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Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein ... - MIK NRW

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<strong>Verfassungsschutzbericht</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nord rhein-Westfalen 2010<br />

Der Schwerpunkt der Kampagnen von 'pro Köln' und 'pro <strong>NRW</strong>' war auch in 2010<br />

darauf angelegt, Vorurteile über Muslime zu verbreiten, Ängste zu wecken oder zu<br />

verstärken. Dabei wird bewusst nicht zwischen dem Islam als Religion und dem Islamismus<br />

als extremistische Strömung unterschieden. Vielmehr erfolgt eine diskreditierende<br />

Gleichsetzung <strong>des</strong> Islam mit Kriminalität und Terrorismus. Der Islam insgesamt<br />

wird als Feindbild von 'pro Köln' und 'pro <strong>NRW</strong>' propagiert, um die Ausgrenzung einer<br />

ganzen Bevölkerungsgruppe und pauschale Schuldzuweisung an diese zu rechtfertigen.<br />

Das Schlüssel- und Schwerpunktthema von 'pro Köln' und 'pro <strong>NRW</strong>' ist – vor<br />

dem Hintergrund ihrer islamfeindlichen Agitation – nach wie vor die Ablehnung von<br />

Moscheebauten.<br />

Verflechtungen und Bündnisse, die 'pro Köln' und 'pro <strong>NRW</strong>' mit Parteien und Organisationen<br />

in den europäischen Nachbarländern 2010 pflegten, zeigen, dass sich 'pro<br />

Köln' und 'pro <strong>NRW</strong>' nicht glaubhaft von jeder Form <strong>des</strong> Extremismus abgrenzen.<br />

Einige dieser Parteien zählen zum rechtsextremistischen Spektrum. 'pro <strong>NRW</strong>' hat in<br />

2010 seine Bemühungen, mit anderen Parteien eine politische Plattform von Rechts<br />

zu schaffen, verstärkt. Mit den 'Republikanern' will 'pro <strong>NRW</strong>' 2011 gemeinsame<br />

Großveranstaltungen durchführen. Ziel ist es, spätestens bei der Europawahl 2014<br />

„gemeinsam in neuer Formation“ bun<strong>des</strong>weit anzutreten.<br />

Der von 'pro Köln' und 'pro <strong>NRW</strong>' bei der Landtagswahl angestrebte Wahlerfolg – Einzug<br />

in den Landtag – ist ausgeblieben. Das Wahlergebnis bei der Landtagswahl von<br />

1,4 % lan<strong>des</strong>weit zeigt, dass die Strategie von „pro <strong>NRW</strong>“, sich auf die „Islamisierung“<br />

und „Anti-Minarett-Kampagne“ als zentrale Themen zu konzentrieren, letztendlich<br />

nicht erfolgreich war.<br />

Neonazis<br />

Aufgrund der vereinsrechtlichen Verbote von neonazistischen Gruppierungen in den<br />

1990iger Jahren organisiert sich die Neonaziszene auch aktuell weiter ohne vereinsrechtliche<br />

oder anderweitig auszumachende Strukturen in sogenannten „freien<br />

Kameradschaften“. Seit etwa 2005 ist innerhalb der neonazistischen Szene aber eine<br />

noch deutlichere Abkehr von den eher traditionell geprägten Strukturen festzustellen.<br />

Mit dem Phänomen der Autonomen Nationalisten tritt eine Aktionsform der Neonazis<br />

in den Blickpunkt der Öffentlichkeit, die in ihrem Auftritt und Habitus sowie ihrer Kleidung<br />

stark an linksextremistischen Autonomen orientiert ist und sich der Stilelemente<br />

<strong>des</strong> politischen Gegners bedient. Der Trend, immer weniger an den bekannten traditionellen<br />

Kameradschaften festzuhalten, ist auch im Jahr 2010 weiter erkennbar. Die<br />

EntwicklungstEndEnzEn 15

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