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Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein ... - MIK NRW

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<strong>Verfassungsschutzbericht</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nord rhein-Westfalen 2010<br />

Strategie von 'pro Köln' und 'pro <strong>NRW</strong>'<br />

'pro Köln' und 'pro <strong>NRW</strong>' stilisieren sich selbst zur „Bürgerbewegung“. Der Begriff soll<br />

Bodenständigkeit sowie eine politische Kraft suggerieren, die sich aus der Gesellschaft<br />

heraus entwickelt und eine stetig steigende Zahl von Mitstreitern anzieht. Die<br />

Mitglieder gerieren sich als seriöse Bürger, die aus der „Mitte der Gesellschaft“ kommen.<br />

Ihre ideologischen Ansätze werden als „rechtspopulistisch“, „nonkonform“ oder<br />

„gegen die Political Correctness gewandt“ kaschiert.<br />

Mitgliederzahlen und Teilnehmer bei Veranstaltungen werden regelmäßig übertrieben<br />

dargestellt, um die Bedeutung der „Bewegung“ künstlich zu steigern. So haben beispielsweise<br />

an der Demonstration gegen die Merkez Moschee in Duisburg im März<br />

2010 nur 150 Personen teilgenommen – entgegen der Ankündigungen von über<br />

2.000. Von den tatsächlichen Teilnehmern gehörte zudem gut ein Drittel zum Anhang<br />

der Partei 'Vlaams Belang', die aus Belgien angereist waren.<br />

'pro Köln' und 'pro <strong>NRW</strong>' zielen – wie im parlamentsorientierten Rechtsextremismus<br />

etwa der NPD üblich – auf politischen Einfluss und eine Art Meinungsführerschaft<br />

(kulturelle Hegemonie) in der Gesellschaft. Es geht zunächst darum, über die kommunale<br />

Ebene (Stadt- und Kreisparlamente) Mandate und damit politischen Einfluss zu<br />

gewinnen, um in einem nächsten Schritt in den Landtag einzuziehen und später möglicherweise<br />

sogar die Bun<strong>des</strong>politik zu erreichen.<br />

Dazu passt das verstärkte Engagement von Manfred Rouhs sowie einiger weiterer<br />

'pro Köln'-Mitstreiter für 'pro Deutschland*'. Die in 2005 aus Mitgliedern von 'pro Köln'<br />

und „ehemaligen Anhängern anderer nonkonformer Vereinigungen“ (Selbstdarstellung<br />

auf der Homepage) gegründete Partei, der Rouhs vorsteht, hat 2010 ihren Sitz von<br />

Köln nach Berlin verlegt und strebt nach eigener Aussage 2011 eine Beteiligung an<br />

den Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus an. Die programmatische Ausrichtung<br />

von 'pro Deutschland*' ist weitgehend deckungsgleich mit der von 'pro Köln' und 'pro<br />

<strong>NRW</strong>'. Zentrale Aussagen und Themen (z.B. Islamfeindlichkeit) werden inhaltsgleich<br />

übernommen.<br />

Bündnisbestrebungen – Plattform von Rechts<br />

Der Vorsitzende Beisicht hatte bereits 2009 in einem Appell ('pro <strong>NRW</strong>'-Homepage<br />

23. November 2009; Interview mit Beisicht) dazu aufgerufen, mit „anderen rechtsde-<br />

76 REchtsExtREmismus

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