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Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein ... - MIK NRW

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<strong>Verfassungsschutzbericht</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nord rhein-Westfalen 2010<br />

Solidaritätskampagnen zu Gunsten von Personen oder Objekten, die einer vermeintlich<br />

„repressiven Maßnahme“ ausgesetzt sind, können ein hohes Potenzial an Personen<br />

und Aktionen ansprechen. 2010 gab es allerdings keine bun<strong>des</strong>weit relevante,<br />

öffentlichkeitswirksame Kampagne zum Thema Antirepression.<br />

Hausbesetzung und Schaffung eines „Autonomen Zentrums“ in Köln-Kalk<br />

Wichtiger Bestandteil linksautonomer Politik ist die Schaffung örtlicher Bezugspunkte,<br />

die frei vom Zugriff hierarchischer Institutionen, insbesondere von staatlichen und<br />

kommunalen Einflüssen sind. Aus diesem Grund versuchte die linksautonome Szene<br />

in Köln bereits seit einiger Zeit, ein „Autonomes Zentrum mit Tanzfläche“ durchzusetzen.<br />

Im April 2010 wurde das seit mehreren Jahren leerstehende Gebäude einer Werkskantine<br />

auf dem ehemaligen KHD-Gelände besetzt und zum „Autonomen Zentrum<br />

Köln-Kalk“ (AZ Köln-Kalk) umfunktioniert. Danach wurden die Räumlichkeiten für<br />

Konzerte, Parties und politische Veranstaltungen genutzt, deren Themen im subkulturellen<br />

und gesellschaftskritischen Bereich mit linksautonomen Schwerpunkten lagen.<br />

Das Publikum besteht seither aus einer alternativen Mischszene, die über die linksautonome<br />

Szene hinausweist. Gegen eine befürchtete Räumung am 29. Juli 2010<br />

wurden am Vortag mehrere Hundert Personen über Mail-Listen, Internetblogs und<br />

Twitter mobilisiert. Die Aktivisten versammelten sich innerhalb weniger Stunden im AZ<br />

Köln-Kalk, um sich gegen eine eventuelle Räumung zu wehren.<br />

Antirepression als Reflex auf Polizeieinsätze bei Antifa-Aktionen<br />

Wie auch schon gelegentlich in Vorjahren, stellten 2010 Antifa-Aktivisten einen Zusammenhang<br />

zwischen ihren Aktivitäten und deren angeblicher Unterdrückung durch<br />

die Polizei her. Hier zeigt sich ein nahezu programmiert wirken<strong>des</strong>, reflexgesteuertes<br />

Denk- und Verhaltensmuster, das regelmäßig und unabhängig vom konkreten Ereignis<br />

folgende Kette von Abläufen nach sich zieht:<br />

Der Anmeldung einer Demonstration der rechtsextremistischen Szene folgen Gegenaktionen<br />

der Antifa, die auf die Störung oder sogar Verhinderung abzielen und daher<br />

oft den Charakter von Ordnungswidrigkeiten oder Straftaten annehmen. Die Polizei<br />

ergreift Gegenmaßnahmen, um die grundgesetzlich zugesicherte Demonstrationsfreiheit<br />

zu sichern.<br />

154 linksExtREmismus

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