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Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein ... - MIK NRW

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<strong>Verfassungsschutzbericht</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nord rhein-Westfalen 2010<br />

herrschaftsfreien Gesellschaft. Gewalt ist dabei ein grundsätzlich akzeptiertes Mittel<br />

im politischen Kampf gegen den Staat und den politischen Gegner, was mit dem<br />

staatlichen Gewaltmonopol als Bestandteil der freiheitlichen demokratischen Grundordnung<br />

ebenfalls unvereinbar ist.<br />

Handlungsmuster und Aktionsformen<br />

Die linksautonome Szene betreibt ihre politische Betätigung zum einen „offen“, zum<br />

Beispiel durch Agitation mit Flugblättern, Plakaten, Internetaufrufen und Szenepublikationen.<br />

Zum andern wird aber der Kampf auch gewaltorientiert geführt, indem vor<br />

allem bei Demonstrationen und sonstigen Aktionen <strong>des</strong> rechten politischen Spektrums<br />

gewalttätige Auseinandersetzungen und Sachbeschädigungen beabsichtigt oder<br />

zumin<strong>des</strong>t billigend in Kauf genommen werden. Zeit- und ortsgebundene Auseinandersetzungen<br />

mit einer gewissen „Tradition“ – wie in Berlin und Hamburg – mit<br />

besonders schweren Gewalttaten in großer Zahl (etwa Brandstiftungen) gibt es in<br />

<strong>Nordrhein</strong>-Westfalen allerdings nicht.<br />

Vernetzungsstrukturen der autonomen Szene<br />

Die linksautonome Szene besitzt keine Strukturen im herkömmlichen Sinne. Autonome<br />

praktizieren das radikal-basisdemokratische Konzept einer „Politik der ersten<br />

Person“, und lehnen damit Hierarchien, Informationshoheiten und Stellvertreterrollen<br />

bei der Meinungsbildung auch und vor allem bei szeneinternen Zusammenkünften ab.<br />

Obwohl auch szeneintern die mangelnde Bereitschaft zu klaren Absprachen kritisiert<br />

wird, verwendet man jedoch gerade diese Unverbindlichkeit als taktisches Stilmittel<br />

bei der Mobilisierung für Kundgebungen und Vorbereitungen von Aktionen.<br />

Vollversammlungen und Netzwerke<br />

138 linksExtREmismus<br />

„Autonome Vollversammlungen“ (AVV) sollen<br />

seit 2009 einer stärkeren Vernetzung der linksautonomen<br />

Szene auf lokaler und regionaler<br />

Ebene dienen. Mit Blick auf die Auseinandersetzungen<br />

zwischen den antideutschen und<br />

antiimperialistischen Spektren innerhalb der<br />

linksautonomen Szene könnten auf diese Weise<br />

auch die unterschiedlichen ideologischen und

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