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Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein ... - MIK NRW

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<strong>Verfassungsschutzbericht</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nord rhein-Westfalen 2010<br />

Ausspähung der Oppositionellenszene und aller relevanten Bereiche deutscher<br />

Politik<br />

Der Aufklärungsschwerpunkt <strong>des</strong> Iran liegt in der Beobachtung und Infiltrierung der<br />

in Deutschland lebenden Oppositionellen. Dies gilt sowohl für die 'Volksmodjahedin'<br />

(MEK) und ihren politischen Arm 'Nationaler Widerstandsrat Iran' (NWRI) als auch<br />

für Anhänger der sogenannten „Grünen Bewegung“. Die Oppositionsbewegung hatte<br />

2009 im Iran das Ergebnis der Präsidentschaftswahlen mit umfangreichen Protestaktionen<br />

angezweifelt und wird seitdem von den iranischen Sicherheitsbehörden brutal<br />

bekämpft. Sie tritt auch in Deutschland durch Demonstrationen gegen das iranische<br />

Regime in Erscheinung. Gerade <strong>Nordrhein</strong>-Westfalen steht mit den Städten Köln und<br />

Aachen als Wohnort vieler Exiliraner im Fokus <strong>des</strong> iranischen Nachrichtendienstes.<br />

Darüber hinaus lassen Erkenntnisse <strong>des</strong> Jahres 2010 den Schluss zu, dass auch die<br />

gezielte Aufklärung der deutschen Innen-, Außen-, Wirtschafts- und Sicherheitspolitik<br />

zunehmend in das Zentrum iranischen Interesses rückt. Dies kann darin begründet<br />

sein, dass für den Iran die Politik Deutschlands als Mitglied der sogenannten Sechser-Gruppe<br />

(UN-Vetomächte + Deutschland) und als Wirtschaftspartner eine wichtige<br />

Rolle spielt.<br />

9.3 Proliferation<br />

Mit der EU-Verordnung Nr. 668/2010 vom 27. Oktober 2010 wurden die neuen restriktiven<br />

Maßnahmen gegen den Iran in gelten<strong>des</strong> Recht umgesetzt. Diese hebt alle<br />

bisherigen Verordnungen auf und sanktioniert erstmalig auch nicht proliferationsrelevante<br />

Tätigkeiten, d.h. solche ohne Bezug zum vermuteten Massenvernichtungswaffen-<br />

und Trägertechnologieprogramm <strong>des</strong> Iran. Hier ist insbesondere der Finanz-,<br />

Versicherungs- und Energiesektor betroffen. Nach dem Auslaufen der sogenannten<br />

Altvertragsregelungen wird eine hohe Wirkung der Sanktionen erwartet. Bereits jetzt<br />

sind weitere führende deutsche Konzerne vollständig aus dem Iran-Geschäft ausgestiegen.<br />

Im Jahr 2010 kam es in <strong>Nordrhein</strong>-Westfalen zu mehreren Strafverfahren und Verurteilungen<br />

im Zusammenhang mit der Ausfuhr sensibler Güter in den Iran.<br />

„Strafe für Handel mit dem Iran<br />

Ein Kaufmann aus Jüchen wurde gestern vor dem Landgericht Düsseldorf<br />

zu Bewährungs- und Geldstrafe verurteilt. Er soll eine Pumpe für Atoman-<br />

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