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Das Wirtschaftsmagazin im Südwesten Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong> | 2,00 €<br />

4 197821 302003 3 1<br />

Es geht um<br />

Menschen<br />

Eine Bank ist kein Selbstzweck! Das sagt nicht etwa<br />

ein Revoluzzer, sondern der Ulmer Sparkassen-Chef<br />

Manfred Oster. Sein Modell hat Erfolg.<br />

Immobilien Welchen Verwaltern man trauen kann Seite 6<br />

Riesenprojekte Wie Zeiss seine Baustellen ohne Chaos managt Seite 26<br />

Lust am Genuss Erfolg und Misserfolg am Kochtopf Seite 44


Beschleunigt die Sinne.<br />

Der CLS Shooting Brake. Bei Mercedes-Benz Ulm/Neu-Ulm.<br />

Anbieter: Daimler AG, Mercedesstraße 137, 70327 Stuttgart<br />

Partner vor Ort: Daimler AG, Mercedes-Benz Niederlassung Ulm/Neu-Ulm, Von-Liebig-Straße 10, 89231 Neu-Ulm,<br />

Telefon 0731 7 00-0, www.ulm.mercedes-benz.de<br />

1<br />

Kraftstoffverbrauch innerorts/außerorts/kombiniert: 13,5/7,5/9,7l/100 km; CO 2 -Emission kombiniert: 231g/km. Effizienzklasse:<br />

F- A. Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen<br />

allein Vergleichszwecken zwischen verschiedenen Fahrzeugtypen. Abbildungen enthalten Sonderausstattungen.


<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong><br />

[inhalt]<br />

26<br />

23 36 44<br />

6<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

Alexander Bögelein,<br />

Redaktionsleiter<br />

<strong>unternehmen</strong> [!]<br />

der Immobilienboom hat im Jahr 2012 die<br />

Wirtschaft angekurbelt. Es gibt einige Anzeichen<br />

dafür, dass sich diese Entwicklung<br />

fortsetzen wird. Das niedrige Zinsniveau<br />

und mangelnde Alternativen treiben sowohl<br />

gewerbliche als auch private Anleger<br />

in Wohn- und Gewerbeimmobilien. Deren<br />

Betreuung ist vielschichtig und benötigt eine<br />

professionelle Verwaltung. Ansonsten<br />

kann sich die vermietete Eigentumswohnung<br />

als vermeintlich sichere Altersvorsorge<br />

in ein unkalkulierbares Risiko wandeln,<br />

wie unser Beitrag über die Immobilienverwalter<br />

zeigt. Wie Unternehmen Fehler bei<br />

Planung und Bau von Projekten vermeiden<br />

können, sieht man am Beispiel des Carl-<br />

Zeiss-Konzerns. Von dessen Vorgehen können<br />

vielleicht auch Mittelständler lernen –<br />

und ganz sicher die Verantwortlichen des<br />

neuen Berliner Großflughafens. Ich wünsche<br />

Ihnen eine anregende Lektüre.<br />

Ihr Alexander Bögelein<br />

[verantworten]<br />

6 Das Eisberg-Phänomen<br />

Welche Immobilienverwalter seriös sind<br />

10 Dickschiffe, von Ulm aus gesteuert<br />

Aventus und Atos managen Immobilien<br />

[titelthema]<br />

12 Eine Bank ist kein Selbstzweck<br />

Manfred Oster im Gespräch<br />

[finanzieren]<br />

23 Fein raus mit Finetrading<br />

Eine Dreiecksbeziehung der<br />

besonderen Art<br />

39 Viele Unternehmen sind in Verzug<br />

22 Ziffern! Die internationale<br />

Kontonummer kommt<br />

[machen]<br />

26 Der Baustellen-Wanderer Wie Zeiss<br />

Bau- und Planungs-Chaos verhindert<br />

29 Planung ohne faule Kompromisse<br />

Bauerfahrungen eines Mittelständlers<br />

36 Umzug XXL – Häuser auf Reisen<br />

Jako Baudenkmalpflege stemmt<br />

Mammutprojekte<br />

[spezial]<br />

30 „Menschen kaufen von Menschen“<br />

Der 14. Unternehmertag in Ulm<br />

47 Entspannt, strahlend – ein Erfolg Das<br />

Winterleuchten der SÜDWEST PRESSE<br />

[führen]<br />

42 Wie man gute Leute findet und hält<br />

James Johnson von Fritz & Macziol<br />

[leben]<br />

44 Ideen können gefährlich sein<br />

Führungskräfte und ihre Lust am Kochen<br />

[namen & nachrichten]<br />

4 Ulm lockt Autokonzerne an<br />

5 Sorge über die Entwicklung der<br />

Lehrlingszahlen<br />

20 Center Parcs darf im Allgäu bauen<br />

21 Elektronische Nase für die<br />

Raumstation ISS<br />

22 Maschinenbau unter Druck<br />

35 Windpark mitten im Wald<br />

50 Impressum<br />

3


[namen & nachrichten] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />

Ulm lockt Autokonzerne an<br />

Sorgenvoll schauten Betrachter<br />

im vergangenen Jahr auf den<br />

Wirtschaftsstandort Ulm: Mit<br />

der Schlecker-Pleite, der Werksverlagerung<br />

von Iveco Magirus,<br />

dem Schutzschirmverfahren für<br />

den angeschlagenen Solaranlagenbauer<br />

Centrotherm und der<br />

Schließung des Forschungsstandortes<br />

von Nokia schienen die negativen<br />

Meldungen nicht mehr<br />

aufzuhören. Mittlerweile hat<br />

sich die Stimmung gedreht. Die<br />

Centrotherm Photovoltaics AG<br />

(Blaubeuren) ist als eines der ersten<br />

Unternehmen im Rahmen<br />

des Schutzschirmverfahrens saniert<br />

worden. Auf die Schließung<br />

des Nokia-Forschungszentrums<br />

mit einstmals 730 Entwicklern<br />

folgten die Ansiedelungen der<br />

Konzerne Audi, BMW und Continental.<br />

Der Stuttgarter Daimler-<br />

Konzern setzt bereits seit 25 Jahren<br />

auf die Wissenschaftsstadt<br />

Ulm. Das ehemalige Nokia-Gebäude<br />

teilen sich nun Conti und<br />

Audi. Conti (Hannover) beschäftigt<br />

in Ulm im Geschäftsbereich<br />

Fahrerassistenzsysteme, der seinen<br />

Sitz in Lindau hat, bereits<br />

120 Mitarbeiter, der größte Teil<br />

kommt von Nokia. Ulm nutzt<br />

Conti als reinen Forschungs- und<br />

Entwicklungs-standort. Ziel ist<br />

es, das Umfeld des Fahrzeugs vollständig<br />

zu erfassen, sagte Conti-<br />

Vorstand Ralf Cramer bei der Eröffnung.<br />

„Die Kompetenzen der<br />

früheren Handyentwickler passen<br />

zu Conti“, sagte Standortleiter<br />

Jens Brüning. Es geht um<br />

Hochfrequenzen, Prozessoren,<br />

und schließlich sind auch in Handys<br />

Kameras. Die Audi-Tochter<br />

E-Solutions hat seit dem Start die<br />

Belegschaft von 50 auf 100 Mitarbeiter<br />

verdoppelt. Sie arbeitet unter<br />

anderem an den Themen<br />

Sprachsteuerung und mobile<br />

Kommunikation. BMW ist mit<br />

der Car IT und 60 neuen Mitarbeitern<br />

in Ulm vertreten und arbeitet<br />

an den Fahrerassistenzsystemen<br />

und der Bildverarbeitung<br />

der Zukunft.<br />

Autozulieferer Conti forscht jetzt auch in Ulm.<br />

Logistik-Gruppe Seifert auf Expansionskurs<br />

Die Seifert-Logistikgruppe mit<br />

Hauptsitz im Ulmer Donautal<br />

hat ihre Logistik-Aktivitäten<br />

deutlich erweitert. Der Umsatz<br />

kletterte 2012 um 13 Millionen<br />

Euro auf 92 Millionen Euro. Das<br />

Familien<strong>unternehmen</strong> beschäftigt<br />

mittlerweile an 19 Standorten<br />

720 Mitarbeiter. Zuletzt hat<br />

Firmenchef Harry Seifert den<br />

Standort in Lützen-Zorbau (Sachsen-Anhalt),<br />

wo er 71 Mitarbeiter<br />

beschäftigt, durch Zukauf erweitert.<br />

Für 2,5 Millionen Euro erwarb<br />

er an der A9-Ausfahrt Weißenfels<br />

ein benachbartes<br />

Grundstück samt Gebäude, investierte<br />

weitere 250.000 Euro in<br />

einen Büroanbau, IT-Infrastruktur<br />

und die Verbindung zum bisherigen<br />

Gelände. Das derzeit<br />

größte Projekt im Unternehmen<br />

ist nach Seiferts Worten die Bewirtschaftung<br />

des 46.000 Quadratmeter<br />

großen Logistik-Zent-<br />

Seifert hat ins Karlsruhe-Malsch 200 Mitarbeiter eingestellt.<br />

rums in Karlsruhe-Malsch. Dort<br />

arbeiten mehr als 200 Mitarbeiter.<br />

Sie stellen für die Produktion<br />

der A- und der B-Klasse von Mercedes-Benz<br />

vorgehaltene Komponenten<br />

und Teile von 180 Zulieferern<br />

zusammen und liefern diese<br />

25.000 Teile in der richtigen Reihenfolge<br />

an die Produktionsbänder<br />

des Daimler-Konzerns. „Das<br />

ist die höchste Stufe der Logistik:<br />

Just-in-Sequence “, erläutert Seifert.<br />

Sein Unternehmen disponiert<br />

für mehr als 1000 Kunden<br />

aus den Branchen Chemie, Baustoffe,<br />

Papier, Automotive, Pharma<br />

und Konsumgüter täglich<br />

mehr als 800 Lkw-Ladungen. Die<br />

Unternehmensgruppe, die sich<br />

seit 1947 in Familienbesitz befindet,<br />

unterhält 240 Fahrzeugeinheiten,<br />

sowie 214.000 Quadratmeter<br />

Lagerfläche. Für <strong>2013</strong> plant<br />

Seifert ein Umsatzplus von rund<br />

zwölf Prozent.<br />

4


<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong><br />

[namen & nachrichten]<br />

Sorge über die Entwicklung der Lehrlingszahlen<br />

Mehr als 254o junge Menschen<br />

haben im vergangenen Jahr in<br />

der IHK-Region Ulm ihre Ausbildung<br />

begonnen. Gab es in Industrie,<br />

Dienstleistung und Handel<br />

noch eine Zunahme der Verträge<br />

um 0,4 Prozent, schrumpfte die<br />

Zahl der Lehrverträge im Handwerk<br />

um 9 Prozent auf 2800. Das<br />

sind 300 weniger als noch im Jahr<br />

zuvor. Besonders drastisch fiel<br />

der Rückgang mit 30 Prozent in<br />

den Berufen des Nahrungsmittelgewerbes<br />

aus, heißt es bei der<br />

Handwerkskammer Ulm, deren<br />

Gebiet sich vom Ostalbkreis bis<br />

zum Bodensee erstreckt.<br />

„Gestern sprachen wir von einer<br />

Lehrstellenknappheit, heute und<br />

in Zukunft werden wir von einer<br />

Lehrlingsknappheit reden“, sagte<br />

Anton Gindele, der Präsident der<br />

Handwerkskammer. In ländlichen<br />

Regionen, dort wo das<br />

Handwerk einen wesentlichen<br />

Teil der Daseinsvorsorge übernehme,<br />

könne ein Schwund an<br />

Fachkräften zu einem gravierenden<br />

Versorgungsproblem werden,<br />

warnt er.<br />

Derweil betont die IHK, dass die<br />

Karrierechancen junger Leute<br />

mit einem erfolgreichen Berufsabschluss<br />

in der Region besser<br />

sind als mit einem akademischen<br />

Abschluss. Laut Fachkräftemonitor<br />

der IHK Ulm werden die Unternehmen<br />

in der Region bis zum<br />

Jahr 2025 rund 4500 Stellen mehr<br />

für Fachkräfte mit Berufsabschluss<br />

anbieten als für Akademiker.“<br />

Die aktuelle Entwicklung der Lehrlingszahlen deutet das große Thema für<br />

viele Betriebe an: Wie gewinne ich künftig junge Fachkräfte?<br />

Führungswechsel im<br />

Mercedes-Benz-Verkauf<br />

Mit 20 Jahren hat Manfred<br />

Hommel (54) seine berufliche<br />

Karriere gestartet. Damals war er<br />

jüngster Lkw-Verkäufer im Autohaus<br />

Widmann in Aalen. Vom 1.<br />

April an leitet er die Mercedes-<br />

Benz Niederlassung Stuttgart, die<br />

930 Mitarbeiter an zehn Standorten<br />

beschäftigt. Als Mitbegründer<br />

der Oldtimerfabrik Classic in<br />

Neu-Ulm und Cheforganisator<br />

Manfred Hommel und sein Nachfolger Thomas Witzel.<br />

der Rallye Donau Masters ist<br />

Hommel weit über Ulm hinaus<br />

bekannt, seit 2004 hatte er die<br />

Niederlassung Ulm/Schwäbisch<br />

Gmünd (400 Mitarbeiter, drei<br />

Standorte) geleitet. Diese Aufgabe<br />

übernimmt Thomas Witzel<br />

(56). Er kennt die Region aus früherer<br />

Zeit. Zuletzt war er Mitglied<br />

der Geschäftsleitung für den<br />

deutschen Lkw-Vertrieb.<br />

Klinik-Chefs verdienen<br />

157.000 Euro pro Jahr<br />

Führungskräfte in Krankenhäusern<br />

verdienen im Schnitt noch<br />

nicht einmal halb so viel wie Manager<br />

in der freien Wirtschaft:<br />

Das Gehalt eines Krankenhaus-<br />

Geschäftsführers betrug 2012<br />

durchschnittlich 157.000 Euro,<br />

während ein Geschäftsführer in<br />

der Privatwirtschaft im Schnitt<br />

334.000 Euro erhalten hat. Ähnlich<br />

groß sind die Unterschiede<br />

bei Führungskräften im Personalwesen:<br />

Krankenhäuser haben ihre<br />

Personalchefs 2012 mit durchschnittlich<br />

79.000 Euro im Jahr<br />

vergütet, während Wirtschafts<strong>unternehmen</strong><br />

den Chefs 131.000<br />

Euro bezahlten. Dies ergab eine<br />

Studie der Managementberatung<br />

Kienbaum.<br />

Energie aus Biogas für<br />

Feuerwehr und Uhlmann<br />

Rund zwei Millionen Euro hat<br />

das Blockheizkraftwerk in Laupheim<br />

gekostet, das die Feuerwehr<br />

mit Energie versorgt. Die Anlage,<br />

die aus heimischem Biogas Strom<br />

produziert und deren Abwärme<br />

zum Heizen benutzt wird, läuft<br />

seit Januar im Regelbetrieb und<br />

das ohne Probleme, heißt es bei<br />

der Erdgas Südwest GmbH. Ein<br />

weiteres Blockheizkraftwerk entsteht<br />

beim Verpackungsmaschinenhersteller<br />

Uhlmann. „Unser<br />

Ziel ist es, die Biogas-Produktion<br />

zu bündeln und Verbrauchern<br />

über intelligente Modelle Strom<br />

und Wärme zur Verfügung zu<br />

stellen“, sagt Ralf Biehl, Geschäftsführer<br />

der Erdgas Südwest<br />

GmbH.<br />

5


Immobilienverwaltung ist ein schwieriges Geschäft. Die Wohnungseigentümer sehen meist nur einen kleinen Teil der Aufgaben der Verwalter.<br />

Das Eisberg-Phänomen<br />

Immobilienverwalter müssen sich in vielen Fachbereichen auskennen und tragen eine hohe Verantwortung. Berufliche<br />

Zugangsvoraussetzungen sind bitter nötig, sagt Verbandschef Heckeler. Doch die Bundesregierung blockt das ab.<br />

Sie sind Psychologe und Techniker, Architekt<br />

und Notar, Banker und Friedensstifter.<br />

„Ein Immobilienverwalter<br />

hat einen riesigen Strauß an Aufgaben“, sagt<br />

Wolfgang D. Heckeler, der Vorsitzende des<br />

Verbandes der Immobilienverwalter in Baden-Württemberg<br />

und Geschäftsführer der<br />

Bietigheimer Wohnbau GmbH. Umso bedauerlicher<br />

ist es nach seinen Worten, dass die<br />

Unterstützung der Bundesregierung für den<br />

Berufsstand vergleichsweise bescheiden ausfällt.<br />

Denn Immobilienverwalter kann jeder<br />

werden, der nicht vorbestraft ist, und sich einen<br />

Gewerbeschein holt. „Das ist entsetzlich“,<br />

sagte Heckeler mit Blick auf die Vermögenswerte,<br />

für die Immobilienverwalter verantwortlich<br />

sind. „Schließlich gehört Wohneigentum<br />

in unserer Gesellschaft zu den<br />

wesentlichen Bestandteilen<br />

der Altersvorsorge“,<br />

sagt<br />

der Immobilienfachmann,<br />

der<br />

auch an der Spitze<br />

des Bundesverbandes<br />

steht. Daher<br />

hält er klar definierte<br />

berufliche<br />

Verbandspräsident Wolfgang<br />

Heckeler.<br />

Zugangsvoraussetzungen<br />

für unumgänglich.<br />

Schon<br />

allein, um die Eigentümer besser zu schützen.<br />

Doch diesem Vorstoß steht das Bemühen der<br />

Europäischen Kommission entgegen, die<br />

Märkte in der EU zu liberalisieren. „Deshalb<br />

wollen wir als Zwischenziel erreichen, dass es<br />

eine Versicherungspflicht für Verwalter gibt.<br />

Das muss in der Gewerbeordnung verankert<br />

werden“, fordert Heckeler.<br />

2 millionen Euro Schaden<br />

Bei diesen Plänen denkt er nicht in erster Linie<br />

an so spektakuläre Fälle wie vor zwei Jahren,<br />

als ein Verwalter im Großraum Stuttgart zwei<br />

Millionen Euro aus den Kassen von 20 Eigentümergemeinschaften<br />

abgezweigt und damit<br />

jene im Durchschnitt um 100.000 Euro gebracht<br />

hat. „Schwarze Schafe gibt es in jedem<br />

Beruf“, sagt Heckeler. Das Ärgerliche für die<br />

betroffenen Eigentümer: Sie kommen nicht<br />

mehr an ihr Geld heran. Angesichts der Vielzahl<br />

der Entscheidungen, die ein Verwalter<br />

vorbereitet und trifft, müsse der Verbraucherschutz<br />

ausgeweitet werden. „Ein guter Woh-<br />

6


<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong><br />

[verantworten]<br />

mehr als nur verwalten ...<br />

nungseigentumsverwalter kann für die Eigentümer<br />

viel Geld sparen, ein schlechter<br />

kann sie sehr viel Geld kosten“, sagt Heckeler.<br />

Eigentümergemeinschaften<br />

sollten sich daher sehr<br />

gut überlegen, wen sie für<br />

diese heikle Aufgabe auswählen.<br />

Über den VDIV<br />

Im Verband der Immobilienverwalter<br />

Baden-Württemberg e. V. (VDIV BW)<br />

sind über 300 Verwaltungs<strong>unternehmen</strong><br />

organisiert. Die Mitglieder verwalten<br />

mehr als 400.000 Wohn- und Gewerbeeinheiten<br />

und erwirtschaften<br />

einen Jahresumsatz von etwa 1,2 Milliarden<br />

Euro. Als einer der ältesten Verwalterverbände<br />

in Deutschland setzt<br />

sich der VDIV BW seit knapp 30 Jahren<br />

für die Belange der Immobilienverwalter<br />

ein. Zu seinen wichtigsten Aufgaben<br />

gehört die Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />

seiner Mitglieder, um die Qualität<br />

der Immobilienverwaltung nachhaltig<br />

zu verbessern. Der VDIV BW ist bundesweit<br />

im Dachverband Deutscher<br />

Immobilienverwalter e.V. (DDIV) organisiert,<br />

der die politischen Interessen<br />

seiner mehr als 1600 Mitglieds<strong>unternehmen</strong><br />

in Berlin und Brüssel vertritt.<br />

Man muss<br />

Eigentümer<br />

heute viel<br />

besser<br />

schützen<br />

Hohes Risiko<br />

Gerade in kleineren<br />

Mehrfamilienhäusern<br />

heiße es oft: „Das Geld<br />

können wir uns sparen,<br />

das macht einer aus dem Haus“, berichtet Verbandschef<br />

Heckeler. Oftmals würden Eigentümergemeinschaften<br />

Verwalter auch nach<br />

dem Preis auswählen. Frei nach dem Motto:<br />

Der Billigste erhält den Zuschlag. Doch das sei<br />

sehr riskant – sowohl für die Eigentümergemeinschaft<br />

als auch den „Freizeit-Verwalter“.<br />

Auf dem Spiel steht der innere Friede der Gemeinschaft,<br />

rechtssicheres Handeln und der<br />

Werterhalt des Gebäudes.<br />

Der Verwalter hat ein großes Haftungsrisiko.<br />

„Unwissenheit schützt vor Strafe nicht“, sagt<br />

der Verbandschef und betont: „Manchmal<br />

muss der Verwalter sofort handeln, zum Beispiel<br />

nach dem-Urteil des Bundesgerichtshofs<br />

(Az.:44/2009). Plötzlich war die jahrzehntelang<br />

praktizierte Darstellung der Instandhaltungsrücklagen<br />

in den Abrechnungen nicht<br />

mehr zulässig.“ Ähnliches gilt für die Trinkwasserverordnung,<br />

die im Jahr 2011 in Kraft<br />

getreten ist. Seither muss in den meisten<br />

Mehrfamilienhäusern alle drei Jahre die<br />

Trinkwasserqualität<br />

überprüft werden. „Geschieht<br />

dies nicht, drohen<br />

Verwalter und Eigentümergemeinschaft<br />

hohe<br />

Bußgelder. Sollte dann jemand<br />

durch verunreinigtes<br />

Wasser erkranken,<br />

zum Beispiel wegen Legionellen,<br />

kommt zu den<br />

Schadensersatzforderungen<br />

noch ein Strafverfahren wegen fahrlässiger<br />

Körperverletzung hinzu“, erläutert VDIV-<br />

Präsident Heckeler.<br />

MIndeststandards nötig<br />

Die für die Eigentümer sichtbare Arbeit eines<br />

professionellen Verwalters stellt nach seinen<br />

Worten nur einen Bruchteil der Aufgaben dar.<br />

„Das ist wie bei einem Eisberg. Da sieht man<br />

auch nur einen kleinen Teil.“ Bei der Verwaltung<br />

des gemeinsamen Eigentums geht es unter<br />

anderem darum,<br />

- Betrieb und Instandhaltung zu organisieren<br />

- eine Hausordnung aufzustellen und zu überwachen<br />

- zu erreichen, dass die Eigentümergemeinschaft<br />

genug Geld zurücklegt für spätere Modernisierungen<br />

- einen Wirtschaftsplan aufzustellen und einmal<br />

im Jahr die Kosten abzurechnen<br />

- geeignete Feuer- und Haftpflichtversicherung<br />

abzuschließen.<br />

Angesichts der Fülle der Aufgaben kann Heckeler<br />

nicht nachvollziehen, warum die Bundesregierung<br />

keine Mindeststandards für den<br />

Beruf vorgibt. Zumal die unterschiedlichen<br />

Ziele der Eigentümer, von denen manche die<br />

Wohnungen selbst nutzen, andere wiederum<br />

vermieten, die Aufgabe eines Wohnungseigentumsverwalters<br />

nicht leichter machten.<br />

Nachbesserungsbedarf sieht Heckeler auch<br />

beim elektronischen Grundbuch, das derzeit<br />

flächendeckend eingeführt wird. „Dort haben<br />

alle Einblick, die ein berechtigtes Interesse<br />

haben. Leider hat die Bundesregierung die<br />

Verwalter vergessen“, sagt Heckeler. Der Gesetzesentwurf<br />

des Bundesjustizministeriums<br />

zum Datenbankgrundbuch schließt die Verwalter<br />

aus. Seit Jahren fordert der Verband ein<br />

Einsichtsrecht. Doch aus Berlin heißt es, die<br />

Verwalter gehe es nichts an, wie die Eigen-<br />

Ihr Ansprechpartner:<br />

• Vermietung<br />

• Verkauf<br />

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Telefon:<br />

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7


[verantworten] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />

tumswohnungen beliehen sind. „Wir wollen<br />

ja aber nur abrufen können, wer denn der Eigentümer<br />

ist. Das schreiben uns das aktuelle<br />

Wohnungseigentumsgesetz<br />

und die aktuelle<br />

Wir wollen<br />

dem Staat<br />

sparen<br />

helfen, der<br />

hindert uns<br />

Rechtssprechung vor“,<br />

sagt Heckeler. Dieses Wissen<br />

ist für Verwalter auch<br />

deshalb wichtig, weil diese<br />

häufig innerhalb bestimmter<br />

gesetzlicher<br />

Fristen handeln müssen.<br />

Das gilt für das Einreichen<br />

von Eigentümerlisten<br />

bei Beschlussanfechtungsklagen ebenso<br />

wie für die Ermittlung des richtigen Schuldners<br />

bei der Verfolgung von Zahlungsansprüchen.<br />

Auch für die Einladung zur<br />

Eigentümerversammlung und die in<br />

vielen Teilungserklärungen geforderte<br />

Zustimmung zur Veräußerung<br />

des Wohnungseigentums<br />

muss der Verwalter<br />

rechtssicher wissen,<br />

wer als Eigentümer<br />

im Grundbuch eingetragen ist, sagt Heckeler.<br />

Rückendeckung bekommt der Verband durch<br />

ein Gutachten des Stuttgarter Rechtsprofessors<br />

Rüdiger Zuck. Der ist<br />

zu der Auffassung gelangt,<br />

dass der Ausschluss<br />

der Immobilienverwalter<br />

verfassungswidrig ist.<br />

Nach seiner Einschätzung<br />

wäre es auch problemlos<br />

technisch möglich, Immobilienverwaltern<br />

dauerhaft<br />

Zugang zur ersten<br />

Abteilung der Grundbücher<br />

zu gewähren. Darin werden die Eigentumsverhältnisse<br />

der Immobilien dargelegt.<br />

Bisher fragen die Immobilienverwalter die<br />

Daten an. „Das sucht ein Beamter heraus,<br />

der viel mehr Aufwand hat. Nach<br />

rund zehn Tagen hat der Verwalter<br />

die Informationen und<br />

zahlt jedes Mal 10 Euro“,<br />

sagt Heckeler. Das geschehe<br />

in Baden-<br />

Württemberg pro<br />

Jahr zigtausendmal<br />

und bedeutet für die Verwalter wie für die Beamten<br />

Mehrarbeit. „Wir wollen dem Staat sparen<br />

helfen, doch der hindert uns daran.“<br />

Wie finde ich einen guten<br />

Verwalter?<br />

Weil es für den Beruf des Immobilienverwalters<br />

keine Zugangsvoraussetzungen gibt, ist<br />

es für Laien schwer, einen Verwalter zu finden,<br />

der alle wichtigen Kriterien erfüllt. Eigentümergemeinschaften,<br />

so rät Verbandschef<br />

Wolfgang Heckeler, sollten sich über<br />

ihren künftigen Verwalter genau informieren<br />

und diese Fragen stellen:<br />

Welchen Ruf genießt er? Wie zufrieden sind<br />

andere Gemeinschaften? Welche Qualifikation<br />

hat er? Wie oft bildet er sich fort? Wie gut<br />

ist er erreichbar? Hat er eine Vermögensschaden-<br />

und Vertrauensschadenhaftpflichtversicherung?<br />

Werden diese Fragen positiv beantwortet,<br />

trenne sich bereits die Spreu vom Weizen,<br />

sagt Heckeler. Mitglieder des Verbandes der<br />

Immobilienverwalter müssen nach seinen<br />

Worten nicht nur nachweisen, dass sie sachkundig<br />

sind und sich regelmäßig fortbilden,<br />

sondern auch, dass sie eine Vermögensschadenhaftplichtversicherung<br />

besitzen. Verbandsmitglieder<br />

sind darüber hinaus auch<br />

abgesichert, falls ein so genannter Vertrauensschaden<br />

entsteht. Diese greift beispielsweise<br />

auch bei Diebstahl, Betrug, Unterschlagung.<br />

Einen qualifizierten, professionellen Verwalter<br />

findet man im Internet über die Verwaltersuche<br />

auf der Homepage des Verbands der<br />

Immobilienverwalter Baden-Württemberg<br />

(www.vdiv.de). [!] Alexander Bögelein<br />

Die Branche der<br />

Verwalter<br />

Die kleinsten Eigentümergemeinschaften<br />

umfassen gerade mal zwei<br />

Parteien, eine der größten, die Stuttgarter<br />

Asamwald, umfasst 1000 Eigentümer.<br />

Die häufigste Form ist das<br />

Mehrfamilienhaus mit zehn oder zwölf<br />

Eigentümern. Diese Bandbreite zeigt<br />

sich auch bei den Verwaltern. Der größte<br />

in Baden-Württemberg betreut mit<br />

100 Mitarbeitern knapp 30000 Wohnungen.<br />

Verwalter, die alleine tätig sind,<br />

und von einer Schreibkraft unterstützt<br />

werden, kommen auf 400 Wohnungen.<br />

In vielen Fällen beschäftigen Verwalter<br />

zwei bis drei Bürokräfte und betreuen<br />

zwischen 1500 und 3000 Wohnungen.<br />

8


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Atos und Aventus managen gewerbliche Gebäudekomplexe in ganz Deutschland; im Bild Beispiele aus Ulm, Lörrach und Augsburg.<br />

Dickschiffe, von Ulm aus gesteuert<br />

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Gesellschaften Aventus und Atos aus Ulm setzen damit erfolgreich Akzente gegen die Großen ihrer Branche.<br />

Büronachfrage gedeckt,<br />

Defizite beim Wohnen<br />

Zu den wichtigsten Hotspots für Büro-Immobilien<br />

zählten Löhlein und<br />

Wendel mehr denn je Frankfurt und<br />

München, wo bei entsprechend guter<br />

Lage der Objekte rasch Mieter gefunden<br />

würden. Ulm spiele im Gegensatz<br />

in der Liga der mittelgroßen Städte,<br />

Bedarf für weitere Büro-Großobjekte<br />

sehen die beiden Immobilienexperten<br />

hier derzeit nicht. Bei Wohnimmobilien<br />

hingegen komme der Ulmer Markt derzeit<br />

der großen Nachfrage kaum hinterher.<br />

Die Gefahr einer „Blasenbildung“<br />

sehen sie nicht. Nach ihrer<br />

Beobachtung würden institutionelle Investoren<br />

derzeit wieder verstärkt auf<br />

Wohnimmobilien setzen, da bei einem<br />

Mieterwechsel weniger Kosten anfielen<br />

als im gewerblichen Bereich und die<br />

Unterschiede zu den Gewerbemieten<br />

zunehmend abschmölzen. 5000 Quadratmeter<br />

vermietbare Fläche sollte ein<br />

Objekt mindestens haben, damit es zu<br />

den Strukturen von Aventus beziehungsweise<br />

Atos passe.<br />

Wer sich mit Thomas Löhlein und<br />

Horst M. Wendel verabredet, schlägt<br />

damit buchstäblich zwei Fliegen<br />

mit einer Klappe. Denn die beiden sind geschäftsführende<br />

Gesellschafter von gleich<br />

zwei Firmen der Immmobilienbranche: der<br />

Aventus Immobilien GmbH sowie der Atos<br />

Property Management GmbH. Die Ausrichtung<br />

der zwei Gesellschaften ist ähnlich. Beide<br />

sind mit dem umfassenden Management<br />

von großen, gewerblichen Immobilienobjekten<br />

betraut, die im gesamten Bundesgebiet<br />

liegen. Umfassend, das heißt in diesem Fall:<br />

Abgearbeitet wird das komplette Aufgabenpaket<br />

bei der kaufmännischen, technischen<br />

und infrastrukturellen Betreuung der Gebäude.<br />

Beim Treffen mit dem Journalisten sind die<br />

beiden Geschäftsführer in Sektlaune. Denn<br />

eben hat einer der Hauptauftraggeber von<br />

Aventus die Verträge verlängert – und zwar<br />

um fünf Jahre. In der Branche gelte ein solcher<br />

Zeitraum bereits als langfristige Bindung, der<br />

Trend gehe in die entgegengesetzte Richtung,<br />

sagt Wendel. Schon in dieser Beziehung fallen<br />

die Ulmer gerne mal aus dem üblichen Rahmen,<br />

„Es gibt Objekte, die schon seit 16 Jahren<br />

unter unserer Obhut sind.“ Die Geschäftsführer<br />

werten dies natürlich als Bestätigung ihrer<br />

Arbeit.<br />

Wie die Uhren ticken<br />

Wir sind in der Aventus-Welt. Die Zahl der Investoren,<br />

darunter zwei Pensionskassen des<br />

Bayer-Konzerns, ist überschaubar. Es handelt<br />

sich bei ihnen allesamt um langfristige Bestandshalter,<br />

deren maßgebliches Interesse in<br />

der Erzielung einer nachhaltigen Rendite mit<br />

ihren Objekten liege.<br />

Bei Atos ticken die Uhren etwas anders.<br />

Hauptauftraggeber sind hier zwei Dutzend<br />

Fondsgesellschaften, deren Geschäftsmodell<br />

einem Dreisprung folgt: „Kaufen, sanieren,<br />

vermarkten.“ In Folge kommt es zu einer häufigeren<br />

Rotation, wodurch ebenfalls die jeweilige<br />

Objekt-Betreuung kurzfristiger ist. „Im<br />

Schnitt dauert sie zwei bis vier Jahre“, schätzt<br />

Wendel.<br />

Die Betreuung solcher Objekte bedeute einen<br />

sehr viel höheren Zeitaufwand und mitunter<br />

sogar eine gehörige Portion Stress, schon, weil<br />

zum Start jedes Mal eine tiefgreifende Be­<br />

10


<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong><br />

[verantworten]<br />

liegt da auf der Hand, wobei zu fragen ist, mit<br />

welchen Waffen Aventus und Atos, die Davids,<br />

antreten? „Unsere Unabhängigkeit“,<br />

nennt Löhlein eine wichtige. Baukonzerne<br />

mit Dienstleistungssparten neigten dazu, bei<br />

Bau- oder Instandhaltungsmaßnahmen eigene<br />

Töchter ins Spiel zu bringen oder darin zu<br />

halten. „Wir aber können bei Ausschreibungen<br />

völlig unbefangen und neutral entscheiden.“<br />

Doch David hat noch mehr aufzubieten: Man<br />

sei ferner darauf eingestellt, im Berichtswesen<br />

den Datenfluss ins System des Kunden zu implantieren.<br />

Da wären ebenso die flachen Hierarchien<br />

und die festen Ansprechpartner für<br />

die Kunden. „Sind Techniker und Verwalter<br />

zuverlässig greifbar, erhöht dies nicht zuletzt<br />

die Zufriedenheit der Mieter.“ Als weiteres<br />

nennt Löhlein die hohe Flexibilität der Strukturen<br />

ihrer Firmen. „Wir sind in der Lage, auf<br />

kurzfristige Anfragen zu Objektübernahmen<br />

oder auf veränderte Anforderungen ebenso<br />

kurzfristig reagieren zu können.“<br />

standsaufnahme nötig werde und in der Regel<br />

erst zuverlässige Strukturen geschaffen werden<br />

müssen. Deckt Aventus ebenfalls die Aufgabe<br />

der Vermietungen ab, so ist dies hier anders.<br />

Diese übernimmt in der Atos-Welt eine<br />

rechtlich getrennte Gesellschaft.<br />

David gegen Goliath<br />

Mit 40.000 Quadratmetern gemanagter Bürofläche<br />

in Ulm ist Aventus nach Thomas Löhleins<br />

Angaben größter Anbieter am Firmensitz.<br />

Eine Million Quadratmeter sind es<br />

insgesamt, addiert man die entsprechenden<br />

Kennziffern beider Gesellschaften zusammen.<br />

Das ist nicht wenig, doch gewiss nicht mehr<br />

als ein Bruchteil dessen, was die Größen der<br />

Immobilienmanagement-Branche bewirtschaften.<br />

Das Bild von David gegen Goliath<br />

neuaufträge über netzwerk<br />

Dennoch würden sich Löhlein und Wendel<br />

hüten, allein auf diese Stärken zu setzen. Da<br />

die beiden Geschäftsführer für ihre Firmen<br />

ein „stetiges, aber gesundes“ Wachstum anstreben,<br />

zählt die aktive Kundenakquise zu<br />

ihren Pflichtaufgaben. „Neuaufträge erhält<br />

man über die Netzwerkpflege“, verrät Wendel<br />

die Grundformel. Es sei Pflicht, bei Branchentreffen<br />

präsent zu sein, um bei den Marktteilnehmern<br />

– „eine überschaubare Zahl“ – in<br />

Erinnerung zu bleiben oder neue kennen zu<br />

lernen.<br />

„Wir treten nach außen immer als Gruppe auf,<br />

welche das komplette Set an Dienstleistungen<br />

rund um die Immobilie abdecken kann“,<br />

sagt Löhlein. Darin eingeschlossen ist bei Bedarf<br />

auch die Beratung von Eigentümern<br />

beim An- oder beim Verkauf.<br />

Der Markt sei mitten in einem Umbruch und<br />

eröffnet damit neue Optionen, erläutert Wendel.<br />

Was zuletzt zugenommen habe, seien Anfragen<br />

von Immobilien-Bestands<strong>unternehmen</strong>.<br />

Haben viele Mittelständler in der<br />

Vergangenheit ihre Immobilienanlagen „nebenher“<br />

noch selbst verwaltet, so würden diese<br />

Aufgaben ebenfalls nun vermehrt Profis<br />

übertragen, weil die „Erbengeneration“ hier<br />

anders denke.<br />

In solchen Fällen muss es gewiss kein Nachteil<br />

sein, wenn der Immobilien-Manager dann<br />

selbst in der Welt des Mittelstands zu Hause<br />

ist. [!]<br />

Thomas Vogel<br />

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11


<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong><br />

[titelthema]<br />

Eine Bank ist<br />

kein Selbstzweck<br />

Manfred Oster kennt alle Produkte seines Hauses – und versteht sie. Selbstverständlich?<br />

Einem Banker trauen heute nicht mehr alle so etwas zu. Der Chef der<br />

Sparkasse Ulm legt hohe Maßstäbe an sich selbst und seine Branche an. Eine<br />

Bank ist für ihn kein Selbstzweck: Sie hat den Menschen zu dienen.<br />

Die Konjunkturprognosen für Deutschland sehen<br />

für <strong>2013</strong> nicht allzu rosig aus, das Wachstum soll<br />

minimal ausfallen. Wie empfinden Sie als größter<br />

Mittelstandsfinanzierer die Stimmung in und um<br />

Ulm?<br />

Die Stimmung in der Wirtschaft ist gut! Es gibt eine<br />

kontinuierliche und gesunde Entwicklung. Ich bin<br />

froh, wenn wir nicht übertreiben – und umso mehr,<br />

wenn es keine unbeherrschbaren Rückschläge geben<br />

wird.<br />

Wie hat sich die Kreditnachfrage aus den Unternehmen<br />

entwickelt?<br />

Sie ist von einem hohen Niveau leicht zurückgegangen.<br />

Die Kreditnachfrage ist ja auch immer ein Anzeichen<br />

dafür, wie sich die Konjunktur entwickeln kann,<br />

weil sie auch zeigt, welche eigenen Einschätzungen die<br />

Unternehmen haben. In der Summe ist alles in Ordnung.<br />

Von Unternehmern ist oft zu hören, die Banken hätten<br />

zu strenge Auflagen für die Kreditvergabe. Was<br />

entgegnen Sie diesem Vorwurf?<br />

Das ist ja eine allgemeine Kritik, für die ich durchaus<br />

Verständnis habe. Von unseren Kunden höre ich dies<br />

nicht. Als Sparkasse sind wir schließlich dazu da, den<br />

Finanzierungsbedarf zu decken. Im Übrigen gibt uns<br />

unsere starke Einlagensituation die Möglichkeit, jeden<br />

Finanzierungsrückhalt zu bieten: Unsere Einlagen finanzieren<br />

hier bei uns die mittelständische Wirtschaft,<br />

das Handwerk und die vielen privaten Wohnbauvorhaben<br />

– eben das macht uns als Sparkasse aus. Dass es<br />

Regularien gibt, die manchmal über das Ziel hinausschießen,<br />

ist klar, ebenso, dass heute mehr Formalismus<br />

nötig ist. Im Kreditgeschäft ist das noch überschaubar.<br />

Und eines darf man nicht vergessen: Im<br />

Ergebnis dient manche Anforderung der Sicherheit<br />

und dem guten Gesamtblick aller Beteiligten. Dass<br />

manche Vorgaben etwas übertrieben sind, hält uns<br />

nicht auf. Eine große Gefahr sehen wir aber darin, dass<br />

einzelne Ansätze aus den Eigenkapitalvorschriften Basel<br />

III die Natur unseres gesunden Geschäfts noch nicht<br />

berücksichtigen. Dies kann die Kredite verteuern.<br />

Auch die Liquiditätsregeln gehen teilweise an der Realität<br />

vorbei.<br />

Gibt es heute Branchen, die Ihnen langsam Sorgen<br />

machen?<br />

Ich denke weniger in Branchen. Die Themen in der<br />

Wirtschaft sind grundsätzlich immer unternehmerischer<br />

Natur, dies gilt branchenübergreifend. Wir als<br />

Sparkasse haben auch aus der Krise 2009 gelernt und<br />

mit unserer Kundschaft zusammen Stressszenarien<br />

entwickelt und intensiv durchgespielt, wodurch gewährleistet<br />

ist, dass auch Rückschläge verkraftbar bleiben.<br />

Die deutsche Wirtschaft trifft heute kaum etwas<br />

unvorbereitet. Für mich, als jemanden, der schon seit<br />

28 Jahren direkt am Kunden tätig ist, ist diese unternehmerische<br />

Dynamik unserer Kunden immer wieder neu<br />

faszinierend.<br />

Das hört sich ja fast nach Coaching an ...<br />

Es ist wertvoll, dass man mit der Unternehmerkundschaft<br />

im Gespräch ist. Das bereichert gegenseitig. Die<br />

erfolgreichsten Unternehmer sind diejenigen, die auch<br />

fragen und das Gespräch suchen. Diejenigen, die ihre<br />

Ergebnisse weniger mit uns besprechen wollen sowie<br />

die Ursachen weniger ergründen wollen, sind in der<br />

Zur Person<br />

Sparkassen-Chef<br />

Manfred Osterhat<br />

Stehvermögen. Der<br />

60-Jährige, der in Bietigheim<br />

aufwuchs und<br />

in Ludwigsburg eine<br />

Banklehre absolvierte,<br />

ist seit 1985 Sparkassen-Vorstandsmitglied,<br />

anfangs in<br />

Kitzingen, seit 2000<br />

in Ulm. In seinem Büro<br />

arbeitet er gerne<br />

an einem Stehtisch.<br />

Sein Arbeitspensum<br />

gilt als enorm. Neben<br />

dem Beruf engagiert<br />

sich Manfred Oster<br />

stark ehrenamtlich,<br />

beispielsweise als<br />

Vorsitzender des<br />

Stadtverbandes für<br />

Sport oder in der<br />

Hospiz-Stiftung. Der<br />

Vater von drei erwachsenen<br />

Kindern<br />

ist seit fast 40 Jahren<br />

verheiratet. In der<br />

Freizeit interessiert er<br />

sich für sportliche Bewegung,<br />

zum Beispiel<br />

Mountain-Bike; zudem<br />

liebt er Lesen,<br />

Sprachen und Musik.<br />

28 Jahre ist Manfred Oster, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Ulm, „direkt am Kunden“ – und noch immer fasziniert.<br />

13


[titelthema] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />

wortungsbewusste „Übernehmer“ gibt. Aber leider<br />

muss man auch zu oft zusehen, wie Firmen nach solchen<br />

Prozessen fast ausbluten.<br />

Weil sich der Wunsch, Geld zu verdienen, abkoppelt<br />

von der Kernkompetenz?<br />

So ist es. Die Wirtschaft hat eine Aufgabe. Sie soll den<br />

Menschen dienen und der Gesellschaft. Wenn Geld<br />

nicht als organisatorisches und ordnendes Element gesehen<br />

oder zur Sicherung von Vermögen dient, der<br />

Mensch aus dem Mittelpunkt gerät, dann entsteht daraus<br />

ein gesellschaftliches Problem.<br />

Eine starke Zukunft haben<br />

Unternehmen, die ihre Mitarbeiter<br />

schätzen, schulen und<br />

fördern, erklärt Manfred Oster<br />

im Gespräch mit Karen<br />

Emler, der Leiterin der<br />

Wirtschaftsressorts der<br />

SÜDWEST PRESSE, und<br />

Alexander Bögelein, dem<br />

Redaktionsleiter Unternehmen<br />

[!].<br />

Minderheit. Gemeinsame Erlebnisse mit vielen Firmen<br />

über viele Branchen hinweg führen zu Erfahrungen,<br />

die es auszutauschen gilt.<br />

Was sind die wichtigsten Fragen?<br />

Auf welcher Basis wird das Geschäft gemacht? Welche<br />

fachliche Professionalität wird gelebt? Grundlage für<br />

jeden Erfolg ist dabei immer, dass man die Mitarbeiter<br />

schätzt, sie schult und in der Zusammenarbeit fördert.<br />

Es muss beispielsweise eine gute<br />

Feedbackkultur geben. Diese ist die<br />

Basis für Professionalität. Wer das<br />

schafft, hat garantiert eine starke<br />

Zukunft.<br />

Was muss den Firmen noch gelingen?<br />

Natürlich die Unternehmensnachfolge.<br />

Ein großes Thema ist die Zukunft<br />

von Familien<strong>unternehmen</strong>,<br />

also des privaten Mittelstands. Wir haben einen prächtigen<br />

Mittelstand. Die Industrie lebt davon, dass im<br />

Mittelstand Lösungen gefunden werden, die sie fast<br />

modulartig in ihre Produkte einbaut. Dieses Zusammenspiel<br />

funktioniert sehr gut, sofern nicht Billigpreispolitik<br />

dominiert. Eine Gefahr ist zudem, dass zu<br />

viele Mittelständler von Konzernen übernommen<br />

wurden oder in falsche Hände von Finanzinvestoren<br />

kommen – wobei man sagen muss, dass es auch verant-<br />

Die Industrie<br />

lebt von den<br />

Lösungen<br />

aus dem<br />

Mittelstand<br />

Nun bilden die Privatkunden eine wesentliche Säule<br />

Ihres Geschäftsmodells. Haben Sie als klassische<br />

Hausbank nach der Finanzkrise einen Ansturm<br />

der Kunden erlebt?<br />

Nein, das war eher ein ruhiger Erkenntnis- und Lernprozess.<br />

Nachdem jedoch die Werbung wieder ganz<br />

andere Zinshöhen suggeriert, sind Anleger schon wieder<br />

hin- und hergerissen, trotz aller Risiken. So ist es<br />

nicht immer leicht nachvollziehbar, dass die Sparkasse<br />

derartige Angebote unmöglich verantworten könnte.<br />

Trotz des extrem niedrigen – politisch geprägten –<br />

Zinsniveaus weltweit haben wir im vergangenen Jahr<br />

ein kräftiges Plus bei den Kundeneinlagen erlebt. Davon<br />

entfällt auf die Privatkunden ein Anteil von ein bis<br />

zwei Prozent.<br />

Woher kommt der Rest des Geldes?<br />

Bei uns legen viele Unternehmen ihre Liquidität an.<br />

Geld muss aber eben auch „schaffen“ – und somit fließen<br />

oft große Summen schnell wieder als Investitionen<br />

oder als Betriebsmittel in den Wirtschaftskreislauf.<br />

Entscheidend für die Geldanlage bei uns ist aber die<br />

gute tägliche Arbeit und die individuelle Kundenberatung<br />

durch unsere vielen hundert<br />

Mitarbeiter.<br />

Wollen die Kunden raus aus der<br />

Anonymität, wie sie beispielsweise<br />

bei Online-Banken<br />

herrscht, und suchen sie ganz<br />

bewusst den Kontakt zur Sparkasse?<br />

Ja. Für uns als Sparkasse ist das der<br />

Schlüssel für unseren Erfolg. Lebensfragen<br />

brauchen das Gespräch. Ich mache da mal<br />

ein Beispiel: Ein junger Mensch verdient nach dem Studium<br />

ein Anfangsgehalt in Höhe von monatlich 1500<br />

Euro netto. Die Freude über das erste Einkommen ist<br />

natürlich groß. Jetzt entsteht für ihn die Möglichkeit,<br />

von seinem Arbeitgeber Geld für die Altersvorsorge<br />

einzusetzen. Glauben wir wirklich, dass ein junger<br />

Mensch zu diesem Zeitpunkt mit den oft beliebigen Informationen<br />

aus dem Internet eine solche, für Jahr-<br />

14


<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong><br />

[titelthema]<br />

zehnte richtungweisende Entscheidung treffen kann<br />

oder will?<br />

Was folgern Sie daraus?<br />

Ich garantiere Ihnen, dieser junge Mensch sehnt sich<br />

bei der fast unüberschaubaren Informationsfülle nach<br />

einem Gespräch mit einem Berater<br />

seines Vertrauens. Bei kleinen Anschaffungen<br />

ist ein Fehlkauf ärgerlich,<br />

aber nicht gravierend. Jetzt<br />

aber geht es darum, eine Entscheidung<br />

über die richtige Altersvorsorge<br />

für die nächsten 30 oder 40 Jahre<br />

zu fällen! Dieser junge Mensch wird<br />

folglich zu einem Berater gehen.<br />

Denn es geht für ihn letztlich darum,<br />

aus heutiger Sicht seine finanzielle<br />

Situation unter Kontrolle zu haben. Ich bitte unsere<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sich in jedem<br />

Gespräch immer wieder neu in die Situation der Kunden<br />

zu versetzen, um die beste Lösung zu finden. Dies<br />

gilt übrigens unabhängig davon, in welcher finanziellen<br />

Lage sich die jeweiligen Kunden befinden.<br />

Wer Geld<br />

40 Jahre<br />

anlegt,<br />

braucht gute<br />

Beratung<br />

Wieviel hat denn der Durchschnittskunde auf dem<br />

Konto?<br />

Unsere Kunden kommen aus allen Teilen der Gesellschaft.<br />

Manche führen ein Guthabenkonto, andere verfügen<br />

vielleicht über ein Millionenvermögen. Darüber<br />

hinaus haben wir auch tausende Kinder und Jugendliche<br />

mit ihren Sparkassenbüchern.<br />

Wir sind für alle da. Auf einem<br />

Sparbuch liegen im Schnitt 12 000<br />

Euro, dabei ist zu berücksichtigen,<br />

dass viele Sparer auch mehrere<br />

Sparbücher haben. Nimmt man<br />

alle Bausparverträge, Versicherungssummen<br />

und Wertpapiere<br />

ohne die gewerblichen Vermögen<br />

zusammen, ergeben sich bei rund<br />

230 000 Kunden in etwa 20 000 bis<br />

25.000 Euro Guthaben pro Person. Was mich wirklich<br />

freut, ist die Tatsache, dass wir sehr breit aufgestellt<br />

sind und dass allein rund 50 000 unserer Kunden monatlich<br />

regelmäßig in Ratensparverträge einzahlen.<br />

Das ist eine faszinierend hohe Zahl, die ausdrückt,<br />

welch hohen Stellenwert das sichere Sparen im Leben<br />

Sicheres Sparen ist immer<br />

noch für viele Menschen wichtig.<br />

Manfred Oster wirbt leidenschaftlich<br />

dafür.<br />

Raum für die Zukunft In der<br />

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15


[titelthema] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />

Mit der EC-Karte bezahlen –<br />

gut und recht. Der Sparkassenchef<br />

selbst bezahlt beim<br />

Bäcker aber doch lieber bar.<br />

der Menschen einnimmt. Dafür werbe ich auch! Großeltern<br />

sparen so für den Führerschein ihrer Enkel, Väter<br />

und Mütter für ihre Kinder – und die Kinder lernen<br />

damit auch selbst zu sparen.<br />

Verstehen Sie alles, was Sie an Produkten anbieten?<br />

Eindeutig ja! Ich verstehe sogar<br />

Ein Kind<br />

muss im<br />

Sparbuch<br />

blättern<br />

können<br />

deutlich mehr als wir anbieten –<br />

und deshalb bieten wir manches<br />

eben auch nicht an. Das soll nicht<br />

angeberisch wirken. Aber wenn ich<br />

einmal etwas nicht mehr verstehe,<br />

dann kümmere ich mich darum,<br />

dass ich es verstehe. Das ist für mich<br />

sogar existenziell. Das wissen auch<br />

unsere Mitarbeiter, dass ich Produkte<br />

und Leistungen immer wieder erläutert haben<br />

möchte. Ich will, dass wir als Sparkasse vorbildlich<br />

handeln, dass unsere Mitarbeiter die Produkte verstehen<br />

und dass sie unseren Kunden diese auch verständlich<br />

erklären können.<br />

Das Sparbuch galt früher als Inbegriff der deut-<br />

schen Lebenseinstellung. Ist es heute ein Auslaufmodell?<br />

Nein, auf keinen Fall. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte<br />

Sparen noch eine ganz andere Bedeutung. Wohlstand<br />

wird dadurch ermöglicht, dass jeder spart, um<br />

sich dann auch etwas leisten zu können. Man kann sich<br />

mit seinem Ersparten ein Haus<br />

bauen oder auch ein Motorrad<br />

kaufen. Das Sparbuch hat einen<br />

unglaublichen emotionalen Wert<br />

– es in der Bevölkerung aufzugeben,<br />

würde bedeuten, eine wichtige<br />

finanzielle Lebensgrundlage zu<br />

verlieren. Zumal wir die Sorge haben<br />

müssen, dass heute bereits<br />

zwischen 20 und 30 Prozent der<br />

Kinder das Sparen erst gar nicht<br />

mehr lernen. Wie will denn jemand mit Geld umgehen,<br />

wenn er nicht weiß und kein Gefühl dafür hat, was<br />

sein Geld wert ist? Eltern müssen ihren Kindern das<br />

Sparen beibringen. Übrigens war ich auch immer entschiedener<br />

Gegner von Kontoauszügen als Ersatz für<br />

das Sparbuch. Das wäre organisatorisch zwar einfacher,<br />

aber den wichtigen Wert des Sparbuchs, in dem<br />

man „lesen kann“, lässt sich die Sparkasse ganz bewusst<br />

etwas kosten. Das Sparbuch in den Händen eines Kindes,<br />

das darin blättert, ist nicht nur ein Gag, sondern<br />

wirklich wertvoll!<br />

Ab wann brauchen Kinder ein Girokonto?<br />

Ab 14 Jahren – so hätte ich vor einigen Jahren noch vorschnell<br />

gesagt. Heute haben die S-Card und das Girokonto<br />

für die Kinder eine ganz andere, pragmatische<br />

Bedeutung, zum Beispiel in der Schulverpflegung. Da<br />

wir heute technisch sicherstellen können, dass die Kinder<br />

nicht ins Minus kommen können, kann mit der<br />

Zustimmung der Eltern ein Girokonto auch schon bei<br />

Schulbeginn sinnvoll sein. Das ist Lernen fürs spätere<br />

Leben. Und für Sparkassen und Banken ist das Girokonto<br />

die Verbindung zum Kunden durch das ganze Leben.<br />

Die größeren Fragen sind noch ganz andere: Welche<br />

Funktion hat das Girokonto, wenn künftig mit dem<br />

Handy bezahlt wird? Wer hat die Markthoheit über den<br />

Zahlungsverkehr, wenn große IT-Konzerne einsteigen?<br />

Was können wir dem vorbeugend entgegensetzen?<br />

Ab welchem Betrag benutzen Sie Ihre EC-Karte?<br />

Unter 100 Euro normalerweise nicht. Es ist ein Stück<br />

weit natürlicher für mich, mit Bargeld zu bezahlen,<br />

auch wenn das heute viele anders sehen. Der Bäcker am<br />

Samstag erhält von mir jedenfalls Bargeld und auch<br />

mein Bier zahle ich noch bar – schon allein wegen dem<br />

Trinkgeld …<br />

Die Finanzkrise ist vorbei, doch noch immer sind<br />

Banken nicht sehr gut gelitten in der Öffentlichkeit.<br />

16


<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong><br />

[titelthema]<br />

Ihr Partner für Büro-<br />

Technik & Einrichtung<br />

Wie wohl fühlen Sie sich in Ihrem Beruf?<br />

Ich empfinde unsere Arbeit in der Sparkasse bestätigter<br />

denn je. Ich fühle mich wohl in unserem Beruf: Wenn<br />

man im Laufe des Lebens erfährt, welchen gesellschaftlichen<br />

Beitrag man leisten kann, wenn man merkt, es<br />

lohnt sich, auf einem soliden Weg zu bleiben, wenn Du<br />

spürst, die Kunden vertrauen dir, dann ist das toll. Das<br />

ist die eine Seite. Wenn ich aber gleichzeitig sehe, was<br />

sich die Bankenbranche weiterhin leistet und wie sie<br />

teilweise auftritt, finde ich das erschütternd.<br />

Banken sollen über Jahre hinweg die Zinssätze Libor<br />

und Euribor manipuliert haben, um sich höhere<br />

Gewinne zu verschaffen. Die Finanzaufsicht ermittelt.<br />

Was sagen Sie dazu?<br />

Mir fehlen da die Worte. Ich bin entsetzt. So habe ich<br />

unsere Branche, in Teilen, immer wieder erlebt. Dies<br />

sehe ich allerdings auch als ein gesellschaftliches Phänomen.<br />

Das zentrale Thema lautet doch: Stehen Geld<br />

oder die Rendite allein im Mittelpunkt des Lebens? Die<br />

eigentliche Lebensrealität sieht doch ganz anders aus:<br />

Die Menschen wünschen sich eine gesicherte Existenz.<br />

Sie wirtschaften. Alle streben nach Wohlstand. Wir<br />

Sparkassen und Banken haben in diesem Zusammenhang<br />

einen Urauftrag: Unsere grundsätzliche Aufgabe<br />

ist es, die Wirtschaft förderlich zu begleiten und dem<br />

menschlichen Sein zu dienen. Und dazu haben wir alle<br />

Möglichkeiten. Wir existieren niemals zum Selbstzweck,<br />

das wird leider viel zu oft in unserer Welt missachtet.<br />

Es geht um Solidität und um die Frage: Was<br />

stellen wir in den Mittelpunkt unseres Tuns? Da verstehe<br />

ich dann nicht, wie Banken und Finanzakteure rund<br />

um die Welt aktiv sind, die dies nicht interessiert, die<br />

nur Rendite produzieren und die aufstrebende Gesell-<br />

Manipulationen, Gier und<br />

Ausbeutung: Was sich Teile<br />

der Bankenbranche geleistet<br />

haben und weiterhin leisten,<br />

entsetzt ihn, sagt Manfred<br />

Oster.<br />

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17


[titelthema] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />

Stichwort Brüssel: Die Bemühungen,<br />

etwa den Verbraucherschutz<br />

voranzutreiben,<br />

nennt Manfred Oster „lobenswert“.<br />

Aber nur grundsätzlich.<br />

Wie die EU das macht,<br />

sei gefährlich undifferenziert.<br />

schaften in Entwicklungs- und Schwellenländern<br />

förmlich aussaugen.<br />

Die EU-Kommission verschärft<br />

die Regeln für Banken immer<br />

mehr, was macht Ihnen mit Blick<br />

auf die Ideen aus Brüssel am<br />

meisten Sorge?<br />

Die Bemühungen in Brüssel, den<br />

Bankenbereich in den Griff zu bekommen,<br />

sind lobenswert. Was für<br />

mich nicht in Ordnung ist, ist die<br />

Mechanik des Beamtenapparats.<br />

Die Respektlosigkeit, die ich manches Mal in Brüssel<br />

empfinde, gegenüber dem, was draußen im Leben geleistet<br />

wird und geschieht, bedrückt mich. Wir sind<br />

inzwischen überzogen reguliert – nicht nur in der Bankenbranche<br />

– sondern in allen Lebens- und Schaffensbereichen.<br />

Denken Sie beispielsweise nur an den Verbraucherschutz,<br />

den ich grundsätzlich sehr schätze,<br />

dessen Regeln alle Beteiligten aber oft überfordern. Alles<br />

Gute und Edle wäre einfacherer Art.<br />

Den Verbraucherschutz treibt Brüssel bekanntlich<br />

voran.<br />

So bekommt<br />

die EU<br />

die große<br />

Welt nicht<br />

in den Griff<br />

Ja, aber so wie die EU-Kommission das tut, geht Überblickswissen<br />

verloren. Das ist eben auch Brüssel. Wenn<br />

wir sehen, was wir als Bank alles<br />

melden müssen, staunen wir des<br />

Öfteren. Die Grundrichtungen<br />

sind absolut gut. Eigenkapital, das<br />

muss sein. Komplexität aber schadet.<br />

Weitere Problemfelder sind<br />

die Bankenunion und die Einlagensicherung.<br />

Dort wird nicht differenziert<br />

zwischen Regionalinstituten<br />

und den großen Banken. So<br />

bekommt die EU die große Welt<br />

nicht in den Griff. Die normalen, kleinen, regionalen<br />

Institute werden dagegen in diesem Maß unnötigerweise<br />

belastet. Genau diese Institute aber haben<br />

Deutschland krisenfest gemacht. Hier besteht zwischenzeitlich<br />

eine gefährliche Schieflage!<br />

Wie kommen Sie zu dieser Einschätzung?<br />

Aus meiner persönlichen Berufs- und Lebenswirklichkeit.<br />

Und darüber hinaus wirke ich in verschiedenen<br />

regionalen und überregionalen Gremien und arbeite<br />

an internationalen Themenstellungen mit.<br />

18


<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong><br />

[titelthema]<br />

Unter den Top Zehn in<br />

Baden-Württemberg<br />

Die Sparkasse Ulm zählt zu den zehn<br />

größten Sparkassen in Baden-Württemberg.<br />

In Deutschland nimmt sie unter den<br />

insgesamt 426 Sparkassen Platz 44 ein.<br />

Sie beschäftigte zum Stichtag 31. Dezember<br />

1177 Mitarbeiter, davon insgesamt<br />

149 Auszubildende. Den rund 230.000<br />

Kunden stehen 76 Geschäftsstellen sowie<br />

sieben sogenannte Selbstbedienungseinheiten<br />

zur Verfügung. Beim größten Kreditinstitut<br />

in der Region Ulm erhöhten<br />

sich im vergangenen Jahr die Einlagen<br />

der privaten und gewerblichen Kunden<br />

auf 4,2 Milliarden Euro. Die Summe der<br />

Kredite wuchs auf rund 3,8 Milliarden<br />

Euro.<br />

Im Blickpunkt der Öffentlichkeit der Donaustadt<br />

steht die Sparkasse Ulm auch,<br />

weil sie an zentraler Stelle – im Dreieck<br />

von Rathaus, Münster und der Haupteinkaufsmeile,<br />

der Hirschstraße – rund 80<br />

Millionen Euro in den Bau zweier neuer<br />

Gebäude investiert, die aus zwei Architektur-Wettbewerben<br />

hervorgegangen<br />

sind. Dafür hat das Institut seine ehemalige<br />

Hauptsstelle, die aus der Mitte der<br />

50er Jahre stammte, abgerissen. Nach<br />

den bisherigen Planungen sollen Mitte<br />

<strong>März</strong> die Rohbauarbeiten beginnen, die<br />

voraussichtlich bis Juni 2014 dauern werden.<br />

Aufgrund der umfangreichen und<br />

schwierigen logistischen Versorgung der<br />

Baustelle wird die Verkehrsführung in der<br />

Neuen Straße geändert, über die täglich<br />

rund 14.000 Fahrzeuge rollen. Die Großbaustelle<br />

ist nur einen Steinwurf weit entfernt<br />

von der „Sparkasse Neue Mitte“.<br />

Das gläserne und moderne Gebäude, das<br />

Stararchitekt Professor Stephan Braunfels<br />

entworfen hat, wurde 2006 fertig gestellt.<br />

Bei den beiden neuen Gebäuden<br />

wird das im Jahr 2015 der Fall sein.<br />

Braucht man „kleinere“ Banken wirklich?“<br />

Unsere mittelständische Wirtschaft – das lehrt schon<br />

die Wirtschaftsgeschichte – braucht ein regionales<br />

Bankensystem. Regionale Institute führen den Finanzmarkt<br />

in Deutschland und haben ihn stark und sicher<br />

gemacht. Dies hat mit Vertrauen sowie mit regionaler<br />

Nähe und Kenntnis zu tun. Auch große Banken haben<br />

im Wettbewerb ihre Berechtigung. Allerdings kann<br />

man erwarten, dass sich alle an die Grundregel halten,<br />

die Wirtschaft verlässlich zu begleiten und sich förderlich<br />

und anständig in die Gesellschaft einzubringen.<br />

Machen Sie Ihre Vermögensverwaltung selbst, und<br />

wie legen Sie Ihr Geld an?<br />

Ich hatte nie die Zeit und auch nicht das Bedürfnis, persönliche<br />

Vermögensstrategien zu entwickeln. 1984<br />

wurde ich zum Vorstand gewählt und trage seitdem<br />

Verantwortung in großen Sparkassen für unsere Kunden<br />

und für unsere Mitarbeiter – und damit auch für<br />

Millionen und Milliarden Euro. So sind beispielsweise<br />

große Vermögen und größte Summen für Kunden und<br />

für die Sparkasse solide anzulegen. Die Entwicklung<br />

unseres persönlichen Familienvermögens verfolge ich<br />

seit 40 Jahren auf einem karierten DIN-A3-Papier.<br />

Nachdem wir uns Wohneigentum angeschafft hatten,<br />

hatten wir zunächst Schulden. Heute sind wir im Plus.<br />

So viel zu unserer Vermögensanlage.<br />

Ist das alles?<br />

Vor 30 bis 35 Jahren habe ich tatsächlich einen kleinen<br />

Goldbarren gekauft. Zudem habe ich ein kleines interessantes<br />

„Aktien-Testdepot“, einen Bausparvertrag, eine<br />

Lebensversicherung, eine Direktversicherung, Altersvorsorge<br />

und ein Zuwachssparbuch. Aber<br />

ansonsten ist alles auf einem Sparbuch. Das hat einen<br />

Riesenvorteil: Ich will mir nicht durch eigene Sorgen<br />

den klaren Blick auf die Themen unserer Kunden verstellen<br />

– und außerdem ist ein Sparbuch doch herrlich<br />

langweilig …<br />

DIE FRAGEN STELLTEN KAREN EMLER,<br />

LEITERIN DER WIRTSCHAFTSREDAKTION<br />

DER SÜDWEST PRESSE,<br />

UND ALEXANDER BÖGELEIN,<br />

REDAKTIONSLEITER UNTERNEHMEN[!]<br />

DOKUMENTATION: DANIEL GLANZ<br />

19


[namen & nachrichten] Ausgabe 25 | <strong>März</strong> 2012 <strong>unternehmen</strong> [!]<br />

Center Parcs darf im Allgäu bauen<br />

Bisher verfügt Center Parcs über 20 Ferienanlagen: Deren Aushängeschild<br />

sind die tropisch anmutenden Badeanlagen.<br />

Nach mehr als dreijähriger verwaltungsrechtlicher<br />

Vorbereitung<br />

steht dem Bau eines Ferienund<br />

Freizeitparks durch das<br />

Touristik<strong>unternehmen</strong> Center<br />

Parcs im Urlauer Tann bei Leutkirch<br />

im Allgäu von Behördenseite<br />

nichts mehr im Weg. Die<br />

Gemeinderäte von Leutkirch und<br />

Altusried haben den Bebauungsplan<br />

für das rund 180 Hektar große<br />

Areal, das teilweise auf bayerischem<br />

Gebiet liegt, gebilligt und<br />

damit Rechtssicherheit für Finanzierung<br />

und Bauantrag geschaffen.<br />

Center Parcs, das zum französisch-niederländischen<br />

Konzern<br />

Pierre&Vacances gehört, betreibt<br />

bereits 20 derartige in die jeweilige<br />

Landschaft eingebettete Feriendörfer<br />

mit einer subtropischen<br />

Badelandschaft als Zentrum. Für<br />

den Bau der Anlage veranschlagt<br />

das Unternehmen ein Investitionsvolumen<br />

von 350 Millionen<br />

Euro. Die Fertigstellung des Feriendorfs<br />

ist für Anfang 2016 vorgesehen.<br />

Bei dem Gelände handelt<br />

es sich um ein ehemaliges<br />

Munitionsdepot, das 1939 vom<br />

Hitlerregime für die Versorgung<br />

der Wehrmacht mit Waffen eingerichtet<br />

und zuzeiten des Kalten<br />

Krieges von der Nato als Lager für<br />

amerikanische Atomsprengköpfe<br />

genutzt wurde.<br />

Kapitalspritze rettet<br />

Alno vor Insolvenz<br />

Hacker setzen sich mit<br />

IT-Attacken häufiger durch<br />

Vielen Firmen gelingt es nach einer<br />

Studie der Beratungsgesellschaft<br />

Ernst & Young nicht mehr,<br />

ihre Daten wirkungsvoll vor Angriffen<br />

zu schützen und das obwohl<br />

sie ihre Budgets für IT-Sicherheit<br />

erhöht haben. 2011<br />

registrierten 31 Prozent der Unternehmen<br />

eine Zunahme von<br />

Attacken auf ihre IT-Netze, neun<br />

Eine Kapitalerhöhung von 46<br />

Millionen Euro rettet den Pfullendorfer<br />

Küchenmöbelhersteller<br />

Alno vor der Insolvenz. 71,2<br />

Prozent der neuen Unternehmensanteile<br />

zeichnen Altaktionäre<br />

und neue Investoren, den<br />

Rest übernimmt der US-Haushaltsgerätehersteller<br />

Whirlpool,<br />

der damit sein Engagement bei<br />

Alno von 18,8 auf 24,9 Prozent<br />

aufstockt. Der bisherige Hauptanteilseigner,<br />

die Münchner Küchenholding,<br />

beteiligte sich<br />

nicht an der Aktion. Für das abgelaufene<br />

Geschäftsjahr verzeichnet<br />

der wirtschaftliche Dauerpatient<br />

Alno seit dem Jahr 2005<br />

erstmals wieder einen Gewinn<br />

von 1,1 Millionen Euro im operativen<br />

Geschäft. Im Jahr zuvor war<br />

das Betriebsergebnis vor Zinsen<br />

und Steuern mit 10,7 Millionen<br />

noch tief im Minus.<br />

Prozent berichten von einem<br />

Rückgang. Besonders stark steigt<br />

die Zahl von Bedrohungen, die<br />

von externen Angreifern ausgeht:<br />

Vier von zehn Unternehmen<br />

melden einen Anstieg solcher<br />

Attacken. Die Zahl der<br />

bösartigen Attacken eigener Mitarbeiter<br />

gehe dagegen zurück,<br />

heißt es in der Studie.<br />

Im Stadtregal ist alles<br />

unter Dach und Fach<br />

Eines der größten städtebaulichen<br />

Projekte in Ulm ist abgeschlossen.<br />

Nach sieben Jahren<br />

Bauzeit und Investitionen von<br />

rund 65 Millionen Euro hat die<br />

städtische Projektentwicklungsgesellschaft<br />

(PEG) den fünften<br />

Bauabschnitt des sogenannten<br />

Stadtregals abgeschlossen. Das<br />

Gebäude in der Nachbarschaft<br />

des Blautalcenters hatte einst als<br />

Werk II zu Lkw-Hersteller Magirus<br />

gehört, der ins Donautal zog.<br />

Später hatte der Haushaltswaren-<br />

Betrieb Abt dort sein Lager und<br />

einen Handwerkermarkt unterhalten,<br />

bevor er 2004 in Insolvenz<br />

ging. In der Folge übernahm<br />

die PEG das Gelände, die alten Fabrikhallen<br />

wurden entkernt. So<br />

entstanden 29000 Quadratmeter<br />

Nutzfläche. In den fünf Bauabschnitten<br />

sind 64 gewerbliche<br />

Einheiten und 69 Wohnungen<br />

entstanden. Laut PEG-Geschäftsführer<br />

Christian Bried wohnen<br />

150 Menschen in dem mit mehreren<br />

Architekturpreisen ausgezeichneten<br />

Gebäude, 700 Menschen<br />

gehen dort zur Arbeit.<br />

Bried wertet das Projekt als Erfolg,<br />

nicht zuletzt weil das Projekt<br />

einen deutlichen Gewinn<br />

abgeworfen hat.<br />

Das Bauprojekt Ulmer Stadtregal<br />

ist abgeschlossen.<br />

20


<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 25<br />

[namen & nachrichten]<br />

Elektronische Nase<br />

für die Raumstation ISS<br />

Astrium-Forscher am Bodensee testen das Messinstrument E-Nose.<br />

Die Forscher der Astrium GmbH<br />

in Friedrichshafen haben im Zuge<br />

eines Gemeinschaftsprojekts<br />

ein Messinstrument namens E-<br />

Nose mitentwickelt, das auf der<br />

Internationalen Raumstation<br />

(ISS) eingesetzt wird. Die Spürnase<br />

soll die Atmosphäre im russischen<br />

Segment der Raumstation<br />

auf mikrobiologische Belastungen<br />

untersuchen, die von Bakterien<br />

und Pilzkulturen ausgehen.<br />

Eine Sojus-Trägerrakete hat die<br />

elektronische Nase im Dezember<br />

zur Raumstation gebracht. Diese<br />

Messungen sind wichtig, weil eine<br />

zu hohe Belastung mit Pilzen<br />

Preis für<br />

Uzin Utz<br />

Die Uzin Utz AG, Komplettanbieter<br />

für Bodensysteme, ist für ihr<br />

Innovationsmanagement ausgezeichnet<br />

worden. Beim Wettbewerb<br />

„Best Innovator 2012/<strong>2013</strong>“<br />

kam das Ulmer Unternehmen<br />

auf den dritten Platz. Mit dem<br />

Wettbewerb prämiert die Beratungsgesellschaft<br />

A.T. Kearney<br />

Führungsteams, die das Management<br />

von Innovationen wirksam<br />

und nachhaltig betreiben.<br />

und Bakterien für Besatzung und<br />

Technik gefährlich werden kann.<br />

Ein entscheidender Vorteil der<br />

elektronischen Nase ist, dass die<br />

Astronauten auf der ISS die Messwerte<br />

über eine Datenverbindung<br />

schnell und unkompliziert<br />

an die Bodenstation übermitteln<br />

können. Die E-Nose könnte künftig<br />

auf Langzeitmissionen zum<br />

Mars, aber auch im kommerziellen<br />

Passagierluftverkehr und auf<br />

U-Booten eingesetzt werden. Die<br />

Astrium GmbH ist Teil des EADS-<br />

Standortes in Immenstaad. Weltweit<br />

beschäftigt der Astrium-<br />

Konzern rund 18.000 Mitarbeiter.<br />

Platz 1 für<br />

Liqui Moly<br />

Liqui Moly hat erneut Weltkonzernen<br />

ein Schnippchen geschlagen.<br />

Bei der Umfrage der „Auto<br />

Zeitung“, an der sich 30.000 Leser<br />

beteiligten, wurde das Ulmer Unternehmen<br />

zur „Top Marke“ in<br />

der Kategorie Schmierstoffe gewählt<br />

– und das bereits zum dritten<br />

Mal in Folge. Bei den Pflegemitteln<br />

kam das Unternehmen,<br />

das rund 600 Mitarbeiter beschäftigt,<br />

auf Platz zwei.<br />

. . . mode<br />

für männer und mehr<br />

• Typgerechte<br />

Beratung<br />

• Kostenlos<br />

Parken<br />

• Faire Preise<br />

in der Oldtimerfabrik<br />

Lessingstraße 5<br />

89231 Neu-Ulm<br />

Tel. 07<br />

31 · 88021<br />

150 55


[namen & nachrichten] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />

Hukstahl gibt<br />

Werk in Bad<br />

Waldsee auf<br />

Nach nur zwei Jahren schließt<br />

das Stahlhandels<strong>unternehmen</strong><br />

Hukstahl in Neuhausen bei Esslingen<br />

die Tore seines Werkes<br />

in Bad Waldsee. Hukstahl hatte<br />

das Werk 2010 von Gnida Stahl-<br />

Formgebung in Nürtingen übernommen.<br />

Gnida war aufgrund<br />

der Wirtschaftskrise in Schieflage<br />

geraten und musste 2009 Insolvenzantrag<br />

stellen. Hukstahl<br />

versprach sich von der Übernahme<br />

eine Stärkung seiner<br />

Marktposition. Doch es gelang<br />

nicht, den veralteten Maschinenpark<br />

so zu modernisieren,<br />

dass der Betrieb profitabel arbeitete.<br />

In Waldsee sind 50 Arbeitnehmer<br />

von der Werkschließung<br />

betroffen.<br />

Günther Wank<br />

rückt an<br />

Dethleffs-Spitze<br />

Mit einem neuen Mann an der<br />

Spitze und dem Ziel, den Umsatz<br />

von 360 Millionen Euro aus<br />

dem vergangenen Geschäftsjahr<br />

zu halten, beginnt der Reisemobil-<br />

und Caravanhersteller<br />

Dethleffs in Isny das 30. Jahr<br />

seines Bestehens. Das Leitungsteam<br />

bilden Dominik Suter<br />

und Günther Wank (43).<br />

Wank war bereits seit 2004 als<br />

Werksleiter<br />

und Prokurist<br />

für Dethleffs<br />

tätig.<br />

Der Optimismus<br />

für<br />

Geschäftsführer<br />

Günther Wank.<br />

<strong>2013</strong> wird<br />

mit der großen<br />

Angebotspalette,<br />

Neuentwicklungen wie der Globebus-Baureihe<br />

und der neu<br />

konzipierten Caravanreihe begründet.<br />

Die sinkende Inlandsnachfrage<br />

soll durch höheren<br />

Export ausgeglichen werden.<br />

Maschinenbau unter Druck<br />

Die deutschen Maschinenbauer verlieren Anteile am Weltmarkt<br />

insbesondere an China. Nach einer Studie des Beratungs<strong>unternehmen</strong>s<br />

Alix Partners wird der Umsatz der Branche bis 2015<br />

jährlich um durchschnittlich 1 Prozent bis auf 221 Milliarden<br />

Euro sinken, in China dagegen um jährlich 12 Prozent steigen<br />

auf 890 Milliarden Euro. Der Aufstieg Chinas bedrohe auch die<br />

Technologieführerschaft der deutschen Hersteller.<br />

Milchbauern<br />

setzen Omira<br />

unter Druck<br />

Aus Protest über den niedrigsten<br />

Milchpreis im Südwesten<br />

setzen die Milchbauern in Oberschwaben<br />

die Ravensburger<br />

Molkerei Omira mit einer Reihe<br />

von Kündigungen so massiv<br />

unter Druck, dass die Genossenschaft<br />

das Entgelt von 29 Cent<br />

pro kg umgehend auf die bei<br />

anderen Molkereien üblichen<br />

33 Cent erhöht. Unter den Kündigungen<br />

ist auch die der<br />

Milchwerke Neuburg in Bayern,<br />

die ein Viertel der angelieferten<br />

Menge bestreiten. Da die<br />

Kündigungsfrist zwei Jahre beträgt,<br />

wird in Ravensburg mit<br />

der Rücknahme der meisten<br />

Kündigungen gerechnet.<br />

Homburger mit<br />

neuer Technik<br />

für Batterien<br />

Die Homburger GmbH (Markdorf)<br />

expandiert in den Bereich<br />

erneuerbare Energien. Anfangs<br />

war das Unternehmen, von<br />

Martin Homburger 2007 gegründet,<br />

als reiner Auto-Zulieferer<br />

für die Markdorfer Firma<br />

Weber Auto Automotive aktiv.<br />

Dann kam die Luft- und Raumfahrt<br />

dazu, die sich so gut entwickelte,<br />

dass zum Kundenstamm<br />

Firmen wie Liebherr,<br />

Astrium, Cassidian und die Zeppelin<br />

Luftschifftechnik gehören.<br />

Jetzt hat das Unternehmen<br />

eine neuartige Wickeltechnik<br />

für Lithium-Ionen-Batterien<br />

entwickelt, mit der es dem Zentrum<br />

für Sonnenenergie und<br />

Wasserstoffforschung in Ulm<br />

gelang, den Prototyp für eine<br />

Spezialbatterie zu fertigen.<br />

Bottenschein<br />

kauft Reisesparte<br />

von Bopp<br />

Bottenschein Reisen hat die<br />

Touristiksparte von Bopp Reisen<br />

gekauft. Das Ehinger Familien<strong>unternehmen</strong><br />

übernimmt<br />

alle Mitarbeiter sowie drei Reisebusse.<br />

Damit wächst Bottenschein<br />

Reisen auf 60 Mitarbeiter<br />

und 40 Fahrzeuge. Neben<br />

Ehingen, Laupheim und Blaubeuren<br />

hat Bottenschein Reisen<br />

nun Münsingen als vierten regionalen<br />

Standort. Bopp Reisen<br />

will sich nach dem Verkauf der<br />

Reisesparte verstärkt auf den Linienverkehr<br />

konzentrieren.<br />

Getränkehandel<br />

Göbel zeigt sich<br />

zuversichtlich<br />

Der Getränkehändler Göbel hat<br />

2012 den Umsatz um 5 Prozent<br />

auf 53 Millionen Euro gesteigert.<br />

Die GmbH betreibt mehr<br />

als 60 Getränkemärkte in einem<br />

Umkreis von bis zu 150 km um<br />

Neu-Ulm. Göbel fungiert auch<br />

als Großhandel für viele Getränkehändler,<br />

die sich aus dem<br />

Zentrallager das Sortiment zusammenstellen.<br />

Dritte Säule ist<br />

der Gastronomieservice. „Für<br />

<strong>2013</strong> rechnen wir trotz verhaltener<br />

Wirtschaftsprognosen<br />

mit einem guten Jahr“, sagte Inhaber<br />

Walter Göbel, der die Firma<br />

vor 20 Jahren gegründet hat<br />

und von seinen Söhnen Norbert,<br />

Peter und Martin unterstützt<br />

wird. [!]<br />

22


<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong><br />

[finanzieren]<br />

Fein raus mit Finetrading<br />

Heute einkaufen, später zahlen. Was für Konsumenten gilt, können via Finetrading auch Unternehmen machen. Ohne<br />

die eigene Kreditlinie oder Sicherheiten zu belasten, lassen sich so Wareneinkäufe oder gar das Lager vorfinanzieren.<br />

Bevor der Textilhersteller Tempex aus<br />

Heidenheim mit seinen Schutzanzügen<br />

vor Hitze, Kälte, Elektrizität, Chemikalien<br />

oder extremen Witterungen Geld<br />

verdient, hat er erstmal Ausgaben. „Unsere<br />

Produkte haben eine hohe Funktionalität. Die<br />

weltweite Beschaffung der Stoffe und deren<br />

Verarbeitung ist teuer, manche Produkte müssen<br />

wir bis zu sechs Monate vorfinanzieren“,<br />

erzählt Jürgen Zwillich, kaufmännischer Leiter<br />

bei Tempex. Das habe bei dem Mittelständler<br />

mit seinen 60 Beschäftigten immer viel<br />

Liquidität gebunden. „Während der Wirtschaftskrise<br />

vor drei Jahren hatten wir Verluste<br />

eingefahren, was unsere Einkaufslinien bei<br />

den Kreditversicherern zusätzlich eingeschränkt<br />

hat – wir brauchten also etwas, das<br />

uns Luft verschafft“, so Zwillich. Seit Sommer<br />

finanziert Tempex nun seine Wareneinkäufe<br />

über Finetrading.<br />

Mehr Liquidität<br />

Finetrading ist ein alternatives Finanzierungsinstrument,<br />

das den Bestellern von Ware<br />

unabhängig von Banken Liquidität beschert.<br />

Und das geht so: Ein Finanzdienstleister<br />

– der so genannte Finetrader – stellt sich als<br />

Zwischenhändler zwischen Besteller und Lieferant.<br />

Mit Umfang, Menge und Preis der Lieferung<br />

hat er nichts zu tun, darüber haben<br />

sich Besteller und Lieferant im Vorfeld geeinigt.<br />

Der Lieferant liefert wie gehabt an den<br />

Besteller, schickt die Rechnung allerdings<br />

dem Finetrader, der diese schnell bezahlt und<br />

dafür Skonto erhält. Der Besteller hat nun bis<br />

zu vier Monate Zeit, um die bereits erhaltene<br />

Ware beim Finetrader zu bezahlen. Finanziert<br />

werden kann nur handelbare Ware, das Unternehmen<br />

selbst muss kreditversicherungsfähig<br />

sein. Diese Dienstleistung kostet den<br />

Besteller der Waren eine Handelsmarge, die<br />

Wie ein Räderwerk greift das Finanzierungsinstrument<br />

Finetrading ineinander.<br />

23


[rubrik] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />

Chancen und Risiken<br />

Ein Konsignationslager ist ein Warenlager,<br />

das der Lieferant für seinen Kunden<br />

– den Verbraucher – führt. Es befindet<br />

sich beim oder in der Nähe des<br />

Abnehmers. Die Ware gehört so lange<br />

dem Lieferanten, bis der Kunde sie<br />

dem Lager entnimmt. Dann erst muss<br />

er sie auch bezahlen.<br />

Vorteile: Da das Material bereits qualitätsgeprüft<br />

und jederzeit in der vereinbarten<br />

Menge erhältlich ist, bietet ein<br />

Konsignationslager Versorgungssicherheit.<br />

Da die Berechnung auf Basis<br />

der Entnahmebedingungen abgewickelt<br />

wird, besteht nur ein geringer Abwicklungsaufwand.<br />

Nachteile: Ein Konsignationslager bedeutet<br />

für den Empfänger mehr Potenzial,<br />

für den Lieferanten hingegen mehr<br />

Risiko und wirtschaftliche Kapitalbindung.<br />

Die Asymmetrie ergibt sich aus<br />

der Marktstellung beider Unternehmen<br />

zueinander bzw. der unterschiedlichen<br />

Marktmacht.<br />

phk<br />

zwischen zwei und vier Prozent der vorfinanzierten<br />

Summe, bezogen auf 120 Tage, liegt.<br />

Bei früherer Rückzahlung reduziert sich die<br />

Marge entsprechend. Die genaue Höhe ist unter<br />

anderem vom Zeitpunkt der Rückzahlung,<br />

der Bonität des Bestellers<br />

und der Bestellmenge abhängig.<br />

„Unsere Lieferanten werden<br />

prompt bezahlt, und<br />

wir haben mehr Liquidität<br />

zur Verfügung“, fasst<br />

Zwillich die Vorteile zusammen.<br />

„Im Endeffekt<br />

konnten wir sogar unseren<br />

Wareneinsatz um ein<br />

Es gibt inzwischen viele Anbieter,<br />

die sich auf diesem Markt<br />

in Deutschland tummeln.<br />

Für alle, die<br />

stark<br />

wachsen<br />

und auch<br />

investieren<br />

Prozent reduzieren.“ Geeignet sei das Instrument<br />

für alle Unternehmen, die eine hohe<br />

Vorfinanzierung im Wareneinsatz hätten.<br />

„Das lohnt sich, auch wenn Finetrading nicht<br />

ganz billig ist“, sagt Zwillich. Schließlich handele<br />

es sich um Risikokapital. Dafür müssten<br />

aber auch keine Sicherheiten oder Bürgschaften<br />

wie bei einem Bankkredit hinterlegt werden.<br />

„Finetrading bedeutet ja kein zusätzliches<br />

Kapital, sondern nur, dass ich später<br />

bezahlen muss“, fasst Zwillich zusammen. Allerdings<br />

sei Finetrading erst bei Einkäufen ab<br />

5000 Euro aufwärts möglich.<br />

MIttelstand im Fokus<br />

Finetrading entstand vor neun Jahren, um<br />

Mittelständler aller Branchen in die Lage zu<br />

versetzen, durch rasche Bezahlung bestellter<br />

Ware stets als Skontozieher auftreten zu können.<br />

Es gibt diverse Anbieter. Der mit Abstand<br />

Größte ist eigenen Angaben zufolge die WCF<br />

Finetrading GmbH aus München; sie gehört<br />

zur EOS Gruppe,<br />

einer Tochter der<br />

Hamburger Otto<br />

Group. Das Marktvolumen<br />

für Finetrading<br />

wird auf<br />

mehrere Milliarden<br />

Euro geschätzt.<br />

Experten<br />

zufolge nutzen<br />

über 1900 Unternehmen<br />

dieses Instrument,<br />

um jährliche<br />

Einkaufsvolumina zwischen 100 000<br />

und 20 Millionen Euro zu finanzieren.<br />

Auch Martin Dreher, Vorstand der Dreher AG<br />

aus Denkingen, nutzt seit Juli 2012 Finetrading,<br />

um über das von den Banken gestellte<br />

Limit hinaus punktuell sein Wachstum zu finanzieren.<br />

„Wir wickeln Automationsprojekte<br />

mit einem entsprechend langen Vorlauf<br />

von bis zu sechs Monaten ab und nutzen Finetrading<br />

projektbezogen“, sagt der Chef von<br />

gut 50 Mitarbeitern. „Das<br />

verschafft uns Luft bei<br />

den Banken.“ Dreher<br />

nutzt das Instrument<br />

ebenfalls für die Einkaufsfinanzierung.<br />

Arno Schneider, der Chef<br />

von WCF.<br />

Martin Dreher, Unternehmer<br />

aus Denkingen.<br />

Nah Am Kunden<br />

Seit Anfang 2011 bietet<br />

WCF auch eine Lagerfinanzierung<br />

an. Dabei<br />

können Lieferanten über Finetrading ein so<br />

genanntes Konsignationslager vorfinanzieren.<br />

Das ist ein Warenlager, das ein Lieferant<br />

direkt bei seinem Abnehmer unterhält – so<br />

etwas gibt es in vielen Branchen, beispielsweise<br />

Automobil, Verpackung, Textil oder Rohstoffe.<br />

Normalerweise<br />

bleibt der<br />

Lieferant bis zur<br />

Entnahme durch<br />

den Abnehmer Eigentümer<br />

der Ware,<br />

was allerdings<br />

sein Kapital bis ultimo<br />

bindet. Bei<br />

dieser Finanzierungsvariante<br />

nun<br />

stellt sich ein Fine­<br />

24


<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong><br />

[finanzieren]<br />

trader zwischen Lieferant und Abnehmer,<br />

kauft dem Lieferanten die Ware ab und bekommt<br />

dafür von ihm eine Handelsrechnung<br />

mit einem Zahlungsziel von 120 Tagen. „Diese<br />

Rechnung kann der Lieferant bei seiner Bank<br />

oder Factoringgesellschaft sofort zu Geld machen,<br />

der eigentliche Abnehmer bezahlt innerhalb<br />

der vereinbarten Frist beim Refinanzierungspartner<br />

des Lieferanten“, erklärt<br />

WCF –Geschäftsführer Arno Schneider das<br />

Procedere. Für die Bank sei das ein Standardgeschäft,<br />

sie finanziere statt der Lagerbestände<br />

und der damit verbundenen Risiken durch<br />

Schwund oder Brand dann nur noch die Rechnung<br />

an den Finetrader vor. Der Kunde bekomme<br />

schneller und zu besseren Konditionen<br />

Kapital.<br />

Für diese Dienstleistung berechnet der Finetrader<br />

zwei bis drei Prozent des Finanzierungsvolumens.<br />

Interessant ist das Schneider<br />

zufolge für Lager ab 100.000 Euro, die innerhalb<br />

von 120 Tagen durch einen ständigen<br />

Umschlagszyklus aus Produktion und Abnah­<br />

Finetrading im Überblick<br />

Finetrading ist ein alternatives Finanzierungsinstrument<br />

zur Einkaufs- und seit<br />

Anfang 2011 auch zur Konsignationslagerfinanzierung.<br />

Ziel ist es, Mittelständler<br />

aller Branchen in die Lage zu versetzen,<br />

durch rasche Bezahlung bestellter Ware<br />

stets als Sofortzahler auftreten zu können<br />

und die damit verbundenen Vorteile<br />

wie beispielsweise die Gewährung von<br />

Skonto zu nutzen. Bei der Einkaufsfinanzierung<br />

lässt ein Unternehmen einen Dritten<br />

die Ware kaufen und bezahlt ihn wiederum<br />

erst, wenn es selbst seine<br />

Produkte gefertigt und verkauft hat. Bei<br />

der Lagerfinanzierung kauft ein Zwischenhändler<br />

dem Lieferanten die Ware<br />

me immer wieder bewegt werden. „Alle, die<br />

stark wachsen und parallel auch noch in Personal<br />

und Infrastruktur investieren müssen,<br />

sind in der Liquidität immer unter Druck“,<br />

ab. Dieser kann sich die Rechnung sofort<br />

von einer Bank refinanzieren lassen. Die<br />

Ware selbst bleibt im Lager und muss innerhalb<br />

von vier Monaten vom Abnehmer<br />

entnommen werden. Der jedoch zahlt<br />

dann nicht mehr an den Lieferanten, sondern<br />

an dessen Refinanzierungspartner.<br />

Das Marktvolumen für dieses Instrument<br />

wird auf mehrere Milliarden Euro geschätzt.<br />

Hierzulande gibt es diverse Anbieter.<br />

Der Größte ist eigenen Angaben<br />

zufolge die WCF Finetrading GmbH aus<br />

München, die wiederum zur EOS Gruppe<br />

gehört, einer Tochter der Hamburger Otto<br />

Group. <br />

<br />

phk<br />

fasst Dreher zusammen. „Um einen kurzfristig<br />

entstehenden Mehrbedarf an Kapital zu<br />

decken, kann Finetrading genau das Richtige<br />

sein.“ [!] <br />

Petra Hoffknecht<br />

Josef Menz, FEINGUSS BLANK GmbH<br />

zum EnBW Netzwerk Energieeffizienz<br />

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25


[machen] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />

Der Baustellen-Wanderer<br />

In der Privatwirtschaft würde ein Planungs-Chaos à la Stuttgart und Berlin ein Unternehmen gewaltig in die Bredouille<br />

bringen. Hellmuth Aeugle von der Carl Zeiss AG zeigt, wie Bauen ohne Abenteuer funktionieren kann.<br />

Klein-Katar“ nennen sie in der Region die<br />

derzeitige Großbaustelle von Zeiss im<br />

interkommunalen Gewerbegebiet zwischen<br />

Oberkochen und Königsbronn. Nicht<br />

nur dort, an Standorten weltweit – in England,<br />

Frankreich, Indien und China – hat der<br />

Konzern Baumaßnahmen am Laufen. Eigentlich<br />

sollte Hellmuth Aeugle gerade im Reich<br />

der Mitte weilen, aber stattdessen zwang ihn<br />

eine Operation am Sprunggelenk zu einer unfreiwilligen<br />

Pause zu Hause. Die Muße, ausführlich<br />

über sein schwieriges Metier zu berichten,<br />

fand der erfahrene Bauexperte<br />

dennoch.<br />

Aeugle ist bei Carl Zeiss Leiter des Bereichs<br />

„Business Services & Infrastructure”, er ist<br />

gleichfalls überzeugter und gut geerdeter<br />

Schwabe, da trügt sein Name nicht. Was er leitet,<br />

ist ein Dienstleistungsbereich, zu dem unter<br />

anderem eine Bauabteilung gehört, die<br />

„klein, aber kompetent besetzt“ sei. Für alle<br />

Gewerke personell eigene Fachkompetenz<br />

aufbieten zu können, hält er für unverzichtbar.<br />

Dies ist ein Punkt aus einer ganzen Liste<br />

von Grundsätzen und -regeln, die auf allen<br />

Baustellen des Konzerns gleichermaßen gelten<br />

und vor unliebsamen Überraschungen<br />

schützen. Der ehrliche Umgang zwischen<br />

Entscheidern (Vorstand) und Ausführenden<br />

gehört dazu, aber auch, dass Budgetierung<br />

und Terminziele von Anfang an realistisch<br />

sein müssen.<br />

„Jeder hält sich dran“<br />

Mit der Planung wird dann losgelegt, sobald<br />

die Nutzeranforderungen in einem abgestimmten<br />

Lastenheft definiert sind. Damit die<br />

Wünsche nicht ins Kraut schießen, gebe das<br />

konzerninterne, weltweit verbindliche Regelwerk<br />

mit seinen Richtwerten, Standards und<br />

Prozess-Festlegungen einen festen Orientie-<br />

In „Klein-Katar“ bei Oberkochen entsteht ein<br />

neuer Komplex, in dem unter anderem Medizintechnik<br />

und Halbleitertechnik Platz finden.


<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong><br />

[machen]<br />

rungsrahmen. Die Bürofläche pro Mitarbeiter,<br />

die Ausstattung, sogar das Mobiliar gemäß<br />

Corporate-Identity-Vorgaben sei darin festgehalten.<br />

„Jeder hält sich dran, das gibt Kostensicherheit“,<br />

sagt Aeugle. Die konzernweit gültigen<br />

Flächenrichtlinien schließen ebenso<br />

Aussagen über Produktions-, Fertigungs- und<br />

sogar Reinraumflächen mit ein.<br />

Ist die vorläufige Kostenschätzung inklusive<br />

der nun noch vorhandenen Restrisiken getroffen,<br />

werde der Vorstand ins Bild gesetzt. Sobald<br />

dieser die Freigabe erteilt, gelte: „Jetzt<br />

haben wir alle Freiheiten für Entscheidungen,<br />

die auf unserer Ebene zu treffen sind und können<br />

loslegen.“ Bei<br />

größeren Projekten<br />

werden zur<br />

Unterstützung<br />

Projektsteuerer<br />

hinzugezogen,<br />

überwiegend solche,<br />

die man durch<br />

eine jahrelange<br />

Hellmuth Aeugle sorgt dafür,<br />

dass die Zeiss-Baustandards<br />

eingehalten werden<br />

– auf der ganzen Welt.<br />

Zusammenarbeit<br />

schon gut kenne.<br />

Planung und Ausführung<br />

würden<br />

meist getrennt vergeben.<br />

„So bleiben<br />

die Planer Vertreter des Bauherrn, also von<br />

uns“, sagt Aeugle.<br />

Nicht immer der Billigste<br />

Anders als bei kommunalen Ausschreibungen<br />

zwingend, komme bei Carl Zeiss nicht<br />

automatisch der günstigste Anbieter zum<br />

Zug, „sondern der, der am besten zu uns passt<br />

und von dem wir die beste Qualität bei Ter-<br />

Die Carl-Zeiss-Gruppe stärkt Standorte auf der Ostalb<br />

Die Ampel steht bei Carl Zeiss auf Grün<br />

wie Expansion. Bis zu 500 Millionen Euro<br />

dick ist ein 2011 aufgelegtes und teils<br />

schon abgearbeitetes Investitionspaket<br />

allein für den Ausbau der deutschen<br />

Standorte. In „Klein-Katar“ bei Oberkochen<br />

umfasst es einen neuen Gebäudekomplex<br />

für den Unternehmensbereich<br />

Medizintechnik, die Erweiterung der Büro-<br />

und Produktionsflächen des Unternehmensbereichs<br />

Halbleitertechnik sowie<br />

ein Standortlogistikzentrum. Am<br />

Hauptwerk Oberkochen wurde vergangenes<br />

Jahr ein neues Betriebsrestaurant für<br />

bis zu 700 Gäste und 2100 Tagesmenüs<br />

eröffnet, dem Räume für Veranstaltungen,<br />

Besprechungen, ein Shop sowie ein<br />

Gästekasino angeschlossen sind.<br />

Ein wesentlicher Teil der Investitionen<br />

fließt in den Ausbau des Bereichs Halbleitertechnik,<br />

speziell in die Produktion<br />

der so genannten „Extreme Ultra Violett<br />

(EUV-)Lithografie“. Diese Technologie ermöglicht<br />

dem Unternehmen zufolge<br />

Strukturen von 20 Nanometern und damit<br />

noch kleinere und leistungsfähigere<br />

Mikrochips. Erklärtes Ziel ist es, bei dieser<br />

Technologie die Nase vorne zu behalten.<br />

Der Bezug der neuen Räumlichkeiten<br />

ist für das Frühjahr <strong>2013</strong> vorgesehen. Für<br />

den Bereich Medizintechnik baut Carl<br />

Zeiss einen neuen Gebäudekomplex. Dort<br />

werden das in Oberkochen ansässige Mikrochirurgie-Geschäft<br />

und die deutsche<br />

Vertriebsgesellschaft künftig unter einem<br />

Dach zusammengefasst. Das neue Gebäude<br />

wird im Frühjahr <strong>2013</strong> in Betrieb<br />

genommen. Das neue Logistikzentrum<br />

wiederum bündelt die bislang über den<br />

Standort verstreuten Logistikabteilungen.<br />

Am Zeiss-Standort in Jena kamen<br />

neue Reinräume und Räume für die Forschungs-<br />

und Entwicklungsabteilung<br />

hinzu.<br />

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Raum trifft Anspruch<br />

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noch 460 m²<br />

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27


2100 Tagesmenüs, 700 Gäste, dazu Veranstaltungsräume und ein Gästekasino – das ist Zeiss‘ neues Betriebsrestaurant in Oberkochen.<br />

min- und Kostentreue erwarten können.“ Carl<br />

Zeiss ist bei Ausschreibungen zwar immer für<br />

neue Firmen offen, aber solche mit „guter gemeinsamer<br />

Geschichte“<br />

hätten die besten Chancen.<br />

Und mittelständische<br />

Betriebe aus dem regionalen<br />

Umfeld, „weil<br />

bei denen der Chef bei Bedarf<br />

persönlich greifbar<br />

ist“. Motto: „Wir wollen<br />

nicht Rechtsanwälte beschäftigen,<br />

sondern Bauleute.“<br />

Ein „Projekthandbuch“ halte bei jedem Projekt<br />

die Prozesse fest und die Projektorganisation.<br />

Auch mögliche Sub<strong>unternehmen</strong> seien<br />

aufzuführen: „Wir wollen wissen, wer auf den<br />

Baustellen zugange ist“, betont Aeugle den hohen<br />

Stellenwert von Transparenz.<br />

Wir beschäftigen<br />

lieber Bauleute<br />

als<br />

Anwälte<br />

Unvermeidliche Änderungen<br />

Planen und Bauen wie am Schnürchen, geht<br />

das überhaupt? Was ist mit den berüchtigten<br />

Planänderungen während des Baus? Seien<br />

häufig unvermeidbar, räumt der Bauchef<br />

gleich mit der landläufigen Vorstellung einer<br />

bis ins Detail festgezurrten Planung auf. So<br />

etwas sei schlicht nicht möglich, denn gerade<br />

im industriellen Bauen rückten die Bagger<br />

mitunter bereits an, während das künftige<br />

Produkt noch in der Entwicklung stecke.<br />

Damit in der kritischen Phase nicht doch<br />

noch die Kosten durch die<br />

Decke schießen, gelte:<br />

Sind Änderungen nötig,<br />

dann gehen die Nutzer<br />

auf das Projektteam zu<br />

und es wird gemeinsam<br />

nach Lösungen gesucht.<br />

Der Kostendeckel bleibt<br />

dennoch im ersten Schritt<br />

unantastbar, ebenso wie<br />

der im Verlauf des Planungsprozesses<br />

festgelegte Termin der Fertigstellung.<br />

Selten Schlaflose Nächte<br />

Alle vier Wochen, erläutert Aeugle, würden<br />

im Rahmen des regulären„Reportings“ Berichte<br />

zum Stand der Kosten, der Termine und der<br />

Qualität verfasst und jeweils in den Farben der<br />

Ampel markiert. „Rot“ deute an, dass etwas<br />

„außerhalb des Plans“ steht und sofortiges<br />

Eingreifen nötig sei – immer mit dem Ziel,<br />

wieder auf die Basis des ursprünglichen Plans<br />

zurückzukehren. Oder doch das Budget zu erhöhen?<br />

„Nein, die Alternative besteht darin,<br />

nochmals Zeit für die Suche von anderen Lösungen<br />

zu investieren.“<br />

Die Zahl seiner schlaflosen Nächte setzt Aeugle<br />

übrigens sehr niedrig an: „Wenn man ein<br />

gutes Gefühl von einem Projekt hat, kann<br />

man auch gut schlafen.“ Und samstags legt<br />

der Baufachmann gerne entspannende Spaziergänge<br />

ein. Sie führen ihn über „seine“ Baustellen.<br />

„Dann weiß ich genau, was Sache ist<br />

und über welche Themen in der darauffolgenden<br />

Woche mit den Fachleuten geredet werden<br />

muss.“ [!]<br />

Thomas Vogel<br />

Die Carl-Zeiss-Gruppe <br />

in Zahlen <br />

Geschäftsjahr 11/12 (30.9.)<br />

Umsatz: 4,163 Mrd. Euro<br />

Ergebnis (Ebit): 420 Mio. Euro<br />

Ergebnis vor Steuern: 335 Mio. Euro<br />

Ergebnis nach Steuern: 250 Mio. Euro<br />

Free Cashflow: 332 Mio. Euro<br />

Ausgaben für Forschungs- und <br />

Entwicklung: 390 Mio. Euro<br />

Anteil Auslandsgeschäft: 88 %<br />

davon Region Asien/Pazifik:<br />

810 Mio. Euro (+ 10%)<br />

davon USA: 1,056 Mrd. Euro (+ 3 %)<br />

Investitionen: 289 Mio. Euro<br />

Mitarbeiter weltweit: 24.326<br />

davon an den deutschen Standorten:<br />

10.389<br />

28


<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong><br />

[machen]<br />

Planung ohne<br />

faule Kompromisse<br />

Mit einem Neubau können Unternehmen die Wirtschaftlichkeit ihrer<br />

Produktionsabläufe deutlich steigern. Unternehmer Artur Kuntschik berichtet<br />

von der Investition der Illertissener Präzisionsschleiferei.<br />

Artur Kuntschik steht in der neuen Produktionshalle<br />

und ist rundum zufrieden:<br />

„Sie ist hell, die Luft ist gut“, sagt<br />

der Unternehmer aus Illertissen, der mit seinem<br />

Bruder Werner die Präzisionsschleiferei<br />

Kuntschik GmbH & Co. KG führt. Seit November<br />

sind die beiden Unternehmer und ihre 30<br />

Mitarbeiter in den Bau auf der grünen Wiese<br />

umgezogen, der samt Technik und Erweiterung<br />

des Maschinenparks mehr als 2 Millionen<br />

gekostet hat.<br />

„Mit der Entscheidung, neu zu bauen, können<br />

viele Unternehmen eine bessere Wirtschaftlichkeit<br />

erreichen“, sagt der Biberacher Architekt<br />

Josef Kuon, der die Kuntschik-Halle nur<br />

von Erzählungen kennt. Wenn man Lösungen<br />

im Bestand suche, sei man zu vielen Kompromissen<br />

gezwungen. „Das hat letztlich ökonomische<br />

und ökologische Nachteile“, sagt<br />

Kuon mit Blick auf die schärferen Vorgaben<br />

des Gesetzgebers in Sachen Energie. Daher<br />

würden sich Unternehmen im Vergleich zu<br />

früher heutzutage schneller für einen Neubau<br />

entscheiden.<br />

Von innen nach auSSen<br />

Bei Kuntschik war der Neubau unumgänglich.<br />

„Unsere alte Halle war viel zu eng“, sagt<br />

der Firmenchef. Einen Neubau hatten er und<br />

sein Bruder 2007 ins Auge gefasst, dann aber<br />

wegen der Wirtschaftskrise verschoben. Am<br />

neuen Standort ist die Produktionsfläche nun<br />

mit 2480 Quadratmetern mehr als dreimal so<br />

groß wie früher: Auf einer Breite von 37 Metern<br />

stört keine Stütze. Damit konnte der Mittelständler<br />

seinen Maschinenpark so anordnen,<br />

dass der Materialfluss optimal gestaltet<br />

ist. „Zudem haben wir Reserveflächen eingeplant“,<br />

sagt Kuntschik mit Blick auf das künftige<br />

Wachstum. Hilfe bei der Planung bekam<br />

das Unternehmen durch zwei Studenten von<br />

der Hochschule Ulm, die die Planung der Halle<br />

zum Thema ihrer Semesterarbeit an der Fakultät<br />

für Produktionstechnik machten. Nach<br />

den Worten von Architekt Kuon werden heutzutage<br />

Industriehallen von innen nach außen<br />

geplant, um optimale Abläufe zu erhalten.<br />

„Die Konstruktion der Halle entwickelt sich<br />

aus der Entscheidung für den Maschinenpark“,<br />

erklärt er. Ausgehend vom geplanten<br />

Produktionsprozess gebe es unterschiedliche<br />

Zonen in den Industriebauten. „Daraus leiten<br />

sich wiederum unterschiedliche Anforderungen“,<br />

sagt Kuon und nennt das Thema Filteranlage<br />

als Beispiel.<br />

Das ist auch bei Kuntschik ein großes Thema.<br />

Die Lohnschleiferei arbeitet mit einem Wasser-Öl-Gemisch.<br />

Um zu verhindern, dass sich<br />

ein feiner Nebel in der Halle verteilt, investierte<br />

Kuntschik 300.000 Euro in eine Lüftungsanlage,<br />

die die Wärme zurückgewinnt. Um auch<br />

in Zukunft flexibel zu sein, ließ das Unternehmen<br />

einen Technik-Himmel unter der Hallendecke<br />

installieren. Von dort werden alle Maschinen<br />

mit Strom, Druckluft, Kühlmittel<br />

sowie der Be- und Entlüftung erreicht. Der<br />

große Vorteil daran: Muss die Anordnung der<br />

Maschinen wegen Aufträgen geändert werden,<br />

lassen sich die Rohrverbindungen in dem<br />

Technikhimmel wie in einem Lego-Baukasten<br />

einfach umstecken, sagt der Firmenchef.<br />

„ein tolles Gefühl“<br />

Das Unternehmen setzt zudem auf Wärmerückgewinnung,<br />

auf eine so genannte Betonkern-Aktivierung,<br />

die wie eine Fußbodenheizung<br />

funktioniert, sowie auf die Produktion<br />

von Solarstrom mit einer Photovoltaik-Anlage<br />

und eine Lichtanlage, die per Bewegungsmelder<br />

gesteuert wird. Firmenchef Kuntschik<br />

findet: „In der neuen Halle zu stehen, ist einfach<br />

ein tolles Gefühl.“ [!]<br />

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Gespräche, Austausch, Ideen, Innovationen – all das gehört für die Teilnehmer und Besucher zum Unternehmertag.<br />

„Menschen kaufen von Menschen“<br />

Als Initiator des Ulmer Unternehmertages gelang Karl-Heinz Raguse vor 14 Jahren ein Volltreffer. Er hob eine regionale<br />

Kommunikationsplattform für Unternehmer aus der Taufe. Am 14. <strong>März</strong> trifft man sich wieder.<br />

Voll ins Schwarze. Treffender kann man<br />

den anhaltenden Erfolg der Regionalmesse<br />

für mittelständische Unternehmen<br />

nicht bezeichnen. Die Donauhalle ist am<br />

14. <strong>März</strong> <strong>2013</strong>, wie schon die Jahre zuvor, bis<br />

auf den letzten Ausstellungsplatz ausgebucht.<br />

So soll es bleiben, denn an eine Ausweitung<br />

denkt Karl-Heinz Raguse, der in seiner Freizeit<br />

gerne zu Pfeil und Bogen greift, nicht: „Ich<br />

scheue mich davor, weitere Flächen dazuzunehmen,<br />

da sonst der Charakter des Marktplatzes<br />

und die positive Stimmung verlorengehen.“<br />

Genau das seien, so der Leiter der<br />

Ulmer Geschäftsstelle des Bundesverbandes<br />

mittelständische Wirtschaft (BVMW), die<br />

zwei Faktoren, die dem Unternehmertag von<br />

Beginn an seine ganz eigene Dynamik verleihen.<br />

„Zu unserer ersten Veranstaltung luden wir<br />

unsere Gäste ins Audi-Zentrum in der Wielandstraße<br />

ein. Beendet wurde sie mit einem<br />

erotischen Liederabend, der bei den geladenen<br />

Abendgästen auf große Aufmerksamkeit<br />

stieß“, berichtet Karl-Heinz Raguse augenzwinkernd<br />

über die Geburtsstunde des Unternehmertages.<br />

Seit dieser Zeit findet die Messe<br />

von Jahr zu Jahr<br />

mehr Zuspruch,<br />

Karl-Heinz Raguse freut<br />

sich auf die neue Runde.<br />

wenn nun auch<br />

ohne Glitter und<br />

Glimmer.<br />

Waren es beim ersten<br />

Unternehmertag<br />

im Jahre 1999<br />

noch zwölf Betriebe,<br />

so konnte Raguse<br />

in diesem<br />

Jahr mehr als 120<br />

Aussteller und<br />

zahlreiche Redner für die Regionalschau begeistern<br />

und gewinnen. Dies sind so viele Unternehmer<br />

wie im Vorjahr, wenn auch nicht<br />

dieselben, denn 40 Prozent der Aussteller präsentieren<br />

sich zum ersten Mal. „Viele Unternehmer,<br />

die bei uns schon einmal einen Stand<br />

hatten, kommen oftmals ein Jahr später als<br />

Besucher wieder. Deshalb sieht man in der Donauhalle<br />

auch immer wieder neue Gesichter“,<br />

erklärt der Organisator: „Als Besucher hat<br />

man eben noch mehr Zeit und Gelegenheit,<br />

um Kontakte zu knüpfen.“ Und darauf kommt<br />

es bei dem eintägigen Treffen, das keinen Eintritt<br />

kostet, in erster Linie an. Für die Besucher<br />

und die Aussteller, die zum Teil bis zu 100 Kilometer<br />

weit anreisen, um sich auf der Messe<br />

umzuschauen, Menschen zu treffen und sich<br />

auszutauschen.<br />

Für Karl-Heinz Raguse sind es gerade diese<br />

persönlichen Gespräche, die niemals durch<br />

moderne Medien wie Twitter oder Facebook<br />

ersetzt werden können: „Menschen kaufen<br />

von Menschen.“ Diese simple Erkenntnis war<br />

es letztendlich auch, die den Initiator seiner-<br />

30


<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong><br />

[spezial]<br />

zeit auf die Idee des Unternehmertages gebracht<br />

hat: „Im Grunde ist doch jeder Tag ein<br />

Unternehmertag, denn jede Firma möchte<br />

über ihre Produkte und ihre Dienstleistungen<br />

berichten und sich in der Öffentlichkeit präsentieren.“<br />

Wahre Schätze an Wissen<br />

Deshalb war es für den leidenschaftlichen<br />

Netzwerker eine logische Konsequenz, lokale<br />

und regionale Firmen für einen bestimmten<br />

Tag im Jahr zusammenzubringen. Für Karl-<br />

Heinz Raguse ist Ulm dafür genau das richtige<br />

Pflaster: „Nirgendwo in Deutschland gibt es so<br />

viele Unternehmer, die in Forschung und Entwicklung<br />

investieren. Von den meisten bekommt<br />

es die Öffentlichkeit jedoch nicht mit<br />

– es gibt hier also noch wahre Schätze an Wissen<br />

und Innovationen zu entdecken.“ Deshalb<br />

liebt es der zweifache Familienvater, am Unternehmertag<br />

„viele inspirierende Menschen<br />

zu treffen und die positive Stimmung in der<br />

Halle wahrzunehmen“.<br />

Optimismus hat er noch in jedem Jahr gespürt,<br />

deshalb stehen für ihn die in Ulm ansässigen<br />

weltweit agierende Produzenten sowie<br />

der ausgewogene Branchenmix für eine weitgehende<br />

Krisensicherheit im Süden: „Wir machen<br />

es einfach richtig und zeigen es auch.“<br />

Wer‘s nicht glaubt, der kann sich in der Donauhalle,<br />

wo die Messe mittlerweile heimisch<br />

ist, eines Besseren belehren lassen, wo es neben<br />

Firmenpräsentationen und neuen Kontakten<br />

auch dieses Jahr wieder jede Menge zu<br />

erfahren und zu lernen gibt. Dafür stehen eine<br />

Vielzahl an Vorträgen, Expertengespräche<br />

und anregende Podiumsdiskussionen. „Der<br />

Unternehmertag versteht sich als Messe- und<br />

Unternehmensforum, das als exklusive Wissens-<br />

und Dialogveranstaltung für Entscheider<br />

aus dem Mittelstand konzipiert ist.“ Das<br />

heißt: Hier kommen Experten zu Wort, aber<br />

auch Vor- und Querdenker. Das war schon immer<br />

so, und das wird auch so bleiben. Raguse:<br />

„Auch wenn wir Jahr für Jahr Anregungen der<br />

beteiligten Unternehmen mit in das Feintuning<br />

unserer Konzeptidee aufnehmen, so hat<br />

sich an unserem Grundgedanken nichts geändert,<br />

nämlich mittendrin zu sein im Mittelstand.“<br />

Und das war für den Hobby-Schützen<br />

ja schon immer wichtig. Genau in die Mitte zu<br />

treffen. [!] STEFAN LOEFFLER<br />

Nils Schmid eröffnet<br />

den Unternehmertag<br />

Der 14. <strong>März</strong> <strong>2013</strong> ist ein Termin, an<br />

dem man in der Donauhalle als Unternehmer<br />

oder Agentur neue Wirtschaftskontakte<br />

knüpfen, sein Wissen<br />

vertiefen sowie an Workshops und Diskussionen<br />

teilnehmen kann. Eröffnet<br />

wird der weit über die Stadtgrenzen hinaus<br />

beliebte Unternehmertag jeweils<br />

von bekannten Persönlichkeiten aus<br />

der Wirtschaft oder Politik. Dieses Mal<br />

ist es der stellvertretende baden-württembergische<br />

Ministerpräsident Nils<br />

Schmid. Der sozialdemokratische Landesminister<br />

für Finanzen und Wirtschaft<br />

spricht im Anschluss an den<br />

Ulmer Oberbürgermeister Ivo Gönner<br />

– Letzterer hat sich noch nie einen Besuch<br />

des Unternehmertages entgehen<br />

lassen.<br />

Gute Pressearbeit<br />

ist unser Anspruch.<br />

www.press-n-relations.de<br />

31


[spezial] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />

Was wann wo läuft<br />

Wissen ist Macht. Für den Unternehmertag in der Ulmer Donauhalle hat das Organisationsteam ein mächtiges<br />

Programm zusammengestellt. Die „Speaker´‘ Corner“ in vier Foren Raum für Vorträge, Workshops und Statements.<br />

9.30 Uhr<br />

Empfang und Eröffnung<br />

Ivo Gönner (Oberbürgermeister der Stadt<br />

Ulm), Dr. Nils Schmid (Stellvertretender Ministerpräsident<br />

von Baden-Württemberg und<br />

Minister für Finanzen und Wirtschaft), Mario<br />

Ohoven (Präsident des Bundesverbandes mittelständische<br />

Wirtschaft)<br />

11.05 – 17.30 Uhr<br />

Speaker’s Corner Forum F1 – F4<br />

Kompetentes Fachwissen aktuell und direkt!<br />

Kommen und nutzen Sie diese exzellente<br />

Informationsquelle am Unternehmertag.<br />

14.00 – 15.00 Uhr<br />

Spitze im Süden<br />

Der Unternehmertag-Talk zu einem aktuellen<br />

Thema mit kompetenten Gesprächspartnern<br />

Heribert Fritz (Fritz & Macziol Software und<br />

Computervertrieb GmbH), Ralph Greiner<br />

(Massarbeit Personalservice GmbH), Cornelia<br />

Köhler (Euler Hermes Deutschland AG), Dr.<br />

Tobias Mehlich (Handwerkskammer Ulm),<br />

Robin Morgenstern (Morgenstern AG)<br />

Moderation: Ulf Schlüter, Medienhaus SÜD-<br />

WEST PRESSE<br />

Ab 17.30 Uhr<br />

Die große Business-Party<br />

– Come together<br />

In diesem Jahr präsentieren die Organisatoren<br />

den Besuchern Al Jovo & Lea & friends mit der<br />

dänischen Jazzsängerin Lea Knudsen. Sie spielen<br />

eine farbenfrohe und facettenreiche Mischung<br />

aus Brasil, Latin, Pop, Funk und Jazz.<br />

Abwechslungsreiche Arrangements, Spannung,<br />

Spielfreude und packende Rhythmik<br />

sind ihre Markenzeichen.<br />

Exponate<br />

Held & Ströhle GmbH & Co. KG<br />

Audi A3 Sportback<br />

Audi A6 Avant<br />

Volkswagen Golf 7<br />

Volkswagen Touareg<br />

Volkswagen Multivan<br />

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Speaker’s Corner<br />

In den vier Foren der Speaker‘s Corner beginnen<br />

gleichzeitig Vorträge, Workshops und interessante<br />

Statements<br />

11.05 Uhr<br />

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– Hype oder Trend?<br />

Manuel Staiger, IT sure GmbH<br />

Sichere Energie für Schwaben:<br />

Gas- und Dampfturbinenkraftwerk (GuD)<br />

Leipheim. Katrin Albsteiger, SWU Stadtwerke<br />

Ulm/Neu-Ulm GmbH<br />

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Schmid, Anwälte Thomas Schmid & Kollegen<br />

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32


<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong><br />

[spezial]<br />

11.40 Uhr<br />

QR, AR, Responsive, KPI und Trallala<br />

– Kürzelchaos in der Medienwelt.<br />

Was heißt‘s, was bringt‘s?<br />

Prof. Dr. Volker Walter, teamschostek GmbH<br />

& Co. KG Werbeagentur<br />

Die 7 Todsünden im Auslandsgeschäft!<br />

Wie Sie erfolgreich neue Märkte erobern.<br />

Martin Drescher, Wolfgang Wanja, InterGest<br />

Turkey und Luxemburg<br />

Erfolg haben & Mensch bleiben.<br />

Effizienz, Effektivität durch Führung mit<br />

Langzeiteffekt – Profitcontrolling und Profiling<br />

als Führungsinstrumente. Helmut Bayer,<br />

Elsbeth Trautwein, TQU GROUP<br />

Multimedia im E-Recruiting<br />

Text, Video, Bild und 3D für eine erfolgreiche<br />

Stellenbesetzung. Ina Ferber, Monster Worldwide<br />

Deutschland GmbH<br />

12.15 Uhr<br />

Mobil werben – Wie kann ich als<br />

lokales Unternehmen mobil werben.<br />

Timo Wöhrle, Jens Palm, SÜDWEST PRESSE<br />

Medienhaus<br />

Politiker sind anders, Unternehmer<br />

auch!<br />

Über das schwierige Miteinander von Unternehmertum<br />

und Politik. Lothar Lehner,<br />

BVMW Bundesverband mittelständische<br />

Wirtschaft<br />

Alternative Finanzierungsformen<br />

für mein Unternehmen.<br />

Ein Unternehmen kann auf vielfältige Weise<br />

finanziert werden – wir stellen alternative Instrumente<br />

und Möglichkeiten zur Kapitalbeschaffung<br />

vor. Harald Fischer, Fischer Controlling<br />

Corporate Finance<br />

Mit drei Klicks zum Redakteur:<br />

Ergonomische Prozessabbildung in der Pressearbeit.<br />

Uwe Pagel, Press‘n‘Relations GmbH<br />

12.50 Uhr<br />

Kreativ & effektiv Werben:<br />

Sonderwerbeformen im TV. Harald Polster,<br />

Regio TV Schwaben GmbH & Co KG<br />

ESVI – Wieso bringen Unternehmer<br />

die Blütezeit ihres Unternehmens in<br />

Gefahr?<br />

Wie das ganze Leben so ist es auch im Unternehmen<br />

– das einzig kontinuierliche ist die<br />

Veränderung! Ralph Greiner, Massarbeit Personalservice<br />

GmbH<br />

Nettomax – mehr netto für Ihre Mitarbeiter,<br />

weniger Lohnkosten für Sie.<br />

Heiko Manns, Singerer und Kollegen GmbH<br />

Wer hat Angst vor Heuschrecken?<br />

Unternehmensverkauf im Mittelstand erfolgreich<br />

gestalten. Dr. Hartmut Schneider, M & A<br />

Strategie GmbH<br />

Ich bin beim<br />

Unternehmertag, weil ...<br />

Marcus Deutenberg,<br />

Leiter Vertrieb,<br />

SWU Energie<br />

GmbH<br />

„... mittelständische Unternehmen aus der Region<br />

wichtige Geschäftspartner für uns sind.“<br />

Robin Morgenstern,<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

der<br />

Morgenstern AG<br />

„... die Kontaktdichte mit dem ansässigen Mittelstand<br />

sowie die zukunftsorientierten Impulse<br />

der Messe in unserer Region ihresgleichen<br />

suchen!“<br />

vor Ort<br />

SÜDWEST PRESSE<br />

Medienhaus<br />

SÜDWEST PRESSE<br />

Ulmer Wochenblatt<br />

<strong>unternehmen</strong>[!]<br />

swp.de<br />

mediaservice ulm<br />

Südwest-Mail<br />

Besuchen Sie auch unseren<br />

Vortrag Mobil werben<br />

– Wie kann ich als lokales<br />

Unternehmen mobil werben.<br />

Forum 1 um 12:15 Uhr.<br />

Der Arbeitgeber-Service -<br />

Partner der Unternehmen<br />

Besuchen Sie uns beim<br />

Unternehmertag<br />

Der Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur Ulm<br />

bietet ein umfassendes Dienstleistungsangebot<br />

für Betriebe – schnell, kompetent und zuverlässig.<br />

Oder vereinbaren Sie mit uns einen Termin.<br />

Tel.: 01801 66 44 66<br />

(3,9 ct./min, mobil max. 46 ct./min.)<br />

Wir kommen zu Ihnen!<br />

täglich mehr vom Leben<br />

swp.de<br />

33


[spezial] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />

13.25 Uhr<br />

Hinter den Kulissen einer Kreditentscheidung!<br />

Wie kann ich eine Kreditentscheidung beeinflussen?<br />

Oliver Wenzler, Commerzbank<br />

AG<br />

Der Wert der Mitarbeiter – der Wert<br />

der Kunden.<br />

Karin B. Stein, Feng Shui Institut Stein<br />

Good Bye Excel. Wie Business-Intelligence-Anwendungen<br />

in kürzester Zeit Erfolge<br />

erzielen. Christian Wagner, alphaQuest<br />

GmbH<br />

Was ist Ihnen Ihr Kunde wert?<br />

Leadmanagement mit CRM. Monika Mack,<br />

cobra computer‘s brainware GmbH<br />

14.00 Uhr<br />

Podiumsdiskussion<br />

Spitze im Süden.<br />

15.10 Uhr<br />

Was ist denn mit Herrn K. los?<br />

Wenn Mitarbeiter sich plötzlich gegen neue<br />

Aufgaben wehren. Burnoutwarnzeichen und<br />

psychische Störungen bei Mitarbeitern früh<br />

erkennen und sicher gegensteuern. Roswitha<br />

Birk-Becht, Praxis für Psychotherapie HPG<br />

Effizientere Meetings: Wir zeigen Ihnen,<br />

wie Sie Ihre Meetings kürzer und ertragreicher<br />

machen können mit Freestorm Visual<br />

Collaboration Solutions. Jörg Mitschele,<br />

klartext®-Gruppe GmbH & Co. KG<br />

Der Käpt‘n geht von Bord.<br />

Unternehmensnachfolge im Mittelstand.<br />

Dr. Jack Schiffer, Dr. Michael Hils, Beiten Burkhardt<br />

Rechtsanwaltsgesellschaft mbH<br />

Spitze im Süden – durch mehr Zeit für<br />

das Wesentliche, Ihr Kerngeschäft!<br />

Ramona Probst, Business Center Ulm GmbH<br />

& Co. KG<br />

15.45 Uhr<br />

Live-Dolmetschen zum Thema Qualitätsmanagement<br />

aus der englischen<br />

in die deutsche Sprache.<br />

Paula Whelan, Eva M. Nertinger, BDÜ<br />

Wir brauchen keine Übersetzer! ...<br />

oder doch?<br />

Professionelle Sprachmittler – Mehrwert für<br />

Ihr Unternehmen. Katharina Tregonning, Bettina<br />

Ostermann, BDÜ<br />

Spitze sind die Ausgeglichenen! Druck<br />

und Anspruch, Lebenskraft und Freude im Arbeitsalltag<br />

– geht das? Gerd Xeller, Xeller Training<br />

Neue Medien – Erfolgsfaktor für jedes<br />

Gewerbe ...<br />

Internet-Auftritt, Suchmaschinen, Social Media<br />

& E-Commerce. Marco Hintz, unimess<br />

GmbH<br />

Erfolgreich werben – per Post.<br />

Ideen und Lösungen für Werbebotschaften<br />

und Vorstellung einer neuen Brieflösung für<br />

Unternehmer. Susanne Henne, Deutsche Post<br />

AG Direkt Marketing Center<br />

16.20 Uhr<br />

Integrierte Vertriebsunterstützung zur<br />

Neukundengewinnung – wie geht das?<br />

Kosten senken und Umsätze maximieren –<br />

durch TeleSales auf hohem Qualitätsniveau.<br />

Adam Lamont-Brown, David Colchero, Max<br />

ASP GmbH<br />

Die Erfolgsstrategie der gesunden<br />

Führung!<br />

Gesundheit ist die Erfolgsgarantie für eine<br />

dauerhafte Leistungsfähigkeit aller Mitarbeiter.<br />

Maria Wirth, Ute Irene Ambrosch, Institut<br />

für Coaching & Gesundheitsmanagement<br />

Visuell konzipierte Unternehmensabläufe<br />

werden Realität! Global Eagle®:<br />

Wie aus Ihren Geschäftsprozessen und Maskenentwürfen<br />

Ihr maßgeschneidertes IT System<br />

(ERP / CRM / PPS & Co.) generiert wird.<br />

Dr. Reinhold Bareiß, Eagle Peak GmbH<br />

Unternehmensnachfolge im Handwerk<br />

Herausforderungen und Handlungsempfehlungen.<br />

Dr. Stefan Rössler, Handwerkskammer<br />

Ulm<br />

16.55 Uhr<br />

Mehr Verkaufs-Erfolg durch Wertschätzung<br />

– praktische Tipps vom Akquise-Papst. Dr. Daniel<br />

Langhans, Profiakquise Dr. Langhans<br />

GmbH<br />

Releasewechsel in der Unternehmenssoftware<br />

– In Hardware investieren<br />

oder Kosten senken?<br />

Dr. Harald Varel, Wilken Rechenzentrum<br />

GmbH<br />

Das Recht am Bild – Nutzungsrechte / Urheberrecht.<br />

Markus Fahrenheim, bildwerk89<br />

– foto & kreativstudio<br />

Mobil – Flexibel – Familienfreundlich<br />

mit IT-Tools.<br />

Möglichkeiten und Chancen für klein- und<br />

mittelständische Unternehmen. Simone<br />

Schuhmacher, Sandra Benz, MFG Innovationsagentur<br />

für IT und Medien Baden-Württemberg<br />

Ich bin beim Unternehmertag, weil...<br />

Ralph Greiner,<br />

Geschäftsführer,<br />

Massarbeit Personalservice<br />

GmbH<br />

„ .... wir als Unternehmen ihn als hervorragende<br />

Plattform zum Netzwerken kennengelernt<br />

haben, und weil wir es als Bekenntnis für die<br />

Region sehen – Spitze im Süden!“<br />

Joachim Braun,<br />

Geschäftsführer,<br />

Braun Digitaldruck<br />

„ .... dieser eine hervorragende Plattform für<br />

uns als Innovationsträger bietet: zur Vorstellung<br />

neuer Produkte, zur Vernetzung mit regionalen<br />

Partnern und zur Findung neuer zukunftsorientierter<br />

Impulse.“<br />

Ralph P. Blankenberg,<br />

Vorstandssprecher<br />

der<br />

Volksbank Ulm-<br />

Biberach<br />

„ ... dieser eine gute Kommunikationsplattform<br />

mit Praktikern bietet und konkrete Impulse<br />

für zielgerichtete Veränderungs- und<br />

Entwicklungsprozesse in Unternehmen liefern<br />

kann.“<br />

34


<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong><br />

[namen & nachrichten]<br />

Ulmer<br />

Systemhaus Geco<br />

firmiert um<br />

Das Ulmer Systemhaus „Gerling<br />

Consulting“ tritt jetzt unter<br />

dem Namen „Geco GmbH“ auf.<br />

Laut Geschäftsführer Marcus<br />

Gerling will sich die Firma mit<br />

der Umbenennung stärker von<br />

der Gerling Versicherungsgruppe<br />

unterscheiden. An ihrem<br />

Standort in Lehr beschäftigt die<br />

Geco GmbH derzeit 20 Mitarbeiter.<br />

2012 hat das Unternehmen<br />

fünf Software-Entwickler<br />

des insolventen Schlecker-Konzerns<br />

übernommen. Gerling<br />

geht aufgrund der guten Auftragslage<br />

davon aus, auch <strong>2013</strong><br />

Fachkräfte einzustellen.<br />

Mehr Besucher im<br />

Museum von<br />

Ravensburger<br />

Großer Zuspruch für das Museum<br />

Ravensburger: 2012 stieg<br />

die Zahl der Gäste um ein Viertel<br />

auf 33.500 Besucher. Davon<br />

sind die Hälfte Urlauber. Nach<br />

Angaben des Spiele-, Buch- und<br />

Puzzleherstellers kommt bei Eltern<br />

und Kindern gut an, dass<br />

sie die interaktive Dauerausstellung<br />

mit dem elektronischen<br />

Lesestift Tiptoi als Rallye erleben<br />

können. <strong>2013</strong> eröffnet der<br />

Spielehof. Dort können Besucher<br />

unter freiem Himmel spielen,<br />

puzzeln und lesen.<br />

Computerleasing<br />

wieder im<br />

Aufwärtstrend<br />

CHG-Meridian in Weingarten,<br />

ein Unternehmen der Deutschen<br />

Computer Leasing AG,<br />

verzeichnet seit Beginn des Jahres<br />

eine Belebung des Geschäfts,<br />

nachdem es in der zweiten Hälfte<br />

2012 leicht rückläufig war.<br />

Die Investitionsbereitschaft der<br />

Unternehmen hatte nachgelas<br />

Windpark mitten im Wald<br />

Start frei für die Energiegewinnung aus dem<br />

größten, 32 Millionen teuren Windpark Bayerns:<br />

In Zöschingen im Landkreis Dillingen ist<br />

jetzt die erste Anlage ans Netz gegangen. Bis<br />

Anfang April werden sieben weitere Räder fertiggestellt,<br />

teilte die Projektgesellschaft Vensol<br />

Neue Energien GmbH mit Sitz in Babenhausen<br />

(Unterallgäu) mit. Der Anlagenlieferant<br />

Nordex setzt für die Montage der 58 Meter<br />

langen und elf Tonnen schweren Rotorblätter<br />

sen und der technische Wandel<br />

zu Smartphones und Tablet-PCs<br />

sich bemerkbar gemacht. Künftig<br />

will CHG-Meridian nicht<br />

mehr nur Leasinggesellschaft<br />

sein, sondern verstärkt die Prüfung<br />

von Computersystemen<br />

und die Entwicklung effizienter<br />

Gesamtlösungen anbieten.<br />

CHG-Meridian verfügt über 36<br />

Niederlassungen in 19 Ländern<br />

und beschäftigt 774 Mitarbeiter,<br />

davon 470 in Deutschland.<br />

Fracking ruft<br />

auf breiter Ebene<br />

Protest hervor<br />

Bereits im Vorfeld eines Genehmigungsverfahrens<br />

zur Ausbeutung<br />

von Öl- und Gaslagerstätten<br />

in der Region zwischen<br />

Bodensee und Donau wendet<br />

sich die Bevölkerung vehement<br />

gegen erste Explorationen mehrerer<br />

Energie<strong>unternehmen</strong>. Bei<br />

einem Informationsabend der<br />

obersten baden-württembergischen<br />

Bergbaubehörde in Illmensee<br />

bei Ravensburg richtete<br />

sich der Protest gegen das „Fracking“<br />

genannte Verfahren, bei<br />

dem konventionell nicht abbaubare<br />

Öl- und Gasbestände<br />

im Gestein unter hohem Wasserdruck<br />

freigesetzt werden.<br />

Dabei steigen tiefliegende Kohlenwasserstoffe<br />

auf und verseuchen<br />

das Trinkwasser. Deshalb<br />

bekamen es die Vertreter der Erkundungsfirmen<br />

nicht nur mit<br />

den Bedenken von Natur- und<br />

Umweltschützern zu tun, sondern<br />

dem Zorn breiter Bevölkerungsschichten.<br />

die Rotorblatttraverse (RBT) des Spezialherstellers<br />

Ematec aus Memmingerberg (ebenfalls<br />

Unterallgäu) ein. Diese Technik spare<br />

nicht nur Zeit, es müsse auch deutlich weniger<br />

Waldfläche gerodet werden als ursprünglich<br />

geplant. Mit den jährlich in Zöschingen gewonnenen<br />

rund 40 Millionen kWh Strom können<br />

den Angaben zufolge insgesamt etwa 12.000<br />

Haushalte versorgt werden. Das entspricht einem<br />

Viertel des Landkreises.<br />

Skepsis im<br />

Mittelstand<br />

nimmt zu<br />

Die mittelständische Wirtschaft<br />

in Baden-Württemberg<br />

geht laut einer Studie mit Vorsicht<br />

in das neue Jahr. Immer<br />

weniger Betriebe sind mit ihrer<br />

Lage demnach uneingeschränkt<br />

zufrieden. Zuletzt waren es nur<br />

noch 36 Prozent. Das ergab das<br />

Mittelstandsbarometer der Prüfungs-<br />

und Beratungsgesellschaft<br />

Ernst & Young. Anfang<br />

2012 waren es noch 58 Prozent.<br />

13 Prozent der Firmen bezeichneten<br />

die eigene Lage als<br />

schlecht oder eher schlecht.<br />

Nur 15 Prozent der Unternehmen<br />

wollen <strong>2013</strong> zusätzliche<br />

Mitarbeiter einstellen. [!]<br />

35


[machen] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />

1<br />

Noch steht das um 1500 erbaute Bauernhaus<br />

in Aichelau unweit von Münsingen<br />

auf der Schwäbischen Alb.<br />

Die einzelnen Elemente werden exakt katalogisiert,<br />

gesichert und Stück um Stück abgebaut.<br />

2<br />

Der Kran hat das zerlegte Bauernhaus auf<br />

schwere Tieflader gehievt – und jetzt geht es gemessenen<br />

Tempos auf die Reise.<br />

3<br />

Umzug XXL <br />

– Häuser auf Reisen<br />

Dass die Liebe zu historischer Bausubstanz ein erfolgreiches Geschäftsmodell<br />

sein kann, beweist die Jako Baudenkmalpflege in Rot an der Rot: Berge versetzt<br />

sie nicht – aber immerhin ganze Häuser.<br />

Das Haus hat seine neue Heimat gefunden:<br />

das Freilichtmuseum Beuren im Landkreis<br />

Esslingen.<br />

5<br />

6<br />

An diesem Tisch hat die Familie Jäger<br />

viele Jahrzehnte lang zu den Mahlzeiten<br />

zusammengesessen. Er war schon<br />

Mittelpunkt, als das Familien<strong>unternehmen</strong><br />

noch ein reiner Zimmereibetrieb war. Jetzt sitzen<br />

am heutigen Besprechungstisch Bernd,<br />

Martin und Karlheinz Jäger. Das Zimmer ist<br />

ihr Konferenzraum, das Elternhaus die Zentrale<br />

ihrer Unternehmen: Aus der Zimmerei<br />

Jäger in Emishalden, einem Weiler südlich<br />

des oberschwäbischen Rot an der Rot, sind<br />

drei Firmen geworden, die mit 55 Mitarbeitern<br />

2012 einen Jahresumsatz von 5,5 bis 6<br />

Millionen Euro erzielt haben.<br />

1890 hatte der Urgroßvater seinen Zimmereibetrieb<br />

gegründet. Verbunden, wie damals oft<br />

auf dem Land, mit einer Landwirtschaft. Ein<br />

bis zwei Mitarbeiter, Arbeitsaufträge aus einer<br />

auch räumlich sehr überschaubaren Umgebung.<br />

So ging es weiter, auch nach 1971, als<br />

der Vater, damals in dritter Generation, nach<br />

dem Tod seines Bruders das Geschäft alleine<br />

weiterführen musste. Und es blieb auch bei<br />

der auf dem Land verbreiteten „Tauschwirtschaft“<br />

– Geschäft und Gegengeschäft:<br />

„Schwein gegen Dachstuhl“, so beschreibt es<br />

Bernd Jäger, der älteste im Brüder-Trio.<br />

Das Alte bewahren<br />

Anfang der 80er Jahre änderte der Vater das<br />

Geschäftsmodell. „Das war die Zeit von Stahlbeton<br />

und Glas“, sagt Bernd Jäger, „niemand<br />

wollte doch etwas mit alten Häusern zu tun<br />

haben.“ Und mit Holz, dem Werkstoff des<br />

Zimmerers. Nur eine Sparte gab es, die für diese<br />

Tradition stand: die Denkmalpflege, für die<br />

der Vater immer mehr Leidenschaft entwickelte.<br />

Freilichtmuseen, welche die gute und<br />

oft auch harte alte Zeit bewahren, wurden eingerichtet,<br />

und das Jägersche Unternehmen<br />

36


<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong><br />

[machen]<br />

4<br />

Das erste Ziel ist erreicht: Jako in Rot an<br />

der Rot. Die Teile werden in der Werkshalle<br />

ausgepackt und restauriert ...<br />

Dank der sorgsamen Katalogisierung findet noch in der<br />

Werkshalle Stück um Stück an den Platz, an den es gehört.<br />

Und bald steht die nächste Reise an.<br />

begann mit der Umsetzung – Translozierung<br />

nennt das die Fachsprache – historischer Gebäude.<br />

Erst ging es um Holzhäuser, die Modernerem<br />

weichen mussten oder für die sich im<br />

Museumsdorf ein „Austraghäusle“ fand.<br />

Um die 20 waren die drei Brüder, als eine Erkrankung<br />

des Vaters knapp vor der Jahrtausendwende<br />

die Frage aufwarf, wie es weitergehen<br />

solle. „Die Restaurierung hat uns<br />

fasziniert“, sagen die Jägers heute unisono,<br />

„wir haben aber auch die Probleme eines<br />

Handwerksbetriebs gesehen.“ Die Brüder gaben<br />

nicht auf und machten weiter. Allerdings<br />

nicht mehr als Zimmerei, sie spezialisierten<br />

sich ganz auf Translozierung und Restaurierung.<br />

Die Mannschaft zählt<br />

„Heute sind wir Komplett-Dienstleister“, sagt<br />

Bernd Jäger, der den Vertrieb leitet: „Jako Baudenkmalpflege“,<br />

wie das Unternehmen mittlerweile<br />

heißt (Ja für Jäger, Ko für Kompetenz),<br />

tritt als eine Art Generalunternehmer auf und<br />

garantiert dem Auftraggeber, für einen festen<br />

Preis alles für ihn abzuwickeln. Ob es nun ein<br />

Privatmann ist, der ein denkmalgeschütztes<br />

Haus retten will, indem er es fachmännisch<br />

zerlegen, auffrischen und an anderem Ort<br />

wieder aufbauen lässt, oder ob es eine öffentliche<br />

Institution ist – oder eben ein Museumsdorf.<br />

„Wir haben lauter Spezialisten“, lobt der<br />

für das Personal zuständige Martin Jäger seine<br />

Leute, „lauter Individualisten, die sich um alles<br />

kümmern und kritische Punkte von vornherein<br />

aus dem Weg räumen können.“ „Wir<br />

müssen alles abklopfen, ein Konzept entwickeln,<br />

das wissenschaftlich, technisch und<br />

kaufmännisch stimmt. So etwas kann durchaus<br />

mal zwei Jahre dauern.“ Sagt Bernd Jäger.<br />

Sein für die Finanzen zuständiger Bruder Karlheinz<br />

Jäger greift zu einem Bild aus dem Fußball,<br />

seinem Hobby: „Wir müssen antizipieren,<br />

wo der Ball hinkommt“: Um zu erspüren,<br />

wo an Translozierung oder Restaurierung Interesse<br />

entstehen könnte, müsse man „mit<br />

hellem Köpfchen durch die Gegend wandern“,<br />

müsse Zeitungen, Rundfunk, Fernsehen verfolgen,<br />

erkennen, wo über Erhaltenswertes<br />

diskutiert werde. Es gelte dabei auch, die Bereitschaft<br />

zu wecken ... und irgendwann sei<br />

die Zeit reif, zu der die Jägers ihr fertiges Konzept<br />

präsentieren können – „und dann geht es<br />

ganz schnell“.<br />

Dienstleister des Jahres<br />

Besonders stolz sind die Brüder auf die Auszeichnung,<br />

die ihrem Unternehmen im Mai<br />

vergangenen Jahres verliehen wurde: „Dienstleister<br />

des Jahres 2012“, mit diesem Titel des<br />

Landes dürfen sie sich nun schmücken. Überzeugt<br />

hatte die Jury in dem vom Finanzministerium<br />

ausgeschriebenen Wettbewerb „die<br />

hervorragend gelungene Verbindung von Tradition<br />

und Innovationsfähigkeit“ entsprechend<br />

dem Firmenmotto von Jako: ,Aus Leidenschaft<br />

der Tradition verpflichtet’“.<br />

Bernd Jäger formuliert es so: Jedes Projekt sei<br />

„ein Individuum, genau wie der Mensch da-<br />

Wir bringen<br />

den Verkauf<br />

Ihrer Immobilie<br />

auf den Punkt!<br />

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37


[machen] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />

Jako Baudenkmalpflege in Kürze<br />

Sie lieben, was sie tun: die Jako-Geschäftsführer<br />

Martin, Bernd und Karlheiz Jäger.“<br />

hinter.“ Und bei der Realisierung „sollten alle,<br />

wir, die Kunden und unsere Mitarbeiter, alle<br />

sollten wir im gleichen Boot sitzen – und die<br />

Bootsfahrt sollte unterhaltsam sein.“ Für Bedürfnisse,<br />

Ängste und Sorgen der – potenziellen<br />

– Auftraggeber wolle Jako Lösungen anbieten<br />

und so ein Vertrauensverhältnis<br />

schaffen.<br />

Martin Jäger ergänzt: Oft werde gelehrt, man<br />

solle Distanz zum Kunden wahren. Das sei bei<br />

Jako anders: „Wir wollen unsere Kunden kennenlernen,<br />

mit ihnen zusammenwachsen“,<br />

auf der Basis der gemeinsamen Liebe zu historischen<br />

Gebäuden. Ein „Geschäft mit Ellenbogen“<br />

gebe es nicht, Martin Jäger formuliert das<br />

Als „Holding“ aller Unternehmen fungiert<br />

die Jägergruppe in Emishalden nahe<br />

Rot an der Rot im südöstlichen Landkreis<br />

Biberach. Insgesamt 55 Mitarbeiter; der<br />

Jahresumsatz 2012 lag zwischen 5,5 und<br />

6 Millionen Euro.<br />

Zur Gruppe gehören:<br />

Jako Baudenkmalpflege GmbH: Das<br />

größte und öffentlichkeitswirksamste Unternehmen<br />

der Gruppe. Spezialaufgaben:<br />

Restaurierung und Translozierung historischer<br />

Gebäude, oft für Museumsdörfer.<br />

Generalunternehmer für Restaurierung,<br />

Verlegung außergewöhnlicher Dielen- und<br />

Parkettböden („Dinesen“). Jako hatte<br />

2012 am Gesamtumsatz der Gruppe einen<br />

Anteil von prognostiziert 4,5 bis<br />

4,8 Millionen Euro. Tätigkeitsbereich:<br />

Deutschland, Österreich, Schweiz. Tritt<br />

auch mit der Marke „unika“ auf, die sich<br />

vor allem an Privatleute richtet.<br />

Jäger GmbH: Ursprünglicher Zimmereibereich,<br />

erweitert um Maureraufgaben<br />

und Lehmbau, Mitglied im Bauhauptgewerbe.<br />

Stellt anderen Unternehmen ihre<br />

bei ihr fest angestellten, meist selbst ausgebildeten<br />

Spezialisten zur Verfügung.<br />

Derzeit 15 Mitarbeiter, davon sechs Auszubildende.<br />

Conred GmbH: Spezialisten für Holzund<br />

Bautenschutz; sowohl für Fremd<strong>unternehmen</strong><br />

als auch für die anderen Jäger-Unternehmen<br />

tätig.<br />

Unternehmensziel so: „Der Kunde kommt als<br />

Fremder und geht als Freund.“<br />

Ähnlich sieht er als Personal-Verantwortlicher<br />

auch das Verhältnis zu den Mitarbeitern,<br />

gerade auch zu den Auszubildenden: „Denen<br />

bauen wir ein Modell auf für ihre Zukunft.“<br />

Man mache gemeinsam Masterpläne für das<br />

Leben, finde gemeinsam Ziele heraus und helfe<br />

dabei, die in überschaubaren Zeiträumen<br />

umzusetzen. Bernd Jäger: „Das Schlagwort unseres<br />

unternehmerischen Handelns heißt:<br />

Kommunikation. Die löst Probleme – oder anders<br />

gesagt: Probleme entstehen durch mangelnde<br />

Kommunikation.“ Innerbetrieblich<br />

und im Verhältnis zu den Kunden. Nicht bei<br />

Jako. [!]<br />

LORENZ KOCH<br />

Die zwei Methoden, Häuser zu versetzen<br />

Ein Gebäude an einen anderen Ort zu versetzen,<br />

ist ein hochkomplexer Prozess.<br />

Hier der – zugegeben stark vereinfachende<br />

– Versuch einer Erklärung.<br />

Das Haus wird an seinem Ursprungsstandort<br />

von seiner Statik und seinen Baugegebenheiten<br />

her exakt untersucht. Dabei wird ermittelt,<br />

in welche Stücke die Konstruktion zerlegt<br />

werden kann: Wie kann eine Wand, eine<br />

Decke, ein Dachstuhl (oder ein Teil davon) so<br />

abgebaut werden, dass der Transport möglich<br />

wird?<br />

Das Haus wird in Einzelteile zerlegt, die so<br />

groß sind, dass Tieflader sie aufnehmen können.<br />

Die Teile werden auf der Baustelle sorgfältig<br />

verpackt, zum Beispiel in regelrechten<br />

Bretterverschlägen. Auf für Schwerlasten geeigneten<br />

Tiefladern werden sie dann sukzessive<br />

zur Werkshalle von Jako in Rot an der Rot<br />

gebracht.<br />

In der Werkshalle bauen die Mitarbeiter die<br />

Häuser dann wieder auf – entweder zur Gänze<br />

oder in Teilen. Derzeit steht dort ein 200 Jahre<br />

altes Fachwerkgebäude – der Hof Bühler –, das<br />

schon bald ins Freilichtmuseum Beuren<br />

(Kreis Esslingen) transportiert wird. Jako-<br />

Handwerker restaurieren, bessern aus, erneuern<br />

zum Beispiel schadhaftes Holz oder Mauerteile.<br />

Und wenn, wie bei alten Häusern oft<br />

der Fall, Wände aus Lehm bestehen, dann zeigen<br />

die Mitarbeiter eben, dass sie auch Fachleute<br />

im (modernen) Lehmbau sind.<br />

Die hier wieder errichteten Häuser oder Hausteile<br />

bestehen wiederum aus Teilen – in transportfähigen<br />

Größen. Die kommen am Schluss<br />

abermals per Tieflader zum neuen Standort.<br />

Dort sind die Fundamente schon vorbereitet;<br />

die Teile werden darauf aufgesetzt und handwerklich<br />

verbunden – fertig ist das Haus, das<br />

dann aussieht, also ob es hier schon Jahrhunderte<br />

stünde.<br />

Auf und nieder<br />

Es gibt noch eine zweite Methode, nach der<br />

Jako ganze Häuser versetzt, wenn sie zum Beispiel<br />

Bauvorhaben im Wege wären, aber nicht<br />

abgerissen werden sollen: Sie werden verschoben.<br />

Dafür in Frage kommende Gebäude werden<br />

unterfangen, Hydraulikpressen heben<br />

das viele Tonnen schwere Gebäude an, so genannte<br />

„Schwerlasttransportplattformen“<br />

werden darunter gefahren, das Haus darauf<br />

abgesenkt und zum neuen Standort rangiert.<br />

Dort wiederum wird es mit den Hydraulikpressen<br />

angehoben, die Transportplattformen<br />

werden herausgefahren, das Haus wird<br />

auf die vorher angefertigten Fundamente abgesenkt<br />

– fertig.<br />

Im Normalfall arbeiten fünf bis sieben Jako-<br />

Handwerker plus Planer plus Ingenieure an<br />

einem Projekt, manchmal wird auch ein Zwei-<br />

Schicht-Vorgehen notwendig. Aufwendige<br />

Vorhaben können bis zu zweieinhalb Jahre in<br />

Anspruch nehmen, in der Regel ist etwa ein<br />

Jahr dafür erforderlich.<br />

Die Translozierung wird zu Festpreisen angeboten.<br />

Derzeit hat Jako Angebote für ein<br />

Translozierungs-Volumen von rund 10 Millionen<br />

Euro erstellt. [!] LORENZ KOCH<br />

38


<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong><br />

[finanzieren]<br />

Länderkennzeichen<br />

(zweistellig)<br />

Bankleitzahl<br />

(achtstellig)<br />

IBAN<br />

D E 3 9 1 0 0 1 00 5 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0<br />

Prüfziffer<br />

(zweistellig)<br />

Kontonummer<br />

(zehnstellig; fehlende Stellen werden<br />

z.B. vorn mit Nullen aufgefüllt)<br />

Viele Unternehmen sind in Verzug<br />

Zum 1. Februar 2014 wird der einheitliche europäische Zahlungsverkehr zur Pflicht und damit die 22-stellige<br />

internationale Kontonummer Wirklichkeit. Experten warnen: Der Aufwand ist beträchtlich.<br />

Die Zeit wird allmählich knapp. Am<br />

1. Februar 2014 müssen deutsche Unternehmen<br />

die Umstellung auf das Europäische<br />

Zahlungsverkehrssystem Sepa<br />

(„Single Euro Payments Area“) abgeschlossen<br />

haben. Dann wird das Sepa-Verfahren für alle<br />

Überweisungen und Lastschriften nicht nur<br />

in der Euro-Zone, sondern in allen 27 EU-Mitgliedsstaaten<br />

und zusätzlich für Norwegen,<br />

Liechtenstein, Island, die Schweiz und Monaco<br />

Pflicht. Die dort geltenden nationalen Zahlungssysteme<br />

haben mit diesem Tag ausgedient.<br />

Tatsächlich aber tun sich vor allem kleine und<br />

mittelständische Unternehmen mit der Umstellung<br />

auf die neuen Verfahren und Systeme<br />

schwer. Es bestehe noch „ein hohes Informationsdefizit“,<br />

klagt Carl-Ludwig Thiele, im Vorstand<br />

der Deutschen Bundesbank für Zahlungsverkehr<br />

zuständig. Ähnliches zeigt eine<br />

im Januar vorgelegte Studie der Postbank. Danach<br />

hat jedes dritte Unternehmen die Umstellung<br />

noch nicht in Angriff genommen, ein<br />

Viertel hat noch keinerlei Zeitplan für die<br />

Umstellung. Nur 40 Prozent der Mittelständler<br />

haben das Thema Sepa auf dem Schirm<br />

und beginnen oder haben bereits mit den notwendigen<br />

Änderungen für das einheitliche<br />

europäische Zahlungssystem begonnen.<br />

„Offensichtlich unterschätzen vor allem kleinere<br />

Unternehmen den Aufwand für die Umstellung<br />

auf Sepa. Dabei gehen einige Experten<br />

sogar davon aus, dass der Aufwand höher<br />

Sepa in Kürze<br />

Sepa steht für „Single Euro Payments<br />

Area“. Nach der Einführung des Euro –<br />

1999 als Buch-Geld, 2002 auch als Bargeld<br />

– ist es das größte Zahlungsverkehrs-Projekt<br />

in Europa.<br />

Sepa umfasst nicht nur die 17 Euro-Staaten,<br />

sondern alle 27 Länder der EU und<br />

zusätzlich Norwegen, Liechtenstein, Island,<br />

die Schweiz und Monaco. Dieser<br />

Bereich mit annähernd 500 Millionen<br />

Einwohnern wird für den Zahlungsverkehr<br />

in Euro zum Inland.<br />

Erforderlich für Sepa sind die 22stellige<br />

internationale Kontonummer IBAN mit<br />

Länderkennzeichnung, Prüfziffer, Bankleitzahl<br />

sowie die so genannte BIC, die<br />

weltweit standardisierte Bankleitzahl.<br />

Sepa-Überweisungen sollen künftig innerhalb<br />

eines Bank-Arbeitstages abgewickelt<br />

werden und sollen nicht teurer sein<br />

als bislang Überweisungen im Inland.<br />

liegt als seinerzeit bei der Euro-Einführung“,<br />

sagt Postbank-Manager Reiner Ramacher. Die<br />

Warnungen, die der Bundesverband Deutscher<br />

Banken, der Deutsche Sparkassen- und<br />

Dank eines einheitlichen europäischen<br />

Zahlungsverkehrs sollen Überweisungen,<br />

Lastschriften und Bankkarten in allen beteiligten<br />

Ländern nach dem gleichen System<br />

funktionieren. Sepa-Überweisungen<br />

sind bereits seit 2008 möglich, in<br />

Deutschland werden sie allerdings kaum<br />

ausgeführt.<br />

Sepa-Lastschriften ermöglichen die<br />

grenzüberschreitende Einziehung von<br />

Forderungen. Notwendig ist dazu allerdings<br />

neben den Kontendaten auch die<br />

so genannte Gläubiger-Identifikationsnummer,<br />

die hierzulande bei der Bundesbank<br />

beantragt werden kann.<br />

SEPA wird für Unternehmen, die öffentliche<br />

Verwaltung und Vereine ab<br />

1. Februar 2014 Pflicht. Verbrauchern<br />

wird eine Übergangsfrist bis 2016 gewährt.<br />

Infos unter www.sepadeutschland.de<br />

39


[finanzieren] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />

Giroverband (DSGV) und der Bundesverband<br />

der Volks- und Raiffeisenbanken (BVR) wie<br />

auch Bankenverbände aussprechen, sind eindeutig.<br />

Der Aufwand für die Umstellung könne<br />

beträchtlich sein, heißt es in einer gemeinsamen<br />

Erklärung. Thomas Ullrich von der DZ<br />

Bank rät daher den Verantwortlichen in den<br />

Betrieben dringend dazu, die Systeme bis<br />

Herbst <strong>2013</strong> auf Sepa auszurichten.<br />

32 Länder bilden<br />

den Sepa-Raum<br />

gesetzliche Regelung<br />

Für die Unternehmen steht dabei erheblich<br />

mehr auf dem Spiel als für Verbraucher. Diese<br />

müssen sich zwar statt der bisherigen Kontonummer<br />

und Bankleitzahl mit der internationalen<br />

IBAN-Kontonummer (eine 22stellige<br />

Kombination aus Länderkennzeichen, Prüfziffer<br />

und Bankleitzahl) sowie der BIC, der<br />

standardisierten Bankleitzahl anfreunden.<br />

Dafür aber gilt eine Übergangsfrist bis zum<br />

Jahr 2016. Firmen wird diese Frist nicht gewährt.<br />

Vielen sei offensichtlich nicht wirklich<br />

klar, sagt DZ Banker Ullrich, dass Sepa eine<br />

gesetzliche Regelung ist und nicht eine<br />

freiwillige Produkteinführung. Dabei kann es<br />

zu erheblichen Störungen in den Zahlungsströmen<br />

der Unternehmen kommen, wenn<br />

die Systeme in der Gehaltsabrechnung, in Einund<br />

Verkauf, bei der Rechnungsstellung und<br />

-Bezahlung nicht umgestellt sind, warnt Bundesbank-Vorstand<br />

Thiele.<br />

Ziel ist mehr Wettbewerb<br />

Um was geht es überhaupt? Sepa definiert einen<br />

einheitlichen Zahlungsverkehrsraum für<br />

insgesamt 32 europäische Länder mit 500 Millionen<br />

Einwohnern. Ziel: Mehr Wettbewerb<br />

im Zahlungsverkehr und letztlich sinkende<br />

Preise und Kosten. Schätzungen der Europäischen<br />

Zentralbank (EZB) zufolge wird die Sepa-Umstellung<br />

zunächst einmal zehn Milliarden<br />

Euro kosten.<br />

Die EU-Kommission hat allerdings die Einsparungen<br />

über einen Zeitraum von sechs<br />

Jahren mit insgesamt 125 Milliarden Euro beziffert.<br />

Dies ergibt sich unter anderem daraus,<br />

dass Unternehmen für die Abwicklung des<br />

Zahlungsverkehrs im Sepa-Raum nur noch<br />

ein Kreditinstitut benötigen und nicht jeweils<br />

meist eine Bank in den 32 Sepa-Ländern, in<br />

denen es Geschäfte betreibt.<br />

Sepa erstreckt sich in allererster Linie auf<br />

Überweisungen und Lastschriften. Sepa-<br />

Überweisungen sind bereits seit dem Jahr<br />

2008 möglich, Lastschriften seit Ende 2009.<br />

Überweisungen sollen im Sepa-Raum innerhalb<br />

eines Bank-Arbeitstages abgewickelt<br />

werden und nicht teurer sein als inländische<br />

Zahlungen. Der SEPA-Raum wird im Zahlungsverkehr<br />

damit zum Inland. Die Dimension<br />

des Projektes wird unter anderem an der<br />

Zahl der Überweisungen und Lastschriften<br />

deutlich: In Deutschland laufen jeden Tag<br />

über die Plattformen der Bundesbank zehn<br />

Millionen dieser Vorgänge ab. Im Euroraum<br />

sind es nach Angaben von Thiele jedes Jahr<br />

rund 35 Milliarden.<br />

Viel Arbeit für Vereine<br />

Bundesbank und Bundesfinanzministerium<br />

haben in Abstimmung unter anderem mit<br />

den Verbänden der Kreditwirtschaft, der<br />

Industrie, der Versicherungen, des Handels<br />

und der Verbraucherschützer einen<br />

Sepa-Migrationsplan erarbeitet, der unter<br />

www.sepadeutschland.de einsehbar ist. Denn<br />

die Umstellung erfordert viel Arbeit im Detail.<br />

Nicht nur für Unternehmen, sondern<br />

auch für die öffentliche Hand und für die rund<br />

580 000 Vereine in Deutschland. Wiederkehrende<br />

monatliche Zahlungen, etwa der Stromabschlag<br />

oder die Miete, oder Jahresbeiträge<br />

für den Sport- oder Musikverein werden per<br />

Lastschrift abgebucht. Dafür müssen die Abbucher<br />

künftig nicht nur die IBAN und BIC<br />

ihres Kunden oder Mitglieds kennen, sondern<br />

auch die – in Deutschland 18stellige – Gläubiger-Identifikationsnummer,<br />

die den Zahler<br />

unabhängig von seinem Konto eindeutig<br />

erkennbar machen soll.<br />

Diese Nummer kann über die Bundesbank im<br />

Internet (www.glaeubiger-id.bundesbank.de)<br />

beantragt werden. Nach Thieles Angaben waren<br />

zum Ende des vergangenen Jahres nicht<br />

einmal 100 000 Nummern vergeben. Für 97<br />

Prozent der 3,6 Millionen Unternehmen in<br />

Deutschland und der 580 000 Vereine wurde<br />

die Nummer bis dahin noch gar nicht abgefragt.<br />

Auch dies zeigt nach Auffassung von<br />

Thiele, wie groß die Herausforderungen<br />

durch Sepa sind, die Unternehmen, öffentliche<br />

Hand, aber auch Vereine in den kommenden<br />

elf Monaten bewältigen müssen. [!]<br />

<br />

Rolf Obertreis<br />

40


Wichtig! Die Umstellung auf<br />

das neue Verfahren hat bereits<br />

begonnen...<br />

Die Neuerungen im Zahlungsverkehr!<br />

„SEPA“ – Erkundigen Sie sich rechtzeitig.<br />

Ihr Berater informiert Sie gerne.<br />

SEPA betrifft uns alle! Zum 01. Februar 2014 werden in Deutschland die bisherigen inländischen Überweisungs- und Lastschriftenverfahren<br />

abgeschaltet. Der Zahlungsverkehr wird auch innerhalb Deutschlands nur noch über SEPA-Zahlungen erfolgen. Infomieren Sie sich<br />

jetzt. Gerne stehen wir Ihnen als zuverlässiger Partner zur Seite.


[führen] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />

Wie man gute Leute findet und hält<br />

Die Entwicklungen in der IT-Branche sind rasant. Zwölf Tage Weiterbildung pro Jahr setzt Fritz & Macziol für die<br />

Mitarbeiter an – und man achtet darauf, dass sie Spaß haben, erklärt Personalchef James Johnson in unserer Umfrage.<br />

Wo und wie finden Sie die richtigen Mitarbeiter<br />

für Ihr Unternehmen?<br />

Potenzielle Fachkräfte von morgen laden wir<br />

gerne persönlich zu uns ins Haus ein, sei es<br />

zum „Girls Day“ oder zur „IT-Entdeckerwoche“.<br />

Für unseren Nachwuchs sind wir außerdem<br />

auf Ausbildungsmessen, in den sozialen<br />

Medien oder auch bei Veranstaltungen an ausgewählten<br />

Hochschulen präsent. Bei den Berufserfahrenen<br />

zeigt sich, dass unsere Mitarbeiter<br />

die besten Botschafter sind, denn rund<br />

die Hälfte von ihnen bewirbt sich aufgrund<br />

direkter Empfehlungen. Auf unserer Karriereseite<br />

www.ITs-love.de kann sich zudem jeder<br />

über den Arbeitgeber Fritz & Macziol informieren<br />

und nach passenden Stellen suchen.<br />

Was tun Sie, um Beschäftigte langfristig<br />

ans Unternehmen zu binden?<br />

Nur zufriedene Mitarbeiter bleiben<br />

uns lange treu, deshalb legen wir<br />

Wert auf ein Füreinander und<br />

Spaß bei der Arbeit. Damit unsere<br />

Mitarbeiter für ihr Thema<br />

brennen können, dürfen sie<br />

nicht ausgebrannt sein. „Leben<br />

& Leisten“ in Einklang zu<br />

bringen, ist das Ziel unserer<br />

gleichnamigen Initiative. So<br />

bieten wir beispielsweise flexible<br />

Arbeitszeitmodelle und<br />

die zeitweise Reduktion auf<br />

80 Prozent an. Außerdem bezuschussen<br />

wir im Rahmen<br />

unseres „FITforFuture“-Angebots<br />

die Mitgliedschaft in Fitnessstudios und<br />

unterstützen Sportevents wie den Ulmer Einsteinmarathon.<br />

Außerdem finden regelmäßig<br />

Kurse wie Power-Yoga oder Zumba statt –<br />

gleich nach der Arbeit, direkt in unseren<br />

Räumlichkeiten.<br />

Wie messen Sie die Atmosphäre<br />

im Unternehmen?<br />

Im Rahmen unserer<br />

„Leben & Leisten“-Initiative<br />

befragen wir<br />

unsere Mitarbeiter regelmäßig<br />

nach ihrer Zufriedenheit mit Fritz &<br />

Macziol als Arbeitgeber. Die Ergebnisse sind<br />

durchwegs sehr positiv. Während unserer<br />

drei großen Mitarbeiterveranstaltungen im<br />

Jahr kann man den Teamgeist und die positive<br />

Atmosphäre förmlich spüren. Unsere unterdurchschnittlich<br />

geringe Fluktuation ist sicherlich<br />

auch ein Beweis dafür, dass es unseren<br />

Mitarbeitern hier bei uns gefällt.<br />

Wie viel investieren Sie in Weiterbildung?<br />

Nur wenn wir massiv in das Know-how unserer<br />

Mitarbeiter investieren, können wir unserem<br />

Anspruch, unseren Kunden die jeweils<br />

beste Lösung bieten zu können,<br />

gerecht werden. Jedem unserer Mitarbeiter<br />

stehen pro Jahr durchschnittlich<br />

zwölf Tage für Aus- und Weiterbildung<br />

zur Verfügung.<br />

Welche Instrumente setzen Sie<br />

ein, um das Wissen der Mitarbei-<br />

Zur Person<br />

James Johnson ist gebürtiger<br />

Engländer, geboren in<br />

Winchester. Seit 2007 arbeitet<br />

er bei der Fritz & Macziol<br />

GmbH in Ulm und zeichnet<br />

als Personalleiter für heute<br />

über 1000 Mitarbeiter der<br />

Fritz & Macziol Group verantwortlich.<br />

Sein Lieblingshobby<br />

ist Hockey.<br />

42


<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong><br />

[führen]<br />

ter im Unternehmen besser nutzen zu können?<br />

Um das Wissen der Mitarbeiter besser nutzen<br />

zu können, muss es im ersten Schritt transparent<br />

werden. Unsere interne Social-Software<br />

bietet unseren Mitarbeitern hier die Möglichkeit,<br />

ihre eigene Expertise sichtbar zu machen,<br />

gezielt nach anderen Experten in der<br />

Group zu suchen und sich mit ihnen zu vernetzen<br />

und auszutauschen.<br />

Fritz & Macziol – Spezialist und Generalist<br />

Wie binden Sie Mitarbeiter in Entscheidungen<br />

ein?<br />

Indem wir ihnen Verantwortung für die Zukunft<br />

der Unternehmensgruppe übertragen.<br />

Im Rahmen eines Strategieprojekts feilen derzeit<br />

zwölf Projektteams an unserer Strategie<br />

für die nächsten Jahre. Die Teammitglieder<br />

kommen bewusst aus allen Unternehmungen<br />

und Hierarchiestufen und sind interne Botschafter<br />

für ihr Projekt. Dank unserer flachen<br />

Hierarchien sind die Wege kurz und Ideen<br />

können zügig umgesetzt werden. [!]<br />

1987 in Ulm gegründet, gehört die Fritz &<br />

Macziol Group mittlerweile zu den größten<br />

herstellerunabhängigen IT-Dienstleistern<br />

und Softwareanbietern in Deutschland.<br />

Gleichermaßen Spezialist wie Generalist<br />

bietet die Gruppe ein ganzheitliches Portfolio<br />

aus Hardware, Software, Services sowie<br />

Consulting in ausgewählten Bereichen.<br />

Als Teil des niederländischen Technologiekonzerns<br />

Imtech N.V. beschäftigt die Gruppe<br />

rund 1000 Mitarbeiter an über 25<br />

Standorten weltweit.<br />

Der Nutzen einer Burnout-Prävention<br />

Anzeige<br />

Tatsache ist: 59 Mio. Fehltage wegen psychischer<br />

Erkrankungen, ein Anstieg von<br />

80% in den letzten 15 Jahren. Nach Ministeriumsangaben<br />

führt dies zu einem Ausfall<br />

an Bruttowertschöpfung von über 10 Mrd.<br />

Euro (Stressreport 2012). 31% der Frühberentungen<br />

bei Angestellten gehen auf psychische<br />

Störungen zurück. Betroffen sind<br />

vor allem Leistungsträger: Führungskräfte<br />

32%, Wissenschaftler 40%, Techniker 23%,<br />

des weiteren Mitarbeiter mit viel Kundenkontakt,<br />

helfende Berufe, aber auch Mütter,<br />

die neben Halbtagstätigkeit, Haushalt,<br />

Kindererziehung auch noch Pflegekraft der<br />

Eltern sein müssen.<br />

Globalisierung verändert<br />

Die Arbeitswelt<br />

Die Arbeit wird zunehmend entgrenzt, die<br />

Arbeitsinhalte und Abläufe werden immer<br />

mehr verdichtet, Arbeitsprozesse verlangen<br />

mehr Flexibilität und unternehmerische Verantwortung<br />

wird nach unten verlagert. Besonders<br />

belastend sind psychisch fordernde<br />

Dienstleistungstätigkeiten, sog. „Falsche<br />

Emotionen“. Als Folge nimmt die psychische<br />

Belastung zu, Angst oder gar Verlustangst<br />

steigert sich und blockiert jedes Innovationsdenken.<br />

Die Kollegialität leidet und Verantwortung<br />

beginnt zu diffundieren. Statt<br />

Effektivität steigert sich die „schädliche<br />

Emotionsarbeit“. Burnout ist keine psychiatrische<br />

Erkrankung wie eine Depression.<br />

Seine Alarmsymptome sind: gereizt, unkonzentriert,<br />

unfreundlich oder zynisch gegenüber<br />

Kunden, Kollegen oder Partner.<br />

Burnout-Prävention<br />

Sie verbessert das Imgage des Unternehmens<br />

und die Wettbewerbsfähigkeit. Es<br />

bewirkt eine bessere Mitarbeiterbindung<br />

und somit bessere Leistungen bei weniger<br />

Krankheitstagen. Ein besseres Arbeitsklima<br />

erzeugt eine positive Atmosphäre, die mehr<br />

Kreativität frei setzt. Als Resultat ist gar ein<br />

höherer Gewinn zu erwarten.<br />

Prävention ist Chefsache<br />

Gute Arbeit – gesunde Arbeit: Diese Punkte<br />

können unnötiger Arbeitsunfähigkeit vorbeugen:<br />

1. Wenn Arbeitnehmer sich mit ihrer Arbeit<br />

durch Kollegen, Chefs und Qualifizierungsmöglichkeiten<br />

unterstützt fühlen<br />

2. Wenn sie Einfluss auf die Arbeit nehmen<br />

und sich dabei entwickeln können<br />

3. Wenn sie subjektiv weniger Fehlbelastungen<br />

empfinden wie Über- oder Unterforderung<br />

4. Wenn sie fair bezahlt und wertgeschätzt<br />

werden<br />

Dr. med. Vinzenz Mansmann,<br />

Burnout-Spezialist<br />

der NaturaMed Vitalclinic<br />

in Bad Waldsee, weiß aus<br />

30-jähriger Praxiserfahrung:<br />

„Durch unprofessionelles<br />

Abwarten oder Probieren wird wertvolle<br />

Zeit verschwendet.“<br />

Holen Sie sich Unterstützung von Profis,<br />

z.B. eine Burnout-Kur von 1 – 2 Wochen für<br />

erschöpfte Mitarbeiter, Präventionsvorträge<br />

oder Seminare im Betrieb.<br />

Infos: NaturaMed Vitalclinic, Burnout-<br />

Klinik, Badstr. 31c, 88339 Bad Waldsee,<br />

Fon: 07524 990-222, www.burnoutkur.info,<br />

kontakt@naturamed.de<br />

43


[leben] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />

Ideen können gefährlich sein<br />

Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen. Aber haben Berufstätige im Alltagsstress überhaupt genug<br />

Zeit für eine wohltuende Mahlzeit? In unserer Umfrage haben wir Führungskräften und Forschern in die Töpfe<br />

geblickt – und erfahren: Manches hitzige Missgeschick vergisst man nie.<br />

1) Kochen Sie gerne – und wo haben Sie es gelernt?<br />

2) … und bislang auch ohne Blessuren oder ging schon einmal so etwas<br />

richtig schief?<br />

3) Legen Sie Wert auf gesundheitsbewusste Speisen mit evtl. regionalen<br />

Produkten?<br />

4) Was ist Ihr Lieblingsgericht?<br />

5) Mit was kann man Sie vom Tisch „verjagen“?<br />

6) Wie schaut das Essen im Alltag aus?<br />

7) Hand aufs Herz: Sind Sie mit Ihrer Figur zufrieden?<br />

Dr. Sabine Schwenk, 51,<br />

seit 2002 Geschäftsführerin der<br />

AOK Ulm-Biberach und damit<br />

verantwortlich für rund<br />

500 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter.<br />

1) Ja, ich koche gern und esse auch gern. „Learning by doing“ war beim<br />

Kochen immer ausschlaggebend.<br />

2) Ich erinnere mich – leider – an einen schwäbischen Käsekuchen,<br />

den ich am Vorabend für das Jahrestreffen unserer ehemaligen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter gebacken habe. Wichtig für das Gelingen<br />

ist, ihn im noch warmen Backofen langsam abkühlen zu<br />

lassen. Schlecht für das Gelingen ist, dabei versehentlich die Grillfunktion<br />

zuzuschalten.<br />

3) Uneingeschränkt: Ja!<br />

4) Zurzeit eine Toskana-Pfanne nach dem Rezept einer guten Freundin.<br />

Dazu werden Kartoffeln, Zucchini, Möhren, Paprika und Zwiebeln<br />

zusammen mit mediterranen Kräutern im Backofen gegart.<br />

5) Mit schlechten Tischmanieren.<br />

6) Ab und zu tappe ich da auch in die Falle. Mein Tipp: „After-Work-<br />

Küche“ für Berufstätige bei der AOK lernen.<br />

7) Das hängt von der Tagesform ab – mal so, mal so.<br />

44


<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong><br />

[leben]<br />

Martin Plenio (44, verheiratet)<br />

ist seit Oktober 2009 Direktor<br />

des Instituts für Theoretische<br />

Physik an der Universität Ulm<br />

und war zuvor Professor für<br />

Quantenphysik am Imperial<br />

College London.<br />

1) Ich koche gerne Chinesisch, Indisch und Thailändisch. Dabei hilft<br />

mir meine Kochbuchsammlung mit mehr als 100 Exemplaren. Ich<br />

bin Autodidakt, aber die Grundregeln effizienter Küchenarbeit habe<br />

ich von meiner Mutter gelernt.<br />

2) Mein schlimmster Fauxpas: ein Wok mit einem verkohlten Gericht,<br />

weil ich mitten im Kochen wegen einer Idee an den Schreibtisch<br />

gegangen war und dort dann hängengeblieben bin.<br />

3) Ich lege Wert darauf, dass Fleisch nicht aus Massenproduktion<br />

stammt und hole eigentlich alles am liebsten von lokalen Produzenten.<br />

Wir kaufen fast ausschließlich samstags auf dem Markt sowie<br />

in kleinen Geschäften in der Innenstadt ein.<br />

4) Das kann man so einfach kaum sagen, und es wechselt auch mit der<br />

Zeit. Aber immer froh bin ich mit sehr gut zubereitetem Bacon &<br />

Eggs sowie Tortilla de Patata. Hoch im Kurs steht bei mir im Moment<br />

auch ein Curry mit Lammherzen oder Lammnierchen. Ansonsten<br />

bin ich großer Fan der kleinen chinesischen Häppchen „Dim Sum“.<br />

5) Mit mangelnder Abwechslung.<br />

6) Zum Frühstück gehören oft eine Scheibe Brot mit Chorizo und ein<br />

gekochtes Ei, das Mittagessen fällt oft aus, am Abend esse ich gerne<br />

ein schnelles Curry oder einfach guten Käse oder auch belegte Brote.<br />

Dazu gehört grundsätzlich<br />

ein guter spanischer<br />

Rotwein.<br />

7) Seit ich in Ulm bin,<br />

treibe ich keinen<br />

Sport mehr und<br />

daher bin ich<br />

nicht völlig zufrieden,<br />

aber ich denke,<br />

dass ich noch ganz ordentlich<br />

in Schuss bin.<br />

Mit Mittelmotor. Ohne Spaßbremse.<br />

Die neuen Cayman Modelle.<br />

Ab sofort bestellbar bei uns im Porsche Zentrum Ulm/Neu-Ulm.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.<br />

Porsche Zentrum Ulm/Neu-Ulm<br />

Sportwagen GmbH Donautal<br />

Steinbeisstraße 26<br />

89079 Ulm<br />

Tel.: +49 (0) 7 31 / 9 46 94 - 0<br />

Fax: +49 (0) 7 31 / 9 46 94 - 34<br />

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Kraftstoffverbrauch (in l/100 km): innerorts 12,2–10,6 · außerorts 6,9–5,9 · kombiniert 8,8–7,7; CO 2<br />

-Emissionen: 206–180 g/km<br />

45


[leben] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />

1) Kochen Sie gerne – und wo haben Sie es gelernt?<br />

2) … und bislang auch ohne Blessuren oder ging schon einmal so etwas<br />

richtig schief?<br />

3) Legen Sie Wert auf gesundheitsbewusste Speisen mit evtl. regionalen<br />

Produkten?<br />

4) Was ist Ihr Lieblingsgericht?<br />

5) Mit was kann man Sie vom Tisch „verjagen“?<br />

6) Wie schaut das Essen im Alltag aus?<br />

7) Hand aufs Herz: Sind Sie mit Ihrer Figur zufrieden?<br />

Der 50-jährige Walter<br />

Gschwind (verheiratet, zwei<br />

Kinder) ist seit 20 Jahren Geschäftsführer<br />

der Städtischen<br />

Kurverwaltung und Touristinformation<br />

Bad Waldsee. In seiner<br />

Abteilung sind zehn Mitarbeiter<br />

beschäftigt.<br />

Prof. Dr. Doris Henne-Bruns<br />

ist seit 2001 ärztliche Direktorin<br />

der Klinik für Allgemeinund<br />

Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum<br />

Ulm.<br />

Die 58-jährige Chirurgin ist<br />

verheiratet und hat ein Kind.<br />

1) Meine Kochkünste beschränken sich im Wesentlichen aufs Spätzle<br />

machen. Gerne schmökere ich dabei in alten schwäbischen Kochbüchern<br />

und teste die verschiedenen Nuancen bei der Teigherstellung.<br />

Ansonsten bin ich eher der klassische Küchenhelfer und assistiere<br />

meiner Frau.<br />

2) Meine Karriere als Kartoffelschäler und Zwiebelschneider verlief<br />

bisher glimpflich.<br />

3) Eine fleischarme, ausgewogene Kost mit frischen und regionalen<br />

Produkten der Saison ist im Hause Gschwind von großer Bedeutung.<br />

In der Gastronomie vertrauen wir am liebsten auf das Gütesiegel<br />

der regionalen Aktion „LandZunge“.<br />

4) Für frisch zubereitete Allgäuer Käsespätzle mit würzigem Emmentaler<br />

Käse und frisch gerösteten Zwiebeln gehe ich meilenweit.<br />

5) Für Innereien wie saure Kutteln, saure Nieren oder Leber kann<br />

ich mich nicht begeistern. Für mich ungenießbar sind auch<br />

Fleischprodukte, die bekanntermaßen aus Massentierhaltung<br />

stammen und mich an das arme Geschöpf zu Lebzeiten<br />

erinnern.<br />

6) Manchmal nimmt man sich schon zu wenig<br />

Zeit fürs Essen. Dann muss auch einmal ein<br />

Fertiggericht oder ein Snack herhalten,<br />

um den Hunger zu stillen. In der Regel<br />

wird aber richtig gekocht – mit hochwertigen<br />

Zutaten.<br />

7) Übergewicht macht mir nicht zu schaffen,<br />

mehr Bewegung und Sport würden<br />

mir aber guttun.<br />

1.) Ja. Die ersten Grundlagen habe ich von meiner Großmutter gelernt.<br />

2.) Bis auf kleinere Schnittverletzungen und einige Brandblasen traten<br />

bisher keine Blessuren auf.<br />

3.) Ich lege Wert auf ausgewogene und saisonbezogene Gerichte und<br />

kaufe gern auf dem Wochenmarkt ein.<br />

4.) Ich habe kein Lieblingsgericht, sondern genieße sowohl inländische<br />

als auch ausländische Speisen.<br />

5.) Mit nichts, was auf dem Teller liegt<br />

6.) Unter der Woche findet die Hauptmahlzeit abends zuhause statt.<br />

Das Mittagessen besteht meistens aus einem Brötchen und etwas<br />

Obst, gelegentlich gibt es auch etwas Süßes.<br />

7.) Ja. Ich kann altersbedingte Veränderungen akzeptieren.<br />

46


<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong><br />

[spezial]<br />

Winterleuchten – Impressionen<br />

Auch in seiner zweiten Auflage begeisterte das „Winterleuchten“ der SÜDWEST PRESSE Gäste und Gastgeber<br />

gleichermaßen. Impressionen eines Empfangs voller zauberhafter Momente.<br />

Medienecke: der Geschäftsführer des Pressehauses<br />

Heidenheim, Martin Wilhelm, mit seiner Frau<br />

Catherine sowie die Frauen der SWP-Chefredakteure,<br />

Birgit Becker und Sabine Schlüter.<br />

Im Inneren des Zeughauses feiern Köpfe der Gegenwart,<br />

außen erleuchten Köpfe und Gedanken<br />

aus der Vergangenheit das historische Zeughaus<br />

im Herzen Ulms.<br />

Im Gespräch (v.l.): Bankvorstand Fritz Lehmann,<br />

OB Ivo Gönner mit seiner Frau Susanne<br />

Schwarzkopf-Gönner und Generalmajor Richard<br />

Roßmanith.<br />

Ein Kellner außer Rand und Band? Von wegen: Musicalgröße Henrik Wager vom Theater Ulm reißt<br />

die Aufmerksamkeit der Gäste an sich – sehr zum Gefallen der Gäste.<br />

Annette Schavan (links) genießt das Fest noch als<br />

Bundesministerin mit Doktorwürden. Bei ihr:<br />

IHK-Präsident Peter Kulitz, SWP-Chefredakteur<br />

Ulrich Becker und Goldochsen-Chefin Ulrike<br />

Freund.<br />

Schlechte Stimmung ist woanders: Sängerin<br />

Olimpia Casà und Gitarrist Timo Deininger.<br />

Der Ulmer OB Ivo Gönner, Aktionsleiter Karl Bacherle<br />

und SWP-Chefredakteur Ulrich Becker.<br />

Immer im Groove: Aktion 100.000-Auktionatorin<br />

Susanne Rothfuß.<br />

47


[spezial] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />

Entspannt, strahlend – ein Erfolg<br />

„Winterleuchten“, die Zweite: Der Neujahrsempfang der SÜDWEST PRESSE zog diesmal ins historische Zeughaus.<br />

Die Party ist zugleich krönender Abschluss der Aktion 100 000.<br />

Die Neue Pressegesellschaft, die die SÜD-<br />

WEST PRESSE herausgibt, rundete den Betrag<br />

auf 900 000 Euro auf – strahlende Gesichter<br />

nicht nur bei den Verantwortlichen, sondern<br />

auch bei den Gästen, die begeistert applaudierten.<br />

Wie bei der ersten Auflage des „Winterleuchtens“<br />

spielte auch diesmal Licht eine besondere<br />

Rolle. Das Zeughaus war innen in Pink getaucht,<br />

und für Lichtkunst an der Fassade<br />

sorgten Klaus Wentz und Thomas Hajdu von<br />

„Farbstoff Visuals“. Sie projizierten ein Einstein-Porträt,<br />

das sich aus lauter Zitaten des in<br />

Ulm geborenen Nobelpreisträgers zusammensetzte,<br />

auf das Zeughaus.<br />

In diesem Augenblick liegt das Vergnügen noch vor den Gästen: Thomas Brackvogel, der Geschäftsführer<br />

der Neuen Pressegesellschaft, begrüßt die Gäste.<br />

Dicke Mauern, Gewölbe und Säulen statt<br />

Winterzelt neben dem Medienhaus:<br />

Das „Winterleuchten“ der SÜDWEST<br />

PRESSE wechselte für seine zweite Auflage die<br />

Location. Das historische Zeughaus im Herzen<br />

Ulms war im Februar Schauplatz des Neujahrsempfangs<br />

– ein unvergleichliches Ambiente,<br />

das die mehr als 200 Gäste sogleich<br />

gefangen nahm.<br />

Menschen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft,<br />

Kirche und Kultur sollen sich beim<br />

„Winterleuchten“ in entspannter Atmosphäre,<br />

zwanglos und bei hochklassigem Rahmenprogramm<br />

begegnen, sollen Kontakte knüpfen<br />

oder vertiefen und einfach einen schönen<br />

Abend verbringen. Und das haben sie. Dafür<br />

sorgten auch das köstliche Flying Dinner, Musik<br />

von Olimpia Casa mit ihrer Band, Multitalent<br />

Ariane Müller und Sänger Henrik Wager<br />

sowie der Jongleur Cotton McAloon. Und natürlich<br />

Ensemblemitglieder des Theaters<br />

Ulm. Als sie zu Beginn geschminkt und kostümiert<br />

das Zeughaus mit Songs aus dem Musical<br />

„Hair“ stürmten, war die Stimmung gleich<br />

auf einem ersten Höhepunkt.<br />

Grossartiges Ergebnis<br />

Einen zweiten, wenngleich einen ganz anderer<br />

Natur, gab es bei der Verkündung des diesjährigen<br />

Spendenergebnisses der Aktion<br />

100 000 und Ulmer helft. 895 901 Euro waren<br />

zusammengekommen, so viel wie nie zuvor.<br />

Ungewöhnliche Spezialität<br />

SÜDWEST PRESSE-Geschäftsführer und Gastgeber<br />

Thomas Brackvogel benutzte die wahrlich<br />

glänzende Gelegenheit des „Winterleuchten“,<br />

um den neuen Chefredakteur Ulrich<br />

Becker, seit November 2012 im Amt, einem<br />

großen Kreis vorzustellen. Dabei hob Brackvogel<br />

abermals die Bedeutung von „gutem<br />

Journalismus und guten Journalisten“ hervor.<br />

Ganz im Sinne Ulrich Beckers. Der 50-Jährige<br />

ging in seiner launigen Ansprach auch auf<br />

kulinarische Süd-Ost-Überraschungen ein; er<br />

kam aus Berlin nach Ulm und stellte plakativ<br />

fest: „Die Ulmer Currywurst ist besser als die<br />

in Berlin.“ Allerdings, schränkte er ein, hätte<br />

er sich das anfangs niemals vorstellen können,<br />

als er an einem Stand am Ulmer Wochenmarkt<br />

Currywurst mit Zwiebeln sah. „Inzwischen<br />

bestelle ich sie regelmäßig.“<br />

Mit Currywurst an zugigen Ecken mussten<br />

sich die Gäste des „Winterleuchten“ freilich<br />

nicht zufrieden geben. Sie verbrachten einen<br />

rundum gelungenen Abend – und würden<br />

sicherlich im nächsten Jahr gern wiederkommen.<br />

[!]<br />

48


Anzeige<br />

Herausforderungen angenommen und<br />

mit den Anforderungen gewachsen<br />

So hat sich die Firma Pscheidl während<br />

der letzten sechs Jahre in der Branche<br />

und der Region einen herausragenden<br />

Namen erarbeitet.<br />

Das Familien<strong>unternehmen</strong> mit Zeltmeister<br />

Marcus Pscheidl an der Spitze ist unter dem<br />

Stichwort „klein, aber fein“ hauptsächlich<br />

auf hochwertige Veranstaltungen spezialisiert.<br />

So ist es möglich, flexibel auf individuelle<br />

Bedürfnisse einzugehen und mit einer<br />

exquisiten Ausstattung auch kurzfristig gezielt<br />

auf Kundenwünsche einzugehen.<br />

Der Pscheidl Veranstaltungsservice und<br />

Zeltverleih füllt eine Nische im Party-Zelt-<br />

Bereich abseits der riesigen Bierzelte. Von<br />

der Planung bis zur Ausführung, wird zusammen<br />

mit dem Kunden ein „Rundum-<br />

Sorglos-Paket“ geschnürt.<br />

Durch ein zuverlässiges Netzwerk ist es<br />

möglich, für jede Veranstaltung das entsprechende<br />

Equipment zu stellen und die Veran-<br />

staltung ins richtige Licht zu setzen. Marcus<br />

Pscheidl und sein Dutzend geübter Helfer<br />

betreuen ein Event vom Anfang bis zum Ende<br />

und sind jederzeit greifbar.<br />

Der Kunde und sein Event stehen bei der<br />

Pscheidl GbR stets im Mittelpunkt. Falls wider<br />

Erwarten doch mal etwas klemmen sollte,<br />

steht dem Kunden eine Notfall-Nummer<br />

zur Verfügung. Und wer partout keinen Platz<br />

für ein Zelt hat, oder keine Möglichkeit hat,<br />

die richtige Location zu finden – auch dafür<br />

hat die Pscheidl GbR eine Lösung parat.<br />

Ravensburger Str. 66 · 89079 Ulm<br />

Telefon 0179 219 13 72<br />

www.pscheidl-service.de<br />

49


[namen & nachrichten] Ausgabe 31 | <strong>März</strong> <strong>2013</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />

Katamaran fährt in der Verlustzone<br />

Verlag/Herausgeber<br />

Neue Pressegesellschaft<br />

mbH & Co. KG<br />

Frauenstraße 77, 89073 Ulm<br />

Geschäftsführer:<br />

Thomas Brackvogel<br />

Redaktion<br />

Alexander Bögelein<br />

(verantwortlich), Irmgard<br />

Städele, Anschrift wie Verlag<br />

Gestaltung<br />

Stefanie Zwiebel (Layout);<br />

Ana Borrero, Bozena Demski<br />

(Bild)<br />

Fotos<br />

Titel: Lars Schwerdtfeger,<br />

Titelinterview: Volkmar Könneke,<br />

Elenathewise, Darius<br />

Dzinnik, Yantra / Fotolia.com,<br />

Getty, Bildwerk89, Matthias<br />

Kessler, Oliver Schulz, Elvira<br />

Eberhardt (Uni Ulm), privat,<br />

AOK, JaKo, Deutsche Bundesband,<br />

Firmenfotos<br />

Anzeigen<br />

Dr. Thomas Baumann<br />

(verantwortlich)<br />

Anschrift wie Verlag<br />

Objektleitung<br />

Tobias Lehmann<br />

Druck<br />

Druck- und Verlagsgesellschaft<br />

Bietigheim mbH<br />

Kronenbergstraße 10<br />

74321 Bietigheim-Bissingen<br />

Auflage: 15 000 Exemplare<br />

Kontakt & Mediadaten<br />

www.swp.de/<strong>unternehmen</strong><br />

<strong>unternehmen</strong>@swp.de<br />

Telefon 0731 156-515<br />

Fax 0731 156-481<br />

Nächste Ausgabe 3. Mai<br />

Anzeigenschluss 12. April<br />

Rumm steigt bei<br />

Uldo in die<br />

Chefetage auf<br />

Die Uldo Backmittel GmbH<br />

(Neu-Ulm) hat ihr Führungsteam<br />

erweitert: Tanja<br />

Rumm, Tochter des Firmengründers<br />

Walter Feucht, ist zur<br />

Geschäftsführerin ernannt worden.<br />

Die Diplom-Betriebswirtin<br />

(BA) war unter anderem sechs<br />

Jahre in Führungsposition beim<br />

Restaurant-Theater Pomp Duck<br />

and Circumstance tätig. Neben<br />

ihr fungiert Elisabeth Scheller<br />

bei Uldo als neue Betriebsleiterin<br />

mit Prokura. Walter und<br />

Gerhard Feucht sind weiterhin<br />

als Geschäftsführer tätig, haben<br />

sich aber aus dem operativen<br />

Geschäft zurückgezogen. Uldo<br />

Backmittel<br />

(„Jogging-<br />

Brot“) beschäftigt<br />

rund 120<br />

Mitarbeiter<br />

Geschäftsführerin<br />

Tanja Rumm<br />

und gehört<br />

in Polen zu<br />

den führenden<br />

Unternehmen. „Aus den Synergien<br />

zwischen Jung und Alt,<br />

den neuen Denkweisen gepaart<br />

mit unserer langjährigen Erfahrung<br />

werden wir Bewegung in<br />

den Markt bringen“, kündigte<br />

Walter Feucht an.<br />

Fließende Grenze<br />

zwischen Beruf<br />

und Privatleben<br />

Die Grenzen zwischen Arbeit<br />

und Freizeit verschwimmen:<br />

Rund 52 Prozent der deutschen<br />

Arbeitnehmer sind in ihrer Freizeit,<br />

am Wochenende oder im<br />

Urlaub für Kunden, Kollegen<br />

oder Vorgesetzte erreichbar. Davon<br />

gestört fühlen sie sich laut<br />

einer Forsa-Studie jedoch meist<br />

nicht. Unter denen, die erreichbar<br />

sind, bevorzugt nur jeder<br />

Dritte eine klarere Trennung<br />

von Beruf und Privatleben. Für<br />

mehr als zwei Drittel der Befragten<br />

ist es normal, nach Feierabend<br />

Anrufe entgegenzunehmen<br />

oder berufliche<br />

E-Mails zu beantworten.<br />

Rund 437 000 Fahrgäste haben 2012 den Bodensee-Katamaran<br />

genutzt. Das ist Rekord.<br />

Dennoch machte die Schnellboot-Verbindung<br />

zwischen Friedrichshafen und Konstanz ein<br />

Minus, das mit 390. 000 Euro sogar noch höher<br />

war als im Vorjahr. Für <strong>2013</strong> rechnet die<br />

Reederei mit geringeren Kosten. Weil die<br />

Schiffe in den Anfahrtbereichen der Häfen<br />

schneller fahren dürfen, brauchten sie auf<br />

dem See nicht mehr mit Vollgas zu fahren.<br />

Carolin Hymer<br />

löst ihren Vater in<br />

der Stiftung ab<br />

Stiftungschefin<br />

Carolin Hymer.<br />

Erwin Hymer,<br />

legendärer<br />

Unternehmer<br />

und<br />

Reisemobilbauer<br />

aus<br />

Bad Waldsee,<br />

hat seinen<br />

Posten<br />

als Vorstandsvorsitzender<br />

der gemeinnützigen<br />

Erwin-Hymer-Stiftung<br />

an seine Tochter abgegeben. Carolin<br />

Hymer, die seit 2010 Mitglied<br />

im Stiftungsvorstand ist,<br />

lebt und arbeitet in Stuttgart.<br />

Sie studierte Event-Management<br />

in Freiburg und in Leeds<br />

(Großbritannien). Seit 2008 ist<br />

sie bei einer Agentur für Kommunikation<br />

und Design tätig.<br />

Zweck der Stiftung ist die Förderung<br />

von Kunst und Kultur.<br />

Zur Stiftung gehört auch das Erwin-Hymer-Museum,<br />

das sich<br />

an der B30 gegenüber dem Firmensitz<br />

befindet. [!]<br />

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