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Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein ... - MIK NRW

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<strong>Verfassungsschutzbericht</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nord rhein-Westfalen 2010<br />

7 Extremismus in Zahlen<br />

7.1 Bericht <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>kriminalamtes<br />

7.1.1 Entwicklung der Politisch motivierten Kriminalität<br />

Die Fallzahlen der „Politisch motivierten Kriminalität“ (PMK) in <strong>Nordrhein</strong>-Westfalen<br />

sind zurückgegangen. Auch die Zahl der Gewaltdelikte nahm gegenüber dem Vorjahr<br />

ab.<br />

Am 1. Mai 2010 fand in Berlin eine Demonstration der NPD statt. An dem Aufzug<br />

nahmen rund 600 Personen teil. Rund 10.000 Menschen beteiligten sich an den Gegendemonstrationen.<br />

Vor dem Beginn <strong>des</strong> NPD-Aufzuges entdeckten Polizeibeamte<br />

nahe einer Kontrollstelle am Sammlungsort der „Rechten“ selbst gebastelte Sprengkörper.<br />

Die kriminaltechnische Untersuchung ergab, dass sie erhebliche Verletzungen<br />

hätten verursachen können, wenn sie auf die eingesetzten Polizeibeamten oder Gegendemonstranten<br />

geworfen worden wären. Das Lan<strong>des</strong>kriminalamt Berlin leitete ein<br />

Ermittlungsverfahren wegen <strong>des</strong> Verdachts der Vorbereitung eines Explosions- oder<br />

Strahlungsverbrechens ein. Die Auswertung von DNA-Spuren an den Gegenständen<br />

führte zur Ermittlung von zwei Tatverdächtigen aus Aachen. Die 20- und 25-Jährigen<br />

sind dem Umfeld der 'Kameradschaft Aachener Land' zuzurechnen. Das Landgericht<br />

Aachen verurteilte die beiden am 21. Februar 2011 zu Haftstrafen auf Bewährung.<br />

Am 4. September 2010 fand in Dortmund anlässlich <strong>des</strong> Antikriegstages eine Großkundgebung<br />

der „Rechten“ zum Thema „Gegen imperialistische Kriegstreiberei und<br />

Aggressionskriege – für freie Völker in einer freien Welt“ statt. An der Kundgebung<br />

nahmen rund 500 Personen teil. An zahlreichen Gegenversammlungen verschiedener<br />

Organisationen beteiligten sich etwa 2.600 Demonstranten. Bei einer spontanen<br />

Versammlung blockierten bis zu 800 Personen eine Kreuzung. Teilnehmer der Blockade<br />

griffen Polizeibeamte an. In der Innenstadt bewarfen mehrere Personen einen mit<br />

fünf „Rechten“ besetzten PKW mit Steinen. Im Rahmen der anschließenden medizinischen<br />

Erstversorgung kam es zu gezielten Steinwürfen gegen die Besatzung eines<br />

Rettungswagens. Insgesamt wurden im Zusammenhang mit diesen Veranstaltungen<br />

219 Straftaten verübt, darunter 17 Gewaltdelikte.<br />

ExtREmismus in zAhlEn 233

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