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Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein ... - MIK NRW

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<strong>Verfassungsschutzbericht</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nord rhein-Westfalen 2010<br />

9.4.2 Demokratische Volksrepublik Korea (Nordkorea)<br />

Im Jahr 2010 wurde deutlich, dass der Sohn Kim Jong Un als Nachfolger <strong>des</strong> bisherigen<br />

Machthabers Kim Jong Il vorgesehen ist und die Familiendynastie sichern und<br />

weiterführen soll. Dies zeigte sich nach außen durch öffentliche Auftritte Kim Jong<br />

Uns im Beisein seines Vaters, insbesondere anlässlich der Militärparaden zum 65.<br />

Geburtstag der Kommunistischen Partei. Intern sorgte die Beteiligung Kim Jong Uns<br />

an den Staatsgeschäften für Klarheit. Für ihn wurde der Posten <strong>des</strong> stellvertretenden<br />

Vorsitzenden der Zentralen Militärkommission der Partei geschaffen und er wurde<br />

zum General befördert.<br />

Ein Richtungswechsel in der aggressiven Politik gegenüber den Anrainerstaaten und<br />

deren Verbündeten zeigte sich bislang nicht. Dies belegt der Granatenangriff auf<br />

eine südkoreanische Insel im November 2010. Ob China als einziger Verbündeter<br />

dauerhaft seine schützende Hand über das kommunistische Regime hält, ist nicht<br />

sicher. Einige auf Mäßigung bedachte Aussagen von Seiten chinesischer Stellen zum<br />

aggressiven Verhalten Nordkoreas lassen jedoch annehmen, dass China keine Eskalation<br />

wünscht und disziplinierend auf Nordkorea einwirkt.<br />

Auch im vergangenen Jahr bestand die größte Einnahmequelle für das Regime aus<br />

dem Verkauf von Rüstungsgütern und Atomtechnik an sensitive Staaten wie Iran,<br />

Syrien und vermutlich Myanmar (Birma). Nach dem letzen Atomwaffentest Mitte 2009<br />

wurden keine weiteren Versuche bekannt. Allerdings sollen in einer hochmodernen<br />

Uran-Anreicherungsanlage nach Expertenangaben hunderte, nach nordkoreanischen<br />

Angaben sogar tausende Zentrifugen bereits im Einsatz sein.<br />

Nordkorea hat keinen Zugang zum wissenschaftlichen Know-how <strong>des</strong> Westens. 2009<br />

hat der Europäische Rat im Zuge der UN-Resolution 1874 den „Gemeinsamen Standpunkt<br />

über restriktive Maßnahmen gegen die DVRK“ beschlossen. Seither erhalten<br />

nordkoreanische Gastwissenschaftler und Studenten keine Visa für westliche Staaten.<br />

Dennoch ist der Staat trotz aller Restriktionen in der Lage, sowohl sein Atomprogramm<br />

als auch sein Rüstungsprogramm – wenngleich mit erheblichen Störungen<br />

– fortzusetzen. Dieses legt die Vermutung nahe, dass nordkoreanische Wissenschaftler<br />

ihre früheren Kontakte aufrecht erhalten oder reaktiviert haben und gezielt<br />

nutzen. Aus Berichten enttarnter Quellen <strong>des</strong> nordkoreanischen Nachrichtendienstes<br />

ist bekannt, dass Gastwissenschaftler, Doktoranden und Studenten während ihrer<br />

Aufenthalte im Westen gezielt Dossiers angelegt haben, zum Teil mit Hinweisen zum<br />

Privatleben ihrer betreuenden Wissenschaftler.<br />

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