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SRF_Hauszeitung

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Jedes Alter<br />

hat seinen Wert<br />

Hochentwickelte Kulturen hatten vor Älterem immer<br />

die größte Ehrfurcht. Oft hatten die Alten am meisten<br />

zu sagen. Jedenfalls wurden sie immer zu Rate gezogen.<br />

Unsere Zeit macht ältere Menschen zum Problem.<br />

Seltsame Geschichte: Unsere Gesellschaft dividiert die<br />

Menschen durch den Produktionsquotienten. Die Alten<br />

gehören zu den Unproduktiven. Oft werden sie einfach<br />

abgeschrieben, wie alte Maschinen oder liegengebliebene<br />

Ware. Wohin mit einer reinen Produktionswelt mit einem<br />

verbrauchten Menschenmaterial?<br />

Die alten Menschen sieht man oft unter der Problembrille:<br />

Wo bringen wir sie unter, wie versorgen wir sie, womit<br />

beschäftigen wir sie und wie stören sie uns am wenigsten.<br />

Zu selten wird gesagt: „Wunderbar, dass du da bist“. Was<br />

können ältere Menschen nicht alles für die Familie bedeuten,<br />

für die Freunde und Bekannten, für das Leben in<br />

der Gemeinschaft, allein durch ihre Gegenwart? Viele bilden sich ein, das Leben bestünde darin,<br />

immer schnell, weiter und ja keine Minute verlieren. Wie heilsam sind alte Menschen! Durch<br />

Erfahrungen kennen sie den Lauf der Dinge in der Welt. Ihre werte-orientierte Leistungen haben<br />

sie geprägt. Aus ihnen strahlt Lebensweisheit und sie machen sich keine Illusionen mehr, sie sehen<br />

tiefer. Sie durchdringen das Äußere. Sie spüren was seinen Wert von innen hat und sind gelassen.<br />

Glücklich sind jene Nachkommen zu preisen, die in der „Nadl“ und im „Nena“, in der Oma<br />

und im Opa, in der Großmutter und im Großvater den Inbegriff von Liebe, Freundlichkeit und<br />

Verständnis erleben. Dies verpflichtet aber auch die Nachgekommenen und die Landesverwaltung<br />

dafür zu sorgen, dass ältere Menschen, wenn sie nicht mehr in „Leistung“ stehen, ein in Dankund<br />

Anerkennungsschuldigkeit würdevolles Leben führen können. Bei vielen sind die Rentenbeiträge<br />

zum Leben zu wenige und zum Verhungern zu viel. Bei der Programmgestaltung denkt der<br />

Südtiroler Rundfunk an jedes Alter. Anleitungen wie man gesund bleibt, es wieder wird, Volksmusik<br />

und Schlager werden von älteren Menschen bevorzugt und werden daher geboten. Das erkennt<br />

die Landesregierung leider nicht an. Mit einem eigenen Gesetz wollte sie den Südtiroler Rundfunk<br />

sogar ausschalten. Sie verweigert<br />

dem Südtiroler Rundfunk sogar<br />

Werbung, die sie laut Staatsgesetz<br />

aufteilen muss. Begründung:<br />

„Der Südtiroler Rundfunk ist ein<br />

Sender für Alte“. Kann man dergleichen<br />

nicht verantwortungslos und<br />

beschränkt bezeichnen, wenn man<br />

gerade ältere Menschen ihr Geld<br />

auch für Kinder und Enkelkinder<br />

ausgeben?<br />

Nächstes mal bitte anders wählen!<br />

Alternativ!<br />

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