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health@work Ausgabe 6/2017

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FÜHRUNG<br />

Mir nach!<br />

„Auch Führungskräfte sind nicht perfekt –<br />

das sollen sie auch gar nicht sein“, erläutert<br />

Hahn. „Denn zur Berufsbeschreibung eines<br />

Managers gehört es, auch einmal ein Risiko<br />

einzugehen. Das beinhaltet, dass auch Fehler<br />

passieren. Wichtig ist nur, dass diese Fehler<br />

offen kommuniziert werden und das gesamte<br />

Unternehmen aus ihnen lernt.“<br />

Mehr als Kollegen<br />

Gute Führung steht<br />

und fällt mit der<br />

Glaubwürdigkeit.<br />

Marion Hahn,<br />

Führungskräfte-Coach,<br />

Mainz-Gonsenheim<br />

Der vorbildliche Chef ist das Paradebeispiel<br />

eines guten Mitarbeiters, an ihm sollen sich<br />

alle orientieren. Doch wie kommt es dann,<br />

dass es für Führungskräfte Ausnahmeregeln<br />

gibt? Ist es vorbildlich, dass der Chef mehrere<br />

Tage die Woche im Homeoffice arbeiten<br />

darf und die anderen nicht? Oder, dass er auf<br />

Geschäftsreisen in einem Vier-Sterne-Hotel<br />

übernachtet, während die anderen Mitarbeiter<br />

in eine Drei-Sterne-Herberge einchecken?<br />

„Ja“, findet Führungskräfte-Coach Hahn.<br />

„Solange sich das Verhalten der Führungskräfte<br />

im Rahmen der Unternehmensleitlinien<br />

befinden.“ Diese sollten möglichst genau<br />

festlegen, welche Hierarchiestufe welche Privilegien<br />

bereithält.<br />

Auch wenn Führungskräfte vorbildlich sein<br />

sollen, bedeutet das nicht, dass sie die gleichen<br />

Rechte und Pflichte haben wie ihre Mitarbeiter.<br />

Ein Beispiel aus der Kindererziehung:<br />

Eltern sollen die Verhaltensweisen vorleben,<br />

die sie sich von ihrem Nachwuchs wünschen,<br />

zum Beispiel gesunde Ernährung oder ein soziales<br />

Verhalten. Dennoch gibt es Dinge, die<br />

Erwachsene dürfen und Kinder eben nicht:<br />

Alkohol und Kaffee trinken oder Aufbleiben<br />

bis nach zehn Uhr an einem Mittwochabend.<br />

Gleichzeitig gibt es auch eine Reihe von<br />

Pflichten, die Erwachsenen erfüllen müssen<br />

und Kinder nicht, wie etwa Rechnungen zu<br />

begleichen und für einen vollen Kühlschrank<br />

zu sorgen.<br />

Ungleich und doch fair<br />

So kann eine ungleiche Behandlung als fair<br />

gelten, wenn zum Beispiel Führungskräfte<br />

aufgrund ihres erhöhten Reiseaufkommens<br />

zum Ausgleich häufiger von zu Hause aus<br />

arbeiten oder in einem Hotel übernachten, in<br />

dem sie nach Dienstschluss im Fitnessraum<br />

Sport treiben können.<br />

Eine andere Situation ist es, wenn etwa der<br />

Chef eines gemeinnützigen Unternehmens<br />

sich einen Maserati als Dienstwagen aussucht.<br />

„Hier sind wir wieder beim Punkt der<br />

Glaubwürdigkeit“, erklärt Hahn. „Ein protziges<br />

Auto passt nicht zum Unternehmensleitbild<br />

– und das steht als Wert über allen anderen.“<br />

jbr<br />

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