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Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein ... - MIK NRW

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<strong>Verfassungsschutzbericht</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nord rhein-Westfalen 2010<br />

Funktionäre, Aktivisten und Unterstützer von 'pro Köln' und 'pro <strong>NRW</strong>'<br />

Die Funktionärsebene und weite Teile der Mitglieder beider Gruppierungen sind nahezu<br />

identisch. Der Vorsitzende, mehrere seiner Vorstandskollegen und große Teile der<br />

Mitglieder kommen aus rechtsextremistischen Parteien oder aus Organisationen, bei<br />

denen Anhaltspunkte für den Verdacht rechtsextremistischer Bestrebungen vorliegen<br />

bzw. vorlagen. Einige Personen gehörten beispielsweise zur Gruppierung 'Deutsche<br />

Liga für Volk und Heimat*' (DLVH) 20 . Die DLVH* gehörte vor Anfang der 1990er Jahre<br />

dem Kölner Stadtrat an und ist vor allem durch die Verbreitung eines „Steckbriefs“<br />

aufgefallen, mit dem eine Belohnung für die Ergreifung einer Roma-Frau ausgesetzt<br />

worden war, die abgeschoben werden sollte. Das Oberlan<strong>des</strong>gericht Köln 21 hat der<br />

Betroffenen ein Schmerzensgeld zugesprochen, weil es in dieser Aktion eine erheblich<br />

ins Gewicht fallende Persönlichkeitsverletzung, einen schweren Angriff auf die<br />

Ehre und Menschenwürde und eine Gefährdung der persönlichen Unversehrtheit sah.<br />

Andere gehörten der Partei 'Die Republikaner (REP)' an, die bis 2007 vom Verfassungsschutz<br />

beobachtet wurde.<br />

Manfred Rouhs, Stadtverordneter von 'pro Köln', der gleichzeitig Vorsitzender der<br />

Partei 'pro Deutschland*' 22 ist, war jahrelang bei den 'Jungen Nationaldemokraten',<br />

der Jugendorganisation der NPD, zwei Jahre als deren Lan<strong>des</strong>vorsitzender, 1986<br />

Bun<strong>des</strong>tagskandidat für die NPD und, wie er selbst in einem Interview bestätigt, noch<br />

bis Januar 1987 Mitglied der NPD. Dass dies kein Einzelfall ist, zeigt ein weiteres<br />

Beispiel eines Stadtverordneten aus Ennepetal, der bis September 2010 Mitglied der<br />

NPD war und mittlerweile 'pro <strong>NRW</strong>' angehört. Auf der Homepage von 'pro <strong>NRW</strong>' wird<br />

er als „parteiloser Stadtrat“ angekündigt, seine parteipolitische Vergangenheit aber<br />

verschwiegen. Auch ein 'pro <strong>NRW</strong>'-Ratsmitglied aus Bonn sowie ein Kandidat für die<br />

Landtagswahl 2010 aus Solingen waren vorher in der NPD aktiv.<br />

Ein ehemaliger 'pro <strong>NRW</strong>'-Jugendfunktionär („Bezirksjugendbeauftragter Rheinland“)<br />

und 'pro Köln'-Kandidat bei der Kommunalwahl 2009, der nach eigener Darstellung<br />

„nie einen Hehl“ aus seiner Gesinnung gemacht habe, hat sich nach seinem Austritt<br />

aus 'pro Köln' und 'pro <strong>NRW</strong>' der neonazistischen Kameradschaftsszene zugewandt,<br />

20 Die DLVH wurde bis 2000 im <strong>Verfassungsschutzbericht</strong> <strong>NRW</strong> erwähnt, ist aber inzwischen –<br />

zumin<strong>des</strong>t in <strong>Nordrhein</strong>-Westfalen – bedeutungslos<br />

21 OLG Köln Beschluss vom 9. September 1996; Az.: 15 W 72/96<br />

22 'pro Deutschland’ beabsichtigt mit seinem Lan<strong>des</strong>verband Berlin 2011 bei der dortigen Landtagswahl<br />

anzutreten. Bei 'pro Deutschland’ bestehen Anhaltspunkte für den Verdacht extremistischer<br />

Bestrebungen<br />

72 REchtsExtREmismus

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