Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein ... - MIK NRW
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<strong>Verfassungsschutzbericht</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nord rhein-Westfalen 2010<br />
drohung der inneren Sicherheit der Bun<strong>des</strong>republik Deutschland dar, was ihre Beobachtung<br />
gemäß § 3 Absatz 1 Nr. 1 VSG <strong>NRW</strong> begründet.<br />
Ihre Ziele verfolgt die PKK in der Türkei auch heute noch mit Waffengewalt, wie die<br />
bis in das Jahr 2010 andauernden Auseinandersetzungen zwischen türkischen Sicherheitskräften<br />
und Guerilla-Einheiten sowie terroristische Anschläge in der Türkei<br />
zeigen. Damit gefährdet die Organisation die auswärtigen Belange der Bun<strong>des</strong>republik<br />
Deutschland, so dass auch aus diesem Grunde eine Beob achtung durch den<br />
Verfassungsschutz nach § 3 Absatz 1 Nr. 3 VSG <strong>NRW</strong> erforderlich ist.<br />
Gründungsmitglied und Führer der PKK war Abdullah Öcalan, der trotz seiner Inhaftierung<br />
seit Februar 1999 formal bis November 2003 als Generalsekretär an der Spitze<br />
der Organisation stand. Erst als im Zuge innerorganisatorischer Veränderungen der<br />
KONGRA-GEL als Nachfolge der PKK gegründet wurde, trennte man sich auch formal<br />
vom ehemaligen Vorsitzenden Abdullah Öcalan und von dem militärischen Flügel,<br />
der 'Volksbefreiungsarmee Kurdistans'. Abdullah Öcalan bleibt Identifikationsfigur der<br />
PKK-Anhänger. Nachrichten über seinen Gesundheitszustand oder die Bedingungen<br />
seiner Haft erregen die Gemüter und können auch demonstrative Gewalttaten und<br />
Demonstrationen auslösen.<br />
Der Finanzbedarf der PKK ist nach wie vor erheblich, um die Aktionsfähigkeit der<br />
Organisation im In- und Ausland zu erhalten. Insbesondere die militärischen Aktivitäten<br />
der Guerillakräfte in der Auseinandersetzung mit dem türkischen Militär kosten viel<br />
Geld. Wichtigste Geldquelle bleibt die jährliche Spendensammlung, die durch regelmäßige<br />
Zahlungen von Anhängern und durch Erlöse aus dem Zeitschriftenverkauf<br />
ergänzt wird.<br />
Situation in der Türkei<br />
Der politische Kurs der Türkei gegenüber der kurdischen Bevölkerung bleibt ambivalent.<br />
Die gerade Ende 2009 im türkischen Parlament geweckten Erwartungen an<br />
Fortschritte in der Kurdenpolitik brachten 2010 keine nennenswerte Entspannung.<br />
Die Öffnung für kurdische Belange betreibt Ministerpräsident Erdogan schon seit<br />
2005, indem er – auch gegen den erbitterten Widerstand nationalistischer Türken<br />
und <strong>des</strong> Militärs – ausdrücklich von einem „Kurdenproblem“ sprach oder sich sogar<br />
in kurdischer Sprache öffentlich äußerte. Der politische Disput gipfelte 2008 in einem<br />
Parteiverbotsverfahren gegen die regierende AKP, das jedoch nicht zustande kam.<br />
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