Texte AR Jänner 2018

SUSANNE WUEST
Susanne Wuest
Leidenschaft und Stärke
In einem Dorf in Niederösterreich
aufgewachsen,
fasste
die heute 38-jährige
Schauspielerin mit 15 Jahren
den Entschluss, ihre
Eltern zu verlassen, nach
Wien zu gehen, Schauspielerin
zu werden und nie
wieder nach Hause zurückzukehren.
Ihre dramatische
Beschreibung dazu: „Ich
hielt meinen Atem an und
lauschte. Totenstille. Mit
klopfendem Herzen schlich
ich den dunklen Flur entlang
und wartete. Gleich
würde es so weit sein … befreit
atmete ich auf, als die
Uhr des nahen Kirchturms
endlich Mitternacht schlug.
Ich begann loszulaufen. Es
war der Tag meines 15. Geburtstags.
Der Tag, an dem
ich mein Leben veränderte.
Wenn ich in dem Dorf
meiner Kindheit geblieben
wäre, wäre ich gestorben.“

FOTOS © APA, IMDB
Sie ist eine Schauspielerin aus Leidenschaft,
eine Frau, die immer wusste, was sie will:
die in Niederösterreich aufgewachsene Susanne
Wuest. Derzeit ist sie in den Kinos im Ötzi-Film
Der Mann aus dem Eis zu sehen.
»Ich hielt meinen Atem an
und lauschte. Totenstille.
Mit klopfendem Herzen schlich
ich den dunklen Flur entlang
und wartete. Gleich würde es
so weit sein …«
An ihrem 15. Geburtstag verließ Susanne Wuest
ihr Elternhaus in Niederösterreich, um nach Wien zu gehen
und Schauspielerin zu werden.
Text: Judith Schich
Vom Volkstheater zum Film
Ausgestattet mit den Basics
einer Sprech- und Gesangsausbildung
und der Meinung,
Schauspielen sei eine Begabung,
ein Talent, das man entweder
habe oder nicht habe,
schaffte sie es, im Volkstheater
einen Vorsprechtermin zu
ergattern. Prompt wurde sie für
ihre allererste Rolle engagiert –
ohne Schauspielausbildung.
Die elfenhafte Schönheit ist
der Meinung, dass man Buchstaben
lebendig machen kann.
Und sie bewies, dass sie dazu
fähig ist. Talent, Disziplin und
viel Arbeit verschafften ihr
nicht nur Rollen in Independent-Filmen
wie Antares von
Götz Spielmann, sondern auch
in kommerziellen Produktionen
wie einem Film über den
legendären deutschen Boxer
Max Schmeling, in dem sie
dessen Frau Anny Ondra spielt,
die selbst ein Filmstar war.
Österreichischer Filmpreis
Susanne Wuest, die gerne mit
der schottischen Oscarpreisträgerin
Tilda Swinton verglichen
wird, ist mittlerweile
Wahlberlinerin und lässt sich
in keine Schublade stecken.
Sie tut, wozu sie sich berufen
fühlt. Mit immenser Leidenschaft
stellt sie ihre schauspielerische
Stärke in dem
Horror-Spielfilm Ich seh Ich
seh von Veronika Franz und
Severin Fiala, der eigens für sie
geschrieben wurde, unter Beweis.
Der Film wurde mit dem
Österreichischen Filmpreis 2016
ausgezeichnet.
„Ich glaube, wenn du dich aus
Leidenschaft für etwas entscheidest
und dir selbst treu
bleibst, wirst du immer einen
Weg finden, glücklich zu sein“,
erklärt Susanne Wuest. Selbstbeweihräucherung
ist nicht ihr
Ding. Sie spielt nicht in großen
Blockbustern, aber in den unterschiedlichsten
Nischenrollen.
Ihr Motto: Sei lieber Prosciutto
als gewöhnlicher Schinken, den
hat man nicht alle Tage, dafür
aber umso lieber. So rar wie sie
tut, macht sie sich aber gar nicht:
Alleine 2017 war sie in den
Kinos in sieben verschiedenen
Rollen vertreten.
An der Seite des
Eismanns Ötzi
Derzeit ist sie in Der Mann
aus dem Eis zu sehen – einem
deutsch-italienisch-österreichischen
Abenteuerfilm von
Felix Randau. Der Film erzählt
die Geschichte von Ötzis
letzten Tagen. Der Film
kommt fast ohne Dialoge aus
und die Figuren sprechen in
früher rätischer Sprache. Für
Susanne Wuest genau das
Richtige und wieder einmal
eine Gelegenheit, um zu zeigen,
wie groß ihr schauspielerisches
Talent ist.
#30|2017 alles roger? 04-05

FOTOS © 123RF,LI SUN,DICK DEMARSICO,HOLGER ELLGAARD,SEMMEL CONCERTS,WIKIMEDIA PISTENWOLF,MANFRED WERNER,WIKIMEDIA SEBASO,WIKIMEDIA AILURA,FESTIVALHOPPER,SVEN-SEBASTIAN SAJAK,EVA RINALDI,PIXABAY,AUFSTEIRERN.AT,STEFAN BRENDING (2EIGHT),BAGO GAMES,BAD KLEINKIRCHHEIM,HARALD BISCHOFF,÷STERR. AUFLENMINISTERIUM
Jänner
1. 1. Neujahr: Neujahrskonzert
1.–6. 1.: Vierschanzentournee (Oberstdorf,
Garmisch, Innsbruck, Bischofshofen)
4.–6. 1.: Start der Rallye-Staatsmeisterschaft
Österreich in Freistadt/OÖ
6. 1.: Die Heiligen Drei Könige
6.–20. 1.: Rallye Dakar
(Peru, Bolivien, Argentinien)
12.–28. 1.: Handball-Europameisterschaft
in Kroatien
15.–21. 1.: Eiskunstlauf-Europameisterschaft
in Moskau
15. 1.: Tennis – Grand Slam Australian
Open in Melbourne (Australien)
18.–21. 1.: Skiflug-WM in Oberstdorf
(Deutschland)
18.–21. 1.: Häuslbauermesse, Graz
18.–28. 1.: Eisrevue Holiday on Ice
20. 1.: Hahnenkammrennen Kitzbühel
22.–28. 1.: 25. Biathlon-Europameisterschaft
in Ridnaun (Italien)
26. 1.: Maria Bill, Götzis, Vorarlberg
28.1.: Landtagswahl in Niederösterreich
Februar
1. 2. & 17. 2.: Andy Lee Lang, Wien
2. 2.: Zeugnis, Beginn der Semesterferien
Excalibur City: 2 Token
gratis für das Zeugnis
3. 2.: Start der heimischen
Fußball-Bundesliga
4. 2.: Depeche Mode, Wien
6. 2.: 100. Todestag von Gustav Klimt
8. 2.: Opernball, Wien
9.–25. 2.: XXIII. Olympische Winterspiele
in Pyeongchang (Südkorea)
22. 2.: Musical Abba-Story, Wien
13., 14., 16. & 18. 2.: Helene Fischer, Wien
13. 2.: Faschingsdienstag
Faschingsball in der Excalibur City
14. 2.: Aschermittwoch
20. 2.: Maria Bill, St. Pölten
22. 2.: Filmstart: Die Verlegerin
mit Meryl Streep und Tom Hanks
22.–25. 2.: Messe Hohe Jagd und Fischerei
in Salzburg
25. 2.: Falco – Das Musical, Wien
Landtagswahl in Tirol
27.–28. 2.: ÖFB-Cup-Viertelfinalspiele
28. 2.: Papermoon, Wien
März
2. 3.: Toto, Wien
2.–4. 3.: Energiesparmesse Wels
4.3.: Landtagswahl in Kärnten
4. 3.: Peter Kraus in St. Pölten
10. 3.: in Wien
9. 3.: Kelly Family, Wien
15. 3.: Filmstart Tomb Raider
mit Alicia Vikander
17. 3.: Falco Convention 2018 -
Falco Band featuring
Harry Sokal, Wien
18. 3.: Start Motorrad GP in Katar
Umberto Tozzi in St. Pölten,
19. 3.: in Linz
19.–25. 3.: Eiskunstlauf-Weltmeisterschaft
in Mailand (Italien)
22. 3.: Musical Jesus Christ Superstar,
in Telfs
23. 3.–2. 4.: in Wien
24. 3.: Opus & Schiffkowitz, Schwaz
Wiedereröffnung Heurigenstadl
in der Excalibur City – Party
25. 3.: Start der Formel 1, Melbourne
28. 3.: Chris Norman in Wien
29. 3.: in Linz
30. 3.: 200. Geburtstag des deutschen
Sozialreformers Friedrich
Wilhelm Raiffeisen
Karfreitag
31. 3.: Metallica, Wien
Alexander Goebel, Wien
April
1. 4.: Ostersonntag
Frei.Wild, Wien
2. 4.: Ostermontag
4. 4.: 50. Todestag des USamerikanischen
Bürgerrechtlers
Martin Luther King jr.
5. 4.: Kinostart Ready Player One
von Steven Spielberg
5., 6. & 7. 4.: Hans Theessink, Wien
5. 4.: Andy Lee Lang, Graz
7. 4.: Wanda in Wien
14. 4.: in Innsbruck
8. 4.: Bonnie Tyler in Bregenz
13. 4.: Tagträumer in Rottenmann
14. 4.: in Judenburg
17.–18. 4.: ÖFB-Cup-Halbfinalspiele
20. 4.: Andy Lee Lang in Spielberg
21. 4. in St. Pölten
22. 4.: Vienna City Marathon
Landtagswahl in Salzburg
27. 4.–2. 5.: Frühjahrsmesse Graz
#30|2017 alles roger? 28-29

JAHRESVORSCHAU
Mai
Juni
Juli
August
1. 5.: Staatsfeiertag, Excalibur City
geöffnet (wie an allen Feiertagen)
3. 5.: Anastacia, Wien
David Hasselhoff in Wien
4. 5.: in Linz
3. 5.: Gert Steinbäcker in Spielberg
5. 5. in Innsbruck, 6. 5. in Bregenz,
8. 5. in Salzburg, 11. 5. in Ober-
Grafendorf, 12. 5. in Linz;
4.–20. 5.: Eishockey-Weltmeisterschaft
in Dänemark
7. 5.: Jethro Tull’s Martin Barre
& Band, Salzburg
10. 5.: Christi Himmelfahrt
Konstantin Wecker, Schwaz
12. 5.: Eurovision Song Contest Finale
Elvis – Das Musical, Wien
13. 5.: Muttertag
16. 5.: UEFA Europa League Finale
in Lyon (Frankreich)
18. & 19. 5.: Wanda, Graz
21. 5.: Pfingstmontag
25. 5.: Inkrafttreten der EU-Datenschutz-
Grundverordnung (vorgesehen)
26. 5.: UEFA Champions League
Finale in Kiew (Ukraine)
27. 5.: Letzte Runde der österreichischen
Fußball-Bundesliga
27. 5.: Start Tennis – Grand Slam
in Paris (Frankreich)
31. 5.: Fronleichnam
1. 6.: Internationaler Kindertag,
Süßigkeiten & Kinderschminken
in der Excalibur City
3. 6.: Nena, Gmunden
4. 6.: Katy Perry, Wien
9. 6.: Lange Nacht des Austropop,
Asparn
Boris Bukowski, Spielberg
10. 6.: Vatertag
Finale Tennis – Grand Slam
in Paris (Frankreich)
12.–16. 6.: Race Across America
14. 6.: Eröffnung Fußball-Weltmeisterschaft
in Russland
14.–17. 6.: Nova Rock, Nickelsdorf
16. 6.: Opus & Freunde, Pinkafeld
21. 6.: Best of Austria meets Classic,
Wien
21. 6.: Kinostart: Ocean’s Eight mit
Sandra Bullock und Cate Blanchett
26.6.: Peter Roseggers 100. Todestag
28. 6.: Nick Cave, Klam
29. 6.-1. 7.: Bike & Rock Fest
(Excalibur City)
1. 7.: Formel-1-Rennen Spielberg
(Österreich)
2.–8. 7.: Themenwoche: Merlin
(Excalibur City)
2.–15. 7.: Tennis – Grand Slam Wimbledon
in London (Großbritannien)
4. 7.: Nena, Wagna
7.–29. 7.: 105. Tour de France
7. 7.: Wanda in Graz
14. 7.: in Linz
11. 7.: Helene Fischer, Wien
13. 7.: Hans Söllner, Tulln
15. 7.: Fußball-WM-Finale in Russland
26. 7.: Wolfgang Ambros,
Bad St. Leonhard
27. 7.: Totale Mondfinsternis
James Blunt, Klam
28. 7.: Judas Priest, Wien
28. 7.–4. 8.: Tennis – Generali Open
in Kitzbühel
2. 8.: Kinostart Mission: Impossible 6
mit Tom Cruise
4. 8.: Wolfgang Ambros, Tulln
7. 8.: Ed Sheeran, Wien
13.–19. 8.: Themenwoche: Moto (Auto
und Motorrad) (Excalibur City)
15. 8.: Maria Himmelfahrt
25. 8.: Opus & Freunde, Tulln
26. 8.: Andy Lee Lang, Weißenkirchen
27. 8.–9. 9.: Tennis – Grand Slam
US Open in New York
31. 8.–9. 9.: Welser Volksfest

September
Oktober:
November:
Dezember:
1.–15. 9.: 43. Schach-Olympiade
in Batumi (Georgien)
11. 9.: Nena, Brunn am Gebirge
12.–16. 9.: Internationales Brahms Musikfest,
Mürzzuschlag
16. 9.: Aufsteirern Volksfest, Graz
18.–23. 9.: Tischtennis-Europameisterschaft
in Alicante (Spanien)
22. 9.: Konstantin Wecker,
St. Georgen an der Gusen
27. 9.–1. 10.: Grazer Herbstmesse
4. 10.: Papermoon in St. Pölten
5. 10.: in Schwaz
11. 10.: 10. Todestag von Jörg Haider
11.–14. 10.: Herbstmesse Innsbruck
14. 10.: Graz Marathon
20. 10.: Bierfest (Excalibur City)
23. 10.: Tennis – Erste Bank Open 500
in Wien
16. 10.: Rainhard Fendrich, Bregenz
25. 10.: Kinostart Jungle Book
26. 10.: Nationalfeiertag
31. 10.: 100. Jahrestag des Endes der
österreichisch-ungarischen
Monarchie
1. 11.: Allerheiligen
7.–18. 11.: Musical Die Schöne und das Biest
Wien
11. 11.: 100. Jahrestag des Endes des
Ersten Weltkrieges
Faschingsbeginn
12. 11: 100 Jahre Ausrufung der
Republik Österreich
1. 12.: Gert Steinbäcker in Wien
3. 12.: in Graz
8. 12.: Maria Empfängnis
15. 12.: Andreas Gabalier, Wien
20. 12.: Kinostart Mary Poppins Returns
mit Emily Blunt
23.12.: Don Kosaken, Konzerthaus Wien
24. 12.: Heiliger Abend
25. 12.: Christtag
26. 12.: Stefanitag
27. 12.: Kinostart Bohemian Rhapsody
mit Rami Malek
31. 12.: Silvester
#30|2017 alles roger? 30-31

Stimmt es eigentlich, dass der Mount Everest
der höchste Berg der Welt ist?
Nein, es stimmt nicht, wenn man die Höhe vom Fuß des Berges
aus misst. Der Mauna Kea, ein Vulkan auf Hawai, dessen
Basis sich in der Tiefsee befi ndet, erreicht eine Höhe von
10.203 Metern, überragt den Mount Everest damit um einiges
und ist somit der höchste Berg der Erde. Ja, es stimmt, wenn
man die Höhe vom Meeresspiegel ausgehend misst. Mit einer
Höhe von 8.848 Metern über dem Meeresspiegel überragt der
Mount Everest im nepalesischen Himalaja-Gebirge alle anderen
sich auf dem Festland befi ndlichen Gipfel der Welt und ist also
von allen über dem Meeresspiegel liegenden Bergen der höchste.
Übrigens: Der höchste Berg unseres Sonnensystems ist der
Olympus Mons auf dem Mars mit einer Höhe von 22 Kilometern.
FOTOS © 123RF
Text: Judith Schich
WISSENswertes
Zitat des Monats:
»Ein neues Buch, ein neues Jahr
Was werden die Tage bringen?
Wird’s werden, wie’s immer war
Halb scheitern, halb gelingen?«
Theodor Fontane (1819–1898),
deutscher Schriftsteller, Journalist, Erzähler und Theaterkritiker
Was ist eigentlich ein Obolus?
Das ursprünglich aus dem Griechischen
stammende Wort Obolus bezeichnet
neben einer antiken altgriechischen
Münze von geringem Wert auch einen
kleinen Geldbetrag, eine kleine Spende
oder niedrige Gebühr. Häufi g wird die
Redensart „seinen Obolus
entrichten“ gebraucht.
Damit wird
ausgedrückt, dass
man oft nicht ganz
freiwillig einen
fi nanziellen Beitrag zu einem bestimmten
Zweck leisten muss. Ihren Ursprung
hat diese Redensart in der griechischen
Mythologie. Der Fährmann Charon verlangte
einen Obolus wenn er einen toten
Griechen über den Styx, einen Fluss
der Unterwelt, in das Totenreich Hades
bringen musste. Angehörige legten den
sogenannten Charonspfennig unter die
Zunge des Verstorbenen, damit für
diesen das Fährgeld bezahlt und somit
sein Obolus entrichtet war.
#30|2017 alles roger? 64-65

ERFINDER
Erfinderisches Österreich
Teil neun unserer Serie über Erfindungen aus Österreich:
Diesmal geht es um ein geniales Wasserkraftwerk und
um den ebenso genialen historischen Erfi nder Johann Kravogl.
FOTOS © BEIGESTELLT,
Die Strom-Boje –
Wasserkraft der Zukunft
Ein fast unsichtbares, fi schfreundliches
Wasserkraftwerk? Die Strom-Boje des
Niederösterreichers Fritz Mondl macht
es möglich.
Text: Judith Schich
Die Strom-Boje, eine Turbine mit Generator
und Schaufelrädern, erzeugt durch
die Fließgeschwindigkeit des Wassers sauberen
Strom, bietet eine ökologische
Alternative zu klassischen
Wasserkraftwerken und ist weltweit
das stärkste und stabilste
schwimmende Strömungskraftwerk
in einem Fluss.
Schützenswerte Flussabschnitte
bleiben in ihrer Ursprünglichkeit
erhalten, Fische und andere Flussbewohner werden
nicht gefährdet, die Flussökologie und die Wasserqualität
bleibt unverändert. Eine Strom-Boje hat
eine Leistung von rund 70 Kilowatt und erzeugt
damit Strom für etwa 70 Haushalte. Sie ist dazu
geeignet, ganze Regionen energieautark zu machen.
Fluss bleibt, wie er ist
Der Kremser Fritz Mondl ist Erfinder der Strom-
Boje, für die er das österreichische und europäische
Patent hält. Sie arbeitet knapp unter der Wasseroberfläche,
taucht bei Hochwasser
weiter unter, wodurch sie dann
trotz Treibguts weiter Strom erzeugen
kann. Als bauliche Maßnahme
braucht es lediglich einen
Ankerstab, der in den Flussgrund getrieben und
danach mit Beton fixiert wird, um über eine massive
Kette mit der Strom-Boje verbunden zu sein. Der
Strom wird über ein Kabel von der Boje an einen
Container geliefert, über den die Netzeinspeisung
und Überwachung der Boje erfolgt. Für die erfolgreiche
Planung, Entwicklung, Errichtung und Vermarktung
der Strom-Boje wurde die Firma Aqua
Libre ins Leben gerufen. Es ist der österreichischen
Erfindung zu wünschen, dass sie bald den Durchbruch
schafft.
www.aqualibre-finanz.at
Johann Kravogl –
Multitalent ohne Geschäftssinn
Der 1823 in Südtirol geborene Johann Kravogl
erfand unter anderem eine Lokomotive, einen
Elektromotor und ein Schnellfeuergewehr.
Als gelernter Schlosser
und Büchsenmacher
erfand Kravogl schon mit 21
Jahren eine Pressluftlokomotive,
die später erfolgreich in
Bergwerken eingesetzt wurde.
Er bildete sich in München
und Wien in technischen sowie
naturwissenschaftlichen Bereichen
weiter und ließ sich danach als Mechaniker
in Innsbruck nieder. Um 1860
konstruierte er eine Vakuumpumpe, die
allen anderen Modellen weit überlegen
war. 1867 erfand er einen Elektromotor,
das „Elektromotorische Kraftrad“, der
über einen sehr hohen Wirkungsgrad
verfügte. Es war seine wichtigste Erfindung
und wurde bei der Weltausstellung
in Paris gezeigt.
Text: Helmut Neuhold
Kompromisslos verarmt
Diese Erfindungen erregten große Aufmerksamkeit
und Kravogl erhielt mehrere
Auszeichnungen – auch
durch Kaiser Franz Joseph.
Der störrische und sehr eigenwillige
Charakter des
Erfinders verhinderte jedoch
Zeit seines Lebens größere
geschäftliche Erfolge. Auch
als er 1868 ein revolutionäres
Schnellfeuergewehr entwickelte, das für
die damalige Zeit sagenhafte 60 Schuss
in der Minute abgeben konnte, scheiterte
Kravogl bei der Vorführung vor der Armee,
da er nicht bereit war, Kompromisse
zu machen. Danach verkaufte er die Erfindung
um eine geringe Summe nach
Frankreich. Zunehmend verarmt und
kränkelnd zog sich der Erfinder 1877
nach Südtirol zurück, wo er 1889 an einem
Lungenleiden starb.
Als weitere Erfindungen hinterließ er
eine elektrische Glocke, eine lithografische
Presse und einen Leistungskondensator
für Hochspannungen.