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Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein ... - MIK NRW

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<strong>Verfassungsschutzbericht</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nord rhein-Westfalen 2010<br />

2<br />

Vor allem im Herbst 2010 verdichteten sich Hinweise, dass Deutschland Ziel von<br />

Anschlagsdrohungen aus dem Ausland ist. Darum müssen islamistische Netzwerke<br />

aufgespürt und Gefahrenpotenziale rechtzeitig erkannt werden. Durch permanente<br />

Anpassung der Sicherheitsmaßnahmen kann das Anschlagsrisiko begrenzt werden.<br />

Eine weitere Gefahr ist der sogenannte homegrown terrorism, die terroristische Bedrohung<br />

durch Personen, die hier aufgewachsen sind. Dazu gehören sehr häufig hier<br />

aufgewachsene junge Männer der dritten Einwanderergeneration und Konvertiten, die<br />

auf der Suche nach einfachen Lebenslösungen aus unserer demokratischen Gesellschaft<br />

ausgestiegen sind. Sie radikalisieren sich vor allem über das Internet Es ist<br />

das Propagandamedium für Islamisten. Gewaltverherrlichende Videos, Online-Zeitschriften,<br />

Texte und Musik haben eine immense Bedeutung für islamistische Radikalisierungsprozesse.<br />

Wie gefährlich jihadistische Internetpropaganda insbesondere für Jugendliche sein<br />

kann, zeigen die perfiden Versuche der Islamischen Bewegung Usbekistan (IBU): Mit<br />

Hilfe von Videobotschaften, Tonbändern oder schriftlichen Verlautbarungen wenden<br />

sich Sprecher der Organisationen in subtiler Weise direkt an junge Menschen. Jugendliche,<br />

die in die Fänge dieser Fanatiker geraten sind, träumen davon, sich dem<br />

Jihad anzuschließen. Wenn sie lange genug dieser Propaganda ausgesetzt sind,<br />

wünschen sich einige, ihr Leben im Kampf gegen das vermeintliche Unrecht gegen<br />

Muslime auf der Welt zu lassen und als Märtyrer zu sterben.<br />

Die Sicherheitsbehörden stellen immer wieder Ausreisewillige in die Terrorkamps und<br />

Ausbildungslager von al-Qaida und ähnlichen Organisationen im pakistanisch-afghanischen<br />

Grenzgebiet fest. Mittelfristig kehren zumin<strong>des</strong>t einige dieser Personen auch<br />

nach Deutschland zurück. Im Gepäck haben sie das ideologische und technische<br />

Rüstzeug, um islamistische Netzwerke zu gründen oder auch Attentate zu begehen.<br />

Daher gilt es, solche Ausreiseabsichten frühzeitig zu erkennen und möglichst zu<br />

verhindern.<br />

Wir müssen uns allerdings bewusst sein: 100prozentige Sicherheit gegenüber fanatisierten<br />

und entschlossen agierenden extremistischen Personen und Gruppen gibt es<br />

nicht. Aber wir müssen alles tun, um eine größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten.<br />

Deshalb dürfen und werden wir in unseren Anstrengungen nicht nachlassen.

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