Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein ... - MIK NRW
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<strong>Verfassungsschutzbericht</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nord rhein-Westfalen 2010<br />
Anhaltspunkte für die verfassungsfeindlichen Bestrebungen<br />
'pro Köln' und 'pro <strong>NRW</strong>' werden vom Verfassungsschutz beobachtet, weil bei diesen<br />
Gruppierungen tatsächliche Anhaltspunkte für verfassungsfeindliche Bestrebungen<br />
vorliegen. Diese tatsächlichen Anhaltspunkte ergeben sich aus einer Vielzahl von<br />
Äußerungen in den Infoblättern von 'pro Köln' und 'pro <strong>NRW</strong>' sowie durch Artikel, die<br />
im Archiv auf deren Internetseiten abgelegt sind, durch Redebeiträge auf Kundgebungen,<br />
DVD-Veröffentlichungen, aber auch durch Kontakte zu anderen, teilweise<br />
rechtsextremistischen, zumin<strong>des</strong>t aber ausländerfeindlichen Organisationen im In-<br />
und Ausland.<br />
Diese Faktenlage geht auch nach der Rechtsprechung über die Einschätzung eines<br />
bloßen Verdachts der Verfassungsfeindlichkeit hinaus. Das Oberverwaltungsgericht<br />
Münster zitiert die Entscheidung der Vorinstanz zustimmend:<br />
„Insbesondere Parteiprogramm und Öffentlichkeitsarbeit ließen erkennen,<br />
das pro <strong>NRW</strong> Minderheiten namentlich Ausländer, Migranten und Muslime<br />
in menschenrechtswidriger Weise herabsetze und ausgrenze, mit dem<br />
Ziel, gesellschaftliche Verhältnisse herbeizuführen, in denen die Menschenwürde<br />
dieser Minderheiten nicht geachtet werde.“<br />
'pro Köln' und 'pro <strong>NRW</strong>' missachten Menschenrechte<br />
'pro Köln' und 'pro <strong>NRW</strong>' missachten mit ihren Aussagen und Forderungen die im<br />
Grundgesetz konkretisierten Menschenrechte, insbesondere die Menschenwürde<br />
und das Diskriminierungsverbot. Ausländer werden durch 'pro Köln' und 'pro <strong>NRW</strong>'<br />
wegen ihrer Nationalität, Abstammung oder Religionszugehörigkeit pauschal herabgesetzt<br />
und diffamiert. Entsprechende Aussagen werden ständig wiederholt; im Fokus<br />
stehen fast ausschließlich die Themen „Ausländer/Migranten“, verbunden mit einer<br />
drastischen Wortwahl. So wird den Bürgern ein negatives Menschenbild über diese<br />
Personengruppen vermittelt, das ausschließlich an deren Nationalität, Religions-,<br />
Staats- oder Volkszugehörigkeit anknüpft. Eine differenzierte Betrachtung, die andere<br />
Aspekte einbezieht, wird fast vollständig ausgeblendet. Bestimmte Volks- und Religionsgruppen,<br />
insbesondere Muslime, werden als unerwünschte, nicht integrierbare<br />
Menschen zweiter Klasse dargestellt. Mit dieser Art der Darstellung schüren 'pro Köln'<br />
und 'pro <strong>NRW</strong>' Ablehnung und Angst in der Bevölkerung.<br />
60 REchtsExtREmismus