Regiobote Winter 2017/18
Regionalmagazin
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Achim | Ahausen | Bassen | Fischerhude | Hellwege | Ottersberg | Oyten | Rotenburg | Scheeßel | Sottrum | Stuckenborstel<br />
REGIOBOTE<br />
Magazin für Kultur, Natur und Freizeit<br />
<strong>Winter</strong> <strong>2017</strong><br />
KOSTENLOS<br />
Das königliche Spiel<br />
Schachclub Sottrum 1959 e. V.<br />
Haus Irmintraut<br />
Kulturdenkmal in Fischerhude<br />
Kunst, Kultur und Hofcafé<br />
Eschels Hoff in Benkel
txn. Norddeutschland<br />
hat nicht nur<br />
landschaftliche,<br />
sondern auch<br />
sprachliche<br />
Besonderheiten. Das<br />
Taschenbuch „Küsten-<br />
Wissen“ gibt einen<br />
unterhaltsamen<br />
Einblick – und macht<br />
Lust auf den Urlaub<br />
an der Küste.<br />
Julia Voigt / Imke<br />
Voigtländer:<br />
Küsten-Wissen: Von<br />
Achtern bis Zugvögel<br />
Taschenbuch, 192<br />
Seiten, 9,95 Euro<br />
Ellert & Richter<br />
Verlag, Hamburg<br />
<strong>2017</strong>, ISBN 978-<br />
3831906826<br />
Wissenswertes rund<br />
um die Küste<br />
Ratgeber für Urlaub in Norddeutschland<br />
Foto: djd/Roland<br />
Rechtsschutz-<br />
Versicherungs-AG/<br />
Antonioguillemfotolia.com<br />
txn. Urlaub im eigenen Land liegt weiter im<br />
Trend. Besonders die Küsten Schleswig-Holsteins,<br />
Niedersachsens und Mecklenburg-Vorpommerns<br />
haben es den Deutschen angetan:<br />
Denn an Nord- und Ostsee gibt es vieles zu entdecken<br />
und einiges zu lernen. Um sich gut auf<br />
den Urlaub im hohen Norden einzustimmen,<br />
hilft die Beschäftigung mit dem Küsten-Vokabular.<br />
Denn nicht jeder weiß, dass ein Krähennest<br />
nicht nur von schwarzen Vögeln erbaut<br />
wird, sondern den Ausguck am vorderen<br />
Schiffsmast bezeichnet. Oder dass der Rote<br />
Haubarg in Wirklichkeit gar nicht rot ist. Und<br />
das von der Insel Föhr stammende Kenkern<br />
nichts mit Kellnern zu tun hat. In ihrem unterhaltsamen<br />
Buch „Küsten-Wissen – Von Achtern<br />
bis Zugvögel“ stellen Julia Voigt und Imke<br />
Voigtländer sprachliche Besonderheiten des<br />
Nordens vor. Gleichtzeitig gelingt es ihnen,<br />
auf unterhaltsame Art und Weise den Urlaub<br />
an den Küsten Norddeutschlands so richtig<br />
schmackhaft zu machen. Und mit etwas regionalem<br />
Wissen im Hinterkopf schmeckt das<br />
Fischbrötchen an der Waterkant gleich doppelt<br />
so gut. Das 192-seitige Taschenbuch ist bei Ellert<br />
& Richter erschienen.<br />
2 04/17
Liebe Leserinnen<br />
und Leser,<br />
seit gestern (10. Dezember) schneit es heftig vor unseren Redaktionsräumen<br />
in Lilienthal, die vorher grauen Straßen werden<br />
in sauberes Weiß gehüllt und die Autos der Belegschaft<br />
sind nun nicht mehr blau, schwarz oder rot, sondern allesamt<br />
weiß. Das sieht schön aus und erweckt die Hoffnung, dieses<br />
Jahr einmal weiße Weihnachten zu erleben - aber vermutlich<br />
schmilzt der Schnee schneller als die Zeit bis zum Fest.<br />
Ich freue mich, Ihnen auch dieses Mal wieder einige ansprechende<br />
Themen anbieten zu können und wünsche Ihnen nach<br />
der hektischen Vorweihnachtszeit die Muße, auch einmal in<br />
unser Heft zu schauen.<br />
In den letzten Tagen des Lebens eines Menschen ist liebevolle<br />
Unterstützung durch professionelle Hilfe sehr wichtig - erfahren<br />
Sie mehr von der Hospizhilfe Ottersberg, die sich dieser<br />
Aufgabe widmet.<br />
Pastorin Silke Kuhlmann aus Fischerhude teilt uns ihre berührenden<br />
Gedanken zu den Sorgen des Alltags und läßt uns vielleicht<br />
etwas nachdenken.<br />
In Sottrum hat sich ein Verein einem edlen Spiel mit einer langen<br />
Historie verschrieben - dem Schach, dem Spiel (nicht nur)<br />
der Könige.<br />
Man muß dies nicht nur am Rechner spielen, nein - es gibt Gedankenaustausch<br />
und Kommunikation nur mit anderen - analogen<br />
- Menschen; melden Sie doch einfach dort, wenn es Sie<br />
interessiert.<br />
Märchenhaft ist eine Ausstellung im Verdener Pferdemuseum:<br />
„Von Tiermärchen und Märchentieren“ - besuchen Sie diese<br />
doch mal, vielleicht mit Kindern oder Enkeln?<br />
Wenn Sie während der Lektüre der Hunger überkommt, finden<br />
Sie tolle Gerichte auf unseren Rezeptseiten - versuchen Sie es<br />
Das liebste Haustier in unserem Land ist die Katze - liebebedüftig,<br />
verschmust, manchmal raffiniert und meistens spielbereit,<br />
lesen Sie, was unsere Redakteurin zu berichten weiß.<br />
In Fischerhude wartet ein originelles Museum auf Ihren Besuch<br />
- das „Haus Irmintraut“ - lassen Sie sich dort in vergangene<br />
Zeiten entführen.<br />
Kultur und Kunst finden Sie auch in „Eschels Hoff“ in Benkel,<br />
allerdings wahrscheinlich nicht in den Monaten Januar und<br />
Februar 20<strong>18</strong>.<br />
Diesmal sind wir viel in Fischerhude unterwegs - dazu zählt<br />
auch der Artikel „Der Briefwechsel“, einem umfangreichen<br />
Werk über den Schriftverkehr der beiden bekannten Künstler.<br />
Den Abschluß bilden einige Artikel zu allgemeinen Themen,<br />
die hoffentlich auch Ihr Interesse finden.<br />
Die Redaktion wünscht Ihnen ein erholsames und ruhiges<br />
Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr 20<strong>18</strong>.<br />
Ihr Jürgen Langenbruch<br />
Herausgeber<br />
Seite 4 Seite 24<br />
Seite 28<br />
Begleitung in schweren Zeiten<br />
15 Jahre Hospizhilfe Ottersberg<br />
Kunst, Kultur und Hofcafé<br />
Eschels Hoff in Benkel<br />
Der Briefwechsel<br />
Paula Modersohn-Becker / Otto Modersohn<br />
Außerdem in der <strong>Winter</strong>ausgabe<br />
Begleitung in schweren Zeiten.......................4<br />
15 Jahre Hospizhilfe Ottersberg<br />
Berührende Gedanken (nicht nur) zur Weihnachtszeit.. 6<br />
von Pastorin Silke Kuhlmann, Fischerhude<br />
Das königliche Spiel................................8<br />
Schachclub Sottrum 1959 e. V.<br />
Von Tiermärchen und Märchentieren............... 10<br />
Neue Sonderausstellung im Deutschen Pferdemuseum<br />
<strong>Winter</strong>liche Rezepte ............................. 12<br />
Apothekenverzeichnis............................ 15<br />
....<br />
Geliebte Samtpfoten............................. 20<br />
Wissenswertes über Katzen<br />
Haus Irmintraut................................. 22<br />
Kulturdenkmal in Fischerhude<br />
Kunst, Kultur und Hofcafé........................ 24<br />
Eschels Hoff in Benkel<br />
Wer möchte schon leben ohne den Trost der Bäume .. 26<br />
Der Briefwechsel ................................ 28<br />
Paula Modersohn-Becker / Otto Modersohn<br />
Impressum<br />
Druckerpresse-Verlag UG (haftungsbeschränkt) • Scheeren 12 • 28865 Lilienthal • Tel. 04298 / 46 99 09 • Fax 04298/3 04 67 • E-Mail: info@druckerpresse.de<br />
Geschäftsführer: Jürgen Langenbruch M.A. • HRB: Amtsgericht Walsrode 202140 • USt-IDNr. DE268140261<br />
Redaktion: Claudia Kalusky • Fotos: Claudia Kalusky, pixabay.com, djd, txn • Titelbild: pixabay.com • Texte: Claudia Kalusky, djd deutsche journalisten dienste GmbH & Co. KG, txn.de - TextNetz KG<br />
© beim Verlag • Nachdruck und Kopieren nicht gestattet.<br />
04/17<br />
3
Begleitung in schweren Zeiten<br />
15 Jahre Hospizhilfe Ottersberg Text und Foto: Claudia Kalusky<br />
Hospizhilfe<br />
Ottersberg<br />
Tel.: 04293-7053<br />
www.hospizhilfeottersberg.de<br />
„Alle Menschen sind bis zum<br />
letzten Augenblick ihres Lebens<br />
wichtig und wir werden alles tun,<br />
damit sie in Frieden sterben, aber<br />
auch bis zuletzt leben können“.<br />
Die ambulante Hospizhilfe Ottersberg geht<br />
im Sinne dieses Leitspruchs der Ärztin Cicely<br />
Saunders, die vor 50 Jahren in London das erste<br />
Hospiz gründete, einen Teil des letzten Weges<br />
mit sterbenden Menschen und ihren Angehörigen<br />
gemeinsam.<br />
Die ehrenamtlichen Mitarbeiter helfen dabei,<br />
die Angst vor dem Tod zu mildern, die letzten<br />
Monate oder Wochen so human als möglich zu<br />
gestalten und Vereinsamung oder Entmündigung<br />
vorzubeugen.<br />
Mit den Themen Tod und Trauer wird in unserer<br />
Kultur eher zurückhaltend umgegangen und<br />
nicht selten werden Trauernde aus Unverständnis<br />
oder Hilflosigkeit gemieden.<br />
„Das Thema Sterben wird in unserer Gesellschaft<br />
sehr oft verdrängt, das gehört nicht zum<br />
Leben, aber der Tod gehört eben doch unweigerlich<br />
dazu“, so Angelika Pohlmann, Geschäftsführerin<br />
der Hospizhilfe Ottersberg.<br />
Der Verein zählt rund 40 Mitglieder, davon<br />
zehn aktive, wobei acht von ihnen eine abgeschlossene<br />
Hospizausbildung besitzen und<br />
zwei sich in Ausbildung befinden.<br />
Die Ottersberger Hospizhilfe ist Mitglied im<br />
Hospiz- und Palliativverband Niedersachsen;<br />
ihr Aktionsradius bewegt sich im Umkreis von<br />
etwa 25 Kilometern.<br />
Die Hospizhelfer begleiten Menschen zu Hause<br />
und in Senioren- und Pflegeheimen und ihr Beistand<br />
ist kostenlos. Ihr Einsatz für sterbende<br />
Menschen und für trauernde Angehörige hält<br />
sich in etwa die Waage.<br />
4 04/17
Tanja Güßmann studierte an der Ottersberger<br />
Hochschule für Künste Kunsttherapie und hat<br />
ihre Masterarbeit mit dem Schwerpunkt kunsttherapeutische<br />
Trauerbegleitung geschrieben,<br />
zudem ist sie ausgebildete Hospizhelferin:<br />
„Die Bedürfnisse der Sterbenden sind sehr individuell.<br />
Für die einen ist reden ganz wichtig,<br />
anderen hilft es, wenn man ihre Hand hält.<br />
Manchmal geht man spazieren oder hört einfach<br />
nur zu. Es kostet viel Kraft, aber es gibt<br />
auch ganz viel zurück. Ich habe in meinem Leben<br />
bisher noch nicht so viel gelacht und geweint<br />
wie in meinem Grundlagenpraktikum<br />
in einem Bremer Hospiz. Die Zeit, die die Sterbenden<br />
noch haben, wird meistens möglichst -<br />
wie auch immer- intensiv gelebt und man wird<br />
sich immer bewusster, wie wertvoll die eigene<br />
Lebenszeit ist. Aber ich habe eine professionelle<br />
Rolle zu erfüllen, ich darf mich also nicht zu<br />
emotional engagieren, ich muss neutral bleiben,<br />
weil wenn ich einen todkranken Menschen<br />
im übertragenen Sinne festhalte, dann kann<br />
der sich nicht endgültig verabschieden und von<br />
dieser Welt gehen. Man selbst muss auch zu<br />
Hause wieder loslassen können, sonst bewältigt<br />
man das nicht.“<br />
„Die meisten von uns haben Erfahrung mit dem<br />
Thema Tod in der eigenen Familie gemacht und<br />
waren schon einmal in einem tiefen Tal, aber es<br />
geht immer irgendwie weiter und vielleicht ist<br />
das ein Motiv zu helfen. Doch man braucht hin<br />
und wieder Phasen, wo man sich abwenden und<br />
ausruhen kann, aber dieses Miteinander gibt<br />
wirklich viel zurück“, bestätigt Angelika Pohlmann.<br />
Geplant ist, dass die 32-jährige Tanja Güßmann<br />
die Trauergruppe der Ottersberger Hospizhilfe<br />
leitet: „Es geht darum, dass Trauernde Erfahrungen<br />
miteinander austauschen und sich<br />
im besten Fall gegenseitig Halt geben können.<br />
Wir bieten diesen Rahmen dazu und geben Ratschläge,<br />
die Trauer ein wenig besser bewältigen<br />
zu können. Jeder trauert anders und es ist absolut<br />
in Ordnung, sich bei diesem Prozess Zeit<br />
zu nehmen. Manche denken, dass nach dem<br />
Begräbnis alles wieder normal laufen soll, das<br />
funktioniert in den meisten Fällen aber nicht.“<br />
Treffpunkt für alle trauernden Menschen ist<br />
das Blaue Café im Rektorhaus Ottersberg, das<br />
jeden dritten Sonntag im Monat von 11 bis 13<br />
Uhr geöffnet hat.<br />
Hermann Baass ist der einzige männliche Hospizhelfer<br />
in Ottersberg und er befasst sich aktuell<br />
intensiv mit der Gründung eines stationären<br />
Hospizes, in dem todkranke Menschen im<br />
Gegensatz zum normalen Hospiz längerfristig<br />
verweilen können und ein letztes Zuhause finden.<br />
Dort sollen sie auf Wunsch unter anderem<br />
von Angehörigen begleitet werden, denn nicht<br />
alle todgeweihten Menschen können oder wollen<br />
zu Hause gepflegt werden.<br />
04/17<br />
„Die Verweildauer in normalen Hospizen beträgt<br />
maximal 5 Monate, aber was ist mit den<br />
Menschen, die noch länger zu leben haben? Wir<br />
haben eine kleine Arbeitsgruppe gebildet und<br />
recherchieren zunächst nach verschiedenen<br />
Möglichkeiten. Wir stellen uns eine Einrichtung<br />
vor, die hell und freundlich ist und möglichst<br />
einen Garten hat. Die Bewohner sollen<br />
ihre Angehörigen und ihre Haustiere mitbringen<br />
dürfen. Alles soll allein durch Spenden finanziert<br />
werden; was die Kosten der Unterbringung<br />
betrifft, so müssen wir abwarten, was<br />
kommt. Wir haben jetzt erst einmal eine Vision<br />
von einer guten Sache. Fischerhude wäre ein<br />
idealer Standort, da es hier eine angenehme,<br />
naturnahe Umgebung und kulturelle Angebote<br />
quasi vor der Haustür gibt.“<br />
Der Ausbau der ambulanten Palliativversorgung<br />
sorgt dafür, dass immer mehr Menschen<br />
zu Hause sterben dürfen und die Nachfrage<br />
nach Begleitung entsprechend steigt.<br />
Seniorenheime müssen ab jetzt mit einem ambulanten<br />
Hospizdienst kooperieren, da die wenigsten<br />
Heime über palliativ ausgebildetes Personal<br />
verfügen, umso wichtiger sind daher<br />
solche Vereine wie die Hospizhilfe Ottersberg.<br />
Neue Ehrenamtliche und Spendengelder werden<br />
immer dringend benötigt.<br />
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5
Berührende Gedanken<br />
(nicht nur) zur<br />
Weihnachtszeit<br />
von Pastorin Silke Kuhlmann, Fischerhude<br />
Ich stehe in der Ankunftshalle eines großen<br />
Flughafens und warte auf meine Schwester.<br />
Um mich herum viele andere, gespannt, neugierig,<br />
voller Vorfreude. Je näher die erwartete<br />
Landung des Flugzeugs rückt, desto mehr Menschen<br />
versammeln sich. Einige haben Schilder<br />
dabei: Herzlich willkommen! Andere haben<br />
Blumen im Arm oder Luftballons in der Hand.<br />
Die Minuten dehnen sich, bei jeder Bewegung<br />
der Schiebetür recken sich die Hälse, versuchen,<br />
hinter die Absperrung zu sehen. Die Spannung<br />
steigt. Und endlich erklingen die ersten Rufe:<br />
Wie schön, dass du da bist! Lass dich umarmen!<br />
Um mich herum Freude, Trubel, innige Umarmungen<br />
und Momente tief berührender Stille.<br />
Da liegen sich zwei Frauen tränenüberströmt<br />
in den Armen, da streicht ein Vater seiner lang<br />
entbehrten Tochter über den Rücken, da klopfen<br />
sich zwei junge Männer freundschaftlich<br />
auf die Schultern. Lautes Lachen und wortlose<br />
Verständigung füllen den Raum und jedem<br />
aufmerksamen Beobachter malen die Szenen<br />
ein Lächeln aufs Gesicht. Ankunft, Begrüßung,<br />
Kontakt, Wiedersehen; am Ende liegen sich alle<br />
6 04/17
Die Sehnsucht nach Frieden ist groß in diesen<br />
Tagen. Wir wollen als Familie beisammen sein,<br />
Auszeit vom Alltag, wir bereiten viel vor, machen<br />
uns Gedanken. Es soll schön werden und<br />
wir sehen immer wieder, wie zerbrechlich unser<br />
Leben ist, wie bedroht unsere Welt ist.<br />
Menschen leiden, hungern, sterben.<br />
Wir sind dünnhäutiger in diesen Tagen, und<br />
viele treibt das Bedürfnis um, an den Verhältnissen<br />
etwas zu ändern. Sie spenden Geld, packen<br />
Geschenke für fremde Menschen oder setzen<br />
ihre Zeit ein, um anderen zu helfen, damit<br />
ein Licht in der Dunkelheit ausstrahlt, damit<br />
Menschen zueinander finden und berührt werden.<br />
Es fängt im Kleinen, im Verborgenen an.<br />
Der Wunsch: das unter uns Weihnachten werden<br />
kann, dass die himmlische, manchmal laute,<br />
manchmal stille Freude allen Menschen widerfährt<br />
und Friede auf Erden herrscht.<br />
in den Armen: Freunde und Familie. Aller Streit<br />
ist vergessen, was uns tief im Inneren berührt<br />
braucht nicht viele Worte und, kehrt sich im<br />
ersten Moment nicht nach außen. Manch ein<br />
vorbeieilender Geschäftsreisender blickt zu den<br />
Gefühlsausbrüchen und wendet sich dann wieder<br />
ab; Nonsens, Alltag oder doch Sehnsucht?<br />
Wir sehnen uns nach Kontakt und Begegnung,<br />
wir spüren in Momenten des Abschieds und der<br />
Ankunft, wie wichtig uns Freunde und Familie<br />
sind und schieben Sorgen und Alltag für einen<br />
Moment beiseite, weil wir merken, dass diese<br />
Momente das Leben reicher machen; davon<br />
zehren wir, wenn es wieder grau uns einsam um<br />
uns wird. Für einen Augenblick soll alles schön<br />
sein, dafür bereiten wir viel vor, denn wir erfahren<br />
immer wieder, wie brüchig das Leben<br />
und Verbindungen sind. Gottes Licht scheint<br />
mitten in der Dunkelheit und Einsamkeit eines<br />
Stalles, unseres Lebens auf. Er breitet die Arme<br />
wortlos aus, um uns in die Arme zu schließen<br />
und zu halten.<br />
„Abenteuerliche Seefahrt, Schwimmsport und<br />
Mittelalter“<br />
Das „Jahrbuch für den Landkreis Verden zur Orts- und<br />
Regionalgeschichte sowie Heimat- und Naturkunde<br />
20<strong>18</strong>“ gibt es ab sofort druckfrisch im Handel. Der 61.<br />
Jahrgang (früher Heimatkalender) umfasst 396 Seiten mit<br />
34 Beiträgen von 20 Autorinnen und Autoren.<br />
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Einen Moment der Stille, der Begegnung, des<br />
Kontaktes. Wortlos und tief, berührend.<br />
Als Kind in einer ärmlichen Unterkunft, so<br />
zeigt sich Gott. Keine Schwellen müssen überwunden,<br />
keine Tore durchschritten, keine besonderen<br />
Vorkehrungen getroffen werden, um<br />
an die Krippe zu treten und sich berühren zu lassen.<br />
Zu schauen und zu lächeln, vielleicht auch<br />
mit der Träne der Sehnsucht im Auge, dass das<br />
wahr werden möge, dass ich spüre: Gott ist bei<br />
mir, er liebt mich, er begleitet mich, wenn ich<br />
es will. Innerer Friede kehrt ein, der die Fragen<br />
und Zweifel zum Schweigen bringt und für einen<br />
Moment schweigen auch die äußeren Konflikte.<br />
Herausgeber: Landkreis Verden, Preis: 9 €<br />
ISBN: 978-3-9801638-2-8<br />
04/17<br />
7
Das königliche Spiel<br />
Schachclub Sottrum 1959 e.V.<br />
Text: Claudia Kalusky<br />
Fotos: Schachclub Sottrum<br />
Oben:<br />
Auch der Nachwuchs<br />
ist gefordert<br />
Der Vorläufer des heutigen Schachspiels findet<br />
seine Wurzeln wahrscheinlich in Nordindien.<br />
Über Persien wurde es weiter verbreitet und<br />
dort erhielt es auch seinen Namen, der sich von<br />
Schah, was auf persisch König heißt, ableitet.<br />
Spätestens im 13. Jahrhundert war das Schachspiel<br />
in Europa fest etabliert und galt lange als<br />
ein Spiel der Adligen. Im 15. Jahrhundert kam<br />
es, vermutlich in Spanien, zu einer großen Reform<br />
der Spielregeln. Im <strong>18</strong>. und 19. Jahrhundert<br />
wurde das Brettspiel ein Bestandteil der<br />
bürgerlichen Kultur, was den Spielstil und das<br />
Turnierwesen änderte sowie die Schachpublizität<br />
prägte. Es war auch die Zeit der großen<br />
Schachcafés vor allem in Paris, in denen sich<br />
manche Spieler tagelang am Schachbrett konzentrierten<br />
oder es zumindest versucht haben.<br />
Ohne Uhr kann eine Partie Schach unendlich<br />
lange dauern.<br />
Der erste Schachverein wurde <strong>18</strong>09 in Zürich<br />
gegründet.<br />
Der Schachclubs Sottrum wurde 1959 ins Leben<br />
gerufen. Jürgen Gerken ist seit 16 Jahren<br />
aktives und begeistertes Mitglied: „Was Schach<br />
zum Sport macht, ist die Schachuhr, die den<br />
Spieler unter Druck setzt. Man muss 40 Züge<br />
in zwei Stunden machen und wenn man am<br />
Zug ist, läuft die eigene Zeit. Hat man den Zug<br />
ausgeführt, drückt man auf die Uhr und dann<br />
läuft die Zeit des Gegners. Wenn ich noch fünf<br />
Züge machen muss, aber nur noch fünf Minuten<br />
habe, dann muss ich sehr schnell sein. Eine<br />
Wettkampfpartie kann bis zu sechs Stunden<br />
dauern. Jeder hat seinen Plan, den er verfolgt;<br />
kein Spiel gleicht dem anderen.<br />
Logisches Denken sollte für das Schachspiel<br />
vorhanden sein, besser ist das.<br />
Schach ist kein Teamsport, letztlich kämpft<br />
man für sich alleine und das muss jeder selber<br />
wissen, ob er das gut findet. Die Jugend sollte<br />
meiner Meinung nach deshalb unbedingt einen<br />
Ausgleichssport zum Schach haben.“<br />
Jeden Freitag ist Trainingsabend in Sottrum,<br />
bei dem eine Partie Schach etwa drei Stunden<br />
dauert. Talent allein reicht auch bei diesem<br />
Sport nicht aus. Wer weiterkommen will,<br />
braucht Ehrgeiz, Disziplin und eiserne Nerven.<br />
Beim Schach gilt es den Gegner zu bezwingen,<br />
nicht mit Gewalt, sondern mit Köpfchen, Strategie<br />
und Taktik. Auch aggressives Spiel ist dabei<br />
manchmal angesagt: „Wenn ich meine Figuren<br />
so stelle, dass ich viele von den anderen<br />
angreife und meine Figuren werden dann natürlich<br />
auch angegriffen, dann ist richtig was<br />
8 04/17
los auf dem Schachbrett. Es ist auch eine Charaktersache,<br />
wie jemand spielt.<br />
Schach ist ein guter Sport für das zunehmende<br />
Alter, auch als 80jähriger hat man mit der entsprechenden<br />
Erfahrung noch sehr gute Chancen<br />
gegen Jüngere, die vielleicht frischer sind<br />
im Geist, denen es aber an Erfahrung mangelt.<br />
Allerdings sollte man nicht zu spät anfangen,<br />
dann besteht auch bei einer gewissen Begabung<br />
keine Chance mehr, zu den Besseren zu gehören<br />
und das frustriert auf Dauer. Beim Schach<br />
hat man gewisse Muster im Kopf, die man sich<br />
auch im Laufe der Zeit einprägen kann und das<br />
gelingt später nicht mehr so gut.“<br />
Der Mathematiker aus Oyten liest regelmäßig<br />
Fachbücher und trainiert für ein paar Stunden<br />
pro Woche auch zu Hause. „Ich kann schlecht<br />
verlieren und alle Partien, die ich gespielt habe,<br />
werden im Nachhinein analysiert, damit ich<br />
das für das nächste Mal weiß, wo meine Fehler<br />
lagen und wo die Konzentration nachgelassen<br />
hat.“<br />
Aktuell hat der SCS 51 Mitglieder aller Altersklassen;<br />
unter ihnen ist nur eine einzige Frau.<br />
Jürgen Gerken weiß, dass es ganze Abhandlungen<br />
darüber zu lesen gibt, warum Frauen nur<br />
selten Schach spielen. In Sottrum gibt es, wie in<br />
vielen anderen Vereinen, Nachwuchsprobleme:<br />
„Die Talente, die wir aufbauen, wechseln zum<br />
Studium oft in eine andere Region und das war<br />
es dann leider meistens.“<br />
Sottrum spielt in der Schachbezirk-Oberliga,<br />
jedes Jahr findet hier das Jahresschluss-Open<br />
statt, ein großes Schachturnier, bei dem 100<br />
Schachspieler aus ganz Deutschland gegeneinander<br />
antreten. Weitere Infos unter:<br />
www.schachclubsottrum.de<br />
Oben:<br />
Höchste Konzentration<br />
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der Region und nützlichen Dingen für den Alltag –<br />
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Do. und Fr.: 15.00 - 19.00 Uhr<br />
Sa.: 9.00 - 14.00 Uhr<br />
04/17<br />
9
Unten:<br />
Die Märchenerzählerin<br />
Von Tiermärchen<br />
und Märchentieren<br />
Neue Sonderausstellung für Kinder<br />
und Erwachsene im Deutschen<br />
Pferdemuseum<br />
Text: Deutsches Pferdemuseum<br />
Foto: Sammlung Bernd Löckener, Münster<br />
In der Ausstellung Von Tiermärchen und<br />
Märchentieren dreht sich alles um Märchen<br />
und ihre tierischen Helden, ohne die<br />
jene Geschichten undenkbar wären. So erinnert<br />
die Sonderausstellung an die Erlebnisse<br />
der Bremer Stadtmusikanten, an Rotkäppchen<br />
und den Wolf, den Froschkönig<br />
oder die Gänsemagd und ihr treues Pferd<br />
Falada und stellt die besondere Rolle der<br />
Tiere in Märchen in den Fokus. Zahlreiche<br />
Exponate aus ganz Deutschland entführen<br />
in die Welt der Märchen und erklären<br />
das (Erfolgs-) Geheimnis der Geschichten.<br />
Die Ausstellung beschäftigt sich mit der<br />
Geschichte und dem besonderen Charakter<br />
von Märchen. Im Mittelpunkt stehen<br />
die wohl berühmtesten Märchensammler,<br />
Jacob und Wilhelm Grimm. Sie waren die<br />
ersten, die deutschsprachige Märchen erforschten,<br />
sammelten und veröffentlichten.<br />
Ihre Märchensammlung ist neben der<br />
Luther-Bibel das bekannteste und weltweit<br />
am meisten verbreitete Buch der deutschen<br />
Kulturgeschichte. Tiere sind ein wichtiger<br />
Bestandteil im Märchen und nehmen zumeist<br />
eine besondere Rolle ein. Oft sind es<br />
die tierischen Akteure, die dem Märchenhelden<br />
zur Lösung seiner Aufgabe und damit<br />
zum Ziel verhelfen. Das Pferd taucht<br />
dabei besonders häufig als treuer Freund<br />
und Ratgeber des Helden auf und ist weit<br />
mehr als nur Lasten- oder Reittier. Es hat<br />
Zauberkräfte, kann sprechen oder fliegen,<br />
warnt vor Gefahren, kämpft gegen Widersacher<br />
oder weist den richtigen Weg. Märchen<br />
sind damit ein Sinnbild für das besondere<br />
Verhältnis zwischen Pferd und<br />
Mensch.<br />
10 04/17
Die Ausstellung thematisiert auch ein besonderes<br />
Phänomen der aktuellen Popkultur:<br />
Produkte mit Einhorn-Motiv sind der<br />
große Trend des Jahres <strong>2017</strong>, den einst ein<br />
Schokoladenhersteller mit seiner limitierten<br />
Einhorn-Schokolade auslöste und dem<br />
unzählige Konsumgüterproduzenten folgten.<br />
Kleine und große Museumsgäste dürfen<br />
sich zudem auf eine märchenhafte PLAY-<br />
MOBIL-Landschaft freuen. Die Ausstellung<br />
kann bis zum 11. Februar 20<strong>18</strong> besucht<br />
werden.<br />
Deutsches Pferdemuseum<br />
Holzmarkt 9<br />
27283 Verden<br />
www.dpm-verden.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Die. bis So. 10.00 bis 17.00 Uhr<br />
Alte Dorfstraße 2<br />
27367 Sottrum<br />
04264 - 83 75 941<br />
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Öffnungszeiten<br />
Di., Do., Fr. 9.00 - 13.00 Uhr<br />
und 14.30 - <strong>18</strong>.00 Uhr<br />
Mi. Sa. 9.00 - 13.00 Uhr<br />
Von Tiermärchen<br />
Märchentieren<br />
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14.11.<strong>2017</strong> – 11.02.20<strong>18</strong><br />
Sonderausstellung<br />
für Kinder und Erwachsene<br />
www.dpm-verden.de<br />
04/17<br />
11
<strong>Winter</strong>liche Rezepte<br />
Dr. Oetker Deutschland<br />
Rezepte und Tipps aus der<br />
Dr. Oetker Versuchsküche<br />
Fotohinweis: © Dr. Oetker<br />
Versuchsküche, März / September 2016<br />
Polnischer Eintopf<br />
(Bigos)<br />
etwa 8 Portionen<br />
Zutaten:<br />
1 kg Weißkohl<br />
1 1/2 kg Schweinefleisch<br />
aus der<br />
Schulter, mit Knochen<br />
250 g Zwiebeln<br />
1 Dose Sauerkraut<br />
(Abtropfgew.<br />
770 g)<br />
1 l Fleischbrühe<br />
3 EL Speiseöl, z. B.<br />
Sonnenblumenöl<br />
4 geh. EL Tomatenmark<br />
1 TL Zucker<br />
Salz<br />
frisch gemahlener Pfeffer<br />
Majoran<br />
500 g Fleischwurst<br />
2 Be. Dr. Oetker<br />
Crème fraîche<br />
Classic (je 150 g)<br />
Vorbereiten:<br />
Weißkohl putzen und in Streifen schneiden. Schweinefleisch<br />
trocken tupfen, vom<br />
Knochen befreien und Fleisch in grobe Würfel schneiden.<br />
Zwiebeln abziehen und<br />
würfeln.<br />
Zubereiten:<br />
Sauerkraut, Weißkohl und Schulterknochen in einem<br />
großen Topf mit etwa der Hälfte der Fleischbrühe zum<br />
Kochen bringen. Alles etwa 30 Min. bei schwacher<br />
Hitze mit Deckel kochen. Öl in einer großen Pfanne<br />
erhitzen und das Fleisch scharf darin anbraten.<br />
Zwiebeln hinzufügen und ebenfalls anbraten. Alles in<br />
den Topf geben und gut verrühren. Tomatenmark in<br />
der heißen Pfanne mit Zucker unter Rühren etwas<br />
anbraten und mit der restlichen Brühe ablöschen. Den<br />
Bratensatz loskochen und alles zur Kraut-Fleisch-Mischung<br />
geben. Mit Salz, Pfeffer und Majoran würzen,<br />
vermischen und etwa 30 Min. bei schwacher Hitze kochen.<br />
Fleischwurst in Würfel schneiden, zum Eintopf<br />
geben und alles noch etwa weitere<br />
10 Min. kochen. Knochen entfernen.<br />
Tipps aus der Versuchsküche<br />
• Sehr lecker schmecken ein kräftiges Bauernbrot oder Kartoffeln<br />
zum Bigos.<br />
• Zum Bigos passt sehr gut ein gut gekühltes Bier.<br />
• Nach dem Aufwärmen schmeckt der Bigos noch besser!<br />
• Bereiten Sie den Eintopf statt mit Fleischwurst mit Cabanossi<br />
zu.<br />
12 04/17
Vorbereiten: Backofen vorheizen.<br />
Ober-/Unterhitze: etwa <strong>18</strong>0°C<br />
Heißluft: etwa 160°C<br />
Bratäpfel: Äpfel waschen, das Kerngehäuse<br />
ausstechen, quer halbieren und in eine Auflaufform<br />
setzen. Die Form auf dem Rost in den Backofen<br />
schieben.<br />
Einschub: Mitte. Backzeit: etwa 25 Min. Bratäpfel<br />
in der Form auf einen Kuchenrost stellen und etwas<br />
abkühlen lassen. Boden der Springform fetten.<br />
Knetteig: Mehl mit Backin in einer Rührschüssel<br />
mischen. Übrige Zutaten hinzufügen und<br />
alles mit einem Mixer (Knethaken) zunächst kurz<br />
auf niedrigster, dann auf höchster Stufe zu einem<br />
Teig verarbeiten. Gut die Hälfte des Teiges auf dem<br />
Springformboden ausrollen. Übrigen Teig zu einer<br />
Rolle formen, als Rand an die Form drücken, so<br />
dass ein 3-4 cm hoher Rand entsteht. Form bis zur<br />
weiteren Verwendung in den Kühlschrank stellen.<br />
Bratapfel-<br />
Käsekuchen<br />
etwa 12 Stück<br />
Belag: Eier mit dem Mixer (Rührstäbe) 1 Min.<br />
schaumig schlagen. Nach und nach Zucker, Zimt<br />
und Karamellsirup unterrühren. Puddingpulver,<br />
Quark und flüssige Sahne auf niedrigster Stufe<br />
unterrühren. Die Bratäpfel mit den Schnittflächen<br />
nach unten auf dem Knetteig verteilen. Belag<br />
gleichmäßig darübergießen. Form auf dem Rost in<br />
den Backofen schieben. Einschub: unteres Drittel<br />
Backzeit: etwa 60 Min. Den Kuchen in der Form auf<br />
einem Kuchenrost erkalten lassen. Dann die<br />
Springform lösen und entfernen.<br />
Verzieren: Mandeln in einer beschichteten<br />
Pfanne ohne Fett goldgelb rösten und auf einem<br />
Teller erkalten lassen. Apfel waschen, das Kerngehäuse<br />
ausstechen und in sehr dünne Scheiben<br />
schneiden. Öl in der Pfanne erhitzen und die<br />
Apfelscheiben darin von beiden Seiten kurz braten.<br />
Dann auf Küchenpapier abtropfen lassen. Den<br />
Kuchen mit Mandeln, gedrehten Apfelscheiben und<br />
Puderzucker verzieren.<br />
Tipp aus der Versuchsküche<br />
Ohne Verzierung kann man den Kuchen max. 2<br />
Tage im Voraus backen.<br />
Zutaten:<br />
Für die Springform<br />
(Ø 26 cm):<br />
etwas Fett<br />
Bratäpfel:<br />
5 rote Äpfel (etwa 700 g)<br />
Knetteig:<br />
200 g Weizenmehl<br />
1/2 gestr. TL Dr.<br />
Oetker Original<br />
Backin<br />
70 g Zucker<br />
1 Dr. Oetker Vanillin-Zucker<br />
1 Pr. Salz<br />
100 g weiche Butter oder<br />
Margarine<br />
1 Ei (Größe M)<br />
Belag:<br />
3 Eier (Größe M)<br />
50 g Zucker<br />
1/2 TL gemahlener Zimt<br />
200 ml Karamellsirup<br />
1 Dr. Oetker Original<br />
Puddingpulver Vanille-<br />
Geschmack<br />
1 kg Speisequark (Magerstufe)<br />
200 g Schlagsahne<br />
Zum Verzieren:<br />
etwa 50 g Dr. Oetker<br />
gesplitterte<br />
Mandeln<br />
1 roter Apfel<br />
etwas Speiseöl, z. B.<br />
Sonnenblumenöl<br />
Puderzucker<br />
Lebkuchenlollis<br />
etwa 12 Stück<br />
Vorbereiten:<br />
Kuchenglasur im Wasserbad nach Packungsanleitung<br />
schmelzen.<br />
Zubereiten:<br />
Tipps aus der Versuchsküche<br />
Anstelle von Orangenlikör können Sie auch Orangensaft<br />
nehmen.<br />
• Kuchenlollis können etwa 2 Wochen im Kühlschrank<br />
aufbewahrt werden.<br />
Lebkuchen grob zerbröseln und mit Orangenlikör<br />
mit den Händen zu einer einheitlichen Masse verkneten.<br />
Etwa 12 gleich große Kugeln formen. Glasur in<br />
eine kleine Schale füllen. Einen Holzspieß ca. 2 cm<br />
tief in die Glasur eintauchenund sofort in eine Kugel<br />
stecken. Diese dann in der Glasur wenden und<br />
wenn die Glasur anzieht, mit den Dekoren verzieren.<br />
Überzogene Kugeln zum Festwerden am besten in<br />
einen Styroporblock stecken oder auf ein mit Backpapier<br />
belegtes Brett stellen (dann zwischendurch<br />
umsetzen). Mit den weiteren Kugeln genauso verfahren.<br />
Hinweis: Wenn die Glasur fest wird, kann<br />
diese wieder erwärmt werden. Kugeln bis zum Verzehr<br />
im Kühlschrank lagern.<br />
04/17<br />
Zutaten:<br />
300 g Lebkuchen mit<br />
Schokoladenüberzug<br />
(ungefüllt)<br />
etwa 3 EL Orangenlikör<br />
Zum Verzieren:<br />
1 Dr. Oetker<br />
Kuchenglasur <strong>Winter</strong><br />
1 Dr. Oetker <strong>Winter</strong><br />
Streudekor<br />
Dr. Oetker Dekor-Konfetti<br />
Außerdem:<br />
etwa 12 Holzspieße<br />
13
Anzeigen<br />
Christophorus Apotheke<br />
Wir wünschen allen eine gesunde <strong>Winter</strong>zeit!<br />
▪ große Mutter-Kind Abteilung<br />
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Grüne Straße 9 ● 28870 Ottersberg ● Telefon:04205 319282<br />
14 04/17
Apothekenverzeichnis<br />
Alte Apotheke Obernstr. 5, 28832 Achim Tel: 04202 / 89 99<br />
Apotheke im Hufeisen Uesener Feldstr. 5, 28832 Achim Tel: 04202 / 95 55 95<br />
Apotheke in der Vahr Friedrichstr. 17, 28832 Achim Tel: 04202 / 88 89 88<br />
Hansa Apotheke Obernstr. 92, 28832 Achim Tel: 04202 / 49 00<br />
Paulsberg Apotheke am Markt Obernstr. 47, 28832 Achim Tel: 04202 / 6 11 33<br />
Rats Apotheke Obernstr. 22, 28832 Achim Tel: 04202 / 80 16<br />
Sonnen Apotheke Obernstr. 58, 28832 Achim Tel: 04202 / 36 16<br />
Storchen Apotheke Uphuser Heerstr. 35, 28832 Achim Tel: 04202 / 91 01 50<br />
Weser Apotheke Verdener Str. 157, 28832 Achim Tel: 04202 / 97 91 97<br />
Apotheke bei Dodenhof Posthausen 11, 28870 Ottersberg Tel: 04297 / 81 68 16<br />
Christophorus-Apotheke Grüne Straße 9, 28870 Ottersberg Tel: 04205 / 31 92 82<br />
Neue Apotheke Am Damm 8g, 28870 Ottersberg Tel: 04293 / 3 96 59 90<br />
Wümme-Apotheke Landstr. 22, 28870 Ottersberg Tel: 04293 / 4 35<br />
Eichen Apotheke Hauptstr. 99, 28876 Oyten Tel: 04207 / 12 51<br />
Flora Apotheke Hauptstr. 52, 28876 Oyten Tel: 04207 / 30 03<br />
Alte Apotheke Goethestr. 12, 27356 Rotenburg Tel: 04261 / 22 54<br />
Apoblist GmbH & Co. KG Tobagostr. 6, 27356 Rotenburg Tel: 04261 / 6 72 49 17<br />
Burg-Apotheke Matthias Grube Bahnhofstr. 9, 27356 Rotenburg Tel: 04261 / 9 38 90 0<br />
Die Markt Apotheke Am Neuen Markt 12, 27356 Rotenburg Tel: 04261 / 36 35<br />
Die Stadt-Apotheke Harburger Str. 12, 27356 Rotenburg Tel: 04261 / 96 08 60<br />
Mühlen Apotheke Große Str. 4, 27356 Rotenburg Tel: 04261 / 29 04<br />
Sonnen-Apotheke Große Str. 56, 27356 Rotenburg Tel: 04261 / 33 30<br />
Wümme Apotheke Verdener Str. 5, 27356 Rotenburg Tel: 04261 / 96 60 66<br />
Sonnen-Apotheke Bahnhofstr. 4, 27383 Scheeßel Tel: 04263 / 12 14<br />
Meyerhof-Apotheke Am Meyerhof 7, 27383 Scheeßel Tel: 04263 / 9 31 90<br />
Pinguin Apotheke Lienworth 1, 27367 Sottrum Tel: 04264 / 8 74 44<br />
St. Georg Apotheke Kirchenstraße 8-10, 27367 Sottrum Tel: 04264 / 8 32 30<br />
04/17<br />
15
<strong>18</strong> 04/17
Weihnachtsgedicht<br />
Wenn in der Stadt die Massen hasten<br />
auf Jagd nach überteuerten Geschenken gehen<br />
wenn dicht gedrängelt an den Buden<br />
die Markt-Besucher Schlange stehen<br />
wenn Kinder mit den Füßen stapfen,<br />
weil sie den Weihnachtsmann nicht sehen<br />
wenn Vater und die Mutter streiten,<br />
so mitten im Geschehen<br />
wenn das Smartphone ständig klingelt<br />
und die Kirchenglocken übertönt<br />
wenn die Politik die Menschen<br />
immer noch verhöhnt<br />
wenn sich nichts und niemand<br />
endlich mal versöhnt<br />
wenn Straßen zu Kampfbahnen werden<br />
wenn sich Erwachsene wie Deppen gebärden<br />
wenn die Launen schlechter als das Wetter sind<br />
und das Ego über alles stimmt<br />
wenn Müll die Wälder schmückt<br />
und Digital-Gewalt verzückt<br />
wenn Oma ganz allein zu Hause ist<br />
und man das Miteinander nicht vermisst<br />
dann kann es nicht sein, dass Weihnachten ist<br />
und wenn es schon war<br />
so schnell man vergisst<br />
dass das Fest der Liebe<br />
ein tägliches ist!<br />
Claudia Kalusky<br />
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DER GANZ BESONDERE<br />
HUNDELADEN IN FISCHERHUDE<br />
- Nachhaltig schöne Dinge für Hunde<br />
und ihre Menschen<br />
- Gesundes und Leckeres für die<br />
Hunde-Ernährung<br />
- Fachkundige Ernährungsberatung mit<br />
dem Schwerpunkt Frischfütterung (BARF)<br />
Molkereistraße 4, 28870 Fischerhude<br />
Telefon: 04293.6843210<br />
www.fischerhunde.de<br />
Die Öffnungszeiten von Fischerhunde<br />
finden Sie auf unserer Homepage<br />
04/17<br />
19
Geliebte Samtpfoten<br />
Wissenswertes über Katzen<br />
Text und Foto oben:<br />
Claudia Kalusky<br />
Eine Sage aus dem Morgenländischen erzählt<br />
von einer schrecklichen Mäuse- und Rattenplage<br />
während der großen Sintflut. Es drohte eine<br />
bittere Hungersnot, da die Vorräte bereits zur<br />
Neige gingen. Aus Verzweiflung suchte Noah,<br />
der Erbauer der Arche, Rat beim Löwen, der mit<br />
seiner Löwin gerade seinen Mittagsschlaf halten<br />
wollte.<br />
Der König der Tiere hörte Noah entspannt zu,<br />
blinzelte kurz zu seiner Liebsten, aber äußerte<br />
sich nicht. Noah wendete sich enttäuscht ab,<br />
doch als er gehen wollte, nieste die Löwin einmal<br />
kräftig und aus ihrer Nase entsprangen<br />
zwei mähnenlose Minilöwen:<br />
das erste Katzenpaar auf Erden!<br />
Rasch hatten die beiden Minilöwen<br />
die Plage im Griff.<br />
Wissenschaftlich betrachtet stammt die Hauskatze<br />
übrigens von einer afrikanischen Wildkatze<br />
ab und als Mäuse- und Rattenfänger<br />
werden Katzen tatsächlich bereits seit Jahrtausenden<br />
eingesetzt.<br />
Im Alten Ägypten galten die Tiere lange Zeit als<br />
heilig und wurden entsprechend verehrt. Ihren<br />
Augen wurden Zauberkräfte zugesprochen<br />
und sie dienten als Vorbild für das extravagante<br />
Make-up der Ägypter, das auch eine spirituelle<br />
Bedeutung hatte.<br />
Es gibt keine wirklichen Nachweise darüber,<br />
warum Katzen sieben Leben haben sollen.<br />
Allerdings gehen die meisten Theorien davon<br />
aus, dass die Fähigkeit der Samtpfoten, sich<br />
nach einem Sturz aus größerer Höhe im Fall zu<br />
drehen und auf den Füßen zu landen, zur Bildung<br />
der Legende beigetragen hat. Diese Fähigkeit<br />
nennt sich Dreh- oder Stellreflex. Außerdem<br />
sind die Tiere so gelenkig, dass sie die<br />
Wucht des Aufpralls abfedern können.<br />
Vor allem im Mittelalter war der Aberglaube<br />
verbreitet, dass Katzen mit dem Teufel im Bunde<br />
sind. Dieses Gerücht hatte die christliche<br />
Kirche damals in die Welt gesetzt, vermutlich,<br />
weil die Katze auch ein Symbol für heidnische<br />
Gottheiten war.<br />
Aus Angst griffen die Menschen zu den grausamsten<br />
Methoden, um die vermeintlichen Dämonen<br />
zu beseitigen und warfen die wehrlosen<br />
20 04/17
Tiere zum Beispiel von Kirchtürmen herunter.<br />
Oft überlebten sie den Sturz aber wohl und daher<br />
nahm man an, dass sie mehrere Leben haben<br />
müssten.<br />
Katzen sind von Natur aus absolute Fleischfresser<br />
und ernähren sich normalerweise von Insekten,<br />
Nagetieren und kleineren Vögeln.<br />
Auch oder gerade weil die kleinen Raubtiere<br />
sehr individuell sind, sich nur wenig erziehen<br />
lassen, manchmal unberechenbar sind und<br />
ihre Krallen ausfahren und auch mal zuhauen,<br />
zählen sie neben dem Hund zu den beliebtesten<br />
Haustieren in Deutschland.<br />
Die Samtpfoten benötigen keinen spezifischen<br />
Lebensraum und sind sehr anpassungsfähig,<br />
manche von ihnen hängen allerdings besonders<br />
an einem Ort, bzw. ihrem Revier, andere<br />
wiederum hängen an ihrem Besitzer, der im<br />
Volksmund auch etwas lieblos Dosenöffner genannt<br />
wird.Katzen haben Gefühle, sie empfinden<br />
Sympathien und Antipathien gegenüber ihren<br />
Artgenossen und den Menschen, die ihnen<br />
begegnen.Ihr Charakter wird ebenso wie bei<br />
uns durch die Gene, Kindheitserfahrungen und<br />
das unmittelbare Umfeld geprägt.<br />
Katzen sind meist alleine unterwegs, sie können<br />
aber auch Freundschaften mit ihresgleichen<br />
schließen und sogar mit Hunden ist ein<br />
verträgliches und spielerisches Miteinander<br />
durchaus möglich.<br />
Auch wenn sie 12 bis 16 Stunden täglich schlafen,<br />
brauchen nicht nur Wohnungskatzen Zuwendung,<br />
Spielzeug und einen Kratzbaum, der<br />
ihnen zur wichtigen Krallenpflege und Reviermarkierung<br />
dient.<br />
Drei bis vier Stunden pro Tag widmen sich<br />
die Samtpfoten ihrer Fellpflege und wer immer<br />
noch glaubt, Katzenwäsche würde ein sehr<br />
nachlässiges Waschen bedeuten, der hat noch<br />
keine Katze bei ihrer intensiven Vollwäsche beobachtet.<br />
Dieses Verhalten rührt daher, dass<br />
ein zu intensiver Körpergeruch die Beutetiere<br />
frühzeitig warnen würde.<br />
Die kleinen Raubtiere lieben es, sich frei bewegen<br />
zu können, am besten in der Natur. Sie haben<br />
einen angeborenen Jagdtrieb und finden<br />
großen Gefallen daran, umher zu streifen und<br />
auf Beute zu lauern und diese im besten Fall<br />
auch zu erwischen und zu verspeisen, was für<br />
die sensibleren Gemüter unter uns allerdings<br />
kein schöner Anblick ist, zumal sie oft noch mit<br />
der armen Maus spielen, um ihre jagdbedingte<br />
Anspannung runter zu fahren.<br />
Ein Tier, das es einmal gewohnt war, sich regelmäßig<br />
oder fast ausschließlich draußen aufzuhalten<br />
wird in den seltensten Fällen eine zufriedene<br />
Wohnungskatze werden.<br />
Katzen schnurren übrigens nicht nur, wenn<br />
es ihnen gut geht. Sie aktivieren die typischen<br />
Kehlkopflaute auch, wenn sie sich selbst oder<br />
andere beschwichtigen wollen oder krank sind.<br />
04/17<br />
Auch das Miau hat bis zu 20 verschiedene Bedeutungen.<br />
Doch noch wichtiger ist ihre Körpersprache, die<br />
wir durchaus verstehen lernen können, auch<br />
wenn sie sehr facettenreich ist.<br />
Als nachtaktives Tier verfügt die Katze über so<br />
gute Augen, dass sie selbst bei fast vollkommener<br />
Dunkelheit noch ausreichend sehen kann,<br />
zudem helfen ihr ihre Tasthaare bei der Orientierung.<br />
Außerdem haben sie ein ausgezeichnetes<br />
Gehör, was ihnen die Jagd nach Beutetieren<br />
natürlich sehr viel einfacher macht. Sie hören<br />
das leiseste Mäusefiepen; ihre Ohren funktionieren<br />
wie Schalltrichter, das heißt, sie können<br />
unabhängig voneinander gedreht werden und<br />
die Geräuschquelle genau orten.<br />
Gerüche können sie in einem<br />
Duftgedächtnis speichern.<br />
Ihr Körper ist ein Wunder an Elastizität und sie<br />
verfügen über einen hoch entwickelten Gleichgewichtssinn,<br />
der im Innenohr sitzt.<br />
Die meisten Samtpfoten sind sehr sensibel und<br />
manches Mal haben Katzenhalter das Gefühl,<br />
ihr Haustier könne denken. Das ist bis zu einer<br />
bestimmten Grenze oft auch wirklich der Fall,<br />
wobei die jeweilige Intelligenz sehr unterschiedlich<br />
ausgeprägt sein kann und ein logisches<br />
Denkvermögen nahezu ausgeschlossen ist.<br />
Hauskatzen können bis zu 16 Jahre und älter<br />
werden; die bisher bekannte älteste Katze<br />
schaffte stolze 36 Jahre.<br />
Katzen sind Partner für eine lange Zeit an unserer<br />
Seite, wenn sie sich für uns entschieden<br />
haben; sie schließen sich uns oftmals eng an,<br />
doch sie geben normalerweise niemals ihre Eigenständigkeit<br />
auf und ganz egal, ob Wild-<br />
, Haus- oder edle Rassekatze; diese Tiere sind<br />
und bleiben immer etwas geheimnisvoll.<br />
Foto oben:<br />
Jürgen Langenbruch<br />
21
Haus Irmintraut<br />
Kulturdenkmal in Fischerhude<br />
Text und Fotos:<br />
Claudia Kalusky<br />
Es ist ein pittoresker Anziehungspunkt in der<br />
Dorfmitte von Fischerhude, direkt gegenüber<br />
der Kirche. Der ehemalige Tietjenhof beherbergt<br />
heute ein kleines Heimatmuseum: das<br />
Haus Irmintraut. Bewohnt wurde es einst über<br />
mehrere Generationen von der Familie Tietjen,<br />
eine von <strong>18</strong> alteingesessenen Bauernfamilien<br />
aus Fischerhude, die es zu Wohlstand brachten.<br />
Das Hofensemble im traditionellen Fachwerkstil<br />
besteht aus dem Haupthaus, einem Kornspeicher<br />
(Spieker) und dem Backhaus. Außerdem<br />
befindet sich auf dem Gelände mit den<br />
mächtigen Eichen ein großzügiger Unterstand<br />
für den damals unverzichtbaren Wümmekahn.<br />
Die Wümme prägte jahrhundertelang den Alltag<br />
vieler Fischerhuder.<br />
Die weit verzweigten kleinen Flußarme bescherten<br />
dem Dorf eine Insellage mit einem<br />
einzigartigen Wasserwegenetz; zahlreiche<br />
Höfe hatten einen eigenen Bootsanleger<br />
und so konnten die Bauern ihre Heuernte und<br />
auch den Torf aus dem Quelkhorner Moor einbringen<br />
und manche verdienten dadurch gutes<br />
Geld.<br />
Haus Irmintraut ist ein typisch niederdeutsches<br />
Hallenhaus mit Stallbereich, Diele, einer<br />
Küche auf dem Flett sowie einigen kleinen<br />
Wohnräumen. Auf dem Torbalken über der<br />
Grotdör befindet sich eine Inschrift, die das<br />
Fertigstellungsdatum mit dem 3. Mai 1768 benennt.<br />
Denkmalschützer vermuten allerdings,<br />
dass der Kernbestand des Hauses älter ist, da<br />
die massive Balkenkonstruktion in anderen Fischerhuder<br />
Höfen dieser Zeit nicht mehr vorkommen.<br />
1933 wurde der Hof von den Eheleuten<br />
Schloen erworben.<br />
Hinrich Schloen stammte aus dem Ort an der<br />
Wümme und wurde Schuldirektor in Berlin.<br />
Zusammen mit seiner Frau wollte er mit dem<br />
Hof einen zentralen Dorfmittelpunkt schaffen,<br />
um Heimatsinn und Volkstumsbewusstsein<br />
zu fördern. Um das Haus mit authentischen<br />
Gegenständen, Mobiliar und bäuerlichen<br />
Gerätschaften zu bestücken, wurden Exponate<br />
zusammengetragen, die typisch für den Ort<br />
waren, und bis heute das Interieur von damals<br />
darstellen. Das Hofensemble erhielt den Namen<br />
Haus Irmintraut, Irmintraut hieß auch die<br />
im Alter von acht Jahren verstorbene Tochter<br />
des Stifterpaares.<br />
Nach dem Tod ihres Mannes sorgte Gertrud<br />
Schloen für den Erhalt des Museums.<br />
Seit 1984 befindet es sich im Besitz der Stiftung<br />
Haus Irmintraut, 1990 erfuhr es eine auf-<br />
22 04/17
wändige Sanierung. Das originelle Bauernhausmuseum<br />
soll seinen Besuchern das ländlich<br />
geprägte Alltagsleben der Vergangenheit vermitteln<br />
und im Rahmen der kleinen Ausstellung<br />
über die Ortsgeschichte von Fischerhude,<br />
die Geschichte des Hauses und seiner Bewohner<br />
im 19. Jahrhundert informieren.<br />
Haus Irmintraut,<br />
Kirchstraße 2,<br />
Fischerhude<br />
Öffnungszeiten:<br />
März – Oktober: Mi., Fr., Sa., So. 11 - 12.30 Uhr und 15 - 17 Uhr<br />
November – Februar: Sa., So. 11 - 13 Uhr und 14 – 16 Uhr<br />
Podologische Praxis<br />
Kerstin Raderkopp<br />
Anzeigen<br />
Kerstin Raderkopp<br />
Podologin • Inhaberin<br />
Große Straße 71<br />
28870 Ottersberg<br />
Tel.: 0 42 05 / 31 92 54<br />
Mobil: 0 173 / 215 20 45<br />
e-Mail: kontakt@fachpraxis-podologie.de<br />
www.podologie-fachpraxis.de<br />
• Diabetischer Fuss<br />
• Orthonyxiespange (Nagelkorrektur)<br />
bei eingewachsenen Nägeln<br />
• Nagelpilzbehandlung<br />
• Beratung<br />
• Kassenzulassung<br />
Mitglied im Zentralverband der Podologen und Fußpfleger Deutschlands e. V.<br />
Nach telefonischer Vereinbarung<br />
04/17<br />
23
Kunst, Kultur und Hofcafe<br />
Eschels Hoff in Benkel<br />
Text: Claudia Kalusky<br />
Fotos: Claudia Kalusky, Ulrich Schmied<br />
In einem kleinen Dorf in der Nähe von Ottersberg,<br />
das sich Benkel nennt, steht ein schönes<br />
Reetdachhaus mit seinen Nebengebäuden und<br />
einem verwunschenen Garten.<br />
Dieses Hofensemble nennt sich Eschels Hoff<br />
und diesem Ort haben die ehemalige Audiopädagogin<br />
Claudia Sulzberger und ihr Mann, der<br />
Eisenbildhauer Ulrich Schmied, neues Leben<br />
eingehaucht. So ist nun in dem niedersächsischen<br />
Hallenhaus, das aus dem 17. Jahrhundert<br />
stammt, unter anderem eine Galerie untergebracht,<br />
in der es wechselnde Ausstellungen zu<br />
sehen gibt.<br />
Im Nebengebäude hat das Paar das Hofcafe<br />
Pauls Tochter eingerichtet.<br />
Claudia Sulzberger versteht viel von der Kunst<br />
des Backens. Seit Ostern hat das Cafe geöffnet<br />
und schon jetzt hat es sich rum gesprochen,<br />
dass die Schweizerin köstliche Kuchen und Torten<br />
oder auch mal etwas Herzhaftes zaubert.<br />
Bis zu 70 Gäste finden drinnen und draußen ihren<br />
Lieblingsplatz.<br />
Aber wie kam das Paar überhaupt in das etwas<br />
abseits gelegene Benkel?<br />
„Ich kenne das Haus sehr gut, weil ich hier alle<br />
Schmiedearbeiten und Beschläge gemacht habe<br />
und ich kenne demnach den Besitzer. Ich habe<br />
ihm immer gesagt, wenn er das Haus mal nicht<br />
mehr haben will, dann nehme ich es. Jetzt haben<br />
wir es, allerdings erstmal gemietet, aber<br />
wir haben das Vorkaufsrecht. Man braucht viel<br />
Idealismus für das alles hier.“<br />
Die Liebe hat Ulrich Schmied in die Schweiz<br />
gebracht, wo er fünf Jahre lebte, dann zog es<br />
ihn wieder nach Norddeutschland und seine<br />
Frau Claudia zog gerne mit: „Die Schweiz kenne<br />
ich ja und ich hatte auch Lust auf ein neues<br />
Leben.“ Dass sie allerdings Cafebetreiberin<br />
werden würde, war ihr zu dem Zeitpunkt noch<br />
nicht so klar.<br />
24 04/17
Vor seinem Abstecher in das Nachbarland hatte<br />
der Eisenbildhauer eine große Schmiede in<br />
Schleswig-Holstein; seit 30 Jahren lebt er mit<br />
und von seiner Kunst, fertigt kleine und große<br />
Skulpturen; phantasievoll, witzig oder formstreng.<br />
Seine Kunden kommen aus dem gesamten<br />
deutschsprachigem Raum, Italien und Spanien.<br />
Ulrich Schmied (diesen Nachnamen hatte er in<br />
jungen Jahren aufgrund seines Ausbildungsberufes<br />
von seinen Freunden bekommen und<br />
behalten) ist in einem Künstlerhaushalt groß<br />
geworden. Er ist der Sohn des Malers und Grafikers<br />
Günter Skrodzki, dessen umfangreichen<br />
Nachlass er zudem verwaltet und dessen Kunst<br />
teilweise im Cafe und in der Galerie in Benkel<br />
zu sehen und zu kaufen ist. Nicht nur das: „Wir<br />
stellen hier in Zukunft ausschließlich Werke<br />
von professionellen Künstlern aus und natürlich<br />
muss ich von der Qualität ihres Schaffens<br />
überzeugt sein. Das gilt auch für die Musiker<br />
oder Theatergruppen, die hier ab und zu auftreten<br />
werden. Wenn diese Veranstaltungen<br />
ein Publikum finden, wollen wir das Angebot<br />
erweitern. Bei den Ausstellungen wird der Fokus<br />
auf Skulpturen und abstrakter Malerei liegen.<br />
Geplant sind außerdem Bildhauersymposien.<br />
Eschels Hoff soll bekannt werden für seine<br />
Kunst- und Kulturangebote, das ist das Konzept.<br />
Da ich nichts anderes kann oder nichts anderes<br />
will, soll das so sein; kompromisslos, aber<br />
ich will kein abgedrehter Kunsthof sein. Hier<br />
sind alle aufgeschlossenen Menschen willkommen,<br />
um sich wohl zu fühlen“, beschreibt es der<br />
54-Jährige.<br />
In der Galerie sind zahlreiche Objekte seines<br />
Schaffens ausgestellt und wem´s gefällt, der<br />
leistet sich solch ein Kunstwerk: „Man nennt<br />
mich Poet des Hammers, das bezieht sich vor<br />
allem auf meine figürlichen Arbeiten und die<br />
Arbeiten aus Schrott. Das ist eine Sache, die<br />
in mir brennt und dann gibt es Sachen, über<br />
die ich noch mehr nachdenke und dann komme<br />
ich zu anderen Objekten. Momentan widme<br />
ich mich dem Thema Häuser. Ich male auch<br />
und werde mich ebenfalls grafisch dem Thema<br />
widmen. Dann wird ein Katalog gemacht und<br />
dann gibt es Ausstellungen und es heißt: raus<br />
in die Welt! Es gibt auch Objekte von mir, da<br />
kann man sich gar nicht mehr so richtig vorstellen,<br />
dass die überhaupt geschmiedet sind,<br />
die bekomme ich auch gar nicht mehr warm im<br />
Schmiedefeuer und die werden mit industriellen<br />
Hämmern und riesengroßen Pressen bearbeitet.<br />
Das Umformen von Eisen ist ein Abenteuer<br />
für mich.“<br />
Ulrich Schmied sucht noch nach einer geeignete<br />
Werkstatt für seine künstlerische Arbeit.<br />
Die sollte mindestens 200 Quadratmeter groß<br />
sein und im Umkreis von 25 Kilometern liegen.<br />
Wenn er ein geeignetes Objekt gefunden hat,<br />
wird er wieder Kurse in Metallgestaltung und<br />
Eisenbildhauerei geben: „Ich arbeite auch sehr<br />
gerne mit jungen Menschen zusammen und<br />
kann mir verschiedene Kooperationen vorstellen.“<br />
Außerdem wird nach einem geeigneten Bewerber<br />
für ein freiwilliges kulturelles Jahr auf<br />
Eschels Hoff gesucht. Die Aufgaben, die es dort<br />
zu erledigen gilt, sind sicherlich so vielfältig<br />
und kreativ wie das Paar, das dort lebt, arbeitet<br />
und sich Träume erfüllt, auch wenn das alles<br />
nicht immer einfach ist.<br />
Eschels Hoff<br />
Benkel 15<br />
28870 Ottersberg<br />
Tel.: 04288-79630<strong>18</strong><br />
www. Eschelshoff.de<br />
Öffnungszeiten Galerie Schmied<br />
und Hofcafé Pauls Tochter:<br />
Samstag, Sonntag, Feiertage:<br />
11:00 bis <strong>18</strong>:00 Uhr<br />
und nach telefonischer Vereinbarung für<br />
Gruppen<br />
Im Januar und Februar bleiben Galerie und<br />
Hofcafe voraussichtlich geschlossen<br />
04/17<br />
25
Wer möchte schon<br />
leben ohne den Trost<br />
der Bäume?<br />
Dies ist der Einleitungssatz eines Gedichtes<br />
von Günter Eich, das sich mit der eigenen<br />
Vergänglichkeit auseinandersetzt. Für immer<br />
mehr Menschen ist dieser Satz gelebte Realität.<br />
Sie suchen den Baum, an dem sie dereinst bestattet<br />
werden wollen, bereits zu Lebzeiten aus.<br />
Sie besuchen ihn regelmäßig, fotografieren ihn,<br />
erzählen ihm von Sorgen und Nöten. Der „eigene<br />
Baum“, der standhaft, nachhaltig und fest<br />
verwurzelt immer für einen da ist. Der weder<br />
tratscht noch unerwünschte Ratschläge gibt,<br />
an den man sich einfach nur anlehnen kann.<br />
Bäume spielen für viele Menschen eine immer<br />
größere Rolle: sie sind Sinnbild von Ausdauer<br />
und Kraft. Verschwindet ein Baum zum Beispiel<br />
am Rande einer Landstraße, geht regelmäßig<br />
ein Aufschrei durch die Bevölkerung.<br />
Verkehrssicherung hin oder her: da fehlt etwas.<br />
Etwas konstantes, dass den Weg über lange<br />
Jahre begleitet hat. Baumverehrung gehört<br />
zur deutschen Tradition: Hermann Hesse bezeichnet<br />
„Bäume“ als „Heiligtümer“, Ludwig<br />
van Beethoven war „Ein Baum ist mir lieber als<br />
ein Mensch.“<br />
Bäume sind die größten Lebewesen auf Erden.<br />
Keine andere Pflanze lässt den Kreislauf des Lebens<br />
so deutlich werden, wie der (Laub-)Baum.<br />
Keine andere Pflanze hat einen ähnlich großen<br />
Symbolwert. Bäume waren in der Geschichte:<br />
der Sitz der Götter, das Reich von Feen und<br />
Dämonen, Orte der Gerichtsbarkeit, Symbole<br />
für Kraft und Fruchtbarkeit. Eva verführte<br />
26 04/17
ihren Adam mit den Früchten des Baumes des<br />
Lebens. Etwa 30.000 verschiedene Baumarten<br />
wachsen weltweit. Sie produzieren den für uns<br />
lebenswichtigen Sauerstoff und binden das gefährliche<br />
Treibhausgas Kohlenstoffdioxid.<br />
Wir Menschen empfinden einen Spaziergang<br />
im Wald als tröstlich, hier können wir durchatmen,<br />
neue Energie tanken. Wir fühlen die<br />
Sonne, hören das Rauschen des Windes in den<br />
Blättern und spüren das Leben. Wir empfinden<br />
uns als Teil eines lebendigen Ganzen. Den Lieblingsbaum<br />
wachsen sehen, unter dem man dereinst<br />
die letzte Ruhe findet, im RuheForst ist<br />
das Realität.<br />
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RuheForst Kirchlinteln<br />
Öffentliche kostenlose Führungen finden zu den unten<br />
angegebenen Terminen samstags um 14 Uhr statt.<br />
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.<br />
Nächste Termine:<br />
13.1.20<strong>18</strong> • 27.01.20<strong>18</strong> • 10.02.20<strong>18</strong> • 24.02.20<strong>18</strong><br />
Treffpunkt:<br />
Parkplatz RuheForst Kirchlinteln,<br />
Kreepener Straße, 27308 Kirchlinteln<br />
Ansprechpartner:<br />
Landwirtschaftskammer Niedersachsen<br />
Telefon: (05 11) 36651144<br />
Fax: (05 11) 36651533<br />
E-Mail: info@ruheforst-kirchlinteln.de<br />
Internet: www.ruheforst-kirchlinteln.de<br />
04/17<br />
27
Der Briefwechsel<br />
Paula Modersohn-Becker /<br />
Otto Modersohn<br />
Insel-Verlag, Berlin <strong>2017</strong><br />
Foto:<br />
Paula Modersohn-<br />
Becker mit Otto<br />
Modersohn in der<br />
Veranda ihres<br />
Worpsweder Hauses,<br />
Foto 1901<br />
In der Grundanschauung<br />
verwandt – in den Äußerungen<br />
verschieden.<br />
Bisher waren es nur die Gedanken von Paula<br />
Modersohn-Becker, die man in Briefen und<br />
Tagebucheinträgen lesen konnte. Alle bis heute<br />
bekannten Briefe von Paula Modersohn-Becker,<br />
darunter mehr als 90 Briefe an Otto Modersohn,<br />
sind in dem von Günter Busch und<br />
Liselotte von Reinken herausgegebenen Buch<br />
„Paula Modersohn-Becker in Briefen und Tagebüchern“<br />
aus dem Jahr 2007 vollständig veröffentlicht.<br />
Dort sind auch wenige der Briefe, die<br />
Otto Modersohn an Paula Modersohn-Becker<br />
schrieb, in Auszügen aufgenommen. Alle weiteren<br />
Briefe von Otto Modersohn an sie sind bisher<br />
unveröffentlicht.<br />
Der Briefwechsel zwischen den beiden Künstlern<br />
wird mit diesem Projekt erstmals vollständig<br />
zugänglich. Auch die - ebenfalls bisher<br />
unveröffentlichten - Tagebücher Otto Modersohns<br />
ergänzen in ausgewählten, aussagekräftigen<br />
Auszügen die Briefe. Das Konvolut umfasst<br />
mehr als 160 Briefe. Herausgeber sind die<br />
beiden Stiftungen, die das Werk und den Nachlass<br />
der Künstler betreuen, die Paula-Modersohn-Becker-Stiftung<br />
in Bremen und die Otto<br />
Modersohn-Stiftung in Fischerhude. In dieser<br />
neuen Edition des Insel Verlags Berlin unter der<br />
Herausgeberschaft von Antje Modersohn und<br />
Wolfgang Werner vereinen sich nun die Sichtweisen<br />
beider Persönlichkeiten zu einem Dialog.<br />
Damit erhält die Öffentlichkeit einen tiefen<br />
und intimen Einblick in die Gedankenwelt beider<br />
Kunstschaffenden und in das bisher häufig<br />
spekulativ interpretierte Eheleben, dessen<br />
Basis vor allem eine ausgeprägte Neugier und<br />
große Leidenschaft für die Kunst war. Den unangemessenen<br />
und verfälschenden Interpretationen<br />
– die ihren Höhepunkt 2016 in dem Film<br />
„Paula“ fanden – wird nun eine fundierte Primärliteratur<br />
an die Hand gegeben, die neue Perspektiven<br />
auf die individuellen Charaktere von<br />
Otto Modersohn und Paula Modersohn-Becker<br />
sowie deren Beziehung zueinander eröffnen.<br />
Die Fülle des jetzt vorhandenen Materials gewährt<br />
einen völlig neuen Blick auf die Arbeit<br />
der beiden Künstler - nicht nur, was das private<br />
Miteinander betrifft, sondern auch und vor<br />
allem in Bezug auf ihr künstlerisches Schaffen.<br />
Hinzu kommt etwas sehr Subjektives, ein<br />
Identifikationsmoment, das die Geschichte von<br />
Paula und Otto Modersohn für viele so interessant<br />
macht. Man kann sich in dieser Beider Leben<br />
immer wieder selbst finden.<br />
<strong>18</strong>98 sind sich Paula Becker und Otto Modersohn<br />
zum ersten Male in Worpswede begegnet.<br />
1900 stirbt in Worpswede Otto Modersohns<br />
erste Frau Helene während seiner Reise<br />
nach Paris zur Weltausstellung, die er auf Paula<br />
Beckers drängendes Bitten zusammen mit<br />
Overbecks besucht hatte. Aus der Begegnung<br />
mit Paula Becker entspinnt sich in der folgenden<br />
Zeit eine tiefe menschliche Zuneigung, die<br />
im intensiven schöpferischen Austausch der<br />
beiden Künstler ihren Ausdruck findet. Sicherlich<br />
gab es in der Verbindung zweier so starker<br />
und eigenwilliger Künstlernaturen auch Spannungen.<br />
So suchte Paula Modersohn mehrfach<br />
in Paris künstlerische Anregungen, die<br />
ihr Worpswede in dieser Vielfalt nicht bieten<br />
konnte. Welche Anregungen Paula Modersohn-<br />
Becker in den fruchtbaren Jahren ihres kurzen<br />
Lebens aufgenommen und in ihrem Schaffen<br />
für sich adaptiert hat, wird durch ihre Tagebuchaufzeichnungen<br />
und Briefe oder durch die<br />
Aussagen ihrer Freunde belegt. Diese Zeugnisse<br />
verdeutlichen, dass ihr Otto Modersohn<br />
von Anfang an, und zuletzt wieder, menschlich<br />
weitaus am nächsten stand und selbst in der für<br />
ihn schweren Zeit der vorübergehenden Trennung<br />
der Einzige war, der ihre eminente Begabung<br />
bedingungslos förderte, indem er sie<br />
nicht nur finanziell, sondern auch inhaltlich –<br />
immer auf Augenhöhe – begleitet hat.<br />
Ausgehend von dem gemeinsamen Erlebnis der<br />
Entdeckung der Landschaft Worpswedes und<br />
der in ihr lebenden Menschen, strebten beide<br />
- in der Abneigung gegen Konvention, Pathos<br />
und Veräußerlichung - Einfachheit an, als malerisches<br />
Programm und als menschliche Haltung.<br />
Die zunächst von Otto Modersohn allein,<br />
28 04/17
dann gemeinsam mit seiner Frau erarbeitete<br />
Maxime „Das Ding an sich in Stimmung“ wurde<br />
schließlich zu einem von beiden oft gebrauchten<br />
Schlüsselbegriff für eine neue Gegenständlichkeitsauffassung.<br />
Aber erst die gründliche<br />
Kenntnis der tiefen Zusammenhänge und Hintergründe<br />
dieser künstlerischen Wechselbeziehung<br />
erlaubt eine echte Einschätzung der hieraus<br />
erwachsenen selbständigen Verdienste.<br />
Als Paula Modersohn-Becker 1907 im Alter von<br />
31 Jahren starb, hatten ihre Bilder nur wenige<br />
gesehen, da zunächst unverstanden, auch von<br />
den Freunden und Kollegen in Worpswede. Nur<br />
ihrem Mann waren ihre, der damaligen Zeit vorauseilenden,<br />
künstlerische Vorstellungen vertraut.<br />
Er empfand den Gegensatz ihrer künstlerischen<br />
Anschauungen als dankbare Ergänzung<br />
und gegenseitige Anregung, wie er am 15. Dezember<br />
1902 in seinem Tagebuch festhielt:<br />
Wundervoll ist dies wechselseitige geben und nehmen;<br />
ich fühle wie ich lerne, an ihr und mit ihr. Unser<br />
Verhältniß ist zu schön, schöner als ich je gedacht,<br />
ich bin wahrhaft glücklich, sie ist eine echte<br />
Künstlerin, wie es wenige gibt in der Welt, sie hat<br />
etwas ganz Seltenes – Keiner kennt sie, keiner<br />
schätzt sie – das wird anders werden.<br />
Das Motto, das dem Briefwechsel vorangestellt<br />
ist, definiert zutreffend das Streben beider<br />
Maler, der jeweils eigenen, individuellen<br />
Ausdrucksform gebührend Raum zu geben. Sie<br />
trafen sich im fortwährenden Ringen um eine<br />
noch sprechender Ausdrucksform. Schon am 8.<br />
Dezember 1900 formuliert er:<br />
Man muß sich in der Liebe als verschieden empfinden,<br />
nicht in einander aufgehen wollen, nur innig,<br />
liebreich berühren. Auf dem Wege bin ich bei meiner<br />
Paula. Ihre Art ist von meiner durchaus verschieden,<br />
das (ist) das Beste. Ihr Temperament<br />
leichter, freier, heiterer –– und das liebe und verehre<br />
ich sosehr. Ihr Urtheil in der Kunst selbständig,<br />
eigenartig – schätze ich sosehr. Sie bildet ein<br />
glückliches Gegengewicht zu mir, und ich zu ihr. So<br />
muß es sein. In der Grundanschauung verwandt –<br />
kunstdurchglühtes Leben – in den Äußerungen verschieden.<br />
Sonst langweilig.<br />
Der Briefwechsel und die Tagebuchauszüge<br />
ermöglichen zudem einen frischen Blick auf<br />
Worpswede, kurz nach der Auflösung der Vereinigung,<br />
(<strong>18</strong>99) auf die Differenzen untereinander<br />
und das Zusammenleben der Maler Mackensen,<br />
am Ende, Overbeck und Vogeler, wie<br />
auch auf die Freundschaften mit Rainer Maria<br />
Rilke und Carl Hauptmann, dem älteren Bruder<br />
Gerhart Hauptmanns. Im Schreiben reflektieren<br />
Paula Becker und Otto Modersohn die Auseinandersetzung<br />
mit der Kunst ihrer Zeit und<br />
formulieren ihre eigenen künstlerischen Ziele.<br />
Sie erörtern Fragen wie die nach dem Verhältnis<br />
von Natur und Bildkomposition, aber auch<br />
technische Aspekte der Malerei, - und immer<br />
wieder das gegenseitige Betrachten der Werke.<br />
04/17<br />
Otto Modersohn schreibt an sie nach Paris am<br />
13. Juni 1906:<br />
Heute sind mir beinah alle Deine Arbeiten durch die<br />
Hand gegangen. In allen auch den unvollkommensten<br />
derselbe Drang zur Größe. Wie hoch schätze<br />
ich das. Weißt Du noch, wenn wir unser Kunstideal<br />
formulierten: »groß und intim«. Dir ist angeboren<br />
das »groß« und mußt erwerben das »intim«,<br />
mir ist angeboren das »intim« und ich muß erwerben<br />
das »groß«. So ergänzen und befruchten sich<br />
unsere Talente.<br />
Und am 10. August 1906:<br />
Nun bin ich eifrig mit meiner Gurlittausstellung<br />
beschäftigt - Du mußt auch bei dieser Ausstellung<br />
mitausstellen. Ich habe für das Stillleben auf blaugrünem<br />
Grunde mit Bambino und für die Äpfel auf<br />
rother Decke Rahmen bestellt. Außer diesen möchte<br />
ich das schlafende Kind und den Kinderkopf mit<br />
Hut ausstellen, auch vielleicht das große Stillleben<br />
mit der lila Decke und den Äpfeln. Wenn Du aber<br />
dort etwas Neueres hast, was Dir gut scheint, dann<br />
schicke es bald hierher, damit ich es rahmen lassen<br />
kann.<br />
Die Tragik des frühen Todes seiner zweiten<br />
Frau 1907 veranlaßte Otto Modersohn von<br />
Worpswede in das benachbarte Fischerhude<br />
überzusiedeln. Als er im Juni 1908, 43jährig,<br />
nach Fischerhude kam, war er auch durch den<br />
anregenden, wechselseitigen künstlerischen<br />
Austausch mit einer der wichtigsten, heute international<br />
anerkannten Künstlerin für einen<br />
Neuanfang in besonderer Weise vorgeprägt.<br />
Buchbestellungen bitte an:<br />
info@modersohn-museum.de<br />
oder an Ihre Buchhandlung:<br />
482 Seiten, € 32,-, ISBN 978-3-458-17729-6<br />
Paula Modersohn-<br />
Becker, geboren<br />
<strong>18</strong>76, starb 1907<br />
mit nur 31 Jahren.<br />
Dennoch hinterließ<br />
sie ein umfassendes<br />
Werk und gilt als<br />
die Wegbereiterin<br />
der modernen<br />
Malerei in Europa.<br />
Otto Modersohn<br />
(<strong>18</strong>65-1943) ist als<br />
Mitbegründer der<br />
Künstlerkolonie<br />
Worpswede in die<br />
Kunstgeschichte<br />
eingegangen und<br />
gilt als einer der<br />
bedeutendsten<br />
Landschaftsmaler<br />
seiner Zeit.<br />
Pressestimmen:<br />
»Ein Werk, das weit<br />
mehr ist als eine dröge<br />
wissenschaftliche<br />
Abhandlung – nämlich<br />
der faszinierende Blick<br />
in das Innere einer<br />
der wohl bekanntesten<br />
Künstler-Ehen.«<br />
kreiszeitung.de <strong>2017</strong><br />
Anzeige<br />
29
Staatlich<br />
gefördert:<br />
Jobs für Menschen<br />
mit Handicap<br />
Foto:<br />
Firma V/fotolia/<br />
randstad<br />
txn. Ein Kollege wie jeder andere:<br />
Inklusion gehört in vielen Betrieben<br />
zur Normalität.<br />
txn. Auch für behinderte Menschen ist es wichtig,<br />
die Möglichkeit zu haben, sich den Lebensunterhalt<br />
selbst zu verdienen. Doch leider ist es<br />
für viele immer noch schwierig, den passenden<br />
Job zu finden. Aber im Zeitalter des Fachkräftemangels<br />
ändert sich das langsam. Immer mehr<br />
Firmen engagieren sich für die Inklusion – und<br />
nehmen dabei staatliche Zuschüsse und Darlehen<br />
in Anspruch. Anlässlich des Internationalen<br />
Tages der Menschen mit Behinderung am 3.<br />
Dezember erklärt Petra Timm, Sprecherin von<br />
Randstad Deutschland, die individuellen finanziellen<br />
Förderungen: „Unternehmen, die Menschen<br />
mit Behinderung ausbilden, beschäftigen<br />
oder wieder eingliedern, werden finanziell<br />
unterstützt. Außerdem gibt es Zuschüsse oder<br />
Darlehen für die behindertengerechte Einrichtung<br />
des Arbeitsplatzes und die Ausstattung<br />
mit notwendigen technischen Arbeitshilfen,<br />
wenn dadurch die dauerhafte behinderungsgerechte<br />
Beschäftigung ermöglicht, erleichtert<br />
oder gesichert wird.“ Diese Fördermöglichkeiten<br />
zeigen Erfolge: Es werden immer mehr behinderte<br />
Menschen in den sogenannten ersten<br />
Arbeitsmarkt integriert. Viele Arbeitgeber profitieren<br />
von den engagierten Mitarbeitern und<br />
wissen über die Zuschüsse vom Staat Bescheid.<br />
Allerdings gilt dieser positive Trend fast nur für<br />
Arbeitnehmer mit körperlichen Einschränkungen.<br />
Lernbehinderte Menschen arbeiten dagegen<br />
meist immer noch im zweiten Arbeitsmarkt,<br />
das heißt in Behindertenwerkstätten.<br />
30 04/17
Fördergeld für<br />
Heizungsoptimierung<br />
Foto:<br />
Ralf Kalytta/fotolia<br />
Anzeige<br />
txn. Das Heizsystem zu optimieren oder die<br />
alte Umwälzpumpe gegen eine energiesparende<br />
Variante auszutauschen, rechnet sich schnell.<br />
Dennoch scheuen sich manche Eigenheimbesitzer,<br />
in die ökologisch und ökonomisch empfehlenswerten<br />
Maßnahmen zu investieren.<br />
Was viele nicht wissen: der Staat beteiligt sich<br />
an den Kosten für den hydraulischen Abgleich<br />
und für eine neue Heizungspumpe. Voraussetzung<br />
für die Förderung ist, dass der Eigentümer<br />
sich vor Beginn der Maßnahme online<br />
auf der Homepage des Bundesamtes für Wirtschaft<br />
und Ausfuhrkontrolle (BAFA) unter<br />
www.bafa.de registriert. Die Maßnahme muss<br />
dann durch einen professionellen SHK-Fachbetrieb<br />
durchgeführt und mit separater Rechnung<br />
belegt werden. Die Förderung beträgt 30<br />
Prozent des Netto-Rechnungsbetrags. Wichtig:<br />
Die Maßnahme muss innerhalb eines halben<br />
Jahres nach der Registrierung erfolgen, denn<br />
nur dann werden die Kosten zurückerstattet.<br />
Fast zwei Milliarden Euro Fördergelder stehen<br />
bis 2020 zur Verfügung. Ist die Summe aufgebraucht,<br />
endet auch die Förderung. Eigentümer<br />
sollten sich deshalb nicht zu viel Zeit lassen.<br />
Weitere Infos gibt es beim SHK-Betrieb vor Ort.<br />
Die Adresse findet sich unter www.wasserwaermeluft.de.<br />
ZVSHK<br />
Sorgenfrei!<br />
Mit der VGH<br />
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Michael Haltermann<br />
Lange Straße 16 A • 28870 Ottersberg<br />
Tel. 04205 461 • Fax 04205 2505<br />
www.vgh.de/michael.haltermann<br />
michael.haltermann@vgh.de<br />
04/17<br />
31
Vorfreude auf den Paketboten? 69 Prozent der deutschen Frauen kaufen einer<br />
aktuellen Umfrage zufolge regelmäßig Kleidung und Schuhe im Internet.y<br />
Nicht nur vor Glück<br />
gekreischt<br />
Regelmäßige Online-Käufer haben meist auch<br />
schon schlechte Erfahrungen gemacht<br />
Foto: djd/Roland<br />
Rechtsschutz-<br />
Versicherungs-AG/<br />
Antonioguillemfotolia.com<br />
(djd). Der Kauf von Waren im Internet gehört<br />
für die meisten Deutschen inzwischen zum Alltag.<br />
Nach Angaben des Bundesverbandes E-<br />
Commerce und Versandhandel Deutschland<br />
(bevh) lag der E-Commerce-Umsatz im Jahr<br />
2016 bundesweit bei 52,7 Milliarden Euro, im<br />
Jahr 2011 waren es erst 21,7 Milliarden Euro<br />
gewesen. Wo Licht ist, gibt es allerdings auch<br />
Schatten: Die meisten regelmäßigen Online-<br />
Shopper haben auch bereits schlechte Erfahrungen<br />
beim Kauf per Klick gemacht.<br />
Kleidung und Schuhe als Verkaufsschlager<br />
Die absoluten Verkaufsschlager beim Online-<br />
Shopping sind Kleidung und Schuhe, dies ergab<br />
eine aktuelle YouGov-Umfrage im Auftrag von<br />
Roland Rechtsschutz. 62 Prozent der Befragten<br />
gaben an, diese Waren mindestens mehrmals<br />
pro Jahr im Internet zu bestellen. Beim<br />
Geschlechtervergleich blieben Überraschungen<br />
aus: Mit 69 Prozent führt die Damenwelt<br />
die Klamotten-Konkurrenz klar an, aber auch<br />
mehr als jeder zweite Mann kauft mehrfach pro<br />
Jahr Kleidung oder Schuhe online. Ebenfalls<br />
hoch im Kurs stehen Bücher und DVDs: Jeder<br />
zweite Befragte bestellt diese regelmäßig - also<br />
mindestens mehrmals pro Jahr - online. Und<br />
69 Prozent der Befragten vertrauen auch bei<br />
der Anschaffung von Großelektrogeräten wie<br />
Waschmaschinen oder Kühlschränken auf den<br />
Online-Handel und haben dort schon mindestens<br />
einmal bestellt. Bei Möbeln sind sie hingegen<br />
zurückhaltender: Nur 60 Prozent haben<br />
schon einmal Möbelstücke online gekauft.<br />
32 04/17
Kleidung und<br />
Schuhe sind bei<br />
den Deutschen<br />
die absoluten<br />
Verkaufsschlager<br />
beim Online-<br />
Shopping. In<br />
einer Umfrage<br />
gaben 59 Prozent<br />
der Befragten<br />
allerdings auch an,<br />
beim Internetkauf<br />
bereits schlechte<br />
Erfahrungen<br />
gemacht zu haben.<br />
Foto:<br />
djd/Roland<br />
Rechtsschutz-<br />
Versicherungs-AG<br />
Nur wenige geschädigte Käufer unternehmen<br />
rechtliche Schritte<br />
Dass ein Online-Kauf auch mal daneben gehen<br />
kann, ist der Umfrage zufolge keine Seltenheit.<br />
Von den Befragten, die mehrmals pro Jahr oder<br />
öfter online einkaufen, berichten 59 Prozent<br />
von schlechten Erfahrungen. Bei jedem Dritten<br />
war die schlechte Qualität der bestellten Waren<br />
Grund für die Beanstandung, gefolgt von Lieferverzögerungen.<br />
Jeder vierte Befragte hatte<br />
bereits defekte Ware im Lieferkarton, und gut<br />
jeder Fünfte beklagte falsche oder irreführende<br />
Produktbeschreibungen. Überraschend: Nur<br />
zehn Prozent der geschädigten Käufer gab an,<br />
jemals gerichtlich gegen den Verkäufer vorgegangen<br />
zu sein.<br />
„Gerade wenn teure Ware defekt geliefert wird<br />
und der Händler keinen Ersatz leisten will,<br />
kann das ohne rechtliche Unterstützung, je<br />
nach Anschaffung, in die Tausende Euro gehen.<br />
Ein guter Privat-Rechtsschutz hilft im Falle von<br />
Vertragsverletzungen bei Einkäufen, ob im echten<br />
oder im virtuellen Leben“, erklärt Roland-<br />
Partneranwalt Kai Solmecke aus Siegburg. Wer<br />
keinen Privat-Rechtsschutz abschließen, aber<br />
04/17<br />
bei einzelnen privaten eBay-Käufen auf Nummer<br />
sicher gehen möchte, kann unter www.jurbuy.de<br />
einen Adhoc-Rechtsschutz abschließen,<br />
der im Streitfall hilft.<br />
Bundesbürger bestellen selten Lebensmittel im<br />
Internet<br />
(djd). Von komplett verzehrfertigen Mahlzeiten<br />
über Tiefkühlkost bis hin zu einzelnen Zutaten<br />
für ganze Rezepte: Online-Lebensmittel-Anbieter<br />
sprießen derzeit aus dem Boden. Trotzdem<br />
haben nur 38 Prozent der Bundesbürger<br />
überhaupt schon einmal Lebensmittel im<br />
Netz bestellt. Das ergab die aktuelle YouGov-<br />
Umfrage im Auftrag von Roland Rechtsschutz.<br />
Von den jüngeren Befragten im Alter zwischen<br />
25 und 34 Jahren bestellen immerhin 28 Prozent<br />
regelmäßig - also mindestens mehrmals<br />
pro Jahr - online Lebensmittel, bei den älteren<br />
Befragten ab 55 Jahre sind es dagegen nur<br />
zwölf Prozent. Anders sieht es bei Medikamenten<br />
aus: 41 Prozent der Befragten bestellen ihre<br />
Medizin regelmäßig online, weitere 23 Prozent<br />
immerhin ab und zu.<br />
33
Mit dem richtigen Reisemobil wird der <strong>Winter</strong> zur idealen Campingzeit.<br />
Foto: djd/MORELO Reisemobile<br />
Mit Komfort in die Kälte<br />
Angenehmer Aufenthalt in Reisemobilen mit<br />
Niedrigenergie-Standard<br />
Foto: djd/Roland<br />
Rechtsschutz-<br />
Versicherungs-AG/<br />
Antonioguillemfotolia.com<br />
(djd). <strong>Winter</strong>campen ist in: Mit dem Reisemobil<br />
in einsamer Berglandschaft oder verschneiten<br />
nordischen Regionen zu nächtigen, hat seinen<br />
ganz eigenen Zauber. Glücklicherweise<br />
muss man heute nicht mehr die Härten eines<br />
Polarforschers ertragen, um winterliche Gipfel<br />
im ersten Sonnenlicht des Tages oder das Nordlicht<br />
auf skandinavischen Hochebenen zu bewundern.<br />
Allerdings sollte ein mobiles Heim<br />
dann auch auf den Einsatz unter winterlichen<br />
Bedingungen vorbereitet sein.<br />
Mit Fußbodenheizung und wärmebrückenfreier<br />
Isolierung zum Polarkreis<br />
Wichtig für Fahrten in kalte Regionen sind eine<br />
sehr gute Heiztechnik, die zuverlässig funktioniert,<br />
und genügend große Energiereserven<br />
an Bord. Ein großer Gastank beispielsweise<br />
bietet Sicherheit, wenn man zu einer längeren<br />
Reise in einsame nordische Gefilde aufbricht.<br />
Außergewöhnlichen Komfort schaffen Mobile<br />
Homes, die mit Fußbodenheizung ausgestattet<br />
sind. Damit die Wärme auch dort bleibt, wo<br />
sie hingehört, ist eine konsequente Isolierung<br />
der Fahrzeughülle wichtig. „Wenn die Dämmung<br />
komplett wärmebrückenfrei ausgeführt<br />
ist, dann hält sie sogar extrem kalten Temperaturen<br />
am Polarkreis stand“, erklärt Jochen<br />
Reimann, Geschäftsführer von Morelo Reisemobile,<br />
und schwärmt von dem Erlebnis, das<br />
Polarlicht durch das Dachfenster eines Mobile<br />
Homes zu erleben. Der Wärmedämmstandard<br />
hochwertiger Reisefahrzeuge kann es durchaus<br />
mit einem Niedrigenergiehaus aufnehmen,<br />
mehr Informationen dazu unter www.morelo.<br />
de. So bleibt es im Innern selbst bei extremen<br />
Frosttemperaturen angenehm warm.<br />
Zweitauto für Tagesausflüge immer an Bord<br />
Größere Reisemobile bieten zudem die Möglichkeit,<br />
in einer Heckgarage unter dem Schlafzimmer<br />
ein Zweitfahrzeug mitzunehmen, zum<br />
Beispiel einen Smart oder einen Mini. So ist<br />
man in den Bergen oder im hohen Norden noch<br />
mobiler, wenn man zum Beispiel eine Tagestour<br />
zu einem entlegenen See, einen Städtetrip oder<br />
eine Skitour in luftiger Höhe unternehmen<br />
will. Nicht vergessen: Auf der <strong>Winter</strong>reise sollte<br />
auch das Zweitfahrzeug <strong>Winter</strong>reifen aufge-<br />
34 04/17
Wenn es draußen stürmt und schneit, herrschen in einem gut<br />
gedämmten Reisemobil angenehme Temperaturen.<br />
Foto: djd/MORELO Reisemobile<br />
Für begeisterte <strong>Winter</strong>camper gilt:<br />
Mit dem passenden Mobilheim gibt<br />
es kein schlechtes Wetter.<br />
Foto: djd/MORELO Reisemobile<br />
zogen und am besten zusätzlich Schneeketten<br />
an Bord haben.<br />
<strong>Winter</strong>camping im Reisemobil: Darauf müssen<br />
Sie achten<br />
(djd). Mit einem wintertauglichen, sehr gut ausgestatteten<br />
Reisemobil kann man im Prinzip<br />
jederzeit auch in eiskalte Gefilde aufbrechen.<br />
Auf ein paar Vorbereitungen sollte man laut<br />
Morelo Chef Jochen Reimann, selbst erfahrener<br />
<strong>Winter</strong>camper, jedoch vor Reiseantritt besonders<br />
achten:<br />
- <strong>Winter</strong>reifen unbedingt aufziehen, in vielen<br />
Ländern vorgeschrieben<br />
- Schneeketten mindestens in alpinen Regionen<br />
mitführen<br />
- Kraftstofftank, Gastank und Wassertank immer<br />
rechtzeitig nachfüllen<br />
- Teleskopleiter und Besen an Bord, falls das<br />
Dach von Schnee befreit werden muss<br />
- Schneeschaufel, um den Weg zum Reisemobil<br />
freizuhalten<br />
Unter www.morelo.de/checkliste gibt es noch<br />
mehr Infos zu wintertauglichen Reisemobilen.<br />
04/17<br />
Für echte Reisemobilisten ist der <strong>Winter</strong> kein Grund, zuhause zu bleiben.<br />
Foto: djd/MORELO Reisemobile<br />
Mit hochwirksamer Wärmedämmung und einem Fußbodenheizsystem lässt<br />
es sich in einem Wohnmobil auch mitten im <strong>Winter</strong> sehr gut aushalten.<br />
Foto: djd/MORELO Reisemobile<br />
35
Jens Henke<br />
Geschäftsführer und Mensch – berät Sie gern!<br />
Unsere<br />
Schnäppchen<br />
zu Weihnachten!<br />
Dacia Dokker Stepway dCi 90 SHZ/E-Rad/PDC/SOFORT<br />
Neufahrzeug<br />
Verfügbarkeit:Sofort,20 km, Benzin, 66 kW (90PS),Schaltgetriebe, Unfallfrei, Deutsche Ausführung<br />
Ausstattung u.a. ABS, Bluetooth, Bordcomputer, Dachreling, Elektr. Fensterheber, Elektr. Seitenspiegel, Elektr. Wegfahrsperre,<br />
ESP, Freisprecheinrichtung, Isofix, MP3-Schnittstelle, Navigationssystem, Nebelscheinwerfer, Partikelfilter,<br />
Servolenkung, Sitzheizung, Tagesfahrlicht, Tempomat, Tuner/Radio,Zentralverriegelung. Verbräuche: Innerorts<br />
4,4 l/100 KM, Ausserorts 4,1 l/100 KM, Schnitt: 4,2 l/100 KM, CO2-Emissionen 108 g/KM CO2-Effiziensklasse: A<br />
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Inkl. 19,00 % MwSt<br />
Renault Megane 1.5 dCi 110 Energy Intens PDC / Navi<br />
Tageszulassung<br />
Erstzulassung: 05/2016, KM Stand: 40 KM, Ausstattung u.a. Klimaautomatik, Armlehne, Einparkhilfe( hinten), Zent-<br />
ralverriegelung, ESP, Fahrerairbag, Kopfairbag, Bordcomputer, El. Seitenspiegel, Freisprecheinrichtung, Isofix, Navi,<br />
Multifunktionslenkrad, Alufelgen, Partikelfilter, Servolenkung, Beifahrerairbag, Tuner o. Radio, El. Wegfahrsperre,<br />
MP3 fähig, Regensensor, Tagfahrlicht, Lederlenkrad, Tempomat, Garantie, ABS, El. Fensterheber, Seitenairbag,<br />
Nebelscheinwerfer, Metallic, Bluetooth, Start/Stop-Automatik, Lichtsensor, u.v.m.<br />
Sonderpreis: 15990,00 EUR UVP: 26050,00 EUR<br />
Inkl. 19,00 % MwSt.<br />
Renault Talisman 1.6 dCi 160 Energy Intens Navi<br />
Gebrauchtwagen<br />
Verfügbarkeit: Sofort, Erstzulassung 11/2016, 19.950 km, Diesel, 1<strong>18</strong> kW (160PS), Automatik,Unfallfrei, Deutsche<br />
Ausführung<br />
Ausstattung u.a. ABS, Bluetooth, Bordcomputer, Elektr. Fensterheber, Elektr. Seitenspiegel, Elektr. Wegfahrsperre,<br />
ESP,Freisprecheinrichtung,Isofix, Leichtmetallfelgen, Lichtsensor, MP3-Schnittstelle,Multifunktionslenkrad, Navigationssystem,<br />
Nebelscheinwerfer, Panorama-Dach, Partikelfilter, Regensensor, Schiebedach, Servolenkung,<br />
Sonderpreis: 22.900,00 EUR<br />
Inkl. 19,00 % MwSt.<br />
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