Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein ... - MIK NRW
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<strong>Verfassungsschutzbericht</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nord rhein-Westfalen 2010<br />
Erfolge und Misserfolge der NPD<br />
Durch den „Deutschlandpakt“, die jeweiligen politischen Umstände und eine geschickte<br />
Propaganda begünstigt, zog die NPD in Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern in<br />
die Landtage ein. Bei allen übrigen Wahlen verfehlte die NPD die 5 %-Hürde zum Teil<br />
sehr deutlich. So auch bei der Bun<strong>des</strong>tagswahl 2009, wo sie lediglich ihr Minimalziel<br />
erreichte: Sie erreichte genug Stimmen, um Geld aus der staatlichen Wahlkampfkostenerstattung<br />
zu erhalten. In <strong>Nordrhein</strong>-Westfalen erzielte die NPD nahezu durchgehend<br />
die schlechtesten Wahlergebnisse bun<strong>des</strong>weit. Sie kommt hier über den Status<br />
einer rechtsextremistischen Splitterpartei nicht hinaus.<br />
NPD scheitert bei der Landtagswahl in <strong>Nordrhein</strong>-Westfalen<br />
Die NPD erzielte bei der Landtagswahl <strong>NRW</strong> 2010 am 9. Mai 2010 ein Ergebnis von<br />
lan<strong>des</strong>weit 0,3 % (24.781) der Erst- und 0,7 % (55.831) der Zweitstimmen. Die NPD<br />
hat damit vor allem ihr wichtigstes Wahlziel, das Überschreiten der 1 %-Hürde für die<br />
Teilhabe an der staatlichen Parteienfinanzierung klar verfehlt. Auch ihr zweites Wahlziel,<br />
ein stärkeres Abschneiden als 'pro <strong>NRW</strong>' hat die NPD ebenso verfehlt.<br />
Die Zukunft der NPD auf Bun<strong>des</strong>ebene und in <strong>Nordrhein</strong>-Westfalen<br />
Die größte Herausforderung für die NPD dürfte in nächster Zeit die Integration der<br />
bisherigen DVU-Mitglieder in die Partei sein. Da die NPD extremistischere Positionen<br />
vertritt als die DVU, dürften zahlreiche DVU-Mitglieder vor einem Übertritt zurückschrecken.<br />
Es ist damit zu rechnen, dass nur ein Teil der bisherigen DVU-Mitglieder<br />
tatsächlich aktiv wird und in die NPD übertritt. Möglicherweise wird ein Teil auch<br />
zur pro-Bewegung abwandern. Das gilt insbesondere für den (ehemaligen) DVU-<br />
Lan<strong>des</strong>ver band <strong>Nordrhein</strong>-Westfalen, der der Fusion mit der NPD ausgesprochen<br />
ablehnend gegenüber steht. Ein anderer Teil dürfte sich völlig zurückziehen. Der zu<br />
erwartende Mitgliederzuwachs für die NPD könnte sich in <strong>Nordrhein</strong>-Westfalen bei<br />
maximal 100 ehemaligen DVU-Mitgliedern bewegen.<br />
Der NPD-Lan<strong>des</strong>verband <strong>Nordrhein</strong>-Westfalen ist zusätzlich noch von persönlichen<br />
und politischen Kontroversen um die künftige Ausrichtung gelähmt. Die Kontroverse<br />
gipfelte in dem Vorwurf an mehrere Angehörige <strong>des</strong> neu gewählten Lan<strong>des</strong>vorstan<strong>des</strong>,<br />
„Spitzel“ <strong>des</strong> Verfassungsschutzes zu sein. Ob es aber tatsächlich zu einer Umorientierung<br />
der Partei – ähnlich wie im Lan<strong>des</strong>verband Sachsen – in Richtung einer<br />
„sozialen Heimatpartei“ (dieser vorübergehend eingeführte Namenszusatz der NPD<br />
58 REchtsExtREmismus