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Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein ... - MIK NRW

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<strong>Verfassungsschutzbericht</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nord rhein-Westfalen 2010<br />

Damit wird die Grenze zwischen legitimer Auseinandersetzung mit dem Islam und<br />

instrumentalisierender Islamfeindlichkeit mit extremistischen Zügen überschritten,<br />

weil eine ganze Bevölkerungsgruppe, nämlich diejenige, die den Islam als Religion<br />

ausübt, pauschal und undifferenziert von der Wahrnehmung elementarer Grundrechte<br />

– darunter der Religionsfreiheit – ausgeschlossen wird.<br />

Was dies in letzter Konsequenz bedeutet, formuliert wiederum der vorgenannte „Internationale<br />

Sekretär“ der pro-Bewegung so:<br />

„Wenn ein Türke hier von diesem barbarischen Glauben abschwört und<br />

zum Christentum konvertiert, dann ist er kein Problem. Das werden nicht<br />

viele sein, so dass Integration unproblematisch wäre. Heutige Integration<br />

ist ein Fass ohne Boden, sie ist unbezahlbar und sinnlos.“<br />

Der Fraktionsvorsitzende <strong>des</strong> 'Vlaams Belang' agitierte auf der von 'pro <strong>NRW</strong>' im März<br />

2010 veranstalteten „Anti-Minarett-Konferenz“ in Gelsenkirchen ähnlich:<br />

„Es kommt jetzt drauf an, [...] den Islam zurückzudrängen zum Ort, an den<br />

er hingehört: der anderen Seite <strong>des</strong> Mittelmeeres.“<br />

Auf einer 'pro <strong>NRW</strong>'-Demonstration vor der Merkez Moschee in Duisburg-Marxloh<br />

Ende März geht er sogar noch einen Schritt weiter und fordert:<br />

„Wir müssen es wagen Europa für die Europäer einzufordern und warum<br />

nicht auch danach streben Istanbul wieder zu Konstantinopel zu machen.“<br />

Diese Äußerungen sprechen Muslimen nicht nur ihr Grundrecht auf freie Religionsausübung<br />

ab, sondern negieren ein Existenzrecht und Bleiberecht dieser Bevölkerungsgruppe<br />

in ganz Europa. Bei<strong>des</strong> steht in krassem Widerspruch zu unserer freiheitlich<br />

demokratischen Grundordnung.<br />

Aktionen in der Öffentlichkeit und Kampagnen gegen Moscheen<br />

Das Schlüssel- und Schwerpunktthema von 'pro Köln' und 'pro <strong>NRW</strong>' ist – vor dem<br />

Hintergrund ihrer islamfeindlichen Agitation – nach wie vor die Ablehnung von Moscheebauten.<br />

Im Frühjahr 2010 war die Merkez Moschee in Duisburg-Marxloh das Ziel der Kampagnen<br />

von 'pro <strong>NRW</strong>'. Neben verschiedenen dezentralen „Mahnwachen“ vor<br />

68 REchtsExtREmismus

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