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Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein ... - MIK NRW

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<strong>Verfassungsschutzbericht</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nord rhein-Westfalen 2010<br />

selten als Flugblatt- oder Aufkleber-Aktion eines Einzelnen. Die dazu verwendeten<br />

Flugblätter oder Aufkleber können über das Internet bei Szene-Vertrieben bestellt<br />

werden und sind in sofern kein Indiz für die Existenz einer schlagkräftigen Organisation<br />

vor Ort. Dabei ist zu beobachten, dass in Abhängigkeit zum thematischen Kontext<br />

oder zum angesprochenen Personenkreis eine Auswahl der „passenden“ Aktionsform<br />

stattfindet, ohne dass notwendigerweise unterschiedliche Personen als Verantwortliche<br />

oder Initiatoren auftreten.<br />

Aktionen von Neonazis in <strong>Nordrhein</strong>-Westfalen<br />

Die folgende exemplarische Auflistung von in <strong>Nordrhein</strong>-Westfalen im Jahr 2010<br />

durchgeführten Aktionen soll einen Überblick über Verhaltensweisen und Aktionsformen<br />

von Neonazis in <strong>Nordrhein</strong>-Westfalen geben.<br />

Trauermarsch in Stolberg<br />

Wie schon in den Jahren zuvor, fand am 3. April 2010 in Stolberg ein Trauermarsch<br />

für einen am 4. April 2008 bei einer Auseinandersetzung getöteten 19-jährigen statt.<br />

Der Täter, ein staatenloser Heranwachsender libanesischer Abstammung, wurde im<br />

Oktober 2008 wegen Totschlags zu einer sechsjährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Obwohl<br />

nach dem abschließenden Ermittlungsergebnis kein Hinweis auf eine politisch<br />

motivierte Straftat vorliegt, wurde das Opfer unmittelbar nach der Tat von der rechtsextremistischen<br />

Szene als „Märtyrer der Bewegung“ vereinnahmt. Die Szene versucht<br />

weiterhin, den Tatort in Stolberg als eine „Gedenk- und Pilgerstätte“ zu etablieren. An<br />

der unter dem Motto „Mord – Wut – Widerstand“ durchgeführten Veranstaltung nahmen<br />

ebenso wie im Vorjahr rund 500 Personen teil. Damit wurde die Teilnehmerzahl<br />

aus dem ersten Veranstaltungsjahr wiederum um etwa 200 verfehlt.<br />

Dortmund – Aktionen im Vorfeld <strong>des</strong> nationalen Antikriegstags am 4. September 2010<br />

Bereits in den zwei Wochen vor der Demonstration zum 6. „nationalen Antikriegstag“<br />

in Dortmund wurden nahezu täglich Flugblatt-Aktionen und kleinere Standkundgebungen<br />

von der örtlichen Neonazi-Szene durchgeführt. Hierzu zählten auch Aktionen an<br />

Schulen im Dortmunder Stadtgebiet, deren Zielsetzung im Internet auf einer Sonderseite<br />

zum Antikriegstag unter http://logr-org./dortmund/2010/ beschrieben wurde:<br />

88 REchtsExtREmismus

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