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Leidenschaftliche Gaumenfreuden - Hotellerie et Gastronomie Verlag

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luxus<br />

Eine Sonderbeilage der <strong>Hotellerie</strong> <strong>et</strong> <strong>Gastronomie</strong> Zeitung, Oktober 2012<br />

Berichte | Fakten | Hintergründe | Produkte | Rezepte


Impressum<br />

Herausgeberin<br />

Hotel & Gastro Union<br />

Adligenswilerstrasse 22<br />

6002 Luzern<br />

Tel. 041 418 22 22 (Geschäftsstelle Luzern)<br />

Tel. 021 616 27 07 (Geschäftsstelle Lausanne)<br />

info@hotelgastrounion.ch<br />

www.hotelgastrounion.ch<br />

<strong>Verlag</strong><br />

<strong>Hotellerie</strong> <strong>et</strong> <strong>Gastronomie</strong> <strong>Verlag</strong><br />

Adligenswilerstrasse 29/27<br />

6006 Luzern<br />

Tel. 041 418 24 40<br />

Fax 041 418 24 71<br />

jörg.ruppelt@hotellerie-<strong>et</strong>-gastronomie.ch<br />

www.hotellerie-<strong>et</strong>-gastronomie.ch<br />

<strong>Verlag</strong>sleitung<br />

Philipp Bitzer, Michael Gollong (stv. <strong>Verlag</strong>sleitung)<br />

Chefredaktion<br />

Jörg Ruppelt, Ruth Marending (stv.),<br />

Christian Greder (Chefredaktion <strong>Hotellerie</strong> <strong>et</strong><br />

<strong>Gastronomie</strong> Zeitung)<br />

Redaktion Luzern<br />

Bernad<strong>et</strong>te Bissig, Riccarda Frei, Mario Gsell,<br />

Sarah Sidler, Rosaria Pasquariello (online),<br />

Giuseppe Pennisi (italienische Seite)<br />

Redaktion Lausanne<br />

Patrick Claud<strong>et</strong>, Blaise Guignard (Redaktionsleitung<br />

<strong>Hotellerie</strong> <strong>et</strong> <strong>Gastronomie</strong> Hebdo), Laurent Schlittler<br />

Verkauf<br />

Jörg Greder (Leitung), Gabriel Tinguely, Josef Wolf<br />

Korrektorat<br />

Heiner Fierz<br />

Übers<strong>et</strong>zung<br />

Bertrand Denzler<br />

Gestaltungskonzept, Layout<br />

Spot Werbung, St. Moritz<br />

Druck<br />

AVD Goldach, Goldach<br />

Wochenzeitung <strong>Hotellerie</strong> <strong>et</strong> <strong>Gastronomie</strong> Zeitung<br />

Die <strong>Hotellerie</strong> <strong>et</strong> <strong>Gastronomie</strong> Zeitung ist ein Printprodukt<br />

des <strong>Hotellerie</strong> <strong>et</strong> <strong>Gastronomie</strong> <strong>Verlag</strong>s mit<br />

Sitz in Luzern und die meistgelesene Wochenzeitung<br />

im Schweizer Gastgewerbe. Mit einer von der Werbemedienforschung<br />

(WEMF) beglaubigten Auflage von<br />

über 25’000 Leserinnen und Lesern erreicht die <strong>Hotellerie</strong><br />

<strong>et</strong> <strong>Gastronomie</strong> Zeitung dank Mehrfachlesern<br />

wöchentlich über 100’000 Leserinnen und Leser.<br />

Sonderbeilagenserie «Bookl<strong>et</strong>»<br />

Der <strong>Hotellerie</strong> <strong>et</strong> <strong>Gastronomie</strong> Zeitung wird in loser<br />

Folge die Fachbeilagenserie «Bookl<strong>et</strong>» beigelegt. Die<br />

vorliegende Ausgabe ist dem Thema Luxus gewidm<strong>et</strong><br />

und erscheint unter dem gleichen Namen «luxus».<br />

Bookl<strong>et</strong>s zu weiteren Themen folgen.<br />

Alle Rechte vorbehalten. Jede Verwendung der redaktionellen<br />

Inhalte bedarf der schriftlichen Zustimmung<br />

durch die Redaktion. Die in dieser Zeitung publizierten<br />

Inserate dürfen von Dritten weder ganz noch teilweise<br />

kopiert, bearbeit<strong>et</strong> oder sonst wie verwert<strong>et</strong> werden.<br />

Gedruckt<br />

in der Schweiz<br />

Editorial<br />

Die Festtage stehen vor der Tür. Gelegenheit für<br />

viele Hotel- und Gastrob<strong>et</strong>riebe, wieder einmal<br />

aus dem Vollen zu schöpfen und Luxus zu zelebrieren.<br />

Hohe Nachfrage und knappes Angebot sind in<br />

der Regel Vorauss<strong>et</strong>zung dafür, ob es ein Produkt<br />

auf den Altar des besonders Edlen schafft.<br />

In dieser Ausgabe widmen wir uns dem ganz<br />

Besonderen, wie <strong>et</strong>wa der exquisiten Auswahl an<br />

Käse von Maître Bernard Antony. Der Elsässer hat in den vergangenen 30 Jahren ein<br />

feines Spürnäschen für unpasteurisierten Rohmilchkäse vornehmlich aus Frankreich<br />

entwickelt und kauft bei den besten Produzenten des Landes ein. Abnehmer<br />

seiner gut 120 verschiedenen Sorten sind heute nicht nur die Blaublütigen Europas,<br />

sondern auch der Hochadel der Küche.<br />

Des Weiteren möchten wir Ihnen eine kleine, aber feine Auswahl an klaren Wässerchen<br />

ans Herz legen. Die Rede ist von Wodka, mittlerweile eine der meistg<strong>et</strong>runkenen<br />

Spirituosen überhaupt. Wir stellen Premium-Wodkas vor, die nicht nur geschmacklich,<br />

sondern auch optisch eine Klasse für sich sind.<br />

Gold spielt in Zusammenhang mit Luxusprodukten eine immer grössere Rolle, so<br />

glitzern Goldflitter in edlen Spirituosen und werden feinste Waffelteig-Tütchen mit<br />

Goldpapier angeboten.<br />

Was wäre Luxus ohne Austern und Champagner? Wir nehmen Sie mit auf eine<br />

Reise ans Wattenmeer, genauer gesagt auf die Insel Sylt, wo Dittmeyer’s Austern-<br />

Compagnie die «Sylter Royal» züchten und gleich im Bistro Austermeyer verkaufen.<br />

Und wir entführen Sie in die Champagne, wo alte Riten rund um das G<strong>et</strong>ränk der<br />

Könige zu neuem Leben erweckt werden.<br />

Jörg Ruppelt<br />

Chefredakteur Zeitschriften<br />

Inhalt<br />

2 What’s new?<br />

6 Champagner<br />

10 Maître Antony<br />

14 Goldrausch im Entlebuch<br />

18 Der Pilz, der Fleischqualität garantiert<br />

22 Flüssige Sonne im Glas<br />

24 Genuss aus dem Watt<br />

28 Der Essigweindoktor<br />

32 Golden Cones für das Feiertagsbuff<strong>et</strong><br />

34 Stilles Wasser mit viel Tiefe<br />

38 Advertorials<br />

40 W<strong>et</strong>tbewerb / Vorschau<br />

LUXUS // Editorial & Inhalt<br />

1


01<br />

Japanische<br />

Badekultur<br />

«Ofuro», die Höflichkeitsform von «Furo»,<br />

ist der japanische Begriff für «Bad». Das<br />

Baden ist von jeher Teil des sozialen Lebens<br />

in Japan. Denn die Reinigung hat im Land<br />

der aufgehenden Sonne nicht nur <strong>et</strong>was mit<br />

der Hygiene zu tun, sondern ist ein Aspekt,<br />

der auf die gesamte Kultur Einfluss ausübt.<br />

So dienen die traditionellen «Ofuro»-<br />

Wannen der Waschung, sind aber auch<br />

Orte der Einkehr und des Wohlbefindes.<br />

Die Frenkendörfer Firma Wohngeist bi<strong>et</strong><strong>et</strong><br />

nun «Ofuro» für Private als auch für die<br />

Schweizer Luxushotellerie an. Die von<br />

Matteo Thun aus sibirischem Lärchenholz<br />

gefertigten, edlen Wannen sind 144 cm<br />

lang, 80 cm breit und 59 cm hoch. «Ofuro»<br />

erhielt unter anderem 2010 den Design<br />

Award der Zeitschrift «Wallpaper».<br />

www.wohngeist.ch<br />

What’s new?<br />

02<br />

Eine echte Gourm<strong>et</strong>küche bringt Feinschmecker ins<br />

Schwärmen. Sie bi<strong>et</strong><strong>et</strong> dem Gast Exquisites und Erlebnisse<br />

für alle Sinne. Um diesen hohen Ansprüchen gerecht zu<br />

werden, bi<strong>et</strong><strong>et</strong> CCA seit kurzem eine grosse Produktpal<strong>et</strong>te<br />

des Delikatessen-Pioniers Dubno an. Zum breiten<br />

Sortiment zählt alles, was sich Gourmands wünschen, ob<br />

frischer Lachs, Kaviar, Herbsttromp<strong>et</strong>en, US-Beef oder<br />

Entenleber. Die Dubno-Produktpal<strong>et</strong>te kann einfach und<br />

bequem, ohne Lieferkosten über CCA bezogen werden.<br />

Mit diesem neuen Angebot erhöht CCA das Delikatessensortiment<br />

auf über 1.500 Artikel. Zum Box-Angebot gehören<br />

nunmehr die FrischFischBox, GeflügelGourm<strong>et</strong>Box,<br />

CanapéGenussBox, KaninchenGourm<strong>et</strong>Box.<br />

04<br />

Konfitüren im neuen Glas<br />

Die beliebten Hero-Konfitüren Extra präsentieren sich im neuen Kleid. Ein<br />

Plus ist die noch optimalere Fruchterkennung auf dem Glas und auf dem<br />

Deckel. Die Sortenbezeichnung in fünf Sprachen unterstützen zudem eine<br />

schnelle und klare Kommunikation. Die Extra-Konfitüren in den 28,3-g-Gläsern<br />

sind für all jene Gastronomen interessant, die ihren Gästen mehr bi<strong>et</strong>en<br />

wollen, das heisst: eine edle und attraktive Präsentation auf dem Frühstücksbuff<strong>et</strong><br />

oder im Room-Service, ein hochstehendes Konfitürensortiment mit<br />

grosser Sortenvielfalt und Neuheiten wie Honig und Nuss-Kakao.<br />

www.gastro.hero.ch<br />

LUXUS // What‘s new?<br />

2<br />

www.cca-angehrn.ch<br />

03 Riesencrev<strong>et</strong>ten aus<br />

nachhaltiger Zucht<br />

Knackigfest im Biss und von zarter Konsistenz<br />

sind die Black-Tiger-Riesencrev<strong>et</strong>ten des Labels Krista.<br />

Krista-Crev<strong>et</strong>ten stammen aus traditionellen Aufzucht-<br />

systemen der Mangrovenwälder Südostasiens. Die Crev<strong>et</strong>ten wachsen<br />

unter natürlichen Bedingungen ohne jegliche zusätzliche Fütterung auf. Die Farmen<br />

sind alle nach FOS-Standards zertifiziert und entsprechen den Anforderungen der führenden<br />

Umweltorganisationen für die Beschaffung von nachhaltig und umweltfreundlich<br />

erzeugten Fisch- und Seafood-Produkten. Die Crev<strong>et</strong>ten werden zweimal<br />

im Monat nach einem festgelegten Zyklus bei Voll- und Neumond – wenn der Gezeitenstrom<br />

am stärksten ist – geernt<strong>et</strong> und fangfrisch zum gefrorenen Endprodukt verarbeit<strong>et</strong>.<br />

Dyhrberg bi<strong>et</strong><strong>et</strong> die Black-Tiger-Riesencrev<strong>et</strong>ten unter anderem ganz mit Kopf, roh<br />

mit Schale ohne Kopf oder roh geschält mit Schwanzspitz an.<br />

www.dyhrberg.ch<br />

Produkte-Box für Gourm<strong>et</strong>küche


05<br />

06<br />

Gin mit wilden Kräutern<br />

«The Botanist» ist der Name eines limitierten Islay-<br />

Gin der Bruichladdich Distillery für dessen Herstellung<br />

neben den klassischen Gin-Zutaten wie Iriswurzel,<br />

Kassiarinde und Koriandersamen eine einmalige<br />

Kombination aus 22 wilden, auf Islay heimischen<br />

Pflanzen verwend<strong>et</strong> werden. Diese werden von Hand<br />

in den windgepeitschten Hügeln, Torfmooren und<br />

Atlantikküsten der Hebriden-Insel Islay gesammelt.<br />

Dieser saisonbedingte und exotische Mix wird dann<br />

langsam «köchelnd» in der Lomond-Brennblase namens Ugly B<strong>et</strong>ty destilliert.<br />

«B<strong>et</strong>ty», so heisst es bei Bruichladdich, «arbeit<strong>et</strong> gerne gemütlich und lässt<br />

sich nicht drängen. Deshalb werden die wertvollen Pflanzen langsam und sachte<br />

dazu überred<strong>et</strong>, ihre vielschichtigen, charakteristischen Aromen freizugeben.»<br />

Das Resultat: ein unverwechselbarer, komplexer, blumiger Gin mit hervor-<br />

ragendem Abgang.<br />

www.lateltin.com<br />

Paradiesischer Schinken<br />

«Wilkommen im Paradies» heisst es bei Jamones Blázquez, einem Familien-<br />

b<strong>et</strong>rieb in Guijuelo (Salamanca), der auf eine 75-jährige Tradition bei der<br />

«Ibérico»-Schinkenproduktion zurückblickt. Das iberische Schwein ist eine<br />

einzigartige Schweinerasse, und auch die l<strong>et</strong>zte in Europa, die ihren eigenen<br />

Charakter bewahren konnte und damit einen wertvollen Beitrag zum gen<strong>et</strong>ischen<br />

Erbe der Welt beiträgt. Die Merkmale, an denen man ein iberisches<br />

Schwein erkennt sind typisch: lange, starke Beine, spitzer Rüssel, wenig<br />

Borsten und eine dunkle Haut. Es ist ein äusserst privilegiertes Tier, es wächst<br />

beinahe in Freiheit auf und ernährt sich von natürlichem Futter. Später ernähren<br />

sich die Tiere täglich von ungefähr 10 kg Eicheln. Während dieser Zeit<br />

benötigt jedes Tier ca. 1,5 bis 2 Hektaren, um seinen Bedarf an Futter decken<br />

zu können. Die Tiere sind auf der Suche nach Futter ständig in Bewegung,<br />

was sich positiv auf die Qualität des Fleisches auswirkt.<br />

www.casadeljamon.ch<br />

LUXUS // What‘s new?<br />

3<br />

07 Luxuriös<br />

verarbeit<strong>et</strong><br />

Vom Barista-Ritual der professionellen<br />

Kaffeezubereitung inspiriert, führt<br />

Nespresso seine neue Maschinenserie<br />

Maestria ein. Diese beeindruckt<br />

durch herausragendes Design und<br />

Funktionalität. Die elegante Form<br />

mit abgerund<strong>et</strong>er Linienführung und<br />

die plastischen Bedienelemente sind<br />

eine Hommage an die professionellen<br />

Barista-Maschinen italienischer Cafés.<br />

Mit ihrer luxuriösen Verarbeitung aus<br />

massivem Aluminium sind «Maestra»<br />

und «Gran Maestra» in jeder Bar ein<br />

besonderer Blickfang und passen<br />

perfekt in moderne Raumkonzepte.<br />

www.nestle-nespresso.com


08<br />

Meisterstücke<br />

aus Glas<br />

Die Glastradition im nördlichen Waldviertel<br />

geht bis ins frühe 14. Jahrhundert<br />

zurück. Seitdem wird in dieser Region<br />

Österreichs hochwertiges, mundgeblasenes<br />

Glas produziert, das sich bis weit über die<br />

Grenzen des Landes hinaus einen Namen<br />

gemacht hat. Perfektion ist der Grundsatz<br />

der Zalto-Glasmanufaktur. Durch das filigrane<br />

Design der Gläser wird das Geschick<br />

der Glasbläser aufs Äusserste gefordert.<br />

Die Handarbeit erinnert an die hohe<br />

Kunstfertigkeit venezianischer Glaskünstler<br />

der Renaissance. Schon beim Berühren<br />

unterscheiden sich die Meisterstücke von<br />

Zalto von anderen Gläsern. Was sofort<br />

auffällt, ist die ausgewogene Balance –<br />

die Gläser erscheinen zart und elegant.<br />

Trotz ihrer Dünnwandigkeit erfüllt die<br />

«Denk’Art»-Serie» von Zalto alle Attribute<br />

eines modernen Glases bezüglich Pflege<br />

und Langlebigkeit: «Denk’Art»-Gläser<br />

sind spülmaschinenfest und zeichnen sich<br />

durch eine hohe Alltagstauglichkeit aus.<br />

Zalto-Gläser werden ohne Zusatz von<br />

Bleioxyd hergestellt und sind resistent<br />

gegen Trübung.<br />

www.berndorf.ch<br />

What’s new?<br />

09<br />

Für Säfte in Rekordzeit<br />

Führende Schweizer Ingenieure und Designer haben die neue Turmix Platinum-<br />

Linie entwickelt, die mit einem Stand-, Stab-, und Handmixer sowie einem<br />

Entsafter seit diesem Jahr erhältlich ist. Die Konzentration auf die wesentlichen<br />

Funktionen, das unverkennbare Design und die erstklassige Schweizer Qualität<br />

zeichnen diese Linie aus. Der Stabmixer mit dem eigens<br />

dafür entwickelten Messer mit drei Flügeln und<br />

dem leistungsstarken Motor glänzt durch<br />

effizientes Pürieren. Der Standmixer mit dem<br />

kleeblattförmigen Glas zitiert das Turmix-<br />

Original aus dem Jahr 1943 und zeichn<strong>et</strong> sich<br />

durch ein Messer mit sechs Flügeln aus. Der<br />

Handmixer ist ein Multitalent. Und mit dem<br />

neuen Entsafter lassen sich Obst und Gemüse<br />

dank der extra-harten Raffelscheibe aus<br />

Stahl und den vers<strong>et</strong>zten Zähnen Säfte in<br />

Rekordzeit zubereiten.<br />

www.dkbrands.com<br />

10 Ultra-Premium<br />

aus Südamerika<br />

Aurelio Montes Senior gehörte zu den Pionieren des<br />

chilenischen Weinanbaus. Ende der 1980er-Jahre<br />

wurde er als Chefönologe eines Weinguts gefeuert,<br />

weil er es satt hatte, weiterhin Weine von bescheidener<br />

Qualität zu produzieren. 1988 gründ<strong>et</strong>e er zusammen<br />

mit Partnern ein eigenes Gut und s<strong>et</strong>zte fortan auf<br />

Toptropfen. Heute gehört Montes – mittlerweile von<br />

Aurelio Junior geführt – zu den Aushängeschildern Chiles.<br />

Das Unternehmen verkauft Premiumweine in über<br />

100 Ländern und besitzt Weingüter in Argentinien<br />

und im Napa Valley in den USA.<br />

Montes Flaggschiff ist Montes Alpha M, ein Premiumtropfen<br />

im Bordeaux-Stil, den Robert Parker mit 94 Punkten bewert<strong>et</strong>e<br />

(Jahrgang 2007). Mit 62,80 Schweizer Franken ist der Wein allerdings<br />

im Einkauf auch relativ teuer. Deutlich günstiger ist der 2009<br />

Kaiken Ultra Cabern<strong>et</strong> Sauvignon – Malbec aus Argentinien. Für<br />

18,70 Schweizer Franken bi<strong>et</strong><strong>et</strong> dieser Wein erstaunlich viel Genuss.<br />

LUXUS // What‘s new?<br />

4<br />

www.haecky.ch


Fürstlicher Biergenuss<br />

«1598 Fürst Wallerstein Edition Privée» war einst der private Haustrunk des deutschen<br />

Fürstenhauses O<strong>et</strong>tingen-Wallerstein, einem der ältesten Adelsgeschlechter Süddeutschlands.<br />

Heute wird das Bier «1598» von der fürstlichen Brauerei für Geniesser weltweit nach dem<br />

Originalrezept von Hand gebraut. Der Sud dafür wird nur einmal im Jahr unter der<br />

persönlichen Aufsicht des Fürsten anges<strong>et</strong>zt und in eine limitierte Anzahl<br />

Flaschen abgefüllt. Das bernsteinfarbene Spezialbier ist weich und mild<br />

strukturiert, mit fac<strong>et</strong>tenreichen Duftnoten nach Beeren und Kirschen.<br />

«1598» wird als Aperitif g<strong>et</strong>runken und ist ein guter Begleiter zu Gänsleber,<br />

geräuchertem Fisch, Wildgerichten und aromatischen Käsen, aber auch zu Schokolade<br />

und Kaffee. Als ideale Trinktemperatur empfiehlt die Brauerei sechs Grad, serviert in einem Süssweinglas.<br />

Der Preis für das Spezialbier «1598» richt<strong>et</strong> sich nach der Bestellmenge. Bis zu fünf Flaschen kost<strong>et</strong> die 0,75-Liter-<br />

Flasche für Endverbraucher 90 Euro, die 0,375-Liter-Flasche 46 Euro. Ab einer Abnahmemenge ab 24 Flaschen<br />

reduziert sich der Preis pro Flasche auf 75 beziehungsweise 43,50 Euro.<br />

www.1598.fuerst-wallerstein.de<br />

13<br />

11<br />

«Neft» ist ein High-Class-Wodka, der nicht nur durch seine aussergewöhnliche Verpackung, einem<br />

Öl-Barrel, zu einem Highlight wird. Der Wodka hat den wohligen Biss eines fantastisch gebrannten<br />

Roggendestillats. Für viele überraschend ist der extrem milde und sanfte Abgang, wie man es von<br />

Destillaten mit russischen Wurzeln eigentlich nicht gewohnt ist. Interessant ist die Geschichte zu<br />

«Neft»: Mitte der Siebzigerjahre konnte man Aufbruchsstimmung in Russland spüren, riesige Ölfelder<br />

wurden in Sibirien zu dieser Zeit entdeckt. Diese versprachen Arbeit und Wohlstand. Grund<br />

genug für ein paar russische Ingenieure, sich auf die Suche nach dem schwarzen Gold zu begeben.<br />

Sie zogen in eines der abgelegensten Gebi<strong>et</strong>e für einen der härtesten Jobs der Welt: das Bohren von<br />

Brunnen und die Entwicklung von Ölfeldern in Westsibirien. Obwohl der Wodka, den sie mit ihrer<br />

mageren Nahrungsmittelversorgung erhielten, akzeptabel war, hatten sie schon einen Plan, wie man<br />

ihn verbessern kann. Sie waren überzeugt: Wir verdienen den besten Wodka. So beschlossen sie, ihren<br />

eigenen hochwertigen Wodka zu produzieren, genauso, wie sie ihn gerne gehabt hätten, Wodka, wie er sein<br />

soll. Wodka von Erdölarbeitern für Erdölarbeiter – rein, hochwertig und destilliert nach traditionellem Rezept. Sie nannten den<br />

Wodka «Neft» (Öl auf Russisch) als eine Hommage an den fossilen Brennstoffen, der ihnen Erfolg und Reichtum brachte. Heute<br />

wird «Neft» in Österreich hergestellt, mit russischem Know-how, aus bestem österreichischen Roggen und frischem Quellwasser.<br />

www.z-hk.com<br />

12<br />

Vollend<strong>et</strong>er Kaffeegenuss<br />

Die «Impressa Z9 One Touch» besticht durch beste Kaffeezubereitung, durchdachte Bedienung<br />

und faszinierendes Design. Über das hochauflösende TFT-Farbdisplay angewählt, start<strong>et</strong><br />

die leise Zubereitung von Espresso, Kaffee, Latte Macchiato oder Cappuccino & Co. Insgesamt<br />

können sechs Produkte individuell auf dem Screen angeordn<strong>et</strong> und benannt werden.<br />

Zwei Thermoblöcke, der eine für Kaffee und Heisswasser, der andere für Dampf, sorgen für<br />

optimale Zubereitungsbedingungen. Temperaturschwankungen, die bei längeren Pausen<br />

entstehen, werden vollautomatisch durch das intelligente Vorheizen ausgeglichen. So sorgen<br />

Innovationen für Hochgenuss, und das pure Aroma gelangt durch den höhen- und breitenverstellbaren<br />

Kaffeeauslauf in die Tasse. Die Tassenbeleuchtung rückt das Resultat jederzeit<br />

ins richtige Licht. So wird jede Kaffeespezialität zu einem Fest für alle Sinne.<br />

www.jura.com<br />

Wodka für harte Männer<br />

LUXUS // What‘s new?<br />

5


CHAMPAGNER<br />

Das G<strong>et</strong>rank für Konige,<br />

Rennfahrer - und alle anderen<br />

TEXT Philipp Bitzer BILDER Salvatore Vinci<br />

:<br />

:<br />

Waren es früher die französischen Könige, die ihre Krönung<br />

mit Champagner begingen, sind es heute die Fahrer-Asse im<br />

Formel-1-Geschäft, die ihre Siege möglichst überschäumend<br />

mit dem edlen Nass aus der Champagne feiern. Zwischen<br />

diesen Extremen gibt es leisere Töne, die uns Pernod Ricard<br />

dieses Jahr rechtzeitig aufs Weihnachtsgeschäft näherbringt.<br />

LUXUS // Champagner<br />

6


Der französische Spirituosen- und Weinmulti Pernod Ricard<br />

wart<strong>et</strong> für das heurige Weihnachtsgeschäft gleich mit zwei<br />

spannenden Neuheiten im Champagnerbereich auf: Während<br />

die Marke G. H. Mumm mit einer schönen App für ein<br />

vorwiegend jüngeres und urbanes Publikum überrascht, lud<br />

Perrier-Jouët bis Ende Oktober ins Hotel Schweizerhof in<br />

Luzern zum Champagner-Dinner des deutschen Sternekochs<br />

und Hummerspezialisten P<strong>et</strong>er Nöthel.<br />

Beide Aktionen hatten – respektive haben noch immer – zum<br />

Ziel, den Einkäufer mit Facts und Figures rund um den Champagner<br />

zu versorgen. Auf dass er gut gerüst<strong>et</strong> sei fürs Weihnachtsgeschäft,<br />

um dem Kunden sowie dem Endkonsumenten<br />

sympathische Geschichten rund um die Geschichte des edelsten<br />

französischen Schaumweins aufzutischen. Ein weiteres<br />

Anliegen scheint zudem, die Komplexität der Materie <strong>et</strong>was<br />

zu vereinfachen und insbesondere dem Küchenchef ein Instru-<br />

mentarium in die Hand zu geben, damit er bei der Zusammenstellung<br />

eines Champagnermenüs auch die richtigen Aromen<br />

und Ingredienzien mit dem richtigen Champagner vermählt<br />

(siehe dazu auch die Aromentabellen im Menü auf Seite 9).<br />

«In unserer Branche heisst Luxus», meint Didier Mariotti,<br />

der erst 35-jährige Chef de Caves bei G. H. Mumm, «dass<br />

wir die Menschen träumen lassen und ihnen ein Universum<br />

näherbringen, das sie nicht oder nur wenig kennen.» Denn<br />

obwohl heute zumindest in unseren Breitengraden praktisch<br />

jedermann Champagner kennt und konsumiert, heisst das<br />

noch lange nicht, dass auch alle eine Ahnung von der Materie<br />

haben. Im Gegenteil, um den edlen Schaumwein aus den<br />

berühmten Anbaugebi<strong>et</strong>en rund um die französische<br />

Kathedralenstadt Reims gibt es viel Halb- und Nichtwissen.<br />

Und damit will Pernod Ricard nun ofenbar aufräumen:<br />

LUXUS // Champagner<br />

7<br />

G. H. Mumm, Pernod Ricards Champagner-Brand für Junge,<br />

hat deshalb eine App fürs iPhone entwickelt, die einen<br />

spielerischen und doch recht informativen Blick in die Riten<br />

und Traditionen rund um das «G<strong>et</strong>ränk der Könige» wirft.<br />

In nicht weniger als hundert sogenannten Champagner-<br />

protokollen haben die Macher des «Cordon Rouge» eine<br />

Vielzahl von wissenswerten, interessanten, relevanten und<br />

zuweilen auch witzigen Fakten, Anekdoten und Geschichten<br />

zusammeng<strong>et</strong>ragen. Alles dreht sich um den Champagner,<br />

das Ganze wurde übersichtlich in zehn Kapitel gegliedert.<br />

Diese reichen von der richtigen Auswahl über die richtige<br />

Ausschanktemperatur, das richtige Öffnen der Flasche<br />

(ein eigenes Kapitel ist dabei dem Aufsäbeln gewidm<strong>et</strong>)<br />

Didier Mariotti, Chef de Caves bei G. H. Mumm


is hin zur Wahl der richtigen Gläser. Ergänzt wird das<br />

Ganze mit Geschichten zum perfekten Servieren sowie zur<br />

optimalen Lagerung der Flaschen.<br />

Während Mumm also mit der neuen App eine zumeist<br />

solide und gelegentlich auch augenzwinkernde (Wissens-)<br />

Basis legt, baut Perrier-Jouët erst auf solidem Fachwissen auf.<br />

Die Premium-Champagnermarke von Pernod Ricard war seit<br />

je Teil der internationalen Spitzengastronomie, und deshalb<br />

ist es für das Traditionshaus eminent wichtig, dem Chef Hilfestellung<br />

zu bi<strong>et</strong>en, wenn es um die richtige Zusammenstellung<br />

von Champagnermenüs geht. «Es gibt so viele verschiedene<br />

Champagnerarten, dass es auch sehr viele Menüs gibt, die dazu<br />

passen», erklärt Didier Mariotti die Ambitionen dahinter. Der<br />

gebürtige Korse, der teilweise in der Romandie aufgewachsen<br />

ist, schaudert beim Gedanken an die gröbsten No-gos: «Zum<br />

Beispiel Schokolade. Das geht überhaupt nicht. Oder Randen,<br />

das ist noch schlimmer. Aber dafür passt Fisch sehr gut.<br />

Und weisses Fleisch. Es hört eigentlich nicht auf. Die ideale<br />

Mariage ist meiner Meinung nach mit der japanischen Küche.<br />

Weil die genau so raffiniert ist wie ein guter Champagner.»<br />

Das sieht der deutsche Sternekoch P<strong>et</strong>er Nöthel, der für<br />

Perrier-Jouët ein hochkarätiges Champagnermenü zusammen-<br />

gestellt hat, nicht anders. Dennoch hat er sich schon vor<br />

Jahren für einen anderen Weg entschieden: «Ich war lange in<br />

Asien, und ich mag die asiatische Küche sehr. Aber diese vor<br />

fast 30 Jahren in Düsseldorf umzus<strong>et</strong>zen, war extrem kompliziert.<br />

Das gabs ja bei uns nicht. Und in der französischen<br />

Küche schon gar nicht.» Also habe er in den vielen Jahren und<br />

im Umgang mit seinen vielen Gästen gelernt, sich ein bisschen<br />

an deren Wünsche anzupassen. Mit grossem Erfolg.<br />

Seit mehr als einem Vierteljahrhundert führt Nöthel in<br />

Düsseldorf das «Hummer-Stübchen», dessen Name mehr als<br />

nur Programm ist: «Der Hummer war mein grösstes Glück»,<br />

sinniert Nöthel, «denn ich hatte in den 27 Jahren, im Gegensatz<br />

zu Kollegen, die sich auf Rind- oder Kalbfleisch, Leber<br />

oder andere Delikatessen spezialisiert hatten, keinen einzigen<br />

Skandal. Der Hummer kann nicht gezücht<strong>et</strong> werden.<br />

Und in Gefangenschaft fängt er an, von sich selbst zu zehren.<br />

Er schrumpft quasi innerhalb seiner Schale.» Jeder andere<br />

Fisch, jede Muschel, selbst Trüffel würden mittlerweile<br />

gezücht<strong>et</strong>. Auch Garnelen. Nur der Hummer komischerweise<br />

nicht. Wahrscheinlich auch, weil er ein Nischenprodukt ge-<br />

blieben sei mit Ausnahme der USA und insbesondere des<br />

Raumes Boston, wo Hummer konsumiert werde wie bei<br />

uns Kalbskotel<strong>et</strong>ten. Rund 3,5 Tonnen Hummer verarbeit<strong>et</strong><br />

P<strong>et</strong>er Nöthel mittlerweile in seinem «Stübchen» pro Jahr. Und<br />

da erstaunt es nicht, dass er sich im Lauf seiner Karriere ein<br />

gewisses Know-how angekocht hat.<br />

Um ein bisschen den App<strong>et</strong>it anzuregen, sei deshalb auf das<br />

Champagnermenü verwiesen, das P<strong>et</strong>er Nöthel seinen Gästen<br />

diesen Herbst im «Schweizerhof» in Luzern auftischen liess<br />

(siehe rechte Seite).<br />

LUXUS // Champagner<br />

8<br />

App für Champagnerliebhaber<br />

G. H. Mumm hat die 100 wichtigsten Regeln rund ums Champagnertrinken<br />

zusammeng<strong>et</strong>ragen und in einer App vereint. Diese wurde im September<br />

in französischer und englischer Sprache lanciert und mit einer rauschenden<br />

Ballnacht in Paris gefeiert. Die App kann über ITunes kostenlos<br />

heruntergeladen werden. Wann die deutsche Version folgt, ist laut den<br />

Verantwortlichen von Martell Mumm Perrier-Jouët noch nicht bekannt.


Das Champagnermenü von P<strong>et</strong>er Nöthel*<br />

*****<br />

Salat von Hummer mit Sesam-Chili-Krokant<br />

Charentaiser Melone und Kräutersalat<br />

auf Currysauce<br />

Dazu: Perrier-Jouët Grand Brut**<br />

Primäraromen: Goldmelisse und Brioche (beide prädominant),<br />

Pflaumen und Linden. Komplementäraromen: Zitrone,<br />

Grapefruit, weisser Pfirsich, grüne Birne, Aprikose, Mango,<br />

Heirloom Apfel, grüne Haselnuss, Fruchtbaumblüten, Geissblatt/Heckenkirsche,<br />

frischer Butter, Vanille-Madeleine.<br />

Passt auch zu: Kabeljau, Heilbutt, Adlerfisch, Zander, Se<strong>et</strong>eufel,<br />

Kalmar, Kalbskarree, Kalbsmilke, Geflügel und Tof.<br />

Passende Zutaten: Granny-Smith-Apfel, Zitrone, Zitronenschale,<br />

Yuzu, frische Mandeln, weisser Pfirsich, gegrillte Aprikosen,<br />

geröst<strong>et</strong>e Nektarinen, Mirabellen, tahitische Vanille, frische<br />

Haselnüsse, frisches Zitronengras, Ingwer, Lindenblüten, weisses<br />

Miso, Feldegerlin (Champignon), Enoki-Pilz, Babykarotten,<br />

Babykohlrabi, griechischer Joghurt, braune Butter, Frischmilchkäse,<br />

Kürbis, Lindenhonig, Blüten der Kapuzinerkresse, Reis,<br />

Kürbis, Brioche, Shiro Tosaka Nori (japanische Algen), grünes<br />

Olivenöl, Topinambur.<br />

*****<br />

Hummersuppe mit Champagner<br />

*****<br />

Gebratener Hummer auf geschmorter Kalbshaxe<br />

mit Eierschwämmli, Spinat und Pommes<br />

Mousseline<br />

Dazu: Perrier-Jouët Belle Epoque<br />

Millésimé 2004**<br />

Primäraromen: Eingemachte Mirabellen, grüne Birne, frische<br />

Bergamotte und Brioche. Komplementäraromen: Weissdornblüten,<br />

Wiesenklee, Ananas, Passionsfrucht, Lim<strong>et</strong>tenblüten,<br />

frischer Ingwer, Fenchel, Tonkabohne.<br />

Passt auch zu: Kabeljau, Seezunge, Goldbutt, Glattbutt, Steinbutt,<br />

St. P<strong>et</strong>ersfisch, Brasse, frischem Barsch und Adlerfisch,<br />

Kalmar, Heilbutt, Makrele, Jakobsmuscheln, Garnelen,<br />

Crev<strong>et</strong>ten, Milchkalb, Kalbskeule, Kalbsmilke, Wachtel, Taube,<br />

ägyptisches Huhn, Kuckuck, Foie gras.<br />

LUXUS // Champagner<br />

9<br />

Passende Zutaten: R<strong>et</strong>tich, Radieschen, Kartoffeln, Pommes<br />

de mer, Fenchel, Pastinake, Topinambur, Erbsen, grüne Bohnen,<br />

Blumenkohl, Meerfenchel, Mirabelle, Trauben, weisser Pfirsich,<br />

Birne, grüne Orange, frische Mandeln, Ananas, Kokosnuss,<br />

Zitronen, weisse Johannisbeere, Mimose, Jasmin, Kardamon,<br />

Holunder, Rose, Feigenblätter, Heu, Grüntee, Tonkabohnen,<br />

grüne Kaffeebohnen, Ingwer, Frühlingszwiebeln, weisse<br />

Zwiebeln, Wasserkresse, Fenchelblätter, Fenchelblüten, glatte<br />

P<strong>et</strong>ersilie, Estragon, Nelken, weich gekochtes Ei, Frischkäse,<br />

Double Crème fraîche, gesalzene Butter, Oliven- und Rapsöl.<br />

*****<br />

Geeister Cappuccino mit Kirschsahne<br />

*****<br />

Crème Catalana mit Zw<strong>et</strong>schgenragout,<br />

süsses Pesto und Tonkabohneneis<br />

Dazu: Perrier-Jouët Blason Rosé**<br />

Primäraromen: Schwarze Johannisbeere und Blutorange<br />

(prädominant) sowie Birne, Mirabelle, Aprikose, Johannisbeerlikör,<br />

Himbeere und Rose. Komplementäraromen: Orange,<br />

Johannisbeerkuchen, Crème de Cassis, Brombeere, Sauerkirsche,<br />

Granatapfel, Lindenblüten, Heckenkirsche, Passionblume,<br />

Biskuits, Brioche.<br />

Passt auch zu: Lachs, Brachsme aus dem roten Meer, Bonita<br />

Thunfisch, Skorpionfisch, Rotbarbe, Jakobsmuscheln, Seeigel,<br />

Shrimps, Prawns, Languste, Lammfil<strong>et</strong>, Rindsfil<strong>et</strong> (roh<br />

mariniert), Entenfil<strong>et</strong> (roh oder gekocht), Birkhuhn, Guinea<br />

Huhn, weich gekochtes Ei.<br />

Passende Zutaten: Kirsche, Himbeere, Erdbeere, Brombeere,<br />

Heidelbeere, schwarze und rote Johannisbeeren, Granatapfel,<br />

Pfirsich, Blutorange, Tomate, Wassermelone, Sauerampfer,<br />

japanische P<strong>et</strong>ersilie, dunkelroter Basilikum, frische Rose,<br />

Koriander, frischer roter Pfeffer, Safran, Schalotten, Randen,<br />

Karotten, Trüffelkartoffel, Erbsen, Radieschen, Parmesan,<br />

Butter, Tapiokaperlen, griechischer Joghurt, Macadamianuss,<br />

Burratta, Mozzarella, Sauerrahm, weisse Schokolade, Lindenhonig,<br />

ausgereiftes Olivenöl.<br />

* Deutscher Spitzenkoch, seit 27 Jahren im «Hummer-Stübchen» Düsseldorf; ausgezeichn<strong>et</strong> mit 2 Michelin-Sternen und<br />

18 GaultMillau-Punkten. ** Champagner ausgewählt von P<strong>et</strong>er Nöthel / Quelle der Aromen- und Zutatentabelle: Perrier-Jouët.


Maitre<br />

Antony<br />

TEXT Jörg Ruppelt BILDER Christoph Läser<br />

Wer in der <strong>Gastronomie</strong> <strong>et</strong>was auf sich hält, kauft seinen<br />

Rohmilchkäse bei Bernard Antony. Doch Achtung, der erlauchte<br />

Käsefürst sucht sich seine Kundschaft heute selber aus.<br />

DerKäsefürstresidiertinVieux-Ferr<strong>et</strong>te.Einemverschlafenen,gleichwohlgemütlich<br />

anmutenden Nest mit hübschen Fachwerkhäusern und gepflegten Gärtchen im<br />

elsässischen Sundgau, knapp eine halbe Stunde Autofahrt von Basel entfernt.<br />

Allerdings: Die 5 Rue de la Montagne, Wohnsitz von Bernard Antony, ist auf Anhieb<br />

nicht zu finden. Wer kurz anhält und nach der Strasse Ausschau hält, wird von den<br />

Einheimischen mit einem Lächeln bedacht. «Ah, le Fromager?», antwort<strong>et</strong> ein älterer<br />

Herr auf unsere Frage nach der Rue de la Montagne. Natürlich, Fremde mit einem<br />

ausländischen Autokennzeichnen in der tiefsten elsässischen Provinz. Die können<br />

doch nur zu Maître Bernard Antony wollen. «Immer weiter geradeaus, rechts in die<br />

Rue de l’Eglise und nach gut zweihundert M<strong>et</strong>ern links in die Rue de la Montagne.»<br />

Und da sind wir schon vor Hausnummer 5 beim Eleveur de Fromages. Dass man<br />

hier auch Deutsch, oder besser gesagt, Elsässisch spricht – darauf lässt eine einfache,<br />

in dunklem Holz gehaltene Tafel über dem Eingang von Maître Antonys Haus<br />

schliessen: «Sundgäuer Chäschaller» steht da geschrieben. Bernard Antony, der<br />

Maître Fromager, der unumstrittene Käsefürst, begrüsst seine Gäste mit einem<br />

freundlichen Lächeln. In Jeans, Hemd und heller Schürze. Kein prätentiöses<br />

Wie der Vater so der Sohn: Jean-François Antony hat ein Näschen für exquisiten Käse<br />

LUXUS // Maître Antony<br />

10


Gehabe. Und auch sein Domizil: Kein Prachtbau, kein Palast,<br />

sondern ein typisches Bauernhaus der Gegend mit kleinem Verkaufsladen<br />

und Käs<strong>et</strong>heke, einem Degustationsraum im Stile<br />

der 1980er-Jahre (die opulente, mehrteilige «Cérémonie de<br />

fromage» wird Besuchern hier für 59 Euro offeriert), sieben<br />

kleinen, gleichwohl modernen Reifekellern und einem Refugium<br />

mit ausgesuchten, zu seinen Käsen passenden Weinen.<br />

Urkunden an den Wänden und eine Pinnwand am Eingang<br />

des Hauses künden davon, dass hier allerdings ein Mann von<br />

Welt lebt und arbeit<strong>et</strong>. Mit Fotos und Grusskarten bedanken<br />

sichKünstlerunddereuropäischeHochadelbeiMaîtreAntony<br />

für dessen deliziöse Käseauswahl. Prinz Albert von Monaco<br />

und seine Frau Charlène sind dabei und sogar Königin<br />

Elizab<strong>et</strong>h, die sich persönlich für dessen herzlichen Glückwünsche<br />

zum 60-jährigen Thronjubiläum bedankte. Auffallend<br />

viele Fotos und Briefe stammen von Otto von Habsburg,<br />

Schriftsteller, Publizist, Politiker und vor allem l<strong>et</strong>zter<br />

Kronprinz von Österreich-Ungarn. 50 Briefe wechselten der<br />

Käsefürst und der unlängst verstorbene hochangesehene<br />

Blaublüter aus Wien. Zu Themen, die nicht nur den Käse,<br />

sondern auch Gesellschaft, Politik und Kultur berührten. «Uns<br />

verband eine Freundschaft», sagt Bernard Antony in aller<br />

Bescheidenheit.<br />

Zu Maîtres Kunden gehören nicht nur der blaublütige<br />

Adel, sondern auch der Hochadel der Küche. 19 Dreisterne-,<br />

27 Zweisterne- und 30 Einsterne-Restaurants. Maître Antony<br />

beliefert Alain Ducasse und Alain Passard, Pierre Gangnaire<br />

und Harald Wohlfahrt, Jean-Claude Bourgueil und Jean-<br />

Georges Klein. «Natürlich habe ich auch ehrenwerte Kunden<br />

in der Schweiz», b<strong>et</strong>ont der Maître. Mit Philippe Rochat<br />

hielt und hält er Kontakt. Und obwohl ihm der komplizierte<br />

Papierkram mit den Einfuhrbedingungen in die Schweiz<br />

ziemlich ärgert, ist er oft in der Schweiz unterwegs. Seine<br />

Käseauswahl und seine Künste in Sachen Buff<strong>et</strong>-Zeremonien<br />

sind weitherum gefragt: ob im Grand Hotel Les Trois Rois<br />

in Basel, bei Benoît Violier in Crissier, bei Roland Schmid in<br />

der Aebtestube im Quellenhof Bad Ragaz, bei R<strong>et</strong>o Mathis in<br />

St. Moritz oder im Waldhaus in Flims.<br />

Bernard Antony leist<strong>et</strong> sich den Luxus, seine Kunden selbst<br />

auszusuchen. Plumpe Anrufe und Nachfragen bezüglich Sortiment<br />

und Preisliste beantwort<strong>et</strong> er charmant, aber bestimmt<br />

mit den Worten: «Ich habe keinen Käse und keine Preise.»<br />

Wer hingegen mit ihm das Gespräch sucht und den Eindruck<br />

erweckt, <strong>et</strong>was von ausgesuchtem Rohmilchkäse zu verstehen<br />

und noch dazu eine vorzügliche Küche führt, ja der könnte<br />

womöglich von Bernard Antony in den erlauchten Kreis der<br />

Kunden aufgenommen werden.<br />

LUXUS // Maître Antony<br />

11<br />

Zwei Ziegen-Rohmilchkäse:<br />

Picodon (Ardèche), Gal<strong>et</strong> de Bigorre (Pyrénées)


Im Laden an die Pinnwand geheft<strong>et</strong>:<br />

Dankesschreiben des europäischen Hochadels<br />

Gut 120 exquisite Rohmilchkäse vornehmlich aus Frankreich<br />

(ein Parmigiano Reggiano aus Italien sowie ein ausgewählter<br />

Gruyère AOC und ein Vacherin Fribourgeois sowie<br />

Stilton aus England kompl<strong>et</strong>tieren das Programm) lagern und<br />

reifen in den modernen Kellern des Maîtres und stehen später<br />

bereit zum Verkauf. Dass es sich dabei um ausnahmslos unpasteurisierte<br />

Rohmilchkäse handelt, versteht sich von selbst.<br />

«Der Unterschied zwischen einem pasteurisierten und einem<br />

unpasteurisierten Rohmilchkäse ist in <strong>et</strong>wa der gleiche wie<br />

der zwischen einem Keyboard und einem Konzertflügel», diktierte<br />

Bernard Antony unlängst einer deutschen Journalistin<br />

ins Notizbuch. «Man kann es auch deftiger ausdrücken», sagt<br />

er bei unserem Besuch. «Pasteurisierte Käse ist wie ein kastrierter<br />

Mann!». Es ist auch nicht immer alles verfügbar. Käse<br />

ist wie Gemüse ein Saisonprodukt. «Hartkäse gibt es im Frühjahr<br />

bis Herbst, und wenn die Ziege im Mutterschaftsurlaub ist,<br />

gibt es im Januar und Februar eben keinen Ziegenkäse.»<br />

Auf die Frage, wer zu seinen Käseproduzenten gehört<br />

und wie er sie auswählt und wie b<strong>et</strong>reut, hält sich der Maître<br />

bedeckt. «Sie können den Namen schreiben und die Region.<br />

Alles andere ist B<strong>et</strong>riebsgeheimnis.» Die Gunst des Affineurs<br />

erwerben sich grundsätzlich jene Käseproduzenten, die erst einmal<br />

zeigen, dass sie Respekt vor den Tieren haben. Massentierhaltung<br />

und Zusatzfutter gehen gar nicht. Um den perfekten<br />

Rohmilchkäse-Geschmack hervorzubringen, sei die Ernährung<br />

der Tiere wichtig. Etwa Bergkräuter auf den Alpen im Sommer<br />

und reines Heu im Winter. Auch die Luft spiele eine Rolle.<br />

Und natürlich die Gegend, in der die Kühe, Ziegen und Schafe<br />

weiden. Zul<strong>et</strong>zt machen die Bakterienkulturen den wahren<br />

Geschmack eines Käses aus. Die frisch gemolkene Milch wird<br />

auf bis maximal 40 Grad Celsius erhitzt. Höhere Temperaturen<br />

sind in des Maîtres Augen Frevel.<br />

Was für die einen eine Delikatesse, ist für die Regierung<br />

der USA eine gefährliche Substanz und deshalb verboten. In<br />

der EU unterliegt die Herstellung von Rohmilchkäse strengen<br />

Hygienevorschriften und wird in schönster Bürokratensprache<br />

als das «unverändertes Gemelk von Nutztieren» bezeichn<strong>et</strong>.<br />

Dass es Rohmilchkäse in reinster Form überhaupt noch zu<br />

kaufen gibt, ist mit ein Verdienst von Maître Antony. Anfang<br />

1990 entzünd<strong>et</strong>en sich in Deutschland und Frankreich die<br />

Diskussionen um gefährliche Erreger im Rohmilchkäse. 1992<br />

stand in der EU zur Debatte, dem beliebten Käse gänzlich<br />

den Garaus zu machen. Bernard Antony schalt<strong>et</strong>e sich in die<br />

öffentliche Diskussion ein und kämpfte an der Seite von Prinz<br />

Charles, der sein Ansehen und seinen Einfluss überall geltend<br />

machte, gegen die drohende Beerdigung des wahren Rohmilchkäses.<br />

Als das Syndicat des Fromages 1992 in Strassbourg ein<br />

grosses Buff<strong>et</strong> organisierte und Botschafter suchte, wandte<br />

sich Bernard Antony an seinen Freund, den ehemaligen<br />

französischen Präsidenten Valerie Giscard d’Estaing. «Ich erinnere<br />

mich noch, als ich bei ihm anrief. Monsieur le Président<br />

(damals war d’Estaing längst nicht mehr Präsident, in Frankreich<br />

ist es jedoch üblich, dass man auch die Alt-Präsidenten<br />

mit Präsident anspricht) habe keine Zeit, antwort<strong>et</strong>e eine<br />

Sekr<strong>et</strong>ärin. Daraufhin sagte ich erbost: «Madame, auch ich<br />

habe keine Zeit, aber ich und der Rohmilchkäse brauchen ihn!»<br />

Wenig später habe dieselbe Dame zurückgerufen mit den<br />

Worten: «Monsieur Le Président hat selbstverständlich Zeit.»<br />

LUXUS // Maître Antony<br />

12<br />

Traditionelle Rohmilchkäse: Marollais, Vieux Boulogne<br />

(beide Nord), Epoisse (Burgund) und Munster (Elsass)


Bonde en Gatine, Poitou<br />

Maître Bernard Antony prüft Konsistenz und Geschmack eines<br />

Cantal fermier aus der Auvergne<br />

An jene Kämpfe, die nunmehr 20 Jahre zurückliegen, denkt Bernard mit einem Schmunzeln<br />

zurück. Dass er selbst einmal zum berühmtesten «Maître fromager affineur» aufsteigen sollte, hätte er<br />

in seiner Jugend nicht im Traum gedacht. Bernard Antony wächst als Sohn einer einfachen, elsässische<br />

Mundart sprechende Bauernfamilie auf, die nicht mehr als drei Kühe und <strong>et</strong>was Land für G<strong>et</strong>reideund<br />

Gemüseanbau besitzt. Mit 14 verlässt er die Schule und schuft<strong>et</strong> für einen kargen Lohn in einer<br />

nahen Besteckfabrik. Nach der Militärzeit arbeit<strong>et</strong> er in einem Lebensmittelladen im Nachbardorf<br />

Riespach und macht sich wenig später mit einem eigenen Gemischtwarengeschäft selbstständig.<br />

Mit einem umgebauten Bus fährt er von Dorf zu Dorf und verkauft Butter, Kaffee und Kleider. 1978<br />

heirat<strong>et</strong> er. Seine Frau Jeanine wird bis zu ihrem Tod vor wenigen Jahren eine grosse Stütze in seinem<br />

Leben. Ende der 1970er-Jahre lernt er den bekannten Affineur Pierre Androuët kennen. Und der<br />

ermuntert den jungen Bernard, bei ihm zu lernen und fortan auf Käse zu s<strong>et</strong>zen.<br />

Auf die Frage, weshalb er nicht selbst angefangen habe, Käse herzustellen, antwort<strong>et</strong> Bernard<br />

Antony: «Ach wissen Sie, es ist wie mit den Kindern. Sie in die Welt zu s<strong>et</strong>zen ist einfach. Sie zu<br />

erziehen ist schwierig!» Anfänglich verkauft Maître Antony sogar pasteurisierten Käse. Ein Faux<br />

pas – der ihm heute natürlich nicht mehr unterlaufen würde. Spitzenkoch Alain Ducasse entdeckt<br />

den begabten Maître und wird für den Elsässer «Türöffner» für die Sterne-<strong>Gastronomie</strong>. Auch<br />

Alain Passard, Harald Wohlfahrt und der deutsche <strong>Gastronomie</strong>kritiker und Buchautor Wolfram<br />

Siebeck entdecken das feine Händchen des Maîtres für Spitzenkäse und unterstützen ihn in der<br />

Startphase. Die ersten Häuser, die Bernard Maître in der Schweiz beliefert, sind der «Teufelhof»<br />

und das «Stucki» in Basel. Heute ist Sohn Jean-François Antony dabei, in die grossen Fussstapfen<br />

seines Vaters zu tr<strong>et</strong>en. Wie der Papa ist auch er freundlich, weltgewandt, mehrsprachig. Und – wie<br />

es sich für einen Antony offensichtlich gehört – diskr<strong>et</strong>, was präzise Angaben über die Herkunft<br />

der verschiedenen Rohmilchkäse anbelangt. Ob es überhaupt noch <strong>et</strong>was gebe, was ihn, den Maître,<br />

vom Stuhl hauen könnte, fragen wir Bernard Antony. «Natürlich», antwort<strong>et</strong> er. Erst gestern<br />

habe er in Paris im Drei-Sterne-Restaurant Le Pré Catelan einen St.-Nectaire-Rohmilchkäse aus<br />

der Auvergne probiert und gedacht, «Mensch, Bernard, ist der Käse gut!» Und er selbst in Vieux-<br />

Ferr<strong>et</strong>te? Hat er womöglich ganz tolle, exklusive Käseneuheiten im Sortiment, von der noch<br />

niemand weiss? «Neuheiten?», fragt der Käsefürst naserümpfend zurück, «Neuheiten können Sie<br />

jeden Tag in der Zeitung lesen. Bei mir finden Sie Tradition.»<br />

www.fromagerantony.fr<br />

LUXUS // Maître Antony<br />

13


Goldrausch<br />

im Entlebuch<br />

TEXT Gabriel Tinguely BILDER zVg<br />

Goldflitter glitzern in edlen Destillaten, und an der Wand hängen reihenweise Golddiplome. Berauscht<br />

vom Erfolg steht Ivano Friedli-Studer aber immer noch mit beiden Beinen auf dem Boden.<br />

links Die Villa Studer in Escholzmatt ist eine von nur noch sieben Schweizer Fabrikantenvillen<br />

aus der Gründerzeit, in der noch heute produziert wird<br />

rechts Käthi und Ivano Friedli-Studer sind Inhaber der Destillerie und führen diese<br />

seit 1990<br />

LUXUS // Goldrausch im Entlebuch<br />

14


Escholzmatt im Entlebuch. Am Dorfrand steht die Distillerie<br />

Studer auf der grünen Wiese. Die Fabrikantenvilla und<br />

zwei weitere Gebäude bilden einen Hof. Das schmiedeeiserne<br />

Tor ist weit geöffn<strong>et</strong>, und die Kieselsteine auf der Einfahrt<br />

scheinen – wie Pralinen in der Vitrine einer Confiserie –<br />

akkurat ausgelegt. Dieser Vergleich ist nicht weit hergeholt.<br />

Mit Bonbons und Dragées beginnt die Geschichte. Die<br />

Gebrüder Studer zogen aus, um das Handwerk eines Confiseurs<br />

zu erlernen. Lehr- und Wanderjahre führten sie nach<br />

Bordeaux und ins Cognac, wo sie unter anderem bei Marie<br />

Brizard/Bols in die Geheimnisse der Liqueurproduktion eingeführt<br />

wurden. Zurück in Escholzmatt gründ<strong>et</strong>en die vier<br />

Brüder Studer im Jahr 1883 eine Liqueur- und Confiseriefabrik.<br />

Zu ihren Erfindungen zählen das Caramel-mou oder<br />

der Fireball, ein Orangenlikör mit 50 Volumenprozenten<br />

Alkohol, der sich hervorragend zum Flambieren eign<strong>et</strong>.<br />

Ohne vorzuwärmen, brennt er garantiert immer. Selbst bei<br />

Temperaturen bis minus 18 Grad. «Auch die Inuit im ewigen<br />

Eis können damit flambieren», scherzt Ivano Friedli-Studer<br />

über den Fireball, der seit 70 Jahren in unveränderter Rezeptur<br />

angeboten wird.<br />

Der schlanke, sportlich-elegant gekleid<strong>et</strong>e und quirlige<br />

Mitfünfziger Ivano Friedli ist zusammen mit seiner Frau<br />

Käthi Studer Geschäftsführer, Inhaber und Verwaltungsratspräsident<br />

der Distillerie Studer. «Seitdem wir die fünf Miteigentümerfamilien<br />

ausbezahlt und die Firma übernommen<br />

haben, können wir die Verwaltungsratssitzung quasi beim<br />

Frühstück abhalten», witzelt er heute. Damals, vor 22 Jahren<br />

war der Schweizer Spirituosenmarkt noch abgeschott<strong>et</strong>.<br />

87 Prozent des Konsums stammten aus inländischer Produktion.<br />

1990 galt eine Brennerei als sichere Lebensgrundlage.<br />

Trotzdem musste sich der gelernte Schrifts<strong>et</strong>zer und<br />

Mitinhaber einer florierenden Werbeagentur innert kürzester<br />

Zeit zwischen dem Bewährten und einem Abenteuer entscheiden.<br />

Er wagte den Sprung ins kalte Wasser und übernahm<br />

als Quereinsteiger die Destillerie. Auch seine Frau Käthi<br />

ist Quereinsteigerin. Das obwohl sie als geborene Studer in<br />

der Wohnung über der Distillerie aufgewachsen ist.<br />

Seither hat sich viel verändert. Der Marktanteil der<br />

Schweizer Destillate ist auf unter zwölf Prozent gesunken und<br />

mit der Einführung der 0,5-Promille-Grenze für Autofahrer<br />

ist der Absatz bei Edelbränden nochmals gesunken. Ein rauer<br />

Wind weht in der Branche. Dennoch hat Ivano Friedli-Studer<br />

bis heute alle Übernahmeangebote entschieden abgelehnt.<br />

Aber es gibt auch Lichtblicke. «Auf dem Spirituosenmarkt<br />

ereign<strong>et</strong> sich genau das Gleiche wie bei den Bierbrauereien<br />

vor zehn Jahren», sagt er. «Wie die Mikrobrauereien in ihrem<br />

LUXUS // Goldrausch im Entlebuch<br />

15<br />

In der Destillerie Studer<br />

werden ausschliesslich Schweizer<br />

Früchte verarbeit<strong>et</strong><br />

Segment erfreuen sich Destillate<br />

aus handwerklicher Produktion und<br />

kleine Familienmarken einer grossen<br />

Nachfrage.» So verschenken<br />

renommierte Unternehmen und Banken Edelbrände<br />

von Studer an ihre besten Kunden. Und<br />

Destillate aus dem Hause Studer werden in zahlreiche<br />

Länder exportiert.<br />

«Im internationalen Markt, wo Whisky, Wodka und Gin<br />

dominieren, haben unsere Fruchtdestillate Kirsch und<br />

Williams einen schweren Stand», sagt Ivano Friedli-Studer.<br />

Deshalb produziert er seit 2005 auch Wodka. Und gleich<br />

einer der weltbesten. Viermal wurde sein Swiss Vodka bereits<br />

ausgezeichn<strong>et</strong>: Gold an der Distisuisse 2006 und 2008, 2011<br />

Europäischer Master Award und 2012 Gold beim Vodka-<br />

Award in London. Neu ist auch der würzige Gin, und im Keller<br />

reift Rum in Fässern aus Schweizer Eiche. «Unsere Internationalen<br />

sind Türöffner für die Destillate aus Schweizer<br />

Früchten.» Dass die Fruchtdestillate und Edelbrände aus dem<br />

Hause Studer aber keineswegs Mauerblümchen sind, beweisen<br />

die unzähligen Auszeichnungen. Der Williams aus der Linie<br />

«Les Traditionelles» zum Beispiel wird an der ISW–International<br />

Spirit Comp<strong>et</strong>ition in Deutschland seit über einem<br />

Jahrzehnt mit Gold ausgezeichn<strong>et</strong>. An verschiedenen W<strong>et</strong>tbewerben<br />

sind Studer-Destillate im Jahr 2012 total 27-mal mit<br />

Edelm<strong>et</strong>all (Master, Gold oder Silber) ausgezeichn<strong>et</strong> worden.<br />

80 Prozent dieser Erfolge gehen auf das Konto der Qualität der<br />

Rohstoffe. Der Rest ist Teamarbeit. So hat P<strong>et</strong>er Dürr von der<br />

Forschungsanstalt Agroscope die Brennkurve entwickelt. Die<br />

Brennkurve ist das Rezept mit Zeit- und Temperaturangaben<br />

sowie Alkoholwerten, nach denen Bruno Limacher destilliert.<br />

Er ist seit 22 Jahren Brennmeister im Hause Studer, Nachfolger<br />

seines Vaters, der das gleiche Amt inne hatte. Kellermeister Fritz<br />

Wüthrich reift, assembliert und bonifiziert die edlen Brände.<br />

Neben einheimischen Williams-Birnen, Kirschen, Gravensteiner-Äpfeln,<br />

Pflaumen sowie Aprikosen und dem Können<br />

des Brennmeisters ist auch die edle Verpackung ein Pfeiler der<br />

Erfolgsgeschichte. Und die stammt aus der Feder der selbstständig<br />

arbeitenden Designerin und Grafikerin Käthi Friedli-<br />

Studer. Walliser Mitbewerber raufen sich an den Haaren, weil<br />

sie nicht schon früher auf die Idee mit dem Matterhorn in der<br />

Flasche gekommen sind. Aber eben. Die Entlebucher waren<br />

schneller und haben sich die Flasche patentieren lassen. «Neid<br />

muss man sich hart erarbeiten», flunkert Ivano Friedli-Studer.<br />

Auch der Goldflitter ist die Idee der Destillerie. «Auf der<br />

anderen Seite des Dorfes liegt der Napf, unser Hausberg, zu<br />

dem jährlich Hunderte von Goldwäschern pilgern.»


Williams «Les Traditionelles»<br />

Gebrannt aus saftigen, im Spätsommer geernt<strong>et</strong>en Walliser Williams-Birnen.<br />

In luftdurchlässigen Kistchen reifen sie unter Aufsicht aus und entfalten so ihr<br />

delikates Aroma. 100 Kilo Williams-Birnen ergeben circa vier Liter Destillat mit<br />

100 Volumenprozent Alkohol. Williams wird mit 41% Vol. abgefüllt.<br />

CHF 56.–/70 cl<br />

Vieille Poire Williams<br />

Für Destillate der Linie «Réserve Baron Louis» reserviert Kellermeister Fritz<br />

Wüthrich den aromatischsten Teil des Brandes. Nach langer Reifung im Keller<br />

rund<strong>et</strong> er die scharfe Spitze ab, damit das Destillat harmonisch wird. Dieser Vorgang<br />

wird als Bonifizierung bezeichn<strong>et</strong>. Die 1991 erstmals lancierte und damals weltweit<br />

einzigartige Spezialität steht jährlich nur in beschränkten Mengen zur Verfügung.<br />

CHF 57.–/70 cl<br />

Williamson – Obstdestillat des Jahres 2012<br />

Die besten Brände werden in Eichenholz-Barriques ausgebaut. Der Williamson<br />

präsentiert sich als exklusiver Edelbrand von grossartigem Charakter. Studer in<br />

Escholzmatt ist auf 825 M<strong>et</strong>er über Meer die wohl höchstgelegene Destillerie der<br />

Schweiz. Die in Barriques ausgebauten Edelbrände bezeichn<strong>et</strong> Studer als «The<br />

Spirit of the Swiss Highland».<br />

CHF 148.–/70 cl<br />

Swiss Premium Gold Selection<br />

Mit der Swiss Premium Gold Edition s<strong>et</strong>zen Käthi und Ivano Friedli-Studer ihre<br />

Edelbrände gekonnt in Szene. In den Kugelflaschen mit eingegossenem Matterhorn<br />

und vers<strong>et</strong>zt mit 22-karätigem Goldflitter, bi<strong>et</strong>en sie Williams, Vieille Poire<br />

Williams Barrique, Vieille Prune Barrique, Vieille Pomme Gravenstein und ihren<br />

Wodka an.<br />

CHF 56.– bis CHF 65.–/70 cl. Inklusive Geschenkkarton<br />

St. Moritz-Luxus-Edition<br />

Die von Käthi Friedli-Studer entworfene und in erster Linie für den Export bestimmte<br />

Luxus-Edition St. Moriz umfasst sechs Premiumprodukte der Distillerie<br />

Studer. Verkauft werden diese im Engadiner Nobelkurort sowie in Flughäfen.<br />

Die Distillerie Studer ist neben Omega, Champagne Dampierre und Domaines<br />

Barons de Rothschild (Château Lafite) eines der wenigen Unternehmen, die mit der<br />

Marke St. Moritz werben dürfen.<br />

LUXUS // Goldrausch im Entlebuch<br />

16<br />

www.distillery.ch


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TEXT Sarah Sidler BILDER Filipa Peixeiro<br />

Zwei junge Quereinsteiger der Lebensmittelbranche haben innert zweier<br />

Jahre erreicht, wovon Insider ihr ganzes Leben lang träumen. Lucas<br />

Oechslin und Marco Tessaro beliefern mit ihrem Luma-Fleisch 200 Spitzenrestaurants<br />

der Schweiz. Ein Schimmelpilz macht es aussergewöhnlich.


Begonnen hat der Siegeszug vor vier Jahren. Die beiden begeisterten<br />

Fleischesser Marco Tessaro und Lucas Oechslin fragten<br />

sich, wieso die Schweizer Spitzengastronomie hauptsächlich<br />

Rindfleisch aus dem Ausland verwend<strong>et</strong>. «Wir erhielten<br />

überall dieselbe Antwort», sagt Lucas Oechslin: Es sei hierzulande<br />

nicht möglich, konstant die gewünschte Qualität zu<br />

erhalten. Lucas Oechslin wusste aus seinem Biotechnologie-<br />

Studium, dass es möglich ist, Fleisch mittels Mikro-Organismen<br />

so zu bearbeiten, dass die Qualität auf höchstem Niveau relativ<br />

konstant bleibt. Bereits in früheren Verfahren war beispielsweise<br />

Salami mit Edelschimmelpilz veredelt worden.<br />

So machte er sich mit seinem Jugendfreund, dem B<strong>et</strong>riebsökonomen<br />

Marco Tessaro, an die Arbeit und ackerte sich<br />

durch diverse Lektüren. Gemeinsam machten sie sich auf die<br />

Suche nach einem Schimmelpilz, der sowohl für Menschen<br />

ungiftig als auch dem Geschmack des Fleisches ähnlich ist.<br />

Schliesslich fand Lucas Oechslin im Labor rund 40 Schimmelpilze,<br />

die den Kriterien entsprachen. Im ersten Jahr test<strong>et</strong>en<br />

die zwei Freunde anhand verschiedener Fleischstücke, welcher<br />

Schimmelpilz bei welcher Luftfeuchtigkeit, Lagerdauer<br />

und Temperatur das zarteste und schmackhafteste Resultat<br />

erzielt. Dafür mi<strong>et</strong><strong>et</strong>en sie in Kilchberg eine alte, zwei Quadratm<strong>et</strong>er<br />

grosse Kühlzelle. Gem<strong>et</strong>zg<strong>et</strong> haben Lucas Oechslin und<br />

Marco Tessaro selbst. Das Handwerk brachte ihnen der Vermi<strong>et</strong>er<br />

der Kühlzelle, ein M<strong>et</strong>zger, bei. Der Anfang war harzig. «Wir<br />

konnten uns kaum einen Lohn bezahlen und arbeit<strong>et</strong>en während<br />

sechs Wochentagen jeweils bis zu 14 Stunden», erinnert<br />

sich Lucas Oechslin.<br />

Fleisch verliert Hälfte des Gewichtes<br />

Im Sommer 2011 liessen die beiden Jungunternehmer<br />

ihre Schimmelpilze sowie ihr Verfahren patentieren. Heute<br />

produzieren die zwei Freunde in ihrem Heimatkanton Schaffhausen,<br />

wo sie Fördergelder erhalten haben. Im Produktionsraum<br />

der Luma Dry Aging Company in Neuhausen werden<br />

die Sporen des ausgewählten Schimmelpilzes mittels einer<br />

ölfreien Druckluftpistole gleichmässig auf die Fleischstücke<br />

besprüht. Dann wird das Fleisch, das sich nach wie vor am<br />

Knochen befind<strong>et</strong>, zwischen vier bis acht Wochen bei einem<br />

bis drei Grad gelagert. Nicht nur die Temperatur muss stim-<br />

LUXUS // Der Pilz, der Fleischqualität garantiert<br />

19<br />

men, auch die Luftfeuchtigkeit ist von grosser Wichtigkeit,<br />

damit das Fleisch nicht vertrockn<strong>et</strong> oder verfault. Nach einer<br />

Woche ist das Mycel auf dem Fleisch sichtbar und nach zwei<br />

Wochen der Fruchtkörper, der die rote Muskelmasse gleichmässig<br />

überzieht. «Das Enzym des Schimmelpilzes bewirkt<br />

die Geschmacksveränderung und baut die Totenstarre sowie<br />

das Collagen ab, welches das Fleisch zäh macht», sagt Lucas<br />

Oechslin. Weiter bekämpft der Edelschimmelpilz unerwünschte<br />

Mikroorganismen wie Bakterien. Nach Ende der<br />

Lagerzeit entfernen die M<strong>et</strong>zger die Schimmelschicht und<br />

schneiden die Stücke in die gewünschten Grössen. Durch<br />

das Luma-Dry-Aging-Verfahren verliert das Fleisch <strong>et</strong>wa 50<br />

Prozent des Gewichtes, was den hohen Preis des Produktes<br />

erklärt. 100 Gramm Luma-Beef-Fil<strong>et</strong> kosten 17 Franken.<br />

Um die Rückverfolgbarkeit jedes einzelnen Stücks zu<br />

garantieren, haben die Jungunternehmer ein Computerprogramm<br />

geschrieben. Geschlecht, Bauernhof, Rasse, ja selbst<br />

die Mutterkuh des verwend<strong>et</strong>en Rindes sind darin aufgelist<strong>et</strong>.<br />

«Der Beef-Manager hat uns besonders zu Beginn unserer<br />

Tätigkeit sehr geholfen», sagt Lucas Oechslin. Rasch hätten<br />

sie gemerkt, dass sich Rinder zwischen 14 und 30 Monaten am<br />

besten eignen für ihr Produkt. Das beste Fleisch liefern die<br />

Rassen Angus, Limousin, Charolais, Herford, Simmentaler<br />

und Braunvieh. Nur gerade drei Prozent der geschlacht<strong>et</strong>en<br />

Tiere in der Schweiz entsprechen den hohen Ansprüchen<br />

der Luma Dry Aging Company. Sie verarbeit<strong>et</strong> nur voll-<br />

fleischiges und perfekt marmoriertes Fleisch. Während die<br />

beiden Neuhauser sich früher selbst auf die Suche nach dem<br />

besten Schweizer Fleisch machten, übernimmt das heute die<br />

Traitafina AG.<br />

Revolution beim Schweinefleisch<br />

Derzeit verarbeiten zwei M<strong>et</strong>zger wöchentlich zwischen<br />

200 und 300 Kilogramm Fleisch zu Luma-Beef und -Pork. Auf<br />

den rasch steigenden Umsatz ihres Schweinefleisches sind die<br />

beiden Jungunternehmer besonders stolz. Es ist erst seit<br />

Herbst 2011 im Verkauf und macht bereits einen Drittel des<br />

Umsatzes aus: «Beim Schweinefleisch gelang uns eine kleine<br />

Revolution», sagt Lucas Oechslin. In der Branche hiess es, es<br />

sei nicht möglich, Schweinefleisch trocken zu lagern. Doch


BILDER zVg<br />

mittels ihres Verfahrens schafften sie es sogar, dass Spitzenköche<br />

ihren Pata Negra durch Luma-Pork ers<strong>et</strong>zten. Dario<br />

Ranza, Koch im Restaurant Principe Leopoldo, 16 Gault-<br />

Millau-Punkte schwärmt von ihrem Produkt: «Perfekter<br />

Geschmack und Konsistenz, delikat nussig, erinnert sehr an<br />

das berühmte Pata Negra Eichelschwein, ist jedoch zarter und<br />

ein einheimisches Produkt.» Gemäss Lucas Oechslin sollen<br />

Blindtester ihr Schweinefleisch gar für Kalbfleisch gehalten<br />

haben: «Es schweinelt absolut nicht.» Dafür weise es, dank<br />

verfütterten Leinsamen, Omega-3-F<strong>et</strong>tsäuren auf, die sonst nur<br />

im Fisch zu finden sind.<br />

Der perfekte Hamburger<br />

Die Angebotspal<strong>et</strong>te wurde kürzlich durch Luma Burger<br />

ergänzt. «Acht M<strong>et</strong>zger versuchten ein Jahr lang einen Hamburger<br />

zu kreieren, der uns passte», sagt Lucas Oechslin.<br />

Schliesslich gelang es einem Koch von Catering Segantini,<br />

einen Burger zu machen, der in Geschmack und Konsistenz<br />

überzeugte. Auch für die Bolognaise arbeiten Lucas Oechslin<br />

und Marco Tessaro mit Experten zusammen: Fernsehkoch René<br />

Schudel vom «Funky Kitchen Club» stellte das Rezept für die<br />

Luxus-Tomaten-Fleischsauce her. Weiter sollen auch Würste in<br />

das Sortiment aufgenommen werden. Die Hugo Dubno AG<br />

vertreibt zwei Drittel der Produkte der Luma Dry Aging Company.<br />

Zudem sind einzelne Stücke im Globus erhältlich. Ihr<br />

Fleisch kann jedoch auch über die Webseite bestellt werden.<br />

Derzeit sind die Jungunternehmer daran, ihre Lager- und<br />

Produktionsstätte in Neuhausen von 120 auf rund 500 Quadratm<strong>et</strong>er<br />

zu vergrössern. Doch ihre Ausbaupläne gehen über<br />

die Landesgrenze hinaus. Rund 50 Kilogramm Fleisch pro Monat<br />

verkaufen Lucas Oechslin und Marco Tessardo derzeit ins<br />

Nachbarland. Doch: «Von hier aus sind unsere Produkte enn<strong>et</strong><br />

der Grenze kaum verkaufsfähig. Der Einkaufspreis von Luma-<br />

Beef und Pork ist hier so hoch wie der Verkaufspreis im Ausland.<br />

Und weil das Zollverfahren extrem aufwendig und kompliziert<br />

ist, haben wir uns entschieden, für den europäischen<br />

Raum in Deutschland zu produzieren», sagt Lucas Oechslin.<br />

LUXUS // Der Pilz, der Fleischqualität garantiert<br />

20<br />

links Lucas Oechslin wurde 1982 geboren<br />

und ist in Löhningen bei Schaffhausen aufgewachsen.<br />

Er hat nach der Polymechanikerlehre<br />

sein Studium in Biotechnologie abgeschlossen.<br />

Der sport- und pilzbegeisterte<br />

Mann lebt heute in Zürich<br />

rechts Marco Tessaro wurde 1981 in Schaffhausen<br />

geboren. Er ist ebenfalls gelernter<br />

Polymechaniker. Marco hat seinen Bachelor<br />

in Tourism and Hospitality im Jahre 2007<br />

abgeschlossen. Danach hat er sich Erfahrungen<br />

im Vertrieb angeeign<strong>et</strong>. Auch er lebt heute<br />

in der Limmatstadt<br />

Anfang September wurde ihnen die provisorische Bewilligung<br />

ausgestellt. Ein grosser Schritt für den kleinen B<strong>et</strong>rieb: «Die<br />

Verfahren, um die notwendigen Bewilligungen zu erhalten,<br />

sind im Ausland noch komplizierter als in der Schweiz», sagt<br />

Lucas Oechslin.<br />

Als Partner haben sie Otto Gourm<strong>et</strong> gefunden. Künftig produziert<br />

dieser nahe Köln Luma-Fleisch und verkauft es im<br />

Lizenzverfahren weiter. Dazu verwend<strong>et</strong> die Firma den Original-<br />

Schimmelpilz aus der Schweiz und Fleisch möglichst aus den<br />

deutschen Landen. Die Suche nach geeign<strong>et</strong>en Produzenten sei<br />

jedoch noch nicht abgeschlossen. Gemäss Lucas Oechslin soll<br />

Otto Gourm<strong>et</strong> beste Abnehmer in Österreich, Frankreich und<br />

Holland garantieren. Das Ziel der Neuhauser ist es, künftig 500<br />

Kilogramm ihrer Produkte pro Woche im Ausland zu verkaufen.<br />

Sie rechnen damit, dass die Produktion in Deutschland in ungefähr<br />

sechs Monaten beginnen kann. «Das Potenzial ist europaweit<br />

riesig, obwohl unser Fleisch ein Nischenprodukt ist», sagt<br />

Lucas Oechslin.<br />

Ziel: eine weltweite Marke<br />

«Unser Ziel war schon immer, die Luma-Produkte als weltweite<br />

Marke zu lancieren», sagt Lucas Oechlin. Während Marco<br />

Tessaro schon immer von dieser Idee überzeugt war, zeigte sich<br />

Lucas Oechslin zuerst skeptisch. Heute ist auch er Marcos Meinung.<br />

Denn schon der Eintritt in die besten Küchen der Schweiz<br />

war märchenhaft: Marco Tessaro traf damals per Zufall auf den<br />

F&B-Manager von Ivo Adam und konnte ihn sofort vom Luma-<br />

Beef überzeugen. «Dieser bestellte so viel, dass wir aufgrund<br />

seines Auftrages unsere Produktion aufgebaut haben», erinnert<br />

sich Lucas Oechslin. Der zweite Spitzenkoch, der auf ihr Produkt<br />

aufgesprungen ist, heisst Marcus Lindner, ist mit 18 Gault-<br />

Millau-Punkten ausgezeichn<strong>et</strong> und kochte damals im Restaurant<br />

Mesa. «Qualität auf höchstem Niveau», so sein Fazit zu den<br />

Luma-Produkten. Beste Voraussichten also für einen erfolgreichen<br />

Markteintritt der Luma Dry Aging AG in Deutschland.<br />

Und wenn der Vertrieb in der EU läuft, wollen sich die beiden<br />

Freunde der Veredelung von Lammfleisch und Wild annehmen<br />

und so weitere Gaumen auf höchstem Niveau befriedigen.<br />

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Raumtemperatur ruhen lassen.<br />

- In einer Pfanne 2 Esslöffel Bratbutter oder Öl stark erhitzen<br />

- Das Fleisch in der Butter auf jeder Seite 1 Minute<br />

kräftig anbraten<br />

- Die Hitze reduzieren, das Fleisch für 2 Minuten<br />

beidseitig weiterbraten<br />

- Fleisch aus der Pfanne nehmen<br />

- 2–3 Minuten ruhen lassen<br />

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GLAS<br />

TEXT Gabriel Tinguely BILDER Österreich Wein<br />

Wenn Nebelschwaden einen Schleier über die Landschaft legen, gibt es nichts Besseres,<br />

als sich mit einem Gläschen Süsswein das Gemüt aufzuhellen.


Der golden leuchtende Süsswein duft<strong>et</strong> intensiv nach g<strong>et</strong>rockn<strong>et</strong>en<br />

Aprikosen, kandierten Orangen, Datteln und Safran.<br />

Im Gaumen schaukeln sich Süsse und Säure ins Gleichgewicht.<br />

Langsam rinnt der Nektar durch die Kehle. Im Magen explodiert<br />

ein Feuerwerk, und das Herz pumpt Wärme in den<br />

Körper. Ein Glas Süsswein vertreibt die winterliche Kälte aus<br />

den Zehen und Fingerspitzen.<br />

Süssweine können in allen Weinbaugebi<strong>et</strong>en und aus allen<br />

Traubensorten hergestellt werden. Zu den besten der Welt zählen<br />

die Sauternes aus dem Bordelais (Sémillon und Sauvignon<br />

Blanc), die Tokajer aus Ungarn (Furmint, Lindenblättriger und<br />

Gelber Muskat), deutsche Riesling-Süssweine, Chenin Blanc<br />

aus der Loire und die Grain Noble Confidentiel (Amigne,<br />

Arvine, Ermitage, Pinot gris) aus dem Wallis. Die Liste dieser<br />

wertvollen Elixiere könnte beliebig fortges<strong>et</strong>zt werden. Zum<br />

Beispiel mit Kreszenzen Österreichs. Fokussieren wir hier<br />

auf die Weingärten rund um den Neusiedlersee im öster-<br />

reichischen Burgenland. Dort werden Spätlesen, Beerenaus-<br />

lesen, Schilfweine, Trockenbeerenauslesen, Eisweine und der<br />

berühmte Ruster Ausbruch gekeltert. Jeder dieser Stile gibt es<br />

von einem Dutzend Rebsorten – sortenrein oder als Assemblage.<br />

Unbekanntere Sorten wie Bouvier, Scheurebe und Welsch-<br />

riesling erreichen regelmässig höchstes Qualitätsniveau.<br />

Im Seewinkel, zwischen dem Neusiedlersee und der ungarischen<br />

Grenze, begünstigt die Feuchtigkeit der Morgennebel,<br />

die aus dem See und den zahlreichen, «Zicklaken» genannten<br />

Tümpel aufsteigen, die Entwicklung von Botrytis cinerea. Der<br />

auch als Edelfäule bekannte Pilz perforiert die Schalen der<br />

Traubenbeeren, und die Mittagssonne lässt durch diese feinsten<br />

Löchlein das Wasser verdunsten. Zurück bleiben Zucker, Säuren<br />

und Aromastoffe. J<strong>et</strong>zt müssen die Winzer aufpassen, dass<br />

aus der Edelfäule keine Grauschimmel wachsen, die die Ernte<br />

verderben. Je nachdem, wie spät ein Winzer die Trauben ernt<strong>et</strong>,<br />

entstehen unterschiedliche Stile, die hier kurz erklärt werden.<br />

Spätlesen gehören in Österreich zu den Prädikatsweinen.<br />

Die vollreifen Trauben müssen einen Zuckergehalt von mindestens<br />

19 Grad auf der Klosterneuburger Mostwage (KMW) aufweisen.<br />

Ein Grad KMW entspricht fünf Grad Öchsle oder 11,5<br />

Gramm Zucker pro Liter.<br />

Für den Schilfwein werden vollreife Beeren vor dem<br />

Abpressen mindestens drei Monate auf Schilfmatten gelagert.<br />

LUXUS // Flüssige Sonne im Glas<br />

23<br />

Schilfwein, Trockenbeere, das Weindorf Rust im Burgenland<br />

Durch dieses Eintrocknen der Beeren wird das nötige Mindestmostgewicht<br />

von 25° KMW erreicht. Das entspricht 127°<br />

Öchsle oder neun Prozent Alkohol und rund 120 Gramm<br />

Restzucker im Wein.<br />

Beerenauslesen entstehen aus am Stock g<strong>et</strong>rockn<strong>et</strong>en,<br />

meist edelfaulen Trauben mit einem Mindestmostgewicht<br />

von 25° KMW.<br />

Ruster Ausbruch ist eine Spezialität aus edelfaulen und eingeschrumpften<br />

Beeren. Das österreichische Weinges<strong>et</strong>z fordert<br />

ein Mindestmostgewicht von 27° KMW.<br />

Trockenbeerenauslesen (TBA) sind Prädikatsweine aus<br />

edelfaulen Beeren mit einem Mindestmostgewicht von 30°<br />

KMW. Das entspricht einem Gehalt von 400 Gramm Zucker<br />

pro Liter Most.<br />

Eiswein ist eine Spezialität, die nach einem sehr trockenen<br />

Herbst und nur sehr selten geernt<strong>et</strong> werden kann. Denn sie<br />

s<strong>et</strong>zt gesunde Trauben voraus, die nicht von Edelfäule befallen<br />

sind. Die Lese erfolgt spät im Dezember oder erst im Januar<br />

des folgenden Jahres. Die Trauben müssen bei der Lese und<br />

beim Pressen auf natürliche Weise gefroren sein. Temperaturen<br />

zwischen minus sechs und minus zehn Grad sind die Richt-<br />

werte. Das Mindestmostgewicht b<strong>et</strong>rägt 25° KMW.<br />

Süssweine gären sehr langsam, meist über mehrere Monate<br />

hinweg, in grossen Glasflaschen, Stahltanks oder Holzfässchen.<br />

Dabei verwandeln die Hefen zuerst die Glukose in Alkohol<br />

und dann die Fruktose. Bereits bei neun oder zehn Prozent<br />

Alkohol sind die Hefen erschöpft und sterben ab. So bleiben<br />

bei Trockenbeerenauslesen 200 bis 250 Gramm Fruchtzucker<br />

unvergoren im Wein. Die hohen Säurewerte von sieben bis zehn<br />

Gramm pro Liter sorgen dafür, dass die Weine nicht zucker-<br />

süss und klebrig wirken. Der Fruchtzucker wird zudem als<br />

weniger süss empfunden und ist in kleinen Mengen auch für<br />

Diab<strong>et</strong>iker verträglich.<br />

Ein Süsswein zum Aperitif serviert, wie das Franzosen<br />

gerne machen, wirkt sättigend. Eine Spätlese harmoniert<br />

jedoch mit Vorspeisen wie Gänseleber und Krustentieren an<br />

fruchtiger Sauce. Beerenauslesen und Schilfwein passen zu<br />

Desserts mit Komponenten aus Früchten. Trockenbeerenauslesen<br />

und Eisweine suchen den Gegensatz und ergänzen<br />

sich optimal mit würzigen Häppchen und Käse.


GENUSS<br />

aus dem Watt<br />

TEXT Riccarda Frei BILDER zVg<br />

Vorlieben und Geschmäcker verändern sich. Ein Nahrungsmittel, das seit der<br />

Steinzeit als Delikatesse geschätzt wird, ist die Auster. Eine besondere Sorte wird<br />

in Deutschland kultiviert.<br />

Mit Austern ist es wie mit Kaviar – entweder man liebt sie, oder man verabscheut sie. Einer, der<br />

als grosser Austernliebhaber gilt, war Giacomo Casanova. Der berühmte Abenteurer und Liebhaber<br />

soll «zum Ansporn von Geist und Libido» täglich mindestens fünfzig Austern genossen<br />

haben. Er war mit dieser Angewohnheit in guter Gesellschaft. Der französische Sonnenkönig,<br />

Ludwig der XIV., liess sich, bevor er seine Kurtisane aufsuchte, ebenfalls Austern servieren.<br />

Während die Herren durch den Verzehr dieser Muscheln ihre Manneskraft stärken wollten,<br />

assen Damen Austern, um ihre Schönheit zu mehren und zu erhalten. Schliesslich ist ja die<br />

Liebesgöttin Venus/Aphrodite selbst im Rahmen ihres Geburtsakts einer Muschel entstiegen.<br />

LUXUS // Genuss aus dem Watt<br />

24


Nahrhaftes Gold<br />

Ob Austern tatsächlich potent und schön machen, wissen<br />

wir nicht, aber ernährungsphysiologisch sehr wertvoll sind sie<br />

auf jeden Fall. Austern sind kalorienarm und dabei so reichhaltig<br />

wie Muttermilch. 100 Gramm Austernfleisch enthalten<br />

bis zu 86 Prozent Wasser, zehn Prozent Proteine, ein bis zwei<br />

Prozent Lipide, vier Prozent Kohlenhydrate und ein bis zwei<br />

Prozent wertvolle Mineralsalze, darunter Eisen, Jod, Kalzium<br />

und Magnesium, sowie viele Vitamine.<br />

Vielleicht waren Austern deshalb schon bei Steinzeitmenschen<br />

als Nahrungsmittel so beliebt. Wie historische Funde<br />

belegen, genossen unsere Urahnen die Muscheln in grossen<br />

Mengen. Die ersten, die Austern nicht nur sammelten, sondern<br />

vor 2.500 Jahren schon richtige Zuchten einricht<strong>et</strong>en,<br />

waren die alten Römer. Sie taten es nicht nur, weil ihnen die<br />

Muscheln schmeckten, sondern weil diese auch ein wertvolles<br />

Handelsgut waren. Austern wurden mit Gold aufgewogen.<br />

Im 18. und 19. Jahrhundert waren Austern als Delikatessen<br />

so beliebt, dass an Europas Küsten ganze Dörfer vom Austernsammeln<br />

lebten und die Bestände beinahe ausgerott<strong>et</strong> wurden.<br />

Im Laufe der Jahrhunderte waren die Aquakulturen der<br />

Römer nämlich leider in Vergessenheit geraten. Um die grosse<br />

Nachfrage nach Austern zu decken, wurden die Austernbänke<br />

kommerziell ausgebeut<strong>et</strong>. Ab dem 13. Jahrhundert zogen<br />

Segelboote sogenannte Streicheisen über den Meeresboden.<br />

LUXUS // Genuss aus dem Watt<br />

25<br />

An diesen Eisen befanden sich N<strong>et</strong>ze, die das vom Eisen aufgewühlte<br />

Material – im Idealfall möglichst viele Austern –<br />

auffingen. Um der Ausbeutung der Bestände einen Riegel vorzuschieben,<br />

reglementierte König Friedrich II. im Jahr 1587<br />

den Austernfang.<br />

Austern aus dem Nationalpark<br />

Heute stammen praktisch alle kulinarischen Austern<br />

(ca. 96 Prozent) aus Zuchten. In Asien zählen China, Japan<br />

und Nordkorea zu den Hauptproduzenten. Ihre Pazifischen<br />

Austern werden fast ausschliesslich als Fleischaustern, also<br />

gegart oder zu Sauce verarbeit<strong>et</strong>, verwend<strong>et</strong>. In Europa<br />

mögen die Konsumenten die Austern lieber roh. Als Produzenten<br />

sind Frankreich, Irland und die Niederlande gross im<br />

Austerngeschäft. Ein kleiner, aber feiner Austernproduzent<br />

ist Deutschland. Auf der Insel Sylt, im Lister Wattenmeer,<br />

kultiviert die Dittmeyer’s Austern-Compagnie als einzige<br />

Austernaufzucht Deutschlands seit 25 Jahren die Auster<br />

«Sylter Royal». Diese Austernart profitiert vom mineralienhaltigen<br />

Wattenmeer, das, fernab von Industrie und Berufsschifffahrt,<br />

seit Juni 2009 von der Unesco zum Weltnaturerbe<br />

erklärt wurde und eines der nährstoffreichsten Gewässer ist.<br />

Für Austern, die ja Filtertiere sind, bi<strong>et</strong><strong>et</strong> die hier im Schleswig-<br />

holsteinischen Nationalpark herrschende Wasserqualität und<br />

das Spiel der Gezeiten perfekte Lebensbedingungen. «Eine<br />

Auster kann nur so gut sein, wie das Wasser in dem sie lebt»,<br />

sagt Bine Pöhner. Sie ist Geschäftsführerin der Dittmeyer’s


Austern-Compagnie GmbH. Neben der guten Wasserqualität<br />

und dem frischen Plankton, das bei jeder Flut in die Bucht<br />

gespült wird, profitieren die Austern auch von der lang-<br />

gestreckten Form der Insel Sylt. Das Zuchtgebi<strong>et</strong> bleibt<br />

dadurch vor der Kraft extremer Stürme <strong>et</strong>was geschützt, und<br />

die Austern können unbehelligt wachsen und gedeihen.<br />

Zumindest im Sommer. Im Winter drohen Eisschollen<br />

die jungen Austern zu erdrücken. Damit dies nicht passiert,<br />

bringen die Austernzüchter ihre Muscheln ab November in<br />

ein Winterlager. Hier werden sie ständig mit frischem Meerwasser<br />

versorgt, das aus der Nordsee angepumpt wird. Zur<br />

Belüftung wird Sauerstoff zugeführt.<br />

«Die Schalentiere dürfen nicht verl<strong>et</strong>zt werden. Aus<br />

diesem Grund kommen bei uns keine Maschinen zum Einsatz»,<br />

erklärt Bine Pöhner. Gehegt und gepflegt werden die<br />

Muscheln von drei bis vier Austernfischern, und zwar ganz<br />

im Rhythmus von Ebbe und Flut. «Unsere Jungs richten<br />

ihren Arbeitstag nach dem «Mond» aus. Bei Niedrigwasser<br />

und wenn die Lichtverhältnisse es zulassen, arbeiten sie auch<br />

bei eisiger Kälte und stürmischen Winden.» Das ist nötig,<br />

denn bei günstiger Tide können die Austernfischer pro Tag<br />

nur knapp vier Stunden im Watt draussen arbeiten.<br />

Geschüttelt, nicht gerührt<br />

Jede «Sylter Royal» bleibt gute drei Jahre in der Obhut<br />

der Austernfischer. Sie lebt mit gleichaltrigen Artgenossen<br />

in N<strong>et</strong>zsäcken. Diese 15 Kilo schweren Säcke liegen im Wattenmeer<br />

auf Eisengestellen, welche bei Flut vom nährstoffreichen<br />

Nordseewasser überspült werden. Die Aufgabe der<br />

Austernfischer besteht nun darin, dafür zu sorgen, dass die<br />

N<strong>et</strong>zsäcke regelmässig vom Algenbewuchs befreit werden,<br />

damit die Austern genug Nähr- und Sauerstoff erhalten. Auch<br />

sollen sie verhindern, dass die Austern miteinander verwachsen.<br />

Um dies zu erreichen, werden die Säcke immer wieder<br />

von Hand gewend<strong>et</strong>, geschüttelt und möglichst oft bewegt.<br />

Wegen des kalten Wassers erreichen die «Sylter Royal» ihre<br />

Marktreife mit einem Gewicht zwischen 70 und 90 Gramm<br />

erst nach drei Jahren. Als Vergleich dazu: Französische Austern<br />

erreichen ihre Marktreife bereits nach 15 bis 18 Monaten.<br />

Pro Jahr bringt Dittmeyer’s Austern-Compagnie eine<br />

Million «Sylter Royal» auf den Markt. Nur 20 Prozent dieser<br />

Austern gelangen in den D<strong>et</strong>ailhandel oder werden vor Ort<br />

von Privatkunden gekauft. Hauptabnehmer ist – mit einem<br />

Umweg über den Grosshandel – die <strong>Gastronomie</strong>. «Wir liefern<br />

ab und zu sogar in die Schweiz», freut sich Bine Pöhner.<br />

Ihr Partner auf diesem Markt ist die Firma Bianchi in Zufikon.<br />

Am frischesten geniessen kann man die «Sylter Royal» im<br />

zur Austernzucht gehörenden Bistro Austermeyer. Im Bistro<br />

und auf der Terrasse gibt es je 55 Sitzplätze. «Immer wieder<br />

wurden wir von Wattwanderern gefragt, was wir denn für<br />

komische Steine in unseren N<strong>et</strong>zen lagerten. Kaum hatten<br />

wir diese Frage geklärt, wollten die Besucher natürlich<br />

wissen, wie denn unsere Austern schmecken. Das brachte uns<br />

auf die Idee, eine eigene kleine Probierstube einzurichten.<br />

Daraus ist dann das Bistro Austermeyer entstanden», erzählt<br />

LUXUS // Genuss aus dem Watt<br />

26


Bine Pöhner. Je nach Saison arbeiten hier zwei bis sechs Mitarbeitende. Sie bedienen<br />

die Gäste nicht nur, sondern zeigen Austern-Neulingen auch, wie man die Muscheln<br />

sicher und stilvoll öffn<strong>et</strong> und wie man dieses Geschenk des Meeres richtig isst. Es<br />

gibt auch die sogenannte Austernkunde. Dabei erfahren die Besucher Wissens-<br />

wertes über das Tier, die Aquakultur auf Sylt und können im Anschluss verschiedene<br />

Austerngerichte probieren.<br />

Bine Pöhner ist Puristin. Sie isst die «Sylter Royal» am liebsten natur. Zum zartnussigen<br />

Geschmack dieser Austernart passt Champagner oder ein trockener<br />

Weisswein. Die Austernkennerin ist aber auch offen für Gewagteres: «Ich habe verschiedene<br />

Rosé- und Rotweine ausprobiert – auch das schmeckt sehr fein. Am<br />

besten mund<strong>et</strong>e mir zu den Austern ein kräftiger Cabern<strong>et</strong> Sauvignon und ein gut<br />

ausgebauter Spätburgunder.» Keine Experimente wagt Biene Pöhner, wenn es<br />

um die Qualität einer Auster geht. «Eine Auster darf nicht trocken sein und sollte<br />

spätestens nach Ablösung des Schliessmuskels Wasser bilden. Sie sollte frisch<br />

nach Meer duften und eine ansprechende Konsistenz haben», zählt sie ein paar<br />

Qualitätsmerkmale auf. Die Muschelschale soll möglichst kurz vor dem Genuss<br />

geöffn<strong>et</strong> werden. Das Fleisch sollte dann so aus der Schale gelöst und der Muskel<br />

so durchtrennt werden, dass das lose Fleisch ohne Hilfmittel aus der Schale gegessen<br />

werden kann. Für den perfekten Genuss rät die Austernkennerin: «Austern nie<br />

zu kalt servieren und sie gut kauen – nicht schlürfen!»<br />

Austern einmal anders<br />

Überbackene «Sylter Royal»<br />

Die gedämpfte «Sylter Royal» mit einem Stück ungesalzener Kräuterbutter<br />

(Knoblauch, Kräuter der Provence, Schnittlauch und frische Kräuter nach Wunsch)<br />

belegen. Semmelbrösel darüber streuen. Im vorgeheizten Backofen überbacken.<br />

Je nach gewünschtem Bräunungsgrad fünf bis zehn Minuten Backzeit.<br />

«Sylter Royal» Rockemeyer<br />

16 gedämpfte «Sylter Royal» in eine tiefe Austernschale legen. Dann aus 200 Gramm<br />

körnigem Frischkäse und 100 Gramm Edelpilzen eine Creme herstellen. Blattspinat<br />

blanchieren und auf das Austernfleisch legen. Je ein Teelöffel der Käse-Pilz-Creme<br />

darüber geben und das Ganze mit geriebenem Parmesan bestreuen. Die Austern bei<br />

160 Grad drei Minuten überbacken. Zum Schluss die überbackenen Austern mit<br />

einer Messerspitze Kaviar garnieren.<br />

LUXUS // Genuss aus dem Watt<br />

27<br />

Achtzehntausend Artikel<br />

aus einer Hand<br />

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Hotel- und <strong>Gastronomie</strong>bedarf seit 1901


DER<br />

Essig<br />

wEin<br />

doktor<br />

TEXT Ruth Marending BILDER zVg<br />

Seine Berufung ist die sinnliche Säure: Georg-Heinrich Wiedemann aus Villmergen in der<br />

Pfalz macht aus Trauben hochstehende Edelweinessige, die in der ganzen Welt als Aperitif<br />

oder Digestif g<strong>et</strong>runken werden.<br />

Georg-Heinrich Wiedemann ist ein gross gewachsener Mann, der seine Worte<br />

mit Bedacht auswählt. Mit angenehm leiser Stimme erzählt er, was ihn dazu bewogen<br />

hatte, statt auf traditionellen Pfälzer Wein auf Edelweinessige zu s<strong>et</strong>zen. «Hier<br />

in der Pfalz machen alle Wein», sagt er. «Ich muss aber nicht das machen, was alle<br />

machen.» Schon in jungen Jahren hat er zwar das Winzerhandwerk erlernt, um in<br />

die Fussstapfen seiner Väter zu tr<strong>et</strong>en. Doch schon immer hat ihn das saure Nebenprodukt<br />

der geernt<strong>et</strong>en Trauben interessiert. «Ich dachte mir, dass es doch möglich<br />

sein müsse, einen besseren Essig als jenen aus dem Supermarkt herzustellen.»<br />

So kam es, dass er vor 40 Jahren begann, Kräuter zu sammeln und erste Essige zu<br />

kreieren. Erst war es nur ein kleiner Nebenerwerb, der sich vor 25 Jahren zum<br />

Hauptgeschäft mauserte.<br />

LUXUS // Der Essigweindoktor<br />

28


Das Heiligtum seines B<strong>et</strong>riebes ist der Essigkeller, wo die edlen Säfte in riesigen<br />

Holzfässern reifen. Das «Sacro Sanctum», wie er den Kellereingang treffend angeschrieben<br />

hat, ist jedoch nicht bloss eine simple Lagerstätte. Er ist ein Erlebnis.<br />

Die Besucherin, stilgerecht von Georg-Heinrich Wiedemann in einen schwarzen<br />

Umhang gekleid<strong>et</strong>, wird von den leisen Klängen gregorianischer Kirchengesänge<br />

empfangen. Der einzige Lichtschein kommt von 160 Kerzen, die auf mystische<br />

Weise die langen Reihen der ordentlich aufgereihten Fässer beleuchten. Erst passieren<br />

wir grosse Eichenfässer mit einem Fassungsvermögen von bis zu 400 Litern,<br />

in denen der junge Wein ein gutes halbes Jahr lagert, um danach, zusammen mit<br />

einem Kräutersud in kleinere Fässer umgefüllt zu werden. Verwend<strong>et</strong> werden keine<br />

ätherischen Öle, sondern nur Naturkräuter. Insgesamt 200 verschiedene Sorten,<br />

alle aus biologischem Anbau oder selbst gesammelt, stehen dafür zur Verfügung.<br />

Jedes Fass wird zu drei Vierteln mit dem gereiften und mit einer Kräutermischung<br />

vers<strong>et</strong>zten Wein gefüllt und mit Essigbakterien ergänzt, die den bei der Gärung<br />

entstehenden Alkohol aufnehmen und den Wein in Essig umwandeln. Wie viele<br />

Fässer insgesamt im Essigkeller lagern, weiss Georg-Heinrich Wiedemann nicht<br />

genau. «Ich habe sie noch nie gezählt, aber es sind mehrere Hundert, vielleicht <strong>et</strong>wa<br />

400 Stück mit einem Fassungsvermögen von 1.500 bis 400 Litern.» Automatisch<br />

zählt er die Grösse der Fässer absteigend auf, da die Essige bei ihrem Herstellungsprozess<br />

zuerst in den grossen Fässern liegen und dann in immer kleinere umgefüllt<br />

werden. Das Ergebnis nach vielen Jahren sind Edelweinessige, die so vollmundig<br />

riechen, dass die meisten von ihnen für profane Salatsaucen zu schade sind.<br />

Georg-Heinrich Wiedemann ist ein Kind der Pfalz. Seit vielen Generationen<br />

wird in seiner Familie Wein angebaut und das Land bestellt. Als der familiäre<br />

Besitz in der Pfalz in den Wirren des Zweiten Weltkrieges abhanden kam, kaufte<br />

er in seiner Heimat nach und nach genau so viel Land zusammen und pacht<strong>et</strong>e<br />

weiteres dazu, bis ihm die gleiche Fläche zur Verfügung stand, wie einst seinen<br />

Vorfahren: 6,5 Hektaren im eigenen Besitz, dazu 3,5 Hektaren Pachtland. Auf diesem<br />

Land pflanzt er Reben an, aus deren Trauben er zwar Wein macht, ihn aber zu<br />

seinen Edelweinessigen weiterverarbeit<strong>et</strong>. Die Lese beginnt für ihn möglichst spät.<br />

«Traditionelle Weinbauern nehmen die Trauben bei einem Öchslegehalt von 85<br />

bis 95 Grad ab. Ich brauche die Trauben aber süsser und warte, bis sie 150, am<br />

liebsten sogar bis zu 200 Öchslegrad haben.» Für die herkömmliche Weinherstellung<br />

hätten die Trauben dann einen zu hohen Alkoholgehalt.<br />

Die Essigaufbereitung ist eine der ältesten Lebensmittelherstellungsverfahren.<br />

Bereits die Ägypter, Perser, Römer, Griechen und Babylonier stellten Essig her. Aus<br />

Mesopotamien gibt es Überlieferungen, in denen von «saurem Bier» die Rede ist.<br />

Dieses Produkt, von den Ägyptern «Hequa» genannt, wurde aus Gerste gebraut<br />

und durch den Essigstich sauer. Römische Legionäre füllten ihre Feldflaschen, weil<br />

LUXUS // Der Essigweindoktor<br />

29


das reine Trinkwasser in jener Zeit oft ungeniessbar war, mit<br />

einem Gemisch aus Wasser und Essig. Auch die Medizin bediente<br />

sich von jeher den Vorteilen des Essigs, der bereits bei<br />

Hippokrates bei Atemwegserkrankungen und Verdauungsbeschwerden<br />

zum Einsatz kam. Im Mittelalter wurde Kräuteressig<br />

von Hildegard von Bingen oder Nostradamus als Heilmittel,<br />

vorwiegend zur Desinfektion oder als Einreibemittel,<br />

verwend<strong>et</strong>. Auch in der Schönheitspflege spielte Essig wegen<br />

seiner reinigenden Wirkung von jeher eine bedeutende Rolle.<br />

So verwend<strong>et</strong>e beispielsweise die österreichisch-ungarische<br />

Kaiserin Sisi einen Holunderblütenessig.<br />

Bei der Herstellung wird unter zwei verschiedenen Produktionsarten<br />

unterschieden. Einerseits kann Essig durch die<br />

Verdünnung der Essigessenz gewonnen werden, andererseits<br />

durch die Gärung von Essigbakterien. Georg-Heinrich Wiedemann<br />

wend<strong>et</strong> in seiner Essigproduktion die l<strong>et</strong>ztere Variante<br />

an. Daraus hat sich eine eigene Trinkkultur entwickelt: Die<br />

Edelessige werden als Aperitifs und Digestifs g<strong>et</strong>runken,<br />

alkoholfrei notabene.<br />

Nun, wie schmeckt denn purer Essig zum Apéro? Den Unwissenden<br />

ziehen sich bei dieser Vorstellung alle Magensäfte<br />

zusammen. Nicht aber dem Kenner Wiedemann, der seine<br />

Kellerführungen gerne mit der Degustation von fünf Aperitifs<br />

oder Digestifs abschliesst. Zu jedem Essig kennt Georg-Heinrich<br />

Wiedemann eine kleine Geschichte oder eine amüsante<br />

Anekdote, die er auf seinen vielen Reisen sammelt. Für solche<br />

Degustationen hat er eigens ein Glas kreiert, das mundgeblasen<br />

ist und einen langen Stiel mit einem kleinen Kelch<br />

besitzt. «Die Form des Glases ermuntert die Leute, den Essig<br />

in kleinen Schlucken zu trinken», erklärt Georg-Heinrich<br />

Wiedemann. In der Mitte des Kelchs befind<strong>et</strong> sich ein kleiner<br />

Kegel, der das Aroma teilt und es in seinen ganzen Richtungen<br />

entfalten lässt. Ein, zwei Tröpfchen genügen, um den<br />

Zungenrand zu ben<strong>et</strong>zen und den Speichelfluss anzuregen.<br />

Genüsslich degustiert Georg-Heinrich Wiedemann fleissig<br />

mit, nimmt Schlückchen um Schlückchen und hat die Ruhe<br />

selbst, als ob der Tag keine weiteren Aufgaben für ihn bereit<br />

hielte. Es entsteht der Eindruck, er sei ein wenig beschäftigter<br />

Mensch, schliesslich brauchen seine Essige ja auch Jahre,<br />

um zu reifen. Doch wer ein bisschen vorprescht und mehr<br />

über die Person Wiedemann erfahren will, ist erstaunt über<br />

die vielen Interessen und Hobbys. Da ist von seinen Tieren,<br />

den Pferden und Kühen, die Rede, die er jeden Morgen auf<br />

der Koppel besucht beziehungsweise l<strong>et</strong>ztere morgens und<br />

abends im Stall selber melkt. «Das ist ein toller Ausgleich zu<br />

meinen sonstigen Aufgaben», schwärmt er. Schliesslich hätten<br />

seine Vorfahren ja auch neben den Reben immer Landwirtschaft<br />

b<strong>et</strong>rieben. Da sei es nur logisch, dass er diese Tradition<br />

forts<strong>et</strong>zen wolle. Seine beiden grössten Hobbys aber sind<br />

Märchenschreiben und Bilder malen. Das klingt nach einem<br />

reich befracht<strong>et</strong>en Tagesablauf, doch Wiedemann winkt mit<br />

einem verspielten Lächeln um die Mundwinkel ab: «Vielbeschäftigte<br />

Leute finden immer Zeit, da sie einen klar strukturierten<br />

Zeitplan haben.»<br />

Und das braucht er auch. Immerhin gilt es, 40 verschiedene<br />

Edelessige herzustellen, die alle von insgesamt zehn festen<br />

Mitarbeitern und zehn Aushilfen in Handarbeit fabriziert<br />

und auch regelmässig durch neue Kreationen ergänzt werden.<br />

Zwei Drittel der produzierten Essige werden als Aperitifs<br />

oder Digestifs konsumiert, ein Drittel ist zum Kochen<br />

gedacht. Immer wieder ist ein Fassinhalt reif für den nächsten<br />

Schritt, oder die reich gefüllte Kräuterstube muss mit<br />

neuen Ingredienzen ergänzt werden. Erst heute Morgen<br />

hätten sie den Saft von Heidelbeeren abgeseiht, nachdem er<br />

im Stall die Kühe versorgt hatte.<br />

Für seine Produkte braucht Georg-Heinrich Wiedemann<br />

keine Werbung zu machen: «Wir liefern in die ganze Welt, zur<br />

Hauptsache natürlich an Privatkunden innerhalb Deutschlands,<br />

aber auch an Fachhändler und Restaurants, die sich<br />

dem guten Genuss verschrieben haben. Wir gehen nicht auf<br />

die Kunden zu, sondern sie auf uns.»<br />

LUXUS // Der Essigweindoktor<br />

30<br />

www.doktorenhof.de


Edelweinessige zum Trinken<br />

Balsam des heiligen Damian:<br />

Der heilige Damian, Schutzpatron von Florenz, ist Pate für diesen Essig. Alten Überlieferungen<br />

gemäss war der heilige Damian Wohltäter und hilfreicher Arzt. Ein Morgentrunk für<br />

Leib und Seele.<br />

Engel küssen die Nacht:<br />

Wilde Kirschen, Aprikosen, Feigen und Vanille sind die balsamischen Grundessenzen, die<br />

den feinen, über sechs Jahre alten Essig im Barriquefass «küssen». Pur g<strong>et</strong>runken als<br />

Aperitif, eingebunden in frischen Säften, zu Süssspeisen, Käse, Eis, Obstsalaten und Torten.<br />

Giacomo Casanova:<br />

Die romantische Verführung von edlem Weinessig mit Kräutern und Essenzen. Mit dem<br />

Touch einer Zeit der Lebensfreude, Liebe und Kok<strong>et</strong>terie. Für Past<strong>et</strong>en und Blumensalate,<br />

Austern, Kaviar und zu Wildspargelsalat und Weichkäse.<br />

Gold of Arabia:<br />

Rosen-, Malven-, Orangen-, Zitronenblüten, Bergamotte, Vanille, Feige und weitere<br />

Ingredienzen werden in die besten Essige eingelegt und nach Monaten der Reife auf die<br />

Flasche gezogen. Ein feiner Begleiter aller exotischen Speisen und scharfen Gerichte.<br />

Green Tea–Long Ching–Drachenbrunnen:<br />

Long Ching, grüner Drachenbrunnentee, eingeb<strong>et</strong>t<strong>et</strong> in aromatischen Essig, herrlich zur<br />

chinesischen Küche, als Beigabe zu Speisen mit exotischen Gewürzen, Fruchtsalaten,<br />

Marinaden oder als purer Aperitif.<br />

Tränen der Kleopatra:<br />

Schönheit, Wohlgerüche und edle Speisen prägten die Zeit der Kleopatra, der wohl mächtigsten<br />

Königin des alten Ägyptens. Historiker berichten über eine W<strong>et</strong>te, in der Kleopatra<br />

ihre drei wertvollsten Perlen in Essig aufgelöst und g<strong>et</strong>runken haben soll. In diesem Edelweinessig<br />

wurde die alte Tradition der Essigzubereitung mit der Mystik der edlen Dinge<br />

jener Zeit vereinigt. Zu Gänseleber, Austern, Pilzen, Datteln oder als Beigabe zu Hasenragout,<br />

Tauben oder würzigen Käsesorten.<br />

LUXUS // Der Essigweindoktor<br />

31


Golden Cones<br />

für das Feiertagsbuff<strong>et</strong><br />

TEXT Jörg Ruppelt BILDER Hug<br />

Die neuen, in Goldpapier eingewickelten<br />

Waffelteig-Tütchen sind der Hingucker der Saison.<br />

In Sachen Dessert- und Snacktrends hat<br />

Hug sein Näschen immer im Wind. So lanciert<br />

das Luzerner Unternehmen pünktlich<br />

auf die Winter- und Feiertagssaison Cones<br />

für den süssen und salzigen Bereich. Cones<br />

sind vorgerollte, aus feinstem Waffelteig gebackene<br />

Tütchen. Dünn mit ungehärt<strong>et</strong>em<br />

Pflanzenf<strong>et</strong>t ausgestrichen, können sie ein<br />

bis zwei Stunden vor dem Servieren gefüllt<br />

werden.<br />

Nicht nur das Produkt und seine Form<br />

sind speziell, sondern auch dessen noble<br />

Luxuspräsentation. So ist jede Cone in Goldpapier<br />

eingewickelt und Blickfang auf<br />

jedem Buff<strong>et</strong>.<br />

Die Cones können gleich im Blister oder<br />

im Karton-Ständer gefüllt und serviert werden.<br />

Zur Verfügung stehen Hug-Kunden<br />

auch schöne, transparente Plastikständer.<br />

Tipps rund ums Füllen sind unter www.hugrezepte.ch<br />

zu finden.<br />

Des weiteren stellt Hug Interessenten<br />

eine Rezeptbroschüre gratis zur Verfügung.<br />

Im reich bebilderten Heft find<strong>et</strong> man Ideen<br />

von Spitzenköchen und Pâtissiers wie Pascal<br />

Schmutz, Daniel Schmidlin und Sonja<br />

Hänni-Hallenbarter.<br />

www.hug-luzern.ch<br />

LUXUS // Golden Cones für das Feiertagsbuff<strong>et</strong><br />

32


01<br />

Rindstatar im Snack-Cone<br />

Zutaten für 40 Snack-Cones 7,5 cm<br />

200 g Zwiebeln geschnitten<br />

30 g Sonnenblumenöl<br />

Salz<br />

80 g Bier<br />

200 g QimiQ Classic<br />

50 g Schlagrahm<br />

200 g Stangensellerie<br />

20 g Olivenöl<br />

10 g Balsamico bianco<br />

Salz<br />

200 g Rindsfil<strong>et</strong> oder Huft<br />

1 MS Kaffeepulver<br />

Salz<br />

Olivenöl<br />

10 Wachteleier<br />

40 Snack-Cones<br />

Zubereitung<br />

Die Zwiebeln in Öl langsam dunkelbraun anrösten, mit<br />

Bier ablöschen, Fond einreduzieren und mixen. QimiQ<br />

glatt rühren, das Zwieblpüree dazugeben, den Schlagrahm<br />

darunterheben und mit Salz abschmecken. Im<br />

Dressiersack kurz 30 Minuten im Frigor kühl stellen.<br />

Den Stangensellerie in kleine Würfel schneiden und die<br />

restlichen Zutaten dazugeben.<br />

LUXUS // Golden Cones für das Feiertagsbuff<strong>et</strong><br />

33<br />

02<br />

Lemon-Dessert-Cones<br />

Zutaten für 40 Dessert-Cones 7,5 cm<br />

100 g QimiQ Whip<br />

50 g Emmi-Joghurt nature<br />

50 g Emmi-Mascarpone<br />

50 g Lim<strong>et</strong>tensaft und <strong>et</strong>was geriebene Schale<br />

20 g Zucker<br />

40 Dessert-Cones<br />

40 Dobla-Twister<br />

Zubereitung<br />

QimiQ Whip mit Zucker aufschlagen, Joghurt, Mascarpone,<br />

Lim<strong>et</strong>tensaft und Schale beigeben und weitere drei<br />

Minuten aufschlagen. Die Creme mit einem Dressiersack in<br />

die Dessert-Cones dressieren und mit Dobla-Schokoladendekor<br />

und Lim<strong>et</strong>tenschnitzen dekorieren.<br />

Das Rindfleisch in kleine Würfel schneiden und mit<br />

Kaffeepulver, Salz und Olivenöl abschmecken. Erst<br />

<strong>et</strong>was von der Röstzwiebelcreme in die Snack-Cones<br />

füllen, den Stangenselleriesalat und das Tatar darauf<br />

anrichten und mit Wachteleischeiben und Kartoffelstock-Chips<br />

garnieren.


Stilles Wasser<br />

mit viel<br />

TEXT Bernad<strong>et</strong>te Bissig BILDER zVg<br />

Tiefe<br />

Wodka ist eine der meistg<strong>et</strong>runkenen Spirituosen. In den l<strong>et</strong>zten zehn<br />

Jahren hat sich das Wässerchen zu einem Premiumg<strong>et</strong>ränk entwickelt.<br />

Dank Qualität und Charakter.<br />

LUXUS // Ein stilles Wasser mit viel Tiefe<br />

34


Von links nach rechts Beluga Wodka, Fabergé Wodka, Kauffmann Wodka<br />

Ob Wodka nun erstmals in Russland oder Polen hergestellt<br />

worden ist, soll hier nicht zur Debatte stehen. Zu unklar ist die<br />

Faktenlage. Dass das Destillat jedoch auf eine lange Geschichte<br />

zurückblicken kann, ist unbestritten. Als im Grossfürstentum<br />

Moskau im 15. Jahrhundert die Dreifelderwirtschaft eingeführt<br />

wurde, stieg der Ernteertrag beim G<strong>et</strong>reide an. Im<br />

Gegensatz zu anderen osteuropäischen Ländern konnte Russland<br />

fortan G<strong>et</strong>reide für die Wodkaherstellung abzweigen. So<br />

wurde Wodka schon früh zu einem Nationalg<strong>et</strong>ränk, das aufgrund<br />

der Umstände meist ungekühlt g<strong>et</strong>runken wurde. Das<br />

Lebenswasser diente der einfachen Bevölkerung oft dazu, die<br />

schwierigen Lebensumstände vorübergehend zu vergessen.<br />

Der Adel hingegen kultivierte den gepflegten Wodkagenuss.<br />

Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des russischen<br />

Wodkas ist das Jahr 1765: Zarin Katharina II. führte eine<br />

Zweiteilung der Produktion ein. Auf der einen Seite hatte der<br />

Landadel das Privileg für den Eigenbedarf Wodka brennen zu<br />

dürfen. Im Gegenzug versorgte er den Hof und die zugehörige<br />

Bauernschaft mit Wodka. Auf der anderen Seite entstanden<br />

staatliche Destillerien, die den Bedarf der restlichen Bevölkerung<br />

deckten.<br />

Dieser Entscheid war der Startschuss für Wodka als Edelspirituose.<br />

Der Landadel s<strong>et</strong>zte alles daran, um Wodka von<br />

bester Qualität herzustellen. An den notwendigen pekuniären<br />

Mitteln dazu mangelte es nicht. Man machte sich die M<strong>et</strong>hoden<br />

russischer Bierbrauer zu Nutze, die bereits vor der Einführung<br />

der Destillationstechnik Verfahren zur Filtration und Reinigung<br />

entwickelt hatten. Das Filtern durch Flusssand, Filz<br />

und Birkenholzkohle und die Reinigung mit Hilfe von Milch,<br />

Eiweiss oder Fischleim waren bereits bekannt. Zudem konnten<br />

die wohlhabenden Grossgrundbesitzer das beste G<strong>et</strong>reide, damals<br />

meist Roggen, aus ihren Ernten verwenden. Bereits gegen<br />

Ende des 18. Jahrhunderts erreichte der russische Wodka<br />

den Olymp des Geschmacks. Der Erfolg blieb nicht aus. Das<br />

stille Wasser war heiss begehrt. Auch der Westen – wohin der<br />

Wodka nun gleichfalls exportiert wurde – lechzte danach.<br />

Vom G<strong>et</strong>ränk für die Massen hatte es sich zu einem Kult-<br />

objekt gemausert.<br />

LUXUS // Ein stilles Wasser mit viel Tiefe<br />

35<br />

Eine Million Euro für eine Flasche Wodka<br />

Seither ist die Nachfrage ungebrochen, und Wodka gehört<br />

zu einer der meistg<strong>et</strong>runkenen Spirituosen. Das Destillat hat<br />

sich in den l<strong>et</strong>zten zehn Jahren zu einem Premiumg<strong>et</strong>ränk<br />

entwickelt. Der russische Landadel hätte seine helle Freude<br />

daran gehabt. Im landläufigen Sinne verbind<strong>et</strong> man Wodka<br />

zwar eher mit Jugendlichen, die ihre ersten Erfahrungen mit<br />

der Spirituose in Form von Wodka Red Bull machen oder mit<br />

Trinkgelagen in den Clubs der Jeunesse dorée. Wenn die beiden<br />

Worte Luxus und Wodka fallen, ruft das allenfalls auch<br />

Bilder von Edelstein bes<strong>et</strong>zten Wodkaflaschen hervor, wie<br />

beispielsweise die des Diva-Vodkas. Der Preis hängt davon ab,<br />

ob sich in der Flasche bunte Swarovski-Steine, Goldstückchen<br />

oder echte Diamanten befinden. Die Flasche des White Sun<br />

Vodkas für eine Million Euro ist aus Feingold, Weissgold und<br />

Rhodium gefertigt und mit Diamanten und Swarovski-Steinen<br />

bes<strong>et</strong>zt. Die Verschlusskappe besteht aus reinem Gold. Der<br />

Produzent des Imperial Collection Vodka von Ladoga s<strong>et</strong>zt<br />

ganz auf exquisite Verpackung. Der Wodka, abgefüllt in eine<br />

Karaffe, ruht in einem «Fabergé-Ei». Diese opulente Hülle<br />

wird in Venedig von einer Glasmanufaktur hergestellt und ist<br />

in Anlehnung an ein Fabergé-Ei gestalt<strong>et</strong>. Carl Fabergé produzierte<br />

von 1883 bis 1917 für die Zarenfamilie jedes Jahr<br />

zu Ostern ein Meisterwerk der Juwelierskunst. Der goldene<br />

Adler, der auf der Spitze des Eis thront sowie alle dekorativen<br />

Elemente sind aus 24-karätigem Gold gefertigt. Die Karaffe<br />

zieren vier Wodkagläschen. «Dieser Wodka ist sehr gut, aber<br />

ist es sinnvoll den Gästen ein Produkt anzubi<strong>et</strong>en, dass in<br />

erster Linie ein Luxusobjekt ist und für Prestige steht?»,<br />

fragt sich Wolfgang Bogner, Barmanager der Onyx Bar im<br />

Park Hyatt Zürich. Das Gesamtpak<strong>et</strong> kost<strong>et</strong> ungefähr 1.400<br />

Schweizer Franken. Für den <strong>et</strong>was schmaleren Geldbeutel ist<br />

auch nur die Karaffe zu haben, zu einem bedeutend moderateren<br />

Preis von 175 Schweizer Franken.<br />

Was zählt, ist die Verpackung und der Glamoureffekt. Der<br />

Inhalt ist eher nebensächlich. Ob man hier noch von Luxus<br />

oder bereits von Dekadenz sprechen will, ist Ermessenssache.


Wolfgang Bogner, Barmanager der Onyx Bar im Park Hyatt Zürich<br />

Ein wahrlich luxuriöser Wodkagenuss<br />

Die erwähnten Wodkas trumpfen mit luxuriöser Auf-<br />

machung und mit grossem Mark<strong>et</strong>ingbudg<strong>et</strong> auf. Bei den Premiumwodkas,<br />

von denen die Rede ist, geht es hingegen nicht<br />

um die Verpackung, sondern um den Inhalt. Hier steht die<br />

Qualität im Vordergrund.<br />

An die Zeit der Hochblüte des russischen Wodkas knüpft<br />

Mark Kauffman an, Präsident der Whitehall Company, einer<br />

der führenden Wein- und Spirituosenimporteure Russlands.<br />

Die Eigenmarke Kauffmann wurde im Jahre 2000 gegründ<strong>et</strong>.<br />

Die Wodkaerzeugnisse aus seinem Hause gehören zu<br />

den Spirituosen der Luxusklasse. Kauffmann sei zweifelsohne<br />

der Vorreiter im Bereich der Premiumwodka, sagt Wolfgang<br />

Bogner, Barmanager der Onyx Bar im Park Hyatt in Zürich.<br />

Andere Wodkaproduzenten wie beispielsweise Grey Goose<br />

oder Belvedere seien zu einem späteren Zeitpunkt auf diesen<br />

Zug aufgesprungen. «Kauffmann hat dem Wodka Charakter<br />

gegeben», erzählt der Barprofi. Lange Zeit war Wodka eine<br />

Spirituose, die in erster Linie neutral schmecken sollte und für<br />

Drinks verwend<strong>et</strong> wurde. Kauffmann sei der erste gewesen,<br />

der Wodka zu <strong>et</strong>was Besonderem gemacht habe. «Was mir an<br />

der Marke Kauffmann besonders gefällt, ist das Understatement.<br />

Trotz des Luxus für den dieses Unternehmen steht, hat<br />

es nie die Bodenhaftung verloren, ja wirkt geradezu bodenständig»,<br />

führt Wolfgang Bogner aus.<br />

Wie der russische Landadel verwend<strong>et</strong> auch Kauffman<br />

nur bestes G<strong>et</strong>reide. In seinem Fall ist es Winterweizen. Für<br />

den Private Collection Luxury Vintage, der zu einem Preis<br />

von 259 Schweizer Franken erhältlich ist, wird ausschliesslich<br />

Jahrgangsweizen einges<strong>et</strong>zt. Ein Novum in der Wodkaproduktion<br />

und somit weltweit der erste und einzige Jahrgangswodka.<br />

Der Weizen stammt aus sechs verschiedenen Anbaugebi<strong>et</strong>en<br />

und wird nach der Ernte handverlesen. Danach wird der<br />

Jahrgangsweizen ein Jahr lang gelagert. Kauffmann liess sich<br />

von der Weinherstellung inspirieren, wo Anbaugebi<strong>et</strong>e und<br />

Terroir eine Selbstverständlichkeit sind. Erfüllt der Weizen<br />

eines Jahrgangs die Qualitätsanforderungen nicht, so verzicht<strong>et</strong><br />

das Unternehmen konsequent auf das Destillieren des<br />

Wodkas. Der Jahrgangsweizen durchläuft nach dem Brennen<br />

ein vierstufiges Reinigungsverfahren. Befreit von Salzen und<br />

organischen Bestandteilen, wird der Rohspiritus mit kalk-<br />

armem Trinkwasser vermischt und zweimal durch einen Filter<br />

aus Quarzsand geführt. Um den Geschmack des Wodkas zu<br />

verfeinern, wird er durch eine mit Birkenkohle gefüllte Säule<br />

geleit<strong>et</strong>. Kauffmann füllt den Luxury Vintage nur an einem<br />

einzigen Tag pro Jahr ab. Die Anzahl der Destillate ist streng<br />

limitiert und liegt bei bescheidenen 25.000 Flaschen. Jeder<br />

einzelne Wodka ist nummeriert und mit der entsprechenden<br />

Jahresangabe versehen. Auch die 1-Liter-Flasche und<br />

die Verpackung genügen höchsten Qualitätsansprüchen. Das<br />

französische Glaswerk Saint-Gobain zeichn<strong>et</strong> für die Flasche<br />

verantwortlich. Geliefert wird der Premiumwodka in einer<br />

Geschenkbox. Ganz im Sinne von «Noblesse oblige». Neben<br />

der Private Luxury Vintage Collection produziert Kauffmann<br />

weitere Wodkas.<br />

Luxuriöses Understatement<br />

Ein Wodka, der in einer ähnlichen Liga wie der Kauffmann<br />

Private Collection Luxury Vintage mitspielt, ist der Beluga<br />

Gold Line, auch preislich. Dieser Wodka kost<strong>et</strong> 180 Schweizer<br />

Franken. Der russische Spirituosenproduzent Synergy legt<br />

grossen Wert auf Handarbeit. Er verwend<strong>et</strong> ebenfalls Winterweizen.<br />

Und Malz, was dem Wodka Tiefe und Komplexität<br />

verleiht. Ein grosses Augenmerk liegt auf der Filtration. Die<br />

absolute Reinheit ist das Ziel. Nach dem Brennvorgang wird<br />

der Wodka während 90 Tagen gelagert. Abgefüllt wird der<br />

Beluga Gold Line in eine edle, aber schlichte Flasche. Die Etik<strong>et</strong>te<br />

– die ein Stör ziert – besteht aus M<strong>et</strong>all und wird von<br />

Hand aufgeklebt. Jede Etik<strong>et</strong>te ist handgestempelt. Der Verschluss<br />

der Flasche ist gewachst und kann mit einem eigens<br />

mitgelieferten Hämmerchen abgelöst werden. Geliefert wird<br />

der Beluga Vodka in einer edlen Lederschatulle. Synergy<br />

s<strong>et</strong>ze bewusst auf Understatement und mache praktisch keine<br />

LUXUS // Ein stilles Wasser mit viel Tiefe<br />

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Werbung, sagt der Barmanager der Onyx-Bar. Der Stör auf der<br />

Etik<strong>et</strong>te schlägt wiederum einen Bogen zu einem Luxusprodukt<br />

par excellence: Kaviar. Zweifelsohne passt Kaviar vorzüglich<br />

zu Wodka. Es muss ja nicht immer Champagner sein.<br />

Wodka trinken «comme il faut»<br />

Und wie wird ein Luxuswodka nun stilgerecht g<strong>et</strong>runken?<br />

Im Gegensatz zu anderen Spirituosen durchläuft der Wodka<br />

praktisch keine Reifephase. Seinen Geschmack und seine<br />

Tiefe erhält er nur durch die Rohstoffe und durch das Destillationsverfahren.<br />

Eher geruchsneutral und fein im Geschmack,<br />

ist Wodka sehr beliebt als Basis für zahlreiche Drinks und<br />

Cocktails. Doch die Wodkas der Premiumklasse sollten pur<br />

genossen werden. «Dadurch kann man das Milde, Reine und<br />

Ausgewogene dieser Wodkas ganz bewusst auskosten», so<br />

Wolfgang Bogner.<br />

Der Barmanager bi<strong>et</strong><strong>et</strong> den Kauffmann Private Collection<br />

Luxury Vintage sowohl temperiert als auch gekühlt an.<br />

Der Gast entscheid<strong>et</strong>, was ihm besser schmeckt. Der Wodka<br />

mit Zimmertemperatur wird in einem Nosing-Glas serviert,<br />

der gekühlte Wodka in einem angefrost<strong>et</strong>en Glas. Zudem<br />

entscheide der Gast, ob er den Wodka mit oder ohne Eis<br />

geniessen möchte. «Natürlich kommt es ab und zu vor, dass<br />

ein Gast in seinem Drink den Kauffmann Premium Wodka<br />

haben möchte», meint der Barexperte. «Das machen wir auch,<br />

keine Frage.»<br />

Anzeige<br />

Wodka und Luxus<br />

Sind die Wodkas der Extraklasse nun ihren Preis wert?<br />

«Die Premiumwodkas stehen für Exklusivität und Einzig-<br />

artigkeit», so Wolfgang Bogner. Die Produkte würden höchste<br />

Qualitätsansprüche erfüllen. «Es kommt natürlich immer<br />

auch darauf an, was der Gast ausgeben will.» Bei der Suche<br />

nach neuen Produkten gehe es ihm jedoch nicht in erster<br />

Linie um den Preis, sondern darum, den Gästen <strong>et</strong>was Neues,<br />

noch Unbekanntes zu bi<strong>et</strong>en. «Die Gäste heutzutage sind sehr<br />

qualitätsbewusst und interessiert an neuen Produkten. Wie<br />

viel Geld ein Gast für ein Luxusprodukt ausgeben will, ist<br />

natürlich auch immer eine Ermessenssache», schliesst Barmanager<br />

Wolfgang Bogner.<br />

www.glenfahrn.com<br />

www.schubiweine.ch<br />

www.ullrich.ch<br />

www.berndorf.ch<br />

Offi zieller Ausrüster und Sponsor der Schweizer Kochnationalmannschaft www.facebook.com/berndorf.luzern


Advertorials<br />

Premiumwasser<br />

Räucherspezialitäten Scharfes Messer<br />

Seit 1984 werden im aargauischen Nussbaumen<br />

im Familienb<strong>et</strong>rieb der Kuratli’s<br />

atlantische Lachse, Fleisch- und Geflügel-<br />

Räucherspezialitäten in sorgsamer Handarbeit<br />

für die gepflegte <strong>Gastronomie</strong> veredelt.<br />

Salmo Fumica steht für hochklassige Produktequalität<br />

und Zuverlässigkeit. Nur auserlesene<br />

Rohprodukte werden nach alter<br />

Väter Sitte in typischen M<strong>et</strong>zger-Räucherkammern<br />

dezent über Buchenholz geräuchert.<br />

Sei es der Premiumlachs, der Biolachs,<br />

der Heilbutt, die Entenbrust oder eine der<br />

2008 ist das Geburtsjahr von Sembrancher –<br />

dem Premium-Grand-Cru-Wasser aus dem<br />

Wallis. Langsam, dem Lauf der Natur ge-<br />

horchend, ohne jegliche Gewalt, aus dem<br />

Innersten der Erde, hat dieses edle Gut nach<br />

Millionen von Jahren der Stille und Dunkelheit,<br />

das Tageslicht für sich entdeckt und vermochte<br />

eine Gruppe von verrückten Leuten<br />

mit seiner Premiumqualität zu überzeugen.<br />

Sucher, vorausschauende Menschen, Visionäre,<br />

denen Nachhaltigkeit wie Respekt der<br />

Natur gegenüber am Herzen liegen.<br />

Rouge & blanc saveurs sa<br />

Rte. Principale 111, CH–1788 Praz/Vully<br />

Tel. +41 (0)26 673 36 75<br />

www.rouge-blanc.ch<br />

Carpaccio-Spezialitäten aus Bison, Lamm,<br />

Kalb oder Hirsch – sie alle werden nach<br />

Traditionsrezept über Tage gewürzt und gebeizt<br />

und schliesslich während vielen Stunden<br />

im Backsteinofen hängend veredelt.<br />

Salmo Fumica –<br />

Kuratli‘s Räucherspezialitäten<br />

Landstrasse 126, CH–5415 Nussbaumen<br />

Tel. +41 (0)56 282 44 45<br />

www.salmo-fumica.ch<br />

LUXUS // Advertorials<br />

38<br />

Geschenks<strong>et</strong><br />

Die Cole & Mason Gourm<strong>et</strong>mühlen sind ein<br />

Vergnügen für Connaisseurs unter den Profiköchen.<br />

Jede Mühle ist aus hochwertigem Buchenholz<br />

hergestellt. Der Mechanismus der<br />

Pfeffermühle ist aus gehärt<strong>et</strong>em Karbonstahl,<br />

derjenige der Salzmühle aus korrosionsbeständigem<br />

Keramik.<br />

Jede Gourm<strong>et</strong>mühle hat eine Garantie auf den<br />

Mechanismus von 25 Jahren. Das Kundenlogo<br />

kann mittels Druck auf den Mühlen oder auf<br />

der Box platziert werden. Preis: 85 Schweizer<br />

Franken.<br />

cadolino® by comTeam AG<br />

Wagistrasse 23, CH–8952 Schlieren<br />

Tel. +41 (0)43 433 79 79<br />

www.cadolino.com<br />

Das Kuro-Wa-Gyuoto-Kochmesser gehört zur<br />

Tsukasa-Flusssprung-Linie, bei der ein Masame/Ita-me-Strang<br />

mit einem Monostahl-Strang<br />

umeinander gedreht und miteinander verschmied<strong>et</strong><br />

werden. Auf diese Weise erhält das<br />

Messer ein aussergewöhnliches Damastbild, in<br />

dem sich der bewegte Damastfluss mit der ruhigen<br />

Oberfläche des Monostahls abwechselt.<br />

Der Griff ist aus Enyu-Holz. Die Zwingen am<br />

Anfang und Ende des Griffes sind aus Wasserbüffelhorn.<br />

Das Kuro-Wa-Gyuoto-Kochmesser<br />

mit Klingenlänge von 21 cm ist ein Messer für<br />

Messerlieberhaber (Preis 2.990 Schweizer Franken).<br />

CeCo Ltd.<br />

Spitalstrasse 11, CH–2502 Biel-Bienne<br />

Tel. +41 (0)32 322 97 55<br />

www.ceco.ch


Ringkollektion<br />

Die Ringkollektion «Steinkreis» des Zürcher<br />

Goldschmieds Patrick Stalder interpr<strong>et</strong>iert<br />

Edelm<strong>et</strong>alle in neuer, zeitgemässer Form und<br />

Qualität. Besonders für die feinsinnige Dame<br />

geeign<strong>et</strong> ist der Rotgold-Ring in Kombination<br />

mit Rosenquarz – ein Symbol der Liebe und<br />

Fruchtbarkeit. Und für die Herren der Aquamarin<br />

mit seinen charakteristischen Kristall-<br />

Einschlüssen. Dieser Edelstein symbolisiert<br />

Frieden und reine Liebe. Die «Steinkreise»<br />

eignen sich auch als Partnerringe, sollen doch<br />

die Steine den Paaren Glück bringen.<br />

Patrick Stalder,<br />

Juwelenfasser & Goldschmied<br />

Weinbergstrasse 164, CH–8006 Zürich<br />

Tel. +41 (0)44 362 15 15<br />

www.stalderschmuck.ch<br />

Olivenöl gekapselt<br />

Caviaroli ist gekapseltes Extra Natives Olivenöl<br />

und verleiht jedem Gericht eine magische<br />

Note. Es ist gelb leuchtend und hat eine saubere<br />

Transparenz. Hergestellt wird es aus dem<br />

fruchtigen und sehr hochwertigen Picual-<br />

Olivenöl. Caviaroli passt zu jeder Art von Vorspeise<br />

wie Salate, Suppen, geräuchertem Fisch,<br />

Gazpachos und Tapas.<br />

Es ist aber auch das perfekte i-Tüpfchen auf<br />

Hauptspeisen und sogar Desserts. Nach zweijähriger<br />

Forschung präsentierte Ferrán Adriá<br />

das Caviaroli für den kommerziellen Markt.<br />

Rivera Wine & Gourm<strong>et</strong><br />

Stephan Gschwind-Strasse 17,<br />

CH–4104 Oberwil<br />

Tel. +41 (0)061 599 56 95<br />

www.riverawine.ch<br />

Advertorials<br />

Uhrenmodelle Geschenktaschen<br />

Die beiden neuen exklusiven Uhrenmodelle<br />

Two 1 (9.800 Schweizer Franken) und Two 2<br />

(8.400 Schweizer Franken) sind nach jahrelanger<br />

Entwicklungszeit im Luzerner Atelier<br />

Hess gefertigt worden. Es sind Uhren, die in<br />

Design und Charakter ausserhalb des Mainstreams<br />

liegen. Sie vereinen Schönheit, Understatement<br />

und Schweizer Qualität. Das licht-<br />

absorbierende Zifferblatt erzeugt einen überraschenden,<br />

äusserst subtilen Effekt: Es nimmt die<br />

Farbnuancen der Umgebung auf und gibt der<br />

Uhr ein geheimnisvolles Eigenleben. Perfekt für<br />

Gastronomen, die das Edle lieben.<br />

Hess Uhren<br />

Hubelstr. 38, CH-6012 Obernbau/Luzern<br />

Tel. +41 (0)41 322 44 88<br />

www.hessuhren.ch<br />

Für das perfekte Fondue<br />

Es gibt doch nichts Schöneres, als ein Chinoise-<br />

Fondue zu geniessen. Am besten mit einer<br />

Fonduegarnitur, die mit ihren fein geschliffenen<br />

Glaskristallen jedes Essen zu <strong>et</strong>was Besonderem<br />

werden lässt.<br />

Die von Andre Gilli und Herbert Forrer<br />

designte Fonduegarnitur, die mit CRYSTAL-<br />

LIZED TM -Swarovski Elements dekoriert ist,<br />

s<strong>et</strong>zt unverkennbar Akzente.<br />

Produktinformation:<br />

• Chinoise-Fondue-Topf (2 Liter)<br />

mit Spritzschutz aus Inox, geschliffen<br />

und schwarzem Guss<br />

LUXUS // Advertorials<br />

39<br />

«Judith’s Ess-Kultur» in Sursee ist auf spezielle<br />

Geschenktaschen spezialisiert. Das ausgewählte<br />

Sortiment des Delikatessengeschäfts<br />

reicht von Salumi- und Käs<strong>et</strong>rouvaillen über<br />

Pasta- und Apérospezialitäten bis hin zu ausgesuchten<br />

Spirituosen. G<strong>et</strong>reu dem Credo<br />

des Besitzerpaares fängt gutes Essen bereits<br />

beim Einkaufen an. So stammen die angebotenen<br />

Produkte grösstenteils aus kleineren<br />

Manufakturen und Familienb<strong>et</strong>rieben, die ihr<br />

Handwerk mit Liebe zum D<strong>et</strong>ail und ohne die<br />

Verwendung von Farb- oder Konservierungsmitteln<br />

ausüben.<br />

Judith‘s Ess-Kultur GmbH<br />

Am Untertor, CH–6210 Sursee<br />

Tel. +41 (0)41 921 85 35<br />

www.judiths-esskultur.ch<br />

• Spritzschutz dekoriert mit<br />

36 CRYSTALLIZED TM -Swarovski Elements<br />

• Ø 21 cm<br />

• Gussgestell verziert mit<br />

24 CRYSTALLIZED TM -Swarovski Elements<br />

• nicht spülmaschinentauglich<br />

A. & J. Stöckli AG<br />

CH–8754 N<strong>et</strong>stal<br />

Tel. +41 (0)55 645 55 55<br />

www.stockliproducts.com


Zu gewinnen:<br />

Die Hostellerie am Schwarzsee ist ein 4-Sterne-Hotel und liegt in den Freiburger Voralpen,<br />

direkt am Schwarzsee. In einer der 50 geräumigen Hotelsuiten im Schweizer Chal<strong>et</strong>stil, ausge-<br />

statt<strong>et</strong> mit 4 bis 6 B<strong>et</strong>ten, geniessen die Gewinner einen erholsamen Aufenthalt. Das Angebot<br />

umfasst Restauration, Sonnenterrasse, Bar, Wellnessanlage, Sport- und Seminarmöglichkeiten.<br />

Während den Gästen im Sommer ein vielfältiges Wander- und Mountainbike-Gebi<strong>et</strong> zu Füssen<br />

liegt, wart<strong>et</strong> auf sie im Winter ein Schneeschuh- und Skiparadies! Im Winter ist der See jeweils<br />

gefroren, ein Erlebnis für alle Schlittschuh- und Eisstockfans!<br />

www.hostellerieamschwarzsee.ch<br />

WETTBEWERB<br />

Aufenthalt in der Hostellerie am Schwarzsee<br />

1 Übernachtung inklusive Frühstück für 2 Personen in einer grosszügigen Panoramasuite.<br />

Mitmachen und gewinnen!<br />

Beantworten Sie die folgende Frage:<br />

In welcher Region ist Käsespezialist Maître Bernard Antony zu Hause?<br />

A) Im Elsass<br />

B) Im Wallis<br />

C) Im Südtirol<br />

Schicken Sie uns bis 30. Januar 2013 die richtige Antwort mit dem Vermerk «luxus»<br />

entweder per Mail an bookl<strong>et</strong>@hotellerie-<strong>et</strong>-gastronomie.ch oder auf einer Postkarte<br />

an: <strong>Hotellerie</strong> <strong>et</strong> <strong>Gastronomie</strong> <strong>Verlag</strong>, W<strong>et</strong>tbewerb «luxus», zHv. Nicole Kälin, Postfach<br />

3027, 6002 Luzern.<br />

Über den W<strong>et</strong>tbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

LUXUS // W<strong>et</strong>tbewerb<br />

40<br />

Wir gratulieren!<br />

Die Gewinnerin des W<strong>et</strong>tbewerbs aus dem<br />

Bookl<strong>et</strong> «viande» ist Sabrina Arrigo,<br />

8640 Rapperswil. Sie gewinnt einen Luxus-<br />

Aufenthalt für 2 Personen im Europe<br />

Hotel & Spa, Zermatt.<br />

Vorschau<br />

Das nächste Bookl<strong>et</strong> zum Thema «glace &<br />

dessert» erscheint am 28. Februar 2013.


www.bookl<strong>et</strong>-luxus.ch

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