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SRF_Hauszeitung

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Vorstellung des umgearbeiteten Gesetzes vom 18.08.2002 im Landtag.<br />

Dies erfolgte am 29. September 2015. Nachdem die Erhabenen mehr oder weniger pünktlich in<br />

den Saal getrudelt kamen, wurde mit der Lesung des Gesetzestextes begonnen, bei der niemand<br />

zuhörte. Man spielte mit dem Handy, unterhielt sich innerhalb der Regierungsparteien und innerhalb<br />

der Oppositionellen und bald auch kreuz und quer, bis ein Mitglied die Sitzung als Jahrmarkt<br />

tadelte. Hinterbänkler leisteten sich ein Nickerchen. Außer dem Herrn Köllensberger von der<br />

5-Sterne-Bewegung war niemandem aufgefallen, dass Bildung, Kultur und gehobene Unterhaltung<br />

im umgearbeiteten Gesetz nicht mehr gefördert werden. Dieser Einwand wurde von allen überhört,<br />

und sogar der Landeshauptmann musste zum Zuhören auf gefordert werden.<br />

Ein Beobachter auf der Empore meinte, ,,die da unten verdienen nicht, was sie verdienen". Wie<br />

viel dem ehrenwerten Haus die privatrechtlichen Radios wert sind, beweist, dass zwei Dutzend<br />

Anspruchsberechtigten mit 1 Million geholfen werden soll, obwohl weit mehr privatrechtliche<br />

Südtiroler Radios gehört werden als die RAI. Obwohl die RAI von Rom gut bedient wird, werden<br />

vom Land die Monti-Kürzungen ersetzt, weitere 10 Millionen dazu geschenkt, und Beiträge für<br />

Kulturprogramme fließen nebenbei. Ist ja gut, weil die RAI- Angebote so besser werden.<br />

In unserem Vaterland Österreich werden die Privatrechtlichen zur vollen Zufriedenheit, wie der<br />

ORF, bedient. Nicht nur deshalb wollen wir ins Vaterland Österreich.<br />

Dass unsere Wut zum bersten ist, wird die Mehrheit verstehen. Und mit dem Versuch des Aushungers<br />

wird man den Südtiroler Rundfunk nicht abbringen können, nicht nur der Regierung,<br />

sondern auch der Opposition eine Stimme zu geben.<br />

In Südtirol herrscht eine Art Knechtschaft<br />

und Kriechertum. Politik, Klerus<br />

und gelenkte Medien sorgen in Südtirol<br />

für eine allgegenwärtige Meinung der<br />

Mehrheit, an der sich alles zu orientieren<br />

hat, und unterdrücken so die<br />

individuelle Vernunft: „Südtirol gehört<br />

zu Italien. Wenn Italien untergeht,<br />

gehen wir halt mit Italien unter“, sagte<br />

der Landeshauptmann anlässlich einer<br />

Pressekonferenz. Nur ein Affe weiß etwa<br />

noch nicht, dass es Möglichkeiten gibt,<br />

von Italien loszukommen: Das völkerrechtlich<br />

und im SVP-Parteistatut verankerte Selbstbestimmungsrecht, sowie das italienische<br />

Staatsgesetz vom 25. Oktober 1977, Nr. 881, laut welchem Südtirol, Kraft dieses Gesetzes, frei über<br />

seinen politischen Status entscheiden kann, gibt Südtirol die Möglichkeit, über die eigene Zukunft<br />

zu entscheiden, frei zu werden, selbständig zu werden oder dorthin zu kommen, wo wir hingehören,<br />

von wo wir durch schändlichen Bündnisbruch abgetrennt wurden. Italien muß, entsprechend<br />

der Satzung der Vereinten Nationen, die Verwirklichung des Rechtes auf Selbstbestimmung fördern<br />

und dieses Recht achten. Worauf warten wir? Auf den Staatsbankrott, bis Südtirol von Zuwanderern,<br />

aus kulturfremden Gegenden kommend, sich italienisch erklären, und die Südtiroler in<br />

Minderheit untergehen?<br />

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