Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein ... - MIK NRW
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<strong>Verfassungsschutzbericht</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nord rhein-Westfalen 2010<br />
Am 13. November 2009 kündigte die türkische Regierung an, man wolle den seit 25<br />
Jahren anhaltenden Kurdenkonflikt beenden. Demnach sollen Kommunen im Kurdengebiet<br />
das Recht erhalten, ihre vor Jahren durch türkische Namen ersetzten alten<br />
Ortsnamen wiedereinzuführen. Kurdische Politiker dürften sich in Wahlkampfauftritten<br />
wieder in ihrer Sprache an das Wahlvolk wenden. Alle bisherigen Einschränkungen<br />
der einst im offiziellen Gebrauch verbotenen kurdischen Sprache sollen abgeschafft<br />
werden. Man wolle „die politischen Rechte aller Bürger ausbauen“. Das Motto <strong>des</strong><br />
Regierungsplans für die Kurden laute „Mehr Freiheit für alle“. Im Januar 2010 machte<br />
der türkische Innenminister deutlich, dass die türkische Regierung weiterhin auf Reformen<br />
setze, um den Kurdenkonflikt beizulegen.<br />
Demgegenüber verhärteten sich im weiteren Verlauf <strong>des</strong> Jahres 2010 die politischen<br />
Auseinandersetzungen zwischen der Türkei und den Kurden. Auch die militärischen<br />
Auseinandersetzungen eskalierten im April und Mai 2010, als erhebliche Truppenkontingente<br />
in die Operationsgebiete in den kurdisch besiedelten Lan<strong>des</strong>teilen der<br />
Türkei und in die Gebiete entlang der irakischen Grenze verlegt wurden. Im Juni 2010<br />
wurde seitens <strong>des</strong> KCK der seit März 2009 ausgerufene einseitige Waffenstillstand<br />
offiziell für beendet erklärt. Nach Ansicht <strong>des</strong> Vorsitzenden <strong>des</strong> Exekutivrates der KCK<br />
bieten die Ansichten der AKP zur Kurdenfrage keinerlei Raum für eine Lösung. Trotzdem<br />
verkündete am 13. August 2010 der Exekutivrat der KCK erneut eine einseitige<br />
Waffenruhe, die zwei Mal verlängert wurde und nun bis zu den Wahlen in der Türkei<br />
im Juni 2011 andauern soll. Wie in bisherigen Fällen handelt es sich bei der Waffenruhe<br />
lediglich um einen Verzicht auf ein offensives Vorgehen etwa durch Anschläge.<br />
Die PKK behält sich das Recht vor, bei Angriffen durch die türkischen Streitkräfte vor<br />
ihrerseits Gewalt anzuwenden.<br />
Organisation in Europa<br />
Zur politischen Vertretung auf europäischer Ebene und für Propagandazwecke hat<br />
der KONGRA-GEL eine Reihe Organisationen gegründet. Dazu gehört als offizielle<br />
Europavertretung die 'Koordînasyon Civata Ekolojîk-Demokratîk a Kurd Li Ewropa'<br />
– 'Koordination der kurdischen ökologisch-demokratischen Gesellschaft in Europa'<br />
(CDK). Sie hat die Aufgabe, die in Europa lebenden Kurden durch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
sowie Propagandatätigkeit zu informieren und für den – im Sprachgebrauch<br />
der PKK – „Befreiungskampf“ zu begeistern. Die wichtigsten Neben- bzw.<br />
AusländERExtREmismus 171