14.12.2012 Aufrufe

Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein ... - MIK NRW

Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein ... - MIK NRW

Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein ... - MIK NRW

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Hintergrund<br />

Die 'Arbeiterpartei Kurdistans' (PKK), die heute unter<br />

der Bezeichnung 'Volkskongress Kurdistans' (KON-<br />

GRA-GEL) 97 agiert, wurde im November 1978 in der<br />

Türkei gegründet. Sie strebte ursprünglich einen<br />

eigenen kurdischen Nationalstaat an, der die Gebiete<br />

Südostanatoliens (Türkei), den Nord-Irak, Teile<br />

<strong>des</strong> westlichen Iran und Gebiete im Norden Syriens<br />

umfassen sollte. In diesem Gebiet sollen etwa 20 bis<br />

25 Millionen Kurden, davon etwa 12 bis 15 Millionen<br />

in der Türkei, leben. Im Januar 2000 wurde dieses<br />

Ziel aufgegeben; statt<strong>des</strong>sen strebt die Partei die<br />

Stärkung demokratischer und kultureller Rechte der<br />

Kurden in den jeweiligen Siedlungsgebieten an. Die<br />

PKK unterhält in der Türkei militärische Kräfte, die<br />

seit Januar 2000 unter der Bezeichnung 'Volksverteidigungskräfte'<br />

(HPG) agieren.<br />

<strong>Verfassungsschutzbericht</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nord rhein-Westfalen 2010<br />

Flagge der PKK – unten Flagge<br />

der KONGRA-GEL<br />

Seit dem 26. November 1993 sind der PKK und ihrer Nebenorganisation 'Nationale<br />

Befreiungsfront Kurdistans' ('Eniya Rizgariya Netewa Kurdistan' – ERNK) die Betätigung<br />

in Deutschland verboten. Das Bun<strong>des</strong>ministerium <strong>des</strong> Innern hat am 30. Juli<br />

2004 festgestellt, dass sich „das gegen die PKK verhängte vereinsrechtliche Betätigungsverbot<br />

[...] auch auf den KONGRA-GEL erstreckt“. Außerdem wird die PKK<br />

in der Liste der Europäischen Union über terroristische Organisationen geführt. Das<br />

Verbot umfasst auch weitere Organisationen <strong>des</strong> KONGRA-GEL, nämlich die ERNK-<br />

Nachfolgeorganisation CDK 'Koordînasyon Civata Ekolojîk-Demokratîk a Kurd Li<br />

Ewropa', zu Deutsch: 'Koordination der kurdischen ökologisch-demokratischen Gesellschaft<br />

in Europa' und die 2005 gegründete KCK ('Koma Civaken Kurdistan') beziehungsweise<br />

deren Vorgängerin, die 'Koma Komalen Kurdistan' – KKK. Die Zahl der<br />

in der Bun<strong>des</strong>republik Deutschland lebenden Kurden wird auf 500.000 bis 600.000<br />

geschätzt, etwa 200.000 davon leben in <strong>Nordrhein</strong>-Westfalen.<br />

Obwohl in Westeuropa seit Ende März 1996 ein Kurswechsel zu friedlichem Verhalten<br />

erkennbar ist, stellt die PKK wegen einer Reihe gewalttätiger öffentlicher Aktionen und<br />

wegen der fortlaufenden innerorganisatorischen Gewalttaten nach wie vor eine Be-<br />

97 Seit 2009 ist der KONGRA-GEL in der Türkei vermehrt dazu übergegangen, wieder unter<br />

dem ursprünglichen Namen PKK aufzutreten.<br />

AusländERExtREmismus 169

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!