unternehmen März 2013
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Das Wirtschaftsmagazin im Südwesten Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong> | 2,00 €<br />
4 197821 302003 3 1<br />
Es geht um<br />
Menschen<br />
Eine Bank ist kein Selbstzweck! Das sagt nicht etwa<br />
ein Revoluzzer, sondern der Ulmer Sparkassen-Chef<br />
Manfred Oster. Sein Modell hat Erfolg.<br />
Immobilien Welchen Verwaltern man trauen kann Seite 6<br />
Riesenprojekte Wie Zeiss seine Baustellen ohne Chaos managt Seite 26<br />
Lust am Genuss Erfolg und Misserfolg am Kochtopf Seite 44
Beschleunigt die Sinne.<br />
Der CLS Shooting Brake. Bei Mercedes-Benz Ulm/Neu-Ulm.<br />
Anbieter: Daimler AG, Mercedesstraße 137, 70327 Stuttgart<br />
Partner vor Ort: Daimler AG, Mercedes-Benz Niederlassung Ulm/Neu-Ulm, Von-Liebig-Straße 10, 89231 Neu-Ulm,<br />
Telefon 0731 7 00-0, www.ulm.mercedes-benz.de<br />
1<br />
Kraftstoffverbrauch innerorts/außerorts/kombiniert: 13,5/7,5/9,7l/100 km; CO 2 -Emission kombiniert: 231g/km. Effizienzklasse:<br />
F- A. Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen<br />
allein Vergleichszwecken zwischen verschiedenen Fahrzeugtypen. Abbildungen enthalten Sonderausstattungen.
<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong><br />
[inhalt]<br />
26<br />
23 36 44<br />
6<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
Alexander Bögelein,<br />
Redaktionsleiter<br />
<strong>unternehmen</strong> [!]<br />
der Immobilienboom hat im Jahr 2012 die<br />
Wirtschaft angekurbelt. Es gibt einige Anzeichen<br />
dafür, dass sich diese Entwicklung<br />
fortsetzen wird. Das niedrige Zinsniveau<br />
und mangelnde Alternativen treiben sowohl<br />
gewerbliche als auch private Anleger<br />
in Wohn- und Gewerbeimmobilien. Deren<br />
Betreuung ist vielschichtig und benötigt eine<br />
professionelle Verwaltung. Ansonsten<br />
kann sich die vermietete Eigentumswohnung<br />
als vermeintlich sichere Altersvorsorge<br />
in ein unkalkulierbares Risiko wandeln,<br />
wie unser Beitrag über die Immobilienverwalter<br />
zeigt. Wie Unternehmen Fehler bei<br />
Planung und Bau von Projekten vermeiden<br />
können, sieht man am Beispiel des Carl-<br />
Zeiss-Konzerns. Von dessen Vorgehen können<br />
vielleicht auch Mittelständler lernen –<br />
und ganz sicher die Verantwortlichen des<br />
neuen Berliner Großflughafens. Ich wünsche<br />
Ihnen eine anregende Lektüre.<br />
Ihr Alexander Bögelein<br />
[verantworten]<br />
6 Das Eisberg-Phänomen<br />
Welche Immobilienverwalter seriös sind<br />
10 Dickschiffe, von Ulm aus gesteuert<br />
Aventus und Atos managen Immobilien<br />
[titelthema]<br />
12 Eine Bank ist kein Selbstzweck<br />
Manfred Oster im Gespräch<br />
[finanzieren]<br />
23 Fein raus mit Finetrading<br />
Eine Dreiecksbeziehung der<br />
besonderen Art<br />
39 Viele Unternehmen sind in Verzug<br />
22 Ziffern! Die internationale<br />
Kontonummer kommt<br />
[machen]<br />
26 Der Baustellen-Wanderer Wie Zeiss<br />
Bau- und Planungs-Chaos verhindert<br />
29 Planung ohne faule Kompromisse<br />
Bauerfahrungen eines Mittelständlers<br />
36 Umzug XXL – Häuser auf Reisen<br />
Jako Baudenkmalpflege stemmt<br />
Mammutprojekte<br />
[spezial]<br />
30 „Menschen kaufen von Menschen“<br />
Der 14. Unternehmertag in Ulm<br />
47 Entspannt, strahlend – ein Erfolg Das<br />
Winterleuchten der SÜDWEST PRESSE<br />
[führen]<br />
42 Wie man gute Leute findet und hält<br />
James Johnson von Fritz & Macziol<br />
[leben]<br />
44 Ideen können gefährlich sein<br />
Führungskräfte und ihre Lust am Kochen<br />
[namen & nachrichten]<br />
4 Ulm lockt Autokonzerne an<br />
5 Sorge über die Entwicklung der<br />
Lehrlingszahlen<br />
20 Center Parcs darf im Allgäu bauen<br />
21 Elektronische Nase für die<br />
Raumstation ISS<br />
22 Maschinenbau unter Druck<br />
35 Windpark mitten im Wald<br />
50 Impressum<br />
3
[namen & nachrichten] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />
Ulm lockt Autokonzerne an<br />
Sorgenvoll schauten Betrachter<br />
im vergangenen Jahr auf den<br />
Wirtschaftsstandort Ulm: Mit<br />
der Schlecker-Pleite, der Werksverlagerung<br />
von Iveco Magirus,<br />
dem Schutzschirmverfahren für<br />
den angeschlagenen Solaranlagenbauer<br />
Centrotherm und der<br />
Schließung des Forschungsstandortes<br />
von Nokia schienen die negativen<br />
Meldungen nicht mehr<br />
aufzuhören. Mittlerweile hat<br />
sich die Stimmung gedreht. Die<br />
Centrotherm Photovoltaics AG<br />
(Blaubeuren) ist als eines der ersten<br />
Unternehmen im Rahmen<br />
des Schutzschirmverfahrens saniert<br />
worden. Auf die Schließung<br />
des Nokia-Forschungszentrums<br />
mit einstmals 730 Entwicklern<br />
folgten die Ansiedelungen der<br />
Konzerne Audi, BMW und Continental.<br />
Der Stuttgarter Daimler-<br />
Konzern setzt bereits seit 25 Jahren<br />
auf die Wissenschaftsstadt<br />
Ulm. Das ehemalige Nokia-Gebäude<br />
teilen sich nun Conti und<br />
Audi. Conti (Hannover) beschäftigt<br />
in Ulm im Geschäftsbereich<br />
Fahrerassistenzsysteme, der seinen<br />
Sitz in Lindau hat, bereits<br />
120 Mitarbeiter, der größte Teil<br />
kommt von Nokia. Ulm nutzt<br />
Conti als reinen Forschungs- und<br />
Entwicklungs-standort. Ziel ist<br />
es, das Umfeld des Fahrzeugs vollständig<br />
zu erfassen, sagte Conti-<br />
Vorstand Ralf Cramer bei der Eröffnung.<br />
„Die Kompetenzen der<br />
früheren Handyentwickler passen<br />
zu Conti“, sagte Standortleiter<br />
Jens Brüning. Es geht um<br />
Hochfrequenzen, Prozessoren,<br />
und schließlich sind auch in Handys<br />
Kameras. Die Audi-Tochter<br />
E-Solutions hat seit dem Start die<br />
Belegschaft von 50 auf 100 Mitarbeiter<br />
verdoppelt. Sie arbeitet unter<br />
anderem an den Themen<br />
Sprachsteuerung und mobile<br />
Kommunikation. BMW ist mit<br />
der Car IT und 60 neuen Mitarbeitern<br />
in Ulm vertreten und arbeitet<br />
an den Fahrerassistenzsystemen<br />
und der Bildverarbeitung<br />
der Zukunft.<br />
Autozulieferer Conti forscht jetzt auch in Ulm.<br />
Logistik-Gruppe Seifert auf Expansionskurs<br />
Die Seifert-Logistikgruppe mit<br />
Hauptsitz im Ulmer Donautal<br />
hat ihre Logistik-Aktivitäten<br />
deutlich erweitert. Der Umsatz<br />
kletterte 2012 um 13 Millionen<br />
Euro auf 92 Millionen Euro. Das<br />
Familien<strong>unternehmen</strong> beschäftigt<br />
mittlerweile an 19 Standorten<br />
720 Mitarbeiter. Zuletzt hat<br />
Firmenchef Harry Seifert den<br />
Standort in Lützen-Zorbau (Sachsen-Anhalt),<br />
wo er 71 Mitarbeiter<br />
beschäftigt, durch Zukauf erweitert.<br />
Für 2,5 Millionen Euro erwarb<br />
er an der A9-Ausfahrt Weißenfels<br />
ein benachbartes<br />
Grundstück samt Gebäude, investierte<br />
weitere 250.000 Euro in<br />
einen Büroanbau, IT-Infrastruktur<br />
und die Verbindung zum bisherigen<br />
Gelände. Das derzeit<br />
größte Projekt im Unternehmen<br />
ist nach Seiferts Worten die Bewirtschaftung<br />
des 46.000 Quadratmeter<br />
großen Logistik-Zent-<br />
Seifert hat ins Karlsruhe-Malsch 200 Mitarbeiter eingestellt.<br />
rums in Karlsruhe-Malsch. Dort<br />
arbeiten mehr als 200 Mitarbeiter.<br />
Sie stellen für die Produktion<br />
der A- und der B-Klasse von Mercedes-Benz<br />
vorgehaltene Komponenten<br />
und Teile von 180 Zulieferern<br />
zusammen und liefern diese<br />
25.000 Teile in der richtigen Reihenfolge<br />
an die Produktionsbänder<br />
des Daimler-Konzerns. „Das<br />
ist die höchste Stufe der Logistik:<br />
Just-in-Sequence “, erläutert Seifert.<br />
Sein Unternehmen disponiert<br />
für mehr als 1000 Kunden<br />
aus den Branchen Chemie, Baustoffe,<br />
Papier, Automotive, Pharma<br />
und Konsumgüter täglich<br />
mehr als 800 Lkw-Ladungen. Die<br />
Unternehmensgruppe, die sich<br />
seit 1947 in Familienbesitz befindet,<br />
unterhält 240 Fahrzeugeinheiten,<br />
sowie 214.000 Quadratmeter<br />
Lagerfläche. Für <strong>2013</strong> plant<br />
Seifert ein Umsatzplus von rund<br />
zwölf Prozent.<br />
4
<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong><br />
[namen & nachrichten]<br />
Sorge über die Entwicklung der Lehrlingszahlen<br />
Mehr als 254o junge Menschen<br />
haben im vergangenen Jahr in<br />
der IHK-Region Ulm ihre Ausbildung<br />
begonnen. Gab es in Industrie,<br />
Dienstleistung und Handel<br />
noch eine Zunahme der Verträge<br />
um 0,4 Prozent, schrumpfte die<br />
Zahl der Lehrverträge im Handwerk<br />
um 9 Prozent auf 2800. Das<br />
sind 300 weniger als noch im Jahr<br />
zuvor. Besonders drastisch fiel<br />
der Rückgang mit 30 Prozent in<br />
den Berufen des Nahrungsmittelgewerbes<br />
aus, heißt es bei der<br />
Handwerkskammer Ulm, deren<br />
Gebiet sich vom Ostalbkreis bis<br />
zum Bodensee erstreckt.<br />
„Gestern sprachen wir von einer<br />
Lehrstellenknappheit, heute und<br />
in Zukunft werden wir von einer<br />
Lehrlingsknappheit reden“, sagte<br />
Anton Gindele, der Präsident der<br />
Handwerkskammer. In ländlichen<br />
Regionen, dort wo das<br />
Handwerk einen wesentlichen<br />
Teil der Daseinsvorsorge übernehme,<br />
könne ein Schwund an<br />
Fachkräften zu einem gravierenden<br />
Versorgungsproblem werden,<br />
warnt er.<br />
Derweil betont die IHK, dass die<br />
Karrierechancen junger Leute<br />
mit einem erfolgreichen Berufsabschluss<br />
in der Region besser<br />
sind als mit einem akademischen<br />
Abschluss. Laut Fachkräftemonitor<br />
der IHK Ulm werden die Unternehmen<br />
in der Region bis zum<br />
Jahr 2025 rund 4500 Stellen mehr<br />
für Fachkräfte mit Berufsabschluss<br />
anbieten als für Akademiker.“<br />
Die aktuelle Entwicklung der Lehrlingszahlen deutet das große Thema für<br />
viele Betriebe an: Wie gewinne ich künftig junge Fachkräfte?<br />
Führungswechsel im<br />
Mercedes-Benz-Verkauf<br />
Mit 20 Jahren hat Manfred<br />
Hommel (54) seine berufliche<br />
Karriere gestartet. Damals war er<br />
jüngster Lkw-Verkäufer im Autohaus<br />
Widmann in Aalen. Vom 1.<br />
April an leitet er die Mercedes-<br />
Benz Niederlassung Stuttgart, die<br />
930 Mitarbeiter an zehn Standorten<br />
beschäftigt. Als Mitbegründer<br />
der Oldtimerfabrik Classic in<br />
Neu-Ulm und Cheforganisator<br />
Manfred Hommel und sein Nachfolger Thomas Witzel.<br />
der Rallye Donau Masters ist<br />
Hommel weit über Ulm hinaus<br />
bekannt, seit 2004 hatte er die<br />
Niederlassung Ulm/Schwäbisch<br />
Gmünd (400 Mitarbeiter, drei<br />
Standorte) geleitet. Diese Aufgabe<br />
übernimmt Thomas Witzel<br />
(56). Er kennt die Region aus früherer<br />
Zeit. Zuletzt war er Mitglied<br />
der Geschäftsleitung für den<br />
deutschen Lkw-Vertrieb.<br />
Klinik-Chefs verdienen<br />
157.000 Euro pro Jahr<br />
Führungskräfte in Krankenhäusern<br />
verdienen im Schnitt noch<br />
nicht einmal halb so viel wie Manager<br />
in der freien Wirtschaft:<br />
Das Gehalt eines Krankenhaus-<br />
Geschäftsführers betrug 2012<br />
durchschnittlich 157.000 Euro,<br />
während ein Geschäftsführer in<br />
der Privatwirtschaft im Schnitt<br />
334.000 Euro erhalten hat. Ähnlich<br />
groß sind die Unterschiede<br />
bei Führungskräften im Personalwesen:<br />
Krankenhäuser haben ihre<br />
Personalchefs 2012 mit durchschnittlich<br />
79.000 Euro im Jahr<br />
vergütet, während Wirtschafts<strong>unternehmen</strong><br />
den Chefs 131.000<br />
Euro bezahlten. Dies ergab eine<br />
Studie der Managementberatung<br />
Kienbaum.<br />
Energie aus Biogas für<br />
Feuerwehr und Uhlmann<br />
Rund zwei Millionen Euro hat<br />
das Blockheizkraftwerk in Laupheim<br />
gekostet, das die Feuerwehr<br />
mit Energie versorgt. Die Anlage,<br />
die aus heimischem Biogas Strom<br />
produziert und deren Abwärme<br />
zum Heizen benutzt wird, läuft<br />
seit Januar im Regelbetrieb und<br />
das ohne Probleme, heißt es bei<br />
der Erdgas Südwest GmbH. Ein<br />
weiteres Blockheizkraftwerk entsteht<br />
beim Verpackungsmaschinenhersteller<br />
Uhlmann. „Unser<br />
Ziel ist es, die Biogas-Produktion<br />
zu bündeln und Verbrauchern<br />
über intelligente Modelle Strom<br />
und Wärme zur Verfügung zu<br />
stellen“, sagt Ralf Biehl, Geschäftsführer<br />
der Erdgas Südwest<br />
GmbH.<br />
5
Immobilienverwaltung ist ein schwieriges Geschäft. Die Wohnungseigentümer sehen meist nur einen kleinen Teil der Aufgaben der Verwalter.<br />
Das Eisberg-Phänomen<br />
Immobilienverwalter müssen sich in vielen Fachbereichen auskennen und tragen eine hohe Verantwortung. Berufliche<br />
Zugangsvoraussetzungen sind bitter nötig, sagt Verbandschef Heckeler. Doch die Bundesregierung blockt das ab.<br />
Sie sind Psychologe und Techniker, Architekt<br />
und Notar, Banker und Friedensstifter.<br />
„Ein Immobilienverwalter<br />
hat einen riesigen Strauß an Aufgaben“, sagt<br />
Wolfgang D. Heckeler, der Vorsitzende des<br />
Verbandes der Immobilienverwalter in Baden-Württemberg<br />
und Geschäftsführer der<br />
Bietigheimer Wohnbau GmbH. Umso bedauerlicher<br />
ist es nach seinen Worten, dass die<br />
Unterstützung der Bundesregierung für den<br />
Berufsstand vergleichsweise bescheiden ausfällt.<br />
Denn Immobilienverwalter kann jeder<br />
werden, der nicht vorbestraft ist, und sich einen<br />
Gewerbeschein holt. „Das ist entsetzlich“,<br />
sagte Heckeler mit Blick auf die Vermögenswerte,<br />
für die Immobilienverwalter verantwortlich<br />
sind. „Schließlich gehört Wohneigentum<br />
in unserer Gesellschaft zu den<br />
wesentlichen Bestandteilen<br />
der Altersvorsorge“,<br />
sagt<br />
der Immobilienfachmann,<br />
der<br />
auch an der Spitze<br />
des Bundesverbandes<br />
steht. Daher<br />
hält er klar definierte<br />
berufliche<br />
Verbandspräsident Wolfgang<br />
Heckeler.<br />
Zugangsvoraussetzungen<br />
für unumgänglich.<br />
Schon<br />
allein, um die Eigentümer besser zu schützen.<br />
Doch diesem Vorstoß steht das Bemühen der<br />
Europäischen Kommission entgegen, die<br />
Märkte in der EU zu liberalisieren. „Deshalb<br />
wollen wir als Zwischenziel erreichen, dass es<br />
eine Versicherungspflicht für Verwalter gibt.<br />
Das muss in der Gewerbeordnung verankert<br />
werden“, fordert Heckeler.<br />
2 millionen Euro Schaden<br />
Bei diesen Plänen denkt er nicht in erster Linie<br />
an so spektakuläre Fälle wie vor zwei Jahren,<br />
als ein Verwalter im Großraum Stuttgart zwei<br />
Millionen Euro aus den Kassen von 20 Eigentümergemeinschaften<br />
abgezweigt und damit<br />
jene im Durchschnitt um 100.000 Euro gebracht<br />
hat. „Schwarze Schafe gibt es in jedem<br />
Beruf“, sagt Heckeler. Das Ärgerliche für die<br />
betroffenen Eigentümer: Sie kommen nicht<br />
mehr an ihr Geld heran. Angesichts der Vielzahl<br />
der Entscheidungen, die ein Verwalter<br />
vorbereitet und trifft, müsse der Verbraucherschutz<br />
ausgeweitet werden. „Ein guter Woh-<br />
6
<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong><br />
[verantworten]<br />
mehr als nur verwalten ...<br />
nungseigentumsverwalter kann für die Eigentümer<br />
viel Geld sparen, ein schlechter<br />
kann sie sehr viel Geld kosten“, sagt Heckeler.<br />
Eigentümergemeinschaften<br />
sollten sich daher sehr<br />
gut überlegen, wen sie für<br />
diese heikle Aufgabe auswählen.<br />
Über den VDIV<br />
Im Verband der Immobilienverwalter<br />
Baden-Württemberg e. V. (VDIV BW)<br />
sind über 300 Verwaltungs<strong>unternehmen</strong><br />
organisiert. Die Mitglieder verwalten<br />
mehr als 400.000 Wohn- und Gewerbeeinheiten<br />
und erwirtschaften<br />
einen Jahresumsatz von etwa 1,2 Milliarden<br />
Euro. Als einer der ältesten Verwalterverbände<br />
in Deutschland setzt<br />
sich der VDIV BW seit knapp 30 Jahren<br />
für die Belange der Immobilienverwalter<br />
ein. Zu seinen wichtigsten Aufgaben<br />
gehört die Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />
seiner Mitglieder, um die Qualität<br />
der Immobilienverwaltung nachhaltig<br />
zu verbessern. Der VDIV BW ist bundesweit<br />
im Dachverband Deutscher<br />
Immobilienverwalter e.V. (DDIV) organisiert,<br />
der die politischen Interessen<br />
seiner mehr als 1600 Mitglieds<strong>unternehmen</strong><br />
in Berlin und Brüssel vertritt.<br />
Man muss<br />
Eigentümer<br />
heute viel<br />
besser<br />
schützen<br />
Hohes Risiko<br />
Gerade in kleineren<br />
Mehrfamilienhäusern<br />
heiße es oft: „Das Geld<br />
können wir uns sparen,<br />
das macht einer aus dem Haus“, berichtet Verbandschef<br />
Heckeler. Oftmals würden Eigentümergemeinschaften<br />
Verwalter auch nach<br />
dem Preis auswählen. Frei nach dem Motto:<br />
Der Billigste erhält den Zuschlag. Doch das sei<br />
sehr riskant – sowohl für die Eigentümergemeinschaft<br />
als auch den „Freizeit-Verwalter“.<br />
Auf dem Spiel steht der innere Friede der Gemeinschaft,<br />
rechtssicheres Handeln und der<br />
Werterhalt des Gebäudes.<br />
Der Verwalter hat ein großes Haftungsrisiko.<br />
„Unwissenheit schützt vor Strafe nicht“, sagt<br />
der Verbandschef und betont: „Manchmal<br />
muss der Verwalter sofort handeln, zum Beispiel<br />
nach dem-Urteil des Bundesgerichtshofs<br />
(Az.:44/2009). Plötzlich war die jahrzehntelang<br />
praktizierte Darstellung der Instandhaltungsrücklagen<br />
in den Abrechnungen nicht<br />
mehr zulässig.“ Ähnliches gilt für die Trinkwasserverordnung,<br />
die im Jahr 2011 in Kraft<br />
getreten ist. Seither muss in den meisten<br />
Mehrfamilienhäusern alle drei Jahre die<br />
Trinkwasserqualität<br />
überprüft werden. „Geschieht<br />
dies nicht, drohen<br />
Verwalter und Eigentümergemeinschaft<br />
hohe<br />
Bußgelder. Sollte dann jemand<br />
durch verunreinigtes<br />
Wasser erkranken,<br />
zum Beispiel wegen Legionellen,<br />
kommt zu den<br />
Schadensersatzforderungen<br />
noch ein Strafverfahren wegen fahrlässiger<br />
Körperverletzung hinzu“, erläutert VDIV-<br />
Präsident Heckeler.<br />
MIndeststandards nötig<br />
Die für die Eigentümer sichtbare Arbeit eines<br />
professionellen Verwalters stellt nach seinen<br />
Worten nur einen Bruchteil der Aufgaben dar.<br />
„Das ist wie bei einem Eisberg. Da sieht man<br />
auch nur einen kleinen Teil.“ Bei der Verwaltung<br />
des gemeinsamen Eigentums geht es unter<br />
anderem darum,<br />
- Betrieb und Instandhaltung zu organisieren<br />
- eine Hausordnung aufzustellen und zu überwachen<br />
- zu erreichen, dass die Eigentümergemeinschaft<br />
genug Geld zurücklegt für spätere Modernisierungen<br />
- einen Wirtschaftsplan aufzustellen und einmal<br />
im Jahr die Kosten abzurechnen<br />
- geeignete Feuer- und Haftpflichtversicherung<br />
abzuschließen.<br />
Angesichts der Fülle der Aufgaben kann Heckeler<br />
nicht nachvollziehen, warum die Bundesregierung<br />
keine Mindeststandards für den<br />
Beruf vorgibt. Zumal die unterschiedlichen<br />
Ziele der Eigentümer, von denen manche die<br />
Wohnungen selbst nutzen, andere wiederum<br />
vermieten, die Aufgabe eines Wohnungseigentumsverwalters<br />
nicht leichter machten.<br />
Nachbesserungsbedarf sieht Heckeler auch<br />
beim elektronischen Grundbuch, das derzeit<br />
flächendeckend eingeführt wird. „Dort haben<br />
alle Einblick, die ein berechtigtes Interesse<br />
haben. Leider hat die Bundesregierung die<br />
Verwalter vergessen“, sagt Heckeler. Der Gesetzesentwurf<br />
des Bundesjustizministeriums<br />
zum Datenbankgrundbuch schließt die Verwalter<br />
aus. Seit Jahren fordert der Verband ein<br />
Einsichtsrecht. Doch aus Berlin heißt es, die<br />
Verwalter gehe es nichts an, wie die Eigen-<br />
Ihr Ansprechpartner:<br />
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7
[verantworten] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />
tumswohnungen beliehen sind. „Wir wollen<br />
ja aber nur abrufen können, wer denn der Eigentümer<br />
ist. Das schreiben uns das aktuelle<br />
Wohnungseigentumsgesetz<br />
und die aktuelle<br />
Wir wollen<br />
dem Staat<br />
sparen<br />
helfen, der<br />
hindert uns<br />
Rechtssprechung vor“,<br />
sagt Heckeler. Dieses Wissen<br />
ist für Verwalter auch<br />
deshalb wichtig, weil diese<br />
häufig innerhalb bestimmter<br />
gesetzlicher<br />
Fristen handeln müssen.<br />
Das gilt für das Einreichen<br />
von Eigentümerlisten<br />
bei Beschlussanfechtungsklagen ebenso<br />
wie für die Ermittlung des richtigen Schuldners<br />
bei der Verfolgung von Zahlungsansprüchen.<br />
Auch für die Einladung zur<br />
Eigentümerversammlung und die in<br />
vielen Teilungserklärungen geforderte<br />
Zustimmung zur Veräußerung<br />
des Wohnungseigentums<br />
muss der Verwalter<br />
rechtssicher wissen,<br />
wer als Eigentümer<br />
im Grundbuch eingetragen ist, sagt Heckeler.<br />
Rückendeckung bekommt der Verband durch<br />
ein Gutachten des Stuttgarter Rechtsprofessors<br />
Rüdiger Zuck. Der ist<br />
zu der Auffassung gelangt,<br />
dass der Ausschluss<br />
der Immobilienverwalter<br />
verfassungswidrig ist.<br />
Nach seiner Einschätzung<br />
wäre es auch problemlos<br />
technisch möglich, Immobilienverwaltern<br />
dauerhaft<br />
Zugang zur ersten<br />
Abteilung der Grundbücher<br />
zu gewähren. Darin werden die Eigentumsverhältnisse<br />
der Immobilien dargelegt.<br />
Bisher fragen die Immobilienverwalter die<br />
Daten an. „Das sucht ein Beamter heraus,<br />
der viel mehr Aufwand hat. Nach<br />
rund zehn Tagen hat der Verwalter<br />
die Informationen und<br />
zahlt jedes Mal 10 Euro“,<br />
sagt Heckeler. Das geschehe<br />
in Baden-<br />
Württemberg pro<br />
Jahr zigtausendmal<br />
und bedeutet für die Verwalter wie für die Beamten<br />
Mehrarbeit. „Wir wollen dem Staat sparen<br />
helfen, doch der hindert uns daran.“<br />
Wie finde ich einen guten<br />
Verwalter?<br />
Weil es für den Beruf des Immobilienverwalters<br />
keine Zugangsvoraussetzungen gibt, ist<br />
es für Laien schwer, einen Verwalter zu finden,<br />
der alle wichtigen Kriterien erfüllt. Eigentümergemeinschaften,<br />
so rät Verbandschef<br />
Wolfgang Heckeler, sollten sich über<br />
ihren künftigen Verwalter genau informieren<br />
und diese Fragen stellen:<br />
Welchen Ruf genießt er? Wie zufrieden sind<br />
andere Gemeinschaften? Welche Qualifikation<br />
hat er? Wie oft bildet er sich fort? Wie gut<br />
ist er erreichbar? Hat er eine Vermögensschaden-<br />
und Vertrauensschadenhaftpflichtversicherung?<br />
Werden diese Fragen positiv beantwortet,<br />
trenne sich bereits die Spreu vom Weizen,<br />
sagt Heckeler. Mitglieder des Verbandes der<br />
Immobilienverwalter müssen nach seinen<br />
Worten nicht nur nachweisen, dass sie sachkundig<br />
sind und sich regelmäßig fortbilden,<br />
sondern auch, dass sie eine Vermögensschadenhaftplichtversicherung<br />
besitzen. Verbandsmitglieder<br />
sind darüber hinaus auch<br />
abgesichert, falls ein so genannter Vertrauensschaden<br />
entsteht. Diese greift beispielsweise<br />
auch bei Diebstahl, Betrug, Unterschlagung.<br />
Einen qualifizierten, professionellen Verwalter<br />
findet man im Internet über die Verwaltersuche<br />
auf der Homepage des Verbands der<br />
Immobilienverwalter Baden-Württemberg<br />
(www.vdiv.de). [!] Alexander Bögelein<br />
Die Branche der<br />
Verwalter<br />
Die kleinsten Eigentümergemeinschaften<br />
umfassen gerade mal zwei<br />
Parteien, eine der größten, die Stuttgarter<br />
Asamwald, umfasst 1000 Eigentümer.<br />
Die häufigste Form ist das<br />
Mehrfamilienhaus mit zehn oder zwölf<br />
Eigentümern. Diese Bandbreite zeigt<br />
sich auch bei den Verwaltern. Der größte<br />
in Baden-Württemberg betreut mit<br />
100 Mitarbeitern knapp 30000 Wohnungen.<br />
Verwalter, die alleine tätig sind,<br />
und von einer Schreibkraft unterstützt<br />
werden, kommen auf 400 Wohnungen.<br />
In vielen Fällen beschäftigen Verwalter<br />
zwei bis drei Bürokräfte und betreuen<br />
zwischen 1500 und 3000 Wohnungen.<br />
8
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Gesellschaften Aventus und Atos aus Ulm setzen damit erfolgreich Akzente gegen die Großen ihrer Branche.<br />
Büronachfrage gedeckt,<br />
Defizite beim Wohnen<br />
Zu den wichtigsten Hotspots für Büro-Immobilien<br />
zählten Löhlein und<br />
Wendel mehr denn je Frankfurt und<br />
München, wo bei entsprechend guter<br />
Lage der Objekte rasch Mieter gefunden<br />
würden. Ulm spiele im Gegensatz<br />
in der Liga der mittelgroßen Städte,<br />
Bedarf für weitere Büro-Großobjekte<br />
sehen die beiden Immobilienexperten<br />
hier derzeit nicht. Bei Wohnimmobilien<br />
hingegen komme der Ulmer Markt derzeit<br />
der großen Nachfrage kaum hinterher.<br />
Die Gefahr einer „Blasenbildung“<br />
sehen sie nicht. Nach ihrer<br />
Beobachtung würden institutionelle Investoren<br />
derzeit wieder verstärkt auf<br />
Wohnimmobilien setzen, da bei einem<br />
Mieterwechsel weniger Kosten anfielen<br />
als im gewerblichen Bereich und die<br />
Unterschiede zu den Gewerbemieten<br />
zunehmend abschmölzen. 5000 Quadratmeter<br />
vermietbare Fläche sollte ein<br />
Objekt mindestens haben, damit es zu<br />
den Strukturen von Aventus beziehungsweise<br />
Atos passe.<br />
Wer sich mit Thomas Löhlein und<br />
Horst M. Wendel verabredet, schlägt<br />
damit buchstäblich zwei Fliegen<br />
mit einer Klappe. Denn die beiden sind geschäftsführende<br />
Gesellschafter von gleich<br />
zwei Firmen der Immmobilienbranche: der<br />
Aventus Immobilien GmbH sowie der Atos<br />
Property Management GmbH. Die Ausrichtung<br />
der zwei Gesellschaften ist ähnlich. Beide<br />
sind mit dem umfassenden Management<br />
von großen, gewerblichen Immobilienobjekten<br />
betraut, die im gesamten Bundesgebiet<br />
liegen. Umfassend, das heißt in diesem Fall:<br />
Abgearbeitet wird das komplette Aufgabenpaket<br />
bei der kaufmännischen, technischen<br />
und infrastrukturellen Betreuung der Gebäude.<br />
Beim Treffen mit dem Journalisten sind die<br />
beiden Geschäftsführer in Sektlaune. Denn<br />
eben hat einer der Hauptauftraggeber von<br />
Aventus die Verträge verlängert – und zwar<br />
um fünf Jahre. In der Branche gelte ein solcher<br />
Zeitraum bereits als langfristige Bindung, der<br />
Trend gehe in die entgegengesetzte Richtung,<br />
sagt Wendel. Schon in dieser Beziehung fallen<br />
die Ulmer gerne mal aus dem üblichen Rahmen,<br />
„Es gibt Objekte, die schon seit 16 Jahren<br />
unter unserer Obhut sind.“ Die Geschäftsführer<br />
werten dies natürlich als Bestätigung ihrer<br />
Arbeit.<br />
Wie die Uhren ticken<br />
Wir sind in der Aventus-Welt. Die Zahl der Investoren,<br />
darunter zwei Pensionskassen des<br />
Bayer-Konzerns, ist überschaubar. Es handelt<br />
sich bei ihnen allesamt um langfristige Bestandshalter,<br />
deren maßgebliches Interesse in<br />
der Erzielung einer nachhaltigen Rendite mit<br />
ihren Objekten liege.<br />
Bei Atos ticken die Uhren etwas anders.<br />
Hauptauftraggeber sind hier zwei Dutzend<br />
Fondsgesellschaften, deren Geschäftsmodell<br />
einem Dreisprung folgt: „Kaufen, sanieren,<br />
vermarkten.“ In Folge kommt es zu einer häufigeren<br />
Rotation, wodurch ebenfalls die jeweilige<br />
Objekt-Betreuung kurzfristiger ist. „Im<br />
Schnitt dauert sie zwei bis vier Jahre“, schätzt<br />
Wendel.<br />
Die Betreuung solcher Objekte bedeute einen<br />
sehr viel höheren Zeitaufwand und mitunter<br />
sogar eine gehörige Portion Stress, schon, weil<br />
zum Start jedes Mal eine tiefgreifende Be<br />
10
<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong><br />
[verantworten]<br />
liegt da auf der Hand, wobei zu fragen ist, mit<br />
welchen Waffen Aventus und Atos, die Davids,<br />
antreten? „Unsere Unabhängigkeit“,<br />
nennt Löhlein eine wichtige. Baukonzerne<br />
mit Dienstleistungssparten neigten dazu, bei<br />
Bau- oder Instandhaltungsmaßnahmen eigene<br />
Töchter ins Spiel zu bringen oder darin zu<br />
halten. „Wir aber können bei Ausschreibungen<br />
völlig unbefangen und neutral entscheiden.“<br />
Doch David hat noch mehr aufzubieten: Man<br />
sei ferner darauf eingestellt, im Berichtswesen<br />
den Datenfluss ins System des Kunden zu implantieren.<br />
Da wären ebenso die flachen Hierarchien<br />
und die festen Ansprechpartner für<br />
die Kunden. „Sind Techniker und Verwalter<br />
zuverlässig greifbar, erhöht dies nicht zuletzt<br />
die Zufriedenheit der Mieter.“ Als weiteres<br />
nennt Löhlein die hohe Flexibilität der Strukturen<br />
ihrer Firmen. „Wir sind in der Lage, auf<br />
kurzfristige Anfragen zu Objektübernahmen<br />
oder auf veränderte Anforderungen ebenso<br />
kurzfristig reagieren zu können.“<br />
standsaufnahme nötig werde und in der Regel<br />
erst zuverlässige Strukturen geschaffen werden<br />
müssen. Deckt Aventus ebenfalls die Aufgabe<br />
der Vermietungen ab, so ist dies hier anders.<br />
Diese übernimmt in der Atos-Welt eine<br />
rechtlich getrennte Gesellschaft.<br />
David gegen Goliath<br />
Mit 40.000 Quadratmetern gemanagter Bürofläche<br />
in Ulm ist Aventus nach Thomas Löhleins<br />
Angaben größter Anbieter am Firmensitz.<br />
Eine Million Quadratmeter sind es<br />
insgesamt, addiert man die entsprechenden<br />
Kennziffern beider Gesellschaften zusammen.<br />
Das ist nicht wenig, doch gewiss nicht mehr<br />
als ein Bruchteil dessen, was die Größen der<br />
Immobilienmanagement-Branche bewirtschaften.<br />
Das Bild von David gegen Goliath<br />
neuaufträge über netzwerk<br />
Dennoch würden sich Löhlein und Wendel<br />
hüten, allein auf diese Stärken zu setzen. Da<br />
die beiden Geschäftsführer für ihre Firmen<br />
ein „stetiges, aber gesundes“ Wachstum anstreben,<br />
zählt die aktive Kundenakquise zu<br />
ihren Pflichtaufgaben. „Neuaufträge erhält<br />
man über die Netzwerkpflege“, verrät Wendel<br />
die Grundformel. Es sei Pflicht, bei Branchentreffen<br />
präsent zu sein, um bei den Marktteilnehmern<br />
– „eine überschaubare Zahl“ – in<br />
Erinnerung zu bleiben oder neue kennen zu<br />
lernen.<br />
„Wir treten nach außen immer als Gruppe auf,<br />
welche das komplette Set an Dienstleistungen<br />
rund um die Immobilie abdecken kann“,<br />
sagt Löhlein. Darin eingeschlossen ist bei Bedarf<br />
auch die Beratung von Eigentümern<br />
beim An- oder beim Verkauf.<br />
Der Markt sei mitten in einem Umbruch und<br />
eröffnet damit neue Optionen, erläutert Wendel.<br />
Was zuletzt zugenommen habe, seien Anfragen<br />
von Immobilien-Bestands<strong>unternehmen</strong>.<br />
Haben viele Mittelständler in der<br />
Vergangenheit ihre Immobilienanlagen „nebenher“<br />
noch selbst verwaltet, so würden diese<br />
Aufgaben ebenfalls nun vermehrt Profis<br />
übertragen, weil die „Erbengeneration“ hier<br />
anders denke.<br />
In solchen Fällen muss es gewiss kein Nachteil<br />
sein, wenn der Immobilien-Manager dann<br />
selbst in der Welt des Mittelstands zu Hause<br />
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11
<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong><br />
[titelthema]<br />
Eine Bank ist<br />
kein Selbstzweck<br />
Manfred Oster kennt alle Produkte seines Hauses – und versteht sie. Selbstverständlich?<br />
Einem Banker trauen heute nicht mehr alle so etwas zu. Der Chef der<br />
Sparkasse Ulm legt hohe Maßstäbe an sich selbst und seine Branche an. Eine<br />
Bank ist für ihn kein Selbstzweck: Sie hat den Menschen zu dienen.<br />
Die Konjunkturprognosen für Deutschland sehen<br />
für <strong>2013</strong> nicht allzu rosig aus, das Wachstum soll<br />
minimal ausfallen. Wie empfinden Sie als größter<br />
Mittelstandsfinanzierer die Stimmung in und um<br />
Ulm?<br />
Die Stimmung in der Wirtschaft ist gut! Es gibt eine<br />
kontinuierliche und gesunde Entwicklung. Ich bin<br />
froh, wenn wir nicht übertreiben – und umso mehr,<br />
wenn es keine unbeherrschbaren Rückschläge geben<br />
wird.<br />
Wie hat sich die Kreditnachfrage aus den Unternehmen<br />
entwickelt?<br />
Sie ist von einem hohen Niveau leicht zurückgegangen.<br />
Die Kreditnachfrage ist ja auch immer ein Anzeichen<br />
dafür, wie sich die Konjunktur entwickeln kann,<br />
weil sie auch zeigt, welche eigenen Einschätzungen die<br />
Unternehmen haben. In der Summe ist alles in Ordnung.<br />
Von Unternehmern ist oft zu hören, die Banken hätten<br />
zu strenge Auflagen für die Kreditvergabe. Was<br />
entgegnen Sie diesem Vorwurf?<br />
Das ist ja eine allgemeine Kritik, für die ich durchaus<br />
Verständnis habe. Von unseren Kunden höre ich dies<br />
nicht. Als Sparkasse sind wir schließlich dazu da, den<br />
Finanzierungsbedarf zu decken. Im Übrigen gibt uns<br />
unsere starke Einlagensituation die Möglichkeit, jeden<br />
Finanzierungsrückhalt zu bieten: Unsere Einlagen finanzieren<br />
hier bei uns die mittelständische Wirtschaft,<br />
das Handwerk und die vielen privaten Wohnbauvorhaben<br />
– eben das macht uns als Sparkasse aus. Dass es<br />
Regularien gibt, die manchmal über das Ziel hinausschießen,<br />
ist klar, ebenso, dass heute mehr Formalismus<br />
nötig ist. Im Kreditgeschäft ist das noch überschaubar.<br />
Und eines darf man nicht vergessen: Im<br />
Ergebnis dient manche Anforderung der Sicherheit<br />
und dem guten Gesamtblick aller Beteiligten. Dass<br />
manche Vorgaben etwas übertrieben sind, hält uns<br />
nicht auf. Eine große Gefahr sehen wir aber darin, dass<br />
einzelne Ansätze aus den Eigenkapitalvorschriften Basel<br />
III die Natur unseres gesunden Geschäfts noch nicht<br />
berücksichtigen. Dies kann die Kredite verteuern.<br />
Auch die Liquiditätsregeln gehen teilweise an der Realität<br />
vorbei.<br />
Gibt es heute Branchen, die Ihnen langsam Sorgen<br />
machen?<br />
Ich denke weniger in Branchen. Die Themen in der<br />
Wirtschaft sind grundsätzlich immer unternehmerischer<br />
Natur, dies gilt branchenübergreifend. Wir als<br />
Sparkasse haben auch aus der Krise 2009 gelernt und<br />
mit unserer Kundschaft zusammen Stressszenarien<br />
entwickelt und intensiv durchgespielt, wodurch gewährleistet<br />
ist, dass auch Rückschläge verkraftbar bleiben.<br />
Die deutsche Wirtschaft trifft heute kaum etwas<br />
unvorbereitet. Für mich, als jemanden, der schon seit<br />
28 Jahren direkt am Kunden tätig ist, ist diese unternehmerische<br />
Dynamik unserer Kunden immer wieder neu<br />
faszinierend.<br />
Das hört sich ja fast nach Coaching an ...<br />
Es ist wertvoll, dass man mit der Unternehmerkundschaft<br />
im Gespräch ist. Das bereichert gegenseitig. Die<br />
erfolgreichsten Unternehmer sind diejenigen, die auch<br />
fragen und das Gespräch suchen. Diejenigen, die ihre<br />
Ergebnisse weniger mit uns besprechen wollen sowie<br />
die Ursachen weniger ergründen wollen, sind in der<br />
Zur Person<br />
Sparkassen-Chef<br />
Manfred Osterhat<br />
Stehvermögen. Der<br />
60-Jährige, der in Bietigheim<br />
aufwuchs und<br />
in Ludwigsburg eine<br />
Banklehre absolvierte,<br />
ist seit 1985 Sparkassen-Vorstandsmitglied,<br />
anfangs in<br />
Kitzingen, seit 2000<br />
in Ulm. In seinem Büro<br />
arbeitet er gerne<br />
an einem Stehtisch.<br />
Sein Arbeitspensum<br />
gilt als enorm. Neben<br />
dem Beruf engagiert<br />
sich Manfred Oster<br />
stark ehrenamtlich,<br />
beispielsweise als<br />
Vorsitzender des<br />
Stadtverbandes für<br />
Sport oder in der<br />
Hospiz-Stiftung. Der<br />
Vater von drei erwachsenen<br />
Kindern<br />
ist seit fast 40 Jahren<br />
verheiratet. In der<br />
Freizeit interessiert er<br />
sich für sportliche Bewegung,<br />
zum Beispiel<br />
Mountain-Bike; zudem<br />
liebt er Lesen,<br />
Sprachen und Musik.<br />
28 Jahre ist Manfred Oster, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Ulm, „direkt am Kunden“ – und noch immer fasziniert.<br />
13
[titelthema] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />
wortungsbewusste „Übernehmer“ gibt. Aber leider<br />
muss man auch zu oft zusehen, wie Firmen nach solchen<br />
Prozessen fast ausbluten.<br />
Weil sich der Wunsch, Geld zu verdienen, abkoppelt<br />
von der Kernkompetenz?<br />
So ist es. Die Wirtschaft hat eine Aufgabe. Sie soll den<br />
Menschen dienen und der Gesellschaft. Wenn Geld<br />
nicht als organisatorisches und ordnendes Element gesehen<br />
oder zur Sicherung von Vermögen dient, der<br />
Mensch aus dem Mittelpunkt gerät, dann entsteht daraus<br />
ein gesellschaftliches Problem.<br />
Eine starke Zukunft haben<br />
Unternehmen, die ihre Mitarbeiter<br />
schätzen, schulen und<br />
fördern, erklärt Manfred Oster<br />
im Gespräch mit Karen<br />
Emler, der Leiterin der<br />
Wirtschaftsressorts der<br />
SÜDWEST PRESSE, und<br />
Alexander Bögelein, dem<br />
Redaktionsleiter Unternehmen<br />
[!].<br />
Minderheit. Gemeinsame Erlebnisse mit vielen Firmen<br />
über viele Branchen hinweg führen zu Erfahrungen,<br />
die es auszutauschen gilt.<br />
Was sind die wichtigsten Fragen?<br />
Auf welcher Basis wird das Geschäft gemacht? Welche<br />
fachliche Professionalität wird gelebt? Grundlage für<br />
jeden Erfolg ist dabei immer, dass man die Mitarbeiter<br />
schätzt, sie schult und in der Zusammenarbeit fördert.<br />
Es muss beispielsweise eine gute<br />
Feedbackkultur geben. Diese ist die<br />
Basis für Professionalität. Wer das<br />
schafft, hat garantiert eine starke<br />
Zukunft.<br />
Was muss den Firmen noch gelingen?<br />
Natürlich die Unternehmensnachfolge.<br />
Ein großes Thema ist die Zukunft<br />
von Familien<strong>unternehmen</strong>,<br />
also des privaten Mittelstands. Wir haben einen prächtigen<br />
Mittelstand. Die Industrie lebt davon, dass im<br />
Mittelstand Lösungen gefunden werden, die sie fast<br />
modulartig in ihre Produkte einbaut. Dieses Zusammenspiel<br />
funktioniert sehr gut, sofern nicht Billigpreispolitik<br />
dominiert. Eine Gefahr ist zudem, dass zu<br />
viele Mittelständler von Konzernen übernommen<br />
wurden oder in falsche Hände von Finanzinvestoren<br />
kommen – wobei man sagen muss, dass es auch verant-<br />
Die Industrie<br />
lebt von den<br />
Lösungen<br />
aus dem<br />
Mittelstand<br />
Nun bilden die Privatkunden eine wesentliche Säule<br />
Ihres Geschäftsmodells. Haben Sie als klassische<br />
Hausbank nach der Finanzkrise einen Ansturm<br />
der Kunden erlebt?<br />
Nein, das war eher ein ruhiger Erkenntnis- und Lernprozess.<br />
Nachdem jedoch die Werbung wieder ganz<br />
andere Zinshöhen suggeriert, sind Anleger schon wieder<br />
hin- und hergerissen, trotz aller Risiken. So ist es<br />
nicht immer leicht nachvollziehbar, dass die Sparkasse<br />
derartige Angebote unmöglich verantworten könnte.<br />
Trotz des extrem niedrigen – politisch geprägten –<br />
Zinsniveaus weltweit haben wir im vergangenen Jahr<br />
ein kräftiges Plus bei den Kundeneinlagen erlebt. Davon<br />
entfällt auf die Privatkunden ein Anteil von ein bis<br />
zwei Prozent.<br />
Woher kommt der Rest des Geldes?<br />
Bei uns legen viele Unternehmen ihre Liquidität an.<br />
Geld muss aber eben auch „schaffen“ – und somit fließen<br />
oft große Summen schnell wieder als Investitionen<br />
oder als Betriebsmittel in den Wirtschaftskreislauf.<br />
Entscheidend für die Geldanlage bei uns ist aber die<br />
gute tägliche Arbeit und die individuelle Kundenberatung<br />
durch unsere vielen hundert<br />
Mitarbeiter.<br />
Wollen die Kunden raus aus der<br />
Anonymität, wie sie beispielsweise<br />
bei Online-Banken<br />
herrscht, und suchen sie ganz<br />
bewusst den Kontakt zur Sparkasse?<br />
Ja. Für uns als Sparkasse ist das der<br />
Schlüssel für unseren Erfolg. Lebensfragen<br />
brauchen das Gespräch. Ich mache da mal<br />
ein Beispiel: Ein junger Mensch verdient nach dem Studium<br />
ein Anfangsgehalt in Höhe von monatlich 1500<br />
Euro netto. Die Freude über das erste Einkommen ist<br />
natürlich groß. Jetzt entsteht für ihn die Möglichkeit,<br />
von seinem Arbeitgeber Geld für die Altersvorsorge<br />
einzusetzen. Glauben wir wirklich, dass ein junger<br />
Mensch zu diesem Zeitpunkt mit den oft beliebigen Informationen<br />
aus dem Internet eine solche, für Jahr-<br />
14
<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong><br />
[titelthema]<br />
zehnte richtungweisende Entscheidung treffen kann<br />
oder will?<br />
Was folgern Sie daraus?<br />
Ich garantiere Ihnen, dieser junge Mensch sehnt sich<br />
bei der fast unüberschaubaren Informationsfülle nach<br />
einem Gespräch mit einem Berater<br />
seines Vertrauens. Bei kleinen Anschaffungen<br />
ist ein Fehlkauf ärgerlich,<br />
aber nicht gravierend. Jetzt<br />
aber geht es darum, eine Entscheidung<br />
über die richtige Altersvorsorge<br />
für die nächsten 30 oder 40 Jahre<br />
zu fällen! Dieser junge Mensch wird<br />
folglich zu einem Berater gehen.<br />
Denn es geht für ihn letztlich darum,<br />
aus heutiger Sicht seine finanzielle<br />
Situation unter Kontrolle zu haben. Ich bitte unsere<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sich in jedem<br />
Gespräch immer wieder neu in die Situation der Kunden<br />
zu versetzen, um die beste Lösung zu finden. Dies<br />
gilt übrigens unabhängig davon, in welcher finanziellen<br />
Lage sich die jeweiligen Kunden befinden.<br />
Wer Geld<br />
40 Jahre<br />
anlegt,<br />
braucht gute<br />
Beratung<br />
Wieviel hat denn der Durchschnittskunde auf dem<br />
Konto?<br />
Unsere Kunden kommen aus allen Teilen der Gesellschaft.<br />
Manche führen ein Guthabenkonto, andere verfügen<br />
vielleicht über ein Millionenvermögen. Darüber<br />
hinaus haben wir auch tausende Kinder und Jugendliche<br />
mit ihren Sparkassenbüchern.<br />
Wir sind für alle da. Auf einem<br />
Sparbuch liegen im Schnitt 12 000<br />
Euro, dabei ist zu berücksichtigen,<br />
dass viele Sparer auch mehrere<br />
Sparbücher haben. Nimmt man<br />
alle Bausparverträge, Versicherungssummen<br />
und Wertpapiere<br />
ohne die gewerblichen Vermögen<br />
zusammen, ergeben sich bei rund<br />
230 000 Kunden in etwa 20 000 bis<br />
25.000 Euro Guthaben pro Person. Was mich wirklich<br />
freut, ist die Tatsache, dass wir sehr breit aufgestellt<br />
sind und dass allein rund 50 000 unserer Kunden monatlich<br />
regelmäßig in Ratensparverträge einzahlen.<br />
Das ist eine faszinierend hohe Zahl, die ausdrückt,<br />
welch hohen Stellenwert das sichere Sparen im Leben<br />
Sicheres Sparen ist immer<br />
noch für viele Menschen wichtig.<br />
Manfred Oster wirbt leidenschaftlich<br />
dafür.<br />
Raum für die Zukunft In der<br />
Evolution eines Klassikers finden<br />
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15
[titelthema] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />
Mit der EC-Karte bezahlen –<br />
gut und recht. Der Sparkassenchef<br />
selbst bezahlt beim<br />
Bäcker aber doch lieber bar.<br />
der Menschen einnimmt. Dafür werbe ich auch! Großeltern<br />
sparen so für den Führerschein ihrer Enkel, Väter<br />
und Mütter für ihre Kinder – und die Kinder lernen<br />
damit auch selbst zu sparen.<br />
Verstehen Sie alles, was Sie an Produkten anbieten?<br />
Eindeutig ja! Ich verstehe sogar<br />
Ein Kind<br />
muss im<br />
Sparbuch<br />
blättern<br />
können<br />
deutlich mehr als wir anbieten –<br />
und deshalb bieten wir manches<br />
eben auch nicht an. Das soll nicht<br />
angeberisch wirken. Aber wenn ich<br />
einmal etwas nicht mehr verstehe,<br />
dann kümmere ich mich darum,<br />
dass ich es verstehe. Das ist für mich<br />
sogar existenziell. Das wissen auch<br />
unsere Mitarbeiter, dass ich Produkte<br />
und Leistungen immer wieder erläutert haben<br />
möchte. Ich will, dass wir als Sparkasse vorbildlich<br />
handeln, dass unsere Mitarbeiter die Produkte verstehen<br />
und dass sie unseren Kunden diese auch verständlich<br />
erklären können.<br />
Das Sparbuch galt früher als Inbegriff der deut-<br />
schen Lebenseinstellung. Ist es heute ein Auslaufmodell?<br />
Nein, auf keinen Fall. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte<br />
Sparen noch eine ganz andere Bedeutung. Wohlstand<br />
wird dadurch ermöglicht, dass jeder spart, um<br />
sich dann auch etwas leisten zu können. Man kann sich<br />
mit seinem Ersparten ein Haus<br />
bauen oder auch ein Motorrad<br />
kaufen. Das Sparbuch hat einen<br />
unglaublichen emotionalen Wert<br />
– es in der Bevölkerung aufzugeben,<br />
würde bedeuten, eine wichtige<br />
finanzielle Lebensgrundlage zu<br />
verlieren. Zumal wir die Sorge haben<br />
müssen, dass heute bereits<br />
zwischen 20 und 30 Prozent der<br />
Kinder das Sparen erst gar nicht<br />
mehr lernen. Wie will denn jemand mit Geld umgehen,<br />
wenn er nicht weiß und kein Gefühl dafür hat, was<br />
sein Geld wert ist? Eltern müssen ihren Kindern das<br />
Sparen beibringen. Übrigens war ich auch immer entschiedener<br />
Gegner von Kontoauszügen als Ersatz für<br />
das Sparbuch. Das wäre organisatorisch zwar einfacher,<br />
aber den wichtigen Wert des Sparbuchs, in dem<br />
man „lesen kann“, lässt sich die Sparkasse ganz bewusst<br />
etwas kosten. Das Sparbuch in den Händen eines Kindes,<br />
das darin blättert, ist nicht nur ein Gag, sondern<br />
wirklich wertvoll!<br />
Ab wann brauchen Kinder ein Girokonto?<br />
Ab 14 Jahren – so hätte ich vor einigen Jahren noch vorschnell<br />
gesagt. Heute haben die S-Card und das Girokonto<br />
für die Kinder eine ganz andere, pragmatische<br />
Bedeutung, zum Beispiel in der Schulverpflegung. Da<br />
wir heute technisch sicherstellen können, dass die Kinder<br />
nicht ins Minus kommen können, kann mit der<br />
Zustimmung der Eltern ein Girokonto auch schon bei<br />
Schulbeginn sinnvoll sein. Das ist Lernen fürs spätere<br />
Leben. Und für Sparkassen und Banken ist das Girokonto<br />
die Verbindung zum Kunden durch das ganze Leben.<br />
Die größeren Fragen sind noch ganz andere: Welche<br />
Funktion hat das Girokonto, wenn künftig mit dem<br />
Handy bezahlt wird? Wer hat die Markthoheit über den<br />
Zahlungsverkehr, wenn große IT-Konzerne einsteigen?<br />
Was können wir dem vorbeugend entgegensetzen?<br />
Ab welchem Betrag benutzen Sie Ihre EC-Karte?<br />
Unter 100 Euro normalerweise nicht. Es ist ein Stück<br />
weit natürlicher für mich, mit Bargeld zu bezahlen,<br />
auch wenn das heute viele anders sehen. Der Bäcker am<br />
Samstag erhält von mir jedenfalls Bargeld und auch<br />
mein Bier zahle ich noch bar – schon allein wegen dem<br />
Trinkgeld …<br />
Die Finanzkrise ist vorbei, doch noch immer sind<br />
Banken nicht sehr gut gelitten in der Öffentlichkeit.<br />
16
<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong><br />
[titelthema]<br />
Ihr Partner für Büro-<br />
Technik & Einrichtung<br />
Wie wohl fühlen Sie sich in Ihrem Beruf?<br />
Ich empfinde unsere Arbeit in der Sparkasse bestätigter<br />
denn je. Ich fühle mich wohl in unserem Beruf: Wenn<br />
man im Laufe des Lebens erfährt, welchen gesellschaftlichen<br />
Beitrag man leisten kann, wenn man merkt, es<br />
lohnt sich, auf einem soliden Weg zu bleiben, wenn Du<br />
spürst, die Kunden vertrauen dir, dann ist das toll. Das<br />
ist die eine Seite. Wenn ich aber gleichzeitig sehe, was<br />
sich die Bankenbranche weiterhin leistet und wie sie<br />
teilweise auftritt, finde ich das erschütternd.<br />
Banken sollen über Jahre hinweg die Zinssätze Libor<br />
und Euribor manipuliert haben, um sich höhere<br />
Gewinne zu verschaffen. Die Finanzaufsicht ermittelt.<br />
Was sagen Sie dazu?<br />
Mir fehlen da die Worte. Ich bin entsetzt. So habe ich<br />
unsere Branche, in Teilen, immer wieder erlebt. Dies<br />
sehe ich allerdings auch als ein gesellschaftliches Phänomen.<br />
Das zentrale Thema lautet doch: Stehen Geld<br />
oder die Rendite allein im Mittelpunkt des Lebens? Die<br />
eigentliche Lebensrealität sieht doch ganz anders aus:<br />
Die Menschen wünschen sich eine gesicherte Existenz.<br />
Sie wirtschaften. Alle streben nach Wohlstand. Wir<br />
Sparkassen und Banken haben in diesem Zusammenhang<br />
einen Urauftrag: Unsere grundsätzliche Aufgabe<br />
ist es, die Wirtschaft förderlich zu begleiten und dem<br />
menschlichen Sein zu dienen. Und dazu haben wir alle<br />
Möglichkeiten. Wir existieren niemals zum Selbstzweck,<br />
das wird leider viel zu oft in unserer Welt missachtet.<br />
Es geht um Solidität und um die Frage: Was<br />
stellen wir in den Mittelpunkt unseres Tuns? Da verstehe<br />
ich dann nicht, wie Banken und Finanzakteure rund<br />
um die Welt aktiv sind, die dies nicht interessiert, die<br />
nur Rendite produzieren und die aufstrebende Gesell-<br />
Manipulationen, Gier und<br />
Ausbeutung: Was sich Teile<br />
der Bankenbranche geleistet<br />
haben und weiterhin leisten,<br />
entsetzt ihn, sagt Manfred<br />
Oster.<br />
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17
[titelthema] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />
Stichwort Brüssel: Die Bemühungen,<br />
etwa den Verbraucherschutz<br />
voranzutreiben,<br />
nennt Manfred Oster „lobenswert“.<br />
Aber nur grundsätzlich.<br />
Wie die EU das macht,<br />
sei gefährlich undifferenziert.<br />
schaften in Entwicklungs- und Schwellenländern<br />
förmlich aussaugen.<br />
Die EU-Kommission verschärft<br />
die Regeln für Banken immer<br />
mehr, was macht Ihnen mit Blick<br />
auf die Ideen aus Brüssel am<br />
meisten Sorge?<br />
Die Bemühungen in Brüssel, den<br />
Bankenbereich in den Griff zu bekommen,<br />
sind lobenswert. Was für<br />
mich nicht in Ordnung ist, ist die<br />
Mechanik des Beamtenapparats.<br />
Die Respektlosigkeit, die ich manches Mal in Brüssel<br />
empfinde, gegenüber dem, was draußen im Leben geleistet<br />
wird und geschieht, bedrückt mich. Wir sind<br />
inzwischen überzogen reguliert – nicht nur in der Bankenbranche<br />
– sondern in allen Lebens- und Schaffensbereichen.<br />
Denken Sie beispielsweise nur an den Verbraucherschutz,<br />
den ich grundsätzlich sehr schätze,<br />
dessen Regeln alle Beteiligten aber oft überfordern. Alles<br />
Gute und Edle wäre einfacherer Art.<br />
Den Verbraucherschutz treibt Brüssel bekanntlich<br />
voran.<br />
So bekommt<br />
die EU<br />
die große<br />
Welt nicht<br />
in den Griff<br />
Ja, aber so wie die EU-Kommission das tut, geht Überblickswissen<br />
verloren. Das ist eben auch Brüssel. Wenn<br />
wir sehen, was wir als Bank alles<br />
melden müssen, staunen wir des<br />
Öfteren. Die Grundrichtungen<br />
sind absolut gut. Eigenkapital, das<br />
muss sein. Komplexität aber schadet.<br />
Weitere Problemfelder sind<br />
die Bankenunion und die Einlagensicherung.<br />
Dort wird nicht differenziert<br />
zwischen Regionalinstituten<br />
und den großen Banken. So<br />
bekommt die EU die große Welt<br />
nicht in den Griff. Die normalen, kleinen, regionalen<br />
Institute werden dagegen in diesem Maß unnötigerweise<br />
belastet. Genau diese Institute aber haben<br />
Deutschland krisenfest gemacht. Hier besteht zwischenzeitlich<br />
eine gefährliche Schieflage!<br />
Wie kommen Sie zu dieser Einschätzung?<br />
Aus meiner persönlichen Berufs- und Lebenswirklichkeit.<br />
Und darüber hinaus wirke ich in verschiedenen<br />
regionalen und überregionalen Gremien und arbeite<br />
an internationalen Themenstellungen mit.<br />
18
<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong><br />
[titelthema]<br />
Unter den Top Zehn in<br />
Baden-Württemberg<br />
Die Sparkasse Ulm zählt zu den zehn<br />
größten Sparkassen in Baden-Württemberg.<br />
In Deutschland nimmt sie unter den<br />
insgesamt 426 Sparkassen Platz 44 ein.<br />
Sie beschäftigte zum Stichtag 31. Dezember<br />
1177 Mitarbeiter, davon insgesamt<br />
149 Auszubildende. Den rund 230.000<br />
Kunden stehen 76 Geschäftsstellen sowie<br />
sieben sogenannte Selbstbedienungseinheiten<br />
zur Verfügung. Beim größten Kreditinstitut<br />
in der Region Ulm erhöhten<br />
sich im vergangenen Jahr die Einlagen<br />
der privaten und gewerblichen Kunden<br />
auf 4,2 Milliarden Euro. Die Summe der<br />
Kredite wuchs auf rund 3,8 Milliarden<br />
Euro.<br />
Im Blickpunkt der Öffentlichkeit der Donaustadt<br />
steht die Sparkasse Ulm auch,<br />
weil sie an zentraler Stelle – im Dreieck<br />
von Rathaus, Münster und der Haupteinkaufsmeile,<br />
der Hirschstraße – rund 80<br />
Millionen Euro in den Bau zweier neuer<br />
Gebäude investiert, die aus zwei Architektur-Wettbewerben<br />
hervorgegangen<br />
sind. Dafür hat das Institut seine ehemalige<br />
Hauptsstelle, die aus der Mitte der<br />
50er Jahre stammte, abgerissen. Nach<br />
den bisherigen Planungen sollen Mitte<br />
<strong>März</strong> die Rohbauarbeiten beginnen, die<br />
voraussichtlich bis Juni 2014 dauern werden.<br />
Aufgrund der umfangreichen und<br />
schwierigen logistischen Versorgung der<br />
Baustelle wird die Verkehrsführung in der<br />
Neuen Straße geändert, über die täglich<br />
rund 14.000 Fahrzeuge rollen. Die Großbaustelle<br />
ist nur einen Steinwurf weit entfernt<br />
von der „Sparkasse Neue Mitte“.<br />
Das gläserne und moderne Gebäude, das<br />
Stararchitekt Professor Stephan Braunfels<br />
entworfen hat, wurde 2006 fertig gestellt.<br />
Bei den beiden neuen Gebäuden<br />
wird das im Jahr 2015 der Fall sein.<br />
Braucht man „kleinere“ Banken wirklich?“<br />
Unsere mittelständische Wirtschaft – das lehrt schon<br />
die Wirtschaftsgeschichte – braucht ein regionales<br />
Bankensystem. Regionale Institute führen den Finanzmarkt<br />
in Deutschland und haben ihn stark und sicher<br />
gemacht. Dies hat mit Vertrauen sowie mit regionaler<br />
Nähe und Kenntnis zu tun. Auch große Banken haben<br />
im Wettbewerb ihre Berechtigung. Allerdings kann<br />
man erwarten, dass sich alle an die Grundregel halten,<br />
die Wirtschaft verlässlich zu begleiten und sich förderlich<br />
und anständig in die Gesellschaft einzubringen.<br />
Machen Sie Ihre Vermögensverwaltung selbst, und<br />
wie legen Sie Ihr Geld an?<br />
Ich hatte nie die Zeit und auch nicht das Bedürfnis, persönliche<br />
Vermögensstrategien zu entwickeln. 1984<br />
wurde ich zum Vorstand gewählt und trage seitdem<br />
Verantwortung in großen Sparkassen für unsere Kunden<br />
und für unsere Mitarbeiter – und damit auch für<br />
Millionen und Milliarden Euro. So sind beispielsweise<br />
große Vermögen und größte Summen für Kunden und<br />
für die Sparkasse solide anzulegen. Die Entwicklung<br />
unseres persönlichen Familienvermögens verfolge ich<br />
seit 40 Jahren auf einem karierten DIN-A3-Papier.<br />
Nachdem wir uns Wohneigentum angeschafft hatten,<br />
hatten wir zunächst Schulden. Heute sind wir im Plus.<br />
So viel zu unserer Vermögensanlage.<br />
Ist das alles?<br />
Vor 30 bis 35 Jahren habe ich tatsächlich einen kleinen<br />
Goldbarren gekauft. Zudem habe ich ein kleines interessantes<br />
„Aktien-Testdepot“, einen Bausparvertrag, eine<br />
Lebensversicherung, eine Direktversicherung, Altersvorsorge<br />
und ein Zuwachssparbuch. Aber<br />
ansonsten ist alles auf einem Sparbuch. Das hat einen<br />
Riesenvorteil: Ich will mir nicht durch eigene Sorgen<br />
den klaren Blick auf die Themen unserer Kunden verstellen<br />
– und außerdem ist ein Sparbuch doch herrlich<br />
langweilig …<br />
DIE FRAGEN STELLTEN KAREN EMLER,<br />
LEITERIN DER WIRTSCHAFTSREDAKTION<br />
DER SÜDWEST PRESSE,<br />
UND ALEXANDER BÖGELEIN,<br />
REDAKTIONSLEITER UNTERNEHMEN[!]<br />
DOKUMENTATION: DANIEL GLANZ<br />
19
[namen & nachrichten] Ausgabe 25 | <strong>März</strong> 2012 <strong>unternehmen</strong> [!]<br />
Center Parcs darf im Allgäu bauen<br />
Bisher verfügt Center Parcs über 20 Ferienanlagen: Deren Aushängeschild<br />
sind die tropisch anmutenden Badeanlagen.<br />
Nach mehr als dreijähriger verwaltungsrechtlicher<br />
Vorbereitung<br />
steht dem Bau eines Ferienund<br />
Freizeitparks durch das<br />
Touristik<strong>unternehmen</strong> Center<br />
Parcs im Urlauer Tann bei Leutkirch<br />
im Allgäu von Behördenseite<br />
nichts mehr im Weg. Die<br />
Gemeinderäte von Leutkirch und<br />
Altusried haben den Bebauungsplan<br />
für das rund 180 Hektar große<br />
Areal, das teilweise auf bayerischem<br />
Gebiet liegt, gebilligt und<br />
damit Rechtssicherheit für Finanzierung<br />
und Bauantrag geschaffen.<br />
Center Parcs, das zum französisch-niederländischen<br />
Konzern<br />
Pierre&Vacances gehört, betreibt<br />
bereits 20 derartige in die jeweilige<br />
Landschaft eingebettete Feriendörfer<br />
mit einer subtropischen<br />
Badelandschaft als Zentrum. Für<br />
den Bau der Anlage veranschlagt<br />
das Unternehmen ein Investitionsvolumen<br />
von 350 Millionen<br />
Euro. Die Fertigstellung des Feriendorfs<br />
ist für Anfang 2016 vorgesehen.<br />
Bei dem Gelände handelt<br />
es sich um ein ehemaliges<br />
Munitionsdepot, das 1939 vom<br />
Hitlerregime für die Versorgung<br />
der Wehrmacht mit Waffen eingerichtet<br />
und zuzeiten des Kalten<br />
Krieges von der Nato als Lager für<br />
amerikanische Atomsprengköpfe<br />
genutzt wurde.<br />
Kapitalspritze rettet<br />
Alno vor Insolvenz<br />
Hacker setzen sich mit<br />
IT-Attacken häufiger durch<br />
Vielen Firmen gelingt es nach einer<br />
Studie der Beratungsgesellschaft<br />
Ernst & Young nicht mehr,<br />
ihre Daten wirkungsvoll vor Angriffen<br />
zu schützen und das obwohl<br />
sie ihre Budgets für IT-Sicherheit<br />
erhöht haben. 2011<br />
registrierten 31 Prozent der Unternehmen<br />
eine Zunahme von<br />
Attacken auf ihre IT-Netze, neun<br />
Eine Kapitalerhöhung von 46<br />
Millionen Euro rettet den Pfullendorfer<br />
Küchenmöbelhersteller<br />
Alno vor der Insolvenz. 71,2<br />
Prozent der neuen Unternehmensanteile<br />
zeichnen Altaktionäre<br />
und neue Investoren, den<br />
Rest übernimmt der US-Haushaltsgerätehersteller<br />
Whirlpool,<br />
der damit sein Engagement bei<br />
Alno von 18,8 auf 24,9 Prozent<br />
aufstockt. Der bisherige Hauptanteilseigner,<br />
die Münchner Küchenholding,<br />
beteiligte sich<br />
nicht an der Aktion. Für das abgelaufene<br />
Geschäftsjahr verzeichnet<br />
der wirtschaftliche Dauerpatient<br />
Alno seit dem Jahr 2005<br />
erstmals wieder einen Gewinn<br />
von 1,1 Millionen Euro im operativen<br />
Geschäft. Im Jahr zuvor war<br />
das Betriebsergebnis vor Zinsen<br />
und Steuern mit 10,7 Millionen<br />
noch tief im Minus.<br />
Prozent berichten von einem<br />
Rückgang. Besonders stark steigt<br />
die Zahl von Bedrohungen, die<br />
von externen Angreifern ausgeht:<br />
Vier von zehn Unternehmen<br />
melden einen Anstieg solcher<br />
Attacken. Die Zahl der<br />
bösartigen Attacken eigener Mitarbeiter<br />
gehe dagegen zurück,<br />
heißt es in der Studie.<br />
Im Stadtregal ist alles<br />
unter Dach und Fach<br />
Eines der größten städtebaulichen<br />
Projekte in Ulm ist abgeschlossen.<br />
Nach sieben Jahren<br />
Bauzeit und Investitionen von<br />
rund 65 Millionen Euro hat die<br />
städtische Projektentwicklungsgesellschaft<br />
(PEG) den fünften<br />
Bauabschnitt des sogenannten<br />
Stadtregals abgeschlossen. Das<br />
Gebäude in der Nachbarschaft<br />
des Blautalcenters hatte einst als<br />
Werk II zu Lkw-Hersteller Magirus<br />
gehört, der ins Donautal zog.<br />
Später hatte der Haushaltswaren-<br />
Betrieb Abt dort sein Lager und<br />
einen Handwerkermarkt unterhalten,<br />
bevor er 2004 in Insolvenz<br />
ging. In der Folge übernahm<br />
die PEG das Gelände, die alten Fabrikhallen<br />
wurden entkernt. So<br />
entstanden 29000 Quadratmeter<br />
Nutzfläche. In den fünf Bauabschnitten<br />
sind 64 gewerbliche<br />
Einheiten und 69 Wohnungen<br />
entstanden. Laut PEG-Geschäftsführer<br />
Christian Bried wohnen<br />
150 Menschen in dem mit mehreren<br />
Architekturpreisen ausgezeichneten<br />
Gebäude, 700 Menschen<br />
gehen dort zur Arbeit.<br />
Bried wertet das Projekt als Erfolg,<br />
nicht zuletzt weil das Projekt<br />
einen deutlichen Gewinn<br />
abgeworfen hat.<br />
Das Bauprojekt Ulmer Stadtregal<br />
ist abgeschlossen.<br />
20
<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 25<br />
[namen & nachrichten]<br />
Elektronische Nase<br />
für die Raumstation ISS<br />
Astrium-Forscher am Bodensee testen das Messinstrument E-Nose.<br />
Die Forscher der Astrium GmbH<br />
in Friedrichshafen haben im Zuge<br />
eines Gemeinschaftsprojekts<br />
ein Messinstrument namens E-<br />
Nose mitentwickelt, das auf der<br />
Internationalen Raumstation<br />
(ISS) eingesetzt wird. Die Spürnase<br />
soll die Atmosphäre im russischen<br />
Segment der Raumstation<br />
auf mikrobiologische Belastungen<br />
untersuchen, die von Bakterien<br />
und Pilzkulturen ausgehen.<br />
Eine Sojus-Trägerrakete hat die<br />
elektronische Nase im Dezember<br />
zur Raumstation gebracht. Diese<br />
Messungen sind wichtig, weil eine<br />
zu hohe Belastung mit Pilzen<br />
Preis für<br />
Uzin Utz<br />
Die Uzin Utz AG, Komplettanbieter<br />
für Bodensysteme, ist für ihr<br />
Innovationsmanagement ausgezeichnet<br />
worden. Beim Wettbewerb<br />
„Best Innovator 2012/<strong>2013</strong>“<br />
kam das Ulmer Unternehmen<br />
auf den dritten Platz. Mit dem<br />
Wettbewerb prämiert die Beratungsgesellschaft<br />
A.T. Kearney<br />
Führungsteams, die das Management<br />
von Innovationen wirksam<br />
und nachhaltig betreiben.<br />
und Bakterien für Besatzung und<br />
Technik gefährlich werden kann.<br />
Ein entscheidender Vorteil der<br />
elektronischen Nase ist, dass die<br />
Astronauten auf der ISS die Messwerte<br />
über eine Datenverbindung<br />
schnell und unkompliziert<br />
an die Bodenstation übermitteln<br />
können. Die E-Nose könnte künftig<br />
auf Langzeitmissionen zum<br />
Mars, aber auch im kommerziellen<br />
Passagierluftverkehr und auf<br />
U-Booten eingesetzt werden. Die<br />
Astrium GmbH ist Teil des EADS-<br />
Standortes in Immenstaad. Weltweit<br />
beschäftigt der Astrium-<br />
Konzern rund 18.000 Mitarbeiter.<br />
Platz 1 für<br />
Liqui Moly<br />
Liqui Moly hat erneut Weltkonzernen<br />
ein Schnippchen geschlagen.<br />
Bei der Umfrage der „Auto<br />
Zeitung“, an der sich 30.000 Leser<br />
beteiligten, wurde das Ulmer Unternehmen<br />
zur „Top Marke“ in<br />
der Kategorie Schmierstoffe gewählt<br />
– und das bereits zum dritten<br />
Mal in Folge. Bei den Pflegemitteln<br />
kam das Unternehmen,<br />
das rund 600 Mitarbeiter beschäftigt,<br />
auf Platz zwei.<br />
. . . mode<br />
für männer und mehr<br />
• Typgerechte<br />
Beratung<br />
• Kostenlos<br />
Parken<br />
• Faire Preise<br />
in der Oldtimerfabrik<br />
Lessingstraße 5<br />
89231 Neu-Ulm<br />
Tel. 07<br />
31 · 88021<br />
150 55
[namen & nachrichten] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />
Hukstahl gibt<br />
Werk in Bad<br />
Waldsee auf<br />
Nach nur zwei Jahren schließt<br />
das Stahlhandels<strong>unternehmen</strong><br />
Hukstahl in Neuhausen bei Esslingen<br />
die Tore seines Werkes<br />
in Bad Waldsee. Hukstahl hatte<br />
das Werk 2010 von Gnida Stahl-<br />
Formgebung in Nürtingen übernommen.<br />
Gnida war aufgrund<br />
der Wirtschaftskrise in Schieflage<br />
geraten und musste 2009 Insolvenzantrag<br />
stellen. Hukstahl<br />
versprach sich von der Übernahme<br />
eine Stärkung seiner<br />
Marktposition. Doch es gelang<br />
nicht, den veralteten Maschinenpark<br />
so zu modernisieren,<br />
dass der Betrieb profitabel arbeitete.<br />
In Waldsee sind 50 Arbeitnehmer<br />
von der Werkschließung<br />
betroffen.<br />
Günther Wank<br />
rückt an<br />
Dethleffs-Spitze<br />
Mit einem neuen Mann an der<br />
Spitze und dem Ziel, den Umsatz<br />
von 360 Millionen Euro aus<br />
dem vergangenen Geschäftsjahr<br />
zu halten, beginnt der Reisemobil-<br />
und Caravanhersteller<br />
Dethleffs in Isny das 30. Jahr<br />
seines Bestehens. Das Leitungsteam<br />
bilden Dominik Suter<br />
und Günther Wank (43).<br />
Wank war bereits seit 2004 als<br />
Werksleiter<br />
und Prokurist<br />
für Dethleffs<br />
tätig.<br />
Der Optimismus<br />
für<br />
Geschäftsführer<br />
Günther Wank.<br />
<strong>2013</strong> wird<br />
mit der großen<br />
Angebotspalette,<br />
Neuentwicklungen wie der Globebus-Baureihe<br />
und der neu<br />
konzipierten Caravanreihe begründet.<br />
Die sinkende Inlandsnachfrage<br />
soll durch höheren<br />
Export ausgeglichen werden.<br />
Maschinenbau unter Druck<br />
Die deutschen Maschinenbauer verlieren Anteile am Weltmarkt<br />
insbesondere an China. Nach einer Studie des Beratungs<strong>unternehmen</strong>s<br />
Alix Partners wird der Umsatz der Branche bis 2015<br />
jährlich um durchschnittlich 1 Prozent bis auf 221 Milliarden<br />
Euro sinken, in China dagegen um jährlich 12 Prozent steigen<br />
auf 890 Milliarden Euro. Der Aufstieg Chinas bedrohe auch die<br />
Technologieführerschaft der deutschen Hersteller.<br />
Milchbauern<br />
setzen Omira<br />
unter Druck<br />
Aus Protest über den niedrigsten<br />
Milchpreis im Südwesten<br />
setzen die Milchbauern in Oberschwaben<br />
die Ravensburger<br />
Molkerei Omira mit einer Reihe<br />
von Kündigungen so massiv<br />
unter Druck, dass die Genossenschaft<br />
das Entgelt von 29 Cent<br />
pro kg umgehend auf die bei<br />
anderen Molkereien üblichen<br />
33 Cent erhöht. Unter den Kündigungen<br />
ist auch die der<br />
Milchwerke Neuburg in Bayern,<br />
die ein Viertel der angelieferten<br />
Menge bestreiten. Da die<br />
Kündigungsfrist zwei Jahre beträgt,<br />
wird in Ravensburg mit<br />
der Rücknahme der meisten<br />
Kündigungen gerechnet.<br />
Homburger mit<br />
neuer Technik<br />
für Batterien<br />
Die Homburger GmbH (Markdorf)<br />
expandiert in den Bereich<br />
erneuerbare Energien. Anfangs<br />
war das Unternehmen, von<br />
Martin Homburger 2007 gegründet,<br />
als reiner Auto-Zulieferer<br />
für die Markdorfer Firma<br />
Weber Auto Automotive aktiv.<br />
Dann kam die Luft- und Raumfahrt<br />
dazu, die sich so gut entwickelte,<br />
dass zum Kundenstamm<br />
Firmen wie Liebherr,<br />
Astrium, Cassidian und die Zeppelin<br />
Luftschifftechnik gehören.<br />
Jetzt hat das Unternehmen<br />
eine neuartige Wickeltechnik<br />
für Lithium-Ionen-Batterien<br />
entwickelt, mit der es dem Zentrum<br />
für Sonnenenergie und<br />
Wasserstoffforschung in Ulm<br />
gelang, den Prototyp für eine<br />
Spezialbatterie zu fertigen.<br />
Bottenschein<br />
kauft Reisesparte<br />
von Bopp<br />
Bottenschein Reisen hat die<br />
Touristiksparte von Bopp Reisen<br />
gekauft. Das Ehinger Familien<strong>unternehmen</strong><br />
übernimmt<br />
alle Mitarbeiter sowie drei Reisebusse.<br />
Damit wächst Bottenschein<br />
Reisen auf 60 Mitarbeiter<br />
und 40 Fahrzeuge. Neben<br />
Ehingen, Laupheim und Blaubeuren<br />
hat Bottenschein Reisen<br />
nun Münsingen als vierten regionalen<br />
Standort. Bopp Reisen<br />
will sich nach dem Verkauf der<br />
Reisesparte verstärkt auf den Linienverkehr<br />
konzentrieren.<br />
Getränkehandel<br />
Göbel zeigt sich<br />
zuversichtlich<br />
Der Getränkehändler Göbel hat<br />
2012 den Umsatz um 5 Prozent<br />
auf 53 Millionen Euro gesteigert.<br />
Die GmbH betreibt mehr<br />
als 60 Getränkemärkte in einem<br />
Umkreis von bis zu 150 km um<br />
Neu-Ulm. Göbel fungiert auch<br />
als Großhandel für viele Getränkehändler,<br />
die sich aus dem<br />
Zentrallager das Sortiment zusammenstellen.<br />
Dritte Säule ist<br />
der Gastronomieservice. „Für<br />
<strong>2013</strong> rechnen wir trotz verhaltener<br />
Wirtschaftsprognosen<br />
mit einem guten Jahr“, sagte Inhaber<br />
Walter Göbel, der die Firma<br />
vor 20 Jahren gegründet hat<br />
und von seinen Söhnen Norbert,<br />
Peter und Martin unterstützt<br />
wird. [!]<br />
22
<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong><br />
[finanzieren]<br />
Fein raus mit Finetrading<br />
Heute einkaufen, später zahlen. Was für Konsumenten gilt, können via Finetrading auch Unternehmen machen. Ohne<br />
die eigene Kreditlinie oder Sicherheiten zu belasten, lassen sich so Wareneinkäufe oder gar das Lager vorfinanzieren.<br />
Bevor der Textilhersteller Tempex aus<br />
Heidenheim mit seinen Schutzanzügen<br />
vor Hitze, Kälte, Elektrizität, Chemikalien<br />
oder extremen Witterungen Geld<br />
verdient, hat er erstmal Ausgaben. „Unsere<br />
Produkte haben eine hohe Funktionalität. Die<br />
weltweite Beschaffung der Stoffe und deren<br />
Verarbeitung ist teuer, manche Produkte müssen<br />
wir bis zu sechs Monate vorfinanzieren“,<br />
erzählt Jürgen Zwillich, kaufmännischer Leiter<br />
bei Tempex. Das habe bei dem Mittelständler<br />
mit seinen 60 Beschäftigten immer viel<br />
Liquidität gebunden. „Während der Wirtschaftskrise<br />
vor drei Jahren hatten wir Verluste<br />
eingefahren, was unsere Einkaufslinien bei<br />
den Kreditversicherern zusätzlich eingeschränkt<br />
hat – wir brauchten also etwas, das<br />
uns Luft verschafft“, so Zwillich. Seit Sommer<br />
finanziert Tempex nun seine Wareneinkäufe<br />
über Finetrading.<br />
Mehr Liquidität<br />
Finetrading ist ein alternatives Finanzierungsinstrument,<br />
das den Bestellern von Ware<br />
unabhängig von Banken Liquidität beschert.<br />
Und das geht so: Ein Finanzdienstleister<br />
– der so genannte Finetrader – stellt sich als<br />
Zwischenhändler zwischen Besteller und Lieferant.<br />
Mit Umfang, Menge und Preis der Lieferung<br />
hat er nichts zu tun, darüber haben<br />
sich Besteller und Lieferant im Vorfeld geeinigt.<br />
Der Lieferant liefert wie gehabt an den<br />
Besteller, schickt die Rechnung allerdings<br />
dem Finetrader, der diese schnell bezahlt und<br />
dafür Skonto erhält. Der Besteller hat nun bis<br />
zu vier Monate Zeit, um die bereits erhaltene<br />
Ware beim Finetrader zu bezahlen. Finanziert<br />
werden kann nur handelbare Ware, das Unternehmen<br />
selbst muss kreditversicherungsfähig<br />
sein. Diese Dienstleistung kostet den<br />
Besteller der Waren eine Handelsmarge, die<br />
Wie ein Räderwerk greift das Finanzierungsinstrument<br />
Finetrading ineinander.<br />
23
[rubrik] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />
Chancen und Risiken<br />
Ein Konsignationslager ist ein Warenlager,<br />
das der Lieferant für seinen Kunden<br />
– den Verbraucher – führt. Es befindet<br />
sich beim oder in der Nähe des<br />
Abnehmers. Die Ware gehört so lange<br />
dem Lieferanten, bis der Kunde sie<br />
dem Lager entnimmt. Dann erst muss<br />
er sie auch bezahlen.<br />
Vorteile: Da das Material bereits qualitätsgeprüft<br />
und jederzeit in der vereinbarten<br />
Menge erhältlich ist, bietet ein<br />
Konsignationslager Versorgungssicherheit.<br />
Da die Berechnung auf Basis<br />
der Entnahmebedingungen abgewickelt<br />
wird, besteht nur ein geringer Abwicklungsaufwand.<br />
Nachteile: Ein Konsignationslager bedeutet<br />
für den Empfänger mehr Potenzial,<br />
für den Lieferanten hingegen mehr<br />
Risiko und wirtschaftliche Kapitalbindung.<br />
Die Asymmetrie ergibt sich aus<br />
der Marktstellung beider Unternehmen<br />
zueinander bzw. der unterschiedlichen<br />
Marktmacht.<br />
phk<br />
zwischen zwei und vier Prozent der vorfinanzierten<br />
Summe, bezogen auf 120 Tage, liegt.<br />
Bei früherer Rückzahlung reduziert sich die<br />
Marge entsprechend. Die genaue Höhe ist unter<br />
anderem vom Zeitpunkt der Rückzahlung,<br />
der Bonität des Bestellers<br />
und der Bestellmenge abhängig.<br />
„Unsere Lieferanten werden<br />
prompt bezahlt, und<br />
wir haben mehr Liquidität<br />
zur Verfügung“, fasst<br />
Zwillich die Vorteile zusammen.<br />
„Im Endeffekt<br />
konnten wir sogar unseren<br />
Wareneinsatz um ein<br />
Es gibt inzwischen viele Anbieter,<br />
die sich auf diesem Markt<br />
in Deutschland tummeln.<br />
Für alle, die<br />
stark<br />
wachsen<br />
und auch<br />
investieren<br />
Prozent reduzieren.“ Geeignet sei das Instrument<br />
für alle Unternehmen, die eine hohe<br />
Vorfinanzierung im Wareneinsatz hätten.<br />
„Das lohnt sich, auch wenn Finetrading nicht<br />
ganz billig ist“, sagt Zwillich. Schließlich handele<br />
es sich um Risikokapital. Dafür müssten<br />
aber auch keine Sicherheiten oder Bürgschaften<br />
wie bei einem Bankkredit hinterlegt werden.<br />
„Finetrading bedeutet ja kein zusätzliches<br />
Kapital, sondern nur, dass ich später<br />
bezahlen muss“, fasst Zwillich zusammen. Allerdings<br />
sei Finetrading erst bei Einkäufen ab<br />
5000 Euro aufwärts möglich.<br />
MIttelstand im Fokus<br />
Finetrading entstand vor neun Jahren, um<br />
Mittelständler aller Branchen in die Lage zu<br />
versetzen, durch rasche Bezahlung bestellter<br />
Ware stets als Skontozieher auftreten zu können.<br />
Es gibt diverse Anbieter. Der mit Abstand<br />
Größte ist eigenen Angaben zufolge die WCF<br />
Finetrading GmbH aus München; sie gehört<br />
zur EOS Gruppe,<br />
einer Tochter der<br />
Hamburger Otto<br />
Group. Das Marktvolumen<br />
für Finetrading<br />
wird auf<br />
mehrere Milliarden<br />
Euro geschätzt.<br />
Experten<br />
zufolge nutzen<br />
über 1900 Unternehmen<br />
dieses Instrument,<br />
um jährliche<br />
Einkaufsvolumina zwischen 100 000<br />
und 20 Millionen Euro zu finanzieren.<br />
Auch Martin Dreher, Vorstand der Dreher AG<br />
aus Denkingen, nutzt seit Juli 2012 Finetrading,<br />
um über das von den Banken gestellte<br />
Limit hinaus punktuell sein Wachstum zu finanzieren.<br />
„Wir wickeln Automationsprojekte<br />
mit einem entsprechend langen Vorlauf<br />
von bis zu sechs Monaten ab und nutzen Finetrading<br />
projektbezogen“, sagt der Chef von<br />
gut 50 Mitarbeitern. „Das<br />
verschafft uns Luft bei<br />
den Banken.“ Dreher<br />
nutzt das Instrument<br />
ebenfalls für die Einkaufsfinanzierung.<br />
Arno Schneider, der Chef<br />
von WCF.<br />
Martin Dreher, Unternehmer<br />
aus Denkingen.<br />
Nah Am Kunden<br />
Seit Anfang 2011 bietet<br />
WCF auch eine Lagerfinanzierung<br />
an. Dabei<br />
können Lieferanten über Finetrading ein so<br />
genanntes Konsignationslager vorfinanzieren.<br />
Das ist ein Warenlager, das ein Lieferant<br />
direkt bei seinem Abnehmer unterhält – so<br />
etwas gibt es in vielen Branchen, beispielsweise<br />
Automobil, Verpackung, Textil oder Rohstoffe.<br />
Normalerweise<br />
bleibt der<br />
Lieferant bis zur<br />
Entnahme durch<br />
den Abnehmer Eigentümer<br />
der Ware,<br />
was allerdings<br />
sein Kapital bis ultimo<br />
bindet. Bei<br />
dieser Finanzierungsvariante<br />
nun<br />
stellt sich ein Fine<br />
24
<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong><br />
[finanzieren]<br />
trader zwischen Lieferant und Abnehmer,<br />
kauft dem Lieferanten die Ware ab und bekommt<br />
dafür von ihm eine Handelsrechnung<br />
mit einem Zahlungsziel von 120 Tagen. „Diese<br />
Rechnung kann der Lieferant bei seiner Bank<br />
oder Factoringgesellschaft sofort zu Geld machen,<br />
der eigentliche Abnehmer bezahlt innerhalb<br />
der vereinbarten Frist beim Refinanzierungspartner<br />
des Lieferanten“, erklärt<br />
WCF –Geschäftsführer Arno Schneider das<br />
Procedere. Für die Bank sei das ein Standardgeschäft,<br />
sie finanziere statt der Lagerbestände<br />
und der damit verbundenen Risiken durch<br />
Schwund oder Brand dann nur noch die Rechnung<br />
an den Finetrader vor. Der Kunde bekomme<br />
schneller und zu besseren Konditionen<br />
Kapital.<br />
Für diese Dienstleistung berechnet der Finetrader<br />
zwei bis drei Prozent des Finanzierungsvolumens.<br />
Interessant ist das Schneider<br />
zufolge für Lager ab 100.000 Euro, die innerhalb<br />
von 120 Tagen durch einen ständigen<br />
Umschlagszyklus aus Produktion und Abnah<br />
Finetrading im Überblick<br />
Finetrading ist ein alternatives Finanzierungsinstrument<br />
zur Einkaufs- und seit<br />
Anfang 2011 auch zur Konsignationslagerfinanzierung.<br />
Ziel ist es, Mittelständler<br />
aller Branchen in die Lage zu versetzen,<br />
durch rasche Bezahlung bestellter Ware<br />
stets als Sofortzahler auftreten zu können<br />
und die damit verbundenen Vorteile<br />
wie beispielsweise die Gewährung von<br />
Skonto zu nutzen. Bei der Einkaufsfinanzierung<br />
lässt ein Unternehmen einen Dritten<br />
die Ware kaufen und bezahlt ihn wiederum<br />
erst, wenn es selbst seine<br />
Produkte gefertigt und verkauft hat. Bei<br />
der Lagerfinanzierung kauft ein Zwischenhändler<br />
dem Lieferanten die Ware<br />
me immer wieder bewegt werden. „Alle, die<br />
stark wachsen und parallel auch noch in Personal<br />
und Infrastruktur investieren müssen,<br />
sind in der Liquidität immer unter Druck“,<br />
ab. Dieser kann sich die Rechnung sofort<br />
von einer Bank refinanzieren lassen. Die<br />
Ware selbst bleibt im Lager und muss innerhalb<br />
von vier Monaten vom Abnehmer<br />
entnommen werden. Der jedoch zahlt<br />
dann nicht mehr an den Lieferanten, sondern<br />
an dessen Refinanzierungspartner.<br />
Das Marktvolumen für dieses Instrument<br />
wird auf mehrere Milliarden Euro geschätzt.<br />
Hierzulande gibt es diverse Anbieter.<br />
Der Größte ist eigenen Angaben<br />
zufolge die WCF Finetrading GmbH aus<br />
München, die wiederum zur EOS Gruppe<br />
gehört, einer Tochter der Hamburger Otto<br />
Group. <br />
<br />
phk<br />
fasst Dreher zusammen. „Um einen kurzfristig<br />
entstehenden Mehrbedarf an Kapital zu<br />
decken, kann Finetrading genau das Richtige<br />
sein.“ [!] <br />
Petra Hoffknecht<br />
Josef Menz, FEINGUSS BLANK GmbH<br />
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25
[machen] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />
Der Baustellen-Wanderer<br />
In der Privatwirtschaft würde ein Planungs-Chaos à la Stuttgart und Berlin ein Unternehmen gewaltig in die Bredouille<br />
bringen. Hellmuth Aeugle von der Carl Zeiss AG zeigt, wie Bauen ohne Abenteuer funktionieren kann.<br />
Klein-Katar“ nennen sie in der Region die<br />
derzeitige Großbaustelle von Zeiss im<br />
interkommunalen Gewerbegebiet zwischen<br />
Oberkochen und Königsbronn. Nicht<br />
nur dort, an Standorten weltweit – in England,<br />
Frankreich, Indien und China – hat der<br />
Konzern Baumaßnahmen am Laufen. Eigentlich<br />
sollte Hellmuth Aeugle gerade im Reich<br />
der Mitte weilen, aber stattdessen zwang ihn<br />
eine Operation am Sprunggelenk zu einer unfreiwilligen<br />
Pause zu Hause. Die Muße, ausführlich<br />
über sein schwieriges Metier zu berichten,<br />
fand der erfahrene Bauexperte<br />
dennoch.<br />
Aeugle ist bei Carl Zeiss Leiter des Bereichs<br />
„Business Services & Infrastructure”, er ist<br />
gleichfalls überzeugter und gut geerdeter<br />
Schwabe, da trügt sein Name nicht. Was er leitet,<br />
ist ein Dienstleistungsbereich, zu dem unter<br />
anderem eine Bauabteilung gehört, die<br />
„klein, aber kompetent besetzt“ sei. Für alle<br />
Gewerke personell eigene Fachkompetenz<br />
aufbieten zu können, hält er für unverzichtbar.<br />
Dies ist ein Punkt aus einer ganzen Liste<br />
von Grundsätzen und -regeln, die auf allen<br />
Baustellen des Konzerns gleichermaßen gelten<br />
und vor unliebsamen Überraschungen<br />
schützen. Der ehrliche Umgang zwischen<br />
Entscheidern (Vorstand) und Ausführenden<br />
gehört dazu, aber auch, dass Budgetierung<br />
und Terminziele von Anfang an realistisch<br />
sein müssen.<br />
„Jeder hält sich dran“<br />
Mit der Planung wird dann losgelegt, sobald<br />
die Nutzeranforderungen in einem abgestimmten<br />
Lastenheft definiert sind. Damit die<br />
Wünsche nicht ins Kraut schießen, gebe das<br />
konzerninterne, weltweit verbindliche Regelwerk<br />
mit seinen Richtwerten, Standards und<br />
Prozess-Festlegungen einen festen Orientie-<br />
In „Klein-Katar“ bei Oberkochen entsteht ein<br />
neuer Komplex, in dem unter anderem Medizintechnik<br />
und Halbleitertechnik Platz finden.
<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong><br />
[machen]<br />
rungsrahmen. Die Bürofläche pro Mitarbeiter,<br />
die Ausstattung, sogar das Mobiliar gemäß<br />
Corporate-Identity-Vorgaben sei darin festgehalten.<br />
„Jeder hält sich dran, das gibt Kostensicherheit“,<br />
sagt Aeugle. Die konzernweit gültigen<br />
Flächenrichtlinien schließen ebenso<br />
Aussagen über Produktions-, Fertigungs- und<br />
sogar Reinraumflächen mit ein.<br />
Ist die vorläufige Kostenschätzung inklusive<br />
der nun noch vorhandenen Restrisiken getroffen,<br />
werde der Vorstand ins Bild gesetzt. Sobald<br />
dieser die Freigabe erteilt, gelte: „Jetzt<br />
haben wir alle Freiheiten für Entscheidungen,<br />
die auf unserer Ebene zu treffen sind und können<br />
loslegen.“ Bei<br />
größeren Projekten<br />
werden zur<br />
Unterstützung<br />
Projektsteuerer<br />
hinzugezogen,<br />
überwiegend solche,<br />
die man durch<br />
eine jahrelange<br />
Hellmuth Aeugle sorgt dafür,<br />
dass die Zeiss-Baustandards<br />
eingehalten werden<br />
– auf der ganzen Welt.<br />
Zusammenarbeit<br />
schon gut kenne.<br />
Planung und Ausführung<br />
würden<br />
meist getrennt vergeben.<br />
„So bleiben<br />
die Planer Vertreter des Bauherrn, also von<br />
uns“, sagt Aeugle.<br />
Nicht immer der Billigste<br />
Anders als bei kommunalen Ausschreibungen<br />
zwingend, komme bei Carl Zeiss nicht<br />
automatisch der günstigste Anbieter zum<br />
Zug, „sondern der, der am besten zu uns passt<br />
und von dem wir die beste Qualität bei Ter-<br />
Die Carl-Zeiss-Gruppe stärkt Standorte auf der Ostalb<br />
Die Ampel steht bei Carl Zeiss auf Grün<br />
wie Expansion. Bis zu 500 Millionen Euro<br />
dick ist ein 2011 aufgelegtes und teils<br />
schon abgearbeitetes Investitionspaket<br />
allein für den Ausbau der deutschen<br />
Standorte. In „Klein-Katar“ bei Oberkochen<br />
umfasst es einen neuen Gebäudekomplex<br />
für den Unternehmensbereich<br />
Medizintechnik, die Erweiterung der Büro-<br />
und Produktionsflächen des Unternehmensbereichs<br />
Halbleitertechnik sowie<br />
ein Standortlogistikzentrum. Am<br />
Hauptwerk Oberkochen wurde vergangenes<br />
Jahr ein neues Betriebsrestaurant für<br />
bis zu 700 Gäste und 2100 Tagesmenüs<br />
eröffnet, dem Räume für Veranstaltungen,<br />
Besprechungen, ein Shop sowie ein<br />
Gästekasino angeschlossen sind.<br />
Ein wesentlicher Teil der Investitionen<br />
fließt in den Ausbau des Bereichs Halbleitertechnik,<br />
speziell in die Produktion<br />
der so genannten „Extreme Ultra Violett<br />
(EUV-)Lithografie“. Diese Technologie ermöglicht<br />
dem Unternehmen zufolge<br />
Strukturen von 20 Nanometern und damit<br />
noch kleinere und leistungsfähigere<br />
Mikrochips. Erklärtes Ziel ist es, bei dieser<br />
Technologie die Nase vorne zu behalten.<br />
Der Bezug der neuen Räumlichkeiten<br />
ist für das Frühjahr <strong>2013</strong> vorgesehen. Für<br />
den Bereich Medizintechnik baut Carl<br />
Zeiss einen neuen Gebäudekomplex. Dort<br />
werden das in Oberkochen ansässige Mikrochirurgie-Geschäft<br />
und die deutsche<br />
Vertriebsgesellschaft künftig unter einem<br />
Dach zusammengefasst. Das neue Gebäude<br />
wird im Frühjahr <strong>2013</strong> in Betrieb<br />
genommen. Das neue Logistikzentrum<br />
wiederum bündelt die bislang über den<br />
Standort verstreuten Logistikabteilungen.<br />
Am Zeiss-Standort in Jena kamen<br />
neue Reinräume und Räume für die Forschungs-<br />
und Entwicklungsabteilung<br />
hinzu.<br />
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Raum trifft Anspruch<br />
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noch 460 m²<br />
w w w . o b j e k t a - i m m o b i l i e n . d e<br />
27
2100 Tagesmenüs, 700 Gäste, dazu Veranstaltungsräume und ein Gästekasino – das ist Zeiss‘ neues Betriebsrestaurant in Oberkochen.<br />
min- und Kostentreue erwarten können.“ Carl<br />
Zeiss ist bei Ausschreibungen zwar immer für<br />
neue Firmen offen, aber solche mit „guter gemeinsamer<br />
Geschichte“<br />
hätten die besten Chancen.<br />
Und mittelständische<br />
Betriebe aus dem regionalen<br />
Umfeld, „weil<br />
bei denen der Chef bei Bedarf<br />
persönlich greifbar<br />
ist“. Motto: „Wir wollen<br />
nicht Rechtsanwälte beschäftigen,<br />
sondern Bauleute.“<br />
Ein „Projekthandbuch“ halte bei jedem Projekt<br />
die Prozesse fest und die Projektorganisation.<br />
Auch mögliche Sub<strong>unternehmen</strong> seien<br />
aufzuführen: „Wir wollen wissen, wer auf den<br />
Baustellen zugange ist“, betont Aeugle den hohen<br />
Stellenwert von Transparenz.<br />
Wir beschäftigen<br />
lieber Bauleute<br />
als<br />
Anwälte<br />
Unvermeidliche Änderungen<br />
Planen und Bauen wie am Schnürchen, geht<br />
das überhaupt? Was ist mit den berüchtigten<br />
Planänderungen während des Baus? Seien<br />
häufig unvermeidbar, räumt der Bauchef<br />
gleich mit der landläufigen Vorstellung einer<br />
bis ins Detail festgezurrten Planung auf. So<br />
etwas sei schlicht nicht möglich, denn gerade<br />
im industriellen Bauen rückten die Bagger<br />
mitunter bereits an, während das künftige<br />
Produkt noch in der Entwicklung stecke.<br />
Damit in der kritischen Phase nicht doch<br />
noch die Kosten durch die<br />
Decke schießen, gelte:<br />
Sind Änderungen nötig,<br />
dann gehen die Nutzer<br />
auf das Projektteam zu<br />
und es wird gemeinsam<br />
nach Lösungen gesucht.<br />
Der Kostendeckel bleibt<br />
dennoch im ersten Schritt<br />
unantastbar, ebenso wie<br />
der im Verlauf des Planungsprozesses<br />
festgelegte Termin der Fertigstellung.<br />
Selten Schlaflose Nächte<br />
Alle vier Wochen, erläutert Aeugle, würden<br />
im Rahmen des regulären„Reportings“ Berichte<br />
zum Stand der Kosten, der Termine und der<br />
Qualität verfasst und jeweils in den Farben der<br />
Ampel markiert. „Rot“ deute an, dass etwas<br />
„außerhalb des Plans“ steht und sofortiges<br />
Eingreifen nötig sei – immer mit dem Ziel,<br />
wieder auf die Basis des ursprünglichen Plans<br />
zurückzukehren. Oder doch das Budget zu erhöhen?<br />
„Nein, die Alternative besteht darin,<br />
nochmals Zeit für die Suche von anderen Lösungen<br />
zu investieren.“<br />
Die Zahl seiner schlaflosen Nächte setzt Aeugle<br />
übrigens sehr niedrig an: „Wenn man ein<br />
gutes Gefühl von einem Projekt hat, kann<br />
man auch gut schlafen.“ Und samstags legt<br />
der Baufachmann gerne entspannende Spaziergänge<br />
ein. Sie führen ihn über „seine“ Baustellen.<br />
„Dann weiß ich genau, was Sache ist<br />
und über welche Themen in der darauffolgenden<br />
Woche mit den Fachleuten geredet werden<br />
muss.“ [!]<br />
Thomas Vogel<br />
Die Carl-Zeiss-Gruppe <br />
in Zahlen <br />
Geschäftsjahr 11/12 (30.9.)<br />
Umsatz: 4,163 Mrd. Euro<br />
Ergebnis (Ebit): 420 Mio. Euro<br />
Ergebnis vor Steuern: 335 Mio. Euro<br />
Ergebnis nach Steuern: 250 Mio. Euro<br />
Free Cashflow: 332 Mio. Euro<br />
Ausgaben für Forschungs- und <br />
Entwicklung: 390 Mio. Euro<br />
Anteil Auslandsgeschäft: 88 %<br />
davon Region Asien/Pazifik:<br />
810 Mio. Euro (+ 10%)<br />
davon USA: 1,056 Mrd. Euro (+ 3 %)<br />
Investitionen: 289 Mio. Euro<br />
Mitarbeiter weltweit: 24.326<br />
davon an den deutschen Standorten:<br />
10.389<br />
28
<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong><br />
[machen]<br />
Planung ohne<br />
faule Kompromisse<br />
Mit einem Neubau können Unternehmen die Wirtschaftlichkeit ihrer<br />
Produktionsabläufe deutlich steigern. Unternehmer Artur Kuntschik berichtet<br />
von der Investition der Illertissener Präzisionsschleiferei.<br />
Artur Kuntschik steht in der neuen Produktionshalle<br />
und ist rundum zufrieden:<br />
„Sie ist hell, die Luft ist gut“, sagt<br />
der Unternehmer aus Illertissen, der mit seinem<br />
Bruder Werner die Präzisionsschleiferei<br />
Kuntschik GmbH & Co. KG führt. Seit November<br />
sind die beiden Unternehmer und ihre 30<br />
Mitarbeiter in den Bau auf der grünen Wiese<br />
umgezogen, der samt Technik und Erweiterung<br />
des Maschinenparks mehr als 2 Millionen<br />
gekostet hat.<br />
„Mit der Entscheidung, neu zu bauen, können<br />
viele Unternehmen eine bessere Wirtschaftlichkeit<br />
erreichen“, sagt der Biberacher Architekt<br />
Josef Kuon, der die Kuntschik-Halle nur<br />
von Erzählungen kennt. Wenn man Lösungen<br />
im Bestand suche, sei man zu vielen Kompromissen<br />
gezwungen. „Das hat letztlich ökonomische<br />
und ökologische Nachteile“, sagt<br />
Kuon mit Blick auf die schärferen Vorgaben<br />
des Gesetzgebers in Sachen Energie. Daher<br />
würden sich Unternehmen im Vergleich zu<br />
früher heutzutage schneller für einen Neubau<br />
entscheiden.<br />
Von innen nach auSSen<br />
Bei Kuntschik war der Neubau unumgänglich.<br />
„Unsere alte Halle war viel zu eng“, sagt<br />
der Firmenchef. Einen Neubau hatten er und<br />
sein Bruder 2007 ins Auge gefasst, dann aber<br />
wegen der Wirtschaftskrise verschoben. Am<br />
neuen Standort ist die Produktionsfläche nun<br />
mit 2480 Quadratmetern mehr als dreimal so<br />
groß wie früher: Auf einer Breite von 37 Metern<br />
stört keine Stütze. Damit konnte der Mittelständler<br />
seinen Maschinenpark so anordnen,<br />
dass der Materialfluss optimal gestaltet<br />
ist. „Zudem haben wir Reserveflächen eingeplant“,<br />
sagt Kuntschik mit Blick auf das künftige<br />
Wachstum. Hilfe bei der Planung bekam<br />
das Unternehmen durch zwei Studenten von<br />
der Hochschule Ulm, die die Planung der Halle<br />
zum Thema ihrer Semesterarbeit an der Fakultät<br />
für Produktionstechnik machten. Nach<br />
den Worten von Architekt Kuon werden heutzutage<br />
Industriehallen von innen nach außen<br />
geplant, um optimale Abläufe zu erhalten.<br />
„Die Konstruktion der Halle entwickelt sich<br />
aus der Entscheidung für den Maschinenpark“,<br />
erklärt er. Ausgehend vom geplanten<br />
Produktionsprozess gebe es unterschiedliche<br />
Zonen in den Industriebauten. „Daraus leiten<br />
sich wiederum unterschiedliche Anforderungen“,<br />
sagt Kuon und nennt das Thema Filteranlage<br />
als Beispiel.<br />
Das ist auch bei Kuntschik ein großes Thema.<br />
Die Lohnschleiferei arbeitet mit einem Wasser-Öl-Gemisch.<br />
Um zu verhindern, dass sich<br />
ein feiner Nebel in der Halle verteilt, investierte<br />
Kuntschik 300.000 Euro in eine Lüftungsanlage,<br />
die die Wärme zurückgewinnt. Um auch<br />
in Zukunft flexibel zu sein, ließ das Unternehmen<br />
einen Technik-Himmel unter der Hallendecke<br />
installieren. Von dort werden alle Maschinen<br />
mit Strom, Druckluft, Kühlmittel<br />
sowie der Be- und Entlüftung erreicht. Der<br />
große Vorteil daran: Muss die Anordnung der<br />
Maschinen wegen Aufträgen geändert werden,<br />
lassen sich die Rohrverbindungen in dem<br />
Technikhimmel wie in einem Lego-Baukasten<br />
einfach umstecken, sagt der Firmenchef.<br />
„ein tolles Gefühl“<br />
Das Unternehmen setzt zudem auf Wärmerückgewinnung,<br />
auf eine so genannte Betonkern-Aktivierung,<br />
die wie eine Fußbodenheizung<br />
funktioniert, sowie auf die Produktion<br />
von Solarstrom mit einer Photovoltaik-Anlage<br />
und eine Lichtanlage, die per Bewegungsmelder<br />
gesteuert wird. Firmenchef Kuntschik<br />
findet: „In der neuen Halle zu stehen, ist einfach<br />
ein tolles Gefühl.“ [!]<br />
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Gespräche, Austausch, Ideen, Innovationen – all das gehört für die Teilnehmer und Besucher zum Unternehmertag.<br />
„Menschen kaufen von Menschen“<br />
Als Initiator des Ulmer Unternehmertages gelang Karl-Heinz Raguse vor 14 Jahren ein Volltreffer. Er hob eine regionale<br />
Kommunikationsplattform für Unternehmer aus der Taufe. Am 14. <strong>März</strong> trifft man sich wieder.<br />
Voll ins Schwarze. Treffender kann man<br />
den anhaltenden Erfolg der Regionalmesse<br />
für mittelständische Unternehmen<br />
nicht bezeichnen. Die Donauhalle ist am<br />
14. <strong>März</strong> <strong>2013</strong>, wie schon die Jahre zuvor, bis<br />
auf den letzten Ausstellungsplatz ausgebucht.<br />
So soll es bleiben, denn an eine Ausweitung<br />
denkt Karl-Heinz Raguse, der in seiner Freizeit<br />
gerne zu Pfeil und Bogen greift, nicht: „Ich<br />
scheue mich davor, weitere Flächen dazuzunehmen,<br />
da sonst der Charakter des Marktplatzes<br />
und die positive Stimmung verlorengehen.“<br />
Genau das seien, so der Leiter der<br />
Ulmer Geschäftsstelle des Bundesverbandes<br />
mittelständische Wirtschaft (BVMW), die<br />
zwei Faktoren, die dem Unternehmertag von<br />
Beginn an seine ganz eigene Dynamik verleihen.<br />
„Zu unserer ersten Veranstaltung luden wir<br />
unsere Gäste ins Audi-Zentrum in der Wielandstraße<br />
ein. Beendet wurde sie mit einem<br />
erotischen Liederabend, der bei den geladenen<br />
Abendgästen auf große Aufmerksamkeit<br />
stieß“, berichtet Karl-Heinz Raguse augenzwinkernd<br />
über die Geburtsstunde des Unternehmertages.<br />
Seit dieser Zeit findet die Messe<br />
von Jahr zu Jahr<br />
mehr Zuspruch,<br />
Karl-Heinz Raguse freut<br />
sich auf die neue Runde.<br />
wenn nun auch<br />
ohne Glitter und<br />
Glimmer.<br />
Waren es beim ersten<br />
Unternehmertag<br />
im Jahre 1999<br />
noch zwölf Betriebe,<br />
so konnte Raguse<br />
in diesem<br />
Jahr mehr als 120<br />
Aussteller und<br />
zahlreiche Redner für die Regionalschau begeistern<br />
und gewinnen. Dies sind so viele Unternehmer<br />
wie im Vorjahr, wenn auch nicht<br />
dieselben, denn 40 Prozent der Aussteller präsentieren<br />
sich zum ersten Mal. „Viele Unternehmer,<br />
die bei uns schon einmal einen Stand<br />
hatten, kommen oftmals ein Jahr später als<br />
Besucher wieder. Deshalb sieht man in der Donauhalle<br />
auch immer wieder neue Gesichter“,<br />
erklärt der Organisator: „Als Besucher hat<br />
man eben noch mehr Zeit und Gelegenheit,<br />
um Kontakte zu knüpfen.“ Und darauf kommt<br />
es bei dem eintägigen Treffen, das keinen Eintritt<br />
kostet, in erster Linie an. Für die Besucher<br />
und die Aussteller, die zum Teil bis zu 100 Kilometer<br />
weit anreisen, um sich auf der Messe<br />
umzuschauen, Menschen zu treffen und sich<br />
auszutauschen.<br />
Für Karl-Heinz Raguse sind es gerade diese<br />
persönlichen Gespräche, die niemals durch<br />
moderne Medien wie Twitter oder Facebook<br />
ersetzt werden können: „Menschen kaufen<br />
von Menschen.“ Diese simple Erkenntnis war<br />
es letztendlich auch, die den Initiator seiner-<br />
30
<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong><br />
[spezial]<br />
zeit auf die Idee des Unternehmertages gebracht<br />
hat: „Im Grunde ist doch jeder Tag ein<br />
Unternehmertag, denn jede Firma möchte<br />
über ihre Produkte und ihre Dienstleistungen<br />
berichten und sich in der Öffentlichkeit präsentieren.“<br />
Wahre Schätze an Wissen<br />
Deshalb war es für den leidenschaftlichen<br />
Netzwerker eine logische Konsequenz, lokale<br />
und regionale Firmen für einen bestimmten<br />
Tag im Jahr zusammenzubringen. Für Karl-<br />
Heinz Raguse ist Ulm dafür genau das richtige<br />
Pflaster: „Nirgendwo in Deutschland gibt es so<br />
viele Unternehmer, die in Forschung und Entwicklung<br />
investieren. Von den meisten bekommt<br />
es die Öffentlichkeit jedoch nicht mit<br />
– es gibt hier also noch wahre Schätze an Wissen<br />
und Innovationen zu entdecken.“ Deshalb<br />
liebt es der zweifache Familienvater, am Unternehmertag<br />
„viele inspirierende Menschen<br />
zu treffen und die positive Stimmung in der<br />
Halle wahrzunehmen“.<br />
Optimismus hat er noch in jedem Jahr gespürt,<br />
deshalb stehen für ihn die in Ulm ansässigen<br />
weltweit agierende Produzenten sowie<br />
der ausgewogene Branchenmix für eine weitgehende<br />
Krisensicherheit im Süden: „Wir machen<br />
es einfach richtig und zeigen es auch.“<br />
Wer‘s nicht glaubt, der kann sich in der Donauhalle,<br />
wo die Messe mittlerweile heimisch<br />
ist, eines Besseren belehren lassen, wo es neben<br />
Firmenpräsentationen und neuen Kontakten<br />
auch dieses Jahr wieder jede Menge zu<br />
erfahren und zu lernen gibt. Dafür stehen eine<br />
Vielzahl an Vorträgen, Expertengespräche<br />
und anregende Podiumsdiskussionen. „Der<br />
Unternehmertag versteht sich als Messe- und<br />
Unternehmensforum, das als exklusive Wissens-<br />
und Dialogveranstaltung für Entscheider<br />
aus dem Mittelstand konzipiert ist.“ Das<br />
heißt: Hier kommen Experten zu Wort, aber<br />
auch Vor- und Querdenker. Das war schon immer<br />
so, und das wird auch so bleiben. Raguse:<br />
„Auch wenn wir Jahr für Jahr Anregungen der<br />
beteiligten Unternehmen mit in das Feintuning<br />
unserer Konzeptidee aufnehmen, so hat<br />
sich an unserem Grundgedanken nichts geändert,<br />
nämlich mittendrin zu sein im Mittelstand.“<br />
Und das war für den Hobby-Schützen<br />
ja schon immer wichtig. Genau in die Mitte zu<br />
treffen. [!] STEFAN LOEFFLER<br />
Nils Schmid eröffnet<br />
den Unternehmertag<br />
Der 14. <strong>März</strong> <strong>2013</strong> ist ein Termin, an<br />
dem man in der Donauhalle als Unternehmer<br />
oder Agentur neue Wirtschaftskontakte<br />
knüpfen, sein Wissen<br />
vertiefen sowie an Workshops und Diskussionen<br />
teilnehmen kann. Eröffnet<br />
wird der weit über die Stadtgrenzen hinaus<br />
beliebte Unternehmertag jeweils<br />
von bekannten Persönlichkeiten aus<br />
der Wirtschaft oder Politik. Dieses Mal<br />
ist es der stellvertretende baden-württembergische<br />
Ministerpräsident Nils<br />
Schmid. Der sozialdemokratische Landesminister<br />
für Finanzen und Wirtschaft<br />
spricht im Anschluss an den<br />
Ulmer Oberbürgermeister Ivo Gönner<br />
– Letzterer hat sich noch nie einen Besuch<br />
des Unternehmertages entgehen<br />
lassen.<br />
Gute Pressearbeit<br />
ist unser Anspruch.<br />
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31
[spezial] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />
Was wann wo läuft<br />
Wissen ist Macht. Für den Unternehmertag in der Ulmer Donauhalle hat das Organisationsteam ein mächtiges<br />
Programm zusammengestellt. Die „Speaker´‘ Corner“ in vier Foren Raum für Vorträge, Workshops und Statements.<br />
9.30 Uhr<br />
Empfang und Eröffnung<br />
Ivo Gönner (Oberbürgermeister der Stadt<br />
Ulm), Dr. Nils Schmid (Stellvertretender Ministerpräsident<br />
von Baden-Württemberg und<br />
Minister für Finanzen und Wirtschaft), Mario<br />
Ohoven (Präsident des Bundesverbandes mittelständische<br />
Wirtschaft)<br />
11.05 – 17.30 Uhr<br />
Speaker’s Corner Forum F1 – F4<br />
Kompetentes Fachwissen aktuell und direkt!<br />
Kommen und nutzen Sie diese exzellente<br />
Informationsquelle am Unternehmertag.<br />
14.00 – 15.00 Uhr<br />
Spitze im Süden<br />
Der Unternehmertag-Talk zu einem aktuellen<br />
Thema mit kompetenten Gesprächspartnern<br />
Heribert Fritz (Fritz & Macziol Software und<br />
Computervertrieb GmbH), Ralph Greiner<br />
(Massarbeit Personalservice GmbH), Cornelia<br />
Köhler (Euler Hermes Deutschland AG), Dr.<br />
Tobias Mehlich (Handwerkskammer Ulm),<br />
Robin Morgenstern (Morgenstern AG)<br />
Moderation: Ulf Schlüter, Medienhaus SÜD-<br />
WEST PRESSE<br />
Ab 17.30 Uhr<br />
Die große Business-Party<br />
– Come together<br />
In diesem Jahr präsentieren die Organisatoren<br />
den Besuchern Al Jovo & Lea & friends mit der<br />
dänischen Jazzsängerin Lea Knudsen. Sie spielen<br />
eine farbenfrohe und facettenreiche Mischung<br />
aus Brasil, Latin, Pop, Funk und Jazz.<br />
Abwechslungsreiche Arrangements, Spannung,<br />
Spielfreude und packende Rhythmik<br />
sind ihre Markenzeichen.<br />
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gleichzeitig Vorträge, Workshops und interessante<br />
Statements<br />
11.05 Uhr<br />
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<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong><br />
[spezial]<br />
11.40 Uhr<br />
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– Kürzelchaos in der Medienwelt.<br />
Was heißt‘s, was bringt‘s?<br />
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33
[spezial] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />
13.25 Uhr<br />
Hinter den Kulissen einer Kreditentscheidung!<br />
Wie kann ich eine Kreditentscheidung beeinflussen?<br />
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14.00 Uhr<br />
Podiumsdiskussion<br />
Spitze im Süden.<br />
15.10 Uhr<br />
Was ist denn mit Herrn K. los?<br />
Wenn Mitarbeiter sich plötzlich gegen neue<br />
Aufgaben wehren. Burnoutwarnzeichen und<br />
psychische Störungen bei Mitarbeitern früh<br />
erkennen und sicher gegensteuern. Roswitha<br />
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Der Käpt‘n geht von Bord.<br />
Unternehmensnachfolge im Mittelstand.<br />
Dr. Jack Schiffer, Dr. Michael Hils, Beiten Burkhardt<br />
Rechtsanwaltsgesellschaft mbH<br />
Spitze im Süden – durch mehr Zeit für<br />
das Wesentliche, Ihr Kerngeschäft!<br />
Ramona Probst, Business Center Ulm GmbH<br />
& Co. KG<br />
15.45 Uhr<br />
Live-Dolmetschen zum Thema Qualitätsmanagement<br />
aus der englischen<br />
in die deutsche Sprache.<br />
Paula Whelan, Eva M. Nertinger, BDÜ<br />
Wir brauchen keine Übersetzer! ...<br />
oder doch?<br />
Professionelle Sprachmittler – Mehrwert für<br />
Ihr Unternehmen. Katharina Tregonning, Bettina<br />
Ostermann, BDÜ<br />
Spitze sind die Ausgeglichenen! Druck<br />
und Anspruch, Lebenskraft und Freude im Arbeitsalltag<br />
– geht das? Gerd Xeller, Xeller Training<br />
Neue Medien – Erfolgsfaktor für jedes<br />
Gewerbe ...<br />
Internet-Auftritt, Suchmaschinen, Social Media<br />
& E-Commerce. Marco Hintz, unimess<br />
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Erfolgreich werben – per Post.<br />
Ideen und Lösungen für Werbebotschaften<br />
und Vorstellung einer neuen Brieflösung für<br />
Unternehmer. Susanne Henne, Deutsche Post<br />
AG Direkt Marketing Center<br />
16.20 Uhr<br />
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Kosten senken und Umsätze maximieren –<br />
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Wie aus Ihren Geschäftsprozessen und Maskenentwürfen<br />
Ihr maßgeschneidertes IT System<br />
(ERP / CRM / PPS & Co.) generiert wird.<br />
Dr. Reinhold Bareiß, Eagle Peak GmbH<br />
Unternehmensnachfolge im Handwerk<br />
Herausforderungen und Handlungsempfehlungen.<br />
Dr. Stefan Rössler, Handwerkskammer<br />
Ulm<br />
16.55 Uhr<br />
Mehr Verkaufs-Erfolg durch Wertschätzung<br />
– praktische Tipps vom Akquise-Papst. Dr. Daniel<br />
Langhans, Profiakquise Dr. Langhans<br />
GmbH<br />
Releasewechsel in der Unternehmenssoftware<br />
– In Hardware investieren<br />
oder Kosten senken?<br />
Dr. Harald Varel, Wilken Rechenzentrum<br />
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Das Recht am Bild – Nutzungsrechte / Urheberrecht.<br />
Markus Fahrenheim, bildwerk89<br />
– foto & kreativstudio<br />
Mobil – Flexibel – Familienfreundlich<br />
mit IT-Tools.<br />
Möglichkeiten und Chancen für klein- und<br />
mittelständische Unternehmen. Simone<br />
Schuhmacher, Sandra Benz, MFG Innovationsagentur<br />
für IT und Medien Baden-Württemberg<br />
Ich bin beim Unternehmertag, weil...<br />
Ralph Greiner,<br />
Geschäftsführer,<br />
Massarbeit Personalservice<br />
GmbH<br />
„ .... wir als Unternehmen ihn als hervorragende<br />
Plattform zum Netzwerken kennengelernt<br />
haben, und weil wir es als Bekenntnis für die<br />
Region sehen – Spitze im Süden!“<br />
Joachim Braun,<br />
Geschäftsführer,<br />
Braun Digitaldruck<br />
„ .... dieser eine hervorragende Plattform für<br />
uns als Innovationsträger bietet: zur Vorstellung<br />
neuer Produkte, zur Vernetzung mit regionalen<br />
Partnern und zur Findung neuer zukunftsorientierter<br />
Impulse.“<br />
Ralph P. Blankenberg,<br />
Vorstandssprecher<br />
der<br />
Volksbank Ulm-<br />
Biberach<br />
„ ... dieser eine gute Kommunikationsplattform<br />
mit Praktikern bietet und konkrete Impulse<br />
für zielgerichtete Veränderungs- und<br />
Entwicklungsprozesse in Unternehmen liefern<br />
kann.“<br />
34
<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong><br />
[namen & nachrichten]<br />
Ulmer<br />
Systemhaus Geco<br />
firmiert um<br />
Das Ulmer Systemhaus „Gerling<br />
Consulting“ tritt jetzt unter<br />
dem Namen „Geco GmbH“ auf.<br />
Laut Geschäftsführer Marcus<br />
Gerling will sich die Firma mit<br />
der Umbenennung stärker von<br />
der Gerling Versicherungsgruppe<br />
unterscheiden. An ihrem<br />
Standort in Lehr beschäftigt die<br />
Geco GmbH derzeit 20 Mitarbeiter.<br />
2012 hat das Unternehmen<br />
fünf Software-Entwickler<br />
des insolventen Schlecker-Konzerns<br />
übernommen. Gerling<br />
geht aufgrund der guten Auftragslage<br />
davon aus, auch <strong>2013</strong><br />
Fachkräfte einzustellen.<br />
Mehr Besucher im<br />
Museum von<br />
Ravensburger<br />
Großer Zuspruch für das Museum<br />
Ravensburger: 2012 stieg<br />
die Zahl der Gäste um ein Viertel<br />
auf 33.500 Besucher. Davon<br />
sind die Hälfte Urlauber. Nach<br />
Angaben des Spiele-, Buch- und<br />
Puzzleherstellers kommt bei Eltern<br />
und Kindern gut an, dass<br />
sie die interaktive Dauerausstellung<br />
mit dem elektronischen<br />
Lesestift Tiptoi als Rallye erleben<br />
können. <strong>2013</strong> eröffnet der<br />
Spielehof. Dort können Besucher<br />
unter freiem Himmel spielen,<br />
puzzeln und lesen.<br />
Computerleasing<br />
wieder im<br />
Aufwärtstrend<br />
CHG-Meridian in Weingarten,<br />
ein Unternehmen der Deutschen<br />
Computer Leasing AG,<br />
verzeichnet seit Beginn des Jahres<br />
eine Belebung des Geschäfts,<br />
nachdem es in der zweiten Hälfte<br />
2012 leicht rückläufig war.<br />
Die Investitionsbereitschaft der<br />
Unternehmen hatte nachgelas<br />
Windpark mitten im Wald<br />
Start frei für die Energiegewinnung aus dem<br />
größten, 32 Millionen teuren Windpark Bayerns:<br />
In Zöschingen im Landkreis Dillingen ist<br />
jetzt die erste Anlage ans Netz gegangen. Bis<br />
Anfang April werden sieben weitere Räder fertiggestellt,<br />
teilte die Projektgesellschaft Vensol<br />
Neue Energien GmbH mit Sitz in Babenhausen<br />
(Unterallgäu) mit. Der Anlagenlieferant<br />
Nordex setzt für die Montage der 58 Meter<br />
langen und elf Tonnen schweren Rotorblätter<br />
sen und der technische Wandel<br />
zu Smartphones und Tablet-PCs<br />
sich bemerkbar gemacht. Künftig<br />
will CHG-Meridian nicht<br />
mehr nur Leasinggesellschaft<br />
sein, sondern verstärkt die Prüfung<br />
von Computersystemen<br />
und die Entwicklung effizienter<br />
Gesamtlösungen anbieten.<br />
CHG-Meridian verfügt über 36<br />
Niederlassungen in 19 Ländern<br />
und beschäftigt 774 Mitarbeiter,<br />
davon 470 in Deutschland.<br />
Fracking ruft<br />
auf breiter Ebene<br />
Protest hervor<br />
Bereits im Vorfeld eines Genehmigungsverfahrens<br />
zur Ausbeutung<br />
von Öl- und Gaslagerstätten<br />
in der Region zwischen<br />
Bodensee und Donau wendet<br />
sich die Bevölkerung vehement<br />
gegen erste Explorationen mehrerer<br />
Energie<strong>unternehmen</strong>. Bei<br />
einem Informationsabend der<br />
obersten baden-württembergischen<br />
Bergbaubehörde in Illmensee<br />
bei Ravensburg richtete<br />
sich der Protest gegen das „Fracking“<br />
genannte Verfahren, bei<br />
dem konventionell nicht abbaubare<br />
Öl- und Gasbestände<br />
im Gestein unter hohem Wasserdruck<br />
freigesetzt werden.<br />
Dabei steigen tiefliegende Kohlenwasserstoffe<br />
auf und verseuchen<br />
das Trinkwasser. Deshalb<br />
bekamen es die Vertreter der Erkundungsfirmen<br />
nicht nur mit<br />
den Bedenken von Natur- und<br />
Umweltschützern zu tun, sondern<br />
dem Zorn breiter Bevölkerungsschichten.<br />
die Rotorblatttraverse (RBT) des Spezialherstellers<br />
Ematec aus Memmingerberg (ebenfalls<br />
Unterallgäu) ein. Diese Technik spare<br />
nicht nur Zeit, es müsse auch deutlich weniger<br />
Waldfläche gerodet werden als ursprünglich<br />
geplant. Mit den jährlich in Zöschingen gewonnenen<br />
rund 40 Millionen kWh Strom können<br />
den Angaben zufolge insgesamt etwa 12.000<br />
Haushalte versorgt werden. Das entspricht einem<br />
Viertel des Landkreises.<br />
Skepsis im<br />
Mittelstand<br />
nimmt zu<br />
Die mittelständische Wirtschaft<br />
in Baden-Württemberg<br />
geht laut einer Studie mit Vorsicht<br />
in das neue Jahr. Immer<br />
weniger Betriebe sind mit ihrer<br />
Lage demnach uneingeschränkt<br />
zufrieden. Zuletzt waren es nur<br />
noch 36 Prozent. Das ergab das<br />
Mittelstandsbarometer der Prüfungs-<br />
und Beratungsgesellschaft<br />
Ernst & Young. Anfang<br />
2012 waren es noch 58 Prozent.<br />
13 Prozent der Firmen bezeichneten<br />
die eigene Lage als<br />
schlecht oder eher schlecht.<br />
Nur 15 Prozent der Unternehmen<br />
wollen <strong>2013</strong> zusätzliche<br />
Mitarbeiter einstellen. [!]<br />
35
[machen] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />
1<br />
Noch steht das um 1500 erbaute Bauernhaus<br />
in Aichelau unweit von Münsingen<br />
auf der Schwäbischen Alb.<br />
Die einzelnen Elemente werden exakt katalogisiert,<br />
gesichert und Stück um Stück abgebaut.<br />
2<br />
Der Kran hat das zerlegte Bauernhaus auf<br />
schwere Tieflader gehievt – und jetzt geht es gemessenen<br />
Tempos auf die Reise.<br />
3<br />
Umzug XXL <br />
– Häuser auf Reisen<br />
Dass die Liebe zu historischer Bausubstanz ein erfolgreiches Geschäftsmodell<br />
sein kann, beweist die Jako Baudenkmalpflege in Rot an der Rot: Berge versetzt<br />
sie nicht – aber immerhin ganze Häuser.<br />
Das Haus hat seine neue Heimat gefunden:<br />
das Freilichtmuseum Beuren im Landkreis<br />
Esslingen.<br />
5<br />
6<br />
An diesem Tisch hat die Familie Jäger<br />
viele Jahrzehnte lang zu den Mahlzeiten<br />
zusammengesessen. Er war schon<br />
Mittelpunkt, als das Familien<strong>unternehmen</strong><br />
noch ein reiner Zimmereibetrieb war. Jetzt sitzen<br />
am heutigen Besprechungstisch Bernd,<br />
Martin und Karlheinz Jäger. Das Zimmer ist<br />
ihr Konferenzraum, das Elternhaus die Zentrale<br />
ihrer Unternehmen: Aus der Zimmerei<br />
Jäger in Emishalden, einem Weiler südlich<br />
des oberschwäbischen Rot an der Rot, sind<br />
drei Firmen geworden, die mit 55 Mitarbeitern<br />
2012 einen Jahresumsatz von 5,5 bis 6<br />
Millionen Euro erzielt haben.<br />
1890 hatte der Urgroßvater seinen Zimmereibetrieb<br />
gegründet. Verbunden, wie damals oft<br />
auf dem Land, mit einer Landwirtschaft. Ein<br />
bis zwei Mitarbeiter, Arbeitsaufträge aus einer<br />
auch räumlich sehr überschaubaren Umgebung.<br />
So ging es weiter, auch nach 1971, als<br />
der Vater, damals in dritter Generation, nach<br />
dem Tod seines Bruders das Geschäft alleine<br />
weiterführen musste. Und es blieb auch bei<br />
der auf dem Land verbreiteten „Tauschwirtschaft“<br />
– Geschäft und Gegengeschäft:<br />
„Schwein gegen Dachstuhl“, so beschreibt es<br />
Bernd Jäger, der älteste im Brüder-Trio.<br />
Das Alte bewahren<br />
Anfang der 80er Jahre änderte der Vater das<br />
Geschäftsmodell. „Das war die Zeit von Stahlbeton<br />
und Glas“, sagt Bernd Jäger, „niemand<br />
wollte doch etwas mit alten Häusern zu tun<br />
haben.“ Und mit Holz, dem Werkstoff des<br />
Zimmerers. Nur eine Sparte gab es, die für diese<br />
Tradition stand: die Denkmalpflege, für die<br />
der Vater immer mehr Leidenschaft entwickelte.<br />
Freilichtmuseen, welche die gute und<br />
oft auch harte alte Zeit bewahren, wurden eingerichtet,<br />
und das Jägersche Unternehmen<br />
36
<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong><br />
[machen]<br />
4<br />
Das erste Ziel ist erreicht: Jako in Rot an<br />
der Rot. Die Teile werden in der Werkshalle<br />
ausgepackt und restauriert ...<br />
Dank der sorgsamen Katalogisierung findet noch in der<br />
Werkshalle Stück um Stück an den Platz, an den es gehört.<br />
Und bald steht die nächste Reise an.<br />
begann mit der Umsetzung – Translozierung<br />
nennt das die Fachsprache – historischer Gebäude.<br />
Erst ging es um Holzhäuser, die Modernerem<br />
weichen mussten oder für die sich im<br />
Museumsdorf ein „Austraghäusle“ fand.<br />
Um die 20 waren die drei Brüder, als eine Erkrankung<br />
des Vaters knapp vor der Jahrtausendwende<br />
die Frage aufwarf, wie es weitergehen<br />
solle. „Die Restaurierung hat uns<br />
fasziniert“, sagen die Jägers heute unisono,<br />
„wir haben aber auch die Probleme eines<br />
Handwerksbetriebs gesehen.“ Die Brüder gaben<br />
nicht auf und machten weiter. Allerdings<br />
nicht mehr als Zimmerei, sie spezialisierten<br />
sich ganz auf Translozierung und Restaurierung.<br />
Die Mannschaft zählt<br />
„Heute sind wir Komplett-Dienstleister“, sagt<br />
Bernd Jäger, der den Vertrieb leitet: „Jako Baudenkmalpflege“,<br />
wie das Unternehmen mittlerweile<br />
heißt (Ja für Jäger, Ko für Kompetenz),<br />
tritt als eine Art Generalunternehmer auf und<br />
garantiert dem Auftraggeber, für einen festen<br />
Preis alles für ihn abzuwickeln. Ob es nun ein<br />
Privatmann ist, der ein denkmalgeschütztes<br />
Haus retten will, indem er es fachmännisch<br />
zerlegen, auffrischen und an anderem Ort<br />
wieder aufbauen lässt, oder ob es eine öffentliche<br />
Institution ist – oder eben ein Museumsdorf.<br />
„Wir haben lauter Spezialisten“, lobt der<br />
für das Personal zuständige Martin Jäger seine<br />
Leute, „lauter Individualisten, die sich um alles<br />
kümmern und kritische Punkte von vornherein<br />
aus dem Weg räumen können.“ „Wir<br />
müssen alles abklopfen, ein Konzept entwickeln,<br />
das wissenschaftlich, technisch und<br />
kaufmännisch stimmt. So etwas kann durchaus<br />
mal zwei Jahre dauern.“ Sagt Bernd Jäger.<br />
Sein für die Finanzen zuständiger Bruder Karlheinz<br />
Jäger greift zu einem Bild aus dem Fußball,<br />
seinem Hobby: „Wir müssen antizipieren,<br />
wo der Ball hinkommt“: Um zu erspüren,<br />
wo an Translozierung oder Restaurierung Interesse<br />
entstehen könnte, müsse man „mit<br />
hellem Köpfchen durch die Gegend wandern“,<br />
müsse Zeitungen, Rundfunk, Fernsehen verfolgen,<br />
erkennen, wo über Erhaltenswertes<br />
diskutiert werde. Es gelte dabei auch, die Bereitschaft<br />
zu wecken ... und irgendwann sei<br />
die Zeit reif, zu der die Jägers ihr fertiges Konzept<br />
präsentieren können – „und dann geht es<br />
ganz schnell“.<br />
Dienstleister des Jahres<br />
Besonders stolz sind die Brüder auf die Auszeichnung,<br />
die ihrem Unternehmen im Mai<br />
vergangenen Jahres verliehen wurde: „Dienstleister<br />
des Jahres 2012“, mit diesem Titel des<br />
Landes dürfen sie sich nun schmücken. Überzeugt<br />
hatte die Jury in dem vom Finanzministerium<br />
ausgeschriebenen Wettbewerb „die<br />
hervorragend gelungene Verbindung von Tradition<br />
und Innovationsfähigkeit“ entsprechend<br />
dem Firmenmotto von Jako: ,Aus Leidenschaft<br />
der Tradition verpflichtet’“.<br />
Bernd Jäger formuliert es so: Jedes Projekt sei<br />
„ein Individuum, genau wie der Mensch da-<br />
Wir bringen<br />
den Verkauf<br />
Ihrer Immobilie<br />
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37
[machen] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />
Jako Baudenkmalpflege in Kürze<br />
Sie lieben, was sie tun: die Jako-Geschäftsführer<br />
Martin, Bernd und Karlheiz Jäger.“<br />
hinter.“ Und bei der Realisierung „sollten alle,<br />
wir, die Kunden und unsere Mitarbeiter, alle<br />
sollten wir im gleichen Boot sitzen – und die<br />
Bootsfahrt sollte unterhaltsam sein.“ Für Bedürfnisse,<br />
Ängste und Sorgen der – potenziellen<br />
– Auftraggeber wolle Jako Lösungen anbieten<br />
und so ein Vertrauensverhältnis<br />
schaffen.<br />
Martin Jäger ergänzt: Oft werde gelehrt, man<br />
solle Distanz zum Kunden wahren. Das sei bei<br />
Jako anders: „Wir wollen unsere Kunden kennenlernen,<br />
mit ihnen zusammenwachsen“,<br />
auf der Basis der gemeinsamen Liebe zu historischen<br />
Gebäuden. Ein „Geschäft mit Ellenbogen“<br />
gebe es nicht, Martin Jäger formuliert das<br />
Als „Holding“ aller Unternehmen fungiert<br />
die Jägergruppe in Emishalden nahe<br />
Rot an der Rot im südöstlichen Landkreis<br />
Biberach. Insgesamt 55 Mitarbeiter; der<br />
Jahresumsatz 2012 lag zwischen 5,5 und<br />
6 Millionen Euro.<br />
Zur Gruppe gehören:<br />
Jako Baudenkmalpflege GmbH: Das<br />
größte und öffentlichkeitswirksamste Unternehmen<br />
der Gruppe. Spezialaufgaben:<br />
Restaurierung und Translozierung historischer<br />
Gebäude, oft für Museumsdörfer.<br />
Generalunternehmer für Restaurierung,<br />
Verlegung außergewöhnlicher Dielen- und<br />
Parkettböden („Dinesen“). Jako hatte<br />
2012 am Gesamtumsatz der Gruppe einen<br />
Anteil von prognostiziert 4,5 bis<br />
4,8 Millionen Euro. Tätigkeitsbereich:<br />
Deutschland, Österreich, Schweiz. Tritt<br />
auch mit der Marke „unika“ auf, die sich<br />
vor allem an Privatleute richtet.<br />
Jäger GmbH: Ursprünglicher Zimmereibereich,<br />
erweitert um Maureraufgaben<br />
und Lehmbau, Mitglied im Bauhauptgewerbe.<br />
Stellt anderen Unternehmen ihre<br />
bei ihr fest angestellten, meist selbst ausgebildeten<br />
Spezialisten zur Verfügung.<br />
Derzeit 15 Mitarbeiter, davon sechs Auszubildende.<br />
Conred GmbH: Spezialisten für Holzund<br />
Bautenschutz; sowohl für Fremd<strong>unternehmen</strong><br />
als auch für die anderen Jäger-Unternehmen<br />
tätig.<br />
Unternehmensziel so: „Der Kunde kommt als<br />
Fremder und geht als Freund.“<br />
Ähnlich sieht er als Personal-Verantwortlicher<br />
auch das Verhältnis zu den Mitarbeitern,<br />
gerade auch zu den Auszubildenden: „Denen<br />
bauen wir ein Modell auf für ihre Zukunft.“<br />
Man mache gemeinsam Masterpläne für das<br />
Leben, finde gemeinsam Ziele heraus und helfe<br />
dabei, die in überschaubaren Zeiträumen<br />
umzusetzen. Bernd Jäger: „Das Schlagwort unseres<br />
unternehmerischen Handelns heißt:<br />
Kommunikation. Die löst Probleme – oder anders<br />
gesagt: Probleme entstehen durch mangelnde<br />
Kommunikation.“ Innerbetrieblich<br />
und im Verhältnis zu den Kunden. Nicht bei<br />
Jako. [!]<br />
LORENZ KOCH<br />
Die zwei Methoden, Häuser zu versetzen<br />
Ein Gebäude an einen anderen Ort zu versetzen,<br />
ist ein hochkomplexer Prozess.<br />
Hier der – zugegeben stark vereinfachende<br />
– Versuch einer Erklärung.<br />
Das Haus wird an seinem Ursprungsstandort<br />
von seiner Statik und seinen Baugegebenheiten<br />
her exakt untersucht. Dabei wird ermittelt,<br />
in welche Stücke die Konstruktion zerlegt<br />
werden kann: Wie kann eine Wand, eine<br />
Decke, ein Dachstuhl (oder ein Teil davon) so<br />
abgebaut werden, dass der Transport möglich<br />
wird?<br />
Das Haus wird in Einzelteile zerlegt, die so<br />
groß sind, dass Tieflader sie aufnehmen können.<br />
Die Teile werden auf der Baustelle sorgfältig<br />
verpackt, zum Beispiel in regelrechten<br />
Bretterverschlägen. Auf für Schwerlasten geeigneten<br />
Tiefladern werden sie dann sukzessive<br />
zur Werkshalle von Jako in Rot an der Rot<br />
gebracht.<br />
In der Werkshalle bauen die Mitarbeiter die<br />
Häuser dann wieder auf – entweder zur Gänze<br />
oder in Teilen. Derzeit steht dort ein 200 Jahre<br />
altes Fachwerkgebäude – der Hof Bühler –, das<br />
schon bald ins Freilichtmuseum Beuren<br />
(Kreis Esslingen) transportiert wird. Jako-<br />
Handwerker restaurieren, bessern aus, erneuern<br />
zum Beispiel schadhaftes Holz oder Mauerteile.<br />
Und wenn, wie bei alten Häusern oft<br />
der Fall, Wände aus Lehm bestehen, dann zeigen<br />
die Mitarbeiter eben, dass sie auch Fachleute<br />
im (modernen) Lehmbau sind.<br />
Die hier wieder errichteten Häuser oder Hausteile<br />
bestehen wiederum aus Teilen – in transportfähigen<br />
Größen. Die kommen am Schluss<br />
abermals per Tieflader zum neuen Standort.<br />
Dort sind die Fundamente schon vorbereitet;<br />
die Teile werden darauf aufgesetzt und handwerklich<br />
verbunden – fertig ist das Haus, das<br />
dann aussieht, also ob es hier schon Jahrhunderte<br />
stünde.<br />
Auf und nieder<br />
Es gibt noch eine zweite Methode, nach der<br />
Jako ganze Häuser versetzt, wenn sie zum Beispiel<br />
Bauvorhaben im Wege wären, aber nicht<br />
abgerissen werden sollen: Sie werden verschoben.<br />
Dafür in Frage kommende Gebäude werden<br />
unterfangen, Hydraulikpressen heben<br />
das viele Tonnen schwere Gebäude an, so genannte<br />
„Schwerlasttransportplattformen“<br />
werden darunter gefahren, das Haus darauf<br />
abgesenkt und zum neuen Standort rangiert.<br />
Dort wiederum wird es mit den Hydraulikpressen<br />
angehoben, die Transportplattformen<br />
werden herausgefahren, das Haus wird<br />
auf die vorher angefertigten Fundamente abgesenkt<br />
– fertig.<br />
Im Normalfall arbeiten fünf bis sieben Jako-<br />
Handwerker plus Planer plus Ingenieure an<br />
einem Projekt, manchmal wird auch ein Zwei-<br />
Schicht-Vorgehen notwendig. Aufwendige<br />
Vorhaben können bis zu zweieinhalb Jahre in<br />
Anspruch nehmen, in der Regel ist etwa ein<br />
Jahr dafür erforderlich.<br />
Die Translozierung wird zu Festpreisen angeboten.<br />
Derzeit hat Jako Angebote für ein<br />
Translozierungs-Volumen von rund 10 Millionen<br />
Euro erstellt. [!] LORENZ KOCH<br />
38
<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong><br />
[finanzieren]<br />
Länderkennzeichen<br />
(zweistellig)<br />
Bankleitzahl<br />
(achtstellig)<br />
IBAN<br />
D E 3 9 1 0 0 1 00 5 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0<br />
Prüfziffer<br />
(zweistellig)<br />
Kontonummer<br />
(zehnstellig; fehlende Stellen werden<br />
z.B. vorn mit Nullen aufgefüllt)<br />
Viele Unternehmen sind in Verzug<br />
Zum 1. Februar 2014 wird der einheitliche europäische Zahlungsverkehr zur Pflicht und damit die 22-stellige<br />
internationale Kontonummer Wirklichkeit. Experten warnen: Der Aufwand ist beträchtlich.<br />
Die Zeit wird allmählich knapp. Am<br />
1. Februar 2014 müssen deutsche Unternehmen<br />
die Umstellung auf das Europäische<br />
Zahlungsverkehrssystem Sepa<br />
(„Single Euro Payments Area“) abgeschlossen<br />
haben. Dann wird das Sepa-Verfahren für alle<br />
Überweisungen und Lastschriften nicht nur<br />
in der Euro-Zone, sondern in allen 27 EU-Mitgliedsstaaten<br />
und zusätzlich für Norwegen,<br />
Liechtenstein, Island, die Schweiz und Monaco<br />
Pflicht. Die dort geltenden nationalen Zahlungssysteme<br />
haben mit diesem Tag ausgedient.<br />
Tatsächlich aber tun sich vor allem kleine und<br />
mittelständische Unternehmen mit der Umstellung<br />
auf die neuen Verfahren und Systeme<br />
schwer. Es bestehe noch „ein hohes Informationsdefizit“,<br />
klagt Carl-Ludwig Thiele, im Vorstand<br />
der Deutschen Bundesbank für Zahlungsverkehr<br />
zuständig. Ähnliches zeigt eine<br />
im Januar vorgelegte Studie der Postbank. Danach<br />
hat jedes dritte Unternehmen die Umstellung<br />
noch nicht in Angriff genommen, ein<br />
Viertel hat noch keinerlei Zeitplan für die<br />
Umstellung. Nur 40 Prozent der Mittelständler<br />
haben das Thema Sepa auf dem Schirm<br />
und beginnen oder haben bereits mit den notwendigen<br />
Änderungen für das einheitliche<br />
europäische Zahlungssystem begonnen.<br />
„Offensichtlich unterschätzen vor allem kleinere<br />
Unternehmen den Aufwand für die Umstellung<br />
auf Sepa. Dabei gehen einige Experten<br />
sogar davon aus, dass der Aufwand höher<br />
Sepa in Kürze<br />
Sepa steht für „Single Euro Payments<br />
Area“. Nach der Einführung des Euro –<br />
1999 als Buch-Geld, 2002 auch als Bargeld<br />
– ist es das größte Zahlungsverkehrs-Projekt<br />
in Europa.<br />
Sepa umfasst nicht nur die 17 Euro-Staaten,<br />
sondern alle 27 Länder der EU und<br />
zusätzlich Norwegen, Liechtenstein, Island,<br />
die Schweiz und Monaco. Dieser<br />
Bereich mit annähernd 500 Millionen<br />
Einwohnern wird für den Zahlungsverkehr<br />
in Euro zum Inland.<br />
Erforderlich für Sepa sind die 22stellige<br />
internationale Kontonummer IBAN mit<br />
Länderkennzeichnung, Prüfziffer, Bankleitzahl<br />
sowie die so genannte BIC, die<br />
weltweit standardisierte Bankleitzahl.<br />
Sepa-Überweisungen sollen künftig innerhalb<br />
eines Bank-Arbeitstages abgewickelt<br />
werden und sollen nicht teurer sein<br />
als bislang Überweisungen im Inland.<br />
liegt als seinerzeit bei der Euro-Einführung“,<br />
sagt Postbank-Manager Reiner Ramacher. Die<br />
Warnungen, die der Bundesverband Deutscher<br />
Banken, der Deutsche Sparkassen- und<br />
Dank eines einheitlichen europäischen<br />
Zahlungsverkehrs sollen Überweisungen,<br />
Lastschriften und Bankkarten in allen beteiligten<br />
Ländern nach dem gleichen System<br />
funktionieren. Sepa-Überweisungen<br />
sind bereits seit 2008 möglich, in<br />
Deutschland werden sie allerdings kaum<br />
ausgeführt.<br />
Sepa-Lastschriften ermöglichen die<br />
grenzüberschreitende Einziehung von<br />
Forderungen. Notwendig ist dazu allerdings<br />
neben den Kontendaten auch die<br />
so genannte Gläubiger-Identifikationsnummer,<br />
die hierzulande bei der Bundesbank<br />
beantragt werden kann.<br />
SEPA wird für Unternehmen, die öffentliche<br />
Verwaltung und Vereine ab<br />
1. Februar 2014 Pflicht. Verbrauchern<br />
wird eine Übergangsfrist bis 2016 gewährt.<br />
Infos unter www.sepadeutschland.de<br />
39
[finanzieren] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />
Giroverband (DSGV) und der Bundesverband<br />
der Volks- und Raiffeisenbanken (BVR) wie<br />
auch Bankenverbände aussprechen, sind eindeutig.<br />
Der Aufwand für die Umstellung könne<br />
beträchtlich sein, heißt es in einer gemeinsamen<br />
Erklärung. Thomas Ullrich von der DZ<br />
Bank rät daher den Verantwortlichen in den<br />
Betrieben dringend dazu, die Systeme bis<br />
Herbst <strong>2013</strong> auf Sepa auszurichten.<br />
32 Länder bilden<br />
den Sepa-Raum<br />
gesetzliche Regelung<br />
Für die Unternehmen steht dabei erheblich<br />
mehr auf dem Spiel als für Verbraucher. Diese<br />
müssen sich zwar statt der bisherigen Kontonummer<br />
und Bankleitzahl mit der internationalen<br />
IBAN-Kontonummer (eine 22stellige<br />
Kombination aus Länderkennzeichen, Prüfziffer<br />
und Bankleitzahl) sowie der BIC, der<br />
standardisierten Bankleitzahl anfreunden.<br />
Dafür aber gilt eine Übergangsfrist bis zum<br />
Jahr 2016. Firmen wird diese Frist nicht gewährt.<br />
Vielen sei offensichtlich nicht wirklich<br />
klar, sagt DZ Banker Ullrich, dass Sepa eine<br />
gesetzliche Regelung ist und nicht eine<br />
freiwillige Produkteinführung. Dabei kann es<br />
zu erheblichen Störungen in den Zahlungsströmen<br />
der Unternehmen kommen, wenn<br />
die Systeme in der Gehaltsabrechnung, in Einund<br />
Verkauf, bei der Rechnungsstellung und<br />
-Bezahlung nicht umgestellt sind, warnt Bundesbank-Vorstand<br />
Thiele.<br />
Ziel ist mehr Wettbewerb<br />
Um was geht es überhaupt? Sepa definiert einen<br />
einheitlichen Zahlungsverkehrsraum für<br />
insgesamt 32 europäische Länder mit 500 Millionen<br />
Einwohnern. Ziel: Mehr Wettbewerb<br />
im Zahlungsverkehr und letztlich sinkende<br />
Preise und Kosten. Schätzungen der Europäischen<br />
Zentralbank (EZB) zufolge wird die Sepa-Umstellung<br />
zunächst einmal zehn Milliarden<br />
Euro kosten.<br />
Die EU-Kommission hat allerdings die Einsparungen<br />
über einen Zeitraum von sechs<br />
Jahren mit insgesamt 125 Milliarden Euro beziffert.<br />
Dies ergibt sich unter anderem daraus,<br />
dass Unternehmen für die Abwicklung des<br />
Zahlungsverkehrs im Sepa-Raum nur noch<br />
ein Kreditinstitut benötigen und nicht jeweils<br />
meist eine Bank in den 32 Sepa-Ländern, in<br />
denen es Geschäfte betreibt.<br />
Sepa erstreckt sich in allererster Linie auf<br />
Überweisungen und Lastschriften. Sepa-<br />
Überweisungen sind bereits seit dem Jahr<br />
2008 möglich, Lastschriften seit Ende 2009.<br />
Überweisungen sollen im Sepa-Raum innerhalb<br />
eines Bank-Arbeitstages abgewickelt<br />
werden und nicht teurer sein als inländische<br />
Zahlungen. Der SEPA-Raum wird im Zahlungsverkehr<br />
damit zum Inland. Die Dimension<br />
des Projektes wird unter anderem an der<br />
Zahl der Überweisungen und Lastschriften<br />
deutlich: In Deutschland laufen jeden Tag<br />
über die Plattformen der Bundesbank zehn<br />
Millionen dieser Vorgänge ab. Im Euroraum<br />
sind es nach Angaben von Thiele jedes Jahr<br />
rund 35 Milliarden.<br />
Viel Arbeit für Vereine<br />
Bundesbank und Bundesfinanzministerium<br />
haben in Abstimmung unter anderem mit<br />
den Verbänden der Kreditwirtschaft, der<br />
Industrie, der Versicherungen, des Handels<br />
und der Verbraucherschützer einen<br />
Sepa-Migrationsplan erarbeitet, der unter<br />
www.sepadeutschland.de einsehbar ist. Denn<br />
die Umstellung erfordert viel Arbeit im Detail.<br />
Nicht nur für Unternehmen, sondern<br />
auch für die öffentliche Hand und für die rund<br />
580 000 Vereine in Deutschland. Wiederkehrende<br />
monatliche Zahlungen, etwa der Stromabschlag<br />
oder die Miete, oder Jahresbeiträge<br />
für den Sport- oder Musikverein werden per<br />
Lastschrift abgebucht. Dafür müssen die Abbucher<br />
künftig nicht nur die IBAN und BIC<br />
ihres Kunden oder Mitglieds kennen, sondern<br />
auch die – in Deutschland 18stellige – Gläubiger-Identifikationsnummer,<br />
die den Zahler<br />
unabhängig von seinem Konto eindeutig<br />
erkennbar machen soll.<br />
Diese Nummer kann über die Bundesbank im<br />
Internet (www.glaeubiger-id.bundesbank.de)<br />
beantragt werden. Nach Thieles Angaben waren<br />
zum Ende des vergangenen Jahres nicht<br />
einmal 100 000 Nummern vergeben. Für 97<br />
Prozent der 3,6 Millionen Unternehmen in<br />
Deutschland und der 580 000 Vereine wurde<br />
die Nummer bis dahin noch gar nicht abgefragt.<br />
Auch dies zeigt nach Auffassung von<br />
Thiele, wie groß die Herausforderungen<br />
durch Sepa sind, die Unternehmen, öffentliche<br />
Hand, aber auch Vereine in den kommenden<br />
elf Monaten bewältigen müssen. [!]<br />
<br />
Rolf Obertreis<br />
40
Wichtig! Die Umstellung auf<br />
das neue Verfahren hat bereits<br />
begonnen...<br />
Die Neuerungen im Zahlungsverkehr!<br />
„SEPA“ – Erkundigen Sie sich rechtzeitig.<br />
Ihr Berater informiert Sie gerne.<br />
SEPA betrifft uns alle! Zum 01. Februar 2014 werden in Deutschland die bisherigen inländischen Überweisungs- und Lastschriftenverfahren<br />
abgeschaltet. Der Zahlungsverkehr wird auch innerhalb Deutschlands nur noch über SEPA-Zahlungen erfolgen. Infomieren Sie sich<br />
jetzt. Gerne stehen wir Ihnen als zuverlässiger Partner zur Seite.
[führen] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />
Wie man gute Leute findet und hält<br />
Die Entwicklungen in der IT-Branche sind rasant. Zwölf Tage Weiterbildung pro Jahr setzt Fritz & Macziol für die<br />
Mitarbeiter an – und man achtet darauf, dass sie Spaß haben, erklärt Personalchef James Johnson in unserer Umfrage.<br />
Wo und wie finden Sie die richtigen Mitarbeiter<br />
für Ihr Unternehmen?<br />
Potenzielle Fachkräfte von morgen laden wir<br />
gerne persönlich zu uns ins Haus ein, sei es<br />
zum „Girls Day“ oder zur „IT-Entdeckerwoche“.<br />
Für unseren Nachwuchs sind wir außerdem<br />
auf Ausbildungsmessen, in den sozialen<br />
Medien oder auch bei Veranstaltungen an ausgewählten<br />
Hochschulen präsent. Bei den Berufserfahrenen<br />
zeigt sich, dass unsere Mitarbeiter<br />
die besten Botschafter sind, denn rund<br />
die Hälfte von ihnen bewirbt sich aufgrund<br />
direkter Empfehlungen. Auf unserer Karriereseite<br />
www.ITs-love.de kann sich zudem jeder<br />
über den Arbeitgeber Fritz & Macziol informieren<br />
und nach passenden Stellen suchen.<br />
Was tun Sie, um Beschäftigte langfristig<br />
ans Unternehmen zu binden?<br />
Nur zufriedene Mitarbeiter bleiben<br />
uns lange treu, deshalb legen wir<br />
Wert auf ein Füreinander und<br />
Spaß bei der Arbeit. Damit unsere<br />
Mitarbeiter für ihr Thema<br />
brennen können, dürfen sie<br />
nicht ausgebrannt sein. „Leben<br />
& Leisten“ in Einklang zu<br />
bringen, ist das Ziel unserer<br />
gleichnamigen Initiative. So<br />
bieten wir beispielsweise flexible<br />
Arbeitszeitmodelle und<br />
die zeitweise Reduktion auf<br />
80 Prozent an. Außerdem bezuschussen<br />
wir im Rahmen<br />
unseres „FITforFuture“-Angebots<br />
die Mitgliedschaft in Fitnessstudios und<br />
unterstützen Sportevents wie den Ulmer Einsteinmarathon.<br />
Außerdem finden regelmäßig<br />
Kurse wie Power-Yoga oder Zumba statt –<br />
gleich nach der Arbeit, direkt in unseren<br />
Räumlichkeiten.<br />
Wie messen Sie die Atmosphäre<br />
im Unternehmen?<br />
Im Rahmen unserer<br />
„Leben & Leisten“-Initiative<br />
befragen wir<br />
unsere Mitarbeiter regelmäßig<br />
nach ihrer Zufriedenheit mit Fritz &<br />
Macziol als Arbeitgeber. Die Ergebnisse sind<br />
durchwegs sehr positiv. Während unserer<br />
drei großen Mitarbeiterveranstaltungen im<br />
Jahr kann man den Teamgeist und die positive<br />
Atmosphäre förmlich spüren. Unsere unterdurchschnittlich<br />
geringe Fluktuation ist sicherlich<br />
auch ein Beweis dafür, dass es unseren<br />
Mitarbeitern hier bei uns gefällt.<br />
Wie viel investieren Sie in Weiterbildung?<br />
Nur wenn wir massiv in das Know-how unserer<br />
Mitarbeiter investieren, können wir unserem<br />
Anspruch, unseren Kunden die jeweils<br />
beste Lösung bieten zu können,<br />
gerecht werden. Jedem unserer Mitarbeiter<br />
stehen pro Jahr durchschnittlich<br />
zwölf Tage für Aus- und Weiterbildung<br />
zur Verfügung.<br />
Welche Instrumente setzen Sie<br />
ein, um das Wissen der Mitarbei-<br />
Zur Person<br />
James Johnson ist gebürtiger<br />
Engländer, geboren in<br />
Winchester. Seit 2007 arbeitet<br />
er bei der Fritz & Macziol<br />
GmbH in Ulm und zeichnet<br />
als Personalleiter für heute<br />
über 1000 Mitarbeiter der<br />
Fritz & Macziol Group verantwortlich.<br />
Sein Lieblingshobby<br />
ist Hockey.<br />
42
<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong><br />
[führen]<br />
ter im Unternehmen besser nutzen zu können?<br />
Um das Wissen der Mitarbeiter besser nutzen<br />
zu können, muss es im ersten Schritt transparent<br />
werden. Unsere interne Social-Software<br />
bietet unseren Mitarbeitern hier die Möglichkeit,<br />
ihre eigene Expertise sichtbar zu machen,<br />
gezielt nach anderen Experten in der<br />
Group zu suchen und sich mit ihnen zu vernetzen<br />
und auszutauschen.<br />
Fritz & Macziol – Spezialist und Generalist<br />
Wie binden Sie Mitarbeiter in Entscheidungen<br />
ein?<br />
Indem wir ihnen Verantwortung für die Zukunft<br />
der Unternehmensgruppe übertragen.<br />
Im Rahmen eines Strategieprojekts feilen derzeit<br />
zwölf Projektteams an unserer Strategie<br />
für die nächsten Jahre. Die Teammitglieder<br />
kommen bewusst aus allen Unternehmungen<br />
und Hierarchiestufen und sind interne Botschafter<br />
für ihr Projekt. Dank unserer flachen<br />
Hierarchien sind die Wege kurz und Ideen<br />
können zügig umgesetzt werden. [!]<br />
1987 in Ulm gegründet, gehört die Fritz &<br />
Macziol Group mittlerweile zu den größten<br />
herstellerunabhängigen IT-Dienstleistern<br />
und Softwareanbietern in Deutschland.<br />
Gleichermaßen Spezialist wie Generalist<br />
bietet die Gruppe ein ganzheitliches Portfolio<br />
aus Hardware, Software, Services sowie<br />
Consulting in ausgewählten Bereichen.<br />
Als Teil des niederländischen Technologiekonzerns<br />
Imtech N.V. beschäftigt die Gruppe<br />
rund 1000 Mitarbeiter an über 25<br />
Standorten weltweit.<br />
Der Nutzen einer Burnout-Prävention<br />
Anzeige<br />
Tatsache ist: 59 Mio. Fehltage wegen psychischer<br />
Erkrankungen, ein Anstieg von<br />
80% in den letzten 15 Jahren. Nach Ministeriumsangaben<br />
führt dies zu einem Ausfall<br />
an Bruttowertschöpfung von über 10 Mrd.<br />
Euro (Stressreport 2012). 31% der Frühberentungen<br />
bei Angestellten gehen auf psychische<br />
Störungen zurück. Betroffen sind<br />
vor allem Leistungsträger: Führungskräfte<br />
32%, Wissenschaftler 40%, Techniker 23%,<br />
des weiteren Mitarbeiter mit viel Kundenkontakt,<br />
helfende Berufe, aber auch Mütter,<br />
die neben Halbtagstätigkeit, Haushalt,<br />
Kindererziehung auch noch Pflegekraft der<br />
Eltern sein müssen.<br />
Globalisierung verändert<br />
Die Arbeitswelt<br />
Die Arbeit wird zunehmend entgrenzt, die<br />
Arbeitsinhalte und Abläufe werden immer<br />
mehr verdichtet, Arbeitsprozesse verlangen<br />
mehr Flexibilität und unternehmerische Verantwortung<br />
wird nach unten verlagert. Besonders<br />
belastend sind psychisch fordernde<br />
Dienstleistungstätigkeiten, sog. „Falsche<br />
Emotionen“. Als Folge nimmt die psychische<br />
Belastung zu, Angst oder gar Verlustangst<br />
steigert sich und blockiert jedes Innovationsdenken.<br />
Die Kollegialität leidet und Verantwortung<br />
beginnt zu diffundieren. Statt<br />
Effektivität steigert sich die „schädliche<br />
Emotionsarbeit“. Burnout ist keine psychiatrische<br />
Erkrankung wie eine Depression.<br />
Seine Alarmsymptome sind: gereizt, unkonzentriert,<br />
unfreundlich oder zynisch gegenüber<br />
Kunden, Kollegen oder Partner.<br />
Burnout-Prävention<br />
Sie verbessert das Imgage des Unternehmens<br />
und die Wettbewerbsfähigkeit. Es<br />
bewirkt eine bessere Mitarbeiterbindung<br />
und somit bessere Leistungen bei weniger<br />
Krankheitstagen. Ein besseres Arbeitsklima<br />
erzeugt eine positive Atmosphäre, die mehr<br />
Kreativität frei setzt. Als Resultat ist gar ein<br />
höherer Gewinn zu erwarten.<br />
Prävention ist Chefsache<br />
Gute Arbeit – gesunde Arbeit: Diese Punkte<br />
können unnötiger Arbeitsunfähigkeit vorbeugen:<br />
1. Wenn Arbeitnehmer sich mit ihrer Arbeit<br />
durch Kollegen, Chefs und Qualifizierungsmöglichkeiten<br />
unterstützt fühlen<br />
2. Wenn sie Einfluss auf die Arbeit nehmen<br />
und sich dabei entwickeln können<br />
3. Wenn sie subjektiv weniger Fehlbelastungen<br />
empfinden wie Über- oder Unterforderung<br />
4. Wenn sie fair bezahlt und wertgeschätzt<br />
werden<br />
Dr. med. Vinzenz Mansmann,<br />
Burnout-Spezialist<br />
der NaturaMed Vitalclinic<br />
in Bad Waldsee, weiß aus<br />
30-jähriger Praxiserfahrung:<br />
„Durch unprofessionelles<br />
Abwarten oder Probieren wird wertvolle<br />
Zeit verschwendet.“<br />
Holen Sie sich Unterstützung von Profis,<br />
z.B. eine Burnout-Kur von 1 – 2 Wochen für<br />
erschöpfte Mitarbeiter, Präventionsvorträge<br />
oder Seminare im Betrieb.<br />
Infos: NaturaMed Vitalclinic, Burnout-<br />
Klinik, Badstr. 31c, 88339 Bad Waldsee,<br />
Fon: 07524 990-222, www.burnoutkur.info,<br />
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43
[leben] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />
Ideen können gefährlich sein<br />
Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen. Aber haben Berufstätige im Alltagsstress überhaupt genug<br />
Zeit für eine wohltuende Mahlzeit? In unserer Umfrage haben wir Führungskräften und Forschern in die Töpfe<br />
geblickt – und erfahren: Manches hitzige Missgeschick vergisst man nie.<br />
1) Kochen Sie gerne – und wo haben Sie es gelernt?<br />
2) … und bislang auch ohne Blessuren oder ging schon einmal so etwas<br />
richtig schief?<br />
3) Legen Sie Wert auf gesundheitsbewusste Speisen mit evtl. regionalen<br />
Produkten?<br />
4) Was ist Ihr Lieblingsgericht?<br />
5) Mit was kann man Sie vom Tisch „verjagen“?<br />
6) Wie schaut das Essen im Alltag aus?<br />
7) Hand aufs Herz: Sind Sie mit Ihrer Figur zufrieden?<br />
Dr. Sabine Schwenk, 51,<br />
seit 2002 Geschäftsführerin der<br />
AOK Ulm-Biberach und damit<br />
verantwortlich für rund<br />
500 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter.<br />
1) Ja, ich koche gern und esse auch gern. „Learning by doing“ war beim<br />
Kochen immer ausschlaggebend.<br />
2) Ich erinnere mich – leider – an einen schwäbischen Käsekuchen,<br />
den ich am Vorabend für das Jahrestreffen unserer ehemaligen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter gebacken habe. Wichtig für das Gelingen<br />
ist, ihn im noch warmen Backofen langsam abkühlen zu<br />
lassen. Schlecht für das Gelingen ist, dabei versehentlich die Grillfunktion<br />
zuzuschalten.<br />
3) Uneingeschränkt: Ja!<br />
4) Zurzeit eine Toskana-Pfanne nach dem Rezept einer guten Freundin.<br />
Dazu werden Kartoffeln, Zucchini, Möhren, Paprika und Zwiebeln<br />
zusammen mit mediterranen Kräutern im Backofen gegart.<br />
5) Mit schlechten Tischmanieren.<br />
6) Ab und zu tappe ich da auch in die Falle. Mein Tipp: „After-Work-<br />
Küche“ für Berufstätige bei der AOK lernen.<br />
7) Das hängt von der Tagesform ab – mal so, mal so.<br />
44
<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong><br />
[leben]<br />
Martin Plenio (44, verheiratet)<br />
ist seit Oktober 2009 Direktor<br />
des Instituts für Theoretische<br />
Physik an der Universität Ulm<br />
und war zuvor Professor für<br />
Quantenphysik am Imperial<br />
College London.<br />
1) Ich koche gerne Chinesisch, Indisch und Thailändisch. Dabei hilft<br />
mir meine Kochbuchsammlung mit mehr als 100 Exemplaren. Ich<br />
bin Autodidakt, aber die Grundregeln effizienter Küchenarbeit habe<br />
ich von meiner Mutter gelernt.<br />
2) Mein schlimmster Fauxpas: ein Wok mit einem verkohlten Gericht,<br />
weil ich mitten im Kochen wegen einer Idee an den Schreibtisch<br />
gegangen war und dort dann hängengeblieben bin.<br />
3) Ich lege Wert darauf, dass Fleisch nicht aus Massenproduktion<br />
stammt und hole eigentlich alles am liebsten von lokalen Produzenten.<br />
Wir kaufen fast ausschließlich samstags auf dem Markt sowie<br />
in kleinen Geschäften in der Innenstadt ein.<br />
4) Das kann man so einfach kaum sagen, und es wechselt auch mit der<br />
Zeit. Aber immer froh bin ich mit sehr gut zubereitetem Bacon &<br />
Eggs sowie Tortilla de Patata. Hoch im Kurs steht bei mir im Moment<br />
auch ein Curry mit Lammherzen oder Lammnierchen. Ansonsten<br />
bin ich großer Fan der kleinen chinesischen Häppchen „Dim Sum“.<br />
5) Mit mangelnder Abwechslung.<br />
6) Zum Frühstück gehören oft eine Scheibe Brot mit Chorizo und ein<br />
gekochtes Ei, das Mittagessen fällt oft aus, am Abend esse ich gerne<br />
ein schnelles Curry oder einfach guten Käse oder auch belegte Brote.<br />
Dazu gehört grundsätzlich<br />
ein guter spanischer<br />
Rotwein.<br />
7) Seit ich in Ulm bin,<br />
treibe ich keinen<br />
Sport mehr und<br />
daher bin ich<br />
nicht völlig zufrieden,<br />
aber ich denke,<br />
dass ich noch ganz ordentlich<br />
in Schuss bin.<br />
Mit Mittelmotor. Ohne Spaßbremse.<br />
Die neuen Cayman Modelle.<br />
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Wir freuen uns auf Ihren Besuch.<br />
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45
[leben] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />
1) Kochen Sie gerne – und wo haben Sie es gelernt?<br />
2) … und bislang auch ohne Blessuren oder ging schon einmal so etwas<br />
richtig schief?<br />
3) Legen Sie Wert auf gesundheitsbewusste Speisen mit evtl. regionalen<br />
Produkten?<br />
4) Was ist Ihr Lieblingsgericht?<br />
5) Mit was kann man Sie vom Tisch „verjagen“?<br />
6) Wie schaut das Essen im Alltag aus?<br />
7) Hand aufs Herz: Sind Sie mit Ihrer Figur zufrieden?<br />
Der 50-jährige Walter<br />
Gschwind (verheiratet, zwei<br />
Kinder) ist seit 20 Jahren Geschäftsführer<br />
der Städtischen<br />
Kurverwaltung und Touristinformation<br />
Bad Waldsee. In seiner<br />
Abteilung sind zehn Mitarbeiter<br />
beschäftigt.<br />
Prof. Dr. Doris Henne-Bruns<br />
ist seit 2001 ärztliche Direktorin<br />
der Klinik für Allgemeinund<br />
Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum<br />
Ulm.<br />
Die 58-jährige Chirurgin ist<br />
verheiratet und hat ein Kind.<br />
1) Meine Kochkünste beschränken sich im Wesentlichen aufs Spätzle<br />
machen. Gerne schmökere ich dabei in alten schwäbischen Kochbüchern<br />
und teste die verschiedenen Nuancen bei der Teigherstellung.<br />
Ansonsten bin ich eher der klassische Küchenhelfer und assistiere<br />
meiner Frau.<br />
2) Meine Karriere als Kartoffelschäler und Zwiebelschneider verlief<br />
bisher glimpflich.<br />
3) Eine fleischarme, ausgewogene Kost mit frischen und regionalen<br />
Produkten der Saison ist im Hause Gschwind von großer Bedeutung.<br />
In der Gastronomie vertrauen wir am liebsten auf das Gütesiegel<br />
der regionalen Aktion „LandZunge“.<br />
4) Für frisch zubereitete Allgäuer Käsespätzle mit würzigem Emmentaler<br />
Käse und frisch gerösteten Zwiebeln gehe ich meilenweit.<br />
5) Für Innereien wie saure Kutteln, saure Nieren oder Leber kann<br />
ich mich nicht begeistern. Für mich ungenießbar sind auch<br />
Fleischprodukte, die bekanntermaßen aus Massentierhaltung<br />
stammen und mich an das arme Geschöpf zu Lebzeiten<br />
erinnern.<br />
6) Manchmal nimmt man sich schon zu wenig<br />
Zeit fürs Essen. Dann muss auch einmal ein<br />
Fertiggericht oder ein Snack herhalten,<br />
um den Hunger zu stillen. In der Regel<br />
wird aber richtig gekocht – mit hochwertigen<br />
Zutaten.<br />
7) Übergewicht macht mir nicht zu schaffen,<br />
mehr Bewegung und Sport würden<br />
mir aber guttun.<br />
1.) Ja. Die ersten Grundlagen habe ich von meiner Großmutter gelernt.<br />
2.) Bis auf kleinere Schnittverletzungen und einige Brandblasen traten<br />
bisher keine Blessuren auf.<br />
3.) Ich lege Wert auf ausgewogene und saisonbezogene Gerichte und<br />
kaufe gern auf dem Wochenmarkt ein.<br />
4.) Ich habe kein Lieblingsgericht, sondern genieße sowohl inländische<br />
als auch ausländische Speisen.<br />
5.) Mit nichts, was auf dem Teller liegt<br />
6.) Unter der Woche findet die Hauptmahlzeit abends zuhause statt.<br />
Das Mittagessen besteht meistens aus einem Brötchen und etwas<br />
Obst, gelegentlich gibt es auch etwas Süßes.<br />
7.) Ja. Ich kann altersbedingte Veränderungen akzeptieren.<br />
46
<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong><br />
[spezial]<br />
Winterleuchten – Impressionen<br />
Auch in seiner zweiten Auflage begeisterte das „Winterleuchten“ der SÜDWEST PRESSE Gäste und Gastgeber<br />
gleichermaßen. Impressionen eines Empfangs voller zauberhafter Momente.<br />
Medienecke: der Geschäftsführer des Pressehauses<br />
Heidenheim, Martin Wilhelm, mit seiner Frau<br />
Catherine sowie die Frauen der SWP-Chefredakteure,<br />
Birgit Becker und Sabine Schlüter.<br />
Im Inneren des Zeughauses feiern Köpfe der Gegenwart,<br />
außen erleuchten Köpfe und Gedanken<br />
aus der Vergangenheit das historische Zeughaus<br />
im Herzen Ulms.<br />
Im Gespräch (v.l.): Bankvorstand Fritz Lehmann,<br />
OB Ivo Gönner mit seiner Frau Susanne<br />
Schwarzkopf-Gönner und Generalmajor Richard<br />
Roßmanith.<br />
Ein Kellner außer Rand und Band? Von wegen: Musicalgröße Henrik Wager vom Theater Ulm reißt<br />
die Aufmerksamkeit der Gäste an sich – sehr zum Gefallen der Gäste.<br />
Annette Schavan (links) genießt das Fest noch als<br />
Bundesministerin mit Doktorwürden. Bei ihr:<br />
IHK-Präsident Peter Kulitz, SWP-Chefredakteur<br />
Ulrich Becker und Goldochsen-Chefin Ulrike<br />
Freund.<br />
Schlechte Stimmung ist woanders: Sängerin<br />
Olimpia Casà und Gitarrist Timo Deininger.<br />
Der Ulmer OB Ivo Gönner, Aktionsleiter Karl Bacherle<br />
und SWP-Chefredakteur Ulrich Becker.<br />
Immer im Groove: Aktion 100.000-Auktionatorin<br />
Susanne Rothfuß.<br />
47
[spezial] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />
Entspannt, strahlend – ein Erfolg<br />
„Winterleuchten“, die Zweite: Der Neujahrsempfang der SÜDWEST PRESSE zog diesmal ins historische Zeughaus.<br />
Die Party ist zugleich krönender Abschluss der Aktion 100 000.<br />
Die Neue Pressegesellschaft, die die SÜD-<br />
WEST PRESSE herausgibt, rundete den Betrag<br />
auf 900 000 Euro auf – strahlende Gesichter<br />
nicht nur bei den Verantwortlichen, sondern<br />
auch bei den Gästen, die begeistert applaudierten.<br />
Wie bei der ersten Auflage des „Winterleuchtens“<br />
spielte auch diesmal Licht eine besondere<br />
Rolle. Das Zeughaus war innen in Pink getaucht,<br />
und für Lichtkunst an der Fassade<br />
sorgten Klaus Wentz und Thomas Hajdu von<br />
„Farbstoff Visuals“. Sie projizierten ein Einstein-Porträt,<br />
das sich aus lauter Zitaten des in<br />
Ulm geborenen Nobelpreisträgers zusammensetzte,<br />
auf das Zeughaus.<br />
In diesem Augenblick liegt das Vergnügen noch vor den Gästen: Thomas Brackvogel, der Geschäftsführer<br />
der Neuen Pressegesellschaft, begrüßt die Gäste.<br />
Dicke Mauern, Gewölbe und Säulen statt<br />
Winterzelt neben dem Medienhaus:<br />
Das „Winterleuchten“ der SÜDWEST<br />
PRESSE wechselte für seine zweite Auflage die<br />
Location. Das historische Zeughaus im Herzen<br />
Ulms war im Februar Schauplatz des Neujahrsempfangs<br />
– ein unvergleichliches Ambiente,<br />
das die mehr als 200 Gäste sogleich<br />
gefangen nahm.<br />
Menschen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft,<br />
Kirche und Kultur sollen sich beim<br />
„Winterleuchten“ in entspannter Atmosphäre,<br />
zwanglos und bei hochklassigem Rahmenprogramm<br />
begegnen, sollen Kontakte knüpfen<br />
oder vertiefen und einfach einen schönen<br />
Abend verbringen. Und das haben sie. Dafür<br />
sorgten auch das köstliche Flying Dinner, Musik<br />
von Olimpia Casa mit ihrer Band, Multitalent<br />
Ariane Müller und Sänger Henrik Wager<br />
sowie der Jongleur Cotton McAloon. Und natürlich<br />
Ensemblemitglieder des Theaters<br />
Ulm. Als sie zu Beginn geschminkt und kostümiert<br />
das Zeughaus mit Songs aus dem Musical<br />
„Hair“ stürmten, war die Stimmung gleich<br />
auf einem ersten Höhepunkt.<br />
Grossartiges Ergebnis<br />
Einen zweiten, wenngleich einen ganz anderer<br />
Natur, gab es bei der Verkündung des diesjährigen<br />
Spendenergebnisses der Aktion<br />
100 000 und Ulmer helft. 895 901 Euro waren<br />
zusammengekommen, so viel wie nie zuvor.<br />
Ungewöhnliche Spezialität<br />
SÜDWEST PRESSE-Geschäftsführer und Gastgeber<br />
Thomas Brackvogel benutzte die wahrlich<br />
glänzende Gelegenheit des „Winterleuchten“,<br />
um den neuen Chefredakteur Ulrich<br />
Becker, seit November 2012 im Amt, einem<br />
großen Kreis vorzustellen. Dabei hob Brackvogel<br />
abermals die Bedeutung von „gutem<br />
Journalismus und guten Journalisten“ hervor.<br />
Ganz im Sinne Ulrich Beckers. Der 50-Jährige<br />
ging in seiner launigen Ansprach auch auf<br />
kulinarische Süd-Ost-Überraschungen ein; er<br />
kam aus Berlin nach Ulm und stellte plakativ<br />
fest: „Die Ulmer Currywurst ist besser als die<br />
in Berlin.“ Allerdings, schränkte er ein, hätte<br />
er sich das anfangs niemals vorstellen können,<br />
als er an einem Stand am Ulmer Wochenmarkt<br />
Currywurst mit Zwiebeln sah. „Inzwischen<br />
bestelle ich sie regelmäßig.“<br />
Mit Currywurst an zugigen Ecken mussten<br />
sich die Gäste des „Winterleuchten“ freilich<br />
nicht zufrieden geben. Sie verbrachten einen<br />
rundum gelungenen Abend – und würden<br />
sicherlich im nächsten Jahr gern wiederkommen.<br />
[!]<br />
48
Anzeige<br />
Herausforderungen angenommen und<br />
mit den Anforderungen gewachsen<br />
So hat sich die Firma Pscheidl während<br />
der letzten sechs Jahre in der Branche<br />
und der Region einen herausragenden<br />
Namen erarbeitet.<br />
Das Familien<strong>unternehmen</strong> mit Zeltmeister<br />
Marcus Pscheidl an der Spitze ist unter dem<br />
Stichwort „klein, aber fein“ hauptsächlich<br />
auf hochwertige Veranstaltungen spezialisiert.<br />
So ist es möglich, flexibel auf individuelle<br />
Bedürfnisse einzugehen und mit einer<br />
exquisiten Ausstattung auch kurzfristig gezielt<br />
auf Kundenwünsche einzugehen.<br />
Der Pscheidl Veranstaltungsservice und<br />
Zeltverleih füllt eine Nische im Party-Zelt-<br />
Bereich abseits der riesigen Bierzelte. Von<br />
der Planung bis zur Ausführung, wird zusammen<br />
mit dem Kunden ein „Rundum-<br />
Sorglos-Paket“ geschnürt.<br />
Durch ein zuverlässiges Netzwerk ist es<br />
möglich, für jede Veranstaltung das entsprechende<br />
Equipment zu stellen und die Veran-<br />
staltung ins richtige Licht zu setzen. Marcus<br />
Pscheidl und sein Dutzend geübter Helfer<br />
betreuen ein Event vom Anfang bis zum Ende<br />
und sind jederzeit greifbar.<br />
Der Kunde und sein Event stehen bei der<br />
Pscheidl GbR stets im Mittelpunkt. Falls wider<br />
Erwarten doch mal etwas klemmen sollte,<br />
steht dem Kunden eine Notfall-Nummer<br />
zur Verfügung. Und wer partout keinen Platz<br />
für ein Zelt hat, oder keine Möglichkeit hat,<br />
die richtige Location zu finden – auch dafür<br />
hat die Pscheidl GbR eine Lösung parat.<br />
Ravensburger Str. 66 · 89079 Ulm<br />
Telefon 0179 219 13 72<br />
www.pscheidl-service.de<br />
49
[namen & nachrichten] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />
Katamaran fährt in der Verlustzone<br />
Verlag/Herausgeber<br />
Neue Pressegesellschaft<br />
mbH & Co. KG<br />
Frauenstraße 77, 89073 Ulm<br />
Geschäftsführer:<br />
Thomas Brackvogel<br />
Redaktion<br />
Alexander Bögelein<br />
(verantwortlich), Irmgard<br />
Städele, Anschrift wie Verlag<br />
Gestaltung<br />
Stefanie Zwiebel (Layout);<br />
Ana Borrero, Bozena Demski<br />
(Bild)<br />
Fotos<br />
Titel: Lars Schwerdtfeger,<br />
Titelinterview: Volkmar Könneke,<br />
Elenathewise, Darius<br />
Dzinnik, Yantra / Fotolia.com,<br />
Getty, Bildwerk89, Matthias<br />
Kessler, Oliver Schulz, Elvira<br />
Eberhardt (Uni Ulm), privat,<br />
AOK, JaKo, Deutsche Bundesband,<br />
Firmenfotos<br />
Anzeigen<br />
Dr. Thomas Baumann<br />
(verantwortlich)<br />
Anschrift wie Verlag<br />
Objektleitung<br />
Tobias Lehmann<br />
Druck<br />
Druck- und Verlagsgesellschaft<br />
Bietigheim mbH<br />
Kronenbergstraße 10<br />
74321 Bietigheim-Bissingen<br />
Auflage: 15 000 Exemplare<br />
Kontakt & Mediadaten<br />
www.swp.de/<strong>unternehmen</strong><br />
<strong>unternehmen</strong>@swp.de<br />
Telefon 0731 156-515<br />
Fax 0731 156-481<br />
Nächste Ausgabe 3. Mai<br />
Anzeigenschluss 12. April<br />
Rumm steigt bei<br />
Uldo in die<br />
Chefetage auf<br />
Die Uldo Backmittel GmbH<br />
(Neu-Ulm) hat ihr Führungsteam<br />
erweitert: Tanja<br />
Rumm, Tochter des Firmengründers<br />
Walter Feucht, ist zur<br />
Geschäftsführerin ernannt worden.<br />
Die Diplom-Betriebswirtin<br />
(BA) war unter anderem sechs<br />
Jahre in Führungsposition beim<br />
Restaurant-Theater Pomp Duck<br />
and Circumstance tätig. Neben<br />
ihr fungiert Elisabeth Scheller<br />
bei Uldo als neue Betriebsleiterin<br />
mit Prokura. Walter und<br />
Gerhard Feucht sind weiterhin<br />
als Geschäftsführer tätig, haben<br />
sich aber aus dem operativen<br />
Geschäft zurückgezogen. Uldo<br />
Backmittel<br />
(„Jogging-<br />
Brot“) beschäftigt<br />
rund 120<br />
Mitarbeiter<br />
Geschäftsführerin<br />
Tanja Rumm<br />
und gehört<br />
in Polen zu<br />
den führenden<br />
Unternehmen. „Aus den Synergien<br />
zwischen Jung und Alt,<br />
den neuen Denkweisen gepaart<br />
mit unserer langjährigen Erfahrung<br />
werden wir Bewegung in<br />
den Markt bringen“, kündigte<br />
Walter Feucht an.<br />
Fließende Grenze<br />
zwischen Beruf<br />
und Privatleben<br />
Die Grenzen zwischen Arbeit<br />
und Freizeit verschwimmen:<br />
Rund 52 Prozent der deutschen<br />
Arbeitnehmer sind in ihrer Freizeit,<br />
am Wochenende oder im<br />
Urlaub für Kunden, Kollegen<br />
oder Vorgesetzte erreichbar. Davon<br />
gestört fühlen sie sich laut<br />
einer Forsa-Studie jedoch meist<br />
nicht. Unter denen, die erreichbar<br />
sind, bevorzugt nur jeder<br />
Dritte eine klarere Trennung<br />
von Beruf und Privatleben. Für<br />
mehr als zwei Drittel der Befragten<br />
ist es normal, nach Feierabend<br />
Anrufe entgegenzunehmen<br />
oder berufliche<br />
E-Mails zu beantworten.<br />
Rund 437 000 Fahrgäste haben 2012 den Bodensee-Katamaran<br />
genutzt. Das ist Rekord.<br />
Dennoch machte die Schnellboot-Verbindung<br />
zwischen Friedrichshafen und Konstanz ein<br />
Minus, das mit 390. 000 Euro sogar noch höher<br />
war als im Vorjahr. Für <strong>2013</strong> rechnet die<br />
Reederei mit geringeren Kosten. Weil die<br />
Schiffe in den Anfahrtbereichen der Häfen<br />
schneller fahren dürfen, brauchten sie auf<br />
dem See nicht mehr mit Vollgas zu fahren.<br />
Carolin Hymer<br />
löst ihren Vater in<br />
der Stiftung ab<br />
Stiftungschefin<br />
Carolin Hymer.<br />
Erwin Hymer,<br />
legendärer<br />
Unternehmer<br />
und<br />
Reisemobilbauer<br />
aus<br />
Bad Waldsee,<br />
hat seinen<br />
Posten<br />
als Vorstandsvorsitzender<br />
der gemeinnützigen<br />
Erwin-Hymer-Stiftung<br />
an seine Tochter abgegeben. Carolin<br />
Hymer, die seit 2010 Mitglied<br />
im Stiftungsvorstand ist,<br />
lebt und arbeitet in Stuttgart.<br />
Sie studierte Event-Management<br />
in Freiburg und in Leeds<br />
(Großbritannien). Seit 2008 ist<br />
sie bei einer Agentur für Kommunikation<br />
und Design tätig.<br />
Zweck der Stiftung ist die Förderung<br />
von Kunst und Kultur.<br />
Zur Stiftung gehört auch das Erwin-Hymer-Museum,<br />
das sich<br />
an der B30 gegenüber dem Firmensitz<br />
befindet. [!]<br />
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