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Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein ... - MIK NRW

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<strong>Verfassungsschutzbericht</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nord rhein-Westfalen 2010<br />

rechtlich relevante Nötigungs- und Sachbeschädigungsdelikte als legitimen Ausdruck<br />

der politischen Arbeit zu verstehen. Im Hinblick auf zukünftige CASTOR-Transporte<br />

wird daher zu beobachten sein, ob die linksextremistische Szene aus den „Grenzüberschreitungen“<br />

im bürgerlichen Bereich „Gewinn“ für ihre Arbeit ziehen kann.<br />

Interessant wird auch die Frage sein, ob der durch die linksautonome Szene selbst<br />

gesetzte Anspruch der zunehmenden Vernetzung im Hinblick auf zukünftige Großveranstaltungen<br />

eingelöst werden wird.<br />

Links-Rechts-Konfrontationen<br />

Die Auseinandersetzung zwischen den aktionsorientierten rechts- und linksextremistischen<br />

Spektren in <strong>Nordrhein</strong>-Westfalen, namentlich den Neonazis bzw. Autonomen<br />

Nationalisten einerseits und der Autonomen Antifa andererseits, findet – neben anderen<br />

Aktionsformen wie z.B. Outings – schwerpunktartig nach wie vor „auf der Straße“<br />

statt. Die Anlässe für Aktionen der Antifa werden zumeist von der rechtsextremistischen<br />

Szene gesetzt. Die Antifa reagiert nahezu ausschließlich auf Kundgebungen,<br />

Konzerte, interne Versammlungen und sonstige Aktionen der rechtsextremistischen<br />

Gruppierungen und antwortet reflexhaft mit Gegenkundgebungen. Ziel der Antifa ist<br />

es, die Aktionen der rechtsextremistischen Szene – ggf. auch mit Gewalt – zu stören,<br />

zu behindern oder sogar zu verhindern. Dabei tritt häufig die Polizei an die Stelle <strong>des</strong><br />

eigentlichen Gegners und wird mit der für die autonome Szene typischen Gewaltbereitschaft<br />

konfrontiert. Es fällt die professionelle und effektive Vorbereitung und<br />

Durchführung von Aktionen bei Einsatz moderner Internettechnik zur Verhinderung<br />

rechtsextremistischer Veranstaltungen auf, ebenso die überregionalen Bündnis- und<br />

Vernetzungsstrukturen.<br />

Links-Rechts-Konfrontationen sind weiterhin für das hohe Niveau linksextremistischer<br />

Gewaltkriminalität ursächlich. Zwar ist der Anteil der Straftaten bei Demonstrationen<br />

und Veranstaltungen vor allem aufgrund <strong>des</strong> Rückgangs bei Verstößen gegen das<br />

Vermummungsverbot nach dem Versammlungsgesetz zurückgegangen. Dagegen ist<br />

jedoch die Zahl der Körperverletzungsdelikte gestiegen.<br />

Zeit- und ortsgebundene Auseinandersetzungen mit einer gewissen „Tradition“ – wie<br />

in Berlin und Hamburg – mit besonders schweren Gewalttaten in großer Zahl (z.B.<br />

Brandstiftungen) gibt es in <strong>Nordrhein</strong>-Westfalen allerdings nicht.<br />

18 EntwicklungstEndEnzEn

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