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Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein ... - MIK NRW

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<strong>Verfassungsschutzbericht</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nord rhein-Westfalen 2010<br />

heblichen negativen Konsequenzen rechnen, oder aber ihre im Heimatland lebenden<br />

Angehörigen und Freunde werden vom dortigen Geheimdienst unter Druck gesetzt.<br />

Deutsche Menschenrechtsgruppen und andere regimekritische Vereinigungen geraten<br />

ebenfalls in das Visier ausländischer Nachrichtendienste, wenn sie sich von hier<br />

aus oder vor Ort politisch oder humanitär in einem dieser kritischen Länder engagieren.<br />

Ein weiteres Betätigungsfeld der Nachrichtendienste <strong>des</strong> Nahen Ostens und Nordafrikas<br />

ist die Proliferation. Auch sie versuchen verstärkt, über Tarnorganisationen<br />

Kontakte zu hier ansässigen Firmen herzustellen, um unter Umgehung der deutschen<br />

Ausfuhrbestimmungen Güter und Know-how für bestehende Massenwaffenprogramme<br />

zu beschaffen. Einzelheiten zu dieser illegalen Beschaffungsform sowie die<br />

dagegen gerichteten Maßnahmen <strong>des</strong> Verfassungsschutzes finden sich unter den<br />

Ausführungen zu Iran.<br />

9.5 Russische Föderation und andere Mitglieder der Gemeinschaft<br />

unabhängiger Staaten (GUS)<br />

9.5.1 Nachrichtendienste der Russischen Föderation<br />

Die Bedeutung der russischen Nachrichtendienste ist für die Führung und Sicherheit<br />

<strong>des</strong> Staates groß. Die Dienste unterstützen die Regierung nicht nur bei der Vorbereitung<br />

und Realisierung innenpolitischer Vorhaben. Durch umfassende und verlässliche<br />

Informationsbeschaffung im In- und Ausland sind sie maßgeblich an der Förderung<br />

der wirtschaftlichen Interessen ihres Lan<strong>des</strong> beteiligt. Der stetige Ausbau der gesetzlichen<br />

Befugnisse und die fortgesetzte Besetzung von wichtigen Stellen in bedeutenden<br />

Wirtschaftsunternehmen mit Personen, die den Nachrichtendiensten nahestehen,<br />

sind nur zwei Beispiele für das große Vertrauen der Regierung in die Dienste. So<br />

wurde der Sohn <strong>des</strong> früheren Direktors <strong>des</strong> Inlandsgeheimdienstes FSB Patrushev<br />

Vorstandsvorsitzender der viertgrößten russischen Bank. Neben der seit langem<br />

bestehenden gesetzlichen Verpflichtung der Dienste zur Wirtschaftsspionage gab<br />

Präsident Medwedew dem FSB die gesetzliche Möglichkeit, bei bloßem Verdacht auf<br />

die künftige Begehung einer Straftat die Bürger zu einem „vorbeugenden Gespräch“<br />

vorzuladen bzw. Geldstrafen oder Haft anzuordnen. Bürger- und Menschrechtler<br />

sehen die Gefahr <strong>des</strong> Rückfalls in die Zeiten <strong>des</strong> gefürchteten KGB.<br />

spionAgEAbwEhR 259

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