Zeitungs- und Zeitschriftenverlag GmbH &CoKG, Alle: 1190 Wien, Muthgasse 2<br />
Redaktionsleitung: EmanuelWalser, Redaktion: Harald Küng, Sandra Nemetschke, Angelika Drnek, Sekretariat: Nicole Kinzel, Quellenstr.16, 6900 Bregenz, Tel. 057060-59300<br />
vorarlberg@kronenzeitung.at, emanuel.walser@kronenzeitung.at, harald.kueng@kronenzeitung.at, sandra.nemetschke@kronenzeitung.at, angelika.drnek@kronenzeitung.at<br />
Herstellung:Druckzentrum Salzburg Betriebsges. m. b. H. ,5020 Salzburg; Offenlegung gem. §25 MedienG online unter www.krone.at/krone-offenlegung<br />
16<br />
s’Magazin
KULINARIK<br />
Foto: Daniela Lais, Mathis Fotografie<br />
<br />
<br />
Noch mehr Rezepte findet man<br />
in Danielas Kochbüchern<br />
„Einfach Vegan Backen“und<br />
„Vegane Lunchbox“.<br />
<br />
Wohlfühlgericht de<br />
luxe:Eine Calzone<br />
mit frischemGemüse<br />
verbreitet Italien-Flair –<br />
selbst im Winter!<br />
Das schmeckt nachItalien! Für deneinenoder die andere<br />
kann dieses Gericht zueiner kulinarischen Erinnerung<br />
an den letzten Sommer-Urlaub werden. Eine wunderbare<br />
Alternative zu einer regulären Pizza: üppig gefüllt<br />
mit gesundem Gemüse, herrlichen grünen Oliven und<br />
den mediterranen Kräutern Italiens. Diese Calzone kommt mit einer<br />
Mischung aus Spinat, frischen Champignons und Tomaten aus dem<br />
Ofen direkt auf den Tisch. Ein kleiner Trostspender mit dem Versprechen,<br />
dass der nächste Sommer doch gar nicht mehr so weit entfernt<br />
ist.<br />
www.facebook.com/laisdaniela<br />
Gemüse-Calzone<br />
Zubereitung:<br />
1 Für denTeig das Mehl und Salz in einer<br />
Schüsselvermengen,eine Mulde in der Mitte<br />
machenund 160 ml lauwarmesWasserhinzugeben.Die<br />
Hefedarin zerbröseln, abdecken<br />
und etwa 10 Minuten stehen lassen. Dann das<br />
Olivenölhinzufügen, alles zu einem glatten<br />
Teig verarbeiten. DerTeig solltenoch leicht<br />
klebrig sein, aberauch nicht zu weich. DenTeig<br />
abgedeckt an einem warmen Ort mindestens<br />
eine Stunde gehen lassen.<br />
2 Aubergine in mundgerechteWürfel schneiden,<br />
in ein Sieb geben und gut salzen. Sie soll<br />
die Flüssigkeit verlieren. In einer Pfanne mit etwas<br />
Olivenöl die in Ringe geschnittenen Zwiebeln<br />
glasigdünsten,die abgetropfte Aubergine<br />
dazugebenund anrösten. Danndie Champignons<br />
zufügen, ebenfalls mitrösten, zum Ende<br />
den Spinat beifügen. Alles so weit erhitzen,<br />
dass dasmeiste der Flüssigkeit verdampft ist.<br />
Mit Salz,Pfeffer und Pizzagewürz abschmecken.Tomatengrobhacken,<br />
Oliven halbieren.<br />
3 Den Backofenauf 210° Cvorheizen. Den<br />
Calzoneteig wie einePizza ausrollen, die untere<br />
Hälfte mit derTomatensauce bestreichen<br />
und mit der kompletten Füllung belegen.<br />
Wichtig: die Ränder frei lassen.Dann die obere<br />
Hälfte darüberklappen und die Ränder einschlagen.<br />
Die Calzone mit Olivenöl bestreichen<br />
und für etwa 15–18Minuten backen.<br />
Zutaten (für zwei bis vier Personen):<br />
Für denTeig:<br />
300 gWeizenmehl, Typ550<br />
1TlSalz<br />
½Würfel Frischhefe<br />
20 g Olivenöl<br />
etwas extraMehl<br />
Für die Füllung:<br />
1kleinesGlasTomatensauce,mediterran<br />
1 Aubergine,groß<br />
250 g braune Champignons,halbiert<br />
2 rote Zwiebel, klein<br />
250 g Spinat,TK<br />
1½Tl Salz<br />
etwas Pfeffer, frisch gemahlen<br />
2TlPizza-und Pastagewürz<br />
180 g Oliven, grün,entsteint<br />
2 Tomaten<br />
etwasOlivenöl<br />
s’Magazin 17
WAS WURDE EIGENTLICH AUS ...<br />
...RebeccaGaspers?<br />
Vor neun Jahren wurde die Lochauerin „Österreichs Nächstes<br />
Topmodel“, LR Beautyqueen und Vierte beim Beautycontest<br />
„Queen of the World“. Ihr Leben mit tollen Jobs, Events und<br />
Starrummel gab sie vor zwei Jahren auf, um ganz für ihre Töchter<br />
da zu sein. Nun hat die Vollblut-Mama eine neue Herausforderung<br />
im Casino Bregenz gefunden.<br />
Gladiator Ralph Möller vor der Kamera,<br />
war im Rahmen einer Misswahl<br />
bei StefanRaab zu Gast oder im<br />
Frühstücksfernsehen mit Topmodel<br />
Eva Padberg. „Das war eine andere<br />
Welt. Ich lernte tolle Menschen kennen.“<br />
Mit der Zeit war sie so erfolgreich,<br />
dass sie hauptberuflich modelte<br />
und für sich und ihre Tochter sorgen<br />
konnte.„Ich habemir alles selbst<br />
erarbeitet, leider wird man als Model<br />
gerne in eine Schublade gesteckt,<br />
aberesist einJob wie jederandere.“<br />
Vor rund zwei Jahren kam ihre<br />
zweite Tochter auf die Welt. Kurz darauf<br />
ein weiterer Schicksalsschlag:<br />
die Trennung von ihrem damaligen<br />
Partner, die ihr schwer zuschaffen<br />
machte. Heute sind die drei Mädels<br />
aber ein eingespieltes Team. Inihrer<br />
Mutterrolle geht sie vollends auf.<br />
Auszeit vom Mamasein hat sie bei<br />
ihrer neuen Arbeit im Casino Bregenz<br />
in der Gästebetreuung. „Das<br />
Modeln steht nun nicht mehr im<br />
Vordergrund!“ Sandra Nemetschke<br />
2009: Als Siegerin von„Österreichs<br />
Nächstes Topmodel“ startete sie durch<br />
und war bis zur Geburt ihrer zweiten<br />
Tochter hauptberuflich als<br />
kommerzielles Model gut gebucht.<br />
Rebecca ist eine starke<br />
Frau. Schon früh musste<br />
sie Verantwortung<br />
übernehmen, denn als<br />
alleinerziehende junge<br />
Mama war es nicht immer einfach.<br />
„Wir haben uns durchgeboxt. Ich<br />
hatte mehrere Jobs gleichzeitig, um<br />
uns über Wasser zu halten.“ Eine<br />
schwere Krankheitmusste sie zusätzlich<br />
überstehen, bis sie 2007 langsam<br />
wieder Fuß im Modelbusiness fasste.<br />
Gefallen an der Branche hatte sie<br />
schon als Zweite bei der Miss Teenie<br />
Ostschweiz gefunden. „Das Modeln<br />
ist meine Leidenschaft, vor der Kamera<br />
blühe ich auf“, schwärmt die<br />
34-Jährige. 2009 startete sie dann<br />
durch und gewann zahlreiche Beauty-<br />
Titel wie „Österreichs Nächstes Topmodel“.<br />
Fürdie Kosmetik-Marke LR<br />
stand sie gemeinsam mit Hollywood-<br />
<strong>2018</strong>: Rebecca mit ihren zwei Töchtern<br />
(2 und 15) –sie geht in ihrer<br />
Mutterrolle richtig auf und genießt<br />
die Zeit im 3-Mäderl-Haushalt.<br />
Fotos: Rebecca Gaspers<br />
18<br />
s’Magazin
Jetzt neu<br />
um € 4,90<br />
in Trafik und<br />
Handel.<br />
Spannungsgeladen!<br />
Die wechselvolle Geschichte<br />
der Ersten Republik.<br />
VORTEIL: „Krone“-Abonnenten erhalten das Magazin 4m € 3,90 statt € 4,90 versandkostenfrei<br />
z4gesandt. www.kronebon4scard.at oder 05 7060-777