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Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein ... - MIK NRW

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9 Spionageabwehr<br />

9.1 Überblick<br />

<strong>Verfassungsschutzbericht</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nord rhein-Westfalen 2010<br />

Für die Spionageabwehr stand im Jahre 2010 neben den traditionellen Methoden<br />

fremder Nachrichtendienste vor allem eine Angriffsform im Vordergrund – die Nutzung<br />

<strong>des</strong> Internets. Nachrichtendienste bedienen sich mittlerweile in erster Linie <strong>des</strong><br />

Internets, um Informationen abzuschöpfen, aber auch, um zu manipulieren und zu<br />

sabotieren.<br />

Der Verfassungsschutz <strong>Nordrhein</strong>-Westfalen hat dieses Thema bereits in seinem<br />

letzten Jahresbericht ausführlich aufgegriffen, um vor den hiervon ausgehenden<br />

Gefahren zu warnen und zu sensibilisieren. Zu Recht, wie man ein Jahr später sieht.<br />

Denn die gesteuerten Angriffe haben nochmals zugenommen und sind deutlich professioneller<br />

geworden. Das Thema ist aktueller denn je.<br />

Mit dem Computerwurm Stuxnet sollte beispielsweise in das iranische Atomprogramm<br />

eingedrungen werden. Experten gehen davon aus, dass ein ausländischer Nachrichtendienst<br />

diese höchst professionell entwickelte Schadsoftware in den Iran geschickt<br />

hat. Hieran werden Umfang und Konsequenzen <strong>des</strong> sogenannten Cyberwars deutlich.<br />

Während in der Vergangenheit ein solcher Erfolg lediglich durch einen Militärschlag<br />

realisierbar gewesen wäre, können Kriege in der heutigen Zeit in großem Umfang<br />

über das Internet geführt werden. Soldaten müssen nicht mehr eine Grenze überschreiten,<br />

sondern können aus dem Heimatland erfolgreich Angriffe durchführen.<br />

Den Verdacht, dass hinter vielen der von Servern in China ausgehenden Attacken der<br />

Nachrichtendienst der chinesischen Volksbefreiungsarmee steht, untermauerten auch<br />

auf Wikileaks im November 2010 eingestellte Depeschen. So soll der Befehl für die<br />

hochintelligente, gezielt auf die Infrastruktur von Google in China gerichtete Attacke<br />

aus höchsten Kreisen der chinesischen kommunistischen Partei gekommen sein.<br />

Auch andere Staaten stehen im Verdacht, mit hohem technischem Kenntnisstand erfolgreich<br />

Internetattacken durchzuführen. Allerdings verlassen sich fremde Nachrichtendienste<br />

nicht ausschließlich auf den Erfolg <strong>des</strong> Cyberwars, sondern nutzen parallel<br />

herkömmliche Spionagemethoden für ihre politischen und wirtschaftlichen Ziele:<br />

spionAgEAbwEhR 249

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