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Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein ... - MIK NRW

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<strong>Verfassungsschutzbericht</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nord rhein-Westfalen 2010<br />

ein „Aktionsbündnis für globale Bewegungsfreiheit“ unter dem Motto „No Border! No<br />

Nation! keep the ball rolling“ mit ca. 150 Personen demonstriert. Nach einer Auftaktkundgebung<br />

zogen die Teilnehmer durch die Neusser Innenstadt und führten vor dem<br />

Amtsgericht eine Sympathiekundgebung für die dort inhaftierten Frauen sowie eine<br />

Abschlusskundgebung durch.<br />

4.2.6 Fazit: Themenfelder Antimilitarismus und Antikernkraft zunehmend im<br />

Fokus!<br />

„Antifaschismus“ bleibt weiterhin für die linksautonomen Szene das Themenfeld, dem<br />

angesichts der Vielzahl der zumeist „von Rechts“ angemeldeten Demonstrationen<br />

und sonstigen Veranstaltungen die größte Aufmerksamkeit gilt und in dem das größte<br />

Konfliktpotential durch Rechts-Links-Konfrontationen liegt.<br />

Die Entwicklungen in den Themenfeldern Antimilitarismus und Antikernkraft werden<br />

wesentlich durch die aktuellen Ereignisse im Zusammenhang mit den Auslandseinsätzen<br />

der Bun<strong>des</strong>wehr und den Atommülltransporten bestimmt.<br />

Zu befürchten ist, dass Veranstaltungen bzw. Einrichtungen der Bun<strong>des</strong>wehr und der<br />

der NATO weiterhin Zielscheibe von Linksautonomen bleiben werden. Dies gilt sowohl<br />

für Veranstaltungen mit beabsichtigter Öffentlichkeitswirkung, wie Konzerte, aber vor<br />

allem auch für Werbemaßnahmen von Bun<strong>des</strong>wehroffizieren in Arbeitsagenturen<br />

und Schulen. Potenziell muss bei jeder dieser Veranstaltungen mit Angriffen oder<br />

zumin<strong>des</strong>t spektakulären Aktionen mit symbolischer Öffentlichkeitswirkung gerechnet<br />

werden.<br />

Teile der linksextremistischen Szene – auch aus <strong>Nordrhein</strong>-Westfalen – haben das<br />

Thema Antikernkraft für sich instrumentalisiert. Die Intensität und Breite der Proteste<br />

(Blockaden, Aufrufe zum „CASTOR schottern“) deutet darauf hin, dass es über linksextremistische<br />

Potenziale hinaus zunehmend auch ein „bürgerliches“ Protestpotential<br />

gibt, das bereit ist, mögliche strafrechtlich relevante Nötigungs- und Sachbeschädigungsdelikte<br />

als legitimen Ausdruck seiner politischen Arbeit zu verstehen. Im Hinblick<br />

auf zukünftige CASTOR-Transporte wird daher zu beobachten sein, ob die linksextremistische<br />

Szene aus den „Grenzüberschreitungen“ im bürgerlichen Bereich „Gewinn“<br />

für ihre Arbeit ziehen kann.<br />

linksExtREmismus 157

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