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Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein ... - MIK NRW

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<strong>Verfassungsschutzbericht</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nord rhein-Westfalen 2010<br />

den Erfolg erzielen, den sich die Partei erhofft hatte. Sie erreichte im Ergebnis 0,9 %<br />

der Erst- und 1,4 % der Zweitstimmen. Allerdings setzte sich 'pro <strong>NRW</strong>' – ähnlich wie<br />

schon bei der Kommunalwahl – auch bei der Landtagswahl deutlich gegenüber anderen<br />

rechtsgerichteten Parteien und vor allem gegenüber der NPD durch. In Köln,<br />

wo die pro-Gruppierung mit der Bürgerbewegung 'pro Köln' ihren Ursprung hat und<br />

zuletzt bei der Kommunalwahl 2009 noch 5,4 % erzielte, blieb sie deutlich hinter ihren<br />

Erwartungen zurück. Ihre besten Ergebnisse erzielte 'pro <strong>NRW</strong>' in Gelsenkirchen I<br />

(4,3 % Erst-, 4,0 % Zweitstimmen) und in Duisburg IV (4,6 % Erst-, 5,2 % Zweitstimmen).<br />

Betrachtet man das Wahlergebnis der Landtagswahl von 1,4 % lan<strong>des</strong>weit insgesamt,<br />

zeigt sich, dass die von 'pro <strong>NRW</strong>' angewandte Strategie der Konzentration auf die<br />

„Islamisierung“ und „Anti-Minarett-Kampagne“ als zentrale Themen letztlich nicht<br />

erfolgreich war. Die mit den Veranstaltungen verbundene Provokation und das Schüren<br />

von Überfremdungsängsten hat der Partei zwar die angestrebte mediale Aufmerksamkeit<br />

verschafft, letztlich sind die angestrebten Wahlerfolge aber ausgeblieben.<br />

Selbst das für eine kleine Gruppierung hohe Wahlkampfengagement (Plakatierung,<br />

Werbetour mit einem Bus) in der letzten Woche vor der Wahl hat nicht zu dem selbst<br />

genannten Ziel, dem Einzug in den Landtag geführt.<br />

'Jugend pro Köln' und 'Jugend pro <strong>NRW</strong>'<br />

Sowohl bei 'pro Köln' als auch bei 'pro <strong>NRW</strong>' ist eine Jugendabteilung angegliedert.<br />

'Jugend pro <strong>NRW</strong>' und 'Jugend pro Köln' sind vornehmlich darauf ausgerichtet, Schüler<br />

und Jugendliche anzusprechen und zur Mitarbeit zu bewegen. Dabei gehen sie<br />

sehr geschickt auf junge Menschen ein, knüpfen an mögliche negative Erfahrungen,<br />

beispielsweise das „Abziehen von Handys“ (umgangssprachlich für Handyraub) und<br />

an kulturelle Konflikte mit ausländischen Jugendlichen an und holen Jugendliche mit<br />

Sprache („Hast Du auch den Eindruck, dass in unserem Land einiges schief läuft?“)<br />

und Themen („Massenarbeitslosigkeit“, „Bildungsmisere“, „steigende Überfremdung“)<br />

dort ab, wo sie die Jugendlichen mit ihren Ängsten und Sorgen vermuten:<br />

„Oder willst Du weiter einfach zuschauen, wenn Wehrlose in der Schule<br />

oder auf der Straße 'abgezogen' werden und irgendwelchen fiesen Typen<br />

ihre Handys und das Pausengeld abliefern müssen? Oder ist es Dir egal,<br />

dass viele Mädchen als 'deutsche Schlampen' beschimpft werden, nur weil<br />

sie sich schicke Sachen anziehen?“ (Auszug Werbeblatt „'pro Köln' wählen?<br />

Ja, natürlich!!!“ zur Kommunalwahl 2009)<br />

74 REchtsExtREmismus

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