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Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein ... - MIK NRW

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<strong>Verfassungsschutzbericht</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nord rhein-Westfalen 2010<br />

Die Themenpalette reicht von der Antifa- über die Antimilitarismus- und Antikapitalismus-<br />

bis zur Anti-Kernkraft-Kampagne. Wesentlich ist die aktionsorientierte Begleitung<br />

und Mitorganisation von Protesten, deren taktisches Mittel der „zivile Ungehorsam“<br />

möglichst vieler Teilnehmer ist. Dabei grenzt sich die IL* nicht von gewaltsamen<br />

Handlungsoptionen ab, sondern stellt es den sich beteiligenden Gruppen frei, an<br />

welchen Aktionen sie sich beteiligen.<br />

Strukturelle Ansätze existieren auf der Basis von Arbeitsgemeinschaften zu jeweils<br />

aktuellen Kampagnen, die sich vor allem an der Mobilisierung zu Großereignissen<br />

wie den Protesten gegen politische Gipfeltreffen und CASTOR-Transporten sowie<br />

selbstinszenierten Aktionstagen zeigen.<br />

„Innerhalb der IL gibt es verschiedene Vorstellungen über den weiteren<br />

Organisationsprozess. Einige IL-Gruppen bevorzugen ein Netzwerk für<br />

den Informationsaustausch und zur Absprache von Aktivitäten, andere<br />

IL-Gruppen favorisieren den Aufbau einer bun<strong>des</strong>weiten revolutionären<br />

Organisation.“ 72<br />

Die IL* war maßgeblich an der „CASTOR? Schottern!“-Kampagne gegen den CAS-<br />

TOR-Transport im November 2010 beteiligt. Andere Versuche, Proteste zu organisieren,<br />

etwa ein geplanter „Bankenaktionstag“ oder Aktivitäten zur „Klimagerechtigkeit“,<br />

scheiterten an der mangelnden Mobilisierungsfähigkeit der beteiligten Gruppen. Trotz<br />

der unterschiedlichen Ziele der IL*-Gruppen verfolgen personelle Brückenköpfe der<br />

IL* eine spektrenübergreifende Politik, die mitunter an autoritäre Kadertaktiken kommunistischer<br />

Bünde der 1970er Jahre erinnert.<br />

Die Verankerung der IL* innerhalb der linksautonomen Szene in <strong>Nordrhein</strong>-Westfalen<br />

wird seit Herbst diesen Jahres dadurch augenfällig, dass Gruppierungen bei Solidaritätsbekundungen<br />

und Mobilisierungsaufrufen mit den Namenszusatz 'Interventionistische<br />

Linke*' oder der zusätzlichen Abkürzung „(IL*)“ versehen sind.<br />

72 Koordinierungskreis antifaschistischer Gruppen aus Düsseldorf und Neuss (Antifa KOK),<br />

„Interview mit AktivistInnen zu gegenwärtigen linksradikalen Organisationsansätzen“ – in: ak<br />

wantok [Hg.], „Perspektiven autonomer Politik“ Seite 201, 202 (Unrast-Verlag, Münster 2010)<br />

140 linksExtREmismus

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